Trockenfleisch selbstgemacht

Da ich gekauften Leckerchen und gekauftem Trockenfleisch nicht so recht traue, habe ich mich entschieden, es einfach selbst zu machen. In diesen Artikel möchte ich dir eine kleine Anleitung geben, wie auch du Trockenfleisch ganz einfach selbst machen kannst. Als gesundes Leckerchen für zwischendurch, als Belohnung beim Clickern oder als "Füllung" im Fummelbrett eignet es sich ganz hervorragend.

was wird benötigt?

Um selbst Trockenfleisch herzustellen werden folgende Dinge benötigt:

  • mageres Fleisch
  • ein scharfes Messer
  • Backofen oder Dörrautomat
  • Backpapier und Grillrost oder Backblech
  • Küchenpapier

Fleischstreifen schneiden

Fleischstreifen schneiden
Fleischstreifen schneiden

Das Fleisch sollte wenig bis gar kein Fett enthalten, denn das beeinflusst die Verarbeitung und die spätere Haltbarkeit des Trockenfleischs.

Die einzelnen Streifen oder Würfel sollten nicht dicker als etwa 1cm sein. So können sie gleichmäßig und schnell durchtrocknen. Statt Fleisch könnt ihr natürlich auch beispielsweise Geflügelherzen als Leckerchen für eure Stubentiger trocknen.

Tipps

Am besten schneidest du das Fleisch, wenn es noch gefroren ist: so kannst du gleichmäßigere Steifen schneiden und das Fleisch wabbelt nicht unter dem Messer herum. Möchtest du gleichmäßig dünne Fleischstreifen, kannst du auch deine Gemüsereibe zweckentfremden 😉

…ab in den Backofen

Fleischstücke auf Backpapier
Fleischstücke auf Backpapier

Nun werden die Fleischstücke – gleichmäßig verteilt – auf ein mit Backpapier ausgelegtes Grillrost oder Backblech gelegt. Sie sollten ein wenig Abstand zueinander haben, damit sie später nicht zusammenkleben.

Natürlich kannst du auch einen Dörrautomaten nutzen, um dein Trockenfleisch herzustellen, das spart in der Regel viel Strom im Vergleich zur Herstellung im Backofen. Da ich erst testen wollte, ob meine Drei das Trockenfleisch überhaupt mögen und mir darum nicht extra einen Dörrautomaten anschaffen wollte, habe ich unser Trockenfleisch dieses Mal im Backofen getrocknet.



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Kochlöffel in Backofentür
Kochlöffel in der Backofentür: so entweicht entstandene Feuchtigkeit

Das Ganze kommt nun bei etwa 50-70Grad in den Backofen bzw. Dörrautomaten. Und zwar so lange, bis das Fleisch schön dunkel, durchgetrocknet, aber trotzdem noch flexibel und saftig ist. Ich habe dazu Zeitangaben von 6-12 Stunden gefunden – je nach Größe und Dicke der Streifen. Bei uns hat es bei dünnen Streifen (ca. 2mm) etwa 5-7 Stunden gedauert. Wenn du das Trockenfleisch im Backofen trocknest, solltest du einen Holzlöffel oder ähnliches in die Tür klemmen, damit sie einen winzigen Spalt geöffnet bleibt. So kann die ausgedünstete Feuchtigkeit aus dem Backofen entweichen.

Wenn du die Temperatur beim Trocknen zu hoch drehst um die Trocknungszeit zu verkürzen, kannst du das Pech haben, dass das Fleisch zu ungleichmäßig trocknet oder du hinterher Kohle statt Trockenfleisch hast – also lieber ein wenig Geduld haben 😉

auskühlen lassen und lagern

Trockenfleisch auf Küchenpapier
Trockenfleisch auf Küchenpapier ausgelegt

Nachdem unser Trockenfleisch fertig war, habe ich es zum Auskühlen auf Küchenpapier verteilt. Selbstverständlich sollte es trocken und einigermaßen kühl gelagert werden. Man kann einzelne Portionen natürlich auch in Plastikbeutel einschweißen und/oder auch Portionen einfrieren.

Wie lange ist das Trockenfleisch haltbar?

Trockenfleisch soll etwa 6-12 Monate haltbar sein – dabei kommt es natürlich drauf an, welches Fleisch verwendet wurde ( fettiges Fleisch wird schneller ranzig ), wie trocken es ist und wie du es lagerst. Wichtig ist, dass das Fleisch nach dem Trocknen erstmal richtig auskühlen kann, bevor es verpackt wird. Sonst kann es passieren, dass es bei der Lagerung schimmlig wird. Da meine Katzen das Trockenfleisch lieber saftig als knusprig mögen, bewahre ich es in einem Schraub- oder Einmachglas im Kühlschrank auf, damit es nicht so schnell verdirbt.

ein paar abschließende Worte

Wenn du schon einmal Trockenfleisch für deine Fellnasen gekauft hast, wirst du einen großen Unterschied zum Selbstgemachten feststellen: das selbst getrocknete Fleisch sieht anders aus und ist eher knusprig als saftig. Das liegt daran, dass wir keine "Weichmacher", Feuchthaltemittel (z.B. Glyzerin) und andere künstliche "Aufhübscher" verwenden, sondern nur das pure Fleisch.

