Andrea von den Taubertalpersern – übrigens Janis Züchterin und gute Freundin 😉 – hatte mit den Verantwortlichen bei Mars vor wenigen Wochen eine ganz besondere Besichtigung für uns erkämpft. Dies war also die Gelegenheit für uns, all die drängenden Fragen loszuwerden und selbst einmal zu schauen, was denn nun in diesem Werk wirklich vor sich geht – man hört schließlich genug Horrorgeschichten 😉
Heute möchte ich euch einen Bericht zur Besichtigung schreiben, meine Eindrücke schildern und niederschreiben, was mein Notizbüchlein so fleißig gesammelt hat. Ich weiss, dass ich damit sicherlich nicht alle Vorurteile widerlegen kann – manche sind auch in mir nach diesem Besuch nicht abgebaut – aber ich möchte zeigen, welchen Eindruck das Ganze bei mir hinterlassen hat.
10.33Uhr: Begrüßung und Vorstellung des Konzerns
Mit ein wenig Verspätung – nochmal ein großes „Sorry“ an alle – startete der Tag mit der Begrüßung und Vorstellung des Unternehmens Mars. Drei Mitarbeiter erwarteten uns im Konferenzraum des Besucherzentrums und erzählten uns etwas über die Gründung, die Produktschwerpunkte und die Geschichte des Unternehmens. Mars wurde 1911 mit einem Startkapital von 200 Dollar durch Frank C. Mars gegründet. Das Unternehmen steht heute auf 6 Säulen:
- „Chocolate“ (Mars, Twix, Snickers, Milky Way, Amicelli, M&Ms, Balisto, Bounty usw.)
- „PetCare“ (Whiskas, Sheba, Kitekat, Catsan, Thomas, Dreamies, Trill, Cesar, Chappi, Royal Canin, Perfect Fit usw.)
- „Food“ (Ebly, Uncle Bens, Miracoli)
- „Drinks“ (aus dem Automaten)
- „Wrigley“ (Extra, 5 Gum, Hubba Bubba, Skittles, Orbit, Doublemint usw.)
- „Symbioscience“ (Forschungsbereich)
Insgesamt sollen rund 76.000 Mitarbeiter an 365 Standorten – verteilt auf 71 Länder – für den Konzern arbeiten. 132 Fabriken werden weltweit betrieben. Ab dem Jahre 1935 wurde die Sparte „Heimtiernahrung“ mit in die Produktpalette aufgenommen. Seit 1960 existiert der Standort in Verden, seit 2006 ist er sogar Europazentrale für die Heimtiernassfutter-Sparte des Unternehmens. 1965 wurde das Waltham Forschungszentrum eröffnet und 2002 wurde Royal Canin zugekauft. Der Umsatz in Deutschland soll sich 2014 auf rund 1,7 Milliarden Euro belaufen haben, knapp die Hälfte davon sei mit Heimtiernahrung umgesetzt worden.
In Deutschland seien rund 2500 Mitarbeiter für Mars beschäftigt, davon allein knapp 1300 in Verden. In Verden wurden im Jahre 2014 etwa 192.000 Tonnen Nassnahrung in Beuteln und Schälchen produziert – das Trockenfutter wird am Standort in Minden hergestellt. Die Dosennahrung wird größtenteils in anderen europäischen Ländern (z.B. Spanien, Frankreich) hergestellt, nur die Ergänzungsfuttermittel des Unternehmens stammen teilweise aus Thailand.
Das Werksgelände in Verden soll knapp 17 Hektar (entspricht etwa 170.000m2) groß sein. Es hat eine eigene Gleisanbindung. Die Mitarbeiter arbeiten von Montag früh bis Samstag Morgen im 3-Schicht-System. Ab Samstag Mittag bis etwa Sonntag Abend werden die Maschinen gereinigt und gewartet, damit sie pünktlich zum Montagmorgen wieder anlaufen können.
Themen „Tierschutz“, „soziale Verantwortung“ und „Nachhaltigkeit“
Im Vorfeld unseres Besuchs hatten wir uns natürlich bereits wichtige Fragen ausgedacht und im Gruppendialog zusammengetragen. Wir waren uns einig, dass auch die Themen „Tierschutz“ und „soziale Verantwortung“ bei einem so großen Unternehmen eine wichtige Rolle spielen sollten.
Seit dem Jahre 2011 – so erklärte man uns – seien erste Whiskas und Sheba Produkte mit dem MSC-Siegel (= nachhaltige Fischerei) auf dem Markt, bis 2020 soll nur noch Fisch aus MSC-zertifizierten Quellen in den Produkten verwendet werden. Insgesamt soll das Unternehmen viel Wert auf Nachhaltigkeit legen und ständig auf der Suche nach „alternativen Proteinquellen“ neben den bereits verwendeten Rohstoffen sein.
Vor ca. 14 Jahren seien Bio-Produkte der Marke Whiskas auf den Markt gebracht worden – laut Aussage einer Mitarbeiterin bestehen diese Produkte wirklich ausschließlich aus biozertifizierten Rohstoffen – jedoch würden sich diese Produkte bisher nur wenig verkaufen. Man vermutet, dass das Bewusstsein der Verbraucher dafür noch nicht entsprechend ausgeprägt ist.
Man erklärte uns, dass das Unternehmen Mars mit Sportvereinen, Tierheimen, Bürgertreffen und der Verdener Tafel zusammenarbeitet und diese auch auf verschiedenen Wegen unterstützt. Auch mit dem deutschen Tierschutzbund (seit etwa 20 Jahren), dem Verein „Hunde für Handicaps“ (seit etwa 10 Jahren) und dem Verein „Tiere helfen Menschen“ (seit ca. 15 Jahren) arbeitet Mars laut Aussagen der Mitarbeiter zusammen. Im politischen Bereich versuchen sie durch das „Forum Heimtier“ ein wenig Bewegung in verschiedene tierschutzrelevante Themen zu bringen.
Auf die Frage, was mit beschädigten Dosen geschehe (manche Hersteller spenden diese an bedürftige Vereine oder Personen) wurde uns zunächst gesagt, diese würden auch von Mars an die entsprechend bedürftigen Stellen gespendet. Mit der Aussage, dass solche B-Ware jedoch aussortiert würde und das Werk aus Qualitätssicherungsgründen nicht verlässt, wurde dies wenige Minuten später durch einen anderen Mitarbeiter revidiert. Stattdessen würde beispielsweise falsch etikettierte A-Ware gespendet.
Auch die Antwort auf die Frage, ob auch bedürftige Einzelpersonen (z.B. private Pflegestellen mit/ohne Verein) unterstützt würden, fiel zunächst positiv aus. Im Laufe des Tages wurde jedoch auch dies revidiert: es würden nur eingetragene Vereine im Zusammenarbeit mit dem deutschen Tierschutzbund unterstützt.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir zudem die Antwort auf die Frage, ob Mars beispielsweise die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen unterstützt – ob finanziell oder ideologisch. Man antwortete uns, dass Mars sich hierbei dem Standpunkt des deutschen Tierschutzbundes anschließen würde. Leider war die antwortende Mitarbeiterin nicht ganz sicher, ob dieser sich nun für eine Pflicht ausspricht. All dieses Hin-und-Her hat bei mir einen recht faden Beigeschmack hinterlassen.
Mein Fazit zur Vorstellung
Das Aufzählen der Fakten rund um den Mars-Konzern mag nicht für alle Besucher interessant sein, es gibt aber einen guten Einblick davon, mit wem wir es hier zu tun hatten. Jeder mag sich seine eigene Meinung über die vielen Bereiche bilden, in die Mars involviert ist. Für mich ist es nicht überraschend (bei anderen Großkonzernen sieht es nicht anders aus) und muss auch nicht zwangsläufig negativ sein. Aufgrund der teilweise ausweichenden, teilweise revidierten Aussagen bleibt bei mir eine gewisse Skepsis zurück.
