Von der Trauer und von Trotteln

Abschied, Tod und Trauer sind sensible Themen, die nicht gern angesprochen werden. Egal, ob es den Tod eines geliebten Menschen oder eines geliebten Tieres betrifft. Aus Betroffenheit, Unsicherheit und fehlender Empathie werden durch Außenstehende manchmal sehr verletzende Äußerungen getroffen. Darf ich trauern, weinen und auch Schuldgefühle haben? Wie gehe ich mit Menschen um, die meinen Verlust kleinreden? Auch, wenn ich denke, dass viele Fragen, Ängste und Zweifel im Umgang mit diesen Themen nur rein individuell angesehen werden können und keinesfalls allgemeingültig sind, möchte ich mich diesen schwierigen Themen aus rein persönlicher Sicht nähern.

Viele von uns haben geliebte Tiere verloren. Ob durch Alter, Krankheit, Unfall oder ganz plötzlich: so ein Verlust ist nie leicht. Viele von uns betrachten ihre Tiere als liebgewonnene Familienmitglieder. Da sind Emotionen auf der ganzen Palette vorprogrammiert. Aber Emotionen sind oft genau das, worüber kaum gesprochen wird.

Das "rein technische" rund ums Sterben, Einschläfern und Beerdigen kann man überall lesen, darüber "darf" man sich austauschen. Warum nicht auch über die eigene Hilflosigkeit nach dem Verlust des Tieres? Warum nicht über Gewissensbisse? Nicht über den Schmerz und die innere Leere nach so einem Ereignis? Ich glaube, dass viele Gesprächspartner sich einfach einem solchen Gespräch nicht gewachsen sehen, Angst haben etwas Falsches zu sagen oder einfach nicht an einen eigenen Verlust in der Vergangenheit erinnert werden wollen. Oder gar nicht nachvollziehen können, warum man so ein "Brimborium" um ein Tier macht.

Darf ich um ein verstorbenes Tier trauern?

Katzenurne mit gelber Rose
Muffins Pappurne mit gelber Rose

Im Grunde finde ich es ehrlich gesagt schade, wenn du dir so eine Frage überhaupt stellst. Warum darfst du denn nicht? Wer verbietet dir das? Trauer ist eine ganz normale Reaktion nach einem großen Verlust. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Menschen, eine Katze, einen Hund, ein Meerschwein oder einen Vogel handelt. Verlust ist Verlust. Natürlich bringt der Verlust eines Menschen eine andere Art von Trauer mit sich. Vielleicht ist sie auch nicht mit der Trauer um ein geliebtes Tier vergleichbar. Aber wer legt das fest? Wer darf das festlegen?

Ich denke, das darf nur Jeder für sich allein festlegen. Wenn du weinen willst, tu es. Wenn du wütend sein willst, sei es. Wenn du Kissen durch das Zimmer werfen und in die Bettdecke schreien willst, tue auch das. Alles ist erlaubt. Und Niemand hat das Recht, das zu verurteilen oder klein zu reden. Denn Jeder hat eine andere Art mit Trauer umzugehen. Und sind wir ehrlich: manche Menschen, die ihre Trauer so fein für sich behalten haben einfach nur Angst vor der Reaktion ihrer Mitmenschen. Wer Trauer nicht ausleben kann/darf, der ist meiner Meinung nach wirklich arm dran.

Wie lange darf ich trauern?

Auch das ist meiner Meinung nach eine Frage, die nur Jeder allein für sich beantworten kann. Es gibt auch hier kein "darf" oder "darf nicht". Jeder soll sich die Zeit nehmen, die er braucht. Trauer in sich reinzufressen, nur damit man anderen nicht auf den Keks geht ist meist eine "Lösung", die nicht lange hält. Irgendwann bricht es doch wieder auf. Und dann ist es in der Regel nur noch schlimmer. Niemand legt hier Richtlinien, der Eine hat die Phase der Trauer schneller überstanden, der Andere braucht dazu länger. Oft kommt es auch darauf an, welche Umstände den Verlust begleitet haben.

So ist es vielleicht einfacher zu verkraften, wenn die steinalte, geliebte Katze ruhig in den Armen ihres Halters einschläft, als wenn der quietschfidele Freigänger-Kater von einem Raser totgefahren und elendig sterbend auf der Straße liegen gelassen wurde. So individuell wie die Beziehung zwischen Halter und Katze ist, so individuell ist auch die Trauerzeit.

Darf ich Schuldgefühle haben?

Die Frage ist doch eher: Haben wir die nicht fast Alle? Hinterher bist du immer schlauer, hinterher fallen dir noch tausend Dinge ein, die du hättest sagen/machen/kontrollieren/anders machen müssen. Hast du aber nicht. Du hast so gehandelt, wie du es für den Moment richtig hieltst. Würdest du es anders machen, wenn du könntest? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht nicht, weil das, was du sowieso schon das getan hast, das Richtige war. Vielleicht aber auch einfach darum nicht, weil du es nicht besser weißt. Und das ist keine Schande!

Schuldgefühle sind die bösen Schwestern der Trauer und sie kommen sehr oft einfach uneingeladen und machen sich breit. Sie sind lästig und du bekommst sie nur schwer wieder los. Da hilft kein Recherchieren, kein Nachdenken, keine Fragen "Was hätte ich besser machen müssen?" Du wirst sie nicht so schnell los, sie kleben wie Sirup.

Ich würde dir gern das Patentrezept an die Hand geben, wie du sie wieder loswirst. Aber wenn ich ehrlich bin, hat es bei mir auch noch nicht geklappt. Auch nicht nach 6 Jahren. Auch nicht nachdem ich so viel weiss – ehrlich gesagt, macht es das sogar noch schlimmer. Denn ich weiss jetzt wirklich, was ich hätte besser machen müssen. Ich glaube, manchmal musst du einfach eine Weile damit leben, bis du dir selbst deine Fehler verzeihen kannst.

Ich glaube, wirklich wichtig ist es, sich selbst verzeihen zu können und vor allem auch, sich bewusst zu machen, warum du so gehandelt hast und warum Fehler passiert sind. Denn auch, wenn es im ersten Moment nicht tröstet: Du kannst aus Fehlern lernen. Das ist wohl das einzig Positive an ihnen. Lass dich von deinen Schuldgefühlen nicht lähmen, sondern nimm sie als Motor in Zukunft alles besser zu machen. Dann hat so manches vielleicht noch seinen verqueren Sinn.

Darf ich wütend sein?

Katze liegt auf Handtuch
Katze Tiffy durfte nach ihrem Tod noch mit nach Hause

Auch Wut ist eine ganz normale Reaktion nach einem Verlust. Sei es, dass du wütend auf dich selbst bist, vielleicht auch auf deinen Tierarzt, vielleicht auf Jemanden, der große (Mit-)Schuld am Tod deines Tieres hat. Auch wütend darf man dann sein. Es ist allerdings wichtig, dass du dich nicht von deiner Wut lenken lässt und Dinge tust, die nicht richtig sind. Lass sie dich nicht beherrschen und verrenne dich nicht in sie. Und vor allem: Überlege, ob diese Wut auf eine bestimmte Person auch wirklich berechtigt ist! Lass dich von ihr nicht dazu verleiten, anderen Menschen etwas Schlechtes anzutun, auch wenn du der Meinung bist, sie hätten es verdient.

Du darfst ihnen in Gedanken die Pest an den Hals wünschen, du darfst auch denken "Verdammtes A-Loch!", aber bitte sag es Demjenigen nicht ins Gesicht 😉 Versuche stattdessen ein sachliches, klärendes Gespräch zu führen. Wenn du dazu aufgrund deiner aufkochenden Gefühle nicht in der Lage bist, lass es! Gehe solchen Leuten aus dem Weg und versuche, klar im Kopf zu werden.

Falls dein Tier durch die Einwirkung anderer Menschen aus dem Leben gerissen wurde vergiss nicht, dass öffentlich ausgesprochene Anschuldigungen oft auf dich zurückfallen können. Wer heftige Anschuldigungen ohne Beweise tätigt ist oft selber hinterher der Dumme – auch, wenn du genau weißt, wer wirklich (Mit-)Schuld hat. Anzeigen bei der Polizei verlaufen oft im Sande, wenn keine handfesten Beweise gefunden werden können. Das ist oft unfair, traurig und verdammt nochmal schwer auszuhalten, aber Selbstjustiz kann dich in schwerere Nöte bringen als den "Täter" selbst. Bitte vergiss das in deiner Wut nicht!

Die verschiedenen Stadien der Trauer

Prof. Dr. Verena Kast ist Professorin für Psychologie und Philosophie. Sie hat ein Modell der verschiedenen Trauerphasen erstellt, das meiner Meinung nach sehr anschaulich beschreibt, was wir an Gefühlen und Gedanken in der Trauerphase durchmachen. Viele von uns werden sich darin wieder finden, denn es ist ganz normal so zu fühlen. Keiner muss sich deswegen schämen!

Die Trauer umfasst folgende vier Phasen:

  • 1. Leugnen:
    Es ist vollkommen normal, dass man zunächst den Verlust erst einmal von sich schiebt. Man möchte nicht einsehen, dass das geliebte Tier nun fort ist, dass alles doch nun so schnell ging und man nie wieder die Möglichkeit hat in Kontakt zu treten. Man möchte sich möglichst gar nicht damit befassen. Diese Phase kann Stunden, wenn nicht sogar Wochen dauern.
  • 2. hereinbrechende Emotionen:
    In dieser Phase realisiert man den Verlust und die Gefühle prasseln auf einen ein. Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Schmerz und Angst kommen mit aller Wucht. In der Regel bleibt diese Phase für einige Wochen oder Monate.
  • 3. Suchen, Finden, Loslassen:
    Diese Phase besteht vor allem aus Erinnerungen an das geliebte Tier. Man denkt an schöne Zeiten zurück, vermisst die Katze schrecklich. Überall sieht man Tiere, die genau die gleichen Macken, genau die gleichen Besonderheiten haben wie der eigene Maunzer. Man setzt sich mit Gedanken, Gefühlen und offenen Fragen auseinander. Wie lange diese Phase dauert ist sehr individuell, sie kann Wochen oder auch Jahre dauern.
  • 4. Akzeptanz und Neuanfang:
    Auch, wenn das geliebte Tier immer einen Platz im Herzen haben wird, realisiert man langsam, dass das Leben weitergeht. Man hat getrauert, den Verlust eingeordnet und ist bereit, wieder nach vorn zu schauen.

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Was ist, wenn andere Menschen mich in meiner Trauer nicht verstehen?

Es gibt so einige Menschen, die nicht nachvollziehen können, wie und warum man um ein Tier trauert. Aussagen wie "War doch nur eine Katze, was stellst du dich denn so an?", "Was, du heulst wegen dem Tier immer noch?" oder "Sei doch froh, jetzt kannst du dir ein neues Tier holen und musst nicht mehr so viel Geld für Behandlungen ausgeben" sind Dinge, die man dann zu hören bekommt. Die wirklich Weisen unter solchen Leuten behalten solche Sprüche für sich, auch wenn sie selbst so denken.

Leider aber treffen sie uns Tierhalter in solchen Momenten, wo wir schon verletzlich sind, besonders hart. Nicht Viele von uns haben dann den Mut, einen entsprechend direkten Spruch zu entgegnen der klar macht, wie gefühllos solche Reaktionen sind. Viele sind einfach entsetzt, verletzt und fühlen sich wie mit einer Abrissbirne getroffen. Auch das gehört leider oft zur Trauer um ein geliebtes Tier dazu: geistiger Dünnpfiff aus dem Mund von Menschen ohne Kinderstube.

Wenn dir sowas passiert sage ruhig, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Oft haben solche Menschen niemals ein inniges Verhältnis zu ihren Haustieren gehabt. Und wenn wir ehrlich sind, sind es doch eigentlich diese Leute, die wir bemitleiden sollten, oder? 😉 Stehe über solchen Aussagen und sei froh, dass du das Gefühl hautnah erleben durftest, so eine berührende Verbindung zu einem Lebewesen haben zu können. Einem Lebewesen, das nicht sprechen muss um dich mitten in die Seele zu treffen.

Was passiert nach dem Tod mit der Seele meiner Katze?

Aufgebahrte Katze
Katze Lucy wurde zum Abschied noch einmal liebevoll aufgebahrt

Viele Menschen glauben. Sie glauben, dass verstorbene Menschen nach ihrem Tod in den Himmel kommen – oder eben in die Hölle. Aber was passiert mit einem verstorbenen Tier? Kommt es auch in den Himmel? Wir Tierhalter bedienen uns des Bildes der Regenbogenbrücke, die Himmel und Erde verbindet und über die die Seele unserer Tiere geht, wenn sie einmal sterben. Es ist ein sehr tröstendes Bild, denn die Tiere gehen nicht für immer, wir werden sie eines Tages wieder sehen. Sie gehen nicht in Schmerzen, sondern leben auf der "anderen Seite" fröhlich, glücklich, schmerzfrei und treffen andere Tiere, mit denen sie ihre Zeit verbringen.

Für die Gläubigen unter euch habe ich zwei Quellen aus dem Netz gesucht, die sich dem Thema aus christlicher Sicht nähern. In dieser .pdf-Datei werden Bibelstellen angegeben, welche sich mit den Tieren befassen. Dieses interessante Video zeigt ein Gespräch mit dem theologischen Zoologe Dr. Rainer Hagencord, welcher sich umfassend und sachlich zu dem Thema "Kommen Tiere in den Himmel?" äußert.

Ich als nicht gläubiger Mensch habe eine andere, nicht ganz so romantische Einstellung dazu. Ich glaube, dass es sicherlich irgendwas geben könnte, was da zwischen Himmel und Erde ist und dass wir nach unserem Tod nicht ganz verschwunden sind – ich weiss es aber nicht und werde es wohl auch erst wissen, wenn es bei mir soweit ist 😉 . Ich glaube nicht im "herkömmlichen Sinne" an Seele, Himmel und Hölle. Aber denke sehrwohl, dass geliebte Wesen für einen selbst erst dann wirklich weg/tot sind, wenn man sie vergisst und nicht mehr an sie denkt.

Vor allem aber denke ich, dass Alles was man zum Verarbeiten des Todes, der Trauer und des Schmerzes braucht, hilfreich ist. Und Jeder das glauben/denken soll, was für ihn selbst richtig und wichtig ist. Ich glaube einzig und allein, dass es in solchen Fragen kein "richtig" oder "falsch" gibt. Das, was du für dich annimmst, ist richtig für dich. Ob das ein Anderer versteht oder nicht. Wenn es dich tröstet, dir Zuversicht und Trost gibt, kann es nur das Richtige sein.

Unsere ganz eigenen Erfahrungen mit diesen Themen

Ovale Katzenurne aus Holz
Lucys Asche hat ihren Platz in einer ovalen Holzschachtel

So Manche von euch lesen ja auch auf unserer Info-Webseite den einen oder anderen Text. Im Bereich "Erfahrungsberichte" habe ich bereits über Lucy und Teddy, ihr Leben und ihren Tod geschrieben. Kurz für alle, die die Texte nicht gelesen haben: Lucy wurde 6 Jahre alt, war anfangs schwer verhaltensgestört und hatte erst kurz vor ihrem Tod richtig Vertrauen gefasst. Durch eine Ansteckung mit Katzenschnupfen im Kittenalter war ihr Immunsystem nie wirklich kräftig, so habe ich sie letztlich durch eine erneute Infektion und eine Leberschädigung verloren. Teddy war Perserkater aus einer Vermehrerzucht und starb vermutlich an einer erblichen Nierenerkrankung (PKD) – genau weiss ich es auch heute nicht.

Beide Tiere wurden durch die aufgesuchten Tierärzte nicht wirklich gut und zielgerichtet behandelt. Ich hatte damals ehrlich gesagt kaum Ahnung von Krankheiten, ihrer Heilungschance oder Behandlungsmöglichkeiten. So spielten lange Zeit eben auch Wut, Selbstzweifel und Schuldgefühle mit in die Trauer hinein, was ihre Verarbeitung umso schwerer gemacht hat. Beide wurden eingeschläfert, weil keine Heilungschance mehr bestand und man ihnen deutlich anmerkte, dass "es zuende" ging.

Das Einschläfern an sich empfand ich als echte Erlösung. Manch Einer mag aufschreien bei diesem Satz. Aber wer ehrlich schon Menschen oder Tiere in einem Sterbeprozess begleitet hat, der für den den Betroffenen schmerzhaft und würdelos abläuft, wird verstehen was ich meine. Beide Fellfussel sind in meinen Armen eingeschlafen: ruhig, gelassen und geborgen. Ich kann nicht sagen, woher die Kraft dafür kam – vielleicht war es auch einfach Ohnmacht – jedenfalls war ich verhältnismäßig gefasst und konnte ihnen einen ruhigen Abschied ermöglichen. Ich habe geweint, ja klar. Aber ich bin erst nach dem letzten Atemzug meiner beiden geliebten Tiere zusammen gebrochen. Bis dahin konnte ich mich noch beherrschen.

Es war bei Beiden ein unerwarteter Abschied. Einer, auf den ich nicht vorbereitet war. Beide wurden in Tierkliniken eingeschläfert, ich hatte aber nie das Gefühl von Sterilität oder mangelnder Intimität. Man gab mir das Gefühl, ich hätte alle Zeit der Welt für den Abschied. Für mich war das beruhigend. Außerdem hatte ich in diesen Momenten sowieso alles um mich herum komplett ausgeblendet. Beide Male merkte ich, dass es auch die Tierärzte mitnimmt – natürlich haben sie es nicht deutlich gezeigt, aber man merkt so etwas eben. Trotz allem möchte ich in Zukunft – sofern es denn möglich ist – meinen Tieren einen Abschied zuhause ermöglichen: möglichst ruhig, möglichst im eigenen Zuhause in gewohnter Umgebung. Dort, wo sich sicher fühlen und friedlich einschlafen können.

Natürlich habe auch ich mich oft gefragt, ob alles so richtig war was ich für meine Tiere getan habe, ob sie glücklich bei mir waren und wie es für sie jetzt weitergeht. Eine Antwort habe aber auch ich nie gefunden. Ich kann mich nur daran zurück erinnern, wie sie gelebt haben, ob sie einen zufriedenen Eindruck gemacht haben und ob sie Vertrauen zu mir hatten. Das hilft oft, um solche Fragen nicht drängend werden zu lassen. Auch ich habe Probleme damit, über den Verlust zu sprechen. Es tut auch oft heute noch weh und ich bin sicher nicht stolz auf meine damaligen Fehler. Aber ich denke, Niemand von uns ist fehlerfrei.

Doofe Sprüche musste ich mir weder während der Trauerphase noch danach je anhören – Gott sei dank. Im Gegenteil habe ich viele liebe Worte des Mitgefühls ausgesprochen bekommen. Worte, die mich sehr berührt haben. Und Reaktionen miterlebt, die mich doch recht überrascht haben, positiv überrascht. Manchmal merkt man als Halter gar nicht, wie sehr die eigenen Tiere auch Menschen im näheren Umfeld ans Herz wachsen. Ich konnte und durfte so lange trauern, wie ich es brauchte.

Holzschachtel mit Katzenasche
Katzenasche in einer Holzschachtel

Ich habe Teddy und Lucy im Tierkrematorium "im Rosengarten" einäschern lassen und ihre Asche mit nach Hause genommen. Leider habe ich keinen eigenen Garten, um sie dort zu beerdigen. Und eine Beerdigung auf einem Tierfriedhof schien mir damals nicht richtig. Zum einen liegt der nächste Tierfriedhof zu weit entfernt von uns, als dass man für spontane Besuche vorbeischauen könnte, zum Anderen – ich bin ehrlich – umgibt Friedhöfe einer Atmosphäre der Trauer, die ich nicht ertragen kann. Ich möchte vor allem schöne Erinnerungen mit meinen Tieren verbinden.

Ich habe für Lucy und Teddy schlichte, ovale Holzkästen als Aufbewahrung für ihre Asche gewählt. Ich bin kein großer Freund von Kitsch, Strasssteinen oder Urnen in Katzenform. Stattdessen habe ich Fotos der Beiden auf die Holzoberfläche übertragen (hier findet ihr eine Anleitung dazu). Die Urnen stehen in unserer Wohnzimmer-Vitrine und werden an ganz schlechten Tagen hervorgeholt, um noch einmal schöne Erinnerungen Revue passieren zu lassen.

Seit Teddys Tod sind 6 Jahre vergangen, Lucy ist etwa 5 Jahre tot. Ich kann nicht sagen, dass ich heute nicht mehr an sie denke oder der Schmerz ganz weg ist, aber er ist erträglich geworden, gedämpfter. Heute überwiegen vor allem positive Gedanken an die Beiden. Auch an ihre letzten, unschönen Tage muss ich manchmal denken. Aber ich möchte mich bewusst nicht lange damit aufhalten.

Denn ich denke, dass unsere verstorbenen Tiere vor allem eines "wollen": dass wir unsere Liebe zu ihnen und die ganzen tollen Erlebnisse nicht vergessen, sondern in den Vordergrund stellen.


Und da ich weiss, dass Viele neugierig sind, aber sich nicht trauen zu fragen: Wenn Katzen eingeäschert werden, bleibt nicht nur Asche über. Es bleiben auch kleine Knochenstücke über. Das ist nichts Ekeliges oder Gruseliges, das sind eben einfach die "Bestandteile", aus denen sie gemacht sind. 😉 Und nein – ich finde es nicht gruselig, Asche in einem geschlossenen Behälter in meinem Wohnzimmerschrank aufzubewahren: da klettert nichts raus, es staubt nicht und ist auch sonst nichts Besonderes. Die Asche ist in verplombte Beutelchen gefüllt und bleibt auch dort 😉 Vor dem Einäschern werden kleine Erkennungsmarken zum Tier gelegt, welche nicht mit verbrennen. So muss keiner Angst haben, dass er die Asche des falschen Tieres mit nach Hause nimmt.

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132 Kommentare

  1. Hallo Miriam,

    ich habe deinen Blog und diesen Beitrag eben, auf der Suche nach „Antworten“ entdeckt und muss mir meinen Kummer einfach mal von der Seele schreiben.
    Gestern musste ich meinen Seelenkater Samson gehen lassen. Er war erst 4 1/2 Jahre alt, hatte aber schon diverse medizinische Probleme durchgemacht. Mit 12 Wochen habe ich ihn und seinen Bruder zu mir geholt. Die beiden hatten zu Beginn Giardien mitgebracht. Als das endlich überstanden war hatte er ständig mit Durchfall und verschiedensten Allergiesymptomen zu kämpfen (geschwollene Unterlippe, Juckreiz, entzündete Pfotenballen). Es wurde aber nie was festgestellt. Im Mai 2021 dann der erste große Schock. Eine Darminvagination, ein Teil des Darms hatte sich über eine dahinterliegende Schlinge gestülpt. Es bedeutete die erste Not-OP, das Entfernen von 20 cm Darm und Bangen um ihn. Als er wieder nach Hause kam dann die Sorge, ob er sich vollständig erholt. Was er tat. Damals wurde uns mitgeteilt, dass er durch eine Futtermittelallergie wohl eine chronische Darmentzündung hatte und diese dann für die Invagination verantwortlich war. Also doch, obwohl er nie Symptome gezeigt hatte..Futterumstellung und es ging bergauf mit ihm. Dann im August 2022, von einem Tag auf den anderen, zeigte er die gleichen Symptome wie 2021. Wieder in die Klinik und mein Verdacht auf eine weitere Darminvagination bestätigte sich. Die zweite große Not-OP..nochmal wurde ihm Darm entfernt, insgesamt fehlten ihm nun 40 cm. Und trotzdem erholte sich unser kleiner Kämpfer. Allerdings hatten wir seit der 2. OP damit zu kämpfen, dass er ständig Durchfall hatte, kein Gewicht mehr zunahm und einen unstillbaren Hunger hatte. Im Dezember und März war ich mit ihm zur Kontrolle, wir haben ihn auf ein paar Medikamente eingestellt und wollten versuchen ihn vom Gewicht her wieder etwas hochzupäppeln. Nun am Freitag der Schock. Ich wachte morgens auf und überall in der Wohnung waren blutige Urinpfützen. Wieder zu Klinik. Da es ihm nachmittags immer noch nicht besser ging sind wir noch ein zweites Mal hin. Samstag früh haben wir ihn dann das dritte mal eingepackt, es kam nur noch Blut. Beim Ultraschall wurde dann festgestellt, dass vermutlich seine Blase geplatzt war und er im kompletten Bauchraum blutige freie Flüssigkeit hatte. Verdacht FIP wurde geäußert. Was genau er hatte konnte nicht gesagt werden, sie hätten ihn erst aufmachen müssen.
    Aufgrund seiner Vorgeschichte und seines Zustandes wurde uns dazu geraten ihn zu erlösen. Was wir auch taten.
    Und doch quälen mich die Fragen: Hätte ich ihn nochmal operieren lassen sollen? War es die richtige Entscheidung? Hätte er es nochmal geschafft? Ist FIP bei ihm durch den Stress der letzten Tierarztbesuche ausgebrochen? Hätten wir irgendetwas anders machen können?
    Es quält mich. Zumal er wirklich so ein besonderer Kater war und wir so eine enge Bindung zueinander hatten.

    Danke für deine Plattform hier.

    Liebe Grüße
    Svea

    • Liebe Svea,
      mein allerherzlichstes Beileid für dich! Sein geliebtes pelziges Familienmitglied zu verlieren ist so unglaublich schmerzhaft. Noch schmerzhafter wird es, wenn man sich – so wie du – noch tausend Fragen stellt, Schuldgefühle und Zweifel hat. Leider kann Niemand genau sagen, was wäre wenn. Ob es tatsächlich FIP war und ob das durch Stress vom Tierarztbesuch ausgelöst wurde, wird leider nie mit Sicherheit zu beantworten sein.

      Du fragst, ob du etwas hättest anders machen können. Natürlich hättest du das, aber Niemand weiß, ob es dann anders gekommen wäre. Du hast gehandelt als klar war, dass etwas nicht stimmt, du warst bei ihm und wolltest nur sein Bestes. Du hast nicht gezögert alles zu tun, damit es ihm besser geht. Weder du noch das Personal in der Klinik können aber Wunder vollbringen oder hellsehen oder sonstwas. Ihr habt getan, was ihr für das Richtige gehalten habt – mit dem Herz voller Liebe. Manchmal können wir trotz aller Anstrengung und allem guten Willen nicht verhindern, dass uns oder unseren Haustieren Schlimmes widerfährt. Verlange nichts Unmögliches von dir selbst!

      Ich persönlich würde wohl, sobald ich wieder einigermaßen Kraft hätte, noch einmal mit dem Klinikpersonal sprechen. Stelle ihnen all deine Fragen – sie sind Profis und wissen, warum sie dir zur Einschläferung geraten haben. Und sie können dir sicherlich auch noch medizinische Fragen beantworten. Ich glaube, dass das vielleicht helfen kann, ein wenig klarer zu sehen.

      Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für die Trauerzeit!

      Liebe Grüße
      Miriam

  2. Liebe Miriam,

    ganz lieben Dank für deine Worte und für deinen Blog. Es hilft sehr sich mit anderen Tierfreunden auszutauschen.

