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9 Gründe warum dein Katzenklo stark stinkt – und was du dagegen tun kannst
Dass Katzenklos zeitweise nicht nach Blumenwiese riechen, ist klar. Aber es gibt Klos – sogar ganze Wohnungen – die dauerhaft stark stinken. Oft eine Mischung aus Pferdestall und Pumakäfig. Dass ist nicht nur für die Tiere und Menschen, die in dieser Wohnung leben alles andere als angenehm – sondern manchmal sogar gleich für alle Menschen im gleichen Haus. Denn der Geruch kann sich auch im Treppenhaus ausbreiten. Und das muss wirklich nicht sein! Darum nenne ich dir heute neun Gründe, warum deine Katzenklos stark stinken – und was du dagegen tun kannst.
Auf niedriger Flamme köcheln lassen: Fußbodenheizung
Eine Fußbodenheizung hält Füße wunderbar warm. Und auch alles andere, das auf dem Boden steht – zum Beispiel das Katzenklo. Denn sie erwärmt es von unten und sorgt dafür, dass Gerüche intensiver werden. Dabei ist es häufig egal, ob das Klo gerade frisch benutzt, noch dreckig oder frisch gesiebt ist, denn alle Gerüche kommen stärker zur Geltung.
Lösung: Teste eine andere Katzentoilette, andere Streu, anderes Futter (siehe folgende Tipps) und / oder platziere das Klo dort, wo keine Fußbodenheizung ist. Falls du den Standort ändern musst, gib bitte darauf acht, dass er auch aus Sicht deiner Katze ins „Revierkonzept“ passt (heißt: gut erreichbar, mindestens 2 Meter von Fressplatz & Wassernapf entfernt, möglichst auf den Laufwegen der Katze)! Regelmäßige Reinigung ist natürlich Pflicht.
Wenn sich der Geruch im Dixiklo staut: geschlossene Katzenklos
Fehlende Luftzirkulation sorgt für länger anhaltenden Gestank. Das gilt auch fürs Katzenklo! Ist das Klo geschlossen, hat eine Haube oder ist es von „Schrankumbauten“ umgeben, ist das nicht nur schlecht für das Übersichts- und Fluchtbedürfnis der Katze, sondern auch für den Geruchsabzug. Filter hin oder her (die bei geschlossenen Klos ohnehin nicht funktionieren!): der Mief staut sich darin und zieht irgendwann durch die gesamte Wohnung.
Lösung: Haube (nicht nur Klappe!) ab und das Klo außerhalb eventueller Schrankverstecke platzieren. Zusätzlich können andere Streu und anderes Futter helfen (siehe folgende Tipps).

Regelmäßig nach „Katzengold“ graben: Reinigungsintervall
Gerade geschlossene oder „versteckte“ Klos verleiten leider häufig dazu, es beim Reinigungsintervall der Katzenklos nicht ganz so genau zu nehmen. Und manchmal ist auch der Alltag einfach so stressig, dass wir nach der Arbeit einfach k. o. aufs Sofa fallen. Das ist alles verständlich. Dennoch sollten wir uns vor Augen führen, dass saubere Katzenklos nicht nur gut für unsere Lufthygiene sind, sondern vor allem auch für Katzenbedürfnisse. Niemand geht gerne auf Klos, die mit tagealten Exkrementen vollgeschmiert sind!
Lösung: Siebe eure Klos mindestens zwei mal am Tag aus. Mache es dir zur Routine. Nach einer paar Wochen sich-immer-wieder-dran-erinnern-müssen ist das Alltag. Das Ganze dauert weniger als zwei Minuten und muss auch nicht zwingend zu den immer gleichen Uhrzeiten geschehen. Kurz nach dem Aufstehen, kurz vor dem aus-dem-Haus-gehen, nach dem nach-Hause-kommen und vorm schlafen-gehen sind wunderbare Gelegenheiten, einmal die Schaufel zu schwingen. Je einfacher du es dir selbst dabei machst, umso eher und müheloser fällt es dir, diese Routine einzuhalten. Mach dir Klebezettelchen an den Kühlschrank, lass tolle Musik laufen und „tanze“ mit der Schaufel durch die Katzenklos 😉
Wenn das Katzenklo eine Antiquität ist
Katzenkrallen zerkratzen Oberflächen – auch Plastik und Metall. Je länger sie daran kratzen, umso tiefer werden die Beschädigungen. Doch auch schon in kleine Mikrorisse können sich Bakterien setzen und sich dort vermehren. Auch Urinstein kann zum Problem werden, wenn sich zu viel Urin an der Katzentoilette ablagert. All das sorgt für sehr unangenehme Gerüche im Katzenklo. Und zwar egal, wie oft wir es auswaschen oder welchen Reiniger wir nutzen.
Lösung: Tausche deine Katzentoiletten regelmäßig (z. B. einmal im Jahr) gegen neue Klos aus.