11.30-13.15Uhr: Rundgang durchs Werk
Bevor wir den Konferenzraum Richtung Werk verließen, wurde uns eine Sicherheitseinweisung für die Werksbesichtigung gegeben. Haarnetze, Helme, Kittel und Gehörschutz waren für uns alle Pflicht – ein Headset sollte es uns ermöglichen, den Erklärungen des Mitarbeiters zu folgen. Wir sahen wirklich unglaublich schick aus 😀 Ein Foto von der ganzen kostümierten Gruppe kannst du in Andreas Beitrag zur Werksbesichtigung sehen.
Fast zwei Stunden lang wurden wir also unter interessanten Erklärungen durch verschiedene Werksbereiche geführt. Begonnen haben wir dabei im Bürotrakt. Wir liefen durch ein Großraumbüro, welches zahlreichen Mitarbeiten Platz bot. Man erklärte uns, dass hier auch das Mitbringen von Hunden – eigenen oder PetCenter-Hunden – erlaubt sei. Das eigentliche Büro wurde von – teils sehr gemütlich eingerichteten – kleinen Konferenzzimmern gesäumt, welche vor allem als Rückzugsort für ruhigere Gespräche genutzt werden. Im Büro selbst herrschte reges Treiben, die zahlreichen abgetrennten „Ruheinseln“ (riesige Sofas) wurden nur vereinzelt genutzt.
Von da aus ging es in die erste Werkshalle: ein recht unangenehmer Geruch und lauter Krach (danke für den Gehörschutz!) schlug uns entgegen. Diese Hallen sind gefüllt mit riesigen Maschinen, welche das Futter abfüllen, die Beutel/Schälchen verschweißen, weitertranportieren, sterilisieren und anschließend verpacken. Unter und über Förderbänder, zwischen Abfüll- und Verpackungsmaschinen hindurch folgten wir unserem Werksführer und lauschten seinen Erklärungen.
Die einzelnen Produktionsmaschinen laufen völlig automatisiert, sind durch Gitter geschützt und werden durch die Mitarbeiter dort eigentlich nur nachgefüllt und überwacht. Alle 20-30 Minuten sollen sich die Maschinen selbstständig reinigen, denn natürlich fallen hin und wieder Fleischbröckchen aus den Schälchen oder Sauce läuft aus. Auf bebilderten Schildern an der jeweiligen Maschine sind Vorgaben für den Zustand vor und nach der Reinigung zu sehen.
Da ich für die Produktionshallen selbst leider keine Erlaubnis hatte zu fotografieren (dafür gibts Fotos bei Andrea 😉 ) kann ich die Produktionsschritte entsprechend nur beschreiben, statt zeigen: Laut eigenen Aussagen nutzt das Werk in Verden vor allem frische, gekühlte Rohstoffe aus der Umgebung oder tiefgekühltes Material aus der „Fleisch“-Kategorie 3. Nur wenige Rohstoffe gelangen getrocknet ins Werk. Die fleischigen Rohstoffe werden dabei häufig bereits in Stückchen angeliefert.
Im Werk selbst werden diese fleischigen Teile in die Beutel und Schälchen portioniert: zunächst kommt ein klein wenig Sauce ins Behältnis (diese enthält auch die Nährstoffmischung), dann folgen die Stückchen und anschließend kommt noch ein Schwapp Sauce darüber. Anschließend werden die Beutel und Schälchen verschweißt, falls nötig, werden die Aufdrucke aufgeklebt und dann reisen sie über lange Förderbänder zum Autoklaven. Die Schälchen werden dafür in großen Plastikgitterboxen übereinander gestapelt, die Beutelchen werden flach auf einzelnen Tabletts gelagert.
Der Autoklave ist ein Druckbehälter, in dem die Beutelchen und Schälchen sterilisiert und gekocht werden. Er sieht aus wie ein riesiger, auf der Seite liegender, länglicher Kochtopf mit zur Seite aufklappbarem Deckel. In der ersten besichtigten Halle konnte ich davon ganze 5 Stücke nebeneinander stehen sehen. Der Sterilisierungsvorgang geschieht bei einer Temperatur von 128,5Grad – je nach Behältnis sind andere Kochzeiten nötig: das Futter in flachen kleinen Beutelchen erreicht natürlich schneller eine Kerntemperatur von 80 Grad als die etwas dickeren Schälchen. Die unterschiedliche Verweildauer im Autoklaven soll laut Aussage einer bei Mars beschäftigten Tierärztin unter anderem auch ein Grund dafür sein, dass manche Katzen Futter aus Beutelchen oder Schälchen bevorzugen.
Zum Ende des Rundgangs durften wir auch aus einiger Entfernung den Bereich der Warenanlieferung anschauen und erhielten weitere Erklärungen dazu. Aufgrund der strengen hygienischen Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen durften wir jedoch keinen näheren Blick riskieren 😉
Uns wurde erklärt, dass das zuständige Veterinäramt alle 14 Tage Kontrollgänge und Probenentnahmen vornimmt, um die Produktion zu überwachen. Theoretisch könne das Veterinäramt jedoch jederzeit vorbeischauen, alles überprüfen und Proben entnehmen. Selbst ein eigener Arbeitsplatz für die Vet-Amt-Mitarbeiter ist eingerichtet – mit verschiedenen Kontrollmonitoren und speziellen Überwachungsprogrammen.
Da ich beim Rundgang durch die Produktionshallen an jeder Abfüllmaschine große Bottiche und Kästen mit aussortierten Futterbehältern gesehen hatte und unser Werksführer erklärte, dass auch unter- und übergewichtige Beutel/Schälchen aussortiert würden, fragte ich natürlich nach, was mit diesen geschieht. Da alle Verpackungen (und auch ihre Optik) genormt sind, sei es nicht praktikabel, Beutel/Schälchen mit mehr oder weniger Inhalt an den Verbraucher rauszuschicken, diese würden alle in der werkseigenen Biogas-Anlage verbrannt werden. Der personelle und finanzielle Aufwand, diese Behälter zu sammeln und für Spenden bereit zu stellen sei zu hoch.
Mein Fazit zum Rundgang
Insgesamt sind diese Produktionshallen nicht anders als jene, die tausendfach irgendwo in Deutschland stehen. Dass es dort laut ist und auch ungewohnt riecht, ist nicht überraschend: es werden frische Lebensmittel verarbeitet und Maschinen sind nunmal nicht lautlos. Ich konnte keine „Schmuddelecken“ oder unhygienische Zustände sehen – auch das wird ja gern einmal behauptet – wenn man aber bedenkt, dass das Werk unter ständiger Kontrolle steht, wäre das auch recht unlogisch und vor allem geschäftsschädigend gewesen: kein Unternehmen ist so dumm 😉
13.30Uhr: gemeinsames Mittagessen
Im Grunde brauche ich über diesen Tagespunkt nicht viel zu schreiben 😉 Wir hatten große Auswahl an verschiedenen Vorspeisen, Hauptgerichten, Beilagen, Getränken und Salaten. Dabei war das Kantinenessen durchaus lecker, schön warm und auch ansehnlich. Mir zumindest hat es geschmeckt. Beim Gespräch am Tisch wurden auch privatere Themen ausgetauscht – „Welcher Arbeit gehst du nach?“ oder „Hälst du selbst Haustiere, welche und wie?“. Alle Mitarbeiter dort duzen sich und die Damen und Herren, die für unsere „Bespaßung“ abgestellt waren, waren durchgängig sehr freundlich, beantworteten unsere Fragen so gut sie konnten und waren durchaus auch für Späße zu haben.
