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FeliFine Complete Huhn Frostfutter im Test
Es gibt Futter, für die ich regelmäßig Anfragen bekomme, ob ich es mir einmal näher anschauen kann. Und es gibt Futter, da häufen sich die Anfragen. So wie bei FeliFine Complete. Bisher habe ich das immer abgelehnt, weil ich – aus Gründen – keine Freundin von Fertig-Rohfutter-Menüs bin. Da wir jedoch vor ein paar Wochen ein Beutelchen von unserer Nachbarin geschenkt bekommen haben („Unser Kater frisst es nicht – vielleicht mögen es eure Damen“ 😉 ) dachte ich mir: Kannste dir ja mal angucken. Und das habe ich getan 😉
Gefrorenes Alleinfuttermittel aus Bayern

FeliFine Frostfutter wirbt damit, ein „einzigartiges tiefgefrorenes Alleinfuttermittel“ zu sein. Das bedeutet: es sollte alles enthalten, was unsere Katzen zur täglichen Ernährung brauchen. Hergestellt wird es von der BAF Petfood GmbH mit Sitz in Bayern (Zulassungsnummer DE 09 576 0001 13). Derzeit sind zwei Verpackungsgrößen erhältlich: 480 g und 2,4 kg. Mit einem Preis von knapp 10 – 11 € pro Kilo – je nach Abnahmemenge und Bezugsquelle – ist es nicht ganz günstig.
Nicht nur beim Hersteller selbst, sondern auch in verschiedenen Onlineshops (z. B. ZooPlus und Fressnapf) ist es im Sortiment.
Zusammensetzung der Sorte „Huhn“
- 87% Huhn (Hühnerfleisch, Hühnerherzen, Hühnerleber)
- 10% Gemüse (Karotten, Zucchini, Erbsen)
- Raps Öl
Zusatzstoffe je Kg Futter
Die Zusatzstoffe – also die Nährstoffzusätze, die zusätzlich zu den Nährstoffen aus den Rohstoffen ins Futter kommen – sind auf der Seite der Verpackung angegeben:
- 2550 IU Vitamin A
- 213 IU Vitamin D3
- 0,8 mg Jod (als Calciumjodat, wasserfrei)
- 2,2 mg Mangan (als Mangan(II)- sulfat-Monohydrat)
- 3,3 mg Kupfer (als Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat)
- 21,8 mg Zink (als Zinksulfat-Monohydrat)
- 26 mg Eisen (als Eisen(II)-sulfat-Monohydrat)
Wichtig: Nicht alle Zusatzstoffe müssen angegeben sein – selbst dann nicht, wenn sie zugesetzt sind. Das trifft zum Beispiel auf Taurin, B-Vitamine und viele Bindemittel zu. Die Mengen der Zusatzstoffe sind nicht identisch mit dem Gesamtgehalt der Nährstoffe! Je nach verwendeten Rohstoffen und Verarbeitungsart kann er deutlich höher liegen. Den Gesamtgehalt der Nährstoffe kannst du im Bereich „Analytische Bestandteile“ nachlesen, sofern die Herstellerfirma sie auf den Verpackungen angeben möchte. Dazu ist sie nicht verpflichtet.
Analytische Bestandteile
- Feuchtigkeit 70,7 %
- Rohprotein 13,1 %,
- Rohfett 11,5 %
- Rohasche 3,2 %
- Rohfaser 0,5 %
Fütterungsempfehlung: Praktische Fütterung dank vorportionierter Nuggets

Der Verpackungsaufdruck gibt die empfohlene Futtermenge sowohl in Gramm als auch in Futternuggets an. Zusätzlich finden wir den Hinweis, dass die tatsächliche Futtermenge unserer individuellen Katze auch von ihrer Rasse, Aktivität und ihrem Umfeld abhängt. Folgende Tagesmengen sollen wir laut Aufdruck – aufgeteilt auf zwei Mahlzeiten – verfüttern:
- 2 kg Körpergewicht: 84 g Futter – 7 Nuggets
- 3 kg Körpergewicht: 108 g Futter – 9 Nuggets
- 4 kg Körpergewicht: 120 g Futter – 10 Nuggets
- 5 kg Körpergewicht: 144 g Futter – 12 Nuggets
- 6 kg Körpergewicht: 168 g Futter – 14 Nuggets
Zusätzliche Hinweise zu Hygiene, Zubereitung und Umstellung
Der Umgang mit rohem Futter bedeutet für uns auch immer, dass wir ein wenig mehr Acht auf die Hygiene im Umgang und bei der Verfütterung geben müssen. Hier gibt uns der Verpackungsaufdruck schon erste Hinweise: Das Futter eigne sich nur als Heimtierfutter und solle von Lebensmitteln fern gehalten werden. Hände, Werkzeuge, Utensilien und Oberflächen sollen wir laut Aufdruck nach der Handhabung mit dem Futter waschen.
