Neugierig wie ich bin, möchte ich natürlich möglichst viel unterschiedlichen „Katzenkram“ ausprobieren. Als es vor einigen Monaten ein besonders günstiges Sparangebot gab, habe ich uns einen 5L-Sack Tigerino Crystals Silikatstreu gegönnt. Über die Eigenschaften dieser Streu und welche Erfahrungen wir damit gemacht haben, möchte ich euch heute schreiben.
Erhältlich sind die Tigerino Crystals zum Beispiel bei Zooplus.
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Verpackungsgröße, Hersteller und Preis
Diese Silikatstreu ist scheinbar nur in 5L-Abpackungen erhältlich. Hergestellt wird sie für die Firma „Matina GmbH“. Neben der normalen Variante ohne Farbe und Duft gibt es noch folgende Sorten: „XXL“ mit extra großen Streukrümeln, „Fun“ in verschiedenen Farben (pink oder blau), in verschiedenen Duftnoten (mit Lavendelduft und mit Blumenduft „Flower Power“). Zudem ist auch eine klumpende Variante mit Babypuderduft erhältlich („Fresh“).
Je nach Version und Abnahmemenge kosten 5L etwa 3,20-5,49€.
Wir haben die normale Variante mit normalgroßen Krümeln, ohne Duft und Farbe getestet.
kleiner Exkurs: wie funktioniert Silikatstreu überhaupt?
Vereinfacht gesagt besteht Silikatstreu aus kleinen Kügelchen oder Krümeln, die den Urin der Katze aufsaugen und einschließen. In der Regel klumpt sie nicht – es gibt aber neuerdings bereits wenige Sorten, die klumpen – wie herkömmliche Klumpstreu, zerbröselt aber bei Kontakt mit Flüssigkeit auch nicht wie herkömmliche nicht-klumpende Streu, sondern saugt einfach nur den Urin auf.
Die Streu wird über Wochen in der Katzentoilette belassen und sozusagen nur „umgerührt“, damit der Urin zuverlässig und gleichmäßig aufgenommen werden kann. Sie färbt sich nach Benutzung gelb. An der Intensität der Färbung kann man in der Regel erkennen, ob die Streu ausgetauscht werden sollte oder ob sie noch genügend „Aufsaugepotential“ hat. Kot wird auch bei dieser Streu wie üblich herausgeschaufelt und entsorgt.
Verpackungsaufdruck
Laut Hersteller soll die Streu „leicht und ergiebig“ sein, soll „Gerüche in Sekunden“ stoppen und „kompostierbar und umweltfreundlich“, sowie „extrem absobierfähig“ sein. Es wird eine „einfache, staubfreie Anwendung“ versprochen. Zudem soll die Streu „antibakteriell“ wirken, weil sie „Keime im Kern “ einschließen soll.
Laut Aufdruck ist die Streu ca. 4cm hoch in die Toilette einzufüllen. Der Kot sollte täglich entfernt werden. Ansonsten soll die benutze Streu in der Toilette belassen und umgerührt werden. Es wird die Entsorgung in der Biotonne oder auf dem Kompost empfohlen. Die Verfärbung der Körner soll nach Angaben des Herstellers „keine Auswirkung auf Geruchsbindung und Feuchtigkeitsaufnahme“ haben – „unzählige Mikroporen nehmen Flüssigkeit auf und halten die Toilette trocken“ steht dazu notiert.
Zu Funktionsweise und Saugfähigkeit können wir Folgendes lesen: „Urin, Gerüche und Keime werden sekundenschnell absorbiert – Feuchte verdunstet, Geruchsmoleküle bleiben gebunden“. Außerdem „Tigerno Silikatstreu kann fast die gleiche Menge seines Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen“.
Es ist angegeben, dass die Streu bei der Benutzung durch eine Katze nach etwa 25-35 Tagen ausgewechselt werden sollte. Bei zwei Katzen beträgt die Zeitspanne nur noch 15-20 Tage und bei 3 Katzen noch 8-12 Tage.
Eigenschaften und Streugröße
Auch schon bei der von uns getesteten normalen („Nicht-XXL“-) Variante sind die Krümel sehr grob – etwa 0,5cm Durchmesser und 0,5-1cm Länge. Sie sind hart und verschieden groß. Auch die Ecken der einzelnen Krümel sind hart, wenn auch nicht spitz. Die Streu ist leicht und besteht aus transparenten und vereinzelten blauen Krümeln: Letztere sollen als Geruchsabsorber dienen.
Unsere Erfahrungen mit dieser Streu
Diese Schilderung wird sich recht kurz halten, denn meine Katzen haben die Streu nach wenigen Tagen und nur wenigen Benutzungen verweigert. Für mich war das Tragen des Plastiksacks einigermaßen bequem: zwar schneidet der Griff nach kurzer Zeit ein, da die Streu aber recht leicht ist, ist das nicht ganz so unangenehm. Ich habe mit einem 5L-Sack die empfohlenen 4cm Einfüllhöhe in unserem kleinen Reserveklo (35x50cm) realisieren können. Entsprechend hätte ich für ein katzengerecht dimensioniertes Klo gleich mehrere Säcke benötigt.