Produktpanel
Mit vollem Magen und gut gelaunt ging es zum sogenannten „Produktpanel“: der Vorstellung der Mars-Heimtiernahrung und einem Überblick über einen Teil der Rohstoffpalette. Der Schwerpunkt für uns Katzenladies lag natürlich auf der Katzennahrung: Nass- und Trockenfutter von Sheba, Whiskas und Kitekat, sowie die Leckerchen von Dreamies wurden uns vorgestellt und näher erläutert. Dabei wurden Dosen geöffnet, Futter zerteilt und durchaus auch vereinzelt gekostet 😉
Anschließend wurde ein wenig mehr zu den verwendeten tierischen Nebenerzeugnissen berichtet. In großen Plastikschälchen fanden sich beispielsweise Lungen, Herzen, Flügel, Hälse und Lebern. Eine kleine Diskussion kam auf, als es um das „Schicksal“ der ausgelegten Fleischteile ging: aus hygienischen Gründen wurden diese natürlich anschließend entsorgt. Nicht alle von uns waren jedoch glücklich darüber, dass für eine wenige Minuten lange Vorführung Rohstoffe verschwendet wurden, zumal viele von uns ohnehin Rohfütterer sind und all diese Fleischteile und ihre Optik bereits kennen.
Mein Fazit zum Produktpanel
Die Optik der ausgelegten Nebenerzeugnisse war mir von der Rohfütterung bekannt, für manch anderen Besucher mag sie interessant und anschaulich sein. Die gezeigte Auswahl an Mars-Produkten für die Katze wiederrum war für mich „interessant“: wenn ich Fertigfutter verfüttere, gibt es bei uns andere Marken. Von daher wusste ich gar nicht, welche Produkte es alles auf dem Markt gibt.
14.35-15.10Uhr: Besichtigung des Mars PetCenters
Dieser Tagespunkt war für uns Mädels wohl einer der interessantesten: zum Einen war er neben der ganzen Theorie ein erfreulicher Praxispunkt, zum Anderen kursieren natürlich die wildesten Gerüchte, was dort hinter verschlossenen Türen geschieht – „selber gucken“ war für uns daher wichtiger Bestandteil der Führung.
Der erste Teil des Mars PetCenter in Verden wurde 2005 eröffnet, 2011 kam ein weiterer Teil hinzu. Das Gebäude ist zweistöckig: im Erdgeschoss leben die Hunde – welche jeweils auch abgetrennte Außenbereiche nutzen können – und im ersten Stock sind die Katzen untergebracht. Auch sie haben jederzeit die Möglichkeit, in den vergitterten Außenbereich zu gehen, dort stehen riesige Kletterstämme als Aussichtspunkt und zum Kratzen bereit. Jeder Stock ist noch einmal in mehrere verschiedene Bereiche eingeteilt.
Insgesamt leben derzeit 90 Hunde und 200 Katzen dort. Vor uns sollen allein im Jahr 2015 knapp 1400 Besucher das PetCenter besichtigt haben. Mehrere Tierärzte und tiermedizinische Fachangestellte kümmern sich um die Gesundheit und das Wohl der Tiere. Dabei sind etwa 12 Mitarbeiter für die Hunde zuständig und 20 für die dort lebenden Katzen.
Zweimal in der Woche sollen Tierärzte einer externen Praxis ins Center kommen und nötige Untersuchungen und Behandlungen vornehmen. Die Hunde im Center stammen alle vom Züchter, die Katzen teilweise vom Züchter und teilweise aus dem Tierheim. Dabei werden die Tiere laut Aussage des leitenden Tierarztes nur von Züchtern gekauft, die in Vereinen eingetragen sind und die zahlreiche Gesundheitstests und -untersuchungen vorweisen können.
Die Katzen kommen im Erwachsenenalter ins PetCenter, sind alle kastriert und bleiben dort in der Regel für 3 Jahre. Viele der dort lebenden Tiere haben Paten. Dabei übernimmt man in der Regel Patenschaften für einzelne Hunde, bei den Katzen soll sich dies meist auf ein gesamtes Katzenzimmer beziehen. An diese Paten werden die einzelnen Tiere nach dem Aufenthalt im PetCenter auch bevorzugt vermittelt. Aber auch Mars-Mitarbeiter, Angehörige und Freunde können sich um so ein Adoptionstier „bewerben“.
Man sagte mir, dass sich das PetCenter in Verden dabei nicht auf die Mitarbeit von Tierheimen oder Tierschutzvereinen stützt, sondern die Mundpropaganda über adoptionswillige Tiere ganz allein dafür sorgt, dass sie ein gutes Zuhause finden. Dabei soll auch dieses anschließende Zuhause sorgfältig ausgesucht werden. Zukünftige Adoptanten für Hunde beispielsweise müssten im Vorfeld eine Beziehung zu dem Tier aufbauen, mit ihm Gassi gehen und verschiedene Verhaltenstests im Umgang mit dem Tier bestehen.
Den Hunden im PetCenter stehen nicht nur die Außenbereiche des Gebäudes zur Verfügung, sie würden natürlich auch Gassi geführt – entweder durch die Mitarbeiter selbst oder durch ihre Paten. Für die Katzen stünden neben den festgelegten Fütterungszeiten auch Spielzeiten auf dem Tagesplan.
Wir besichtigten zunächst die Katzenetage. Vor den einzelnen Türen zu den jeweiligen Bereichen befanden sich Desinfektionsmatten. Als wir einen der Katzenbereiche betraten, ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass sich dieses Center kaum von einem modernen Tierheim unterscheidet: ein langer – mit Wischboden ausgelegter – Flur, links und rechts davon große Katzenzimmer, die durch bis zum Boden reichende Glasfronten vom Korridor getrennt sind. In diesen Katzenzimmern leben jeweils etwa 10 Katzen.
Die Zimmer sind mit Kratzbäumen, Decken, Spielzeug, Bettchen, Wasserschüsseln und Toiletten eingerichtet. Die Katzen können durch Fenster nach draußen sehen oder durch Katzenklappen in den jeweils angeschlossenen – vergitterten – kleinen Außenbereich gelangen. Es roch nicht, war nicht laut und die Katzen sahen durchweg gepflegt und entspannt aus. Neugierig wie Katzen sind, haben sie uns natürlich genauso beäugt wie wir sie 😉
Das einzige, dass diese Katzenzimmer von Katzenzimmern in Tierheimen unterscheidet, sind wohl die Futterboxen: diese hängen von außen zugänglich an den Fronten zu den Katzenzimmern. Mehrere kleine Abteile enthalten jeweils zwei Futternäpfe pro Katze. Diese werden durch eine Katzenklappe abgesichert und sind mit Namen und Daten zur jeweiligen Katze versehen.
Damit die Katzenklappen sich auch nur für die richtige Katze öffnen, trägt jede Katze ein Halsband mit Transponder und auch Namensplakette. Leider wurden wir durch den Katzenbereich recht schnell durchgeschleust – die Fütterungszeit stand an – sodass ich kein besseres Foto vom Außengehege der Katzen machen konnte.
Im Hundebereich angekommen, erwartete uns auch sogleich ein entzückendes Schauspiel: eine Hundetrainerin hatte im Eingangsbereich mit der Trainingsstunde eines ihrer Schützlinge begonnen. Hier wurde deutlich, dass die Befürchtung „man zeigt uns nur die Fassade“ zumindest in diesem einem Fall definitiv nicht zutreffend ist: der gepflegte, gelehrige Kerl zeigte uns Tricks, die erst nach zeitintensivem, kontinuierlichem Training so perfekt ausgeführt werden können und eine vertrauensvolle Bindung zwischen Hund und Trainer erfordern.
Für die Hunde stehen kleinere Abteile zur Verfügung, sie sind einzeln oder in kleinen Gruppen von 2-5 Tieren untergebracht. Ihre Räumlichkeiten waren etwas spartanischer eingerichtet: an die Wand montierter Edelstahl-Wassernapf, erhöhte Schlafstelle und vereinzelt Decken. Ein Mitarbeiter erklärte mir, dass Hunde durchaus ab und zu mal geneigt seien, weniger robuste Gegenstände „umzudekorieren“ 😉 Auch die Hunde hatten die Möglichkeit, durch in die Wand eingelassene Klappen in die Außenbereiche zu gelangen. Auch im Hundebereich war Wischboden verlegt, auch hier war alles sauber und roch nicht.
Die Hunde freuten sich über unseren Besuch und den der Mitarbeiter – sogar den leitenden Tierarzt begrüßten sie überschwänglich 😉 – wir durften unsere Finger durch die Gitterstäbe stecken und streicheln. Alle Tiere waren freundlich und gepflegt, Keines war ängstlich. In manchen Bereichen liefen die Hunde auch frei um uns herum.
