Idee: In sieben Schritten zur katzensicheren Terrassen- oder Balkontür ohne Bohren

Haben Katzen Zugang zum Balkon, sollte er zwingend katzensicher sein. Aber nicht jeder Balkon und jede Terrasse lassen sich absichern – dann sollte die Katze allerdings auch nicht hinaus. Da wird das Lüften zur Herausforderung, denn die Tür muss ständig geschlossen sein – oder die Katze kurzzeitig aus dem jeweiligen Raum ausgesperrt werden. Da hilft nur eine Schutztür, die stabil ist und die Katzen am Ausbüchsen hindert.

Handelsübliche Insektenschutztüren sind nicht katzensicher – und müssen angebohrt werden

Die handelsüblichen Insektenschutztüren für Balkon- und Terrassentüren sind da allerdings keine Lösung: Das Gewebe hält Katzenkrallen nicht stand und die Türen lassen sich viel zu einfach aufdrücken. Das größte Problem an ihnen ist aber, dass sie in die Fassade oder den Türrahmen gebohrt werden müssen. Vor allem für all jene von uns die in Mietwohnungen wohnen, fallen sie damit gänzlich aus der Auswahl raus.

Was also tun, damit wir katzensicher lüften können ohne ständig aufpassen zu müssen dass eine wieselflinke Katze doch mal entwischt oder die Tür einfach aufdrückt?

Ich habe mir dazu Gedanken gemacht und möchte meine Idee mit euch teilen. Da ich das Ganze nicht selbst baue(n muss), kann ich euch nur mit Grafiken statt Fotos dienen. Ich hoffe dennoch, dass euch das Ganze für eigene Ideen inspiriert.

Prinzip: Tür-Befestigung zum Klemmen innerhalb der Türnische in der Außenwand

Grafik einer Terrassentür, die in eine Türnische eingebaut ist
Grafik: Fast alle Terrassen- und Balkontüren sind von außen in eine Türnische eingelassen
Grafik eines mit Katzennetz bespannten Holzrahmens innerhalb einer Türnische
Grafik: So oder so ähnlich könnte eine Schutztür aus Holz (mit Katzennetz bespannt) für die Balkontür aussehen
Grafik eines mit PetScreen bespannten Alurahmens innerhalb einer Türnische
Grafik: So oder so ähnlich könnte eine Schutztür aus Alu (mit PetScreen bespannt) für die Balkontür aussehen

Die Befestigung einer selbstgebauten oder gekauften Schutztür ohne zu Bohren ist das größte Problem. Aber in der Regel sind Terrassen- oder Balkontüren von außen in eine Nische eingelassen – einfach weil die Außenwand dicker ist als die Tür. Die Idee ist es, in diese Nische zwei Spannstangen zu klemmen, an denen wir eine Schutztür anbringen. Aufschraub-Scharniere o. Ä. und ein Schließmechanismus sorgen dafür, dass wir die Schutztür öffnen und wieder fest verschließen können. So können wir lüften und die Katzen zuverlässig drin behalten.

Durch Bespannung der Schutztür mit krallensicherem Gewebe (z. B. PetScreen), Kaninchendraht oder drahtverstärktem Katzennetz (Maschenweite 3 x 3 cm) ist das Ganze dann wirklich katzensicher – drahtverstärkt deswegen, damit auch „Knabberkatzen“ das Netz nicht zu leicht durchbeißen können.

Bewegung weckt den Jagdinstinkt der Katze: krallen- und bisssicheres Gewebe ist wirklich ein MUSS!

Glaub mir: deine Katze wird am Gewebe kratzen, denn der Jagdinstinkt der Katze wird durch Bewegung geweckt – ist ein Insekt oder auch nur ein im Wind trudelndes Blatt auf der anderen Seite der Schutztür, wird die Katze danach schlagen. Manche Katze wird zudem auch versuchen, am Gewebe hochzuklettern – auch für einen solchen Fall ist es unbedingt wichtig, dass das Gewebe so etwas aushält.

