Wer sich eingehender mit der Thematik „Katzenfutter“ auseinandersetzen und vielleicht sogar bestimmte Sorten und Fütterungsmethoden miteinander vergleichen möchte, kommt nicht umhin, einige Berechnungen durchzuführen. Drei der wichtigsten Berechnungen zur Beurteilung von Katzenfutter sollen hier vorgestellt werden. Entsprechende Rechnertools zu den einzelnen Punkten sind ebenfalls in den jeweiligen Abschnitten zu finden.
-> zur Berechnung der Trockensubstanz springen
-> zur Berechnung von Bestandteilen in der Trockensubstanz springen
-> zur Berechnung des Kohlenhydratgehalts von Katzenfutter springen
-> zur Berechnung der Energiedichte von Katzenfutter springen
-> zur Berechnung des Energiebedarfs von Katzen springen
-> zur Berechnung der täglichen Futtermenge einer Katze springen
-> zur Berechnung des Kalzium/Phosphor-Verhältnisses eines Katzenfutters springen
-> zur Berechnung des Kalium/Natrium-Verhältnisses eines Katzenfutters springen
-> zur Berechnung des Flüssigkeitsbedarfs / der zusätzlichen Trinkmenge springen
Was fange ich mit diesen Berechnungen an? Wofür sind sie gut?
Diese Berechnungen machen es möglich, Futter zu vergleichen, geeignetes Futter für die eigene Katze zu finden und ihren täglichen Bedarf auszurechnen. So kann beispielsweise ein Futter aussortiert werden, dass zu viele Kalorien enthält oder ein entsprechendes Futter für die Gewichtsabnahme gefunden werden. Auch Katzenfutter, dass zu viele Kohlenhydrate für die artgerechte Ernährung einer Katze enthält kann so „entlarvt“ werden. Verschiedene offizielle Institutionen benennen Nährstoffempfehlungen für Katzenfutter. Gutes, artgerechtes Katzenfutter sollte mit diesen Werten weitestgehend übereinstimmen. Stimmen die Werte nicht überein, kann man davon ausgehen, dass das entsprechende Futter nicht für die Lebensituation der eigenen Katze geeignet ist oder es sich um weniger hochwertiges Futter handelt. (Nährstoffempfehlungen ansehen)
Trockensubstanz (TS): Was ist das und wie wird sie berechnet?
Die Trockensubstanz (TS) eines Katzenfutters ist – vereinfacht gesagt – das, was nach Abzug von Wasser bzw. Feuchtigkeit übrigbleibt. Um einen aussagekräftigen Vergleich zwischen Futtersorten und Fütterungsmethoden durchführen zu können, sollte man die entsprechenden Angaben auf die Trockensubstanz umrechnen. Tut man dies nicht, können die Ergebnisse aufgrund von verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten verfälscht sein. Die Berechnung der Trockensubstanz eines Katzenfutters ist denkbar einfach: 100 – Feuchtigkeitsgehalt* = % Trockensubstanz[2]
Ist der Feuchtigkeitsgehalt des Futters nicht auf der Verpackung angegeben, so liegt der Wert unter 14% – hier kannst du einen Durchschnittswert von 10 % zur Berechnung eintragen
Beispiel
Nassfutter mit 81% Feuchte: 100 – 81% Feuchtigkeit = 19% Trockensubstanz
Bestandteile in der Trockensubstanz berechnen
Die Berechnung der einzelnen Futterbestandteile auf die Trockensubstanz (TS) erlaubt es auch unterschiedlichste Futtersorten und -arten aussagekräftig miteinander zu vergleichen. Da der Feuchtigkeitsgehalt der verschiedenen Futtermittel stark schwankt, erlaubt nur die Umrechnung auf die Trockensubstanz einen Vergleich mit einheitlichen Werten. Dabei wird zunächst die Trockensubstanz des jeweiligen Futters berechnet. Dann wird der entsprechende Gehalt durch die Trockensubstanz geteilt und mit 100 multipliziert: % des jeweiligen Wertes ÷ % TS • 100 = % Gehalt in der TS[2]
Beispiel
Futter mit 81% Feuchtigekeit und 10% Rohprotein
100% Originalsubstanz – 81% Feuchtigkeit = 19% TS
10% Rohprotein ÷ 19% TS • 100 = 52,6% Rohprotein in der TS
Kohlenhydrate (KH): Wie berechne ich den Kohlenhydratgehalt eines Katzenfutters?
