Folgende Regeln und Tipps sind für das Clickern mit Katzen wichtig:
- Timing: Das Leckerchen muss sofort nach dem Klick gegeben werden! Sonst kann die Katze – besonders zu Anfang – keine Verknüpfung zwischen ihrem Verhalten und der Belohnung herstellen.
- Nicht reden! Das verwirrt Mieze nur. Erst wenn ein Trick zuverlässig beherrscht wird, sollte ein (kurzes, unverwechselbares) Codewort für den Trick eingeführt werden.
- Die Tricks sollten für die Katze einfach nachzuvollziehen und durchzuführen sein. Schwierige Tricks sind in Teilbereiche einzuteilen, welche zunächst einzeln für sich belohnt werden sollten.
- Die Trainingseinheiten sollten kurz gehalten und mit einem Erfolgserlebnis abgeschlossen werden.
- Keine negativen Erlebnisse! Das Clickern ist eine Trainingsmethode, die mit positiven Reizen arbeitet. Zeigt die Katze das erwünschte Verhalten nicht, wird sie nicht bestraft oder angemeckert! Die einzige Konsequenz bei nicht durchgeführten Tricks ist: "kein Leckerchen".
- Katze und Trainer müssen sich voll und ganz aufeinander und das Training konzentrieren können. Ist einer von Beiden unkonzentriert, abgelenkt oder unmotiviert, sollte das Training abgebrochen werden.
- Versteht die Katze einen Trick nicht, so liegt dies nicht an mangelnder Intelligenz! Der Trainer sollte stattdessen darauf achten klare, einfache Befehle und Vorgaben zu machen. Manchmal kann es helfen, einen Schritt "zurück zu gehen" und den bereits erfolgreich einstudierten, vorherigen Teilbereich zu festigen und erst dann einen Schritt weiter zu gehen.
- Die Leckerchen sollten während der Clickersession für die Katze unsichtbar und nicht erreichbar sein. Wer ständig die verlockenden Schmankerl sieht und riecht, kann und wird sich nicht konzentrieren. Ein Beutelchen am Gürtel zum Verstauen der Belohnungssnacks kann hier helfen. Bei nicht ganz so gewitzten Katzen kann man die "Leckerchenhand" auch einfach hinterm Rücken halten 😉
- Auf unerwünschte Verhaltensweisen gibt es keine Reaktion! Kein "vom-Schoß-schubsen", kein "Oh, Kater nicht so!" und auch kein "in die richtige Richtung schieben"! Macht die Katze nicht das, was sie soll und stattdessen lieber Faxen und Dummheiten oder versucht krampfhaft an die Leckerchen kommen, sollte der Trainer zur Salzsäule erstarren: Blick stur geradeaus gerichtet, kein Ton und keine Bewegungen. So lernt Katzi, dass "herumalbern" nicht zum Ziel führt. Je mehr man beim Training wirbelt, umso mehr lassen sich besonders zu Anfang unsichere Katzen verwirren.
- Besonders wenn man mit mehreren Katzen clickert, ist es nützlich die Katze beim Namen anzusprechen. "Muffin – Sitz!" und schon hat man die volle Aufmerksamkeit der Katze. Die Katze weiss, dass sie gemeint ist und nicht eine der anderen anwesenden Katzen. So kann man auch Trainingssessions mit mehreren Katzen gleichzeitig durchführen, ohne dass alles im Chaos versinkt und die Motivation bei Katze und Trainer den Bach runtergeht.
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In diesem Sinne: viel Spaß!
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!