Mein Fazit zum PetCenter
Die Tiere dort waren durchweg gepflegt, äußerlich gesund, aufgeweckt, zutraulich und offen. Sie werden scheinbar gut versorgt. Es ist nicht nur für das leibliche, sondern auch das geistige Wohl gesorgt. Das große Geschrei um Tierversuche in diesem Center kann ich für mich ganz klar von der Hand weisen.
Es gibt durchaus Menschen, die jetzt sagen „Wie kannst du so überzeugt sein? Du hast nicht alles im PetCenter gesehen, irgendwo ist da bestimmt was faul!“. Und ich kann durchaus verstehen, dass man sehr kritisch ist: ich bin es ja auch. Andererseits kann ich nicht wirklich verstehen, warum man gerade bei diesem Konzern so extrem kritisch ist und bei anderen nicht – obwohl: auch das kann ich durch die extrem negative Mundpropaganda nachvollziehen. Für mich als übertrieben misstrauische Neugier-Napfschubse ist klar, dass ich mich nicht nur auf das verlasse, was ich von unmittelbar beteiligten Personen gesagt bekomme (von Unbeteiligten erst recht nicht!), sondern mir aus Erzähltem, aber vor allem selbst gesehenen Dingen, eigener Erfahrung und einer gesunder Portion Skepsis meine eigene Meinung bilde – quasi „1 und 1 zusammenzähle“.
Es sollte Jedem klar sein, dass die Vorstellung vom „Vorzeige-Center, das nur für Besucher so toll herausgeputzt wird“ aus vielerlei Gründen eher unrealistisch ist: Man kann Tiere nicht gleichzeitig quälen, aufschneiden und ihnen andere gruselige Dinge antun und sie gleichzeitig so gepflegt, so offen, gelehrig und zutraulich rüberkommen lassen. Ich weiss leider, wie schlecht behandelte Tiere aussehen und sich benehmen – dies traf hier nicht zu. Zudem wäre es auch mehr als reichlich aufwändig, das „Vorzeigecenter“ jeden Tag mehrmals umzubauen (und sei es nur das Umsiedeln der Tiere), die Tiere derart „aufzuhübschen“ und/oder krank/misshandelt aussehende Tiere auszusortieren, wenn man bedenkt, dass es fast durchgängig für Besucherverkehr zugänglich ist. Tiere, die misshandelt werden (egal, in welcher Form) können nicht von einen auf den anderen Moment plötzlich vertrauensseelig dreinblicken und offen auf alle Menschen zugehen.
Besenkammern, Garagen oder Kofferräume, aus denen Schreie versteckter Tiere gellten, konnte ich auch nicht finden – obwohl ich wirklich gesucht habe 😉 Der Platz, der dort für die Tiere zur Verfügung steht, lässt das Verstecken großer „Quäl-räume“ nicht zu. Ich finde so einiges an diesem Konzern nicht wirklich vorbildlich und ich lasse mich durch einen einmaligen Besuch auch nicht von dieser Meinung abbringen: dieses PetCenter aber hat wenig bis gar nichts mit seinem negativen Ruf gemein.
15.20-17.10Uhr: Expertenrunde
Ab etwa 15.20Uhr fanden wir uns wieder im Konferenzraum ein. Drei Tierärzte bzw. Ernährungs“experten“ und 3 andere Mitarbeiter wollten nun unsere drängenden Fragen beantworten. Eine dieser Fragen war beispielsweise, was sie von der rein veganen Ernährung der Katze halten. Die Antwort war deutlich „Eine Katze vegan zu ernähren ist tierschutzrelevant!“ – auf meine Aussage, dass ich dies auch genau so wortwörtlich zitieren würde, gab man sich überzeugt und hatte nichts dagegen 😉 Andersherum sagte man uns, dass das Unternehmen dem Barfen gegenüber durchaus nicht ablehnend eingestellt sei, sofern dies durchdacht durchgeführt würde. Für das Unternehmen selbst käme es jedoch aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, Produkte für die Rohfütterung von Katzen und Hunden herzustellen.
Eine von unseren Mädels merkte an, dass in der Werbung für die Mars-Produkte ausschließlich einzelne Katzen am Futternapf oder im Klo gezeigt würden. Und dass dies dem weniger informierten Katzenhalter suggerieren könnte, Einzelhaltung von Wohnungskatzen sei „normal“ oder „gut“. Dass wir uns wünschen würden, dass der Konzern Mars als werbewirksames Unternehmen durchaus auch solche Themen – zumindest indirekt – berührt. Uns wurde gesagt, dass Mars die Einzelhaltung von Katzen nicht propagiere, dass es beispielsweise extra Broschüren („Zu zweit doppelter Spaß“) über die Tierheime verteilen würde und dass ein solcher Eindruck wie er durch uns geschildert wurde, bisher scheinbar nicht bedacht wurde.
Man sagte uns, dass gewisse Dinge aufgrund eines Wiedererkennungswertes in der Werbung nicht anders gelöst werden könnten, dass aber unser Einwand durchaus an die verantwortliche Stelle weitergeleitet werden würde.
Thema „Tierversuche“
Wer sich ein wenig im Internet rumtreibt, wird bei der Erwähnung mancher Unternehmen direkt hören „Aber die machen doch Tierversuche!“ – tatsächlich kann dies unter bestimmten Vorraussetzungen auf alle Hersteller von Heimtiernahrung zutreffen, egal, wie hochwertig oder bekannt sie sind. Sie sind sogar teilweise gesetzlich vorgeschrieben. Wer sich jetzt wundert, muss wissen, dass unter dem Begriff „Tierversuch“ verschiedene Vorgänge zusammengefasst sind: die „harmlosen“, die auch wir als einfache Halter tagtäglich durchführen und die „bösen“, die mit Leid und Schmerz der Tiere in Verbindung stehen. Mars/Whiskas wird nachgesagt, dass sie vor allem die „bösen“ durchführen würden. Und natürlich war es uns Mädels ein wichtiges Anliegen, mehr über Hintergründe und Vorgänge zu erfahren.
Folgende Ausführungen wurden uns gegenüber gemacht: Im PetCenter selbst würden nur Versuche durchgeführt, die die Akzeptanz und Verdauung der firmeneigenen Nahrung betreffen. Also wirklich nur das, was wir alle selbst auch zuhaus machen. Die Katzen würden gefüttert, es würde geschaut, ob das Futter den Katzen schmeckt und auch, wie es wieder „rauskommt“ – so sollen vor allem Kotuntersuchungen, aber auch Urinuntersuchungen durchgeführt werden. Blutuntersuchungen werden nach Aussage des leitenden Tierarztes nur dann durchgeführt, wenn dies gesundheitlich nötig ist. Hier würden keine Bäuche aufgeschnitten, Sonden eingeführt, unnötige Operationen durchgeführt oder Metallstifte in Köpfe gebohrt! Die Tiere, die wir zu sehen bekamen, wiesen tatsächlich keine verdächtigen Wunden, kahle Stellen oder sonstige Anzeichen auf, dass mit ihnen nicht gut verfahren würde – eher im Gegenteil!
Doch Mars betreibt ja nicht nur dieses PetCenter, sondern arbeitet auch mit dem Waltham Forschungszentrum zusammen und forscht laut eigener Aussage ausführlich unter Anderem im Bereich der Haustiergesundheit und -ernährung – also hielten wir Mädels es für angebracht, nochmal richtig und direkter nachzubohren. So einige von uns Mädels haben sich im Vorfeld bereits eingehend mit dem Thema befasst oder arbeiten selbst im Forschungssektor: da kann man mit Hintergrundwissen noch ganz andere Fragen stellen als der Tierhalter, der bisher nur Horrorgeschichten von einschlägigen Institutionen gehört hat.