Hand hält herkömmliches Fliegengitter
Herkömmliches Fliegengitter aus Textilfasern ist sehr filigran und reißt schnell – Katzenkrallen können hier mit Leichtigkeit große Löcher hineinreißen
Hand hält Fliegengitter aus Fiberglasgewebe
Insektenschutzgewebe aus Fiberglas (z. B. PetScreen) ist fester, robuster und widerstandsfähiger gegen Katzenkrallen
Nahaufnahme eines schwarzen, drahtverstärkten Katzennetzes
In der Nahaufnahme erkennt man die kleinen Drahtfäden, die in das drahtverstärkte Katzennetz eingewebt sind
Katze klettert an Holzrahmen mit Katzennetz hoch
Katzen sind wahre Kletterkünstler, sie klettern auch an Katzennetz oder Insektenschutzgitter hoch – vor allem dann, wenn es auf der anderen Seite etwas Spannendes zu sehen gibt

Wie funktionieren Spannstangen / Deckenstützen?

Klemmstangen gibt es bereits fertig zu kaufen: „Spannstangen“, „Montagestützen“ oder „Deckenstützen“ sind hier die richtigen Suchbegriffe. Es gibt sie von Firmen für Tierzubehör (z. B. Trixie) oder – deutlich preiswerter und deutlich stabiler – ganz einfach im Baumarkt.

Diese Spannstangen können durch einen speziellen Pumpmechanismus zwischen Boden und Türnische geklemmt werden, denn sie sind ausziehbar. Sie halten – fest genug angezogen – bombenfest. Mein Tipp hier sind Deckenstützen mit möglichst breiten, gummierten Auflageflächen: so kann nichts verrutschen. Achte beim Kauf darauf, dass sie sich länger ausziehen lassen als deine Türnische hoch ist. So hast du noch etwas Sicherheitspuffer beim Klemmen und nichts wirds instabil oder wackelig.

Grau-Blaue Deckenstützen im Baumarktregal
Deckenstützen sind ausziehbare Metallstangen mit Auflageflächen an beiden Enden
Eine schwarze Deckenstütze klemmt zwischen Decke und Boden auf einem Balkon
Die Deckenstützen werden zwischen Boden und Decke eingeklemmt und mit einem speziellen Pump-Mechanismus fest eingespannt
Gummierte Auflageflächen von Deckenstützen
Die Auflageflächen der Deckenstützen sollten möglichst breit und gummiert sein – so rutscht nichts weg

Schritt 1: Die Planung vor dem Einkauf

Bereits vor dem Einkauf musst du einige Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, ob du ein herkömmliches Insektenschutztür-Set aus Baumarkt / Discounter mit Alurahmen kaufen oder selbst eine Schutztür aus Holzlatten bauen möchtest. Aber auch, ob du als Schließmechanismus lieber einen Schieberiegel oder starke Magnete anbringen möchtest.

Falls du Magnete verwenden möchtest, muss deine Schutztür etwas breiter sein, damit die Magnete richtig „zupacken“ können. Hast du sehr starke Katzen, kann es sinnvoll sein, Riegel und Magnete zu kombinieren. Sind deine ausgesuchten Magnete sehr stark (mehr als 20 kg) und deine Spannstangen magnetisch, sollte es ausreichen, nur an der Schutztür welche anzubringen: sie halten dann „an der anderen Seite“ ohnehin am Metall der magnetischen Spannstangen.

Möchtest du deine Schutztür mit Schieberiegeln schließen, ist das nur bei einer Bespannung mit Katzennetz wirklich sinnvoll: Du musst schließlich von beiden Seiten der Tür den Riegel bedienen können – durch feines PetScreen-Gewebe oder Kaninchendraht ist das kaum möglich.

Ist dein Balkon oder deine Terrasse überdacht, kannst du die Spannstangen auch außerhalb der Türnische anbringen – dafür muss die Schutztür etwas höher und breiter als deine Türnische sein. Vorteil davon ist, dass das Ganze auch etwas mehr sichert und deutlich weniger „Angriffspunkte“ für die Katze hat.

