Untergewicht bei Katzen: Wenig Energiereserven für den Ernstfall

Vor allem alte und kranke Katzen nehmen schnell ab und rutschen ins Untergewicht. Das kann fatale Folgen für ihre Genesung und Gesundheit haben. Um Untergewicht auf den Grund zu gehen und unseren Katzen beim Zunehmen zu helfen, gibt es einiges zu wissen.

Untergewicht ist das Ergebnis vieler Faktoren

Nimmt die Katze weniger Energie auf, als sie verbraucht, nimmt sie ab. Das kann zu bedenklichem Untergewicht führen. Die Folge davon sind erhöhte Krankheitsanfälligkeit und schlechtere Heilung im Krankheitsfall. Die Gründe für das Energie-Ungleichgewicht können vielfältig sein, Beispiele dafür sind:

  • Krankheiten, Parasitenbefall & (Zahn-)Schmerzen
  • Stress, Angst & Unwohlsein (beim Fressen)
  • wenig schmackhaftes oder energiearmes Futter
  • Unkastriertheit, Rolligkeit & Potenz

Eine gründliche tierärztliche Untersuchung ist der erste Schritt bei einer Gewichtsabnahme. Sollte die Katze gesund sein, können Kastration und Anpassung der Haltungsbedingungen bzw. des Futtermanagements sinnvoll sein.

Gewichtsprobleme im Alter oder bei Krankheit

Viele alte oder kranke Katzen nehmen nicht mehr regelmäßig Nahrung zu sich oder fressen nicht genug, um ihren Energiebedarf zu decken. Schmerzen, verschnupfte Nasen, Zahnprobleme oder verminderter Appetit führen dazu, dass die Katze langfristig abnimmt. Es ist wichtig, besonders in solchen Zeiten das Gewicht und den Gesundheitszustand der Katze regelmäßig zu beobachten und zu kontrollieren. Die Katze sollte nicht länger als 24 Stunden hungern und nicht rapide an Gewicht verlieren.

Besonders kranke und alte Katzen brauchen körperliche Reserven, um Krankheiten und „schlechte Zeiten“ mit ausreichend Kraft zu überstehen. Für alte Katzen ist die regelmäßige Zufuhr hoher Mengen hochwertiger Proteine unbedingt wichtig: bei einem Proteinmangel kommt es häufig zu einem Verlust von Muskelmasse. Daher sehen viele Alter Katzen ausgemergelt und dürr aus.

Wenn die Katze zunehmen soll

Damit die Katze zunehmen kann, sollte eine Umstellung auf hochwertiges Futter mit viel tierischen Proteinen erfolgen. Durch hochwertiges und ausgewogenes Futter erhält die Katze alle benötigten Nährstoffe, Mineralien und (tierischen) Proteine in ausreichender Menge, um gesund zu werden und zu bleiben.

Mahlzeiten besonders schmackhaft machen

Hat die Katze wenig Appetit, so kann man sie durch verschiedene Tricks zum Fressen verleiten. So sind beispielsweise angewärmte Mahlzeiten oft besonders interessant. Selbstgemachte Hühnerbrühe bringt der Mahlzeit zusätzliches Fett und Flüssigkeit, riecht zudem noch sehr angenehm. Auch Wasser aus der Thunfisch-Dose kann – gelegentlich verfüttert – den gleichen Effekt haben. Ebenso können Bierhefe-, Parmesan- oder Trockenfutterbrösel über der Mahlzeit verteilt werden.

Energiemenge des Futters erhöhen

Benötigt oder frisst die Katze nur geringe Mengen Nahrung, so sollte die entsprechende Menge durch hochwertige Energie aus tierischem Fett oder tierischem Protein „aufgewertet“ werden – hierbei eignet sich vor allem tierisches Fett, da es mehr Kalorien als Protein mit sich bringt. Auf die Verfütterung hoher Kohlenhydratmengen sollte verzichtet werden, sie werden von der Katze nicht benötigt und bringen nur etwa halb so viel Energie wie Fett.

Stattdessen sollten der Mahlzeit beispielsweise Geflügelhaut, Fettabschnitte oder Schmalz (ungewürzter Gänse- oder Schweineschmalz) beigemischt werden. Pflanzliche Öle sind für die Katze weniger geeignet.

Hochkalorisches Päppelfutter

Ebenfalls eignet sich das Verfüttern von speziellen hochkalorischen Ergänzungsfuttermitteln wie NutriCal, CaloPet oder Reconvales. Wie auch beim Abnehmen sollte die Gewichtssteigerung bei der Katze langsam erfolgen, um ihre Gesundheit nicht zu schädigen. Um die Entwicklung des Körpergewichts genau kontrollieren zu können, empfiehlt es sich, ein Gewichtsprotokoll anzulegen.

Appetitsteigernde Medikamente

Helfen alle Tricks nicht mehr, können wir auch appetitsteigernde Medikamente einsetzen – die Beratung durch kompetentes tiermedizinisches Fachpersonal ist hierbei grundlegend.

Energiebedarf von Katzen: Was ist das und wie berechne ich ihn?

Wie alle Lebewesen brauchen auch Katzen täglich Energiezufuhr, um ihr Gewicht zu halten und gesund zu bleiben. Diese Energie ziehen sie vor allem aus (tierischen) Proteinen und Fetten. Sie kann bis zu einem gewissen Grad auch mit Energie aus Kohlehydraten umgehen. Da jedoch nicht alle Körpergewebe gleich viel Energie brauchen – Fettgewebe braucht weniger als Muskelmasse – wird für die Berechnung des Energiebedarfs nicht das Körpergewicht der Katze einbezogen, sondern ihr sogenanntes „metabolisches Körpergewicht“: ein Wert, der je nach Körperstatur anders ausfällt. So brauchen schlanke, normalgewichtige Katzen mehr Energie als dicke Katzen, die vor allem viele Fettpölsterchen haben, welche nicht so viel Energie brauchen wie reine Muskelmasse.

Wie auch die Energiedichte kann der Energiebedarf sowohl in Kilokalorien (kcal) oder Megajoule (MJ) ausgedrückt werden.

Die theoretische Futtermenge der Katze berechnen

Möchten wir – aus welchem Grund auch immer – die Futtermenge unserer Katzen tatsächlich als Zahl berechnen, können wir dazu bestimmte Berechnungsformeln nutzen. Sie beziehen das Körpergewicht, den Körperzustand und mehrere Informationen über das Futter mit ein. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Deckung des täglichen Energiebedarfs nicht auch zwangsläufig bedeutet, dass die Katze ihren Nährstoffbedarf deckt!

Quellen und weitere Informationen

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