Als grober Anhaltspunkt kann man sagen, dass ungefähr nur ein Viertel des Originalgewichtes des Fleischs an Trockenfleisch übrig bleibt: 500g frisches Fleisch ergibt etwa 125g Trockenfleisch.

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19 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen genialen Tipp mit dem Trockenfleisch selber machen! Da es keine Felix Mini filettis mehr gibt, hab ich mich auf die Suche begeben und bin hier gelandet.
    Meine erste Ladung ist gerade im Air Fryer mit Dörrfunktion 🙂

    In der Anleitung des Air Fryers wird geraten nach dem Trocknen noch 1 Minute bei 160 Grad (170 Grad in einem Backofen) das Fleisch zu brutzeln. Dadurch werden alle Keime getötet und das Fleisch ist damit Pasteurisiert und länger haltbar.
    Dieser Tipp bezieht sich auf Dinge die man für Menschen trocknet (Beef Jerky’s etc.).

    • Hallo Henning,
      Danke für die Ergänzung! Ich bin mir allerdings nicht sicher, in wie fern der Tipp aus der Anleitung Sinn ergibt. Ich meine, du dörrst ja ne ganze Weile, in der Regel bei knapp ab 50 Grad. Die meisten Bakterien überleben das wahrscheinlich nicht. Die, die es überleben, werden sich wohl bei einer Minute bei 160 Grad auch nicht viel anmerken lassen – wenn, dann würde ich das durchaus ein paar Minuten länger machen, damit auch wirklich alle Fleischstücke bis in den Kern über 100 Grad erreichen.

      Wie war denn euer erster Trockenfleisch-Versuch, haben es deine Katzen angenommen?

  2. Ich denke mal das sich ab einer gewissen Dauer nicht mehr viel tut.
    Mir war es bei 2 versuchen nach 5 Std bei 50°C noch zu weich/feucht. Habe es letztendlich immer über Nacht im Ofen lassen. Sprich: ca 10 Std. Danach ist es auf jeden Fall trocken 🙂
    Gebrochen ist aber auch nix.

  3. Die Idee finde ich gut. Was ist mit Mikronährstoffe. Wir kochen immer hühnerfleisch, was wir vorher durch den fleischwolf drehen, wegen der Keime mit einem bisschen Möhre ein und wenn wir es dann aufmachen geben wir Fellini complete dazu, da Taurin keine Hitze ab kann. Da wäre zu klären ob beim trocknen bis wie viel Grad das Taurin erhalten bleibt und als zweite Frage, ob die Keime damit verschwinden. Man muss dafür glaube ich mindestens 60 Grad haben.

    • Da Trockenfleisch nur ein Snack nebenher ist, der nur in kleinen Mengen gegeben werden sollte, ist das mit den Nährstoffen nicht so wichtig. Anders ist das, wenn man Futter machen möchte, das als Hauptmahlzeit gegeben werden soll. Da seid ihr mit Felini Complete gut beraten. Soll das Fleisch wirklich erhitzt bzw gekocht werden, sollte das Felini erst nach dem Abkühlen dazu. Aber nicht wegen dem Taurin, das kann Kochen recht gut ab. Erst ab ca 300 Grad könnte es da problematisch werden. Die anderen Nährstoffe – und auch Proteine bzw Aminosäuren – allerdings werden beim Kochen verändert. Darum eben bitte erst nach dem Abkühlen das FC dazu.

      Keime werden beim Kochen / Erhitzen tatsächlich zum Großteil abgetötet – sofern denn welche am/im Fleisch sind. Da das Kochen allerdings einen negativen Einfluss auf Aminosäuren, Proteine und bestimmte Nährstoffe hat und viele gesunde Katzen Rohes in der Regel – nach einer angemessenen Umstellung – gut vertragen, ist es Abwägungssache, ob das Fleisch wirklich erhitzt bzw gekocht werden soll.

      Wie viel Grad Keime „abkönnen“ ist ganz unterschiedlich. Mit 60 Grad solltest du allerdings ganz gut liegen. Fraglich ist allerdings, ob deine Katzen das Trockenfleisch als Hauptmahlzeit annehmen, zumal es eben auch einfach trocken ist und damit der Flüssigkeitsbedarf dann anderweitig ausgeglichen werden muss.

      Was spricht dagegen, einfach normales, ungetrocknetes Fleisch mit Felini Complete als Futter anzubieten?

    • Huhu Anja!
      Ich selbst habe keinen Dörrautomaten, kann dir da also mit persönlichen Empfehlungen wenig weiter helfen. Es ist ja auch immer die Frage, welche Prioritäten du setzt und welche Funktionen dir wichtig sind. Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser hier nen Tipp 😉

  4. Hallo, mein Kater war begeistert und ich muß wohl weiter produzieren. Haben mir einen Dörrautomat bestellt, das sind doch deutl. weniger Energiekosten. Lieben Dank für diesen tollen Beitrag, weiter so freu mich auf Neues aus der Richtung.