Außerdem finden wir auf dem lilafarbenen Plastikbeutel auch eine kleine Einführung in die Verfütterung: „Einfache Zubereitung – Dank unserer Portionskugeln: Benötigte Menge auftauen und in den Napf geben – fertig ist die komplette, natürliche Katzenmahlzeit! Auf Wunsch in nur 1 bis 2 Minuten in der Mikrowelle aufgetaut“ (Zitat Futterverpackung)
Abschließend finden sich auch noch Tipps zur Futterumstellung. Der Aufdruck empfiehlt, das rohe Futter unter das gewohnte Futter der Katze zu mischen und die Menge über einen Zeitraum von ca. drei Wochen schrittweise zu erhöhen. Für manche Katzen sei Kochen, Braten oder Anwärmen attraktiver. Außerdem sollten wir immer ausreichend frisches Wasser anbieten.
Extrem fein pürierte – und leider extrem unappetitliche – Konsistenz

Das Foto oben zeigt es in meinen Augen schon sehr gut: die gefrorenen Nuggets sind zylinderförmig und recht blass. Aufgetaut zeigt sich das Futter extrem fein püriert, fast flüssig. Es bildet regelrechte „Flatschen“ aus blassem Fleisch mit kleinen Gemüsestückchen. Der Geruch ist dezent und fast nicht wahrnehmbar.
Ich empfand die Konsistenz und Optik des aufgetauten Futter ehrlich gestanden als extrem unappetitlich. Für mich sieht das Futter eher so aus wie das, was schwallartig aus dem Maul der Katze herauskommt – nicht das, was hineinsoll. Aber das ist nur mein Empfinden.
Der erste Blick aufs Etikett wirft Fragen auf
Dafür liegen die Analysewerte für Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche alle in einem für mich guten Bereich. Mich persönlich freut auch der hohe Fettgehalt tatsächlich, denn Fett ist ein wichtiger und guter Energieträger – und auch Nährstofflieferant. Aber nicht alle Katzen vertragen so einen hohen Fettgehalt. Der Kohlenhydratgehalt liegt mit 3,4 % in der Trockensubstanz erfreulich niedrig. Die Energiedichte von 147,1 kcal bzw. 0,64 MJ pro 100 g Futter finde ich auch völlig in Ordnung.
Der Verzicht auf pflanzliche Nebenerzeugnisse, Eiweißextrakte, Getreide und Einfachzucker-Zusätze ist in meinen Augen auch toll. Dass Rapsöl (dazu unten mehr) und ein nicht ganz so niedriger pflanzlicher Anteil eingesetzt wird, begeistert mich nicht. Zumindest verzichtet das Herstellerunternehmen auf Kräuter und „Fancy Superfoods“ oder Früchte und Obst.
Die Deklaration zeigt immerhin, dass ein großer Teil Tierisches eingesetzt wird – und auch, was genau. Finde ich wirklich gut. Allerdings hätte es von mir noch einen Bonuspunkt gegeben, wenn auch die genaue Verteilung der tierischen Bestandteile angegeben wäre. Denn Leber und hoher Vitamin-A-Zusatz zusammen machen mich stutzig (dazu unten mehr). Der pflanzliche Anteil ist zumindest so aufgeschlüsselt, dass ich weiß, was drin ist. Aber eben auch wieder nicht, wie viel davon. Wobei ich die Antwort darauf als nicht so wichtig einstufe, denn es macht nur für meine Neugier einen Unterschied 😉
Mindestempfehlungen für Nährstoffe abgedeckt
Nach den ersten Berechnungen zeigt sich: die Abdeckung mit Nährstoffen durch Zusätze ist hier auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass dieses Futter – ebenso wie andere Fertigfutter in Dosen oder Beuteln – mit synthetischen bzw. verarbeiteten Nährstoffzusätzen arbeitet.