    Liebe Grüße
    Aline

  3. Unsere Katze bekam im Oktober 22 die Diagnose CNI im Endstadium. Das war ein Schock für uns, wir dachten, dass wir sie noch ein paar Jahre hätten (sie war ca. 10 Jahre alt). Von da an begleiteten mich fast täglich Kummer und Sorgen. Es standen viele Tierarztbesuche und tägliches Medizin verabreichen an. Sie hatte auch stark abgenommen und Mitte/Ende Dezember hörte sie mit dem Essen auf. Sie ging immer wieder zum Napf und wollte essen, tat es aber nicht. Beim Tierarzt entschieden wir uns ihre kranken Zähne entfernen zu lassen. (Das wollten wir eigentlich viel früher machen, doch wegen der CNI sollte eine Narkose vermieden werden). Die Zähne wurden entfernt und wir glaubten, dass sie nun wieder normal essen könne. Doch auch 4 Tage noch OP hat sie nichts/kaum gegessen, getrunken, verzog sich hinter das Sofa und wirkte vollkommen anteilnahmslos. Beim Tierarzt stellte dieser einen Tumor oder Darmverschluss zwischen den Nieren fest, deshalb fraß sie nicht, es waren nicht die Zähne. Wir wollten das nicht näher untersucht haben, es hätte das Leid unseres Mädchens nur verlängert. Der Tierarzt hat sie dann in unserem Beisein erlöst. Anschließend brachten wir sie zum Rosengarten. Ich möchte sie gerne bei mir haben, anstatt im Garten meiner Großeltern. Das war am 9. Januar. Ca. 1 Woche war ich am Boden zerstört, weinte viel, habe kaum gegessen, habe mir Vorwürfe gemacht und wollte nicht zu Hause sein. Jetzt (es ist fast 2 Wochen her) geht es mir viel besser. Und deshalb fühle ich mich schuldig. Ich habe mich daran gewöhnt, dass wir nur noch zu zweit sind. Das Nierenfutter haben wir gespendet, die Näpfe weggeräumt. Es fühlt sich so an, als ob sie nie da gewesen wäre. Alle Erinnerungen sind verblasst. Ich muss ehrlich sagen, dass es eine Erleichterung war sie gehen zu lassen. Zu sehen, wie sie die letzten Wochen nicht mehr konnte und wollte, hat mir das Herz zerrissen. Ich glaube, dass ich nicht mehr so stark trauere, weil ich mich seit 3 Monaten darauf eingestellt habe, dass es jederzeit soweit sein könnte. Diese Zeit war furchtbar. Trotzdem fühle ich mich unendlich schlecht, dass es nicht mehr weh tut… ist das normal?

    • Mein Beileid zu deinem Verlust, Aline!

      „Normal“ ist in einem Trauerprozess in meinen Augen alles, was aus deinem Innersten kommt. Auch Schuldgefühle gehören sehr sehr oft zur Trauer. Ich glaube, das kennen sehr viele von uns. Jede*r trauert anders, jeder Mensch braucht dafür eine andere Zeitspanne und geht ganz anders damit um. Das Gefühl der Erleichterung haben glaube ich auch ganz viele Menschen. Nur spricht es kaum eine*r aus, weil es sich wie „Verrat“ anfühlt – obwohl das rational betrachtet Unsinn ist. Natürlich darf man „froh“ sein, jetzt weniger „Arbeit“ zu haben, keinen täglichen Kummer, keine täglichen Sorgen mehr. Und man darf auch erleichtert sein, weil das eigene, geliebte Tier nicht mehr leiden muss. Das alles sind menschliche Gedanken bzw. Gefühle! Und sie alle ändern nichts daran, dass du für deine Katze da warst und alles für sie getan hast, was du konntest. Aber genau das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.

      Du hast eine absolut harte Zeit hinter dir. Da „darfst“ du natürlich froh sein, dass sie vorbei ist. Und zwar völlig unabhängig davon, wie sehr du deine Katze geliebt hast. Das sind für mich zwei vollkommen unterschiedliche Gefühle. Erst dann, wenn wir „werten“ stehen sie sich widersprüchlich gegenüber. Und ich persönlich denke, dass wir in der Trauer aber gar nicht werten sollten: denn es gibt keine „gute“ oder „schlechte“ Trauer. Sie ist wie sie ist – und wir können sie nur annehmen und damit weiter machen. Ändern können wir daran nichts, weil Gefühle nichts sind, was wir wirklich beeinflussen können. Aber wir können beeinflussen, ob wir diese Gefühle bewerten oder uns als Person dadurch definieren wollen. Du bist keine schlechte Katzenhalterin, nur weil du froh darüber bist, eine schlimme Zeit überstanden zu haben!

      Und auch die Zeitspanne deiner Trauer sehe ich persönlich nicht als „unnormal“ an: Einerseits gibt es hier in meinen Augen kein „normal“ – andererseits hattest du, wie du selbst geschrieben hast, eine gewisse Zeit schon vor ihrem Tod gehabt, in der du dich mit dem Unausweichlichen auseinander setzen konntest. Ich bin mir ganz sicher, dass es auch in dieser Zeit bereits sehr weh getan hat – auch, wenn du stark sein musstest.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
      Liebe Grüße
      Miriam

  4. Unserer Hund war eine Wasserratte. Sie ist immer kopfüber ins Wasser gesprungen und war nicht mehr zu halten, wenn Sie Wasser sah. Eines Tages fiepte sie leicht beim reinspringen. Wir dachten, dass Sie sich ein Splitter eingezogen hat aber es wurde nicht besser.. eher viel schlimmer. Also sind wir zum Tierarzt gegangen . Der Tierarzt schaute sich die Pfote an und sagte, dass es nichts wäre und schickte uns weg. Die Tage vergingen und (Jule so hieß Sie) jaulte bei jeder Bewegung und lag nur noch unter dem Tisch. Also sind wir nochmal zum gleichen Tierarzt gegangen. Der röntgte ihre Pfote, nahm Blut ab und sagte, dass sie wahrscheinlich simuliert aber schickte uns zum anderen Tierarzt. Am nächsten Tag gingen wir dann zu diesem Tierarzt.. Er schaute sich Jule an und Röntge ihre Schulter. Er zeigte uns das Röntgenbild.. Man sah keine richtige Schulter mehr. Der Knochenkrebs hat ihre ganzen Knochen zerfressen und sie lebte nur noch für uns. Es war so schlimm, dass sie Morphium für ihren letzten Tag bekam. Sie durfte an dem Tag alles essen, was Sie wollte, denn am nächsten Tag, erlösten wir sie.

    • Mein Beileid, Thomas!
      Es ist schrecklich, von einem Tag auf den Anderen vor vollendete Tatsache gestellt zu werden und nichts mehr machen zu können 🙁 Ich hoffe, ihr konntet inzwischen euren Frieden damit machen.

  5. Hallo Ihr Lieben,

    leider kann ich mit dem Verlust eines geliebten Tieres sehr schlecht umgehen. Naja, wer kann das schon? Ich könnte tagelang heulen, nichts mehr essen und mich in eine dunkle Ecke verkriechen. Beim vorletzten Verlust habe ich versucht, den Tod zu verdrängen, mich abzulenken und möglichst wenig an das Tier zu denken. Nach einigen Monaten war ich dann entspannt genug, um mich mit diesem Verlust auseinanderzusetzen. Ich habe mich bei dem Tier entschuldigt, weil ich so getan hatte, als hätt’s es nie gegeben. Eigentlich hatte ich ein schlechtes Gewissen.

    Nun ist kürzlich wieder ein geliebtes Tier von uns gegangen, und eigentlich möchte ich gar nicht darüber nachdenken oder darüber reden. Verdrängung pur. Das hilft am besten. Ich brauche nur etwas Bestätigung, dass dieses Vorgehen okay ist, denn eigentlich denke ich, dass das Tier diese Ignoranz nicht verdient hat. Es war jahrelang an meiner Seite, einer meiner besten Freunde. Und jetzt, da es weg ist, streiche ich es (vorübergehend) komplett aus meinem Leben?

    Anderserseits – was hat das Tier noch davon, wenn ich den ganzen Tag heule? Es ist doch sowieso nicht mehr hier ….

    • Mein Beileid zu deinem Verlust, Ron!
      Jede*r von uns geht anders mit Trauer, mit Gefühlen im Allgemeinen um. Und ja, es gibt Zeiten, in denen überwältigende Gefühle „störend“ sind: wenn wir einfach nicht die Kraft, die Muße haben uns mit ihnen so auseinander zu setzen, wie es ihnen gebührt. Wenn Verdrängung dann für dich klappt (und dich nicht noch mehr kaputt macht), dann ist das so. Ich würde es nicht „Ignoranz“ nennen, es ist einfach ein Schutzmechanismus für dich. „Bestätigung“ kann ich dir nicht geben, das steht mir nicht zu. Die musst du dir geben, denn du allein bist derjenige, der das fühlt und auch zukünftig damit umgehen können muss. Ich persönlich kann nur sagen: Ich denke, Alles, was uns in schweren Zeiten hilft, ist „richtig“. Niemand kann / darf / sollte uns vorschreiben, was oder wie wir zu fühlen haben. Dazu hat Niemand das Recht. Ebenso wenig wie irgendjemand über uns werten sollte, nur weil wir anders mit unseren Gefühlen umgehen als andere Menschen.

      Auch Leugnen / Verdrängen ist ein Teil des Trauerprozesses. Für manche von uns nur kurz, für manche von uns etwas länger. Aber die meisten von uns fühlen etwas in dieser Richtung.

      Ich wünsche dir, dass du deinen Weg der Trauer findest.

  6. Ich melde mich auch aus akutem Anlass. Unsere geliebten Katze Cheyenne wird heute Abend über die Regenbogen Brücke gehen. Und wir versuchen gerade jeden Moment mit ihr zu genießen. Aber mich zerreißt es gerade. Denn die Entscheidung des Zeitpunkten ist so so schwierig. Auch jetzt wo wir wissen das es heute abend so sein wird. Muss es? Wirklich? Geht’s ihr schon „schlecht“ genug? Aber alleine diese Frage ist für uns eigentlich der beste Grund es jetzt geschehen zu lassen, denn wir wollen auf gar keinen Fall, unter keinen Umständen, dass es so schlimm werden muss, bis jeder, Wirklich jeder einzelne auch sagen würde dass die Katze sich quält!
    Sie ist 17, bekommt jeden Tag hwrz Medikamente, war auch super eingestellt und regelmäßig bei der Spezialistin. Komplett blind und taub. Aber solange mein Mann da war, war sie die glücklichste Katze der Welt. Wir haben ihr Straßen gebaut, damit sie sich im Garten noch zurecht fand, Treppen gebaut, damit sie auf die couches hoch kommen konnte und alles immer am selben Platz gelassen damit sie alles finden konnte. Dann fing an die Schilddrüse kaputt zu gehen. Das Problem: sie verträgt die Medikamente dafür nicht. Wir haben verschiedene ausprobiert. Sie kotzt so schlimm davon, dass sie dramatisch abgenommen hat in kurzer Zeit. Selbst stark unterdosiert, hört sie komplett auf zu fressen.
    Sie torkelt herum, wirkt desorientiert. Eigentlich ist es klar… und dann klettert sie wieder tapfer die kleine Treppe an der Couch hoch zu meinem Mann und schmiegt sich nah an ihn und schnurrt wieder. So wie jetzt genau in diesem Moment und man zweifelt wieder. Ist es doch zu früh? Noch genießt sie ja seine Nähe…. Was mich am meisten fertig macht ist, dass egal welcher Tierarzt einem noch Gewissensbisse macht. Wir könnten eine Jod-Infusion Therapie machen. Ich müsste dafür sie dort lassen in der Klinik. Diese Katze ist hoch sensibel. Wenn sie woanders sein muss und mein Mann nicht da ist, verhungert sie lieber. Das war schon mal so als sie schwer krank war mit 9 Jahren und wir sie holen mussten, weil sie sonst in der Klinik vor Trauer gestorben wäre. Sie hat absolute Panik im Auto, kotzt, kackt, pinkelt dann alles raus und schreit die ganze Fahrt. Das wollen wir ihr nixht antun um Himmels willen! Trotzdem wurde mir gesagt, dass ich dann als Konsequenz den Tod meiner Katze in Kauf nehme. Ja so ist es. Ich ermorde meine Katze. Dabei ist es Egal wie ich mich entscheide! Mache ich diese Therapie mit ihr, wird sie verhungern vor Angst und Sehnsucht nach daheim. Werde ich trotzdem die Schilddrüsen Medikamente geben, wird sie verhungern und austrocknen weil sie selbst das Wasser wieder auskommt. Mache ich nichts wird sie vielleicht erbärmlich verrecken wenn ich es nicht mitbekomme. Wir wollen das nicht!!!!!!! Wir lieben diese Katze über alles und sie war für meine Familie all die Jahre unfassbar wichtig! Ich werde auch den Teufel tun und ihr die panische fahrt antun, um sie in einer Umgebung wo sie Panik hat einschläfern lassen. Deshalb will ich sie hier zuhause, in den Armen ihres lieblings Menschen einschlafen lassen und habe jetzt eine Tortur an Telefonaten hinter mir, weil kein Arzt dazu bereit ist, heute an einem Samstag. Ich soll hinkommen. Um jeden Preis! Egal wie es der Katze dabei geht?? Man bekommt sogar ein schlechtes Gewissen eingeredet!!!! Dabei bin ich einfach nur der Meinung, dass ich erstens meine Katze besser kenne als die und zweitens, meine Katze eine Katze ist und deshalb nicht versteht, warum man ihr gerade antut, was man antut. Sie weiß nicht was da mit ihr gemacht wird bei diesen Therapie Maßnahmen weil sie eh blind und taub ist und schon immer Panik bei sowas hatte! Ich will nicht warten, bis sie fast von alleine „verreckt“ nur weil die Tierärzte zögern weil sie ja noch stehen kann. Wir willen unbedingt, dass sie einschläft und sich dabei WOHLFÜHLT! BEVOR sie sich so quält, dass sie nicht mehr stehen kann! und muss mir deshalb ein schlechtes Gewissen einreden lassen? Das ist so unfair….so so unfair. Jetzt liegt sie bei meinem Mann im Arm und muss mich deshalb fragen, haben sie recht? Ich habe einen mobilen Tierärzt notdienst erreichen können, der nachher kommt. Denn mein Mann, der diese Katze unsterblich liebt, will nicht dabei zusehen wie sie langsam verhungert weil sie nichts mehr essen kann. Und er will nicht, dass ihre letzten Tage eine Qual sind, weil sie zu dieser Therapie muss. Er will sie in würde und entspannt gehen lassen. Also tun wir das auch! Trotzdem unserem inneren Kampf. Cheyenne zuliebe….Ich habe sogar tiwrarzt Helferin gelernt damals. Weiß wie der Hase läuft obwohl ich schon so lange aus dem Beruf raus bin. Kenne Menschen, die ihre alten Tiere loswerden WOLLWN weil sie zuviel Arbeit machen und deshalb den Zustand des Tieres noch schlimmer darstellen als er ist. So sind wir nicht! Wir wollen das später wenn wir soweit sind auch nicht für uns. Unter keinen Umständen!!!!! Deshalb werden wir unserem Schatz das auch nicht antun…. Dennoch ist es so….so so schwer….

    • Nati, es tut mir von Herzen weh, deinen Text zu lesen!
      Ich kann leider erst jetzt antworten – dein Kommentar ist schon ein paar Tage alt und eure Katze vermutlich schon gegangen.
      Es ist immer unglaublich schlimm, wenn Herz, Bauch und Verstand in solch schwierigen Zeiten streiten. Der Verstand (und die Ärzte) sagen, mit der Therapie wirds vielleicht besser – Herz und Bauch wissen, dass diese Therapie zu viel für eure Katze ist. Ich denke, nur ihr könnt wirklich wissen, wie viel ihr eurer Katze emotional zutrauen könnt. Und wir alle wissen, dass die emotionale Komponente beim Gesundwerden unglaublich wichtig ist. Weil sie entscheidend dazu beitragen kann, dass es schneller besser wird – oder eben schneller schlechter.

      Was ich sagen will: bitte lasst euch kein schlechtes Gewissen machen! Ja, manchmal muss man „aufgeben“, obwohl es noch Möglichkeiten geben würde – aber wenn diese Möglichkeiten auch keine Garantie geben können, dass alles viel besser wird – sie dabei aber extrem zusätzlich belasten… Dann kann nur derjenige entscheiden, der das Tier wirklich kennt. Und das seid nunmal ihr. Und ja, es ist schwer, aber ich glaube euer Bauchgefühl wird euch Kraft geben. Ich wünsche es euch!

  7. Ihr lieben Tierfreunde
    Ich bin gerade zufällig auf diesen Blog gestoßen , aus
    gegebenem Anlass . Wir haben unser rotes Brüderpärchen im Dezember letzten Jahres bei uns aufgenommen im Alter von knapp
    6 Monaten, leider hatte sich die Vorbesitzern nicht wirklich im
    das Wohl der kleinen gekümmert . Trotz dass sie Wohnungskatzen waren hatten sie nicht eine Impfung bekommen. Das haben wir dann gleich Anfang des Jahres nachgeholt. Die zwei waren ein Herz und eine Seele ein wirklich süßes Geschwisterpaar 😻
    Seit wir kürzlich für ein Wochenende verreist waren ( die Katzen wurden von der Familie versorgt ) war unser anhänglicher Mali plötzlich ganz verändert. Saß oft nur bei uns und starrte uns an, spielte wenig . Lag gern den ganzen Tag ( sofern es unser Tag zuließ ) auf dem Balkon . In der letzten Woche veränderte er sich noch mehr , bekam am Nacken eine kahle Stelle , kratzte sich viel .
    Wir merkten dass es ihm nicht gut ging , gingen von Parasiten aus, gestern sind wir dann zum TA gefahren und haben ihn vorgestellt. Die TA ist fast aus allen Wolken gefallen da der Kater fast komplett weiße Schleimhäute hatte . Eine sofortige Blutabnahme bestätige ihren Verdacht auf Leukose . Leider im vorangeschrittenem Stadium. Er hatte eine ganz schwere Anemie entwickelt und kaum noch rote Blutkörperchen.Da Mali noch narkotisiert war stellte sie uns vor die Entscheidung ihn zu erlösen da er die nächsten Tage streben würde .Mein Lebensgefährte hat mir die Entscheidung dann angekommen und Dich dafür ausgesprochen.
    Es ist wie ein schlechter Traum aus dem ich nicht aufwache. Wir sind mit Mali dann nochmal nach Hause gefahren damit dein Bruder sich verabschieden konnte wir haben ihn im Garten meiner Schwester begraben .
    Ich steh sehr neben mir , bin unendlich traurig und es zerreißt mir das Herz zu sehen wie sein Bruder ihn überall sucht ,
    Ich habe Zweifel ob das alles richtig war oder ob wir uns nochmal eine weitere Meinung hätten anhören sollen . Vielleicht war der Test falsch positiv…? Die Gedanken quälen mich 😢
    Nächste Woche müssen wir dann den kleinen Fritz vorstellen da diese Krankheit hoch ansteckend ist und er das zu einer hohen Wahrscheinlichkeit auch haben könnte . Er hat allerdings keine Symptome und ich bete zum lieben Gott dass sich das nicht bestätigt.
    Noch mal schaffe ich das nicht

    • Es tut mir furchtbar leid, liebe Meike! Mein Beileid zu eurem Verlust. Ein Tier in so jungem Alter zu verlieren ist besonders tragisch. Ich drücke euch von Herzen die Daumen, dass Fritz verschont geblieben ist!

  8. Unserer Hund war eine Wasserratte. Sie ist immer kopfüber ins Wasser gesprungen und war nicht mehr zu halten, wenn Sie Wasser sah. Eines Tages fiepte sie leicht beim reinspringen. Wir dachten, dass Sie sich ein Splitter eingezogen hat aber es wurde nicht besser.. eher viel schlimmer. Also sind wir zum Tierarzt gegangen . Der Tierarzt schaute sich die Pfote an und sagte, dass es nichts wäre und schickte uns weg. Die Tage vergingen und (Jule so hieß Sie) jaulte bei jeder Bewegung und lag nur noch unter dem Tisch. Also sind wir nochmal zum gleichen Tierarzt gegangen. Der röngte ihre Pfote, nahm Blut ab und sagte, dass sie wahrscheinlich simuliert aber schickte uns zum anderen Tierarzt. Am nächsten Tag gingen wir dann zu diesem Tierarzt.. Er schaute sich Jule an und Röntge ihre Schulter. Er zeigte uns das Röntgenbild.. Man sah keine richtige Schulter mehr. Der Knochenkrebs hat ihre ganzen Knochen zerfressen und sie lebte nur noch für uns. Es war so schlimm, dass sie Morphium für ihren letzten Tag bekam. Sie durfte an dem Tag alles essen, was Sie wollte, denn am nächsten Tag, erlösten wir sie.

  9. Hallo Miriam und alle anderen Tierliebhaber. Gestern musste ich meine geliebte Mimi das letzte mal einschlafen lassen. Sie war 15 Jahre alt, davon die letzten 12 Jahre bei mir und meinem 14 jährigen Kater Tommy. Der Verlust ist noch ganz frisch – der erste Morgen – das war mir klar – wird extrem schlimm. Das erste mal Aufstehen und sie sitzt nicht parat und sowieso ist nun alles ganz anders.
    Tommy tut mir leid, er kann mich nicht wirklich ablenken. Die beiden hatten sich über die 12 gemeinsamen Jahre hinweg nie wirklich gemocht. Gerade in den letzten Wochen, in denen ich mich mehr um Mimi gekümmert habe, war er noch eifersüchtiger und ich glaube, er konnte mit ihrem „Verhalten“ nicht umgehen, bzw. hat es vielleicht auch falsch gedeutet.
    Im Dezember hatte Mimi ihre Stimme verloren. Es ging ihr sonst gut, aber da ich über Weihnachten weg wollte, bin ich vorher lieber zum Tierarzt, denn irgendwas stimmte ja nicht. Dort wurde angenommen, dass es ein Infekt sei, Antibiotikum und eine Cortisonspritze wurden ihr gegeben.
    Es wurde besser und man merkte nicht, dass noch etwas nicht stimmen könnte. Sue miaute auch wieder, was sie viel tat, sie war eine sehr kommunikative Katze, mit der ich sowohl verbal als auch mit Blicken viel kommunizieren konnte.
    Dann ging ihre Stimme wieder weg. Wieder zum Tierarzt…vermutlich den Infekt nicht richtig auskuriert. Also wieder Antibiotikum und Spritze. Wieder half es…diesmal länger das Medikament gegeben. Nach ein paar Wochen fing es wieder an. Sie konnte auch schlechter atmen. Beim Tierarzt wurde nun ein Abstrich gemacht, um die vermeindlichen Bakterien genau bestimmen und bekämpfen zu können. Diese musste ins Labor eingeschickt werden. Mimi kam mit nach Hause und es wurde immer schlechter. Sie wollte nicht mehr fressen. Also noch vor dem Ergebnis des Abstrichs zum Tierarzt. Bzw..war es gerade dort gemeldet worden: alles gut! Was natürlich nicht gut war, denn es stimmte ja was nicht. Der Arzt hat sie dann über Nacht dabehalten, um sie mit einer Infusion aufzupäppeln und schlug dann eine Endoskopie der oberen Atemwege vor, denn Lunge und Herz hörten sich gut an und auch das Röntgenbild zeigte nichts.
    Am 16.03., während ich arbeitete, ruf mich der Tierarzt an und erklärte mir, dass sie einen inoperablen Tumor im Kehlkopf hat, der auf die Luftröhre drückt und man leider über Euthanasie nachdenken müsse. Es war ein Riesenschock. Ich habe noch eine halbe Stunde auf meiner Mouse rumgeklickt, konnte aber an nichts anderes denken und habe versucht, meinem Chef zu sagen, was passiert ist und dass ich den Nachmittag freinehmen möchte. Versucht, weil ich es nicht aussprechen konnte und den Tränen nah war.
    Das war kein Problem und so bin ich zu meiner Ex-Freundin, mit der ich die Katzen damals geholt hatte und die auch mit ihnen einige Jahre zusammen gelebt hat, gegangen. Sie ist selbstständig und musste noch zwei Stunden arbeiten, dann wollten wir sie aus der Tierklinik holen.
    Da habe ich dann durchgeheult. In der Tierklinik wurde uns der Sachverhalt dann erklärt und erklärt, dass man ihr mit Cortisonspritzen vielleicht noch ein paar schöne Wochen schenken kann. Das war erstmal eine kleine Erleichterung, zu wissen, sie muss nicht sofort gehen und es kann doch noch etwas für sie getan werden. Also bekam sie zwei Spritzen, mit Langzeit- und Kurzzeitwirkung. Es ging ihr rasch besser und diese Wirkung hielt 2-3 Wochen an. Ein oks Ergebnis. Also ging es dann, als es wieder schlechter wurde, erneut zum Tierarzt. Diesmal gab es aber nur die Langzeitspritze. Diese wirkte wenig, so dass nach einigen Tagen nochmal eine Doppelspritze gegeben wurde. Diese half, aber nur für ein paar Tage. Nach Absprache mit dem Arzt stellte wir auf Tabletten um, damit ihr der Weg zum Tierarzt erspart blieb. Auch hier merkte man eine Verbesserung, aber es ging ihr schon nicht mehr so gut. Das war vor ca. einer Woche. Ich habe mich in all der Zeit sehr um sie gekümmert, habe ihr verschiedene Leckerli besorgt, vor allem Suppen, die sie besser zu sich nehmen konnte, hab sie animiert, mit dem Finger ins Fressen und an ihre Nase, was auch funktionierte. Mittags bin ich immer heim gefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Bis vorgestern Mittag ging das auch soweit. Abends verweigerte sie dann das Fressen. Medizinisch war alles ausgereizt. Und dann übergab sie sich mehrfach, darunter auch Blut und es war klar, dass wohl ihr Schicksal besiegelt war. Über Nacht übergab sie sich nochmal, am Tag darauf nahm sie natürlich immer noch nichts zu sich. Für 15.00 wurde dann der Termin beim Tierarzt gemacht. Schrecklich einerseits, das so genau zu planen, gut aber auch, wenn man das kann und im Grunde die gesamte Zeit auch als Abschied betrachtet werden kann. Das Pflegen hat schon ganz schön belastet, mental. Bis mittags musste ich arbeiten, bin dann nach Hause. Zu wissen, es sind nur noch 2 Stunden…dann eine…das ist schlimm. Es ging ihr nicht gut, das wußte ich und es war der richtige Moment. Um 14.00 fing es an, zu schütten…das hörte erst auf, als sie tot war. Davor, danach…trocken.
    Sie zu nehmen und in die Box zu stecken…kein schönes Gefühl. Der Tierarzt bot keine Hauseuthanasie an…ich hatte überlegt, ob das nicht schöner wär, andererseits würde mich alles noch mehr an ihren Tot erinnern und der Tierarzt an sich ist ein Guter. Zudem war Mimi nie sehr gestresst, durch den Transport und auch beim Tierarzt immer lieb. Letztens sagte dieser noch, dass sie ein wirklich angenehmer Patient sei. So war sie allgemein: ausgeglichen, „klug“, einfach lieb. Ihr Körper war im Grunde noch intakt, sie war nicht abgemagert, nur der Hals wurde ihr von innen zugeschnürt. Perfide. Wenigstens kann man sie so nur in ihrer schönen Gestalt in Erinnerung halten. Trotzdem machte es das auch gleichzeitig schwer. Im wirklich liebevoll hergerichteten Euthanasieraum schaute sie sich noch neugierig um und schmuste an unseren Händen. Sie war noch so wach im Geiste. Dann kam der Arzt. Alles war sehr einfühlsam und würdevoll – aber auch sehr sehr sehr traurig.
    Danach brachten wir sie zum Tierfriedhof, wo sie erstmal die nächsten Wochen auf Eis gelegt wurde. Das klingt nicht besonders schön, aber es ist die beste Lösung gewesen, die ich fand. Ein Platz auf dem Friedhof, der nur 300m von hier entfernt ist, finde ich passend. Einen Garten habe ich nicht und beim Tierarzt lassen war meine Option. Und ich habe nun 2 Wochen Urlaub, auf den ich mich nicht freuen mag, den ich nun aber nehmen werde, um ein bisschen aus diesen Räumen zu kommen.
    Tommy tut mir da schon etwas leid, natürlich wird er betreut, aber es ist das erste mal ganz allein. Wie er sich nun verhalten wird…ob er es allein sogar besser findet, ohne die „gehasste“ andere Katze…oder er Probleme hat mit der Veränderung, wird sich zeigen.
    Beim Tierfriedhof wurden wir in einen kleinen Raum gebeten, um alle Formalien zu besprechen. Mimi lag in eine Decke gehüllt in ihrer Box. Plötzlich surrte es, der Tierpfleger wunderte sich und schaute dann zur Uhr über ihr. Die Zeiger spielten verrückt und rasten vorwärts. Ich dachte nur, obwohl ich an so etwas nicht wirklich glaube, das war Mimi. Schon merkwürdig, aber auf eine gute Art.
    Abends dann bin ich zum Sport gegangen, um mich abzulenken. Das hat funktioniert. Heute und morgen habe ich mir zusätzlich freigenommen. Und wie erwartet, war der erste Morgen ganz schrecklich. Ich wollte gar nicht aufstehen. Aber musste natürlich. Es fühlt sich an, wie ein Traum. Aber gar nicht, wie nun ein schlechter, sondern die Zeit mit Mimi wie ein sehr schöner…und nun bin ich aufgewacht. Dieses Gefühl, nicht mehr in diesen Traum zu können…das die neue Realität anders aussieht…fühlt sich gerade absolut fürchterlich an. Ich vermisse sie sehr und alles erinnert an sie. Logisch. Und natürlich war sie die beste Katze der Welt. Wie vermutlich für jeden von Euch Eure Katzen es waren. 😌 Ich hoffe, dass die kommenden Tage außerhalb der Wohnung, der Stadt, mich ein bisschen ablenken können. Wenn ich wieder hier bin, kommt ja noch die Beisetzung. Und der Alltag.
    Ich hoffe dann auf ganz viele sich drehende Uhren.

