Der Zahn der Zeit – oder: „…damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann“

Heute ist es soweit: Tiffy´s Zahnreinigung steht an. Wir sind zu einem Termin um 12 Uhr eingeladen und schon seit gestern Abend gehen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Natürlich habe ich mit meinen Tieren schon eine Zahn-Op durch, natürlich habe ich Vertrauen in "unsere" Tierklinik und natürlich werden alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen – aber trotzdem … Ihr kennt das sicher: Nervös ist man trotzdem 😉

Seit gestern Abend um 23 Uhr hats nichts mehr zu fressen gegeben und Tiffy wird vor der OP auch nichts bekommen. Ich denke, das ist das, was sie am meisten stört. Nicht, dass ich "irgendwie komisch" bin, sondern, dass sie frecherweise trotz allen angewandten Überredungskünsten einfach kein Fressen auftische… Momentan flitzt die alte Dame – mit ihren immerhin 13 Lenzen auf dem Buckel – hier fröhlich quietschend durch die Wohnung und man könnte fast vergessen, wie alt sie ist. Trotzdem ist das natürlich ein weiterer Punkt, der mich irgendwie .. kribbeliger .. macht.

Mit unserer Tierärztin ist abgesprochen, dass Tiffy nur eine leichte und schonende Narkose und zusätzlich Infusionen während der OP erhält. Hier zuhaus ist auch schon Alles vorbereitet: Wärmematte, Schonkost, Inkontinenzunterlagen und der Rest wird gleich noch besorgt/vorbereitet.


Das mag für Einige von euch vielleicht übertrieben rüberkommen, aber in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Tiffy Narkosemittel sehr schlecht verträgt. Nach der letzten OP vor ein paar Jahren hat sie drei Wochen nichts gefressen und war selbst auf Hilfe beim "Klöchen" angewiesen. Diesmal bin ich also besser vorbereitet und für alle Eventualitäten gerüstet.

Der heutige Tag wird also spannend!

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Update – 13.00 Uhr
Mein altes Fräulein ist nun in der Tierklinik und wird wahrscheinlich just in diesem Moment operiert.
Der durchführende Tierarzt ist recht neu in der Klinik und war mir noch nicht bekannt. Beim Vorgespräch fand ich ihn ehrlich gesagt nicht wirklich vertrauenerweckend und ich habe noch nie ein Tier mit einem solch schlechten Bauchgefühl beim Tierarzt abgegeben.

Man sagte mir, dass ich etwa um 14.00-15.00 Uhr einen Anruf der Klinik erhalte, in dem Tiffys Verfassung und der Verlauf der OP besprochen würde – und natürlich, wann ich Tiffy wieder nach Haus holen könne. Jetzt heißt es warten…



Katzenzähne
Tiffys herausoperierte Zähne

Update – 20.45 Uhr
Seit ungefähr vier Stunden ist Tiffy wieder zuhaus. Ich bin um knappe 240€ und Tiffy um 7 Zähne leichter. Bei der Vorbesprechung der Operation noch, wollte der Tierarzt mir die OP ausreden. Wenn es jetzt noch nicht so schlimm wäre, könne man ja warten. Ich bestand aber darauf und habe ihm erklärt, dass ich gar nicht warten will, bis es schlimm/schlimmer wird und Tiffy nicht jünger und ihre Nierenwerte nicht besser werden.

Dementsprechend hätte "Abwarten" das Problem nur verschoben und die Risiken erhöht.


Nach der OP hat er dann auch zugestimmt, dass diese Entscheidung richtig war. Denn: Tiffys Zähne sahen zwar noch ganz passabel aus, waren es aber nicht 🙁 Ein Zahn war gar derart geschädigt, dass er nicht ganz gezogen werden konnte und Tiffys Kiefer für die Entfernung der Zahnreste aufgebohrt werden musste. Als ich das hörte, musste ich erst einmal durchatmen.