Die Säuberung gestaltete sich leicht: Kot rausschaufeln, Rest drin lassen und umrühren. Die beiden Mädels haben die Streu komplett verweigert. Muffin hat sich erstaunlicherweise zwei- oder dreimal zum Strullern ins Klo gewagt. Man merkte, dass die Streu ihm unangenehm schien. Zum Einen ist sie für seine Bedürfnisse wohl einfach zu grob, andererseits…
Nun, die benutzte Streu scheint für die Nasen meiner Katzen definitiv auffällig zu riechen. Ich selbst konnte nichts riechen, da Muffin aber einerseits nach dem zweiten Mal Pinkeln fluchtartig das Klo verlassen hat und Janis andererseits wie versessen beim Aussieben an der benutzten Streu roch, mag ich die versprochene Eigenschaft „stoppt Gerüche in Sekunden“ doch sehr in Frage stellen. Wichtig sind hier schließlich nicht unsere menschlichen Nasen, sondern die der Katzen. Nicht wenige Katzen werden schlicht plötzlich unsauber, wenn ihnen die Streu „stinkt“ – so ist das hier vielleicht nicht ganz so vorteilhaft. Trocken blieb die Toilette jedoch unzweifelhaft.
Nach dem dritten Mal Pipimachen (ca. 4-5 Tage nach Einfüllung) wars dann auch vorbei mit der Nutzung durch meine Katzen. Ihr könnt am unteren Bild sehen, wie sehr sich die Farbe der Streu bereits nach einer Benutzung und nach Umrühren verändert hat. Dafür, dass die Streu bei der Benutzung durch eine Katze (nur Muffin hat sie genutzt) etwa 25-35Tage halten soll, finde ich das schon beachtlich. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sie nach dreiwöchiger, kontinuierlicher Nutzung aussieht…
Positiv ist zu erwähnen, dass die Streu bei uns nur ganz vereinzelt um die Toilette gestreut hat.
Meine Meinung zu dieser Streu
Ich kann mich mit Silikatstreu generell eher weniger anfreunden, mit dieser hier leider gar nicht. Ich finde es ein wenig fragwürdig, benutzte Streu nur umzurühren. Der Gedanke, dass meine Katzen mit „Pipifüßen“ auf meinem Bett herumstampfen, ist für mich nicht gerade appetitlich. Scheinbar ist es aber nicht nur mein eigenes Unbehagen, sondern auch die Nase meiner Katzen, die die Eignung dieser Streu für uns in Frage stellen. Insgesamt hat sich das Tigerino Crystals Katzenstreu für uns als Flop auf der ganzen Linie herausgestellt.
Fazit für mich:
Im Gegensatz zur normalen Tigerinostreu, halten mich hier unsere Erfahrungen definitiv davon ab, diese Streu zu empfehlen.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Da Ella und Christel an Silikatstreu gewöhnt waren, habe ich auch welches zu Anfang verwendet. Die Katzen hat es nicht gestört und Geruch war auch nie festzustellen. Da ich aber gerne austeste, habe ich irgendwann auf Cböp umgestellt, was ehrlich gesagt eher nach Pipi riecht und dazu noch diesen schönen Strandeffekt hat. Trotzdem bin ich irgendwie dabei geblieben. Fände ich diesen Gedanken, Pipi solange im Klo zu lassen nicht so merkwürdig, wäre ich auch wieder auf Silikat umgestiegen. Da Ella durch heftiges Schnurren zu Hustenanfällen neigt und das meiner Meinung nach durch den feinen Staub des Klumpstreus noch verstärkt wird, werde ich aber langfristig auch wieder zum Tigerino greifen.
Beste Grüße,
Ella, Christel und Nora 🙂
Miau, wir sind die Norwegerbande von Thurayas und möchten zu Tigerino Silikatstreu auch was sagen:
Bei uns ist diese Streu in allen 7 Katzenklos. (Nur die Babys bekommen Holzstreu, bis sie begriffen haben, dass man Streu nicht frisst). Nicht in 4cm sondern mind 6cm Höhe, denn es braucht eine ausreichende Menge, damit die Streu geruchsabsorbierendwirkt. Dass sie gelblich wird, ist uns herzlich egal – solange sie nicht mieft natürlich, denn in den feinsten Poren im Silikat ist alles fest gebunden und färbt dann auch nicht ab noch fällts jemals aus den Poren wieder raus. Grauer Katzensand ist evt nur darum nicht gelblich, weil man’s am Grau einfach nicht sieht 😉
Und obwohl wir hier 5 Erwachsene und derzeit noch 4 halbstarke Kitten sind, riecht hier GAR NICHTS nach Katzen – ausser jemand hat grade frisch ein Häufchen vergraben. Wir und unsere Menschen schätzen das total, und sie sind auch froh, dass uns beim Raussteigen die grossen Körnchen nicht in unseren haarigen Pfoten hängen bleiben, wie es bei feinerem Katzensand der Fall ist. Hier knirscht nirgends Sand unter den Hausschuhen oder brrr etwa auf oder gar unter der Bettdecke. Höchstens der Sand von dem bisschen Erde, die wir an nassen Tagen aus dem Garten an den Pfoten rein tragen. Die Pfoten waschen wir uns natürlich, mehrmals täglich – wir sind Katzen! -und aus all diesen Gründen dürfen wir aber SICHER im Menschenbett schlafen, oder eigentlich ists ja umgekehrt, WIR teilen unser grösstes Katzenbett gerne 😉
Schnurr
>^x^<
Yona, Nowaja, Aurélie, Caspar, Mara, und der G-Wurf Galileo, Gismondo, Giulia & Corleone Gatto
Hey 🙂
Faszinierend, wie unterschiedlich so die Meinungen sein können. (Von Katzen und Dosis :-D)
Ich benutze schon immer Silikatstreu und bin jetzt auf das Tigerino umgestiegen.
Wird von meinen zwein super angenommen, gibt erst Unsauberkeit, wenn ich mal zu lange nicht gewechselt habe.
LG Jenny