Foto eines Insektenschutztür-Sets mit Alurahmen in einem Werbeprospekt
Aus einem Werbeprospekt: Solche Insektenschutztür-Sets bekommt man vor allem im Frühling und Sommer in zahlreichen Baumärkten und Discountern (Hier: LIDL-Prospekt)
Die Grafik zeigt eine Schutztür, die an zwei Spannstangen befestigt ist, welche zwischen Boden und Decke der Terrasse eingeklemmt sind
Grafik: Bei einer überdachten Terrasse kannst du die Spannstangen auch außerhalb der Türnische anbringen, so ist die ganze Türöffnung abgesichert

Benötigtes Material für deine Balkon-Schutztür ohne Bohren

Bevor du einkaufen gehst, lies bitte die Anleitung einmal ganz durch, denn ich gebe dir darin wichtige Hinweise für den Bau und Einkauf. Du benötigst folgendes Material:

  • 2 Spannstangen / Deckenstützen / Montagestützen (länger ausziehbar als deine Türnische, idealerweise mehr als 30 kg Tragkraft)
  • Eine Schutztür: entweder fertiges Set aus dem Baumarkt / Discounter oder selbstgebaut (dafür: Holzlatten, Schrauben / Holzdübel o. Flachwinkel)
  • Bespannung der Schutztür: PetScreen, Kaninchendraht oder drahtverstärktes Katzennetz (Maschenweite 3x3cm)
  • Befestigung für die Schutztür: entweder zwei Scharniere oder aufschraubbare Türbänder bzw. Aufschraub-Scharniere
  • Schließmechanismus: entweder Schieberiegel oder starke Magneten (Neodym, mind. 10 kg Zugkraft pro Magnet)
  • Kleinkram: Metallschrauben, Holzschrauben, eventuell Krampen
  • Werkzeug: Metall- und eventuell Holzsäge, Metallbohrer, Handtacker, Schere, Stifte zum Anzeichnen für Bohrlöcher, Gliedermaßstab („Zollstock“) zum Abmessen, passende Schraubendreher, eventuell Hammer
  • Optional: (Sprüh-)Lack für Spannstangen, Holzrahmen, Scharniere und Riegel
Zwei aufschraubbare Türscharniere aus Metall und weißem Plastik
Aufschraubbare Türscharniere – auch „Türkloben“ genannt – eigenen sich gut, um eine stabile Verbindung zwischen Spannstange und Schutztür zu gewährleisten
Ein braun-oranger Handtacker mit rechteckiger, grauer Verpackung
Unser Handtacker ist schon etwas älter, leistet aber immer noch gute Dienste
Eine Packung Metallkrampen mit drei einzelnen Kramen daneben
Krampen sind „U“s aus Metall, die man in Holz einschlagen kann

Schritt 2: Spannstangen vorbereiten und anbringen

Du benötigst zwei Deckenstützen / Spannstangen denn sie werden an beiden Seiten der Türnische eingeklemmt – und zwar innerhalb der Türnische. An eine Spannstange kommen jeweils die Befestigungen für die Schutztür (Scharniere, Ösen oder aufschraubbare Türscharniere o. Ä.), an die andere Seite der Schließmechanismus (Riegel, starke Magnete etc.). So lässt sich die Tür öffnen, aber auch wieder fest verschließen.

Wir haben für unsere Balkonsicherung schlichte Deckenstützen aus dem Baumarkt (Preis pro Stück etwa 22 €) gekauft und sie passend zum Balkongeländer mit schwarzem Lack besprüht (hier siehst du sie vor und nach dem Umlackieren). Du kannst die Spannstangen also vor dem Anbringen erst noch einmal ansprayen oder anderweitig lackieren, damit sie optisch nicht ganz so unansehnlich sind. Auch die Scharniere, Riegel und Magnete kannst du farblich passend ansprühen.

Klemme dann die Spannstangen in die Türnische – und zwar möglichst weit am Rand. Denn so ist erstens der Durchgang breiter, andererseits sind die Lücken zwischen Wand und Spannstangen möglichst gering. Stelle die Spannstangen am besten mit der „langen“ Seite der Auflageflächen an die Wand, so ist zwischen Stange und Wand nur ein kleiner Spalt. Bei unseren Deckenstützen für den Balkon ergibt sich so nur eine kleine Lücke von etwa 2,5 cm (siehe Foto unten) – da kommt eine erwachsene Katze kaum hindurch. Dafür müssen die Spannstangen aber auch sehr fest gespannt sein, damit deine Katze sie nicht wegdrücken und so die Lücke vergrößern kann.

