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Durch Lektüre des „Katzenpapstes“ Paul Leyhausen bin ich auf seine frühere Assistentin – die Forscherin und Zoologin Dr. Mircea Pfleiderer – aufmerksam geworden. Bisher hat sie zwei Bücher veröffentlicht. Eines davon erhielt ich als Rezensionsexemplar vom GU-Verlag und möchte es euch heute vorstellen.
Infos zum Buch:
Titel: „was Katzen wirklich wollen“
Verlag: GU
Autorinnen: Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder
Preis: 12,99€
ISBN: 978-3-8338-3945-0
Seitenzahlen: 208 Seiten
Hardcover-Einband
Erhältlich zum Beispiel auf Amazon.
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Inhalt und Aufmachung
Das Buch enthält viele passende Farbfotos und viele kurz zusammengefasste – und optisch hervorgehobene – Infokästen und einige wenige Tabellen. Die Texte sind klar gegliedert und bedienen sich einer einfachen, teils humorvollen Ausdrucksweise. Die einzelnen Kapitel sind durch verschiedene Farben für Infokästen und Überschriften gut voneinander zu unterscheiden. Sie werden durch doppelseitige Farbfotos mit Kapiteltitel und einem kurzen Einleitungstext getrennt. Der Großteil der Texte ist mit schwarzer Schrift auf reinweißem Hintergrund abgedruckt, nur die Infokästen und Tabellen haben einen – zum Kapitel passenden – farbigen Hintergrund.
Das Buch ist in vier große Kapitel gegliedert. Nach einem zweiseitigen Vorwort beginnt das erste Kapitel. Es fasst 40 Seiten und trägt den Titel „der Weg zur Hauskatze“. Hier werden Ursprung, Domestikation, Anatomie und Sinne der Katze erläutert. Ebenso wird näher auf die Urahnin der Hauskatze – die afrikanische Falbkatze – und die Unterschiede zwischen beiden „Katzenarten“ eingegangen. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Katze im Lauf der Jahrtausende ist Thema dieses Kapitels.
Kapitel zwei erstreckt sich auf 94 Seiten. Unter dem Titel „Das Verhalten von Hauskatzen“ werden Verhaltensweisen der Katze näher beleuchtet. So sind Jagd-, Lern- und Spielverhalten, Ernährung und Trinkverhalten genauso Themen wie Körperpflege, Revierbildung und Sozialverhalten. Auch das Sexualverhalten, die Geburt und Aufzucht werden beschrieben. Es wird erklärt, wie Katzen neue Orte und Gegenstände erkunden, was sie fressen sollten und wie sie lernen. Auch sind Inhalte zur Laut-, Körper- und „Duftsprache“ von Katzen zu finden. Die Wahl der richtigen Partnerkatze wird ebenso angesprochen wie Tipps zu Zusammenführungen.
Die folgenden 37 Seiten bilden das dritte Kapitel. Der Titel dieses Inhaltsbereichs – „unerwünschtes Verhalten“ – macht dem Leser sofort klar, was ihn erwartet. Hier werden Probleme wie Unsauberkeit, Ängstlichkeit, Aggression, übertriebene Anhänglichkeit und Zerstörungswut angesprochen. Auch zum Betteln, Essen-klauen, nächtlicher Unruhe, Mäkeln und Kratzen an Tapeten und Möbeln findet der Leser hier Erklärungen. Ebenso sind Markieren und übermäßiges Miauen Themen dieses Kapitels. Ernsthafte psychische Störungen (z.B. zwanghaftes Lecken) werden auch beschrieben.
Das vierte und letzte Kapitel befasst sich auf 16 Seiten mit der Beziehung und dem Zusammenleben zwischen Mensch und Katze. Dieses Kapitel mit dem Titel „der Beginn einer Freundschaft“ spricht Themen wie Erziehung, Katzenkauf, Vorbereitungen, Eingewöhnung und Zusammenleben an.
Schließlich folgen auf den letzten Seiten Glossar, Register, Autorenprofile, Danksagung und Literaturempfehlungen.