So liegen fast alle Nährstoffzusätze etwa doppelt bis dreifach über den Mindestempfehlungen der FEDIAF. Bis auf Eisen und Zink: Der Eisenzusatz ist nur minimal über den Mindestempfehlungen (88 mg zu 80 mg Empfehlung in der Trockensubstanz) und der Zinkzusatz liegt gaaanz knapp drunter (74 mg zu 75 bzw. 100 mg in der Trockensubstanz). Das macht aber in meinen Augen nichts, denn Zink kommt ja nicht nur durch die Zusatzstoffe, sondern auch die Rohstoffe ins Futter. Ich vermute stark, dass so insgesamt die Mindestempfehlung der FEDIAF doch noch erreicht wird.
Man könnte also sagen: die Nährstoffe, die durch Zusätze ins Futter kommen, sind in großen Teilen bedarfsdeckend. Unsere Katzen bekommen durch dieses Futter genug davon mit. Fast immer sogar „mehr als genug“.
Offene Fragen bei den Nährstoffen
Klar ist auch: Keiner der Zusätze reicht über die – nur für vereinzelte Nährstoffe festgelegten – Maximalempfehlungen der FEDIAF. Allerdings stutze ich etwas, wenn ich sehe, dass Leber und zusätzlich ein Vitamin A-Zusatz doppelt so hoch wie die Mindestempfehlungen eingesetzt wird. Dazu folgendes: Entgegen des Verpackungsaufdrucks, der uns die Hühnerleber als Lieferant für „wertvolle B-Vitamine“ anpreist, enthält Leber vor allem eines: große Mengen Vitamin A.
Leber & Vitamin A: Hintergrundwissen
Leber wird in der Rohfütterung vor allem für die Vitamin-A-Supplementierung eingesetzt. Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das überdosiert werden kann und mit dem wir vorsichtig dosiert umgehen sollten. Zur Veranschaulichung: Ich setze etwa 5 % Leber in unseren rohen Mahlzeiten ein, um damit den Gesamtbedarf meiner Katzen an Vitamin A zu decken – ohne andere Zusätze.
Wir haben aber keine Ahnung, wie viel Leber hier tatsächlich enthalten ist – diesen Einblick lässt die Deklaration nicht zu. Dass hier beides eingesetzt wird, macht mich etwas nachdenklich.
Schade finde ich zudem, dass kein Taurinzusatz deklariert ist. Das muss er nicht, denn Taurin gehört zu den Zusätzen, die nicht deklariert werden müssen – auch, wenn sie zugesetzt werden. Das heißt: entweder wird welches zugesetzt und nicht angegeben – oder es wird keines zugesetzt. Wissen können wir das mit Blick auf die Verpackung nicht. Aber neugierig wäre ich schon, denn ohne Taurinzusatz würde ich mich schon fragen, ob das Futter tatsächlich ein Alleinfuttermittel ist. So bleibt auch diese Frage gänzlich offen.

Wo sind die Omega-3-Fettsäuren und Kalzium?
Das gilt auch für die Frage „Warum zum Henker Rapsöl?„. Es enthält etwa doppelt so viele Omega-6-Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren. Ein Supplement für Omega-3 kann ich in der Deklaration übrigens gar nicht finden. Dabei braucht die Katze auch sie – und zwar eigentlich deutlich mehr als Omega-6, die schon in großen Mengen durch tierische Bestandteile ins Futter kommen. Wie also wird der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren hier gedeckt?
Fettsäuren und pflanzliche Öle: Hintergrundwissen
Vereinfacht heruntergebrochen brauchen Katzen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren, um gesund zu bleiben. So einige davon können sie nicht selbst bilden. Sie müssen sie also zwingend mit der Nahrung aufnehmen. Wiederrum andere braucht die Katze in ihrer „Endform“, weil sie die Vorstufen aus pflanzlichen Ölen nicht umbauen kann. Dabei sollte es eine Balance zwischen Omega-3 und Omega-6 geben: etwa 3 bis 10 mal so viel Omega-3 wie Omega-6.