Tiffy ist – wie erwartet – eine sehr schwierige Patientin und all die anfangs übertrieben scheinenden Vorbereitungen waren genau richtig getroffen. Die letzten drei Stunden waren für mich – als liebende Halterin – schwer zu ertragen, denn man sieht, dass Tiffy sich nicht wohlfühlt. Noch dazu ist sie extrem stur und übellaunig.

Als ich sie abholte, schwankte sie, sabberte stark und ihr Mäulchen hing voll von Blutfäden. Ein recht erschreckender Anblick, auch wenn ich von Kasis Zahn-Op vorgewarnt war. Zuhause angekommen brachte ich Tiffy gleich ins Wohnzimmer, wo alles für ihr Krankenlager vorbereitet war. Da sie nicht springen durfte und ich auch die Kerle erst einmal von ihr fernhalten wollte, blieb die Türe zu. So – das dachte ich jedenfalls – könnte ich sie besser im Auge behalten.

Das erste, was sie tat, als sie aus der Transportbox entlassen war erschreckte mich sehr: sie knurrte, brummte und versuchte mit den Pfoten ins Mäulchen zu gelangen. Wahrscheinlich um die medizinischen Fäden zu ziehen oder den Schmerz "loszuwerden". Sie drehte vollkommen durch und versuchte natürlich erst einmal auf die Fensterbank zu springen. Und natürlich musste ich ihr das verbieten. Tiffy ist schon im "normalen Zustand" stur wie der sprichwörtliche Esel – vollkommen groggy von der Narkose war es noch schlimmer.

Katze mit Blut am Maul
Unschöner Anblick: Nach der Zahnop hatte Tiffy Blut am Maul

Um sie zumindest zeitweise zur Ruhe zu zwingen und ihrem Entdeckerdrang und ihrer Abenteuerlust einen sicheren Riegel vorzuschieben, verfrachtete ich sie erst einmal zurück in die Transportbox – für etwa 20 Minuten, denn darin ging das Spektakel erst richtig los. Scheinbar war das "Theater-machen" aber gut für ihren Kreislauf, denn kaum war sie so richtig in Fahrt kamen auch ihre Lebensgeister und ihr Gleichgewichtssinn zurück. Als ich sie wieder aus der Box entließ, lief sie mehrere Runden im Wohnzimmer umher. Etwas unruhig und unsicher – das hätte mir schon ein Zeichen sein sollen 😀

Denn als ihr klar wurde, dass ich ihr die Wohnzimmertüre nicht öffne, setzte sie sich auf meine am Boden stehende Handtasche und erleichterte sich. Anstatt das Pfützchen auf die am Boden liegenden – und mit Wickelauflagen überdeckten – Wolldecken zu machen, musste halt meine Tasche herhalten. Ich nehms ihr nicht übel – schließlich bin ich ein bisschen zu begriffsstutzig gewesen 😉

Beim Aufwischen und Reinigen der Tasche ließ ich sie dann auch – unter Aufsicht – in den Rest der Wohnung. Mittlerweile war sie schon recht fit auf den Beinen. Sie ging schnurstracks auf die Heizung zu und legte sich darauf. Dort liegt sie auch jetzt noch und genießt die Wärme. Sie sieht elendig und gerupft aus, aber ich bin froh, sie heile wieder zu haben. Ab Sonntag muss sie eine 5-tägige Antibiotika-Kur über sich ergehen lassen. Das kann ja heiter werden! 🙁

Ich weiss jetzt schon, dass die nächsten Tage nicht einfach werden. Bis sie die Nachwirkungen der Narkose völlig überstanden hat, wird es wohl noch ein paar Tage dauern und bis dahin ist sie die übellaunigste, sturste und ungenießbarste Katze, die mir bisher über den Weg gelaufen ist. Auch, wenn sie mich abgöttisch liebt, darf ich mich ihr im Moment nicht auf einen Meter nähern.