Uns wurde erklärt, dass es in der Vergangenheit durchaus Tierversuche gegeben hat, die mit erheblichen Leiden und Schmerzen für die Versuchstiere einhergingen – und zwar durch viele verschiedene Forschungseinrichtungen. Die Regelungen für Tierversuche – ob „harmlos“ oder „böse“ – seien jedoch in den letzten Jahrzehnten derart verschärft worden, dass dies heutzutage in Deutschland nicht mehr (in diesem Umfang) geschieht. Heutzutage würden alle Tierversuche durch eine sogenannte Ethikkommission begleitet. Insgesamt werden in der Regel eher in anderen Bereichen als der Tiernahrungsentwicklung Tierversuche durchgeführt – z.B. in der medizinischen Grundlagenforschung. Heutzutage würden im Tiernahrungsbereich vor allem Versuche über Kot-, Urin- und Röntgenuntersuchungen durchgeführt.
Da ich selbst viel mit Empfehlungen zu Bedarfswerten für Nährstoffe und anderen Fachveröffentlichungen jongliere, habe ich durchaus schon ältere Veröffentlichungen gesehen, bei denen beispielsweise Mangel- und Überversorgungssituationen provoziert wurden, an denen die Versuchstiere letztendlich verstarben oder bei denen im Abschluss der Versuchsreihe zahlreiche Tiere getötet wurden, um die Auswirkungen der Fehlversorgungen an Organismus und Organen näher zu untersuchen. Ich fragte also nach, wie heutzutage solche Nährwertempfehlungen überprüft, angepasst oder ermittelt werden. Man antwortete mir, dass solche Untersuchungen heutzutage nur bis zu jenem Zeitpunkt durchgeführt würden, bis sich die ersten, leichten gesundheitlichen Auswirkungen zeigen und man nicht abwarte, bis das Tier wortwörtlich tot umkippt. Zeigen sich bei bestimmten Mengen beispielsweise erste Anzeichen einer Überversorgung, wird sicherheitshalber ein Drittel dieser Menge als neuer Maximalwert festgelegt.
Da es eine große Tierrechtsorganisation gibt, die verlauten lässt, Mars führe Tierversuche durch, waren wir natürlich gespannt, was man uns darüber sagen wollte/konnte. Uns wurde erklärt, dass vor wenigen Jahren ein vorformulierter Fragebogen ins Haus flatterte, den der Konzern gern etwas ausführlicher und in eigenen Worten beantworten wollte. Dies schien jedoch nicht dem erwarteten Ergebnis zu entsprechen und wurde daher scheinbar nicht entsprechend angenommen.
Allen sollte klar sein, dass es in anderen Ländern außerhalb von Deutschland andere Regelungen gibt und dass es dort und auch hier in anderen Bereichen als der Heimtiernahrung wahrscheinlich auch wirklich „böse“ Tierversuche gibt – wenn nicht beim verarbeiteten Unternehmen selbst, so doch vielleicht (auch) bei Firmen, die Rohstoffe oder sonstige produktionsrelevante Produkte herstellen. So kann man vermutlich nie 1000%ig sicher sagen, dass ein bestimmtes Unternehmen nicht doch irgendwo den winzigsten Berührungspunkt damit hat. Die Situation von Mars in Deutschland jedoch scheint im Bereich der Heimtiernahrung diesbezüglich „sauber“ zu sein. Das PetCenter in Verden ist es auf jeden Fall, davon konnte ich mich mit eigenen Augen überzeugen.
Themen „Deklaration“ und „4%-Anteil“
Wer regelmäßig hier mitliest, wird wissen, dass ich schwammige Deklarationen gar nicht leiden kann. Whiskas, Sheba und Kitekat weisen jedoch diese sogenannte „Gruppendeklaration“ auf, bei der nicht die einzelnen Bestandteile und Mengenangaben, sondern nur Überbegriffe (z.B. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“, „Getreide“) verwendet werden. Man kann sich als Verbraucher darunter alles oder nichts vorstellen. Und natürlich wurde im Gespräch auch die Frage „Warum macht ihr das so?“ gestellt. Die Antwort war klar, ehrlich und wenig überraschend: nur so könne man Flexibilität beim Rohstoffeinkauf wahren. Wer „Rinderleber“ deklariert, muss diese auch zwingend im Produkt verwenden und kann nicht – bei besseren Preisen oder Verfügbarkeit – beispielsweise auf Hühnerleber zurückgreifen.
Was die Angabe „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, davon 4% Huhn“ angeht, herrscht ja immer noch das Vorurteil, in solch deklarierten Produkten wären nur 4% Fleisch enthalten. Ich hatte mich bereits in einem anderen Artikel dazu geäußert. Aber gerne auch noch einmal hier – denn dies war auch während des Gesprächs mit den Marsmitarbeitern Thema -: Nein, der Anteil an Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen liegt nicht bei 4%, er liegt weitaus höher – in der Regel sind dies 60%. Diese 4% bezeichnen nur die geschmacksgebende „Fleisch“sorte. Steht auf der Packung „Huhn“ drauf, müssen mindestens 4% Huhn enthalten sein, es darf aber jedoch durchaus mehr drin sein und auch nicht nur Huhn! Festgelegt sind diese Prozentangaben in einer Übereinkunft der europäischen Futtermittelhersteller: den sogenannten „labeling codes“ der FEDIAF (.pdf-Download, Seite 44/45).
Thema „Zucker, Getreide, Zusatzstoffe usw.“
Einige Inhaltsstoffe, die in den Mars-Produkten verwendet werden lösen beim Publikum der aufgeklärten Katzenhalter keine Begeisterungsstürme aus: vor allem Getreide, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Eiweißextrakte und Zucker sind besonders verpönt.
Die Antwort auf die Frage, warum Zucker verwendet würde, fiel wenig überraschend aus: wegen der Optik. Nur mit Zucker sei es praktikabel möglich, die Farbe der dunklen Sauce zu erreichen. Da Katzen Zucker nicht schmecken, diene er weder als Lockstoff, noch löse er bei der Katze Karies oder Diabetes aus, so die Aussage einer der beteiligten Tierärztinnen. Die betreffenden Produkte sollen unter 0,5% Zucker enthalten. Man habe bereits versucht, diesen Inhaltsstoff aus den Produkten herauszulassen, denn schließlich ginge es hier rein um die Optik. Die Veränderung der Optik bei den betroffenen Produkten sei jedoch beim Verbraucher eher negativ angekommen und wurde entsprechend wieder rückgängig gemacht.
Auf die Frage, warum Getreide, pflanzliche Nebenerzeugnisse und Eiweißextrakte verwendet würden, gab man uns die Antwort, dass damit die Wirkung von Ballaststoffen und eine feste Konsistenz der Stückchen erreicht würde. Zudem lieferte Getreide auch preiswerte Energie und wirkte teilweise als Präbiotika. Beim Trockenfutter sei eine Einmischung von Getreide wegen des Extrudiervorgangs nötig. Die Frage, ob getreidefrei oder nicht – so die Experten – sei nicht abschließend mit „richtig“ oder „falsch“ zu beantworten. Wir widersprachen einigen dieser Punkte und versuchten, unsere Sichtweisen und unser Wissen einzubringen.
Getreide sei nach Ansicht der beteiligten Mitarbeiter beispielsweise auch als alternative Proteinquelle relevant – vor allem im Hinblick darauf, dass sich der Fleischkonsum der Verbraucher vermutlich in der Zukunft stark wandeln würde – und Mars sei ja stetig auf der Suche nach alternativen Proteinquellen. Mir ist bei dieser Aussage im Bezug auf die Katzenernährung nicht ganz wohl.
Auf meine Nachfrage, was genau denn die Konsistenz der Stückchen stabilisiere – das Getreide, die pflanzlichen Nebenerzeugnisse oder die Eiweißextrakte – konnte man mir leider keine Antwort geben. Ich kenne sie und weiss, dass Vieles, was im Hinblick auf diese Inhaltsstoffe gesagt wurde, nicht ganz richtig dargestellt wurde. Eine Aussage, wie viel Getreide nun wirklich in den Produkten verwendet wird, gab es nicht.