Es kann sein, dass die Deckenstützen ein klein wenig in die Türnische hereinragen – je nachdem, wie viel Platz innerhalb deiner Nische neben dem Türrahmen noch übrig ist. Meine Devise ist da: lieber ein etwas schmalerer Durchgang, als ein mögliches Sicherheitsrisiko für die Katzen. Und da die normale Balkontür nach innen aufschwingt, blockieren die Spannstangen das Öffnen der Tür ohnehin nicht.

Hast du ein Dach über Balkon oder Terrasse, könntest du die Spannstangen auch außerhalb der Türnische einklemmen: deine Schutztür muss dann entsprechend etwas breiter & höher sein, um die gesamte Türöffnung abzudecken.

3 schwarz lackierte Deckenstützen neben einer grau-blauen auf Plastikfolie
Wir haben unsere Deckenstützen mit schwarzem Sprühlack umgefärbt – so passen sie optisch besser zum Balkongeländer
Grafik zweier Spannstangen innerhalb einer Türnische
Grafik: die beiden Spannstangen werden innerhalb der Türnische der Außenwand, neben der Balkontür eingeklemmt
Grafik einer Deckenstütze, die in einer Türnische steht
Die Spannstangen sollten innerhalb der Türnische der Außenwand stehen
Mit einem Lineal wird der Abstand zwischen Spannstange und danebenliegender Wand gemessen: es sind etwa 2,5 cm
Unsere Spannstangen stehen mit der „langen“ Seite der Auflagefläche an der Wand – dadurch ergibt sich nur ein kleiner Spalt zwischen Spannstange und danebenliegender Wand

Schritt 3: Maße für die Schutztür ermitteln

Stehen die Spannstangen sicher an ihrem Platz, heißt es: Maß nehmen. Ermittle genau, wie breit deine Schutztür sein darf, damit sie zwischen die beiden Stangen passt. Deine Schutztür sollte so breit sein wie der Zwischenraum zwischen den Spannstangen – und so hoch wie die Höhe deiner Türnische.

Damit du sie hinterher gut öffnen und schließen kannst, solltest du einen kleinen Spalt links, rechts, oben und unten einplanen: Deine Schutztür sollte also etwa 2-3 cm schmaler & kürzer sein als der Zwischenraum zwischen den Stangen (= 1 – 1,5 cm Spalt an allen Seiten). Allerdings darf der Spalt auch nicht zu groß sein!

Achtung: Möchtest du Magnete zum Schließen verwenden, muss deine Tür an dieser Seite so breit sein, dass sie direkt auf der Spannstange aufliegt – hier darf also kein Spalt sein!

Vorsicht: Jede kleine Lücke ist ein Sicherheitsrisiko!

Katzen können sich durch kleinste Lücken quetschen, wenn sie es denn wirklich wollen – und dabei noch jede Menge Kraft aufbringen. Ich empfehle, jede Lücke (links, rechts, oben und unten an der Tür), die größer als 5 cm ist, zusätzlich zu sichern. Durch Lücken größer als 7 cm passen Katzen sogar relativ bequem hindurch, wie dieses und dieses Video beweisen.

Grafik: Miss sowohl die Breite als auch die Höhe zwischen den Spannstangen bzw. der Türnische, damit du weisst, wie breit / hoch deine Schutztür sein darf – Achtung: Wenn du Magnete zum Schließen der Schutztür verwenden willst, muss deine Schutztür etwas breiter sein und über eine Spannstange hinausgehen

Schritt 4: Schutztür bauen & katzensicher bespannen

Als Schutztür selbst kannst du ein Insektenschutztür-Set mit Alurahmen aus dem Baumarkt oder Discounter nehmen – oder du baust dir selbst eine aus z. B. Holzlatten (zur Sicherheit solltest du in der Mitte mindestens eine Verstrebung einbauen!, eine Anleitung zum Bau einer Gittertür folgt bald).

Wirklich wichtig ist hierbei das Gewebe, mit dem du die Tür bespannst: Es muss wirklich fest, stabil und krallensicher sein! Jenes Insektengewebe, das handelsüblichen Insektenschutz-Sets beiliegt, erfüllt diese Eigenschaften nicht! Mein Rat hier geht definitiv zu festen, speziellen Fiberglasgewebe – am besten PetScreen – oder drahtverstärktem Katzennetz.