Update – 08.03.2014 12.00 Uhr

Tiffys Welt sieht heute schon ganz anders aus. Die Nacht war ruhig und sie hat gut geschlafen. In der Nacht hat sie den Schlafplatz gewechselt und ist in ihr Körbchen auf den höchsten Schrank gesprungen. Das Fressen will noch nicht so gut klappen, auch, wenn sie scheinbar Hunger hat. Das mit Wasser vermischte Nassfutter wurde nur kurz angeschlabbert. Sie ist wieder "voll da", kann sich schon mitteilen und ist nicht mehr ganz so schlecht gelaunt 😉

Heute Nacht hat sie bereits geschnurrt, als ich sie streichelte und ihr gut zuredete. Ich vermute, dass in wenigen Tagen alle Aufregung, alle Schmerzen und Unannehmlichkeiten Vergangenheit sind.

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19 Kommentare

  1. Hi! Heute ist unsere 7 jährige Katzendame zum TA gebracht worden und es wurden 10 Zähne gezogen. :-/ Als wir sie abholen wollten wurde vorgeschlagen, da sie etwas dicker ist und die Menge Narkosemittel recht hoch war zur Beobachtung über Nacht beim TA zu lassen. Als wir sie abholen wollten 6 Stunden nach der OP war sie nicht ansprechbar und hat die ganze Zeit geknurrt.

    Morgen Nachmittag dürfen wir sie abholen. Unsere Sorge und Angst ist einfach, da wir vor 1 Jahr bei unserer anderen Katzendame nach einer Übernachtung in der Klinik ewig mit einer Zusammenführung zu kämpfen hatten, dass so etwas morgen wieder passiert.

    Hat irgendwer Tipps? Unsere Idee ist morgen die arme Maus in ein separates Zimmer zu legen und sie die Geschwindigkeit vorgeben lassen.

    Danke für die Antworten!

  2. Hallo Miriam, ich bin gerade auf deinen Block gestoßen. Meinem Kater wurden heute 2 Zähne gezogen und versucht diese auch „loszuwerden“. Das sieht ziemlich brutal aus. War das bei deiner wieder vorbei als die Narkose wirklich weg war oder muss ich noch mal zum Tierarzt?

    • Huhu Chipsie!
      Tiffy hat das nur ganz kurz gemacht, als sie noch halb im Kennel war. Nachdem ich sie rausgelassen habe, war sie scheinbar genug abgelenkt.

      Alles Gute für deine Katze!

  3. Hallo Miriam,

    dein Eintrag ist ja schon ein Weilchen her aber da meine Luna letzte Woche operiert worden ist, bin ich auf deinen Eintrag gestoßen.

    Eigentlich hieß es vor der OP es sollen zwei Zähne gezogen werden. Die Rö-Bilder haben dann leider etwas anderes gesagt und mein Tierarzt der wirklich super ist hat mich noch während der Narkose angerufen dass bei Luna nun doch zehn Zähne gezogen werden müssen. Leider hatte sich dann mein Verdacht auf FORL auch bestätigt. Luna ist noch jung und erst sieben Jahre alt. Außerdem denke ich dass sie in der letzten Zeit schon Schmerzen hatte so dass ich für die Entfernung der Zähne war.

    Luna hat inzwischen auch wieder Hunger, ab heute soll sie auch kein Schmerzmittel mehr bekommen. Ich zerbrösle aber etwas vom Traumeel und mache ihr das ins Futter bei meiner anderen Katze hatte ich damit gute Erfahrung gemacht als diese mit ihrem Bein Probleme hatte.