    Liebe Grüße und allen ganz viel Kraft.

  10. Wir haben innerhalb der vergangenen 4 Tage gleich beide Katzen verloren.
    Am 30.03 verstarb unsre geliebte Daisy im Alter von 12 Jahren. Sie war schon längere Zeit schwer krank. 2019 wurde bei ihr ein Tumor in der Milchleiste entdeckt. Dieser wurde operativ entfernt. Leider hat er wohl schon gestreut und so kamen 2020/2021 noch weitere hinzu, alle wurden entfernt. Anfang dieses Jahres dann lahmte die plötzlich. Die Ursache konnte nie gefunden werden. Einige Wochen später sammelte sich immer wieder lymphflüssigkeit erst in einem ihrer Hinterbeine und dann auch vorne. Sie bekam Entwässerungstabletten. Diese halfen zunächst,dann nicht mehr. Daisy wurde immer schwächer und dünner. Sie fras kaum noch etwas. Die Tabletten verweigerte sie.
    Dann am Morgen schrie sie plötzlich, lag nach Luft ringend auf dem Boden. Ich war absolut entsetzt. Ich wusste jetzt wird sie sterben. Ich legte mich zu ihr, streichelte sie und sang ihr etwas vor während i h mit den Tränen rang. Sie erstickte in meinen Armen. Wahrscheinlich Wasser in der Lunge.
    Die Trauer war entsetzlich groß. Der Schock ebenso,obwohl sie ja schon so lange krank war.
    Während wir noch gelähmt von der Trauer waren über die eine Katze, ging es der anderen immer schlechter. Susi 16 Jahre.
    Bisher für ihr Alter in guter Verfassung. Oft müde, etwas dünner geworden in den letzten Jahren aber sonst fit.
    Sie verweigerte das fressen, wurde immer schwächer. Auch aufbauspritzen, Kochsalzinfusionen undAufbaufutter halfen nichts mehr.
    Laut Tierarzt akutes Nierenversagen, was zu Organversagen geführt hat.
    Wir mussten sie einschlafen lassen. Sie ging friedlich in meinen Armen.
    Heute sitze ich hier, die Wohnung ist still, die kratzbäume leer.
    Die Trauer übermächtig und tief. Ich werde lange brauchen um diesen Verlust zu verarbeiten.

    • Ohje das tut mir unendlich Leid für euch fühlt euch gedrückt. Habe gestern euren Beitrag gelesen kaum zu ertragen unendlich traurig. Der einzige Trost es geht nicht nur euch so ich vermisse unseren Kater auch jeden Tag die Wohnung ist einfach so leer.
      Ich wünsche euch ganz viel Kraft euren Verlust zu verarbeiten.

      Aber euren 2 Damen geht es sicher wieder gut auf der anderen Seite des Regenbogens vielleicht spielen sie ja zusammen mit unserem Frechdachs Lenny 🙂

      LG

  11. Was ein wunderschöner Blog, wir mussten heute unseren 14 Jahre alten Lenny einschläfern lassen mein Herz blutet. Er war unser Schatz so lieb haben ihn 2008 als kleinen Knubbelkater bekommen, ich vermisse ihn so furchtbar…

    2012 wurden bei ihm dann eine Erkrankung erkannt (Cystinkristalle da konnte er nicht pieseln) haben wir aber super mit einem Spezialfutter Royal Canin in den Griff bekommen.

    Vor ca. 10 Wochen wurde bei ihm Diabetes diagnostiziert, hatte einen wahnsinnigen Appetit und sehr viel getrunken und abgenommen ganz schlimm sage ich euch.
    Seine restlichen Blutwerte(großes Blutbild) waren aber okay/sehr gut.

    Ich war so voller Hoffnung ihm helfen zu können hatten ihm zuerst ProZinc gespritzt, und später das viel bessere Lantus.
    Die Zuckerwerte hatten sich auch wirklich gut verbessert, + Gewichtszunahme und guten Appetit und Durst mit Diätfutter Leider hat er aber noch eine diabetische Neuropathie bekommen wackliger Gang und schwache Hinterbeine.
    Das zu sehen tut verdammt weh weil er ja eigentlich immer so fit war. Im Endstadium führt das wohl zu einer Lähmung kann manchmal aber auch heilen wenn der Zucker gut eingestellt ist was natürlich unsere Hoffnung war.

    Und dann ist es von vorgestern auf gestern passiert er ist von seinem heiligen Lieblingsstuhl gestürzt und hat sich den Schwanz gebrochen was dazu führte das er leider noch viel viel schlechter laufen konnte.
    Er hat wohl auch furchtbare Schmerzen gehabt, hochspringen hat er sich auch nicht mehr getraut auf sein Fensterbrett zum nach draussen schauen, auf seinen Lieblingsstuhl zum schlafen. Die Gefahr das er sich noch mehr verletzt war für uns einfach zu hoch er war auch immer sehr ängstlich der Schnuffelhase.

    Es ist so unendlich traurig Lenny war im Kopf da aber sein Körper leider nicht mehr und die Strapazen einer OP + seinen Zucker (mit der diabetischen Neuropathie) und die cystinkristalle im Zaum zu halten war einfach zu viel.

    Wir haben uns dann entschlossen unseren geliebten Lenny zu erlösen auch der Tierarzt war sehr traurig beim einschläfern heute. Ich denke wir haben uns richtig entschieden aber es tut so furchtbar weh…

    Jetzt sitze ich hier heule schon den ganzen Tag und weiß nichts mit mir anzufangen er fehlt uns so unendlich.
    Habe mir gedacht ich schreibe diese Zeilen und teile meinen Schmerz mit euch bin sooo unendlich traurig

    Lenny hat uns durch so viele schlechte Zeiten gebracht und jetzt sind wir alleine …. ich habe so viel gelitten das bricht mir gerade das Herz ohne ihn wird es sehr sehr schwer werden.

    LG David

    • Mein Beileid an dich, David. Ich kann leider nur zu gut nachfühlen, wie es dir geht: der Verlust und die „freie Zeit“ erinnern einen doch sehr schmerzhaft daran, dass etwas fehlt. Ich wünsche dir von Herzen, dass dieser Verlust bald nicht mehr ganz so schwer wiegt.

  12. Hallo Miriam,
    Auch ich bin aus gegebenen Anlass durch Zufall auf deinen Blog gestoßen.
    Gestern habe ich meine über alles geliebte Katze Lady einschläfern lassen.
    Sie bekam schon seit längerem nur noch Spezialfutter, Medikamente für die Schilddrüse und jeden Tag ein Schmerzmittel.
    Heute frage ich mich allerdings ob das alles so richtig war. Habe mich zuletzt bei meiner TA auch nicht mehr gut aufgehoben gefühlt aber auch gedacht dass es nichts bringt einen anderen TA aufzusuchen. Jede Menge Schuldgefühle plagen mich jetzt deshalb. Meine Lady hat von Donnerstag an nicht mehr richtig gefressen, Freitag Samstag und Sonntag hat sie gar nichts mehr angerührt. Vor ein paar Wochen hatte sie das schon mal, da bekam wie vom Tierarzt eine Spritze und wir haben eine Salbe mitbekommen die wir ihr 7 Tage lang abwechselnd in jedes Ohr schmieren sollten. Hatte wohl auch kurzfristig geholfen. Danach hat sie wieder gefressen. Aber dann wie gesagt seit Donnerstag nichts mehr. Dann war sie beim runterspringen von der Fensterbank auch noch ein wenig umgeknickt. Man merkte dass ihr das laufen überhaupt schwer fiel. Sie hatte auch schon eine Zeitlang ein wenig Probleme mit der Atmung aber seit Donnerstag war auch das sehr schlecht geworden. Von Freitag an ging sie immer nur noch an zwei Orte im Haus, unter ihre Decke am Sofa und unter ihren Kratzbaum in einer Ecke beim Schlafzimmer. Ich wollte sie wenn dann gerne zu Hause einschläfern lassen. Aber meine Tierärztin sagte dass sie das bei Katzen nicht machen würde. Auch darüber ärgere ich mich im Nachhinein. Jetzt gehen mir die Bilder nicht mehr aus dem Kopf wie ich die Katze hier zu Hause nehme und dann in ihre Katzenbox tue,(Sie hat das immer gehasst) und dann mit ihr zum Tierarzt fahre. Da ging einfach alles so schnell. TA hat wohl noch kurz erklärt was beim einschläfern passiert, aber eigentlich hätte ich gedacht dass sie die Lady noch mal untersucht. Dann bekam sie auch schon die Spritze zur Vollnarkose. Ich hatte gar keine Gelegenheit meine Lady auf den Arm zu nehmen da sie sofort in ihre Katzenbox zurückging und sich hinlegte. Kurz später kam auch schon wieder die TA rein und gab ihr die Spritze ins Herz. Ich war wie in einer Schockstarre und habe nur geweint, was ich auch gerade die ganze Zeit schon wieder tue. Und jetzt kommen die ganzen Schuldgefühle. Ob diese Entscheidung richtig war sie einschläfern zu lassen oder ob ich doch noch einen anderen TA hätte aufsuchen müssen. Am meisten mache ich mir Schuldgefühle weil ich sie gerne zu Hause einschläfern lassen wollte. Aber wie gesagt, meine TA hatte vor ein paar Wochen schon gesagt dass sie das nicht machen würde bei Katzen. Ich bin dann auch kurz später gegangen und habe meine Lady noch mit nach Hause genommen. Abends wurde sie dann von einem Tierbestatter abgeholt. Tja, und jetzt hänge ich hier mit meiner Trauer und mache mir einfach nur Vorwürfe.

    • Hallo du!
      Ich möchte dir von Herzen mein Beileid aussprechen! Der Verlust eines Familienmitglieds ist nie einfach. Wenn dann noch Umstände hinzukommen, die die Verarbeitung schwieriger machen kann es ganz, ganz schlimm werden. Du weißt sicher, dass dir Niemand deine Gedanken nehmen kann, Niemand kann sagen, ob es „richtig“ oder „falsch“ war. Ich kann dir nur sagen: du bist mit diesen Gedanken nicht allein. Unglaublich viele Tierhalter haben sie, müssen versuchen damit zu leben. Ich persönlich habe kein Patentrezept, wie man da raus kommt. Jeder hat seine eigene Art und Weise, damit umzugehen. Daher kann und möchte ich dir keinen Rat, keinen platten Spruch mit auf den Weg geben.

      Was mich persönlich angeht: ich musste diese Schuldgefühle und Selbstzweifel auch schon mehrmals durchmachen. Es war jedes Mal schlimm. Hat jedes Mal unglaublich weh getan, hat mir jedes Mal den Boden unter den Füßen weggezogen. Aber irgendwann kam immer die Zeit, wo ich mit mehr Abstand nachdenken konnte. Irgendwann kam immer der Punkt an dem ich sagen konnte, dass zwar nicht alles perfekt gelaufen ist und ich vielleicht auch anders hätte reagieren sollen, müssen… aber dass ich es zu dem Zeitpunkt eben einfach nicht besser wusste. Ich glaube, der Punkt, sich selbst verziehen zu können ist ein großer Schritt. Sowohl ein großer Schritt bei der Heilung, aber eben auch „groß“ im Sinne von „es braucht Arbeit, um dahin zu kommen“. Das hilft dir jetzt akut wahrscheinlich nicht und bei dir ist der Punkt vielleicht auch gefühlt noch meilenweit entfernt, aber ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Freiden mit deinen Entscheidungen machen kannst. Manchmal ist das alles, was wir aus so einem Verlust „mitnehmen“ können.

      • Hallo Miriam,
        vielen Dank für deine lieben und tröstenden Worte.
        Auch nach einer Woche ohne meine Lady, hat sich noch nichts an meiner Stimmungslage geändert.
        Leider ist es aber auch so, dass ich mit niemanden darüber reden kann, da es in meinem Umkreis auch keiner versteht. Nein, es gibt sogar Leute die sagen ‚Gott sei Dank ist die Katze endlich eingeschläfert‘.
        Das tut schon unheimlich weh.
        Ich bin einfach nur viel am weinen. Niemand mehr der durch die Wohnung tapst, um einen rumschnurrt, in meinem Bett liegt oder draußen durch den Garten stromert.
        Lady, du fehlst mir einfach so unheimlich. Ich liebe und vermisse dich. Ich hoffe dass es Dir jetzt gut geht, wo auch immer Du gerade bist.
        Danke noch mal Miriam, für deine lieben Worte.
        Mit meinen Schuldgefühlen werde ich wohl leben müssen und hoffen dass sie irgendwann besser werden.
        LG Michaela

  13. Hallo Liebe Miriam

    Ich bin durch Zufall auf deinem Bloc gestoßen. Und er hat mir viel Trost gespendet. Mein Kater Gabby ist am Sonntag Morgen aus unerwarteten gründen bei meinem Katzenzitter gestorben. Er rief mich sofort an.Und ich bin sofort zu ihm rüber gelaufen. Ich muss da zusagen wir Wohnen in einem HausIch konnte es nicht glauben. Er erzählte mir das Gabby aus dem Bett aufgestanden ist in die Küche wollte und auf einmal schrecklich angefangen zu schreien und Tot um fiel. Der arme Mann war total fertig. Wir konnten uns das beide nicht erklären. Ich habe die starke gespielt und habe ihn getröstet. Ich bin dann am Nachmittag Mit Gabby in meine Wohnung gegangen und bin dann auch zusammen gebrochen ich bin nur am weinenen. Habe es aber noch geschaft die Einäscherung in die wege zu leiten. Ich habe im Internet mal geschaut was es hätte sein können. Und bin zum Entschluss gekommen das es ein Sekunden Tod war. Er war top fit nicht krank. Und 9 Jahre für einen Kater kein alter. Ich habe gelesen da hätte niemand was machen können auch kein Tierarzt. Ich bin so verzweifelt hätte ich was merken können ich weiß es nicht. Gabby ist gestern Abgeholt worden und ich warte jetzt das er wider nach Hause kommt. Ich werde die Uhrne auf seinen Lieblingsplatz stellen. Dann ist er immer bei uns. Gruß Yasmin

    • Mein herzliches Beileid, Yasmin! Was es war und ob du das hättest verhindern können, wird dir Niemand sagen können. Es gibt leider Momente, auf die kann uns keiner vorbereiten – eure Geschichte gehört dazu. Ich schicke dir ganz viel Trost und Kraft.

  14. Heute vor einer Woche habe ich meinen geliebten Seelenkater Mickey einschläfern lassen.
    15 Jahre lang hat er mich durch dick und dünn begleitet und war mein bester Freund. Er war für mich da, als ich krank war; hat mich getröstet, als mein Mann mich verließ; hat mich aufgeheitert, wenn ich traurig war.
    Und nun ist er nicht mehr da und es tut unglaublich weh.
    Ich wusste, dass er Probleme mit den Nieren hatte. Er war bereits auf Spezialfutter umgestellt worden und es schien ihm damit gut zu gehen.
    Dann jedoch baute er rasend schnell ab. Man konnte ihm täglich dabei zusehen, wie er dünner wurde und immer weniger fraß. Zunächst hieß es, ein Zahn müsse gezogen werden, der sei total vereitert. Aber trotz Schmerzmittel wollte Mickey nicht mehr fresse. Als das Ergebnis der Blutuntersuchung kam, war die tierärztin geschockt. So hohe Kreatininwerte hatte sie bei einer Katze noch nie gesehen.
    Eine Woche lang bekam Mickey Infusionen. Die Fahrt in die Praxis gestaltete sich immer schwieriger. Er jammerte und protestierte, wenn er in die Transportbox sollte.
    Nach einer Woche ohne Besserung, nach einer Woche in der er immer mehr abbaute, versprach ich ihm, dass dies der letzte Tierarztbesuch gewesen war.
    Mickey war in der Zwischenzeit so schwach, dass er kaum noch laufen, geschweige denn springen konnte. Dennoch kam er in der Nacht vor seinem todestag noch einmal zu mir ins Bett. Die Tage davor hatte er nur noch auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegen wollen und verließ jeden anderen Raum und auch das Bett gleich wieder.
    An jenem Morgen aber wurde ich um 4 Uhr von einem Maunzen geweckt. Mickey saß auf dem kopfkissen und schaute mich an. In all den jahren zuvor hatte er mich immer ausschlafen lassen, es war ein völlig fremdes Verhalten.
    Ich streichelte ihn eine Weile und schließlich legte er sich an meine Beine, wie er es zuvor immer getan hatte.
    Als ich schließlich aufstand lag er im Wohnzimmer vor dem fensterbrett. Er hatte den Sprung darauf nicht mehr geschafft.
    Vorsichtig legte ich ihn nach oben. Er hat das Fensterbrett nie wieder verlassen.
    Als ich an diesem Tag von der Arbeit kam, lag er da noch immer. Eingenässt in seinem Urin. Ich säuberte ihn und stellte ihm Futter und Wasser hin, doch er ignorierte beides.
    Am nächsten Morgen lag er dort noch immer. Erneut eingenässt. Wieder reinigte ich ihn und rief dann die Tierärztin.
    Mickey wurde dort auf dem Fensterbrett eingeschläfert. Er jammerte nicht einmal bei der ersten Spritze, sondern nahm sie gelassen hin. Irgendwann legte er sich auf die Seite, seinen Kopf in meiner Hand.
    So lag er dann auch, als er die zweite Spritze erhielt. Er starb ganz ruhig und friedlich, während mir unaufhörlich die Tränen übers Gesicht liefen. Es dauerte eine Weile, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen, aber er wirkte nicht gequält dabei.
    Ich glaube manchmal, er versuchte noch so lange wie möglich bei mir zu bleiben und mich nicht allein zu lassen.
    Wie gesagt, er war stets mein bester Freund.

    • Hallo Leo Du hast genau das geschrieben was ich auch leider hab erleben müssen. Schlimm. Wir waren beim TA zum Krallen schneiden. Das war der letzte August Sonnabend. Meine Geliebte Morli 15 Jahre 5 Monate und 5Tage..bekam eine Vitaminspritze das gut durch den Herbst kommt. Bis zu diesem Tag gab es keine Anzeichen für eine Krankheit. Am Montag darauf ging es ihr nicht gut. Zum TA Kortison u. Antibiotika. Es wurde nicht besser.Im Gegenteil. Eine andere TA aufgesucht am Dienstag.Die Diagnose Nierenversagen akut. Sie war ein paar Tage beim TA u. bekam Infusionen. Es ging ihr wieder besser aber dann diese Nieren Futter. Sie möchte es nicht. Ich war verzweifelt. ich mach mir solche Vorwürfe. Da stets beschrieben war man soll konsequent sein. Ich hätte es nicht sein sollen. Sie veränderte sich. Lag nur da. Kam nicht mehr zu mir ins Bett, meidete ihre Futter Stelle. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Irgendwie passte das nicht zum Bild. 5 Wochen haben wir gekämpft. Dann am 11.10.konnte sie nicht mehr mit den Hinter Beinchen laufen.Bilder die ich nie vergessen werde.sie quälte sich die letzte Nacht ins Bett, ich hob sie hinein. Sie sah mich die ganze Nacht an.am anderen Tag dann diese Entscheidung. Was tun Tierklinik oder TA bei der sie in Behandlung war.Nieren Befunde waren ja wieder gut.Was hatte sie? Ich wusste nicht das ich sie hätte auch zu Hause gehen lassen können. Überhaupt wusste ich sehr wenig.Immer im Vertrauen auf die Tierärzte.Ich bin sehr verzweifelt, wie auch meine ganze Familie, sie gehörte ja dazu u. sie fehlt unendlich. Ihr versteht das da ihr das auch erleben mussten. Sie werden immer bei uns sein. Wir haben unsere Lumische Prinzessin in unserem Garten und ich weiss irgendwann sehen wir uns wieder. Euch allen viel Kraft und habt liebevolle Erinnerungen. Oje wenn ihr sehen könntet wie ich hier heule beim schreiben. L.G.Karin.

  15. Am vergangenen Montag, 13.09.2021, fand ich meine WG-Partnerin „Mäuschen“ tot während meiner Mittagspause in meiner Wohnung auf. Sie hatte ein Schilddrüsenproblem, das bis dato noch nicht eingegrenzt werden konnte durch Tierärzte und Laborbefunde. Leider war es ein Wettlauf gegen die Zeit, ohne es zu wissen.
    Ich fühle mich unwahrscheinlich schuldig, habe das Gefühl, nicht schnell genug reagiert zu haben, sie nicht ernst genommen zu haben usw.
    Ich wollte das Mädchen vor allem möglichen beschützen. Doch damit habe ich nicht gerechnet.
    Ich habe ihren Körper zur Einäscherung gegeben und eine schöne Urne ausgesucht. Ich möchte sie bei mir haben. Wir hatten nur drei gemeinsame Jahre. Ich dachte, wir werden gemeinsam uralt.

    Ich werde Dich immer lieben, mein kleines Mädchen, meine Mäusi! Und ich glaube fest daran, dass wir uns wiedersehen! Ich hoffe, Du bist nicht böse auf mich, dass ich es nicht geschafft habe, Dein kleines wertvolles Leben zu retten. Ich habe Deine Signale anscheinend nicht richtig verstanden.

  16. Am 30.08.2021 ist meine Mieze (Feliz) 18 Jahre alt plötzlich verstorben in meinen Armen,sie hat mich um 5:00 Uhr Morgens durch ein Schrei geweckt,ich konnte so Abschied nehmen und bis zum Schluss bei Ihr sein,persönlich glaube ich fest an die Regenbogenbrücke und auch das sie mein Kater der 2 Jahre zuvor aufgeben musste wieder sieht.Auch ich wünsche mir von Herzen das ich beide später wieder sehe.Beide haben mir sehr viel freude und kraft gegeben und mich vom Alkohol abgehalten.Mein Schmerz ist unendlich groß und nur das viele dieses Lesen möchte ich mich bei beiden auf diese Weise bedanken.Ich vermisse euch wahnsinnig und bin Euch für das begleiten ewig dankbar.Ich Liebe Euch und vieleicht bis später.

  17. Ich bin zufällig auf diesen Blog gekommen, weil ich mit der Trauer meiner geliebten Katze nicht gut zurecht komme. Ich musste sie,gerade 10 Jahre alt geworden,am 19.5.2021 einschläfern lassen und mache mir selbst sehr große Vorwürfe. Bei Grace fing alles 1 Woche vorher an. Sie fraß und trank abends nicht mehr und versteckte sich im Schrank. Beim hoch hebenhatte ich das Gefühl, das sie Schmerzenhat.Ich ging am nächsten Tag zum Tierarzt, der sofort Blut abnahm. Ihre Blutwerte waren erstaunlich gut und so gaben sie ihr etwas gegen Schmerzen und Elektrolyte, sowie einen Tropf. Ich sollte 2 Tage später wieder kommen,wenn sie weiter nicht fressen sollte. Als wir nach Hause kamen, fraß sie wieder. Ich bot ihr nun öfter am Tag Futter an und sie fraß auch immer etwas. Bin dann Freitag nicht wieder zum Arzt. Samstag hatte ich das Gefühl, das sie eigentlich trotzdem viel zu wenig fraß, also rief ich beim Tierarzt an. Dort konnte man uns aber nicht mehr zwischen schieben und sie sagen ich solle sie übers Wochenende päppeln und ihr alles anbieten,was sie gerne frisst. Hab ich dann auch so gemacht, aber vom Gefühl her,war es einfach zuwenig was sie zu sich nahm. Sonntag konnte ich sie noch zum Spielen animieren. Montag hatten wir dann wieder einen Termin beim TA.Nun hatte sie 41,1 Fieber. Sie bekam wieder einen Tropf, Elektrolyte und Antibiotika. Man gab mireine Spitze und hochwertiges Futter mit. Ich sollte sie Zwangsernähren. Auch das funktionierte morgens noch,aber irgendwann ging viel mehr daneben. Abends versuchte ich es wieder, nun hing ihre Zunge aus dem Hals und beim Atmen hörte ich Pfeifgeräusche. Wieder zum TA. Dort wurde ein Röntgenbild gemacht. Ausserdem einem leeren Magen war aber nichts zu sehen. Man nahm nochmal Blut ab und wollte auf Katzenvirus prüfen. Am nächsten Tag sollte der Befund vorliegen. Sie bekam wieder einen Tropf und durfte mit nach Hause. Zuhause konnte sie noch nicht mal mehr zum Katzenklo,ich musste ihr helfen. Nachts hab ich kaum geschlafen, immer noch so eine schwere Atmung. Ich hielt die ganze Nacht ihre Pfote. Ich glaube ich habe da schon Abschied genommen. Morgens hab ich nochmal Futter und etwas Wasser in ihr Maul gespritzt. Das zweite Mal hab ich die Nahrung etwas angewärmt und bei dem Geruch hat sie sich dann 2 mal übergeben. Nun lag sie nur noch mit dem Kopf runter auf dem Sofa. Ich entschied sie nicht länger leiden zu lassen und rief beim TA an. Um 11 Uhr sollten wir da sein. Das Ergebnis der Blutuntersuchung war noch nicht da,aber Grace war mittlerweile ganz gelb und alle sagten, das es die beste Entscheidung wäre sie zu erlösen. Sie ist dann auf meinem Schoß eingeschlafen. Nun frage ich mich immer wieder, hätte ich am Samstag einen anderen Tierarzt aufsuchen sollen? Oder hätte ich die Blutwerte abwarten sollen,denn Katzenvirus hatte sie auch nicht. Nur der Bilirubinwert war erhöht. Warum hab ich es nicht geschafft, das sie wieder frisst? Ich komme einfach nicht damit klar.

    • Zuerst einmal, liebe Barbara möchte ich dir mein Beileid ausdrücken. Dein Verlust ist noch sehr frisch, das ist jetzt eine ganz schwere Zeit.

      Du hast viel getan, dir sehr viel Mühe gegeben und dich an alle Anweisungen deines Tierarztes gehalten. Du warst für deine Katze da und hast sie unterstützt, wo du kannst. Das Leben und der Tod nehmen darauf aber oft keine Rücksicht: egal, was wir tun, manchmal wendet es sich trotzdem nicht zum Guten.

      In dem, was du geschrieben hast, lese ich viel Liebe und Mühe heraus. Wir alle stellen uns „danach“ diese Fragen. Selbst wenn unsere Katzen genau sagen könnten, wo es wehtut, wüssten wir immer noch nicht garantiert, was wir dagegen tun könnten. Denn eine Krankheit kann sich verstecken und verschleiern, sodass die Diagnose Monate bis Jahre dauern kann. Und erst mit einer festen Diagnose kann man vielleicht(!) zielgerichtet helfen. Leider haben wir aber sehr oft gar nicht die Zeit, um eine langwierige Diagnose abzuwarten. Und selbst wenn wir die Zeit hätten, kann man manchmal einfach nicht sagen, was genau nicht stimmt.

      Das sind dann die besonders harten Verluste, weil wir keine Logik erkennen, keinen „Schuldigen“ finden können. Leider kenne ich solche Verluste auch – sie schmerzen das Herz am schlimmsten. Ich habe da leider keinen Tipp, wie du damit vielleicht besser umgehen könntest. Denn wir alle trauern anders. Außerdem haut es mir selbst auch nach den vergangenen Verlusten immer noch jedes mal erneut die Füße weg.

      Leider weiß niemand, ob und was du hättest anders machen können. Ob überhaupt irgendwas zu einem anderen Ausgang geführt hätte. Ich glaube, du hast alles getan, was dir möglich war.