Bei den Selbstbau-Sets aus dem Baumarkt oder Discounter kannst du das beigelegte Fliegengitter einfach durch PetScreen austauschen und der weiteren Anleitung folgen. Damit du deinen Alurahmen auf deine benötigten Maße sägen kannst, wirst du eine Metallsäge brauchen.

Um Katzennetz oder PetScreen an einen Holzrahmen anzubringen, empfehle ich einen Handtacker – dabei solltest du das PetScreen an den jeweiligen Kanten doppelt legen, damit es auch bei starker Belastung nicht ausreißen kann. Für die Anbringung von Kaninchendraht empfehlen sich Krampen („U„s aus Metall zum Einschlagen in Holz, siehe Foto oben).

Achte darauf, dass das PetScreen oder Netz straff gespannt ist.

Das Foto zeigt die Befestigung von Fiberglasgewebe auf einem lackierten Holzrahmen mithilfe eines Handtackers
Wenn du dein Fiberglasgewebe oder PetScreen mit dem Handtacker auf einem Holzrahmen befestigst, lege es an den Rändern am besten doppelt: so reißt auch bei großer Beanspruchung nichts aus

Schritt 5: Platzierung für Scharniere bestimmen

Stehen die Klemmstangen und auch die Schutztür ist fertig aufgebaut, geht es daran, die beiden zu verbinden. Dazu bringst du an einer Seite an den Spannstangen deine Scharniere an. Aber bitte erst einmal nur an den Spannstangen, noch nicht an der Schutztür!

Idealerweise schraubst du die Scharniere direkt an / in die Spannstangen – ich würde nicht empfehlen, sie zu kleben. Einerseits sind die Spannstangen rund und der Kleber hätte so eine zu geringe „Wirkfläche“, andererseits kann Kleber bei Witterungseinflüssen leiden. Dadurch, dass sich Metall bei Hitze ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht, würden starke Kräfte auf den Kleber wirken – das ist doch recht unsicher für unseren Zweck.

Um die Scharniere etc. in gekaufte Stangen aus Metall zu schrauben, benötigst du spezielle Metallschrauben: Sie sind scharf genug, um sich in das Metall hinein zu schneiden. Du solltest vor dem Einschrauben der Metallschrauben ein kleines Loch mit einem Metallbohrer in die Spannstangen vorbohren: der Durchmesser des Bohrers sollte dabei etwas kleiner sein als das Gewinde deiner Schraube (Beispiel: Schraubengewinde 4 mm – Metallbohrer 3 mm). So kannst du die Schrauben leichter einschrauben, aber sie haben noch genug „Grip“, um das vorgebohrte Loch selber zu erweitern. Ist der Bohrer zu groß, werden die Schrauben wackeln und eventuell nicht fest genug sitzen.

Schritt 6: Scharniere an der Schutztür befestigen

Sind auch die Scharniere an den Stangen angebracht, kannst du deine Schutztür so daran halten, wie sie später befestigt werden soll: mit kleinen, aber nicht zu großen Lücken oben, unten, rechts und links. Durch diese kleinen Spalte stellst du sicher, dass sich die Tür später bequem öffnen und schließen lässt. Zeichne nun die Stellen ein, an die die Gegenstücke der Scharniere an die Schutztür angebracht werden müssen. Am besten holst du dir dafür Hilfe von einer zweiten Person: eine Person hält die Schutztür an Ort und Stelle – die andere zeichnet an.

Du weißt nun also, wo du die Scharniere an der Schutztür anbringen musst, damit alles perfekt passt. Der nächste Schritt ist es, sie auch genau dort anzubringen. Auch hier würde ich dir wieder dazu raten, Schrauben – keinen Kleber – zu verwenden. Anschließend kannst du die Schutztür in deine Spannstangen-Vorrichtung einhängen.

Fehlt nur noch der Schließmechanismus: Schieberiegel oder Magnete.