    Gestern wollte Luna dann das erste Mal nach fünf Tagen wieder Frischluft schnuppern. Wir haben sie dann beobachtet sie hat sich zufrieden im Sand gedreht und kam immer wieder um zu schauen was denn in ihrem Napf los ist. Am Nachmittag kam sie nach Hause und man sah ihr deutlich an dass sie sich wieder ausruhen muss. Sie frisst geht normal auf ihr Klo aber sie schaut einfach nicht zufrieden aus und ich habe das Gefühl dass sie beleidigt ist mit uns.
    Zwei Tage nach der OP war sie anhänglicher.

    Mein Tierarzt sagt, ich solle selbst mal in den Mund schauen wie es aussieht. Ich finde das es „normal“ aussieht. Ich bin selber vom Fach aber eben bei uns Zweibeinern 😉
    Kontrolle mag er vorerst nicht machen, da er nichts sieht weil Luna nicht schauen lässt und es sie einfach so sehr stresst. Der einzigste Weg wäre nochmals eine kurze Sedierung war wir aber beide vorerst vermeiden möchten.

    Ich habe bei Luna keine Erfahrung was Narkose angeht, da ich sie schon sterilisiert von der Katzenhilfe geholt habe.
    Ich habe nicht das Gefühl dass sie Schmerzen hat, aber sie ist einfach noch sehr schläfrig und zieht sich zurück was mir schon ein wenig Sorgen macht. Wenn es einer meiner Katzen nicht gut geht, bin ich immer sehr beunruhigt 🙁

    Wie waren deine Katzen denn so nach einem operativen Eingriff?

    Liebe Grüße, Sabrina

    • Huhu Sabrina!
      Es kommt extrem auf die Art der Narkose, der Durchführung der OP, dem Gesundheitszustand und den Stoffwechsel der Katze an, wie sie so einen Eingriff verpackt und wie schnell sie wieder fit ist. Auch das Alter, der Zustand der Nieren und das Narkosemedikament spielt hier ne Rolle.

      Erfahrungsgemäß ist es beispielsweise so, dass Tiffy Narkosen schlechter verpackt. Injektionsnarkosen erst recht. Als sie damals bei der OP der Gebärmutterentzündung eh schon gesundheitlich mitgenommen war, hat es tatsächlich knapp 3 Wochen gedauert, bis sie wieder ganz die Alte war. Bei besserem Gesundheitszustand dauert es rund 2-3 Tage.

      Alle meine anderen Katzen waren am nächsten Morgen wieder vollständig „wie immer“.

      Es kann gut sein, dass bei deiner Luna noch Schmerzen da sind oder ne kleine Entzündung. Vielleicht war aber auch das Narkosemittel nicht eins, das sie besonders gut verträgt – oder sie hat einfach momentan ne schlappe Phase. Gibts ja bei uns auch 😉 Letztlich wars aber eben auch ne große OP, die natürlich noch etwas nachwirkt.

      Ich persönlich bin ja Schisser und würd den Doc wohl drauf schauen lassen, wenn ich unsicher bin. Ich wünsche Luna gute Besserung!

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Vielen Dank für deine nette Antwort 😊
        Luna schaut heute definitiv besser aus, und springt in die Freiheit wie ein junges Reh😉 es ist aber auch ein Stück vom Faden raus, das blöde Ding muss sie wohl sehr gestört haben.
        Leider brauchen die Fäden die sich selbst auflösen ja auch eine gewisse Zeit.

        Du hast recht dass es eine große OP war, und ich weiß es selbst ja auch dass es bei uns Zweibeinern nicht anderst ist. Vielen Dank auf jeden Fall für deine Worte.