      • Hallo,
        ich(44J.) habe gerade meinen Kater begraben (4J.)und bin genauso auf der Suche nach der Antwort: Was hätte ich anders machen können und was mach ich jetzt und in Zukunft anders um dieses zu vermeiden……

        Bei meinen Mogli(Kater) war es fast genauso: Er hat einfach nur WENIG GEFRESSEN sich im SCHRANK VERSTECKT, war lahm und wollte seine Ruhe – neeeee er wollte Hilfe und das habe ich nicht gecheckt. Wir waren auch beim TA. Das was mit der Lunge nicht passt wurde sogar diagostiziert. Aber dann wieder heim geschickt mit Spritze und einem andern Mittel – kein Antibiontika.
        Na ja Katze hat guten Eindruck gemacht – nur eben ein wenig lahm und keinen Apetit. Habe mit gedacht es liegt an der Hitze….
        In der Nacht wollte ich in mein Bett und Mogli schaut mich an. Er schnurrte fürchterlich, das Bett war voll mit eitriger Flüssigkeit und dann diese Jammerlaute. Frau Kind und Hund sind bei der Oma und ich alleine wusste nicht mehr was ich machen sollte.In der Nacht wollte ich zur Tierklinik fahren….. habs leider gelassen weil ich gedacht hab ich kann sooooo nicht fahren. Vielleicht wärma sonst beide tot.
        Nun am nächsten Morgen ab zu TA. Mogli hat extreme Schmerzen (hat sich im Katzenklo hingelegt, weil er es mit der Transportbox verwechselt hat oder wollte darauf hinweisen er mag Hilfe.)
        Dann habe ich meine Katze beim TA auf den Tisch gelegt und habe schon Abschied genommen. Die nachfolgenden Untersuchungen konnte ich dann nicht mehr ansehen und konnte um 15Uhr meine tote Katze abholen.
        Am nächsten Tag habe ich und mein Nachbar mein geliebtes Pelztier „Moglath“ im Garten begraben.
        Ich bin so traurig. Der Kater war wie ein Hund. Immer da, nie weg wenn die Familie da war. Das ist so schlimm. Er war eine ganz besondere und liebe Katze. Ich kann dich so verstehen Babara !
        So und nun was ich bzw. wir anders machen sollten/könnten
        -wenn eine Katze nicht so frisst ,wie sie es eigentlich macht ist das ARLAM !
        -wenn die Katze plötzlich ungewöhnliche Schlaf- und Ruhepläzte aufsucht ist das ARLAM !
        -wenn Ruhezeiten gegenüber Aktivzeiten stark zunehmen ist das ARLAM !
        -wenn die Katze übertriebene Nähe sucht oder das komplette Gegenteil ist das ARLAM !
        -wenn das Gewicht nicht konstant ist das ARLAM !
        -wenn ein Wirbelwindkater plötzlich chillt ist ARLAM !
        Ich mag kein Schlaubert sein, aber ich habe leider ALLE Zeichen, die mir mein Kater gegeben hat ignoriert.
        Zur Sprache kam auch die Diagnostig. Ich werde in Zukunft nicht mehr zu lange warten,bei Problemfällen eine Tierklinik zu Rate ziehen. Und man kann auch Tiere ins CT schicken. Da hätten wir gleich die Antwort gehabt – und diese Ausstattung haben einfach nur Tierkliniken bzw Unis.
        Schade und in unseren ….mir fehlen gerade die Worte.

      • Hallo Hersich,
        zuerst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen. Ein Tier zu verlieren kann einem den Boden unter den Füßen wegreißen – kommen dazu noch Schuldgefühle wie bei dir ist das kaum zu ertragen. Wir beide wissen: hinterher ist man immer schlauer. Das macht nichts besser für Mogli. Aber vielleicht hast du in Zukunft die Möglichkeit, mit solchen Situationen anders umzugehen. Ich sage es dir ganz ehrlich: es gibt Situationen, da kannst du alles tun, was dir einfällt, jede Diagnostik dieser Welt fahren und trotzdem keine Ahnung haben, was mit deinem Tier passiert. Das ist kein Trost, ich weiß. Aber leider ist es so. Du hattest deine Gründe, nicht in der Nacht loszufahren. Vielleicht hat euch das die gemeinsame Zeit gegeben, Abschied zu nehmen. Du hast jetzt eine genaue „Liste“ von Dingen, die du in Zukunft anders handhaben möchtest und ich finde es super, dass du das auch nochmal für andere Leser so deutlich aufschreibst. Und ja, ich kann dir in jedem einzelnen Punkt nur zustimmen.

        Ehrlich gesagt fehlen mir auch die Worte dafür – es gibt hier keinen Ratschlag, der trösten könnte. Und mit Floskeln möchte ich dich nicht belästigen. Ich kann dir einfach nur eine Menge Kraft wünschen für die Zeit, in der dein Herz heilt.

        Liebe Grüße
        Miriam

  18. Hallo, dieser Blogeintrag hat mir tatsächlich geholfen.
    Erst vor einer Woche hab ich meinen geliebten Kater verloren; ganz unerwartet, hatte u.a. Nierensteine. Er wurde 11,5 Jahre alt, davon war er 8 Jahre bei mir.
    Und mich beschäftigen die Schuldgefühle und Fragen und Vorwürfe.. „Hätte ich doch nur..“, „Wäre ich bloß..“, „Warum bin/hab ich nicht..“.
    Auch der Gedanke, ich hätte es wenigstens versuchen sollen (also OPs obwohl Prognose schlecht bis sehr schlecht war).
    Mir ist zwar klar, dass ich mich rational entschieden habe (er hätte gelitten und Garantie auf Heilung gabs auch keine, zusätzlich wäre meine zweite Katze zu kurz gekommen). Also.. Euthanasie.
    Mittlerweile gehts mir ein klein wenig besser. Er fehlt mir einfach so sehr und besonders nachts kann und will ich nicht das Weinen unterdrücken. Wir hatten eine sehr innige Verbindung, sein Vertrauen zu mir hat sich über die Jahre nur noch verfestigt. In den letzten Wochen seines Lebens wollte er dauernd bei mir sein, suchte im jeden Preis meine Aufmerksamkeit und Zuneigung. Natürlich hab ich sie ihm sehr gern gegeben, aber manchmal hat es mich schon genervt.. wollte doch nur mal Zeit für mich haben.
    Bis zum Schluss war ich bei ihm, ich wollte ihn einfach nicht allein lassen. Er fehlt mir. Über ihn reden fällt mir sehr schwer, sogar jetzt wenn ich über ihn schreibe muss ich weinen. Ich hab meinen besten Freund verloren.

    Was du im Absatz „darf ich Schuldgefühle haben?“ geschrieben hast (ein sehr schöner Absatz, übrigens), das hat mir sehr geholfen und dafür danke ich dir.

    LG Simone

    • Mein herzliches Beileid, Simone. Ich weiß leider nur zu gut, wie du dich jetzt fühlst, deshalb spare ich mir alle "schlauen" Ratschläge und Sprüche – sie helfen eh nicht. Stattdessen wünsche ich dir von Herzen viel Kraft für die Trauerzeit.

  19. Hallo Miriam,
    ich bin gerade begeistert von diesem schönen Forum und es hilft schon ungemein, dass es anderen Tierliebhabern auch so geht wir mir.
    Am Wochenende habe ich mein Mutzel, das vor ca. 10 Jahren mit ihrem Kind zugelaufen war, einschläfern lassen. Und wir Ihr fast alle schreibt, überlege ich auch, was ich falsch gemacht habe. Mutzel war meine erste Katze, hatte vorher noch nie eigene Haustiere. Sie war furchtbar ängstlich, muss Schlimmes erlebt haben. Nach ungefähr einem halben Jahr dann kam sie von selbst zu mir, ließ sich anfassen und streicheln und wurde zum Familienliebling. Einziger Unterschied zu anderen Hauskatzen war, dass sie relativ klein geblieben ist, aber putzmunter. Sie war auch nie krank. Lediglich im Winter jetzt fiel mir auf, dass der Fußboden in der Wohnung ihr lieber war als wie bisher der Heizkörper. Und sie war viel drin. Niemandem im Haus ist etwas aufgefallen, auch meiner Schwester nicht, die ein sehr gutes Auge für alle Tierbefindlichkeiten hat. Letzten Sonntag sprang Mutzel auf meinen Schoß, da merkte ich, dass sie ganz schwer Luft holt. Also Montag gleich zum TA: Flüssigkeit im Bauch, Herz macht keinen guten Eindruck. Mutzel erhielt eine Spritze, am Tag darauf noch einmal. Aber das Herz gefiel der TÄ nicht. Im Laufe der Woche machte sie aber einen guten Eindruck, auch eine Schurmaus wurde gefangen. Am Sonnabend früh dann der Schock: Mutzel atmet so schwer, der ganze Körper kämpfte um Luft. Und die flehenden Augen von Mutzel dazu. Also Notdienst, Tierklinik: Erneutes Röntgen – ich hörte nur: o, die ist vollgelaufen, Punktion (Blut), Ultraschall. Dann holte mich die Ärztin. Ein schrecklicher Anblick, deine Katze so elend zu sehen. Ärztin erklärte mir, das dass Herz ganz schwach ist, irgendwelche Gefäße kaputt sind und deshalb bei der Punktion Blut herausgekommen wäre. Sie sprach von einer Tablettentherapie. Aber als ich mein Mutzel dort sah, schon wie sie früh um Luft kämpfte – – ich habe mich für Einschläfern entschieden. Ob es richtig war, jetzt ist es zu spät. Was mich persönlich ein bisschen traurig macht, ob man nach dem Röntgen nicht schon mehr gesehen hätte und ihr das Punktieren hätte ersparen können, auch weil das ganze immerhin 280 € kostete, ich weiß es nicht. Ja, man macht sich Vorwürfe, hätte ich sie anders ernähren müssen? Die Ärztin hat gesehen, dass sie kaputte Zähne und entzündetes Zahnfleisch hat. Verzeiht mir, auf die Idee, danach zu schauen, bin ich leider nicht gekommen. Ihr Verhalten gab keinen Anlass dazu. Sie hat ein schönes Grab bekommen, mein kleiner Neffe hat auch gleich ein Stiefmütterchen darauf gepflanzt, die Nichte ein Kreuz mit Inschrift gebaut. Aber man muss doch alles erst einmal verarbeiten. Was hätte man müssen anders machen? Lieben Dank, dass ich das hier loswerden konnte. LG Birgit

    • Hallo Birgit!
      Zuerst einmal möchte ich dir mein Beileid ausdrücken. Ein Haustier zu verlieren, das so sehr zum Familienmitglied geworden ist, ist eine unglaublich schwere Sache. Ob du etwas anders oder besser hättest machen können, kann dir natürlich niemand hier beantworten. Und ich glaube, selbst wenn das jemand könnte, wäre dein innerer Kritiker immer noch da – so zumindest wäre es wohl bei mir.

      Auch Tiere, die superduper ernährt werden, können Zahnstein und entzündetes Zahnfleisch bekommen. Davor ist kein Tier – genau so wenig wie wir Menschen – sicher. Veranlagung und das Alter spielen da auch eine große Rolle. Mach dir darum bitte keinen Kopf. Auch nicht darum, dass du es nicht gesehen hast: wir können als Halter nicht alles im Blick haben. Wir können aber – so wie du – dann reagieren, wenn wir etwas bemerken. Das hast du getan, sogar sehr schnell. Dass das Ganze trotzdem schon weit fortgeschritten war, ist einfach nicht deine Schuld. Katzen verstecken Schmerz und Unwohlsein unglaublich lange. Sie sind und bleiben eben Raubtiere und ihre Natur ist eben so. Wir alle sind keine Hellseher und haben keinen Röntgenblick – Niemand kann so etwas vorhersehen, wenn es keine Anzeichen gab. Du hast schnell reagiert und dich zudem auch entschieden, dass sie nicht länger leiden soll. Manchmal kann man nicht mehr tun – auch, wenn und das im Nachhinein als das verdammt zu wenig erscheint, ist es eigentlich schon sehr viel. Viel für das Tier.

      Bitte mache dir keine Vorwürfe.

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Hallo liebe Miriam,
        vielen lieben Dank für Deine schnelle Nachricht, für Dein Mitgefühl und Deine lieben Worte.
        Ich bin richtig froh, dass ich sie letzte Woche mit im Schlafzimmer habe schlafen lassen, was ihr immer gefallen hat. Da konnte ich ihr noch was Gutes tun.
        Wo mich aber Deine oder die Meinung der Leser interessieren würde:
        Die TÄ der Klinik meinte, man sollte die Katzen jährlich impfen lassen (gegen was, weiß ich nicht mehr). Dann würde man solche Sachen vielleicht eher sehen und könnte sie eher behandeln. Macht man das wirklich in der heutigen Zeit?
        Aus meiner Familie ist mir das nicht bekannt. Als mein Mutzel zugelaufen war, da habe ich sie vom TA durchchecken lassen. Wurmkuren haben wir auch jährlich 2-Mal gemacht. Aber sonst? Mutzel war ja immer fröhlich und fit.
        Liebe Grüße Birgit

      • Hallo Birgit,
        die Sache mit dem jährlichen Impfen ist eigentlich sehr veraltet, da die Wirksamkeit aller mittlerweile verwendeten Impfstoffe deutlich länger hält. Die Stiko-Vet – also die Impfkommission für Tiere – empfiehlt offiziell Impfabstände, an denen man sich gut orientieren kann. Sie empfehlen je nach Impfstoff und Lebensumständen der Katze 2 – 3 Jahre Impfabstand. Auf der Webseite des FLI kannst du die aktuellsten Impfempfehlungen herunterladen und anschauen.

        Trotz dieser Empfehlungen gibt es aber noch eine große Anzahl an Tierärzten, die an dem jährlichen Schema festhalten. Ich kann nicht sagen, warum das so ist. Vielleicht eine Haftungssache?

        Wie dem auch sei: selbst, wenn man nicht jährlich impfen geht, macht ein regelmäßiger Check beim Tierarzt aber natürlich Sinn. Besonders bei alten Katzen, aber eben auch generell. Ob man die Herzgeschichte von Mutzel da allerdings gefunden hätte, finde ich persönlich durchaus fraglich. In der Regel macht man einen Herzultraschall (ich vermute etwas mit dem Herz bei dem, was du beschreibst) ja nur, wenn Krankheitsanzeichen da sind oder man einen Verdacht hat. Und ohne den ist es oft schwierig, solche Sachen zu finden und vorzubeugen.

        Keiner kann es im Nachhinein sagen. Letztlich weiß ja auch scheinbar Keiner, was genau es war. Leider bildet sich Flüssigkeit im Brustkorb / Bauchraum manchmal innerhalb von Tagen, ohne dass man auffällige Anzeichen sieht. Mach dir bitte Keine Vorwürfe und lasse dir auch von außen Keine einreden.

        Liebe Grüße
        Miriam

  20. Dieser Beitrag ist zwar schon eine ganze Weile her, dennoch hilft er mir gerade extrem. Morgen früh um halb 11 ist es bei uns soweit, dass unsere Miezi sich auf den Weg über die Regenbogenbrücke macht. Der Gedanke daran lässt mein Herz fast explodieren, so sehr weh tut es gerade. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es ist, wenn sie morgen dann einfach nicht mehr da ist. Ist irgendwie ein richtiges Gefühlschaos, wo so alles dabei ist. Von Angst und schlimmer Traurigkeit bis hin zu Schuldgefühlen aber auch irgendwie ein bisschen Erleichterung darüber, dass sie dann nicht mehr leiden muss. Alles ist ganz komisch.
    Danke, dass du deine Erfahrungen und Empfindungen hier offen mit allen teilst. Das macht den Schmerz natürlich nicht weg, aber es tut gut das zu lesen.

    Liebe Grüße!

  21. Auch ich bin momentan furchtbar traurig und schwanke manchmal schwer zwischen „ich bin stark ich schaff dass“ und absoluter Hilflosigkeit und Verlustangst.
    Passiert ist es vor genau 15 Tagen als ich zur Frühschicht los wollte. Mein Freund ist 5 Minuten vor mir raus und ich wollte noch schnell den Biomüll zusammenräumen. Meine beiden Geschwisterbrüder waren munter wie immer. Ein Herz und eine Seele und ich hab gedacht na jetzt geht das spielen wieder los. Aus der Küche heraus habe ich es knurren hören… komisch dachte ich, dass machen die nie. Ich habe um die Ecke geschaut und da lag er. Mein geliebter Rocky. Auf der Seite mit starrem Blick nach vorne und regungslos. Ich habe seinen kopf in meine Hand genommen und da lief das pippi schon aus ihm raus. Er war innerhalb von 20 Sekunden einfach von uns gegangen. Von mir und seinem Bruder und meinem Freund den ich voller Verzweiflung und Panik sofort zurück gerufen habe und innerhalb von 3 Minuten wieder zu Hause war. Wir saßen alle 3 da und waren wie gelähmt. Wie konnte eine knapp 4 Jahre junge, topgesunde und reine Wohnungskatze einfach umfallen und sterben. Ich habe mir eingeredet dass es plötzlicher Sekundentod oder Hirnschlag war. Anders kann ich es mir nicht erklären…
    Neben dem Verlust „meines“ Katers, beflügelt mich täglich die Angst um „seinen“ Kater der alles mit ansehen musste. Wir haben ihm Zeit gelassen sich von ihm zu verabschieden bevor wir ihn im Garten beigesetzt haben. Ich habe Angst dass ich ihn auch verliere, wobei ich mich auch manchmal dabei erwische dass ich mir wünsche dass er ihm folgt und nicht mehr alleine ist und trauern muss. Ich liebe ihn über alles. Aber ich habe Angst mit ihm allein zu sein wenn mein Freund arbeiten ist. Ich habe nur Frühschicht während er Wechselschicht hat. Da lässt es sich nicht vermeiden. Ich habe Angst dass ihm was passiert und ich nicht da bin. Ich habe Angst ihm nicht gerecht zu werden. Ich glaube es ist einfach alles noch zu frisch. Aber diesen Anblick werde ich nie wieder vergessen und werde jeden Morgen aufs Neue daran erinnert. Ich hoffe mein Kater überwindet alles gut und dass er wenigstens vergessen kann.

    • Hallo du,
      zuerst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen. Was ihr erlebt habt, ist ein sehr tragisches Erlebnis. Und ich glaube, das sitzt nicht nur bei deinem Kater, sondern vor allem dir ziemlich tief. Ich kann deine Angst leider voll nachvollziehen: man achtet bei der verbliebenen Katze auf alles, was ungewöhnlich sein könnte und traut sich gar nicht, sie aus den Augen zu lassen. Es tut mir sehr leid für euch.

      Wenn du sagst, es sind beides Brüder, würde ich persönlich wohl als ersten Schritt der Angst entgegen den Bruder körperlich durchchecken lassen – vor allem sein Herz beim Spezial-Kardiologe für Tiere. Wenn du weißt, dass er gesund ist, kannst du vielleicht etwas ruhiger schlafen.

      Liebe Grüße und viel Kraft!
      Miriam

  22. Ich bin zufällig auf diese Seite gestoßen, bei dem Versuch, irgendwie mit der Trauer um meinen verstorbenen Kater fertig zu werden.
    Er ist am Dienstag überfahren worden. Meine Freundin hat ihn gefunden und mich auf der Arbeit angerufen. Sie hat ihn dann zu mir nach Hause gebracht. Ich kann nicht einmal mehr sagen, wie ich es geschafft habe, vom Büro nach Hause zu fahren. Ich war völlig unter Schock. Ich hatte mir nie vorstellen können, dass sowas passiert, weil er immer so vorsichtig draußen war. Es hat mir das Herz gebrochen, als ich ihn im Garten beerdigt habe. Er war mein bester Freund, mein Seelenverwandter. Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, dass der Schmerz und die Trauer irgendwann nachlassen. Es ist plötzlich alles so schwer und so trostlos geworden. Es ist, als wäre man in ein tiefes dunkles Loch gefallen, aus dem man nicht mehr herauskommt…

    • Mein Beileid an dich, Edith!
      Ich kann nicht nachvollziehen, wie du dich fühlst. Glücklicherweise ist noch keines meiner Tiere überfahren worden. Aber ich kann deine Trauer nachvollziehen. Und ja, das tiefe schwarze Loch kenne ich auch. Es ist furchtbar, ein tierisches Familienmitglied, einen tierischen Freund zu verlieren. Es ist immer ein herber Verlust.

      Ich kann leider nichts Tröstendes sagen, denn Worte reichen da nicht. Ich weiß nur, dass du damit nicht allein bist und dass es irgendwann leichter wird. Bis dahin ist es einfach nur eine schlimme Zeit. So wünsche ich dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit. Und dass du bald wieder mit einem Lächeln an deinen Kater denken kannst.

  23. Am 25.März 2020 habe ich meinen geliebten Kater Vicky einschläfern lassen.
    Immer wieder muß ich soviel weinen, weil ich nicht alles unternommen habe.
    Mich plagt so das schlechte Gewissen- könnte er noch leben ?
    Ich weine und sage ihm, daß er mir verzeihen soll, ich habe mir damals nicht besser zu helfen gewußt.
    Angefangen hat das Ende mit der Gabe von Frontline.
    Ich habe ihm das Mittel nicht ordentlich draufgegeben,sodaß er es abschlecken konnte.
    Fakt ist, daß es mit ihm seitdem bergab ging.
    Er hat auch sonst nichts Giftiges gefressen.
    Das war Mitte Feber.
    Am 1.Tag des Lockdowns bin ich mit ihm zum Tierarzt gefahren.
    Er meinte, daß er Stimmungsaufheller brauche, weil er eifersüchtig auf die neue Katze sei.
    Ich konnte dem TA nicht klarmachen, daß er nicht eifersüchtig sei.
    7 Tage später war ich wieder beim TA, da es Vicky immer schlechter ging.
    Er hatte ganz dünnen Stuhl, kauerte herum, ging nur selten hinaus, er war ja eine Streunerkatze, und konnte teilweise das Fressen nicht bei sich halten.
    Der TA hat ihm Blut abgenommen.
    4 Tage später war ich wieder mit ihm beim TA.
    Die Werte waren alle bis auf den Zucker o.k., der Zuckerwert war sehr niedrig.
    Vicky hat eine Cortisonspritze bekommen.
    Am nächsten Tag, ein Samstag, bin ich nochmals alleine zum Tierarzt gefahren, um ein Medikament zu holen und den Zustand mit dem TA zu besprechen.
    Der TA meinte, daß sich def Zustand innerhalb von 2 Tagen bessern müßte.
    Leider war das nicht der Fall.
    Vicky hat nun auch noch sehr, sehr viel getrunken.
    Am Montag ist es ihm überraschend gut gegangen, er war sogar am Biotop eislaufen.
    Am Abend war er wieder lethargisch und ist herumgekauert.
    Der Dienstag war schlecht, meine Hoffnungen erfüllten sich nicht.
    Am Mittwoch war ich abermals beim TA, er wußte nicht mehr weiter und hat mich in eine Tierklinik geschickt.
    Vicky war ca.4 Jahre alt als er eingezogen ist.
    Ich kannte ihn aber schon länger, weil ich ihn 2 Jahre zuvor gesund gepflegt hatte, zu dieser Zeit durfte ich ihn noch nicht angreifen.
    Als er eingezogen ist, habe ich zu ihm gesagt : Du kriegst keine Chemotherapie, keine großen Operationen und ich werde Dich nie alleine lassen.
    In der Tierklinik mußte ich ihn coronabedingt leider für 3 Stunden alleine lassen.
    Er hatte verdickte Darmwände, entzundene Gallengänge und noch 2 Dinge, die ich nicht mehr weiß.
    Die TÄ hat mir 2 Behandlungspläne vorgelegt.
    Vicky sollte 4 Tage in der Klinik bleiben, Behandlungsplan ohne OP 1000 Euro, mit Op 1700 Euro.
    Ich mußte nachts 3-4x aufstehen, um ihn raus,- und rein zu lassen, wie soll eine Streunerkatze 4 Tage alleine und eingesperrt aushalten!
    Die TÄ konnte nichts bezüglich Chancen sagen.
    Ich habe meine Mutter angerufen, was ich tun solle.
    Sie hat gesagt : einschläfern.
    Als ich das der TÄ gesagt habe, hat sie ihr Gesicht verzogen, weil sie überrascht war.
    Nach Rücksprache mit der Oberärztin hat sie zugestimmt.
    Den letzten Blick von Vicky werde ich nie vergessen.
    Jetzt hadere ich, daß ich keine andere Optionen gewählt habe.
    Meine Mutter und ich sind auch deswegen so traurig, weil wir das Gefühl hatten, mein verstorbener Bruder hatte uns Vicky geschickt.
    Es war unglaublich, er kannte sich im Haus wirklich aus.

    Er war so eine liebe und dankbare Katze, kein Raufer, ein Gentleman, gutmütig, aber der absolute Mäusekiller.
    Ich habe das Gefühl, daß ich ihn ermordet habe, ich habe ihm einfach das Leben genommen.
    Es nimmt mich so her, daß sich durch seinen Tod meine multiple Sklerose verschlimmert hat.
    Vielleicht hätte er sich erholt?
    Nun liegt er im Garten unter einem seiner Wachtürme begraben.
    Alles ist nun hypothetisch, hätte, wäre,…
    Eigentlich bin ich noch immer überzeugt, daß ich richtig gehandelt habe, aber zwischen Gefühl und rationalem Denken sind Welten.
    Er fehlt mir so sehr.
    Es tut mir unendlich leid.

    • Lieber Klaus, mein herzliches Beileid an dich!
      Ich weiß nicht, was ich dir antworten kann. Alle schlauen Sprüche helfen ohnehin nicht. Wenn Trauer und Schuldgefühle da sind, gehen sie nicht so einfach – egal, wie der Kopf protestiert. Ich weiß, es hilft nicht, aber: mit diesem unerträglichen Mix aus Gefühlen bist du nicht allein. Und ich glaube, es gibt da kein Patentrezept, um das wieder loszuwerden.

      Ich kann und will nicht beurteilen, ob du "richtig" entschieden hast. Das kann keiner. Aber es muss sich zu diesem Zeitpunkt zumindest richtig für dich angefühlt haben. Sonst hättest du nicht so entschieden. Dass du jetzt zweifelst, ist wohl schlicht normal und – so glaube ich – zum großen Teil auf deine Trauer, die Unsicherheit und das Vermissen zurückzuführen.

      Ich kann dir nichts raten. Ich kann dir nur von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit wünschen. Gefühle und Gedanken zu sortieren kostet viel Kraft.

      Liebe Grüße
      Miriam

  24. Liebe Miriam und alle die hier lesen,

    Wie so viele bin ich zufällig auf diese Seite gestoßen, weil ich gerade selber den Verlust unseres Katers Leo verarbeite.

    Leo war der gerade mal einjährige Kater meiner Frau (damals war sie das noch nicht, das hat dann noch 4 Jahre gedauert) als er im mein Leben trat. Er hat mich anfangs vor lauter Eifersucht noch nicht mal ignoriert und ich musste mir seine Anerkennung und liebe erst verdienen.
    Er hat und seitdem über 19 weitere Jahre durch alle Höhen und Tiefen begleitet, hat uns Freude geschenkt und Trost gespendet.
    Im Alter von etwa 10 Jahren erkrankte er an Pankreatitis, unser Tierarzt kannte keine andere Katze, die das länger als 6 Monate überstanden hat und zu diesem Zeitpunkt stand zum ersten Mal die Frage im Raum, ob wir ihm erlösen müssen. Wir taten es nicht, fütterten seitdem Pankreas-Enzyme zu und gaben ihm etwa alle 4 Wochen eine Cortison-Sprite. Damit lebte er recht beschwerdefrei weiter.
    Obwohl er zuvor Kinder eher gemieden hat, als unsere kamen, hat er sie sofort akzeptiert.
    Wenn irgendjemand von uns krank oder traurig war, wich er nicht von dessen Seite.
    Mit den Jahren entwickelte er eine gewisse Arthritis, im Alter von 19 Jahren einen bösartigen Tumor im rechten Auge. Man hätte das Auge entfernen können, aber das Risiko der Operation wäre sehr groß gewesen und Schmerzen schien er keine zu haben – was die Tierärzte auch bestätigten. Im den letzten Monaten baute er körperlich ab, verlor massiv an Gewicht und war auch nicht mehr besonders zielsicher, was das Katzenklo angeht. Trotzdem war er noch aktiv, ging ab und zu raus, im sich in die Sonne zu legen und schmuste ausgiebig.
    Letzten Montag entschied er sich, dass es Zeit ist zu gehen. Er fraß und trank nicht mehr, legte sich auf den Spielteppich der Kinder mitten ins Geschehen und wollte seine Ruhe haben. Streichelte man ihm, äußerte er sein Missfallen und suchte sich einen anderen Platz. Die Kinder hatten natürlich Angst um ihn (wir Erwachsenen auch, aber uns war klar was passiert). Erst abends, als die Kinder ins Bett gingen, ließ er auf einmal Nähe zu.
    Die Kinder sagten ihm etwas ausgiebiger als sonst Gute Nacht und danach saßen meine Frau und ich noch bei ihm. Wir dankten ihm für die gemeinsame Zeit und die Liebe, die er uns geschenkt hatte und er drehte sich nochmal auf den Rücken, um sich den Bauch kraulen zu lassen. Als er zunehmend schwerer atmete und wir ihm alles gesagt hatten, was uns auf dem Herzen lag, sagten wir ihm, dass er gehen darf. Und das tat er dann auch. Zuerst atmete er nicht mehr, dann stellte sich dass Herz seinen Dienst ein.
    Wir sind unendlich dankbar, dass sein Abschied so friedlich war und dass er es und im seinen letzten Stunden erspart hat, vor dem Augen der Kinder zu sterben. Ich bin überzeugt, dass er den Zeitpunkt selbst gewählt hat und gewartet hat, bis wir bereit sind.