Wenn die Katzenstreu das Problem verursacht oder verstärkt
Manche Menschen meinen, dass spezielle Duftstreu den Katzenklogestank angenehmer macht. Häufig jedoch ist das Gegenteil der Fall: die Zusätze vermischen sich mit dem Urin- oder Kotgeruch und machen daraus eine fiese Mischung: von „Klosteingeruch“ bis hin zu süßlich-stechend kann alles dabei sein. Auch stark staubende Streu ist meiner Erfahrung nach ein Faktor für unangenehme Gerüche aus dem Katzenklo.
Nutzt du keine klumpende Streu, können „Streu-Urinfitzel“ nach dem Sieben im Klo verbleiben und auf lange Sicht einen unangenehmen Geruch verursachen. Auch Silikatstreu, bei der die mit Urin vollgesogenen Streukrümel über Tage bis Wochen im Klo verbleiben, stinken nach einer Zeit oft extrem – auch dann wenn die Herstellerfirma etwas anderes verspricht.
Lösung: Suche klumpende Katzenstreu ohne Duft, die möglichst wenig staubt. Die Nase, Pfoten und Haut deiner Katze werden es dir zusätzlich danken! Probiere dich durch verschiedene Streusorten, bis du eine findest, bei der es weniger stinkt.
Klozubehör aus der Hölle: Deo, Müllbeutel etc.
Das gilt auch für Katzenklodeos: während sie oft in guten Glauben gekauft werden, verschlimmern sie das Problem häufig noch. Zum Teil auch, weil diese Gerüche dem Katzenbedürfnis widersprechen und so manche Katze dann erst recht „drüberstinkt“. Auch Kloeinsätze, Plastikfolien, Müllsäcke etc. können – gerade, wenn sie „parfümiert“ sind – den Klogeruch verändern und die Katze auf dem Klo stören. Plastikfolien und Müllbeutel fangen oft den durchsickernden Urin auf, er trocknet darauf und verströmt dann häufig unerwünschte Geruchsnoten.
Lösung: Verzichte auf „Schnickschnack“ im Klo: keine Düfte, keine Einlagen, kein Schischi. Wenn dein Klo ohne das zu sehr stinkt, mache dich lieber auf Ursachensuche, statt die Gerüche „übertünchen“ zu wollen.