        Mit meinem TA halte ich nochmals Rücksprache 😊 bei ihm ist Luna sehr, sehr gut versorgt auch, wenn sie das nicht so glauben möchte 😉

        Liebe Grüße Sabrina

  4. ohh jeee wie traurig ich bin gerade auf diese Seite gkommen weil mein Katergestern 4 Zähne genommen wurden mit aufschneiden und zu nähen. Maxi war noch ganz schelch auf en Beinen , er hat shcon beim TA eine Wärmelampe bekommen,
    Antbiotika muss er nehmen bis Sonntag und Arnika Globuli 5 am Tag.
    er hat gestern auch erbrochen und wollte seine Fäden ziehen
    ich behalte Ihn im Auge. geschlafen hat er gut, jetzt liegt er an Sonne , das wärmt durch das Fenster.
    meiner ist 16 Jahre alt.
    schelchtes Gewissen musst du nicht haben, Herzlcihes Beileid für deinen Katzer ich hoffe du hast den Schreck überwunden.. ich habe Maxi schon nur den Tag vermisst bis ich Ihn abholen durfte.L.G silvia

  5. Hallo Miriam,
    mein Kater, 13 Jahre alt, hatte am Montag eine Zahn-OP, nachdem sich zum wiederholten Male die komplette Mundhöhle entzündet hatte und er daraufhin übers letzte Wochenende nichts gefressen hat.
    Halb zwölf war die OP, Montagnachmittag haben wir ihn dann wieder abgeholt. Er hat noch halb geschlafen. Auch hat er für mein Empfinden die Narkose nicht vertragen. Er hat sich am Abend noch übergeben (vor allem Blut).
    Vorerst haben wir ihn im Bad untergebracht. Dienstagmorgen hat er dann immerhin schon wieder Wasser getrunken..
    Allerdings wackelt er irgendwie komisch mit dem Unterkiefer, insgesamt ist er noch sehr schlapp, allerdings dachte ich dass das vielleicht daran liegt dass er ja nun schon einige Tage nichts gegessen hat.
    Er zittert mit dem Unterkiefer, wenn er trinkt benutzt er nicht die Zunge, sondern legt den Unterkiefer halb ins Wasser. Er hat nach dem Trinken mit der Pfote irgendwie versucht was an seinem Mund wegzumachen oder so, als ob er noch mit irgendwas „kämpft“.
    Er ist sehr dreckig (verständlicherweise), weil er ja scheinbar auch seine Zunge nicht richtig benutzt.

    Schmerzmittel hatte ich vom Tierarzt keine mehr mitbekommen – liegt das nicht richtig trinken und Zunge nicht benutzen nur daran, dass er noch Schmerzen hat?

    Vorhin war sein linkes Auge komplett mit grünem Schleim gefüllt, den hab ich abgewischt so gut es geht. Ich werde morgen nochmal zum Tierarzt gehen, mir ist das alles nicht geheuer.

    Hast du noch Tipps, was ich machen kann?
    Er WILL ja fressen und scheint auch genug Hunger zu haben, aber er kann nicht. Die Soße vom Nassfutter schleckt er auch nicht ab, wie gesagt hab ich das Gefühl dass er die Zunge eben gar nicht richtig benutzt.
    Vorhin hab ich ihm ein Stück Hühnchen angeboten. Da wollte er auch am liebsten sofort was davon essen, aber wie gesagt irgendwie geht es nicht. 🙁

    Vielleicht kannst du mir helfen.

    Liebe Grüße
    Julia

    • Huhu Julia!
      Das hört sich ja wirklich dramatisch an 🙁 Wenn er nichtmal flüssige Nahrung zu sich nehmen kann und einen schlechten Allgemeinzustand hat, würd ich ehrlich gesagt nicht warten und den Doc drauf schauen lassen. Zur Not auch in einer Klinik. Das Ganze hört sich nicht typisch an und für mich auch danach, dass ich mir wirklich Sorgen machen würde. Wenn er nicht fressen wollte, hätt ich dir jetzt den Tipp gegeben, ihn zwangsweise zu ernähren. Aber das ist, wenn er offensichtlich solche Schmerzen hat, nicht angeraten. Die Symptome können durchaus drauf hindeuten, dass er enorme Schmerzen hat – es kann aber noch einiges anderes bedeuten. Auch darum würd ich zum Abklären zum Doc. Und wenn er erstmal "nur" Schmerzmittel und Infusionen sind.