  5. Hallo Miriam,
    Ich habe mich heute an dem Trockenfleisch versucht. Mit Rindergeschnetzeltem da ich einen Geflügel- Allergiker habe. Ich hatte es etwa 3,5h im Ofen (zuerst 70 dann 50 Grad) .
    Ich habe zwar nicht gesehen, wer von den beiden es gefressen hat, aber der Probierteller ist blank Danke für die schöne Idee.
    LG Heike

      • Hallo Miriam,
        inzwischen weiß ich, dass es Nero ist, der total auf das selbstgemachte Trockenfleisch steht 🙂 freut mich um so mehr, da er absolut mäkelig ist (er lässt sich GSD NUR barfen) aber mit Leckerli hat man null Chance bei ihm. Was ich sehr schade finde, denn Blaou frisst alle Leckerlis. Für Balou hatte ich auch extra Trockenfleisch aus Hühnchenbrust und Putenleber gemacht, aber das ist dem Herrn nicht gut genug. Nero darf kein geflügel, aber das hat er auch weggeputzt, so schnell, dass ich nicht eingreifen konnte. Das Trockenfleisch ist nun bei einer Freundin und für Nero mache ich heute wieder neues! 🙂
        Liebe Grüße Heike

  6. bin grade dabei den dritten beitrag hier zu lesen und bin begeistert =). meinen beiden katern wird langsam in der wohnung fad und ich brauchte neue ideen.

    auch das rezept mit dem trockenfleisch ist genial! auf welche dinge man manchmal erst von anderen gebracht werden muss, weil man selbst nicht drauf kommt…. dabei ist es so naheliegend!

    nur eines muss ich loswerden:
    ich hab früher auch fleisch gewaschen, aber nach neueren erkenntnissen der wissenschaft, hat man dadurch überhaupt keine chance krankheitserreger wie zB salmonellen runter zu waschen. im gegenteil. sie werden durch das spritzwasser ganz schön in der spüle und umgebung verteilt. ich will niemandem was aufdrängen. aber der gedanke sich dabei vor krankheitserregern zu schützen is leider falsch. lieber auf frische achten und darauf, alles womit das rohe hühnerfleisch in berührung kam gründlichst mit seife zu reinigen. =) ich möchte nicht neunmalklug rüberkommen, aber da ich finde das macht sinn und ich nicht möchte, dass jemand krank wird, dachte ich, ich geb das mal weiter… man kann ja googlen und sich selbst schlau machen wenn man anderer meinung ist. ich werde auch gerne des besseren belehrt falls es doch anders wäre =).

    • Huhu Kenavo!
      Hier fühlt sich Keiner belehrt oder sonstwas, keine Angst 😉 Ich bin froh über Jeden, der auch andere Sichtweisen einbringt und zum Nachdenken anregt. Das ist wohl ein Thema, über das ich mich näher informieren muss. Bisher konnte ich eben immer das lesen, was ich auch selbst weitergebe. Wenn dem nicht so ist, bin ich froh über jede Korrektur!

      Liebe Grüße
      Miriam

  7. Jetzt bin ich zufällig auf deinen Blog gestoßen und bin ganz begeistert. Natürlich habe ich noch nicht alles gelesen. Aber das kommt noch.

    Die Fummelkiste, den Agility-Parcours und die selbstgemachten Leckerlis werden auf jeden Fall in Angriff genommen.

    Wir haben vier Kater im Haus. Zwei davon sind Leckerchen-Junkies. Die nehmen immer den Futter-Spiel-Ball in Beschlag, so dass die anderen zwei nichts erwischen können.
    Mit der Fummelbox können wir da sicher Abhilfe schaffen. Und mit dem selbstgemachten Trockenfleisch sind diese Leckerlies auch noch gesund… 🙂

  8. Ich habe diesen Eintrag vor zwei Tagen entdeckt und fand ihn sofort super, da meine Kater total gern nach Leckerlis jagen, aber aufgrund der Futtermittelallergie des Kleinen nicht alles essen dürfen. Trockenfutter gibt es bei uns gar nicht (mehr) und auch ich traue dem Trockenfleisch nicht so recht über den Weg. Darum habe ich mir gestern 300g Hähnchenbrust besorgt und das Ganze nach deiner Anleitung ausprobiert. Und es ist ein voller Erfolg! Die beiden lieben das Trockenfleisch und überschlagen sich fast, wenn sie danach jagen dürfen, weil es auf dem Boden auch so schön klappert. Vielen lieben Dank dafür!
    LG Steffi

    • Huhu Steffi!
      Es freut mich, dass das Trockenfleisch bei euch so gut ankommt. Gerade Katzen mit Futtermittelallergien dürfen ja nicht alles fressen, da ist das selbstgemachte Leckerchen passend. Ich wünsche deinen Katzen einen guten Appetit 😉

      Liebe Grüße
      Miriam

  9. Die Trockenfleisch-Idee ist super – werde ich in den nächsten Tagen mal ausprobieren. Noch eine kurze Frage: Welches Fleisch sollte man am besten nehmen??

    LG Elfriede

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