Kohlenhydrate in der Katzennahrung sind nur in geringen Mengen für die Katze verdaulich[1]. Sie werden von der Katze in der Regel nicht zur Energiegewinnung benötigt[1]. Zwar scheinen Katzen Kohlenhydratgehalte in der Nahrung bis zu 35% in der Trockensubstanz verdauen zu können[1] (ab 40% in der TS ist mit Störungen im Verdauungstrakt zu rechnen[1]), jedoch ist ein Anteil von unter 5g/kg Körpergewicht[2] bzw. unter 10% in der Trockensubstanz empfohlen.
Um den Anteil an Kohlenhydraten im Katzenfutter zu berechnen, werden folgende Informationen über das jeweilige Katzenfutter benötigt: Feuchtigkeit, Rohfasergehalt, Rohaschegehalt, Rohproteingehalt und Rohfettgehalt. Die Berechnung lautet wie folgt: 100% Originalsubstanz – (% Feuchtigkeitsgehalt + % Rohproteingehalt + % Rohfettgehalt + % Rohaschegehalt + % Rohfasergehalt ) = % Kohlenhydratanteil[1][2][3] oder auch Trockensubstanz – Rohprotein – Rohfett – Rohasche – Rohfaser = % Kohlenhydratanteil[2]
Beispiel
Nassfutter (82% Feuchte, 8,3% Rohprotein, 6% Rohfett, 2,5% Rohasche, 0,3% Rohfaser) : 100% – (82% + 8,3% + 6% + 2,5% + 0,3%) = 0,9% Kohlenhydratanteil
Energiedichte: Was ist das und wie berechne ich sie?
Mit dem Begriff „Energiedichte“ bezeichnet man den im Futtermittel enthaltenen Energiegehalt (Kalorien oder Megajoule). Je nachdem, ob die Katze abnehmen, zunehmen oder ihr Gewicht halten soll, sollten wir ein Futter mit geeignetem Energiegehalt wählen (siehe die beiden nächsten Themenpunkte).
Um den Energiegehalt eines Katzenfutters zu berechnen, können zwei verschiedene Wege genutzt werden: Einerseits ist es möglich, den Kaloriengehalt zu berechnen. Dabei werden die Kalorien aus Protein (3,5 kcal/g), Kohlenhydraten (3,5 kcal/g) und Fetten (8,5 kcal/g) zusammengezählt. Die Berechnung des Kaloriengehalts für 100g des jeweiligen Futters stellt sich wie folgt zusammen: (Rohproteingehalt • 3,5) + (Kohlenhydratanteil • 3,5) + (Rohfettanteil • 8,5) = Kaloriengehalt pro 100g Futter[1][3][4]
Andererseits ist es möglich, die Energiedichte in Megajoule pro 100g metabolisierbarer Energie zu bestimmen. Vereinfacht gesagt, werden bei dieser Schätzung auch die Körperstatur der Katze und die Verdaulichkeit der einzelnen Futterbestandteile mit berücksichtigt. Dafür müssen mehr Informationen über das Futter bekannt und in die Berechnung mit einbezogen werden.
Beispiel für die Berechnung des Kaloriengehalts:
Nassfutter (82% Feuchtigkeit, 8,3% Rohprotein, 6% Rohfett, 2,5% Rohasche, 0,3% Rohfaser, 0,9% Kohlenhydratanteil): (8,3 • 3,5) + (0,9 • 3,5) + (6 • 8,5) = 83,2kcal pro 100g Futter
Energiebedarf von Katzen: Was ist das und wie berechne ich ihn?