      Wenn du dort bist, lass dir gleich flüssige "Astronautennahrung" (Nutrical, Reconvales o. Ä.) geben – die enthält hochdosiert wichtige Nährstoffe, Proteine und gut Kalorien, damit er nicht noch mehr abbaut. Leider geht das bei Katzen schnell und grad, wenn sie länger nicht fressen, geht das auf die Leber. Sobald klar ist, dass es "nur" Schmerzen sind und er mit Schmerzmitteln abgedeckt ist, kannst du zum Animieren das Futter pürieren und anwärmen – das kann katz aufschlabbern und es regt den Appetit an.

      Ich wünsche deinem Kater von Herzen gute Besserung! Bitte gib Rückmeldung, wenn du mehr weisst oder sich Besserung zeigt.

      • Hallo Miriam,
        ich kann nur trauriges berichten… Als ich heute Mittag heim kam, um mit Filou zum Tierarzt zu fahren, fand ich ihn tot bei uns im Bad… Was genau nun Schuld war werden wir nie erfahren.. Ich mache mir Vorwürfe, ob wir ihn nicht hätten retten können, wenn wir gestern noch schnell zum Tierarzt gefahren wären..aber ändern kann ich es nicht mehr. 🙁

        R.I.P. Filou –
        dich werde ich immer in Erinnerung behalten <3

        Traurige Grüße
        Julia

      • Julia, ich weiss nicht, was ich sagen soll 🙁 Das macht mich doch jetzt sehr betroffen. Es tut mir unendlich leid! Mein Beileid für dich, ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Kommt gut über die Regenbrücke junger Mann 🙁

  6. Hallo Miriam,
    mein Kater hat am Mittwoch auch eine Zahn-op. Zahnsteinentfernung und (falls nötig) müssen dann auch noch Zähne gezogen werden. Mein kater ist 15 und ich haben schreckliche Angst, dass etwas schief läuft bzw. das er nicht mehr auf die Beine kommt 🙁 Ansonsten ist er zwar fit und gesund aber die Angst kann mir leider trotzdem niemand nehmen. Ich überlege mir schon die ganze zeiz ob ich den Termin absagen soll…:( LG Jasmin

    • Huhu Jasmin!
      Wenn so eine Zahn-OP nötig ist, ist sie nötig – auch und vielleicht gerade in diesem Alter. Kaputte, "schlechte" Zähne belasten auf lange Sicht den ganzen Organismus und können Folgeerkrankungen nach sich ziehen, die wirklich unangenehm sind. Ich kann aber nachvollziehen, dass du Angst hast und unsicher bist. Das geht uns allen so, grad bei älteren Tieren. Du könntest aber dafür sorgen, dass der kleine Pelzkerl weniger Risiko hat: lass vorher alle Blut- und Organwerte checken, um einigermaßen abgesichert zu sein, dass er körperlich in Ordnung ist. Zudem wäre vielleicht auch eine Inhalationsnarkose etwas für euch – je nachdem, wie der Eingriff durchgeführt wird – denn die wird schneller/besser verstoffwechselt.

      Viel Glück für euch!