    Es tut trotzdem unglaublich wie, wir sehen ihn überall und das Haus ist ohne ihm entsetzlich leer.

    Wir haben ihn im Garten begraben, ein großer Feldstein liegt auf dem Grab und wir werden ihn nie vergessen.

    • Hallo Andreas!
      Vielen Dank, dass du diese herzerwärmende Geschichte mit uns teilst. Auch, wenn wohl alle nachvollziehen können, wie sehr es euch gerade schmerzt: deine Worte machen Hoffnung, dass das Abschied nehmen auch friedlich und gemeinsam geschehen kann. Aus deinen Worten spricht viel Liebe und Ruhe. Ich wünsche euch von Herzen viel Kraft für die kommende Trauerzeit.

      • Vielen Dank, Miriam!

        Sorry für diverse Typos, aber schreiben auf dem Handy ist nicht meine Stärke. Ich sehe die Fehler nicht…

        Was ich gerne allen mitgeben möchte, deren Tier sich noch auf dem Weg befindet und die über Euthanasie nachdenken: macht euch bewusst, ob das Tier leidet oder ihr als Menschen. Natürlich ist es schwer zu ertragen, wenn die Katze das Klo nicht mehr findet oder sie den Sprung aufs Sofa nicht mehr schafft und dabei abstürzt. Aber ich wäre heute dankbar, dürfte ich Leo noch eine Weile hinterher putzen und Oma schläfert man auch nicht ein, nur weil sie auf einmal einen Rollator braucht. Das Leben im Alter mag mühsamer sein, für Mensch wie Tier. Aber es kann immer noch ein Gutes sein.

      • Huhu Andreas!
        Das kann ich nur voll und ganz ganz ganz dick unterstreichen. Bei der Wahl, ob Euthanasie oder nicht und auch wann, sollte nicht der Mensch im Vordergrund stehen, sondern allein das Wohl des Tieres. Auch, wenn man vielleicht schwer mitansehen kann, dass sich das Tier verändert, vielleicht auch eingeschränkt ist, ist das noch lange kein Leid. Wir Menschen müssen uns da zurücknehmen und voll und ganz auf das Tier schauen.

  25. Liebe Miriam,danke,das mit der Rechnung mach ich, obwohl sie ja da alles hineinschreiben kann. Es hat mich jasehr gewundert, dass ich für die Euthanasie inkl.Hausbesuch nur E 55,- zahlen musste, ich habe dort schon sehr viel Geld gelassen. Die beiden Spritzen waren schon fertig abgefüllt und auf meine Bitte, ob man nicht nachspritzen kann hat sie nicht reagiert.Ich habe auf deinen Rat auch heute früh angerufen, es hat nur die sehr nette Assistentin mit mir gesprochen und einen Rückruf der Ärztin versprochen, der nicht kam. Ich möchte mich nochmals sehr herzlich für alle deine guten Ratschläge bedanken und werde versuchen mit all dem klar zu kommen. Liebe Grüße Maria

  26. Liebe Miriam, ich habe meine Katze gestern einschläfern lassen und bin total verzweifelt. Micki kam zu mir als Streunerkatze, sie war klein und zart und ich habe sie geliebt.Leider hatte sie immer Probleme mit der Bauchspeicheldrüse und den Nieren und wurde trotz Spezialfutter und Behandlungen immer weniger. Ich war mit ihr deshalb auch bei verschiedenen Tierärzten aber keiner konnte helfen. Jetzt war sie 12 Jahre alt und wog nur mehr 2KG. Ich habe mir auch überlegt sie natürlich sterben zu lassen,aber sie frass schon 5 Tage nichts mehr, trank auch kaum mehr und die Medikamente mit der Spritze verabreichen war auch eine Quälerei die ich dann sein liess. Die Tierärztin kam dann zu mir nach Hause, Mickiliess sich von mir ohne Widerstand aufheben und sass dann auch bei der Ärztin entspannt auf dem Schoß, die sie noch einmal untersuchte. Sie meinte mit Infusionen könnte man eventuell noch 14 Tage gewinnen, das wollte ich ihr nicht antun. Also entschloss ich mich sie einschlafen zu lassen. Was dann folgte war der reinste Alptraum und ich mache mir die größten Vorwürfe. Ich hab sie im Arm gehalten und sie bekam die Betäubungsspritze in den Po, denn die Venen waren angeblich zu schwach. Gleich wollte sie weg , wehrte sich und zappelte, das dauerte einige Minuten und dann erbrach sie sich auf meiner Schulter. Dann wurde sie ruhig und ihre Zunge hing aus dem Mäulchen. Die Ärztin meinte das wäre normal, ich hatte den Eindruck sie quälte sich. Nach circa 1/2 h bekam sie dann die letzte Spritze ich glaub in den Bauch ich konnte nicht mehr hinsehen. Und dann fing sie ganz stark zu zucken an mit weitaufgerissenen Augen,die Beinchen schlugen herum, der ganze Körper bebte, die Ärztin meinte dann nach einiger Zeit es wäre kein Herzschlag mehr nur mehr die Reflexe aber es dauerte sicher 20′ bis das endlich aufhörte.Ich war im Schock, ich dachte sie wird in meinen Armen friedlich einschlafen und kann mir das niemals verzeihen.Ich habe immer alles für sie gemacht und dann muss sie so schrecklich sterben. Das letzte was sie in ihrem Todeskampf gesehen hat war mein Gesicht, das werde ich niemals wieder los.

    • Huhu du!
      Zuerst einmal möchte ich dir von Herzen mein Beileid ausdrücken. Ein geliebtes Familienmitglied gehen lassen zu müssen, ist schwer genug. Wenn die Euthanasie dann auch noch so traumatisch ist, ist das ganz harter Tobak. Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich tröstet oder was diese schlimmen Bilder in deinem Kopf verschwinden lässt. Darum spare ich mir all die Worte, die dir eh nicht helfen.

      Wenn man das ganze rein anatomisch/biologisch angeht, kann das alles durchaus vorkommen. Und muss kein Zeichen für Qual oder sonst was schlimmes sein. Manche Medikamente haben Übelkeit zur Folge. Auch Muskelzuckungen nach dem Tod sind nicht selten. Dass Tiere währenddessen Angst verspüren, weg wollen und dann noch mal ungeahnte Energie aufbringen, kann ebenfalls passieren. Das kommt immer auf das Tier selbst, die jeweilige Situation und die jeweiligen Medikamente an. Es gehört zur Beratung durch die Tierärztin dazu, dir das alles vorher ganz in Ruhe zu erklären. Man ist zwar auf sowas nie wirklich vorbereitet, wenn es denn passiert – aber wenn man es theoretisch weiß, kann man das vielleicht anders verpacken.

      Ich weiß nicht, was passiert ist, wie die Beratung ausfiel, darum kann ich dazu nicht wirklich urteilen. Dass es dich unheimlich quält, merke ich aber. Allerdings bin ich hier wohl ein ungeeigneter Ratgeber.

      Ich möchte dir nur den Gedanken an die Hand geben, noch einmal das Gespräch mit der Tierärztin zu suchen. Ihr aus deiner Sicht zu erzählen, wie du das alles empfunden hast, was dich quält, wo du zweifelst. Frag sie offen, warum das so abgelaufen ist. Was davon eine rein körperliche Reaktion war und was vielleicht Emotion deiner Katze. Wenn dir ihre Antworten im Herzen nicht weiterhelfen, frage einen weiteren Tierarzt. So lange, bis du anfangen kannst zu verarbeiten.

      "Vergessen" geht vielleicht nicht/nie, aber "Verstehen" oder "Einordnen" hilft vielleicht etwas, damit es dir nicht mehr die Kehle zuschnürt.

      Und wenn all die medizinische Sicht nicht hilft, schau, dass du anderweitige Beratung bekommst: ein psychologischer Berater/Therapeut kann vielleicht Unterstützung bieten. Und nein: egal, was irgendwer sagt, es ist nicht "doof" oder "übertrieben" oder sonstwie negativ, wenn dich dieses Trauma enorm erschüttert und du Hilfe suchst, dich zu sortieren. Lass dir das nicht einreden. Wir gehen zum Arzt, wenn unser Körper nicht gut zurechtkommt, dann können wir es auch, wenn das unser Herz und unsere Seele betrifft.

      Bitte bleib stark,

      • Liebe Miriam, vielen Dank für deine rasche Antwort und die Ratschläge.Es macht mich deshalb so fertig, weil ich mich ja schon lange damit beschäftigt habe, wie ich sie am sanftesten gehen lassen kann und vor drei Monaten schon einen Termin abgesagt habe. Ich bin auch auf das Medikament T 61 gestoßen, das viele Tierärzte verwenden und das sehr kritisch gesehen wird. Ich habe meine Ärztin darauf angesprochen und sie hat gesagt sie verwendet es auch als letzte Spritze und dass das so nicht stimmt, es sediert und lähmt. Sie hat auch ihre eigenen Hunde und Katzen damit eingeschläfert und es gab nie Probleme. Ich komm damit nicht klar, warum ich nicht einfach nein gesagt habe und doch noch einen anderen Tierarzt gefragt habe wegen dem Venenweg oder einfach nichts gemacht habe und sie natürlich sterben ließ. Die Tierärztin meinte ja noch es sei ganz gut gelaufen ?????? ich war so im Schock und konnte nichts sagen. Ich habe meine tote Katze dann noch lange im Arm gehalten und mich tausendmal entschuldigt.Ich wollte immer das Allerbeste für sie und es ist das Allerschlimmste geworden. Nochmals vielen Dank für deinen Rat, aber ich glaube nicht, dass mir die Ärztin die Wahrheit sagen wird.

      • Hmmm.. T61 ist tatsächlich umstritten. Und eine Verwendung ist nur erlaubt, wenn vorher eine tiefe Sedierung erfolgt ist. Das Tier muss bewusstlos sein und darf nicht mehr auf äußere Reize reagieren. Das muss geprüft und sichergestellt werden, bevor T61 verabreicht wird. Hier findest du den Beipackzettel mit genauen Infos. Vielleicht lässt du dir eine ausführliche Rechnung mit Angabe der einzelnen Medikamente (+ Dosierung) geben und fragst da mal bei einem anderen Tierarzt nach.

        Bitte mache dir keine Vorwürfe. Du hast der Tierärztin vertraut und das sollte man eigentlich auch können.

  27. Hallo, liebe Miriam und alle, die hier lesen.
    Zuerst möchte ich sagen, daß ich – in meiner ganz ganz akuten Not und Trauer – auf diese seite gestoßen bin und mich sofort aufgehoben gefühlt habe.
    Als ich begann zu lesen, hatte ich Angst, daß vielleicht seit Jahren hier niemand geschrieben hat, weil ich wirklich gern auch etwas schreiben wollte – gerade hier.

    Vor zwei Tagen mußte ich meine kleine Lucy erlösen lassen.
    Lucy kam 2006 als kleines Kitten zu mir. Das war knapp zwei Jahre, nachdem mein Kater Paul zu mir kam, der mittlerweile ein alter Herr mit Diabetes und Arthrose ist, aber immer noch ganz viel Lebensfreude hat.
    Lucy litt seit einem Jahr an chronischer Pankreatitis, die sich in Appetitverlust, Gewichtsabnahme, Durchfällen, Erbrechen, Übelkeit und extremer Mäkeligkeit äußerte. Im akuten Schub nahm sie ab, so schnell konte man nicht schauen. Dann hatte sie Durchfälle wie Wasser, fraß kaum noch und erbrach das meiste von dem bißchen, das sie gefressen hatte, wieder. Dies alles wurde noch dadurch sehr schnell sehr ernst, da sie schon immer ein ganz ganz zartes kleines Schätzchen war. Mehr als 3,5 Kilo hatte sie auch früher nie, als sie noch gesund war.
    Nach der Diagnose letztes Jahr im Juni erhielt sie Spritzen, u.a. gegen Schmerzen, Übelkeit, zum Appetitanregen (Cortison), und Kochsalzlösung, wenn sie dehydriert war. Damals habe ich ganz viel Lieblingsessen zubereitet)Hauptsache, sie fraß!), gebratenen Fisch, gebratenes und rohes Fleisch, ganz viel liebevolles Zureden und immer wieder Anbieten, viele Male am Tag, beim Futtern dabeisitzen bleiben – was man halt so macht als liebende Katzenmama.
    Sie erholte sich damals so gut, daß ich es kaum glauben konnte, fraß wieder mit Appetit, schaffte sich wieder auf ein Gewicht von 2,9 Kilo hoch, und es ging ihr gut. Richtig gut! Ich war so glücklich.
    Dann begann es diesen April wieder von vorn. Anfangs Mäkeligkeit und weniger fressen, vermehrtes Futter-Erbrechen, und dann natürlich die schlimmen Durchfälle.
    Dabei war sie aber trotzdem immer schmusig, sich nicht zurückgezogen. Allerdings nahm sie jetzt nicht mehr wieder zu, sondern immer weiter ab. Man konnte ihre Rippen zählen, ihr Rückgrat und ihre Hüftknochen spüren. Ihr Köpfchen hat am Ende in meine Hand gepasst. Ihr Gewicht hatte sich fast halbiert. Seit Wochen habe ich mich mit dem Gedanken auseinandergesetzt, daß sie es dieses Mal nicht mehr schafft. Vorgestern schließlich habe ich entschieden, daß sie nun genug gekämpft hat, meine tapfere kleine Maus. Sie war müde, ich konnte es sehen.
    Niemals in meinem Leben hat mir eine Entscheidung so weh getan. Niemals in meinem Leben habe ich einen solchen Schmerz erfahren, wie ich ihn jetzt erlebe, seit mein Lucinchen nicht mehr bei mir ist.
    Ich lebe allein, und wir beide hatten eine so enge, liebevolle Beziehung, sie war immer in meiner Nähe. Ihr Schnurren war eine Wohltat nach anstrengenden Tagen oder wenn es mir nicht gut ging.
    Ich habe sie über alles geliebt. Und nun bin ich ganz verloren, ich fühle mich so allein, und der Schmerz bringt mich fast um.
    In der Tierklinik waren alle sehr verständnisvoll, ich konnte vor der Sprechstunde kommen. Lucy wurde untersucht, und wir hatten ein Gespräch, in dem mir gesagt wurde, daß keine Fett- und Muskelmasse mehr vorhanden sei. Die Tierärztin brauchte drei Versuche, bis der Venenkatheter lag. Ich mache ihr (rational) keinen Vorwurf, bin selber in einem medizinischen Beruf und weiß, daß bei schwerer Krankheit und Dehydrierung Venen schwer zu finden sind. Aber dennoch … Lucy hat so jämmerlich gemauzt, sie hat ihr wehgetan, und ich hätte sich anschreien mögen!
    Sie ist in meinen Armen eingeschlafen, ich habe sie gehalten, noch eine ganze Weile, und sie dann mit nach Hause genommen, damit Paul sie sehen kann. Etwa zwei Stunden später kam ein sehr netter Herr vom Krematorium und hat sie mitgenommen. Und nun warte ich, bis ich sie wieder nach Hause holen kann, in einer wunderschönen Urne, die genauso zart und hübsch ist, wie es meine Lucy war.
    Die Zeit steht still, ich bin wie betäubt. Wie kann man einen solchen Schmerz ertragen?

    Mein Liebes,
    du warst immer mein Baby, mein Herzchen, mein Schatz. Jeden Tag deines Lebens hast du mir Freude gemacht. Du hast mir deine Liebe und dein Vertrauen geschenkt und mein Leben so unendlich bereichert. Meine kleine Seelenverwandte …
    Ich liebe dich und vermisse dich unendlich.
    Deine Schmerzen sind nun vorüber und deine Seele ist frei. Schaf gut, mein geliebtes Herz.

    • Liebe Steffi,
      zuerst einmal möchte ich dir mein Beleid aussprechen. So ein Verlust ist nie leicht, er tut immer unglaublich weh. Und gerade in der ersten Zeit fühlt man sich, als bliebe einem die Luft weg. Man möchte weinen, schreien und eigentlich nur weglaufen vor dem Schmerz. Und keine Worte dieser Welt können das lindern.
      Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für diese erste schlimme Trauerphase!

      • Vielen Dank für deine lieben und mitfühlenden Worte!
        Ich versuche, den Alltag so gut es geht, zu bewältigen. Eine Art Normalität zu leben. Vor allem für meinen überlebenden Kater Paul, der ganz offensichtlich ebenfalls trauert.
        Es fällt mir schwer, aber ich habe ja noch ein krankes Tierchen hier, das mich braucht!

  28. Vielen Dank für Deinen Text und auch die vielen Beschreibungen Eurer Erlebnisse, Erfahrungen und vor allem Gefühle. Heute vor 1 Woche wurde mein Sammy überfahren… in der Parallelstraße unseres Dörfchens… und dieses Monster ist auch einfach weitergefahren. Es tut so wahnsinnig weh… 12 Jahre haben wir zusammen verbracht. Jetzt ist er einfach weg… mein Freund, mein Partner, mein Kind,… er war doch meine Familie. Danke an Euch und viel Kraft.

    • Hallo Tanja,
      Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich jetzt fühlst. Wenn ein Familienmitglied so tragisch und abrupt aus dem Leben gerissen wird, ist das unglaublich furchtbar. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit!

      • Vielen lieben Dank, liebe Miriam. Er fehlt mir so sehr, mein Kleiner. Deine guten Wünsche haben gerade gut getan.

  29. Vielen Dank für diesen Text und auch den über das Einschläfern. Ich befinde mich leider noch in der akuten Phase, da es erst drei Tage her ist. Die Süße fehlt an jeder Ecke im Haus, unglaublich wie ein so kleines Wesen ein Haus ausfüllen kann. Insbesondere mit den Schuldgefühlen was ich hätte früher erkennen müssen (Niereninsuffizienz), anders hätte machen sollen usw. kämpfe ich doch sehr. Da hat mir der Beitrag und die Kommentare und vielen ehrlichen Worte ein wenig geholfen.

  30. Hallo zusammen😔vor vier Tagen ist unser geliebter Krümel mit nur knapp 2Jahren überfahren worden. Er war auf dem Weg nach Hause. Jemand hat einfach eine Tüte auf ihn gelegt😢 hier gibt es so viele Raser. Vor einem Jahr ist seine Schwester Mausi gestorben😰 Sie war noch so jung. Wir waren abends beim Tierarzt, welcher uns nicht ernst nahm. Wir hatten Muffin als Freund für Krümel ausgesucht, dieser leidet so und sucht Krümel😥es ist so herzzerreißend und ich bin leer und starr vor Trauer😢wir leiden alle so sehr!
    Wie kann man als Autofahrer so herzlos sein und ein Tier liegen lassen?
    Traurige Grüße an Euch alle!

    • Hallo!
      Es tut mir sehr leid, das zu lesen und ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit. Wenn so ein schrecklicher Unfall ein Familienmitglied aus der Welt reißt, reißt es uns den Boden unter den Füßen weg. Es tut mir leid für euch 🙁

  31. Hallo Miriam ,

    bei meiner Suche nach Antworten bin ich auf Deinen Bloog gestoßen ,welcher mich durch die vielen Geschichten sehr berührt aber mir auch Angst macht ,das mein Schmerz nie vergeht.
    Letzen Mittwoch wurden unsere beiden Katzenkinder in nur „Sichtweite“ 3 Meter von unserem Haus entfernt angefahren .Beide müssen auf der Stelle Tod gewesen sein.
    Ich lag schon im Bett aber den Schrei meines Mannes werde ich nie vergessen.Beide Garfield 9 Jahre schon mürrisch geboren aber um keine Streicheleinheit verlegen und unsere kleines Flöckchen sanft wie der Wind lagen zusammen auf der Strasse in einer riesigen Blutlache.Der Fahrer scheint einfach weiter gefahren zu sein , was mich nur traurig macht, meinen Mann aber total wütend.Er verarbeitet seine Trauer in Wut, will niemanden mehr helfen, egal was vor unserer Tür passiert . So kenne ich Ihn garnicht. Dazu muß ich sagen, das wir am Begin einer kleinen Siedlung wohnen , wo kaum Durchgangsverkehr ist.
    Der Gedanke das es jemand aus der Siedlung war ,liegt schwer auf unseren Herzen.Unsere Bäckerei hat sofort einen Aushang gemacht ob jemand etwas gesehen hat . Keiner wirklich keiner hat sich gemeldet. Es ist so traurig, seit dem Tag schläft unsere Tochter wieder in unserer Bettmitte und weint immer wieder fürchterlich.
    Ich kann diesen und auch andere Autofahren denen so etwas passiert nicht verstehen. Haben Sie kein Gewissen ? Ist unsere Gesellschaft schon so verrodet das man nicht wenigstens sein bedauern ausdrücken kann , wenn man ein Tier überfahren hat und man Wissen müßte das dahinter ein Besitzer steht.Als Besitzer möchte man doch nur Wissen was passiert ist um einfach Ruhe zu finden.
    Wir werden noch lange um sie trauern …und jeden der es beim Verlust seinens geliebten Katzenkindes auch tut versteh ich von ganzen Herzen.

    • Hallo Diana!
      Mein Beleid für euch! Ich kann mir nicht vorstellen, wie groß eure Trauer, eure Wut gerade ist. Es macht mich sprachlos, dass jemand nach so einem Unfall einfach ungerührt weiterfährt und nicht einmal den Mumm für ein "Es tut mir leid" hat.

      Ich wünsche euch, dass diese schlimme Zeit bald vorübergeht!

  32. Hallo Miriam,
    auch ich sitze gerade auf meinem Sofa und weine bei den ganzen Geschichten.
    Vllt hilft es mir, auch meine Geschichte aufzuschreiben.
    Im Oktober 2007 fanden die Eltern meines damaligen Freundes im Urlaub einen Karton auf dem Feld und fanden zwei Kitten. Da sie selbst schon zwei Fellnasen hatten, brachten sie sie in ein Katzenasyl. In Belgien ist es aber wohl so, dass sie aufgrund der hohen Kosten die Babys innerhalb von 24 Stunden einschläfern. Als ich davon erfuhr, habe ich mich sofort bereit erklärt, sie zu nehmen. Also wurden sie mitgenommen und einen Tag später war ich die stolze Besitzerin von Merlin und Gandalf, beide 4 Wochen alt. Ich musste ihnen anfangs noch beim Essen helfen, aber bald bekamen sie es hin.

    Freitags vor einer Woche fuhr ich mit Gandalf zum Tierarzt, da er immer im Kreis lief, sein Futter nicht mehr erkannte und generell aphatisch wirkte. Die TA machte einige Tests, Blutergebnisse waren ‚leider‘ alle in Ordnung, hatte sie doch auf eine Mittelohrentzündung gehofft. Sie überwieß mich für ein MRT in eine Tierklinik, machte mir aber den Eindruck, als befürchte sie das Schlimmste. Der Termin war montags, sonntags ging es ihm sehr schlecht, er fraß und trank nichts.Montags nach dem MRT hatte ich die Gewissheit, dass Gandalf einen Gehirntumor hat. Er hatte bereits schon fast die komplette rechte Gehirnhälfte in Beschlag genommen und würde bald auf sein Atemzentrum drücken und er würde aufhören zu atmen. Sie riet mir, ihn gar nicht mehr aus der Narkose aufwachen zu lassen. Aber ich entschied mich dagegen, da ich mich noch von ihm verabschieden wollte.
    Ich telefonierte Dienstag einen Tag später mit meiner TA und wir vereinbarten einen Termin für Donnerstag Abend bei mir zu Hause.
    Durch die Gabe von Schmerzmitteln und Cortison schien es ihm besser zu gehen und ich haderte mit mir, ob ich ihn wirklich schon gehen lassen sollte. Am Donnerstag wirkten die Medikamente anscheindend nicht mehr, denn er fraß und trank wieder nicht mehr. Auch war er seit Tagen nicht mehr auf Klo gewesen. Kurz bevor die TA da war, erbrach er sein fast komplettes schon halbverdautes Essen der vovorherigen Tage inkl. einer Menge Blut. Dies machte mir dann noch mal bewusst, das es die richtige Entscheidung ist, so schwer sie auch immer noch ist.
    Ich war die ganze Zeit bei ihm, bis zu seinem letzten Atemzug lag er in meinen Armen in seiner gewohnten Umgebung. Auch Merlin hatte genügend Zeit sich von ihrem Bruder zu verabschieden.
    Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben, dass er nicht mehr da ist. Innerhalb von 6 Tagen musste ich mich mit dem Schlimmsten auseinandersetzen.
    Auch wenn ich zwischendurch gezweifelt habe, denke ich, es war die richtige Entscheidung. Ich konnte mich in Ruhe von ihm verabschieden, genau wie Freunde und Merlin. Ich habe mir immer gesagt, ich möchte nicht, dass einer von ihnen unnötig leidet. Auch wenn es die schwerste Entscheidung war, die ich jemals treffen musste. Den ganzen Abend war meine beste Freundin bei mir und hat mich unterstützt.
    Was ich aus dem Ganzen gelernt habe ist folgendes:

    Man weiß am Anfang nie, wann die richtige Zeit ist, aber man sollte IMMER im Interesse des Lieben handeln und nicht, weil man Angst hat loszulassen. Ich habe gemerkt, wie sehr er leidet und sein Leben aus Egoismus künstlich zu verlängern, bringt einem im Nachhinein nichts, da man sich dann oft erst einmal an die schlimmen letzten Tage erinnert.

    Man sollte immer jmd dabei haben, der einen unterstützt, einem hilft und einfach nur da ist. Einen versteht und einem einfache Dinge auch abnimmt. Mir hat es sehr geholfen, dass sie in der Tierklinik dabei war, da ich garnicht mehr aufnahmefähig war, nachdem ich den Tumor gesehen habe.

    Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man ihn in seiner gewohnten Umgebung über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Ich wollte nicht, dass er noch mehr Stress hat, weil er in die blöde Transportbox muss etc. Auch scheint es Merlin geholfen zu haben, dass sie sich von ihm verabschieden konnte.

    Auch wenn sich manches sehr rational und nicht emotional anhört, leide ich sehr. Ich vermisse ihn in jeder Minute und denke, er kommt gleich um die Ecke. Merlin schläft gerade wieder einmal auf seinem Handtuch, auf welchem er die letzten Tage gelegen hat. 😥
    Er wird mir immer fehlen und immer in meinem Herzen sein. Was mich aber aufrecht hält, ist dass er bis zum Ende nicht alleine war und wir uns in aller Ruhe von ihm verabschieden konnten.

    Danke für deinen Blog. Es tröstet einen, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist.

    • Hallo Birgit!
      Zuerst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen. So ein Verlust ist nie leicht, egal, wie viel Zeit zum Abschied man hat. Auch, wenn der Kopf vielleicht versteht, will / kann es das Herz eine ganze Weile lang nicht. Meiner Erfahrung nach hilft es ein bisschen, zumindest eine Diagnose zu haben, wenn man Entscheidungen trifft. Auch, wenn es so eine furchtbare Diagnose ist wie bei euch.

      Ich wünsche dir für die kommende Zeit von Herzen viel Kraft.