Das Problem: tierische Bestandteile enthalten vor allem große Mengen Omega-6 und nur wenig Omega-3. Hier ist die Balance also verschoben. Beheben können wir das, indem wir zusätzliche, reine Omega-3-Fettsäuren zugeben: durch tierische Öle wie Fisch- oder Krillöl.
Zu einer Mahlzeit mit „Omega-6-Überschuss“ und fast ohne Omega-3 noch einmal doppelt so viel Omega-6 hinzuzugeben ist widersinnig und stark unbalanciert.
Ebenso ist auf der Verpackung kein Hinweis auf Kalziumsupplemente zu finden: weder Hälse, noch Eierschale oder sonstiges. Die Konsistenz des Futters lässt mich vermuten, dass zumindest keine Hälse eingesetzt werden. Auch in den Zusatzstoffangaben findet sich kein Hinweis – Calciumjodat mag zwar auch in winzigen Teilen aus Calcium bestehen, es dient aber vor allem als Jod-Supplement und kann die benötigte Menge Kalzium in den eingesetzten Mengen gar nicht abdecken. Ist Kalzium zusätzlich hinzugefügt oder nicht? Das ist eine äußerst wichtige Frage, denn ohne zusätzliches Kalzium ist dieses Futter definitiv nicht bedarfsdeckend und damit kein Alleinfuttermittel.
Gemischte Reaktionen bei uns allen auf das FeliFine Frostfutter
Zwei meiner drei Katzen waren ähnlich skeptisch wie ich: Die kleine Rohfleisch-Liebhaberin Janis hat sich ohne zu Zögern über das Futter hergemacht. Lara hat nur daran gerochen und wollte nicht probieren. Mäkelqueen Fiona hat einfach nur Abstand gehalten – von ihr hatte ich aber auch nichts anderes erwartet. Janis hatte nach dem Verzehr des Futters keinerlei Verdauungsprobleme oder veränderten „Output“.
Ich selbst fand die Handhabung des Futters wunderbar leicht: Nuggets abzählen und nur so viel auftauen wie wir tatsächlich brauchen. Das erleichtert enorm. Schwierigkeiten allerdings hatte ich mit dem Lesen der Schrift auf der seitlichen Verpackung: die Schrift ist klein, weiß und teilweise sehr dünn. Auf dem lilafarbenen, spiegelnden Plastikbeutel war es teilweise schwer zu lesen. Dafür waren die Hinweise zu Handhabung, Hygiene, Futterumstellung usw. gut zu lesen. Nicht allen Hinweisen davon mag ich so zustimmen (Futter untermischen, in der Mikrowelle auftauen), aber damit kann ich leben.
FeliFine Frostfutter Huhn: Fazit für mich
Dass das Futter in meinen Augen eher an Erbrochenes als an Futter erinnert und nur eine meiner Katzen sich daran gewagt hat, sind ganz persönliche Faktoren. Daher mag ich diese bei meinem Fazit gar nicht mit einbeziehen. Für mich bleiben ohnehin auch ohne diese Punkte genug Fragen offen, die mich skeptisch machen: Wie sieht es mit der Versorgung mit Kalzium und Omega-3-Fettsäuren, aber auch Taurin und Vitamin A aus? Das sind alles wichtige Nährstoffe und ich habe keine Antworten auf diese Fragen.
Und solange ich keine verlässlichen Antworten habe, würde ich persönlich das FeliFine Frostfutter nicht kaufen und auch nicht guten Gewissens weiterempfehlen.

Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Danke, dass Du Dir dieses Frostfutter angesehen hast. Ich bin nämlich vor kurzem genau darauf umgestiegen.
Vorher hab ich meinen beiden Sibirischen Katern (8) das Fertig-BARF von der Katzenküche gefüttert. Doch beide haben FORL und nun keinen einzigen Zahn mehr im Maul. Daher hatten sie Probleme, die gröberen Stücke zu fressen.
Über das FeliFine Frostfutter machen sie sich jetzt her und es bleibt kein Klecks übrig. Die weiche Konsistenz ist für uns also genau richtig.
Liebe Grüße vom Nord-Ostsee-Kanal
Anja mit Davinci und Emil
Tatsächlich ist das ja so fein püriert, dass katz das fast schlürfen kann 😉 Ich wünsche den Herrschaften einen guten Appetit!