  7. Hallo Miriam,
    erstmal möchte ich dir sagen, dass ich deinen Block super finde. Ich beschäftige mich nun seit ein paar Wochen mit dem Thema BARF und finde deinen Block sehr hilfreich. Ausschlaggebend zum BARFen war eigentlich die Feststellung, dass seit neuestem im Lieblingsfutter der Katzen Zucker drin ist und Zahnprobleme unseres Katers. Ich hätte diesbezüglich auch gerne deine Meinung gehört, da ich mir sehr unsicher bin.
    Erstmal zu unserem Kater: Aramis ist seit kurzem 4 Jahre alt geworden, ist ein Perser/ Main Coon Mischling und hat eine Vorliebe für Trockenfutter (leider), frisst aber auch Nass und rohes Fleisch. Als ich durch Zufall einen Beitrag zu FORL gelesen habe, habe ich mir mal die Mäuler unsere Miezen angeschaut (da die Mäuse nur in der Wohnung sind, gehen wir nur bei Problemen zum Tierarzt) und bei ihm sehr rotes Zahnfleisch entdeckt. Wir sind erst umgezogen und haben noch keine Erfahrung mit der TÄ im Ort. Sie ist sehr nett und macht einen guten Eindruck. Sie hat eine Zahnreinigung manuell durchgeführt (sieht schlimm aus, hat aber viel gebracht) und uns empfohlen regelmäßig die Zähne zu „putzen“, was wir auch bereitwillig eingeführt haben. Was mich nur stutzig gemacht hat, war ihre Aussage, dass beide Katzen NUR noch Trockenfutter bekommen sollten, da das gut für die Zähne ist. Kein Nass, kein rohes Fleisch, nichts, was „schmierig“ ist und sich ablagern kann, da das Zahnstein begünstigt. In meiner Unsicherheit habe ich in der Klinik unseres Vertrauens angerufen, wo mir versichert wurde, dass das für Katzen kein Problem ist nur Trockenfutter zu fressen und dass diese ausreichend Trinken würden. Ich bin mir sehr unsicher, ob das wirklich gut ist, da man ja (verständlicher Weise) so viel schlechtes von Trockenfutter hört. Die TÄ ist auch der Meinung die Zähne, die wackeln noch drin zu lassen, während die Klinik empfohlen hat diese zu ziehen. Ich fand es sehr gut, dass die TÄ die Zähne manuell gereinigt hat und Aramis nicht gleich unter Narkose gelegt hat, aber nur Trockenfutter??? Wir verfüttern jetzt ab und zu Hühnerhälse und rohes Fleisch bekommen sie trotzdem. Eigentlich wollte ich vor der Diagnose das Trockenfutter ganz aufgeben…
    Hast du eventuell einen Tipp für uns? Vielen Dank!

    • Huhu Katharina!
      Es ist leider weder richtig, dass Trockenfutter einen Zahnreinigungseffekt hat, noch, dass es "kein Problem" wäre, das dauerhaft als Alleinfutter zu geben. Es mag Tiere geben, die davon nicht krank werden, das Risiko auf verschiedene Krankheiten ist damit jedoch enorm erhöht. Leider kennen sich viel zu wenige Tierärzte mit dem Stoffwechsel oder der Ernährung der Katze aus, geben aber trotzdem Ratschläge – die dann natürlich "nicht so gut" sind 😉 Wenn du magst, schau mal auf meine Infoseite in den Bereich "Trockenfutter", da gehe ich auf alle wichtigen Punkte ein.

      Ich denke, es ist nicht nur "nicht gut", wackelige Zähne drin zu lassen, ich halte es auch für fatal: gammelnde, kranke, wackelige Zähne sollten gezogen werden, da sonst sich sonst krankhafte Veränderungen im Körper der Katze breit machen können, die Katze unter Umständen dauerhafte Schmerzen leidet und/oder das ganze Immunsystem in Mitleidenschaft gezogen werden kann. FORL kann man übrigens nur in digitalen (Einzelzahn-) Röntgen feststellen, dann müssen die Zähne raus und zwar mitsamt Wurzel! Das ist wichtig! Nicht einfach nur sauber machen und die faulen Stumpen drin lassen. Das ist ungenügend und im Grunde genommen auch vollkommen sinnlos, denn es bringt keinerlei Heilung, sondern nur oberflächliche optische Verbesserung.