  33. Auf der Suche nach Rat bin ich auf deine Seite gestoßen, die mir viel Trost gab. Bereits im Dezember standen wir vor der schweren Entscheidungsfindung einschläfern oder nicht. Unsere Tillie war schon fast 19 Jahre und musste täglich mehrere Medikamente wegen Asthma, Schilddrüse und ihrer Herzkrankheit nehmen. Hinzu kam, dass sie wegen Arthroseschmerzen kaum noch laufen konnte. Ich habe alles mögliche versucht, aber Schmerzmittel konnte sie nicht nehmen wegen der Wechselwirkungen. Es tat mir weh, sie so zu sehen. Nur Bürsten hat sie noch geliebt. Weihnachten hat sie noch erlebt, am 14. Januar habe ich sie dann bei unserem Tierarzt einschläfern lassen. Der Warteraum war leer, so dass ich genug Zeit hatte. Ganz friedlich schlief sie nach der Narkosespritze in meinem Arm ein und ich staunte auch, wie gefasst ich war. Und natürlich kommen im Nachhinein Fragen. Vielleicht hätte ich noch länger bleiben sollen beim Tierarzt – das Einschläfern ging so schnell. Durch deinen Beitrag habe ich das erste mal über einäschern nachgedacht und das dann auch machen lassen. Aber sie fehlt trotzdem, mein Alltag muss neu organisiert werden, da die letzten 4-5 Jahre intensive Pflege und Zeit der Katze gehörten. Nun ist die Zeit frei, das ist erst mal neu. Momentan kann ich mir nicht vorstellen jemals wieder eine Katze zu haben. Ein Foto und eine rote Urne in Herzform sind mir geblieben, sowie viele Erinnerungen. Danke, für all die Beiträge hier.

  34. Ich finde die Beitäge in diesem Block sehr hilfreich und ehrlich. Ich habe meine Lady nach 13 1/2 Jahren einschläfern lassen müssen, Diagnose Tumor im Kopf. Das ist nun vier Tage her und diesen Blog habe ich am zweiten Totestag gelesen. Am Samstag morgen bin ich mit meiner Lady zur Tierärztin gefahren mit dem Wissen, das ich eine tote Lady mit nach Hause nehmen werde. Die letzten Minuten war Lady in meinem Arm, ich habe mit Ihr gesprochen und sie gestreichelt. Mich bei Ihr entschuldigt und ihr alles gute auf Ihrem weiteren Weg gewünscht. Da ich durch vorherige Erfahrung der Euthanesie wußte was ich nicht wollte, war Lady in meinem Arm, hat mich gerochen und gehört. Als sie eingeschlafen war durch die Narkosespritze, sollte ich Lady auf den Behandlungstisch legen, was ich so nicht konnte. Ich holte aus Ihrem Körpchen die Decke heraus, legte die Decke auf den Behandlungstisch und legte meine Lady auf die Decke, aber so dass ihr Köpfchen weiterhin auf meinem Unterarm lag und ich immer bei Ihr war sie mich gehört und Gefühlt hat bis zur letzten Sekunde.Um 10.03Uhr war sie Tot. Wir führen nach Hause einfache Wegstrecke ca 20 min. Auf dem nach Hause Weg mußte ich nicht ein einziges mal anhalten, keine rote Ampel, keine sonstigen Störungen, was für diesen Weg schon ausergewöhnlich ist. Auch war kein einziges anderes Auto direkt vor oder hinter uns, auch sehr ungewöhnlich. Aber als wir kurz vor zu Hause waren es war 10.23 Uhr blinzelte aus dem verregneten Tag die Sonne und ein Regenbogen hat sich gebildet, inden wir hinen fuhren. Was für ein Erlebnis zu hoffen wissen wünschen, dass meine Lady da in den Himmel gegangen ist. Ich denke das so und ich weiß für mich, dass das Abschied nehmen schwer ist. Aber es ging bis zu Ihrem Tot nicht um mich, sondern um meine Lady und für mich war es ganz, ganz wichtig dass ich bei Ihr bin und Ihr den Weg vom Diesseits ins Jenseits so angenehm wie möglich mache, dass war ich meiner Lady schuldig. Und die Ereignisse mögen Zufälle sein aber für mich haben sie eine andere Bedeutung. Ab dem Moment, wo Lady Beerdigt war, ging es um meine Trauer und deren Bewältigung und dabei hat mir mein Tun um den Tot von Lady und das lesen dieses Blogs geholfen. Vielen Dank dafür und allen die diese schwere Zeit durchmachen müssen viel Kraft dafür.

    • Huhu Klaus!
      Auch, wenn ich beim Lesen deines Kommentars echt einen Kloß im Hals hatte – bei uns musste der „letzte Gang“ das letzte Mal im Dezember gegangen werden – hatte ich auch ein Lächeln auf dem Gesicht: es liest sich viel Liebe heraus und es fühlt sich sehr friedlich an, das zu lesen.

      Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit!

  35. Hallo,
    ich habe am 06.12. meine geliebte Katze Ronja einschläfern lassen. Ich weiß nicht, ob ich richtig entschieden habe und mache mir schwere Vorwürfe. Sie wurde plötzlich blind, Bluntuntersuchung und Ultraschall waren nicht so gut.Schlechte Durchblutung. Eine Herzklappe hat nicht richtig funktioniert. Sie war orientierunglos und ständig unterwgs. Trotzdem habe ich es mit Infusionen und Tabletten versucht.Futter,Wasser und Tabletten mit Spritze gegeben. Kurzzeitig gab es eine enorme Verbesserung. Sie war orientiert und fraß auch wieder. Dann ein Rückfall. ICH habe habe dann, nach 12 Tagen des Versuchens kurzfristig entschieden, dass es nicht mehr geht.Kein Arzt erreichbar oder nur Gewäsch. Jetzt quäle ich mich damit, dass ich denke, ich hätte es weiter versuchen müssen!!! Sie war erst elf Jahre alt. Ihre Schwester ist auch noch bei mir und wir beide trauern sehr! Pebbles und ich weinen jeden Tag , und niemand versteht es! Jeder sagt, ich hätte das Richtige getan! Ich glaube ihnen nicht! Der Schmerz und mein Gewissen zerreissen mich! Wie kann ich mich selbst davon überzeugen, das Richtige getan zu haben? Und was mache ich wegen Pebbles? Sie sucht ihre Schwester und mir zerreisst es das Herz…..

  36. Liebe Miriam, dein Text hat mich berührt…Genau weil ich eben diese Frage habe „darf ich trauern?“ Wir mussten heute unsere geliebte, 13 jährige Filly einschläfern. Sie war „meine“ erste Katze, in Anführungszeichen denn sie wurde dann zu unserem Familienmitglied. Ich war damals 11 Jahre alt, als wir sie zu uns holten. Schon von anfang an hatte sie mich ausgesucht. Ihre Geschwister hatten kein Interesse an mir, nur die Filly. Sie war eine Katze, die nie viel hatte, ausser mal ne entzündete Pfote oder kleine Wehwehchen. Vor 4 Wochen rief meine Mama an und erzählte mir, dass man die Katze wohl einschläfern muss, weil sie ne nicht schwindende Schwellung hatte. Man hatte ihr zwar kurz zuvor einen Zahn entfernt, dann ging die Schwellung ein wenig zurück, man dachte, das sei der Übeltäter gewesen, dem war nicht so. Also sind wir dann zum TA. Dort wurde klar, dass es ihr durch das Cortison symptommässig besser ging und wir nahmen sie mit. Gestern fing das ganze im Mund zu bluten an und dann wurde uns bewusst: nun wäre es nur noch ein Leiden..sie durfte noch 3 Wochen länger leben und geniessen, aber jetzt geht es nicht mehr. Ich hoffe, sie hatte die 3 Wochen nicht zu viel schmerzen…aber der Tierarzt hatte uns keine Vorwürfe gemacht, er sagte, vor drei Wochen sah es auch anders aus, da konnte man nicht wissen, wie und wie lange es weitergeht. Einerseits sind wir nun erleichtert, anderseits fühle ich mich leer. Ich habe die Filly seit meinem Auszug daheim (konnte sie leider nicht mitnehmen, man kann eine Freigängerin nach 11 Jahren nicht in eine Wohnungskatze verwandeln) nur noch ca. alle 2 Wochen gesehen… Hätte ich mehr mit ihr Schmusen sollen? Wobei ich sie jedes Mal gekuschelt habe. Hätten wir sie schon eher behandeln müssen? Wir haben die Schwellung fast nicht bemerkt, die Filly hatte nie Anzeichen auf Schmerzen oder so. Ach…ich weiss nicht. Dank deinem Text habe ich mich einfach getraut, mal rauszulassen. Über all wird man belächelt, wenn man „wegen einem Tier“ traurig ist… Man fühlt sich so eingeengt und darf ja nichts sagen…Auf jeden Fall werde ich meinen Weg der Trauer gehen…Danke noch einmal für den Text!!
    Unser Filly wird immer ein Platz bei uns haben, ich behalte sie tief in meinem Herzen

  37. Bin durch Zufall auf diese Seite geraten.
    Wie tröstlich ist es sich mit anderen Betoffenen auszutauschen.
    Musste am 27.05 meine geliebte Pitu gehen lassen.Das ging so schnell innerhalb von 4 Wochen,am Anfang war eine Zahnsanierung dann ein Infekt. Bei der Blutabnahme wurde dann ein sehr hoher Nierenwert festgestellt.Da ging es der Maus dann von Tag zu Tag schlechter.Akutes Nierenversagen!
    Ich hatte zu Anfang schon sowas geahnt. Das ist jetzt schon 8 Wochen her und ich weine immer noch jeden Tag.Meine geliebt Pitu für immer in meinem Herzen.

    • Mein Beileid zu deinem Verlust, Beate 🙁 Auch uns wurde am 22.05 ein Tier aus unserer Mitte gerissen. Es tut immer noch weh, aber wenn die positiven Erinnerungen erst überwiegen, ist das Schlimmste geschafft. Ich wünsche dir viel Kraft!

      • Vielen Dank für Deine lieben Worte.
        Dir herzliches Beileid.
        Die Erinnerung bleibt und irgendwann tut es nicht mehr so weh.

  38. Ich lese das alles hier während der totenwache für MeinMiez.
    ich kann nicht immer die groß-und kleinschreibung einhalten, weil KleineMiez, die mit mir wacht, die pfote auf meinen arm gelegt hat und meinen fingeraktionsradius einschränkt.
    MeineMiez ist ein findelkind uns kam in einer sporttasche als maikätzchen zu mir – und geht nun in einer sporttasche nach fast12 jahren von mir.
    leider völlig überraschend. ganz plötzlich, vorgestern, zog sie sich zurück und machte sich bereit. Das kannte ich schon, wollte es aber nicht wahr haben. (KleineMiez hat die Position gewechselt.)
    Wir sind also zum Tierarzt gefahren. …. ….. …….
    Überall Tumor und Unbehebbarkeit.
    Sie wäre erstickt, verhungert, verdurstet.
    Ich kann das so nicht wiedergeben.
    Sie musste, in meinem Arm erlöst, werden.
    Innerhalb weniger Stunden mußte ich mich von MeineMiez trennen.
    das gibt es doch gar nicht.
    Nun habe ich sie in der Sporttasche zum zweiten mal nach Hause geholt.
    sie liegt, als ob sie schläft.
    KleineMiez und SchwarzeMiez helfen mir bei der Totenwache.

    Überall fehlt MeineMiez.
    MeineMiez war eine selbsterklärte Königin. Eine blonde Persermiez, ein Karamellwölkchen. Ein mürrisches, befehlendes, wundervolles. alles hörte auf ihr Kommando…

    mehr ist nicht drin.
    Danke für alle Beiträge hier. damit bin ich nicht so allein.

    Am schlimmsten sind die vielen *Nie wieder* überall. bei allem, was man tut.
    Ich trage ja alles, was ich muss, und ich verstehe es auch … aber das Vermissen überall ist unerträglich!

    Was ich zur *Regenbogenbücke* sagen wollte:
    Bisherkannte ich das nicht, wußte nichts von diesem Regenbogen.
    eine Stunde, nachdem MeineMiez gegangen ist, erschien ein doppelter, riesiger Regenbogen, so super nah, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich hatte das Bedürfnis, ihn zu fotografieren.
    und jetzt lese ich hier von der Regenbogenbrücke.
    es gibt keine Zufälle.
    In ewiger Liebe und Dankbarkeit, dass du dir uns als Personal ausgesucht hast. Meine Königin.

  39. Hallo Miriam,
    Vielen Dank für deinen Artikel und auch alle anderen, die hier ihre Erfahrungen geteilt haben. Ich bin zwar am heulen, aber ja irgendwie hilft es zu lesen, dass man nicht die einzigste ist, der es so geht…
    Wir waren heute Vormittag mehrere Stunden mit meinem Kater Strike, ca. 14 Jahre alt, in der Tierklinik. Dienstagabend waren wir schon bei unserer Haustierärztin, die mich fast nicht mehr heim lassen, sondern direkt in die Klinik schicken wollte.
    Mein Kater hat stark abgenommen und atmet schwerer als sonst.
    Bei den heutigen Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall und Ablassen der Flüssigkeit) kam raus, dass er Flüssigkeit mit Gewebeklumpen im Bauchraum hat. Diese deuten darauf hin, dass er einen Tumor hat, den man bei den bisherigen Untersuchungen nicht einwandfrei sehen konnte. Alle weiteren Untersuchungen habe ich abgelehnt, da laut Aussage der Ärztinnen der Tumor wenn nicht operabel wäre und auch nicht auf Chemie ansprechen würde. Abgesehen davon möchte ich meinem Liebling weder eine OP noch eine Chemotherapie zumuten. Mit einem Appetitanreger und einem Schmerzmittel durften wir nochmal nach Hause, allerdings ist es eine Frage der Zeit bis sich wieder Flüssigkeit angesammelt hat und/oder er so schwer atmet, dass ich ihn erlösen muss.
    Nun sitze ich hier mit meinem Kater auf dem Schoß und weiß, dass das Ende naht. Ich muss sagen, dass mir dieses Wissen es auch nicht leichter macht. Bleib ich jetzt daheim und kleb ihm an den Pfoten bis wir zum TA müssen? Ich bin eh schon völlig durch mit den Nerven, das macht es doch dann auch nicht besser… Vor zwei Jahren ist sein ein Jahr jüngerer Neffe Quiek gestorben… Der war zum Schluss ein Pflegefall… Konnte sich nicht mehr bewegen, nicht allein auf Toilette und so weiter, trotzdem den und so blöd wie es klingen mag, ging es dem Kerl an sich gut. Er war kommunikativ, verschmust und verspielt wie immer. Bei ihm ging es dann aber sehr schnell, Kurzatmigkeit und Herzrasen… Unsere alte TA hat ihn dann eingeschläfert… Das ist auch so ein Punkt… Die TA sollte auch dem Halter sympathisch sein, gerade wenn es um die Einschläferung geht, oder!?
    Ich denke wenn es soweit ist, fahr ich wieder in die Klinik, die ist zwar weiter weg, aber da fühlte ich mich mit meinem Kater besser aufgehoben als bei meiner TA um die Ecke. Ich weiß wirklich nicht wie ich das überstehe, auf der einen Seite bereue ich es nicht ihn heute nochmal mit heim genommen zu haben, andererseits hadere ich mit mir, ob das richtig war…
    Entschuldigt meinen wirren kleinen Roman. Ich Versuche meine Fassung wieder zu finden und die restliche Zeit mit meinem Kater irgendwie zu genießen…
    Liebe Grüße
    Yvonne

    • Huhu Yvonne!
      Erst einmal: ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
      Es ist nie einfach, wenn unsere Tiere unheilbar krank sind oder letztlich versterben. So etwas ist immer eine Ausnahmesituation für alle Beteiligten. Und sind wir mal ehrlich: hier gibts kein "Richtig" oder "Falsch" – nur individuelle Wege, die wir gehen. Und jede Entscheidung kann man bezweifeln oder hinterher bedauern. Fakt ist: wir wissen im Vorhinein nie, was wir wirklich tun sollen. Das stellt sich manchmal erst hinterher raus – wenn wir Glück (oder Pech?) haben.

      Ich glaube, das Beste ist es hier, sich ganz auf sein Herz zu verlassen. Du scheinst vernünftig genug zu sein, um deinen Tieren kein unnötiges Leid zuzumuten, nur, weil du nicht loslassen kannst. Ihm jetzt noch eine schöne verbliebene Zeit zu machen ist nachvollziehbar und vermutlich auch das Einzige, was du tun kannst. Keiner von uns kann in die Zukunft schauen. Wir alle können nur Entscheidungen treffen, die für diesen einen Moment richtig erscheinen. Ob sie das letztlich sind, kann Keiner wissen.

      Du hast dafür gesorgt, dass Strike alle nötigen Untersuchungen und die angemessene medizinische Versorgung erhält. Jetzt möchtest du dich zuhause auch um seine emotionalen Bedürfnisse kümmern. Dass sie wohl auch deinen entsprechen, ist doch vollkommen oki. Auch du brauchst bei allem Stress, aller Trauer, aller Angst und Unsicherheit Zeit, dich gebührend zu verabschieden. Das solltest du dir und ihm gönnen.

      Und mal ganz ehrlich und platt vorn Kopf: Warum sollte er in der kalten Klinik bleiben, wenn sie sowieso nichts mehr für ihn tun können? Dann lieber die letzten Stunden oder Tage im warmen Zuhause verbringen, wo er geliebt und umsorgt wird…

      Für mich hat ein Tierarztbesuch auch immer etwas mit Vertrauen zu tun. Nicht unbedingt mit Sympathie – der TA, den ich "doof" finde kann fachlich super kompetent sein 😉 Aber wenn das Vertrauen nicht da ist und ich vielleicht sogar befürchte, mein Tier könnte dort nicht gut aufgehoben sein, nehme ich auch weitere Wege in Kauf, um meinem Tier die bestmögliche Behandlung angedeihen zu lassen.

      Kurz: Egal, wie du dich entscheidest, dein Herz muss dahinter stehen. Sonst könnte es passieren, dass du dich hinterher schlechter fühlst, als du es eigentlich solltest. Und das brauchen wir alle neben dem Verlust und der Trauen und dem Vermissen nicht auch noch.

      Ich wünsche euch in all dem "Doofen" auch viel Schönes!
      Liebe Grüße
      Miriam

  40. Hallo
    Ich habe meine 14 jährige Herzenskatze einschläfern lassen vor drei Wochen.
    Ich hatte ihr vor jedem Tierarztbesuch versprochen Sie wieder mir heim zu nehmen diesmal versprach ich ihr bei ihr zu sein.
    Bis zum letzten Atemzug….
    Ich habe nun das Gegühl zu ersticken nie wieder richtiges Glück empfinden zu können.
    Sie war mein Ein und Alles
    Sie war immer für mich da
    Kennt Ihr das Gefühl das ihr am liebsten bei eurem geliebten Tier wärd? Ich würde gerne so vielen lieben Katzen ein zu Hause geben aber ich habe noch so viele Selbstzweifel und vermisse Sie so sehr dass ich jeden Tag weinen muss….
    Lg

    • Huhu Patri,
      zuerst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen. Selbstzweifel und Vermissen gehören (fast) immer dazu. In dieser ersten Zeit der Trauer überrollt es einen förmlich 🙁

  41. Hallo an alle,die das Lesen.Ich musste heute zu schnell und unerwartet meinen Findelkater gehen lassen.Ich hatte Ihn erst vor 3 Tagen halb verhungert aufgelesen und mit nach Hause genommen.Er war schon ein älteres Tier.Gestern war ich beim Tierarzt und da ein geschwollene Mäulchen hatte,vereinbarten wir,dass ich Ihn heute morgen vor der Arbeit wieder bringen sollte ,um nachzusehen,was der Grund für die Schwellung wäre.Ich dachte an einen Abszess o.ä.Mein Sohn wollte den Kater dann nach 2 Stunden wieder abholen.Kaum auf Arbeit angekommen,dann der Schock Anruf.Der vermeintlich e Abszess entpuppte sich als grosser Tumoreinbruch bis in den Maßenbereich und der TA hat meinen Streuner gar nicht mehr aus der Narkose Aufwachen lassen und ich war einverstanden,Ihn über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.Ich bin so wütend und traurig zu gleich,das Streunerle nicht mehr helfen zu können.Der TA meinte auch,er hat in den letzten Tagen unsäglichen Schmerzen gehabt.Nun liegt Streunerle im Garten begraben und ich habe ein Busch Herbstastern darauf gepflanzt. Mein Herz tut weh und wenn ich an Ihn denke,muss ich weinen.Das einzige,was mich tröstet, ist der Gedanke,dass ich Ihm noch 2 schöne Tag e bereitet habe.Er hat etwas Weich fütter gefressen,ich habe sein verfilztes Fell gekämmt,und habe mit ihm geschmust.Mehr konnte ich nicht mehr für ihn tun.Danke fürs Lesen.Christa

    • Huhu Christa!
      Mein Beileid zu deinem Verlust! Ich denke, du hast ihm nicht nur 2 schöne Tage bereitet – was allein schon viel wert ist! – sondern ihm auch einen Abscheid ermöglicht, den er so ohne dich nicht gehabt hätte. Manchmal kann man mehr nicht tun 🙁

  42. Ich möchte hier auch etwas schreiben.
    Vor 17 Jahren, klingelte mein spät abends mein Telefon, ich hörte nur eine Katze jämmerlich schreien und einen Bekannten, der mir sagte er hätte gerade eine Katze gefunden und würde sie mir bringen.
    Da mein damaliger 10jähriger Kater sehr eigen und selbstgewählter Einzelkater war, war ich skeptisch wie das funktionieren würde, aber für eine Nacht würde es wohl gehen dachte ich.
    Dann saß keine 15 Minuten später dieser etwa 4 Wochen alte kleine Schreihals in meinem Wohnzimmer, und mein alter Eigenbrötler nahm sich sofort seiner an. So zog Schröder bei mir ein. Ein knappes ¾ Jahr später starb mein Linus (der Eigenbrötler) an Multiorganversagen. Das war sehr hart und Schröder ein großer Trost. Ich habe jetzt noch Bilder von Linus in meiner Wohnung stehen. Schröder bekam nach einer Trauerphase Gesellschaft von meiner kleinen Maus, sie ist ungefähr ein halbes Jahr jünger als er. Schröder ist extrem anhänglich und menschenbezogen, Mausi ist zwar sehr dominant, aber geht auch gern ihren eigenen Weg, vor allem seit ich für Freigang sorgen konnte. Als Schröder nicht mehr so gut auf die Fensterbank konnte baute ich alles altersgerecht um, innen Stufenkratzbäume an allen Fenstern, aussen Rampen und Treppen damit er besser an die Fenster kann, denn man hat ja einen Pförtner der das Fenster öffnet wenn ich zu Hause bin, also wozu die Katzenklappe benutzen 😉
    2013 zog dann noch mein Monster (damals zwischen 6-8 Jahre alt) ein, sie wurde mit dem Sturm in meinen Garten geweht, niemand kannte sie, niemand wollte sie, also behielten wir sie und waren dann ein Quartett.:) Dadurch musste dann noch eine zweite Katzenklappe her, also wurde Das Küchenfenster umgebaut.
    Anfang des Jahres stellte sich heraus, Schröders Nieren wollen nicht mehr so wirklich, ergo, Futterumstellung und alles wurde wieder gut.
    Vor etwa eineinhalb Monaten fand ich bei Monster einen Knubbel an den Rippen. Nicht operabel. Sie hat keine schmerzen, und solange es ihr gut geht, genieße ich sie zu haben, und versuche es ihr so schön zu machen wie es geht, was auf Grund ihrer vielen Ängste und Verhaltensstörungen nicht so einfach ist, aber ich gebe mein bestes. Sie ist auch wesentlich entspannter geworden, aber die kleinste Kleinigkeit reicht schon um sie wieder nur unter dem Bett vorzufinden. Keine Ahnung was sie durchgemacht haben muss, aber es muss schlimm gewesen sein.
    Vor drei Wochen bemerkte ich eine Beule an Schröders Unterkiefer und fuhr zum Tierarzt. Ich fürchtete schon schlimmes denn…nicht warm, sehr hart, nicht druckdolent…konnte fast schon keine Entzündung sein…ist es auch nicht.
    Es ist ein Osteosarkom.
    Schröder frisst noch gut und gern, putzt sich, schmust, schläft, geht im Garten spazieren…und es kann jeden Tag passieren dass der Kiefer bricht. Ich gebe ihm seit der Diagnose kein Diätfutter mehr, er soll fressen was ihm am besten schmeckt, meine Tierärztin meinte dass das nicht mehr tödlich für ihn sein kann, und solange er keine Schmerzen hat soll ich ihn verwöhnen wie ich kann, was ich auch mache. Kommende Woche habe ich noch Urlaub, versuche tapfer zu sein damit ich nicht die Zeit damit verschwende ihm sein Fell nass zu weinen, und versuche nicht in Panik zu verfallen, er ist für mich etwas ganz besonderes, immerhin habe ich ihn hochgepäppelt, er schlief immer in den Bauchtaschen meiner Pullover (damals trug ich sowas viel), bis er halt zu groß dafür wurde 😉
    Ich habe Angst vor „dem“ Moment, aber genauso viel Angst davor, ob irgendwas passiert (sein Kiefer bricht) wenn ich gerade das Haus verlassen habe um den ganzen Tag zu arbeiten.
    Aber ihn einschläfern lassen solange er noch so gut drauf ist? Ich weiß nicht, das kann ich auch nicht. Wie werden die anderen beiden damit fertig werden? Die Mädels verstehen sich nicht wirklich gut, gehen sich halt aus dem Weg, und Schröder ist hier irgendwie immer der Ausgleichende. Er versteht sich mit beiden. Mausi kennt es nicht ohne Schröder, sie kam von ihrer Mama zu uns, die zwei waren nie getrennt, immer ein Team und sie rächte ihn sogar wenn ein Nachbarskater ihn mal „zwischen“ hatte. Keine Ahnung, es ist alles im Moment sehr schlimm, all diese Gedanken, selbstvorwürfe und Fragen die Du in deinem Artikel oben schon beschrieben hast….
    Es ist ein permanentes Gefühlschaos ist mir, tut mir leid aber das musste einfach mal raus.

    • Huhu Jasmin!
      Bitte nicht "tut mir leid": wir alle haben die gleichen Ängste, die gleichen Zweifel und uns gehen die gleichen Gedanken im Kopf herum. Ich kann verstehen, dass du dich fragst, wann der "richtige" Zeitpunkt ist, ob es so etwas überhaupt gibt. Letztlich fragt man sich später oft "Wars zu früh?", "Oder gar zu spät?". Ich glaub, das könnt nur ihr beide ganz allein ausmachen, indem ihr euch in die Augen und die Seelen seht. Dass du zwischen "Genießen" und Heulen schwankst, kann ich nur nachvollziehen. Letztlich aber kann diese Zeit jetzt noch einmal ganz innig werden, sie muss nicht nur traurig sein. Nehmt jeden Tag, wie er kommt, freut euch über jede Minute. Ich wünsche euch von Herzen, dass Schröders Abschied so liebevoll wird, wie du dich die ganzen Jahre um ihm gekümmert hast.

      • Hallo Miriam,
        danke für die aufbauenden Worte. Die Frage ob es zu früh oder zu spät ist musste ich mir nicht stellen, ein Schatz wie er ist nahm er mir das ganze ab. Gestern hat er gefressen, geschlafen, seine Runden gemacht, mit mir geschmust…und plötzlich bekam er einen Krampfanafall. Er starb in meinen Armen, es ging ganz schnell, ich habe es geschafft ruhig zu bleiben bis es vorbei war, er sollte kein geheule hören. Wenigstens passierte es zu Hause und ich war bei ihm, mehr konnte ich mir und ihm nicht mehr wünschen. Mausi verkraftet es scheinbar wie alles, sie macht es mit sich aus, und Monster ist ziemlich verstört. Ich habe überall diese Feliway-Stecker verteilt in der Hoffnung dass das wirklich was bringt. Ich bin einfach nur dankbar diese 17 Jahre mit ihm gehabt zu haben.

      • Huhu Jasmin!
        Zuerst einmal möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen und dir viel Kraft für die kommende Zeit wünschen.
        In solchen Situationen findet man schlecht die "richtigen" Worte 🙁

        Ich glaube, der Gedanke, dass du bei ihm warst und ihr den Tag noch so genießen konntet, wird dir die Trauer im Lauf der Zeit ein wenig "einfacher" machen.