Was rein kommt, muss wieder raus: Futterauswahl
Was rein kommt, muss auch irgendwann mal raus. Das ist der ganze Sinn und Zweck von Katzenklos. Wenn aber oben schlechtverdauliches reinkommt, kommt es eben auch stark stinkend wieder raus. Logisch, denn der Körper produziert bei der Verdauung auch Gase – je mehr schlechtverdauliches, umso mehr schlechte Gase.
Lösung: Achte auf deine Futterauswahl! Grob umrissen: Tierisches ist für die Katze besser verdaulich als Pflanzliches, zu viel Pflanzliches kann nicht verdaut werden und kommt stark stinkend wieder „raus“, Bindegewebslastiges (Lunge, Euter, Niere etc.) ist weniger gut verdaulich als z. B. Muskelfleisch, Flüssigkeit ist zuträglich (auch) für eine geregelte Verdauung.
Schlechtverdauliches und das Abbauprodukt Cadaverin
Normalerweise baut der Körper Proteine und Aminosäuren mithilfe von Enzymen im Dünndarm ab und nimmt sie dort ins Blut auf. Kommen aber zu viele – vor allem schlechtverdauliche – Proteine rein, gelangen sie bis in den Dickdarm. Dort kümmern sich dann Bakterien um sie (Fehlverdauung). Dabei entstehen (schlecht riechende) Abbauprodukte: unter anderem Ammoniak, stickstoffhaltige Stoffe und auch Cadaverin. Cadaverin ist zum Beispiel mitverantwortlich für den typischen „Leichengeruch“ und erzeugt auch bei Fehlverdauung einen extrem unangenehmen Geruch. Es entsteht durch die Aminosäure Lysin, welche sowohl in Fleisch, Fisch, aber auch einigen pflanzlichen Bestandteilen in hoher Menge enthalten ist.
Geruchsnachrichten von deiner Katze
Viele unkastrierte Tiere – Kater wie Katzen – neigen zum Markieren. Doch selbst wenn sie es nicht tun: ihr Urin riecht aufgrund der Zusammensetzung häufig „schärfer“ und auffälliger als der kastrierter Tiere. Das kann auch spät kastrierte Tiere betreffen. Aber auch so manches kastriertes Tier hat einen Eigengeruch, der intensiver ist. Und das gilt dann auch für ihren Urin und Kot.
Lösung: Kater und Katze – Freigänger und Wohnungskatze – möglichst vor der Potenz bzw. der ersten Rolligkeit kastrieren (nicht sterilisieren!) lassen: der fünfte bis sechste Lebensmonat ist häufig schon recht spät. Das bietet auch Vorteile für dein Tier selbst und auch für dich. Ist deine Katze ein Exemplar mit starkem Eigengeruch, probiere zusätzlich anderes Futter, andere Streu und eine andere (offene) Katzentoilette.

Wenn der Körper nicht anders kann: Krankheit
Durch Krankheiten kann sich der Körpergeruch deiner Katze verändern. Manche Erkrankungen führen auch dazu, dass Urin und Kot mehr stinken. Nicht nur Parasiten zählen dazu, sondern vor allem auch Stoffwechselerkrankungen. Und so manch veränderter Körpergeruch kann ein sehr eindeutiges Zeichen dafür sein, dass gerade Lebensgefahr herrscht: z. B. bei der Ketoazidose aufgrund einer Diabetes-Erkrankung!
Lösung: Stellst du fest, dass euer Katzenklo sehr stinkt, sollte dich der erste Gang in die Tierarztpraxis deines Vertrauens führen: Großes Blutbild + Schilddrüsen-, Langzeitzucker- und Nierenwerte gehören dann genau so zu einem „Grundcheck“ wie eine Urin- und Kotuntersuchung. Je nach Befunden, können aber auch weitere Diagnoseschritte sinnvoll sein. Deine Tierarztpraxis berät dich (hoffentlich) dazu!
Fazit: Stark stinkende Klos sind nicht normal!
Es hat immer einen Grund, warum ein Katzenklo auch dann noch stinkt, wenn es „ausgesiebt“ wurde. Das ist keineswegs normal und wir sollten auf Ursachensuche gehen. Denn was im ersten Augenblick vor allem unangenehm ist, kann schnell zu einem ernsthaften (gesundheitlichen oder verhaltens-betreffenden) Problem ausarten. Schließlich mögen auch Katzen keine stark stinkenden Klos! Und wenn deine Katze einmal so weit ist ihr Klo zu verweigern, ist die Ursachen- und Lösungssuche in fast allen Fällen langwieriger und teurer.

Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!