Wie alle Lebewesen brauchen auch Katzen täglich Energiezufuhr, um ihr Gewicht zu halten und gesund zu bleiben. Diese Energie ziehen sie vor allem aus (tierischen) Proteinen und Fetten. Sie kann bis zu einem gewissen Grad auch mit Energie aus Kohlehydraten umgehen. Da jedoch nicht alle Körpergewebe gleich viel Energie brauchen – Fettgewebe braucht weniger als Muskelmasse – wird für die Berechnung des Energiebedarfs nicht das Körpergewicht der Katze einbezogen, sondern ihr sogenanntes „metabolisches Körpergewicht“: ein Wert, der je nach Körperstatur anders ausfällt. So brauchen schlanke, normalgewichtige Katzen mehr Energie als dicke Katzen, die vor allem viele Fettpölsterchen haben, welche nicht so viel Energie brauchen wie reine Muskelmasse.
Wie auch die Energiedichte kann der Energiebedarf sowohl in Kilokalorien (kcal) oder Megajoule (MJ) ausgedrückt werden.
Tägliche Futtermenge einer Katze berechnen – Was muss ich beachten?
Die tägliche Futtermenge deiner Katze hängt davon ab, wie viel Energie sie täglich braucht – und auch davon wie viel ihr ihr Futter täglich liefert: Je mehr Energiegehalt, umso weniger braucht deine Katze davon, um ihren Energiebedarf zu decken. Wichtig zu wissen ist, dass die Deckung des Energiegehalts nicht auch garantiert, dass die Katze mit der errechneten Futtermenge auch alle benötigten Nährstoffe in ausreichener Menge erhält! Aus diesem Grund ist es wichtig, ein bedarfsdeckendes Alleinfuttermittel zu verfüttern.
Kalzium-Phosphor-Verhältnis ausrechnen
Ein gutes Kalzium-Phosphor-Verhältnis ist ein Indikator für gutes Futter. Im Idealfall liegt er bei 1,1-1,2:1, was nicht anderes bedeutet, als dass 1,1-1,2 Teile Kalzium enthalten sind, aber nur 1 Teil Phosphor. Um dieses Verhältnis ausrechnen zu können, muss der Kalzium- und der Phosphorgehalt des Futters bekannt sein. Die Berechnung lautet wie folgt: % Kalziumgehalt ÷ % Phosphorgehalt = Kalzium-Phosphor-Verhältnis
Beispiel
Beispiel: Futter mit 0,3% Kalzium und 0,25% Phosphor 0,3% Kalzium ÷ 0,25% Phosphor = 1,2:1 Kalzium-Phosphor-Verhältnis
Kalium-Natrium-Verhältnis ausrechnen
Genauso wie das Kalzium-Phosphor-Verhältnis wird auch das Mengenverhältnis zwischen Kalium und Natrium errechnet. Das ideale Mengenverhältnis liegt hier bei 2,1:1 = 2,1 Kalium zu 1 Teil Natrium. % Kaliumgehalt ÷ % Natriumgehalt = Kalium-Natrium-Verhältnis
Beispiel
Futter mit 0,75% Kalium und 0,35% Natrium 0,75% Kalium ÷ 0,35% Natrium = 2,1:1 Kalium-Natrium-Verhältnis
(Zusätzliche) Trinkmenge / Flüssigkeitsbedarf deiner Katze ausrechnen
Flüssigkeit ist für den Körper der Katze wichtig, viele Körperfunktionen sind dringend darauf angewiesen: Das reicht vom Nährstofftransport und der Blutbildung, über Organfunktionen bis hin zur Verdauung. Darum ist es grundlegend, auch den täglichen Flüssigkeitsbedarf deiner Katze zu decken. Da Katzen jedoch ihren Flüssigkeitsbedarf vor allem über die Beute aufnehmen und nur wenig zusätzlich trinken, kann es ratsam sein, ein Auge darauf zu haben. Der unten stehende Rechner hilft dir dabei zu wissen, wie hoch der Bedarf deiner Katze ist, wie viel sie mit dem Futter aufnimmt und wie viel sie zusätzlich trinken müsste, um gesund zu bleiben.
Hinweise, Quellen und weitere Informationen
- Die Grundlage zu Berechnungen rund um Katzenfutter gehen zurück auf Informationen und Formeln im Buch „Tierärztliche Ernährungsberatung“; Dillitzer, N.; 2. Auflage, 2012; Urban & Fischer Verlag