  43. Ich bedanke mich auch dafür, dass es diesen Block gibt und möchte euch gerne Nalas Geschichte erzählen, aus ganz eigennützigem Grunde, denn ich bin unendlich traurig und vielleicht hilft es ja seine Gedanken niederzuschreiben, denn ich kann soviele eurer Gefühle wiedererkennen dass ich mich hier verstanden fühle, obwohl ich fürchte, dass ihr mich verurteilen werdet. Ich habe gestern eine meiner beiden Katzen gehen lassen müssen. Nala wurde nur 5 Jahre alt und ich vermisse sie wie verrückt und bin ständig am weinen und wie gelähmt. Nala bekam ich als kleines Kätzchen vom Tierarzt. Man hatte sie in einem Lastwagen gefunden und niemand wusste woher sie so wirklich kam. Als ich mit der anderen meiner Katzen, Mie, beim Tierarzt war, fragte man mich, ob ich Nala nicht mitnehmen wolle als Spielkammeradin für meine erste Katze und da Nala mich mit grossen wunderschönen Augen ansah und mich nicht mehr loslassen wollte als ich sie auf den Arm nahm, nahm ich sie mit nach Hause. Mie, war zu Anfang nicht begeistert, aber Nala wusste wie man sich als kleines Kätzchen bei erwachsenen Katzen einschmeichelt und die beiden wurden schnell gute Freunde. Nala liebte gutes Futter hatte aber immer soviel Respekt nur aus ihrem Napf zu futtern und Mies Schälchen nicht anzurühren.
    Nach 2 Jahren zog ich in ein Haus um und ich freute mich, wie meine beiden Pelspopos die Natur genossen. Nala kam in der Herbstzeit jede Nacht mit einer Maus nach hause und verspeiste sie mit grossem Wohlbehagen auf meiner Türmatte. Das waren die einzigen Augenblicke dass mich meine Süsse anknurrte, denn die Maus gehörte nur ihr. Ich hatte schon immer gemerkt, dass es Nala schwer fiel Kot abzusetzen, ihr Kot war hart wie Gibs und er verliess immer nur ihn kleinen Portionen ihren Körper. Vor 14 Tagen merkte ich dann, dass die Gegend um ihren Anus nass war und ich dachte erst, dass sie Durchfall hatte und gab ihr ein wenig Joghurt, den sie auch gerne nahm. In der Tierarztpraxis wurde mir gesagt, dass Durchfall bei Katzen ab und an vorkommt und es erst einmal nicht nötig sei mit der Katze vorbeizukommen. Ich bekam etwas mit, dass ihre Darmkultur wieder in Ordnung bringen sollte und eilte erleichter heim in der Hoffnung, dass nu alles gut würde, aber es wurde nur noch schlimmer. Nala wollte nichts mehr fressen und deshalb hörte ich auf sie mit dem Medikament zu unterstützen. Nala begann wieder mit gesundem Appetit zu futtern, spielte, jagte Mäuse, aber wurde etwas mehr träge und zärtlicher als sie es normalerweise war. Das feuchte Hinterteil behielt sie bei und ich schaute an diesem Montag mit ihr in der Tierarztpraxis vorbei. Nala wollte gar nicht mit in die Transportbox, was vollkommen untypisch für sie war. Beim Tierarzt knurrte und fauchte sie und wollte sich nicht anfassen lassen, auch vollkommen untypisch für sie. Der Tierarzt war gezwungen ihr etwas zur Beruhigung zu spritzen um überhaupt an sie heranzukommen. Nachdem Nala eingeschlafen war, fand die Tierärztin einen Megacolon in Nala. Sie meinte, die Prognose sei nicht sehr gut, aber sie wolle die Katze bei sich behalten um ihr gleich zu helfen den Colon loszuwerden, betäubt war sie ja schon. Ich könne sie am nächsten Tag dann wieder abholen. Als ich um 17.30 zur Arbeit fuhr rief meine Tierärztin an, und meinte, dass sie den Grund für den Colon gefunden hatte. Nala hatte sich als Kätzchen das Becken gebrochen (ich habe nie etwas davon gemerkt und als ich sie bekan wurde mich davon auch nichts gesagt) und das war dann anschliessens schief zusammen gewachsen, ein Oberschenkelhalsknochen sass auch nicht mehr in der Beckenpfanne sondern war verknöchert und verursachte ihr sicherlich schon jetzt Schmerzen. Durch das schiefe Becken würde die Ärztin einige Probleme haben Nala zu helfen und sie konnte nicht ausschliessen, dass sie dabei Nala verletzen würde und die Katze den Rest ihres Lebens nur mit Schmerzen leben würde in der rechten Hüfte hatte sie offenbar schon Gicht. Ein Megacolon würde immer wieder in ihrem Falle auftreten, da die Nerven im Dickdarm durch das schiefe Becken nicht mehr richtig arbeiteten (bin kein Arzt habe es so verstanden) und deshalb sie nie mehr richtig gesund würde. Sie empfahl Nala sofort zu erlösen, da sie ja noch immer in Betäubung lag. Ich stand for der Tür meines Hauses mit dem Telefon in der Hand und auf dem Weg zu Arbeit und wusste nicht was ich tun sollte. Ich wollte meine Süsse nicht verlieren, sie hat mir nur Freude und Liebe gegeben. Ich hatte ihr versprochen, dass alles gut wird, wenn wir zum Tierarzt fahren, sie hat mir vertraut. Sie hat gefressen und gespielt bei mir zuhause und ich wollte nur dass sie wieder gesund wird und nun dass. Ich hörte nur:“ Der Megacolon wird wiederkommen und sie hat schon jetzt grosse Schmerzen.“ Ich habe die Tierärztin gebeten Nala zu erlösen, aber jetzt, 2 Tage nach ihrem Tod, habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden, ich konnte sie nicht trösten, ich habe ihr versprochen alles wird gut und nun ist sie tot. Ich vermisse sie so und ich habe sie im Stich gelassen. Vielleicht wäre ja alles gut geworden, vielleicht wäre sie wieder gesund geworden. Gegen Gicht gibt es Schmerzmittel, habe ich der Tierärztin zu schnell nachgegeben? Ich konnte Nala nicht einmal bei mir begraben. Hatte 24 Stunden Dienst und der Gedanke eine kalte steife Nala nach Haus zu holen machte mir Angst. Nun wurde sie verbrannt, die Tierärztin sagte auf eine humane Weise ich brauche mir keine Sorgen zu machen, aber ich fühle, dass ich sie im Stich gelassen habe. Ich habe einen meiner besten Freunde verloren der mir in allem vertraut hat. Sie fehlt mir so. Heute Nachmittag bin ich mit Mie spatzieren gegangen, die Stellen wo Nala sonst mit ihr Fangen und Verstecken gespielt hat, aber Nala war nicht da, sie wird nie wieder da sein. Mie liegt neben mir und schnurrt, leckt meine Hand und leget eine ihre schwarzen Pfoten auf meine Hand und blinzelt mit den Augen so als wollte sie sagen:“Alles wird wieder gut.“ Aber ich kann nicht aufhören zu weinen, denn ich kann mir nicht verzeihen. Ich weiss nicht ob ich richtig oder falsch gehandelt habe, alles in mir ist wie versteinert. Ich hoffe, dass Nala mir verzeihen kann und dass ich doch irgendwo die richtig Entscheidung getroffen habe. Ich muss damit leben, aber im Augenblick weiss ich nicht wie. Ich hoffe ihr habt Recht und das Leben geht weiter irgendwann und vielleicht, auch wenn es lächerlich klingen mag, sehen wir uns ja wieder, auf dieser Regenbrogenbrücke von der so viele sprechen.
    Ich bedanke mich bei euch, dass ich mein Herz erleichtern durfte und hoffe, dass ihr mich nicht auch verurteilt so wie ich es selbst tue.

    • Huhu Anette!
      Zuerst einmal ein herzliches Beileid an dich! Als nächstes ist mir wichtig zu sagen: hier verurteilt dich sicher KEINER! Es gibt Dinge im Leben, auf die hat man keinen Einfluss, man kann sie nicht ändern, auch, wenn man sich das sehnlichst wünscht. Ich konnte in deinem Text nichts lesen, was ich nicht verstehen kann oder was ich unpassend fand.

      Ich kann verstehen, dass du nun irgendwie "in der Luft hängst", weil du dich nicht verabschieden konntest und dass das dir unheimlich zusetzt. Das würde glaube ich Jedem so gehen. Ich persönlich kann aber nur sagen: wenn ich davon überzeugt wäre, dass es meinem Tier nie mehr wirklich gut gehen wird, wenn man es aufwachen lässt, hätte ich genauso gehandelt wie du. Frage dich nicht "Hab ich sie verraten?", sondern "Hätte ich es verantworten können, sie wieder wachwerden zu lassen, wenn ich doch weiss, dass es ihr dann schlecht gehen wird?". Keiner weiss, was hätte werden können oder ob es jemals wieder gut geworden wäre.

      Ich bin mir sehr sicher, dass sie dir verzeiht, weil du nur das Beste für sie wolltest. Es ist normal, dass man zweifelt und auch, sich in bestimmten Situationen selbst Vorwürfe zu machen. Ich glaube, das hat Jeder schonmal durchgemacht. Dazu kommt noch das Vermissen und alles zusammen gibt eine ziemlich giftige Mischung, die uns lange verfolgt, wenn wir nicht lernen, damit umzugehen.

      Ich wünsche dir von Herzen alle Kraft, die du jetzt brauchst. Mache dir keine Vorwürfe! Du konntest nur so handeln, wie den Informationsstand es zuließ – vollkommen egal, was hätte werden können oder auch nicht!

      • Hallo Miriam,
        Vielen vielen Dank für deine lieben und tröstenden Worte. Es tut so gut, wenn man diese Dinge erzählen kann und wenn jemand einem zuhört und zu trösten vermag. Habe das Geheimrezept wie man mit dieser Mischung aus Vermissen, schlechtem Geweissen und Vorwürfen umgeht, aber deine Worten trösten mich und ich danke dir sehr herzlich dafür.
        liebe Grüsse
        Annette

  44. Danke für den schönen Text. Ich bin über ihn gestolpert, als ich versuchte im Internet der Frage nach zu gehen, warum der Verlust meiner Katze auch nach sechs Jahren so sehr schmerzt. Ich habe mich nach ihrem tot ein halbes Jahr lang in den Schlaf geheult. Sie hat ein zu großes Loch in meinem Herzen hinterlassen.

    Ich hatte sie von einer Tierrettung und es war Liebe auf den ersten Blick. Die Katze die sonst zu keinem wollte ist auf mich zugerannt und in meinen Schoß gesprungen. Seid dem schlief sie jede Nacht im Bett vor meinem Bauch, ich bin abends mit ihr eingeschlafen und morgens war sie auch immer da.

    Sie ist nicht die erste Katze die mir gestorben ist, und seid dem auch nicht die letzte, aber ihr Verlust ist für mich am schlimmsten und das macht mir ein schlechtes Gewissen. Ich habe die anderen auch geliebt, aber deren Tod leichter verkraftet.

    Es tut gut mal darüber zu schreiben, auch wenn die Tränen in den Augen brennen.

    • Huhu Stefan!
      Ich – und sicher auch viele, viele andere Tierhalter – kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Man liebt jedes Tier auf seine ganz eigene Art für seine ganz eigene Art und Weise, mit uns umzugehen und uns zu lieben. Da ist es leider auch nicht verwunderlich, dass es bei jedem Tier unterschiedlich wehtut, auch manchmal auf andere Art wehtut. Ich denke, es ist nicht "unnormal" (gibt es bei diesem Thema überhaupt ein "normal"?), dass es auch nach Jahren noch schmerzt.

      Jeder Verlust ist anders, jeder Verlust ist auch eng mit anderen Emotionen verknüpft: Wut, Selbstzweifel, Angst oder – wie bei dir – schlechtes Gewissen. Ja, man fühlt sich mies, man fühlt sich als Verräter, als schlechter Halter, wenn ein Verlust mehr schmerzt als der andere…

      Auch ich kenne das und ich kenne dieses miese Gefühl, dass dann in einem rumort. Ich persönlich denke, dass man in solchen Fällen nicht so streng mit sich sein darf – so geht der Schmerz nie vorbei. Dass es unterschiedlich (lang) wehtut ist menschlich: wir sind keine Roboter, wir haben fast alle – wenn wir ganz ehrlich sind – unsere Herzenskatzen, bei denen alles anders ist, näher, verbundener als bei anderen Katzen. Dafür müssen wir uns nicht schämen, denn es heisst nicht, dass wir die anderen Katzen nicht lieben, dass wir sie schlecht behandeln oder links liegen lassen. Wir lieben all unsere Katzen – und zwar so unterschiedlich, wie sie auch sind. Das ist oki!

    • Huhu Claudia!
      Es kommt drauf an, was enthalten ist. Ich kenne die Zusammensetzung jetzt nicht, aber ich habe noch im Kopf, dass sie teilweise einigermaßen annehmbares Futter haben und Futter, dass ich persönlich meinen Katzen niemals vorsetzen würde 😉

  45. Hallo Miriam auch ich habe eine traurige Geschichte erlebt vor gut 18 Jahren noch zu DM Zeiten damals wollte ich schon eine Katze haben Ich bekam von einem Mann einen 9Jahre alten wunderschoenen Kater namens Penny ich zahlte dem Mann 100 DM Ich hatte ein tot krankes katerchen gekauft und wusste es nichtPenny war nur ganze fuenf Tage bei mir Penny musste zum Tierarzt und der stellte fest Magenkrebs im Rndstadium ich viel Buchstaeblich aus allen Wolken ich konnte es nicht fassen.Penny musste erloest werden es ist traurig das es Menschen gibt die ihre Tiere einfach nur irgendwo abladen wenn es Schwierigkeiten bereitet Diese Sache werde ich nie vergessen wie mag sich erst Penny gefuehlt haben die Geschichte von Sonja hat mich traurig gemacht Lg Claudia

  46. Ich gabe zu auch mal gedacht zu haben, wenn mein Kater mal so krank ist das es keine Hoffnung mehr gibt, lasse ich hin einschläfern. Und im stillen habe ich mir gewünscht das er einfach mal einschläft und nicht wieder aufwacht. Was dann nach 17 Jahren kam, war ganz was anderes und ich bin nicht stolz darauf. Weil ich es nicht wahrhaben konnte, hat mein Kater vor 3 Jahren länger leiden müssen.
    Lange habe ich gebraucht, mit meiner Trauer und es doch so ganz ohne Katze nicht ausgehalten. Im meinem Umfeld bin ich nicht auf Verständnis gestoßen, sondern auf echt dumme Sprüche.
    Erst heute habe ich wieder an die Hausecke geschaut an der er immer saß und darauf gewartet hat das ich nach Hause komme. Aber inzwischen sind es die guten Erinnerungen die kommen wenn ich an seinem Grab vorbei gehe oder mich etwas an ihn erinnert.

    • Caren, ich denke, den „richtigen“ Zeitpunkt zu finden, ist unheimlich schwer für uns alle. Da spielen so viele Emotionen mit, so viele Ängste und Zweifel und wenn man Pech hat, denkt man immer, man hat was falsch gemacht. „Hätt ich mal noch gewartet“ – „Hätt ich mal nicht so lange gewartet!“ .. irgendwie haben wir an solchen Selbstzweifeln glaub ich fast alle zu knabbern. Schön, dass du diesen Gedanken in etwas Positives umwandeln konntest!

  47. Hallo Miriam danke für deine antwort ich habe noch zwei liebe kater 9u8 Jahre sie stammen von privat sie sagen die tiere haben impfpaesse ich weiss nicht ob die tiere geimpft sind die Leute geben die Papiere nicht raus und wegen Kinder sollten die kater weg jetzt habe ich die kater muss ich sie impfen lassen? Gruss claudia

    • Huhu Claudia!
      Die Frage zu den Impfungen ist nicht pauschal zu beantworten, sondern nur ganz individuell. Ich persönlich bin der Meinung, eine vernünftige Grundimmunisierung sollte schon sein, danach hängt es davon ab, wie die Tiere leben (Freigang oder nicht?), wie sie gesundheitlich drauf sind und welches Risiko haben, sich mit Krankheiten anzustecken, gegen die man impfen kann. Du kannst, wenn du dir ganz unsicher bist, eine Blutuntersuchung machen lassen, die anzeigen kann, ob deine Beiden noch Antikörper (=Impfschutz ausreichend oder nicht?) aufweisen.

      • Vielen dank fuer deine antwort ich moechte dir sagen das ich dein Forum gut finde du spendest uns und unseren Katzis Trost u Anteilnahme Herzlichen dank alles gute fuer dich gruss Claudio

      • Huhu Claudia!
        Danke für deine lieben Worte. Ich wünsche euch für die Zukunft viel Gesundheit und viele schöne Momente gemeinsam!

  48. Hallo Miriam taifun meine Katze wurde18 Jahre alt sie hatte ein gutes katzenleben ich bekam sie als sie as sie zwei Jahre war die Besitzer gaben sie weg sie stoerte wohl nur ich hatte gute Jahre mit ihr die letzten zwei Jahre wurde sie krank der Tierarzt gab ihr eine vollnarkose er konnte angeblich nichts finden er zog nur einen Zahn nach der vollnarkose ging es mit Taifun bergab beim2 Tierarzt stellteman eine herzkrankheit fest und der dritte tieratt eine nierenkrankheit taifun hatte scmerzen 3 tieraerzte taifun hat gelitten u ich auch sie wurde am 20 1 216 erloest meine Frage woran erkennt man einen guten tierarzt liebe gruss Claudia

    • Huhu Claudia!
      Zuerst einmal möchte ich dir zu deinem Verlust von Herzen mein Beileid ausdrücken! Es ist immer schlimm, ein geliebtes Tier gehen lassen zu müssen 🙁

      Wie man einen guten Tierarzt erkennt? Hmmm… Ich glaube, da haben wir alle unsere eigenen Prioritäten und manchmal erkennt man das auch erst, wenns wirklich ernst wird. Ich hatte dazu mal ein paar grobe Punkte notiert, vielleicht hilft dir das schon etwas weiter: "12 Punkte, an denen du einen guten Tierarzt erkennst".

      Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit!
      Liebe Grüße
      Miriam

  49. Meine18 jaehrige Katze taifun ist am vergangen Mittwoch letzte Woche gestorben ich hing sehr an ihr sie fehlt mir wie erkennt man einen wirklich guten tierarzt

  50. Hallo,

    Danke für deine Geschichte. Du sprichst mir so aus der Seele! Ich habe heute von meinem TA erfahren dass trotz allen erdenklichen Medis und Infusionen der Zustand meines geliebten Prince ( ja er heißt so) sich innerhaöb 1 Monats so verschlechtert hat, dass ich ihn morgen erlösen werde ?…

    Es ist iwie tröstlich zu wissen, dass nicht nur ich die verschiedensten Gefühle in mir vereine wie Wut und Schuldgefühle da ja ich quasi sein Leben beende…
    Ich fürchte mich vor morgen, aber aber ich will meinen Liebling nicht unnötig leiden lassen. ?

    • Huhu Sandy!
      Ich kann deine Gedanken verstehen: einerseits weiss man, dass es für das Tier vielleicht besser ist, andererseits sind da riesige Zweifel, das "Richtige" zu tun. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft!

  51. Vielen Dank für diesen wertvollen Blog. Vielen Dank, dass ich nun weiß, dass nicht nur ich diese tiefe Trauer empfinde. Mein Mitgefühl gilt allen, die hier etwas geschrieben haben und denen, die still mitgelesen haben.
    Bitte erlaubt mir, hier ein paar Worte an meine geliebte, verstorbene Katze zu richten.
    Meine geliebte Safisch,
    ich liebe und vermisse dich über alle Maße. Dein Tod kam so plötzlich. Vor fünf oder sechs Jahren hast du beschlossen bei uns zu leben. Deine Katzenmama war darüber sehr traurig,aber wir haben uns gefreut. Du warst so wunderschön und einzigartig. Zuerst hatte ich Angst vor dir, hab mich nicht getraut dich zu streicheln, weil du so gefaucht hast. Als du eine Weile da warst,fing ich an dich zu verstehen. Du hattest schon vieles mitgemacht im Leben. Es dauerte eine Weile bis du uns Vertrauen geschenkt hast. Du hast dich dann von deiner liebsten Seite gezeigt und warst serh kuschelbedürftig. Wir begannen dich zu lieben, und du liebtest uns auch. Du warst schon alt, aber so wunderschön und quickfidel. Safisch ich liebe dich so, und nun bist du nicht mehr da. Alles ist leer und still. Wir sind in einer so tiefen Trauer wie wir es uns hätten nie vorstellen können. Es tut mir so leid, für all die Dinge, die ich nicht gemacht habe, für all die Zeit, die ich dir nicht geschenkt habe.Du weißt, wie viel wir immer arbeiten mussten und wie müde wir waren, aber du hast uns immer durch dein Quitschen, Miauen und Schnurren das Leben versüßt. Die lustigsten Orte hast du dir ausgesucht, um dort Schläfchen zu machen: Schränke, Schubläden, Bettkasten, Kartons, Wäschekörbe, Obstschüsseln,Computertastaturen u.v.m. Es ging dir so gut.Du hattest das ganze Haus und den Hof für dich wie du es dir immer gewünscht hattest und alle anderen Katzen kampfstark vertrieben. Doch als vor zwei Wochen die große Hitzewelle über Deutschland hereinbrach, hast du dich in den Keller verzogen. Wir dachten, dass du dort sein wolltest, weil es kühler war, aber als deine Futterschüsseln unberührt blieben, fingen wir an, uns Sorgen zu machen. Wir dachten, dass du in der Hitze keinen Hunger hast, oder dass du bei deinen nächtlichen Streifzügen irgend woanders etwas isst. Als die Hitze vorbei war, hast du aber auch nichts gegessen und kamst immer noch nicht aus dem Keller. Ich habe dir das Essen runtergebracht, sogar das Hähnchen auf das du immer ganz wild warst. Aber nichts. Du hast nichts gegessen. Nach einer Woche, letzten Samstag vor zwei Tagen rief ich dann den Tiernotdienst an.Zufällig hatte die Tierärztin Notdienst, bei der wir mit dir schon mal waren als du Flöhe hattest. Obwohl ich dich in all den Jahren nicht ein einziges Mal hochgehoben hatte, weil du das nicht mochtest, musste ich es am Samstag machen, um mit dir in die Praxis zu fahren. Du hast mich gewähren lassen. Was danach kam war ein einziger Albtraum. Es tut mir so leid, dass ich nicht vorher mit dir zum Arzt geganggen bin, aber du warst einfach immer so agil und quickmunter. Die Ärztin sagte mir am Telefon, dass sie dich stationär aufnehmen möchte, wenn du wirklich seit einer Woche nicht gegessen hattest und ich war frohen Mutes, dass dir nun geholfen wird. Auf der Waage hieß es, du hättest nicht abgenommen, sogar 200 Gramm zugenommen. Aber als die Ärztin mit der Untersuchung begann, begann unsere Welt unterzugehen. Du hattest ganz viel Wasser im Bauch. Das war nicht gut. Sie sagte, wenn du Fip hast, darf sie dich mir nicht wieder mit nachhause geben und du musst eingeschläfert werden, weil das hochansteckend sei. der erste Test bestätigte ihren Verdacht. Safisch, ich war weg. Ab dann konnte ich nicht mehr denken, um dein Leben zu verteidigen wie ich es als Katzenmama hätte tun müssen. Der zweite Sicherheitstest sagte, aber dass du doch kein Fip hast, und ich bekam wieder Hoffnung und war so stolz auf dich, dass du kämpfst und der Test zeigt, dass du wieder mit mir nachhause kommen sollst. Aber die Ärztin ließ nicht locker und wollte einen Ultraschall machen. Während ich noch mit deinem Papa telefoniert hab, dass er ganz schnell in die Praxis kommen soll, warst du schon beim Ultraschall. Du warst so still und leise und hast alles mit dir machen lassen, was so untypisch für dich war. Ich kam dazu. Die Bilder zeigten, dass dein Bauchraum voller Tumore war. Man konnte deinen Darm gar nicht mehr erkennen. Da war nur noch Tumorgewebe. Und die Ärztin sagte, dass sei bösartig, rapide gewachsen und unheilbar. Mein geliebter Schatz, es tut mir so leid, aber sie sagte wir müssen dich einschläfern und ich habe nicht widersprochen. Ich wollte nicht, dass du zuhause leidest, Schmerzen hast und verhungerst. ich habe nicht gekämpft. Bitte denke nicht, dass ich dich nicht geliebt habe. Ich hasse mich dafür, dass ich nicht vorher mit dir zu Arzt gegangen bin, ich hasse mich dafür, dass ich keine Zweitmeinung eingeholt habeoder mit dir in eine Spezialklinik gefahren bin. Du warst meine erste Katze und ich hatte damit keine Erfahrung. Du wart 19 Jahre alt, wenn nicht sogar noch älter. Ich dachte in dem Moment, dass du dein Leben hattest und nun nicht leiden sollst. Ich dachte, ich tue dir damit einen Gefallen. Aber jetzt denke ich, dass du hättest Leben wollen, dass du gewollt hättest, dass ich um dich kämpfe, weil ich ein Mensch bin und mit Menschen/Ärzten reden kann und du nicht. Ich blieb bei dir bis du eingeschlafen bist. Ich habe nicht einmal geweint. Ich war stark.Das Praxisteam dachte bestimmt, ich sei gefühllos. Das stimmt nicht. Ich wollte rational und vernünftig sein. Sie haben dich mir dann mitgegeben und wir haben dich sofort im Garten begraben. Dein Körper war noch ganz warm, zart und weich, und ich musste dich in das dunkle, kalte Erdloch legen! Schon im Auto fing meine Trauer an. Ich habe dich dann unter Tränen begraben. Mit meinen nackten Händen buddelte ich das Loch. Ich wollte dich da nicht reinlegen, so ganz allein, so ganz ohne uns, aber es musste sein , und wir mussten das ganz schnell machen, weil wir unter Schock waren. Dann haben wir nichts mehr machen können. Wir waren wie gelähmt. Wir haben geweint, versucht uns mit Fernsehen abzulenken, aber ich konnte nichts folgen. ich habe nichts gegessen. Wir konnten nicht schlafen. Wir haben nur an dich gedacht. Am nächsten Tag mussten wir wieder arbeiten. Auch bei der Arbeit haben wir nur an dich gedacht und mussten weinen. Ich bin etwas stärker als dein Papa. Ich kann ihn nicht leiden sehen. Er ist so ein starker Mann, aber wenn es um dich geht, ist er ganz schwach und weint viel. Ich hab mich am Sonntag sehr zusammengerissen, ich habe versucht meine Trauer vor ihm nicht so zu zeigen während der Arbeit, damit er schwach sein durfte und sich drauf verlassen konnte, dass ich den Laden schmeiße. Nach Feierabend war es aber wieder ganz schlimm und wir haben so viel geweint und dich so schrecklich vermisst. Wir vermissen dich die ganze Zeit. Wir lieben dich. Wir lieben dich. Wir lieben dich so sehr! Ich habe keinen Hunger. Ich rauche jetzt ganz viel und trinke ganz viel Kaffee. Ihm zuliebe esse ich etwas, damit er isst, aber ich schmecke nichts, denn es bedeutet mir nichts.ich muss nur an dich denken wie du eine Woche lang nichts gegessen hast. Du weißt, dass ich dich geliebt habe, und ich weiß dass du mich geliebt hast und dich immer sicher bei mir gefühlt hast. Aber es tut mir so leid, dass ich nicht besser für dich gesorgt habe und auf deine Gesundheit geachtet habe, Ich war keine gute Katzenmama, denn sonst wäre ich regelmäßig mit dir zum Tierarzt gegangen, aber du weißt doch, dass ich nie Zeit hatte oder kaputt und müde von der Arbeit war. Wenn ich könnte würde ich die zeit zurückdrehen und alles besser machen, denn du warst unsere Nummer Eins. Bitte verzeih mir. Mir geht es sehr schlecht ohne dich. Ich bin froh, dass du im Garten bist. Jetzt habe ich gerade nicht die Kraft, aber bald werde ich dein Grab schön machen. Ich bin jeden Tag bei dir. Du bist und warst die beste Katze der Welt. Danke, dass du uns als Katzeneltern ausgesucht hast, und dass du uns diese wunderschöne Zeit mit dir geschenkt hast. Die Katzenhaare von der Ultraschall-Rasur liegen neben mir in meiner Nachtischschublade. Du bleibst immer ein Teil von uns, und ich hätte nie gedacht, dass ich mal den Dreck vermissen werde, den du manchmal von draußen reingeschleppt hast oder die vielen langen Katzenhaare von dir auf meinen Oberteilen oder wie du dich auf meine Schuhe, Tasche oder Jacke gelegt hast, die ich gerade anziehen wollte. Ich vermisse den Geruch von deinem Katzenfutter und dem stinkenden Mülleimer. Ich werde wohl nie wieder Leckereien kaufen können und sie mitbringen, um einem kleinen Wesen eine Freude zu machen. Ich bin keine Katzenmama mehr. Meine Katze ist tot und kommt nie wieder, und ich trage ganz viel Schuld, mit der ich fertig werden muss. Verzeih mir, ich liebe dich doch. ich bin froh, dass wir ein paar Bilder von dir haben, viel zu wenige natürlich. Und ich bin sehr froh dass ich mit meinem Laptop Videos von dir gemacht habe, auf denenn dein Schnurren und süßes Miauen drauf ist. Das ist alles, was uns von dir bleibt mit den unermesslich vielen schönen Erinnerungen.
    In Liebe, deine Sonja

  52. Hallo Miriam,
    als weiterhin stille Mitleserin – auch wenn ich leider wie Du ja weißt meine Katze Sheila kürzlich habe gehen lassen – haben mich die Zeilen von Thomas sehr berührt, auch weil ja seine Katze Smokey wie erst vor kurzem meine geliebte Sheila ebenfalls mit 16 Jahren, ins Regenbogenland gegangen sind. Ich wünsche ihm vom ganzen Herzen viel Kraft und mein Beileid.