Schritt 7: Schließmechanismus an der Schutztür befestigen

Im letzten Schritt bringst du den Schließmechanismus an Spannstangen und Schutztür an: Ein oder zwei Riegel oder mehrere starke Magnete, die du gleichmäßig auf der Höhe der Spannstangen verteilst. Arbeite auch hier bei Bedarf wieder mit (Metall-)Schrauben und achte darauf, dass du Riegel / Magnete genau passend an Stangen und Schutztür anbringst.

Ich persönlich würde insgesamt vier Magnetpaare empfehlen: jeweils einen oben und in der Mitte der Höhe, zwei im unteren Bereich – denn in diesem unteren Bereich ist die Kraft am stärksten, wenn die Katze versucht, die Schutztür aufzudrücken.

Tipp: Schieberiegel nur bei Bespannung mit Katzennetz

Mein Tipp: du solltest nur dann einen Schieberiegel verwenden, wenn du deine Schutztür mit Katzennetz bespannst – andernfalls wird das Öffnen / Schließen der Tür von beiden Seiten jedes Mal eine unnötige Frickelei.

Die Grafik zeigt vier auf der Höhe der Spannstangen verteilten Magnete zum Schließen der Schutztür
Grafik: Verteile die Magnete auf der Höhe der Spannstange: idealerweise einen im oberen Bereich, einen in der Mitte und zwei im unteren Bereich – denn da wirkt die größte Kraft, wenn sich die Katze hindurchzwängen möchte

Regelmäßige Sicherheitstest sind wichtig!

Teste nach dem Bau, ob wirklich alles passt, sich die Tür gut öffnen und schließen lässt. Prüfe vor allem aber auch, ob das gespannte Gewebe sicher sitzt und die Tür nur schwer aufgedrückt werden kann. Katzen entwickeln unglaubliche Kraft, wenn sie sich irgendwo hindurchzwängen wollen (Beispielvideo)! Bringe lieber noch einen zusätzlichen Riegel oder zusätzliche Magnete an als ein Risiko einzugehen!

Das Metall der Spannstangen und auch Holz arbeiten, Materialien werden auch einmal brüchig – daher solltest du regelmäßig prüfen, ob wirklich alles weiterhin katzensicher ist. Gerade Witterungseinflüsse wie Hitze und Kälte, aber auch „Ausbruchsversuche“ deiner Katzen machen allen Materialien zu schaffen.

„Einmal aufgebaut“ heißt nicht „für immer sicher“!

Wie hast du deine Balkontür gesichert? Hast du weitere Tipps oder Verbesserungsvorschläge?

Gefällt dir der Inhalt?

5 / 5 ( 3 Bewertungen)

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lass uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

2 Kommentare

  1. Wir brauchen zum Glück so eine Sicherung nicht mehr 😉
    Aber das, was Du beschreibst stimmt voll und ganz. Denn unsere kleine Flo entwickelte schon mit 3 Monaten unglaubliche Kräfte und startete fast jeden Tag neue Experimente, um aus dem Katzen-Kinderzimmer auszubrechen. Wir hatten eine stabile Alu-Fliegengittertür angeschafft, um die kleinen Mädchen von unserer alten Allegra vorerst zu trennen. Doch das fand Flo so doof, dass wir ständig die Tür nachsichern mußten. Am Ende halfen nur 4 Schraubhaken, mit denen wir uns und die Mädchen einsperrten. Und wenn wir mal weg waren, mußten wir die Tür mittels Hunde-Rückholleinen außen am Treppengeländer sichern …

    Nach dem Link-Tipp mit dem Video, wo es um die schmalen Spalten in der Katonbarriere geht, ist mir klar, dass Flo damals den Lüftungs-Glasbaustein im Keller aufgedreht hattete, um ins Freie zu flüchten. Nicht umsonst nannten wir sie schon nach wenigen Tagen kleine Ausbrecher-Königin 😉
    LG Silke

  2. Liebe Miriam, vielen lieben Dank für die tolle Anleitung. Ich werde deine Gittertür für eine geplante Vergesellschaftung nachbauen. Das wird Vieles erleichtern. Danke 🙂

Schreibe einen Kommentar

Dein Kommentar erscheint erst nach Freigabe durch Miriam in der Kommentarliste. Die Überprüfung kann einige Tage dauern. Die erforderlichen Felder sind mit * markiert, deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.