Die verwendeten Zusatzstoffe wie Vitaminmischungen seien durch die europäische Kommission zugelassen. Unbedenklichkeitstests und Dossiers des jeweiligen Herstellers müssen dazu bei der Kommission vorgelegt werden. Mich persönlich beruhigt auch das nicht unbedingt.
Thema „Mischfütterung“
Die Marsmitarbeiter sprachen auch an, dass ihr Unternehmen die Mischfütterung aus Trocken- und Nassfutter propagiert. Dabei sollen 2/3 der täglich benötigten Kalorien aus dem Nassfutter stammen und 1/3 aus Trockenfutter. Das Feuchtfutter sei für die Flüssigkeitsaufnahme und für die Vorbeugung von Übergewicht wichtig und würde von vielen Katzen gern gefressen. Eine von uns Gruppenteilnehmerinnen sprach an, was wir alle von Trockenfutter hielten: es bringe der Katze keine Vorteile, sondern nur (gesundheitliche) Nachteile.
Wir mussten noch einmal direkter nachfragen, welche Vorteile die Trockenfutterfütterung aus Sicht der Mitarbeiter denn für die Katze hätte. Man sagte uns, dass die Katze es zwar nicht kauen kann – ist anatomisch unmöglich -, aber dass das Knuspern doch einen gewissen oberflächlichen Zahnreinigungseffekt hätte. Außerdem sei es hygienischer, könne besser für Futterspiele genutzt werden, wäre einfacher zu lagern und zu verfüttern.
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Themen „verwendete Rohstoffe“ und „Zusammensetzung“
Wer schwammig deklariert, gerät eben auch in den Verdacht, „unschöne“ Nebenerzeugnisse wie Krallen, Wolle, Hühnerfüße usw. zu verwenden. Und natürlich haben wir auch hier nachgefragt, was denn nun in die Produkte des Mars-Unternehmens hineinkommt. Im Produktpanel hatten wir Rohstoffe gezeigt bekommen, die unsere Mädels tagtäglich in der Rohfütterung verwenden. Also war die Frage, ob tatsächlich nur diese verwendet würden.
Man sagte uns, dass für die Produkte nur „Rohstoffe mit ernährungsphysiologischem Mehrwert“ verwendet würden und Krallen oder Hühnerfüße nicht den Weg ins Futter fänden. Das im Trockenfutter verwendete Geflügelmehl bestünde aus den Teilen des Huhns, die übrig blieben, wenn man Kopf, Füße und Brust wegschneidet. Da offensichtlich auch Getreide, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Eiweißextrakte und Zucker nach der Meinung der Marsmitarbeiter im Katzenfutter seine Berechtigung haben, bleibe ich hier skeptisch – eine klare Antwort auf die Frage gab es nicht (siehe nachträgliche Kommunikation). Ebenso wenig, ob die fehlenden Prozente in der Zusammensetzung zwischen „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“ und „Getreide/pflanzliche Nebenerzeugnisse usw.“ aus Brühe bzw. Kochwasser bestehen würden.
Auf die Frage, wie viel frisches Fleisch etwa im vergangenen Jahr im Standort Verden verarbeitet wurden, antwortete man uns, wie viele Tonnen fertiges Produkt hergestellt wurden – eine ausweichende Antwort, die mich nachdenklich macht.
Auf der Fahrt nach Verden unterhielt ich mich mit einer befreundeten Katzenhalterin. Sie sagte mir, dass sie auf genaue Nachfrage ausführlich und ohne großes „Brimborium“ die genauen Analysewerte für verschiedene Nährstoffe (siehe nachträgliche Kommunikation) der Marsprodukte erhalten hatte. Ich dagegen hatte auf meine Nachfrage nach den verwendeten Inhaltsstoffen – nicht einmal deren genaue Mengenanteile – vor knapp zwei Jahren eine verneinende Antwort erhalten mit dem Hinweis auf das Betriebsgeheimnis. Auch dies schilderte ich während der Expertenrunde.
Die Mitarbeiter waren sichtlich überrascht und gaben an, dass solche Anfragen in der Regel durchaus beantwortet werden, selbstverständlich nicht bis ins Detail – Betriebsgeheimnis und so 😉 – dass aber jedoch zumindest ein grober Überblick der einzelnen Inhaltsstoffe weitergegeben würde. Man bot mir an, mir die Zusammensetzung eines der Produkte zuzusenden. Ich übergab meine Visitenkarte und bin gespannt, wann ich eine Antwort erhalte und ob ich diese mit euch teilen darf.
Nachtrag (02.02.2016): Knapp 2 Monate und einige Nachfragen später erhielt ich dann die Infos, die ich angefragt hatte – siehe nachträgliche Kommunikation
Mein Fazit zur Expertenrunde
Insgesamt hat mich diese Runde nicht wirklich überzeugt, sondern eher bestärkt in meiner Skepsis. Manche Argumente kann ich nachvollziehen (auch wenn ich anderer Meinung bin und bleibe), manche Argumente hatten den deutlichen Beigeschmack von auswendig gelernten „Werbeaussagen“. So manches Mal hatte ich ehrlich gesagt das Gefühl, unsere Gesprächspartner hatten nicht wirklich eine Ahnung, wen sie sich da eingeladen hatten und wem sie antworteten: ohne arrogant zu wirken, ist deutlich klar, dass die Mädels die dort waren, größtenteils ein wenig mehr wissen als Otto-Normal-Katzenhalter und so viele Antworten doch anders einsortieren und sich nicht so leicht zufrieden geben. Vereinzelte Male – da bin ich ganz ehrlich – kam zudem der Eindruck auf, dass die gestellten Fragen mehr als überraschend und überfordernd (?) waren.
Mein „Insgesamt-Fazit“ des Tages
Wenn ich ganz ehrlich sein soll, hat mich kaum etwas überrascht, was in an diesem Tag gesehen oder gehört habe – meine Meinung über das Futter und den Konzern hat der Tag nicht verändert. Ich war insgesamt positiv angetan von der Haltung und Versorgung der Tiere im PetCenter. Es war durchaus auch interessant, mal einen näheren Blick hinter die Kulissen – so weit das hier für uns eben möglich war – zu werfen. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich, die Atmosphäre wirklich angenehm und einladend. Zu keinem Zeitpunkt hat man uns das Gefühl gegeben, nicht willkommen oder lästig zu sein. Man bemühte sich wirklich um uns. Ich glaube, keine von uns Mädels hat es wirklich bereut, den Tag dort verbracht zu haben.
Ich persönlich war mit vielen Antworten auf unsere Fragen nicht wirklich zufrieden und das nicht, weil die Antworten meiner Meinung oder meinen Prioritäten entgegen sprachen, sondern weil sie teilweise recht unbefriedigend, nichtssagend und ausweichend formuliert waren. Auch dass sich verschiedene Mitarbeiter in manchen Punkten widersprechen hinterlässt bei mir einen sehr faden Nachgeschmack. Mir war klar, dass wir vor allem Aussagen hören würden, die die Firmenphilosophie wiedergeben und Begründungen dazu eher ernüchternd ausfallen würden, dementsprechend war ich davon nicht überrascht.
Dank einer befreundeten Katzenhalterin weiss ich nun, dass zumindest die Nährstoffgehalte in den Whiskasprodukten ausgewogen und sogar relativ nah an der Maus angesiedelt sein sollen. Was jedoch die Zusammensetzung und die verwendeten Rohstoffe angeht, bin ich jetzt genauso schlau wie vorher. Es war mir klar, dass „gute“ Nebenerzeugnisse verwendet werden und die eher „unschönen“ – wenn überhaupt – nur zu kleinen Teilen. Eine wirklich konkrete und aussagekräftige Antwort, ob die „guten“ Nebenerzeugnisse die einzigen wären, die verwendet werden, habe ich jedoch leider nicht bekommen (siehe nachträgliche Kommunikation). Wissen kann ich es vermutlich nie 100%ig, weil ich wenig Vertrauen in Aussagen von Herstellern und in schwammige Gruppendeklarationen habe.