      • Danke für deine Antwort. Man fühlt sich immer so hilflos und denkt, der TA müsste doch das beste für das Tier wollen. Da müssen wir wohl doch mal in eine Tierklinik. Unsere TÄ hat ja FORL nicht direkt erwähnt, nur erklärt, dass der Zahn durch den ZahnStein immer mehr abgetragen wird. Ich glaube sie hat das Wort Neck läsionen verwendet. Ein Röntgen hat sie aber auch nicht gemacht :-/

  8. Puh, ich kann Dir gut nachfühlen, wie es Dir in der Nacht davor und in der Wartezeit erging! Ich habe Sonntagnacht auch kaum geschlafen, als Allegra ihren Termin eigentlich um 10:30 Uhr hatte und uns klar war, dass sie wieder Zähnchen lassen musste. Doch im Nachhinein bin ich froh, dass es bei ihr nicht 7 auf einen Streich waren, sondern zunächst drei Zähnchen im November 2012, einen hatte sie vor kurzem verloren und nochmals drei kamen vor 4 Wochen raus. Denn die erste Narkose steckte sie sehr schlecht weg. So ähnlich, wie Du es hier beschreibst, war es bei Allegra auch. Allerdings hatte ich sie im November gegen 17 Uhr abgegeben und konnte sie kurz vor 19 Uhr abholen, die Narkose oder Sedierung war also wohl etwas leichter, aber für eine diabetische 11 Jahre alte Katze schon recht heftig.
    Daher war ich froh, dass es dieses Mal noch etwas weniger Narkosemittel war, und sich ihre Hauptbezugsperson den ganzen Tag für sie frei nehmen konnte. Allein ist das mit einer eifersüchtigen Maus nämlich ganz schön schwer 😉
    Nur das Schlimmste war Allegras Hunger! Schon morgens war sie total verzweifelt, und als sie halbwegs wieder da war, saß sie nur noch vollkommen entgeistert am leeren Futterplatz.
    Das sind Tage für Tier und Mensch, die man gerne wieder schnell vergisst. Nur so tief sollte man die Gedanken daran auch nicht verbuddeln, um beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein: Bei uns heißt das Soßenbeutel und frisches weiches Gras fürs geschundene Mäulchen bereithalten Denn wenn der kleine Magen rebelliert, dann ist Gras bei Allegra ganz wichtig. Und ein Teebeutel mit Baldrian oder Katzenminze zum Entspannen ist hilfreich. Da hat sie dann etwas drauf geschlafen. Außerdem scheint mir, dass Arnica-Globulis auch hier den Heilungsprozess etwas unterstützt haben. Und eine weiche Schlapperpaste sollte lieber auch bereitliegen …

    Schön, dass Tiffys Welt jetzt schon wieder vertrauter ist. Und hoffentlich hat sie damit jetzt keine Probleme mehr!
    LG Silke

    • Huhu Silke!
      Danke für deinen Kommentar!
      Mittlerweile geht es Tiffy um Welten besser: sie putzt sich wieder und frisst auch fast normal.
      Die alten Katzenomis sind schon so ne Sache für sich: man macht sich noch mehr Gedanken als um junge, gesunde Tiere. Ich verstehe, was du meinst. Als Kasi vor 3 Jahren die Zähne gezogen werden mussten, war die OP und Nachsorge kein so großes „Spektakel“.

      Hunger hatte Tiffy zum Glück am Tag der OP keinen. Sie war zu sehr mit dem „komischen Gefühl“ im Mäulchen beschäftigt. Und groggy war sie auch noch. Am Tag danach allerdings hat sie dann ordentlich reingehauen 😉

      Auch, wenn es natürlich schlimm ist, so etwas mehrere Male mitmachen zu müssen, so ist es doch wenigstens positiv, dass man spätestens beim zweiten Mal genau weiss, was man vorbereiten muss. Und jede Katze ist da ein wenig anders. Du hast recht: verbuddeln sollte man die Gedanken daran nicht – auch, wenn man es gerne würde.
      Ich wünsch euch jedenfalls, dass ihr das so bald nicht mehr durchmachen müsst!

      Liebe Grüße
      Miriam

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