Was mir an diesem Buch gefällt
Die Sprache ist einfach und teilweise humorvoll gehalten, so ist das Buch trotz seines Umfangs leicht und angenehm zu lesen. Die Texte sind sehr übersichtlich gegliedert. Beziehen sich Aussagen auf Textstellen die den Inhalt näher erläutern, so werden die entsprechenden Textstellen direkt in Klammern angegeben. Die Beschäftigungs- und Sicherheitstipps sind wirklich gut. Interessant fand ich, dass auch Hinweise zum Vogelschutz gegeben werden, denn dies ist vielen Haltern von Freigängerkatzen ebenfalls ein wichtiges Thema. Ebenso interessant fand ich, dass in diesem Buch nicht nur die üblichen Tipps zur Zusammenführung mit Katzen, sondern auch welche für die Zusammenführung mit Hunden, Kleintieren und Vögeln gegeben werden.
Die abgedruckten Ernährungstipps sind kurz, knackig und treffen den sprichwörtlichen „Nagel auf den Kopf“. Auch Tipps um die Katze zum Trinken zu animieren werden gegeben. Sehr gut ist meiner Meinung nach, dass die Autorinnen darauf hinweisen, wie wichtig gerade für Wohnungskatzen eine ausreichende und ansprechende Beschäftigung ist und dass Katzen bei zu wenig fordernder Beschäftigung stumpf und faul werden können. Die Informationen zur Unsauberkeit mit passenden Erklärungen zum Katzenklo-Management sind nachvollziehbar und wichtig.
Jeden Katzenhalter interessiert sicher die Mimik und Gestik der Katze – hier wird sie anschaulich anhand von Grafiken erklärt. Auch wie der Halter Spiel von „Ernst“ unterscheidet kann er/sie hier nachlesen. Die Unterschiede zwischen Verhaltensstörungen und unerwünschtem Verhalten werden ebenso – sehr anschaulich – erläutert. Der Leser findet hier ebenso Anregungen, wie er Eifersucht vorbeugt und sie „bekämpft“. Wer wissen möchte, wie man Katzen richtig streichelt, kann dies ebenfalls im Buch nachlesen.
Zudem werden auch Mythen und weit verbreitete Falschinformationen widerlegt: dass die Kastration eben nicht fett macht, Kitten bis mindestens zur 12ten Woche bei Mamakatz und Geschwistern bleiben sollten und wie schwangere Katzenhalter auch weiterhin Katzengesellschaft genießen können – die Angst vor einem Toxoplasmose-Befall wird in wenigen Worten, aber vollkommen sachlich und überzeugend genommen.
Für mich war vor allem der „Trick“ wie man unsaubere Katzen im Mehrkatzenhaushalt „ausfindig“ machen kann neu und daher spannend.
Was mir an diesem Buch nicht gefällt
Es gibt zwei kleine Punkte, die ich nicht so toll fand. Zum einen betrifft dies die Aussage „das beste Alter für die Kastration ist die eintretende Geschlechtsreife“ (Zitat, Seite 111), zum Anderen der Tipp zur Zusammenführung „Es ist sicher hilfreich, wenn sich die Tiere in Paarungsstimmung befinden“ (Zitat, Seite 118). beides ist meiner Meinung nach mit zu viel Stress für Halter und Katze verbunden und aus vielerlei Gründen nicht ratsam. Zudem fand ich den Buchtitel „Was Katzen wirklich wollen“ nicht wirklich passend für die abgedruckten Inhalte. Letztlich wird das, was Katzen wirklich wollen nur nebensächlich angesprochen, der Rest des Buchs ist ein – wenn auch größtenteils guter und ausführlicher, aber eben „normaler“ – Katzenratgeber.
Fazit für mich:
Das Buch ist definitiv empfehlenswert. Trotz seiner kleinen Fehler werden viele wichtige Hinweise, Tipps und Informationen vermittelt. Ihr könnt es direkt beim GU-Verlag kaufen – besucht dazu einfach den Online-Shop des Verlags. Nicht nur für Neu-Dosis, sondern auch für „alte Hasen“ wie mich ist das Buch aufschlussreich – es werden eben nicht nur die „üblichen“ Inhalte und Tipps abgearbeitet, sondern auch tiefergehende Informationen vermittelt.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!