Insgesamt liegt der Schwerpunkt der Produktpalette auf den Supermarkt-Marken. Käufer dieser Produkte scheinen eine gewisse Optik zu erwarten und Veränderungen gegenüber nicht erfreut eingestellt zu sein. Da ist es natürlich möglich, als herstellendes Unternehmen Produkte anzubieten und zu „verteidigen“, die – vorsichtig ausgedrückt – von aufgeklärten Katzenhaltern eher keine Empfehlung erhalten. Das Geschäft scheint sich zu lohnen und auch wenn Veränderung von der Konzernseite vielleicht durchaus gewollt ist, scheint sich die Verbraucherseite eher weniger damit anfreunden zu können – ein Dilemma.
Ich persönlich halte von der Argumentation „Der Verbraucher will es so“ nicht viel, wenn ich sie natürlich aus Sicht des Unternehmens durchaus nachvollziehen kann, schließlich geht es hier um Umsätze, Arbeitsplätze und auch die Menschen hinter dem Konzern. Uns wurde beispielsweise erklärt, dass es tatsächlich schon Verbraucher gab, die Fleischstückchen mit sichtbaren Sehnen oder Aortaresten an Mars zurückgeschickt und bemängelt haben. Da kann ich dann nur mit dem Kopf schütteln. Ich denke aber, dass man als Unternehmen auch nicht verwundert sein sollte, wenn die angestrebte Zielgruppe sich entsprechend ihren typischen Eigenschaften verhält.
Es wäre durchaus möglich, besser deklariertes oder katzengerechteres Futter herzustellen, es ist aber wahrscheinlich schwierig, dies auch in der bisherigen Zielgruppe durchzusetzen. Ob man dann als Unternehmen eine weitere Zielgruppe hinzu gewinnen oder die bisherige Zielgruppe durch die unbestreitbar große Reichweite und Verantwortung hin zu anderen Produkten leiten möchte, ist wohl eine ganz individuelle Entscheidung. Hier ist sie scheinbar bereits getroffen worden.
nachträgliche Kommunikation
Wie bereits angesprochen, habe ich schon während der „Expertenrunde“ um genauere Infos zur Zusammensetzung der Produkte gebeten. Man versprach, sich bei mir zu melden. Nach einigen Nachfragen habe ich knapp 2 Monate nach dem Besuch bei Mars dann auch fast alle Infos zusammen, die mich interessierten. Im Mailverkehr gab man an, die Anteile an „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“ würden – neben Muskelfleisch – nur aus Herz, Leber, Lunge, Pansen, Magen, Niere und/oder teilweise auch Blut bestehen. Knochen würden zur Kalziumversorgung eingesetzt. Ich frage mich, warum man das damals nicht auch so konkretisieren konnte. Ich bleibe skeptisch.
Zusammensetzung anhand der Beispielsorte „Terrine mit Herz“
Laut Angaben der Whiskas-Mitarbeiterin lässt sich die Zusammensetzung dieser Sorte wie folgt aufschlüsseln:
- 75% „fleischige“ Basis, davon
- 90% Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse
- 1% Mineralstoffe
- 0,5% Vitamine
- 9% Wasser (Dampf)
- 25% Sauce, davon
- 93% Wasser
- 2,7% Mineralstoffe
- 3% pflanzliche Nebenerzeugnisse (Dickungsmittel)
- 0,8% Karamell (natürlicher Farbstoff)
- 0,2% Zitronensäure (Konservierungsstoff)
Als erstes fällt mir auf, dass die jeweiligen Prozentzahlen der beiden großen Posten zusammen keine 100% ergeben: das mag wie Erbsenzählerei wirken, mich stört das. Geht man nach dieser Beispieldeklaration, ergibt sich für diese Sorte also ein Anteil von Fleisch und Nebenerzeugnissen von knapp 67,5% (90% von 75%) – immerhin schonmal mehr, als so mancher Halter (inklusive mir) vermutet hat. Interessant ist auch, dass das Verdickungsmittel als „pflanzliches Nebenerzeugnis“ eingestuft ist. Somit verbirgt sich dahinter kein wirklicher „Müll“: fast alle Hersteller nutzen ein solches Verdickungsmittel, nicht alle geben es an (fast alle Verdickungsmittel müssen auch gar nicht angegeben sein!). Umgerechnet sind hier 0,75% (3% von 25%) an der ganzen Dose als Verdickungsmittel enthalten, viele Hersteller verwenden mehr (siehe Infos zur Nährstoffzusammensetzung).
Der Anteil an Karamell (Zucker) an der gesamten Dose liegt nur bei umgerechnet 0,2% (0,8% von 25%) – auch, wenn die Beimischung völlig unnötig und sicher auch nicht gesundheitsfördernd ist, ist er bei näherer Betrachtung fast vernachlässigbar. Interessant ist, dass er nicht als „Zucker“ auch so in der Deklaration auftaucht – vermutlich liegts an der geringen Menge. Als Konservierungsstoff wird Zitronensäure eingesetzt – es geht durchaus schlimmer.
Begeisternd ist die Zusammensetzung jetzt für mich nicht wirklich, aber auch nicht ganz so schockierend, wie vielleicht erwartet. Allerdings darf man nicht vergessen, dass sich diese Infos nur auf diese eine Sorte beziehen: manch andere Sorte ist allein vom ersten Blick her noch anders zusammengesetzt. Es ist wirklich schade, dass man als Verbraucher beim Blick auf die Dose so wenige Infos bekommt. Wie viel Muskelfleisch nun wirklich in der Dose ist und wie viel von welchem Nebenerzeugnis drin ist, weiss ich immer noch nicht. Ich bleibe – wie immer – skeptisch 😀
Nährstoffanalyse anhand der Beispielsorte „Terrine mit Herz“
Auch Infos zur Nährstoffzusammensetzung und -analyse habe ich erhalten und darf diese an euch weitergeben: Whiskas 1+ Terrine mit Herz (.pdf-Download, Stand Februar 2016). Auch, wenn ich auch hier wieder ein wenig was zu meckern habe, sieht das Ganze insgesamt doch nicht ganz soo schlecht aus. Verwirrend ist hier, dass das Verdickungsmittel „Cassia Gum“ (eines der Verdickungsmittel, die nicht deklariert werden müssten) scheinbar noch zusätzlich zu dem in der Zusammensetzung enthaltenen Verdickungsmittel hinzukommt. Ob ich das nur falsch interpretiere oder das wirklich so ist, kann ich nicht sagen.
Der Einwand vieler Katzenhalter, dass hier kein Taurin zugesetzt/enthalten sein würde (was aus vielerlei Gründen auch ohne genaues Wissen um die Zusammensetzung Unsinn ist), wird durch die durchschnittliche Analyse entkräftet: es scheint tatsächlich kein Taurin zugesetzt zu sein (es muss allerdings auch nicht zwingend deklariert sein), trotzdem sind 1000mg/kg (entspricht knapp 5200mg in der Trockensubstanz) im Futter enthalten: dies sind mehr als die offiziellen Empfehlungen (1700-2500mg pro Kilo Trockensubstanz) nahe legen.
Die Versorgung mit Taurin – und auch einigen anderen Nährstoffen (z.B. Vitamin A) – ist hier also definitiv gegeben, allerdings eben auch teilweise in sehr hohem Maße. Was letztlich dann meiner Meinung nach auch wieder in einem Negativpunkt münden kann: Überversorgung kann eben auf lange Sicht genau wie Unterversorgung schädlich sein. „Weniger ist mehr“ wäre auch hier ein passender Spruch.
Mein Fazit zur nachträglichen Kommunikation
Ich freue mich wirklich, dass man meine Fragen so offen beantwortet und mir bereitwillig so ausführliche Informationen gegeben hat. Auch, wenn es etwas Zeit und einiges Nachbohren gedauert hat, ist in diesem Fall der Hersteller weitaus auskunftsfreudiger als viele andere Hersteller. Die Zusammensetzung des Futters (bzw. dieser einen Sorte) ist längst nicht so gruselig wie befürchtet. Aber eben auch nicht so toll, dass ich das Futter selbst verfüttern oder es anderen empfehlen würde. Vielleicht aber ändert das meine Meinung für die Zukunft dahingehend, dass ich zumindest nicht mehr ganz so vehemment von diesem Futter abrate.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Moin,
ich habe gehört das Mars auch schon mal Katzen ab gibt
Ich würde gerne zu meinen beiden nocj eine dritte auf nehmen.