    Hier noch ein paar kurze leicht abgewandelte Zeilen, die mir persönlich nach meinem Verlust etwas geholfen haben:

    Du bist fest verschlossen in meinem Herzen,
    verloren ist das Schlüsselein,
    du sollst für immer drinnen sein.

    Alles Liebe
    Monika

  53. Liebe Miriam ,
    Dein Beitrag hat mir jetzt schon geholfen . Ich habe vor 3Jahren meinen Zorro gehen lassen müssen . Er hatte CNI . Leider haben wir es zu spät erkannt und behandelt . Da ich ihn zusammen mit seiner Schwester zusammen aus dem Tierheim zu mir geholt hatte , hatte ich Angst , das sie das auch hat . Also habe ich bei jeder Impfung auch eine Blutuntersuchung machen lassen , und bin wütend über mich , das ich sie nicht auch hab schallen lassen .
    Letzten September habe ich den Ta gewechselt und der hat schon beim Abtasten bei der1. Routine Untersuchung festgestellt das die Nieren groß sind . Ich war dann beim schallen dabei . Er schaute auf seinen Monitor und sagte nur vier Worte bei denen ich schon , während ich noch am Köpfchen meiner Katze stand , in Tränen ausbrach . “ Es tut mir leid “ .
    Wir haben sofort die Behandlung begonnen , allerdings fand meine Lissy das nicht toll, und hat so ziemlich alles verweigert . Das andere Futter , die Medikamente , einfach alles was ich probiert habe hat sie beukottiert .
    Irgendwann haben wir gesagt ,sie frisst was sie mag und bekommt Medizin mit spritze ins Maul . Seit 3 Wochen kann ich ihr die Spritze nicht mehr geben , da sie einfach nicht mehr in meine Nähe kam . Und seit der gleichen Zeit fing sie an auch Ihr verhalten zu andern . Sie spielt gar nicht mehr , ihre 5 min.hat sie seither auch nicht mehr , sie schläft nur noch oder hockt in kauerstellung . Aber sie kam wieder zum Kuscheln für ein paar Minuten . die meiste Zeit ist sie unterm Bett oder hinterm Sofa . Aber sie hat gut gefressen . seit letzten Sonntag hat sie nach jedem fressen sofort alles wieder erbrochen .Seit heute riecht sie nur noch am Futter und geht .
    Mein Kopf weiss das die Zeit gekommen ist , und wenn sie wieder bricht ,sich stundenlang verkriecht oder im Bad sitzt und laut miaut bis ich ihr Wasser in die Dusche lasse zum trinken , sage ich ja es ist richtig sie jetzt gehen zu lassen .
    Wenn sie dann aber mal neben mir oder auf meinem schoss liegt und schnurrt , denke ich mir , nein , das kannst du doch nicht tun .
    Bin schon die ganze Zeit am heulen , habe heute mit Ta alles besprochen . In 2 Tagen muss ich Abschied nehmen .
    Und immer wieder stelle ich mir die Frage ob ich sie erlöse oder töte .
    Der Kopf sagt Erlösung , das Herz sagt Mord .
    Diese Gedanken werden mich bis zum Schluss begleiten , aber dein Bericht ist der erste der auf alles eingeht und das hilft zumindest zu sehen das man nicht allein ist mit solchen Gedanken . und dafür möchte ich dir danke sagen .
    Liebe grüße
    Martina

    • Huhu Martina!
      Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, was ich dir jetzt sagen soll. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und vor allem ein reines Gewissen, wenn du "diese Entscheidung" treffen musst. Es ist nicht leicht und man ist immer unsicher, letztlich kommt man aber oft nicht darum herum 🙁 Es tut mir leid für euch. Genieße die letzten Stunden und Tage und verwöhne deine Prinzessin so richtig. Vielleicht kannst du auch noch ein paar letzte Erinnerungen einfangen: Fotos, Videos, Pfotenabdruck etc. 🙁

      Liebe Grüße
      Miriam

  54. Hallo,
    unsere Katze Smokey, 16 Jahre alt, hat die lezte Zeit immer wieder mal Durchfall gehabt. Infusionen haben immer nur kurzfristig geholfen. Blutuntersuchung hat nichts ergeben ausser gute Werte für ihr Alter. Außer den Infusionen hat sie bis gestern 2 mal Sprtzen mit Antibiotika und Cortison bekommen. Wir haben vom Tierarzt Futter bekommen das sie auch 2-3mal herzhaft gefressen hat. Aber das ist nun auch vorbei. Auch hat sie heute wieder Durchfall gehabt. Ich kann nicht sagen ob sie Schmerzen hat, aber sie apathisch. Die Nachbarskatze hat sie auch nicht mehr verscheucht. Ich glaube es ist soweit. Die baldige Einschläferung wird wohl unvermeidlich sein. Wie kann man da möglichst ruhig und gelassen sein? Ich bin schon jetzt ein Nervenbündel.
    Danke für eure Tips.
    T

    • Huhu Thomas!
      Diese Frage zu beantworten ist glaube ich für einen Außenstehenden wie mich recht schwer. Zumal alle theoretischen Tipps im Ernstfall wahrscheinlich wenig helfen: jede Euthanasie, jede Katze, jede Katze-Mensch-Beziehung ist anders. Letztlich kann auch einfach nicht Jeder dabei ruhig bleiben.

      Ich kann und möchte dir hier einfach nur sagen, wie/warum das bei mir bisher geklappt hat – das muss nicht bei jedem so sein und vor allem kann es sein, dass das bei mir beim nächsten Mal auch nicht funktioniert.

      Wenn bei uns klar war, dass "der Tag" kurz bevor steht, verbringe ich viel Zeit ganz bewusst mit dem jeweiligen Tier. Es bekommt sein Lieblingsfressen und genau das, was es liebt: bestimmte Spiele, bestimmte Streicheleinheiten usw.

      Bevor "die Spritze" aufgezogen wird, möchte ich noch ein letztes Mal in Ruhe allein bei meinem Tier sein. Ich sage ihm all das, was ich loswerden muss, dass ich es unglaublich liebe und dass ich hoffe, dass es bei mir glücklich war. Ich streichle es bis zum letzten Atemzug und rede dabei leise. Ich versuche bewusst nicht daran zu denken, was geschieht, sondern konzentriere mich darauf, dass es das Tier gemütlich, warm und angenehm hat. Ich versuche ihm zu zeigen, dass es nicht allein ist, wenn es "einschläft".

      Ich blende also mich, meine Angst und meine Trauer aus und kümmere mich nur darum, dass das Tier einen möglichst angenehmen "Übergang" hat. Dieses Abschalten hilft mir persönlich, um nicht zusammenzubrechen oder hysterisch loszuheulen.

      Ob das auch anderen Tierhalterin hilft, kann ich leider nicht sagen. Ich wünsche euch von Herzen ganz viel Kraft!

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Hallo Miriam,
        eben habe ich Smoky einschläfern lassen. Dein Tip hat mir sehr geholfen, ruhig zu bleiben. Ich war bei ihr bis zum letzten Atemzug und habe mit ihr gesprochen und habe sie gestreichelt. Ich glaube meine Ruhe hat sich auf sie übertragen und es ihr leichter gemacht. Friedlich ist sie eingeschlafen.
        Aber jetzt…..ohne Worte.
        Danke
        Thomas

      • Huhu Thomas!
        Mein herzliches Beileid an dich! Ich wünsche dir, dass du bald wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge an Smoky zurückdenken kannst 🙁

  55. Liebe Miriam,
    ich habe aus gegebenem Anlass im Web nach dem Thema „Trauerbewältigung nach dem Verlust eines Tieres“ gesucht und bin durch Zufall auf Deine Seite gestoßen.
    Sämtliche Phasen die Du darin beschreibst, mache ich im Moment durch. Extreme Trauer, Wut, Zweifel, Schuldgefühle – das ganze Programm.
    Wir haben unsere 16-jährige Katze Sheila letzten Montag einschläfern lassen. Sie hatte seit Monaten täglich blutigen Durchfall, seit Jahren Nierenprobleme und immer wieder starke Gewichtsschwankungen (von zarten 3kg ging es plötzlich auf 1,9kg dann wieder auf 2,5kg usw). Die Tierärztin hatte ihr darauf hin ein Medikament verordnet und meinte, sie wisse nicht woher dieser Durchfall kommt, die Gewichtsschwankungen schob sie auf das Alter der Katze. Ich muß aber anmerken, dass es Sheila mit dem Medikament doch wieder besser ging und für ihr Alter war sie doch noch recht agil. Der flüssige teils blutige Stuhl hatte jedoch nicht aufgehört.
    Letzten Montag plötzlich hatte unsere geliebte Sheila die halbe Nacht erbrochen und Durchfall der wie eine aufgedrehte Wasserleitung geronnen ist. Sie saß danach apathisch vor ihrer Wasserschüssel und wollte sich nicht mehr weg bewegen. Kurz darauf ging sie plötzlich ins Badezimmer und hatte erneut diesen extrem flüssigen Durchfall. Ich habe die Tierärztin angerufen die meinte, ich soll um 17Uhr!!!kommen, dann hätte sie einen Termin frei. Wohlgemerkt spielte sich das Ganze um 9Uhr Vormittags ab. Nachdem Sheila aber dann auch noch Blut erbrochen hatte, kam bei mir Panik auf und ich bin dann OHNE Termin zur Tierärztin gefahren. Und siehe da, die Ordination war leer!!!! Ich traute meinen Augen nicht.
    Sheila wurde sofort Blut abgenommen – dieses Schreien unserer Katze während der Blutabnahme werde ich nie aus meinem Kopf bekommen, sie war so stark dehydriert sodass fast kein Blut kam, ich möchte mir gar nicht ausmalen welche Schmerzen sie dabei hatte. Der Blutbefund war aber gar nicht so schlecht wie die Tierärztin erst befürchtet hatte und sie meinte, sie macht mit Sheila eine Infusionstherapie – alle 2 Tage!!! Es könnte sich bessern, aber in 2 Wochen könnte alles wieder schlechter aussehen. Das haben mein Mann und ich abgelehnt- daraufhin meinte die Tierärztin ob wir es aus finanziellen Gründen ablehnen oder weil uns das Tier leid tut. Ab da ging das Drama los: ein Heulkrampf folgte dem nächsten, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich wußte nicht wie es mit unserer völlig apathisch beim Tierarzt sitzenden Katze weiter gehen sollte. Die Tierärztin meinte noch, von der „Euthanasie medizinischen Seite“ wäre es angebracht, Sheila zu erlösen, aber man könnte ja diese Infusionstherapie trotzdem versuchen. Ich konnte und wollte nichts entscheiden, stand völlig neben der Spur. Sie von Ihren Qualen zu erlösen hat dann mein Mann entschieden,leider. Denn ich lasse es ihm spüren, dass er quasi das „Todesurteil“ gesprochen hat. Heute quäle ich mich, warum habe ich nichts gesagt/getan, warum habe ich nicht gesagt „ja, wir machen die Therapie oder „nein, ich möchte nicht dass Sheila eingeschläfert wird“, oder, oder…..Das Ganze ist jetzt 1 Woche her, und jeder Tag ist für mich eine neuerliche Qual: ich kann nicht schlafen, nehme Nerventabletten, rauche 1 Schachtel Zigaretten am Tag, trinke Unmengen Kaffee, kann nichts essen, mich an nichts erfreuen,habe halbstündliche Weinkrämpfe, Schuldgefühle, Zweifel, Wut, das komplette Programm. Ich wünschte ich bekäme noch mal die Chance, könnte die Zeit zurück drehen und anders und selbst entscheiden. Würde ich es dann anders machen? Ich weiß es nicht. Soll man eine 16-jährige kranke Katze mit Infusionen für vielleicht noch ein paar Wochen länger am Leben erhalten? Aber vielleicht wäre es ihr ja dann doch wieder besser gegangen, man hätte es doch probieren sollen. Diesen Gedanken bekomme ich einfach nicht aus meinem Kopf. War die Entscheidung richtig, über Leben oder Tod voreilig zu entscheiden? Hatten wir das Recht, ihr das Leben zu nehmen? War es überhaupt noch Leben? Vielleicht wollte sie noch gar nicht gehen? Vielleicht, vielleicht, vielleicht ……. Ich weiß nicht, wie lange dieser „vielleicht-Zustand“ bei mir noch andauert, was ich weiß ist: ich kriege meinen Kopf nicht frei es wird von Tag zu Tag schlimmer statt besser und tut einfach schrecklich weh.

    Liebe Grüße Monika

    • Huhu Monika!
      Es tut mir unendlich leid, von deinem Verlust zu lesen. Das Ganze liest sich wie ein schweres Trauma und ich kann leider nachvollziehen, wie du dich fühlst. Auch ich habe meinen geliebten Kater Ende Februar verloren. Und genauso wie bei euch war die Entscheidung eine Entscheidung aus "Gnade": Keiner wusste/konnte garantieren, ob es ihm nicht durch anderen Therapien besser gehen würde – wie lange, ob überhaupt usw. Auch mich quält das teilweise sehr.

      In den Momenten wo Zweifel und die Frage "Hätte ich nicht noch etwas tun können?" aufkommen, denke ich daran, wie er sich in den letzten Stunden verhalten hat: er konnte einfach nicht mehr. Ich sags ganz ehrlich: selbst wenn wir in den kommenden Tagen eine Therapie gefunden hätten, die hundertprozentig gewirkt hätte, hätte er bis dahin durchhalten müssen. Und das hätte er nie und nimmer geschafft.

      Ich sage dir jetzt ganz platt vor den Kopf, was mich beim Lesen deines Textes bewegt hat: Bitte mach deinem Mann keine Vorwürfe (auch nicht still), dass er sich so entschieden hat. Auch er wird die Kleine geliebt haben und war um ihr Wohl besorgt. Auch ihm wird diese Entscheidung nicht leicht gefallen sein. Vielleicht macht auch er sich Gedanken/Vorwürfe, das weiss man nicht. Aber: er hat diese Entscheidung getroffen, weil er sie für richtig hielt, weil er nicht wollte, dass die Kleine sich weiterhin elend fühlt und vielleicht auch quält. Keiner konnte wissen, was die nächsten Tage/Behandlungsversuche bringen und – ganz ehrlich – der Zustand eurer Katze hört sich nach deinen Schilderungen nicht so an, als hätte man noch länger warten sollen.

      Es kann leider Niemand so genau wissen, was in solch einer Situation das wirklich Richtige ist, was sich auch im Nachhinein noch als "richtig" herausstellt. Wir alle können nur mit dem Wissen Entscheidungen treffen, das wir zu dem Zeitpunkt haben. Manchmal stellt es sich als unzureichend heraus, manchmal aber muss man eigentlich gar nicht mehr wissen.

      Auch, wenn du "Nein" gesagt hättest: sei ganz ehrlich zu dir selbst: aus welchem Grund hättest du das gesagt? Auch du konntest nicht wissen, ob es besser wird. Hättest du es gesagt, weil du nicht gewollt hättest, dass sie geht und für immer weg ist? Das wäre – verzeih die harten Worte – egoistisch gewesen, wenn natürlich auch absolut verständlich. Niemand will seinen geliebten Stubentiger verlieren. Zu einem gewissen Zeitpunkt kommen wir aber leider nicht drumherum. Ich persönlich denke, dass es die Unsicherheit ist, die einen in solchen Momenten am meisten zu schaffen macht. Wenn man wissen könnte "Es wird nichts besser", würde das Vieles erleichtern. Aber so geht es leider nicht. Und wir müssen versuchen,das Beste draus zu machen.

      Ich kann verstehen, dass du allerlei Zweifel, Fragen, Ängste und auch Schuldgefühle im Kopf hast. Dass du vollkommen fertig und nicht mehr du selbst bist. Manchmal tut es weh, sich Fragen zu stellen und eigene Gedanken aufzudröseln, aber ich glaube, da kommst du momentan nicht drumherum. Ihr habt ihr vermutlich mit der Entscheidung einen gefallen getan – so brutal sich das anhört. Ihr Zustand war schlimm, niemand kann wissen, ob sie nicht doch Schmerzen hatte, wie sie sich gefühlt hat. Aber elend wird ihr gewesen sein. Die Zeit zurückdrehen zu können, wäre manchmal wirklich schön, da hast du recht. Leider können wir das nicht und müssen im Endeffekt mit dem, was wir getan und nicht getan haben, ins Reine kommen. Ich glaube, dass deine Wut und deine Vorbehalte gegen deinen Mann momentan die Verarbeitung deiner Trauer verhindern. Und ich denke, dass das bis zu einem gewissen Grad nicht gut für euch beide ist.

      Versuche mit deinem Mann zu reden: frag ihn, warum er sich so entscheiden hat, sag ihm, was du dabei fühlst. Frage dich selbst, was es dir gebracht hätte "Nein" zu sagen, ob es deiner Katze geholfen oder alles gar noch schlimmer gemacht hätte. Frage dich, warum du hättest "Nein" sagen wollen. Momentan lässt sich einfach sagen "Hätt ich mal Nein gesagt", weil du sie vermisst, weil du sie wiederhaben willst, weil du ihren Verlust noch nicht einordnen kannst. Das ist alles vollkommen normal und verständlich. Aber frage dich, ob das Sinn gemacht hätte. So abgedroschen das klingt: Anderen Vorwürfe zu machen ist einfacher, als sich selbst mit dem Verlust auseinander zu setzen. Manchmal brauchen wir als Menschen einen "Schuldigen", damit wir uns mehr auf die Wut als auf den unendlichen Schmerz und Verlust konzentrieren können. Fair ist es trotzdem nicht. Niemand ist schuld, niemand kann etwas dafür, dass sich der Krankheitsverlauf deiner Katze so entwickelt hat. Und Niemand hat wirklich Schuld, dass sie jetzt weg ist. Sie war schlimm krank und die getroffene Entscheidung wurde zu ihrem Wohl getroffen.

      Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, viele Taschentücher und hoffentlich bald Momente, in denen du mit einem Lächeln im Gesicht an Shielas bessere Tage denken kannst. Daran, wie sie dich zum Lachen gebracht hat, welchen Unsinn sie angestellt hat, was sie gern gehabt und was sie nicht gemocht hat. Wie sie für dich geschnurrt hat und welche schönen Erlebnisse ihr Beiden zusammen genießen konntet. Auch, wenn es jetzt weg weit scheint: sei nicht böse oder traurig über ihren Verlust – sei dankbar, dass du ihr Leben und die Liebe mit ihr teilen durftest. Versuche nicht immer nur an das Schlechte zu denken, lasse auch Raum für schöne Gedanken. Es wird noch dauern, bis du soweit bist, aber lass dir gesagt sein, dass du mit all deinen Gedanken, Gefühlen, all deiner Wut und deinen Zweifeln nicht allein bist. Jeder, der ein geliebtes Tier bis zum Ende begleitet hat, fühlt genauso wie du. Es ist normal, so zu fühlen.

      Alles Gute für dich! Falls du das Bedürfnis hast, ein wenig mehr/privater zu reden und ein wenig Ballast loszuwerden, melde dich ruhig per E-Mail.

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Liebe Miriam,

        lieben Dank für Deine ehrlichen, wahren und für mich berührenden Worte.

        Gerne und dankend nehme ich Dein Angebot betreffend „privat per E-Mail“ zu sprechen an. Ich werde mich bei Dir in den nächsten Tagen melden. Vielleicht hilft es mir dabei, meine Trauer schneller und leichter zu bewältigen.

        Vorab ein herzliches Dankeschön, ich melde mich auf jeden Fall.

        Liebe Grüße Monika

      • Huhu Monika,
        sehr gerne. Leider ist es bei mir ja auch noch nicht so lang her, dass ich genau das Gleiche durchgemacht habe. Und ich glaube, unter "Katzenmamas" kann man ganz anders reden.

        Alles Gute für dich!

  56. Hallo Miriam, bin zufällig auf Deinen Blog gestoßen – leider aus gegebenem Anlass. Unsere scheue und sehr ängstliche Wohnungskatze (12,5 J.) ist uns am späten Abend (06./07.09.2014)unbemerkt aus unserer Wohnung ins Treppenhaus entwischt, wurde dort noch am nächsten Morgen gesehen (uns hat man nicht informiert…) und dann hat sie wohl jemand rausgescheucht. Wir können es uns nicht anders erklären. Sie ist uns in den ganzen Jahren nur ein Mal ins Treppenhaus entwischt und hat sich laut schreiend in das letzte Eck unter der Kellertreppe verzogen, bis wir sie geholt haben. Sonst hat sie sich nie aus der Wohnung getraut und hat schon beim leisesten Geräusch das Weite gesucht. Natürlich haben wir sofort das komplette Suchprogramm mit Plakaten, durchwachten Nächten in diversen Schrebergärten etc. gestartet. Wir hatten sogar einen ausgebildeten Personensuchhund da. Aber leider alles ohne Erfolg. Zumindest kennen wir jetzt sämtliche Freigänger unserer Gegend und sie uns… Mittlerweile können wir nicht mehr und irgendwann muss die Hoffnung aufhören, damit die Trauer kommen darf. Aber wann kann man das, ohne sich als Verräter zu fühlen? Sie hat uns über 12 schöne Jahre geschenkt und wir bequemen uns gerade mal zu 7 Wochen Suche. Am schlimmsten aber ist diese Ungewissheit und die Gedanken/Vorstellungen, was mit ihr ist und wie es ihr geht. Wir nennen es Hirnfuck und es macht einen wahnsinnig. Und dazu kommen dann noch die Trottel, die aber auch rein gar nichts verstehen. „Die wird hin sein. Holt euch doch eine Neue. Es gibt doch gerade so viele. Pass auf, dass du in deinem Selbstmitleid nicht ertrinkst.“ Unser verbliebener Kater hängt dafür um so mehr an uns dran. Oder hat er sie vertrieben, um Alleinherrscher über seine Dosis zu werden?
    Ich fand Deinen Blogeintrag jedenfalls total treffend und werde ihn in ein paar Wochen/Monaten nochmal lesen, wenn es hoffentlich leichter wird.

    VG
    Heike

    • Huhu Heike!
      Danke für deinen Kommentar. Ich musste es zwar selbst noch nicht erleben, kann mir aber gut vorstellen, wie eure Gefühlswelt momentan aussieht. Einerseits möchte man Hoffnung haben und nicht aufgeben, andererseits sagt doch der Verstand, dass man irgendwann einmal abschließen muss. Die Frage „wann darf ich abschließen?“ wiegt glaube ich bei einer vermissten Katze ungleich schwerer als bei einer verstorbenen Katze. Man hat einfach keinen richtigen Abschluss und hängt irgendwie in der Luft.

      Ich glaube, dass ihr keine Verräter seid, wenn ihr bemerkt, dass weitere Suchaktionen im bisherigen Ausmaß nicht mehr bringen. Ihr gebt ja den Wunsch nach Rückkehr nicht auf oder schreibt eure Katze ab. Irgendwann muss man eben aber einsehen, dass Hoffnung zwar schön und gut ist, sie aber in zu großem Maß auch dazu führen kann, dass man sich innerlich kaputt macht. Wenn man sich zu sehr darauf fixiert, dass die eigene Katze je gleich wieder vor der Türe stehen könnte oder man unbedingt noch mehr tun muss, um sie zu finden, tut jeder Tag, in dem man sie eben nicht findet nur noch mehr weh. Es ist kein Verrat am Tier, wenn man einsieht, dass man weiterleben muss, aber trotzdem die Hoffnung nicht aufgibt.

      Dass andere Menschen kein Verständnis für die eigene Trauer um ein Tier haben, ist nach meiner Erfahrung nicht selten. Und nicht selten fühlen sich dann trauernde Tierhalter dadurch extrem verunsichert. Es ist schade, dass man sich für Gefühle rechtfertigen soll oder dafür schief angeschaut wird.

      Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit. Verliere nicht den Mut und gönne dir die Trauerzeit, die du brauchst.

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Mein 7 jähriger kater wurde gestern überfahren. Er lag direkt vor mir und ist gestorben, sobald ich meine hand auf ihn gelegt habe. Ich glaube, ich war noch nie so traurig, als ein Tier gestorben ist. Dass er plötzlich aus dem Leben gerissen wurde, kann ich einfach nicht wahrhaben. Unseren alten Kater mussten wir nach 15 Jahren einschläfern lassen. Das war auch schlimm, aber wir waren vorbereitet. Gestern ging ich davon aus, er kommt jetzt dann zum Abendessen. Ich vermiss ihn so schrecklich. Alles erinnert mich an ihn. Obwohl ich weiß, er kommt nicht wieder, seh ich ihn an jeder Ecke.

      • Hallo Franziska,
        es tut mir schrecklich leid, was deinem Kater passiert ist. Das zu verkraften ist für dich natürlich verdammt schwer. Ehrlich gesagt habe ich keine passenden Worte für dich, außer, dass ich dir viel Kraft wünsche über dieses schreckliche Ereignis hinwegzukommen. Ich weiß, es ist kein Trost für dich, aber für ihn wird es eine enorme Erleichterung gewesen sein, dass du in seinen letzten Momenten bei ihm warst.

  57. Hallo Miriam,

    vielen Dank für diesen berührenden Artikel. Ich kann Dir in allen Punkten nur zustimmen. Natürlich darf man auch um eine Katze oder ein anderes Tier trauern. Heimtiere sind nun mal Familienmitglieder. Auch ich glaube nicht an eine Regenbogenbrücke, aber vielen Dosis scheint es zu helfen und dann ist das auch o.k.

    Sehr schlimm ist es auch, wenn eine Katze spurlos verschwindet, so wie ich das als Kind erlebt habe. Dann hat man ganz lange Zeit keine Möglichkeit zu trauern – und manchmal ist Trauern ja auch erleichternd.

    Hoffen wir, dass unsere Katzis alle ein langes, glückliches Leben haben.

    Liebe Grüße
    Bärbel

    • Huhu Bärbel!
      Zum Glück musste ich noch nie erleben, dass eine Katze nicht mehr heim kommt und man keine Ahnung hat, was mit ihr passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schlimm das ist. Ungewissheit ist glaube ich noch schlimmer als zu wissen, was passiert ist.

      Ich hoffe auch, dass wir alle noch lange Freude an unseren kleinen Pelzmantelträgern haben – egal, wie sehr sie uns manches Mal ärgern 😉

      Liebe Grüße
      Miriam

      • Am 6.Juni ist mein geliebter Kater Benji gestorben. Ich werde ihn nie vergessen. Ruhe in Frieden. Er hatte schönste Leben. War immer im Garten, hat viel Liebe von uns bekommen. Ich liebe dich.

      • Hallo Alexander,
        mein herzliches Beileid an euch. Ich bin sicher, er hat eure Liebe gespürt. Viel Kraft für dich!

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