Wer kann.mir da mehr Auskunft geben.
Vielen Dank für die Auskunft.
Huhu!
Nach meiner Information wird aus dem Petcenter in Verden vorwiegend an Mitarbeiter oder deren Freunde/Familie vermittelt. Ich würde meinen, ein Anruf bei Mars in Verden sollte da Aufschluss geben, zumindest können sie dir sicherlich erste Infos geben oder dich weiter verbinden.
Liebe Grüße
Miriam
Ich hätte eine andere Frage.. Ich wohne in erfurt..und habe bis jetzt immer das einfache thomas Katzenstreu benutzt. Aber es gibt in der ganzen Stadt nur noch das klumpstreu. Es ist überall aus dem Sortiment, keiner weiss warum,genommen worden..es soll ja bei ihnen hergestellt worden sein..können sie mir da weiterhelfen..mit freundl.gruss Anita käning
Huhu Anita!
Bei mir wird gar nichts hergestellt, denn ich bin auch nur Katzenhalterin.
Liebe Grüße
Miriam
Hallo Miriam,
ich möchte mal was über die Futtersorte Perfekt Fit loswerden. Eine meiner Katzen liebt dieses Futter leider sehr. Nun wurde die Futterzusammenstellung geändert. Die Zugabe von Kupfersulphat wurde von 0,8mg auf 24 !!! mg erhöht. Ich habe die Firma Mars angeschrieben und um Aufklärung gebeten. Die Antwort überfordert mich! Die schreiben, daß die zugesetzte Kupfersulfat- Menge tatsächlich um ein vielfaches erhöht wurde. Die“ Rohmaterialien“ würden natürliche Vitamine und Spurenelemente enthalten, wodurch sich der gesamte, tatsächliche Kupfergehalt lediglich verdoppelt hat. Häääh???? Die schreiben mir, daß bei der neuen Rezeptur die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt wurden. Ich sprech hier nur vom Trockenfutter, daß Naßfutter enthält auch beachtliche 11 mg! Zuviel Kupfer schädigt die Leber, was sich schleichend bemerkbar macht, wenn die Katzen älter werden. Ich habe die traurige Erfahrung mit eine meiner Katzen gemacht. Bevor sie starb, wurde mir vom Tierarzt Royal Canin Hepatic mit reduziertem Kupfergehalt „verordnet“. Nirgendwo im Internet wird darüber berichtet. Aber: Zuviel Kupfer macht ein glänzendes Fell, die Katze sieht gesund aus, aber…..
Mich würde sehr interessieren, wie Du das siehst. Ich hoffe, Du liest das, der Beitrag über Deinen Besuch bei Mars ist ja schon ein bischen her. Liebe Grüße von Rita, Katzenbengel Clooney und Katzenmädchen Evchen
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Huhu Rita!
Es ist so, der gesamte Kupfergehalt eines Futters setzt sich ja aus dem zusammen, was durch die Bestandteile (Fleisch, Innereien usw.) und durch den Zusatz an – in diesem Fall – Kupfersulfat reinkommt. Ich verstehe die Antwort so, dass zwar der Zusatz jetzt mehr ist, aber dafür durch die Bestandteile des Futters weniger mitkommt. So, dass sich der gesamte Kupfergehalt des Futter im Ganzen "nur" verdoppelt hat. Ob das stimmt, kann ich natürlich nicht sagen 😉 Das kann man nur mit Laboranalysen herausfinden.
Und natürlich hast du recht: sowohl ein "Zuwenig" als auch ein "Zuviel" sind auf Dauer nicht gut für die Katze. Ich persönlich finde beides nicht gut, wobei es da ja große Spannen gibt, in dem der Gehalt "in Ordnung" ist. Ob er das hier ist, kann ich, wie gesagt nicht ohne nähere Infos und Analysen herausfinden.
Liebe Grüße
Miriam
Ein super interessanter und spannend geschriebener Artikel bzw Bericht.
Klasse !
Der Bericht war doch ziemlich interessant … muss ich ja zugeben 🙂
Habe selber zu Anfang meiner Katzenhaltung ausschließlich Whiskas und Kitekat gefüttert (wie so viele) wo ich´s nicht besser wusste.
Heute kommt´s -zugegeben- auch noch ab und an in den Napf,da ich eine extrem mäckelige Dame hier hocken hab,die hier und da auf den Junkfood ein paar Tage steht,und dann wieder das normale,gängige Futter hier frißt 😉
„Der Verbraucher will es so“ Ja natürlich will er es so … es wird riesig als gut beworben im Tv und Dosenöffner will nun einmal Katz etwas gutes tun. Also wird es gekauft.
Ich hatte letztens die NDR-Reportage eher zufällig gesehen,wo es auch um das gängige Katzenfutter (natürlich auch Hundefutter) ging,Verbraucher gefragt wurden. Selbige völlig entsetzt über die „kleine Aufklärung“ waren,das nur schwammige 4% Fleisch oder weniger im Futter wären. Wobei ich ja immer noch die eine Sorte von Kitekat die absolute Spitze finde,mit 0.05% auf 85g (weiß jetzt nicht mehr wie sie heißt) wo sie nur noch mit „Geschmacksrichtung“ deklarieren dürfen.
Denke da ist das Zauberwort in der Tat wirklich Aufklärung und wach rütteln „Leute schaut auf den Inhalt“ Ich meine,bei unseren Lebensmitteln tun wir das für gewöhnlich doch auch (also ich zumindest) und stopfen uns nicht blind was in den Mund.
Ich hat´s damals so aus dem Tierschutz übernommen für meine zwei damaligen Nasen. Sie bekamen den Kram,also bekamen sie zu Hause das Zeug weiter. Ohne mich näher mit dem Inhalt o.ä zu beschäftigen.
Sie waren immer gesund,munter,hatten nie was und sind mir dann leider später böse krank geworden,jeweils im Alter von 11 Jahren (hatte aber wohl nichts mit dem anfänglichen Futterfehler zutun) und musste beide im Abstand von 1 Jahr einschläfern.
Umgekehrt nun,hab ich trotz hochwertiger Ernährung einen chronisch und dauerkranken Kater (die anderen zwei sind zum Glück gesund *holzVerklopf*^^) wo keiner weiß was los ist.
Marskonzern ist und bleibt für mich ein eher rotes Tuch … unterstütz den Verein echt nur ungern mit einem Gelegenheitskauf. Die Tierhaltung des Konzerns seh ich auch mal mit eher einem skeptischen Auge. Mir lässt das ein ungutes Gefühl zurück wenn ich ehrlich bin.
Ich bleib dabei,Verbraucheraufklärung was sie ihren Tieren füttern ist mehr als überfällig. Wer danach bewusst auf diese oder ähnliche Futtermarken zurückgreift ..ok. Manchmal ist auch Katz beratungsfrei und lässt sich nicht umstellen (soll es auch geben,keine Frage)
Hab selber bestimmt 8 Jahre gebraucht um meine verstorbene Kätzin von dem Kitekat-Ramsch runter zu bekommen,das sie zumindest Grau und Catz Finefood toll fand und sogar mal selbstgekochtes Huhn futterte. Bei manchen braucht es auch einfach etwas länger 😀
Danke für den ausführlichen Bericht! Irgendwie bestätigt es genau das, was ich mir gedacht habe.
Da ich barfe stellt sich mir die Frage nach Mars-Produkten nicht. Okay, 1.2x im Monat bekommen meine Mädels ein rundes Döschen Sheba „Huhn“, aber das kann ich vertreten. 😉
Andererseits könnte man die Verbraucher bei der Optik umerziehen, einfach langsam verändern. Aber es ist so wohl einfacher…