Supplemente: Damit aus „Fleisch allein“ eine Mahlzeit wird

Bei der Rohfleischfütterung von Katzen gilt es nicht nur die Gabe von rohem Fleisch zu bedenken, sondern vor allem auch den Bedarf der Katze an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und vielen anderen wichtigen Komponenten abzudecken. Die Funktion der einzelnen Supplemente und ihre Unterschiede untereinander sind besonders für Anfänger schwer zu durchschauen. Nicht alle Nährstoffe, die die Katze täglich benötigt, müssen extra zugegeben werden. Viele sind bereits im Fleisch enthalten. Je nach Methode der Rohfleischfütterung werden einige andere aber auch extra hinzugefügt. Welche Supplemente sich zur Deckung des Nährstoffbedarfs der Katze eignen soll hier aufgeführt werden.

Allgemeines über Nährstoffe und Supplemente

Wofür all diese Supplemente? In der Natur werden auch nicht extra Zusätze zugeführt!

Die natürliche Nahrung der Katze besteht aus Mäusen, Vögeln, teilweise Insekten und Kleingetier. Dabei frisst die Katze das gesamte Beutetier mitsamt Innereien, Knochen, Blut und Federn/Fell – Ausnahme bildet hier nur der Darm, der nicht immer mitgefressen wird[7][8]. Die Abwechslung im Speiseplan stellt sicher, dass die Katze alles bekommt, wie sie zum gesund-bleiben braucht. Fleisch allein kann der Katze nicht alle benötigten Nährstoffe bieten, so ist eine Supplementierung zumindest mit Innereien, Knochen, Fett und teilweise Blut in jedem Fall nötig. Die Verfütterung von reinem Fleisch allein würde auf Dauer zu Mangelerscheinungen bei der Katze führen – welche sich letztlich in körperlichen Krankheiten manifestieren. Die unten stehende Tabelle zeigt die Unterschiede bei ausgewählten Nährstoffen zwischen einer Tagesportion Maus[2][5], den offiziellen Bedarfswerten einer Katze[27] und einer Tagesportion reinem Hühnerfleisch[1][4]. Es wurde beispielhaft von einer Tagesration für eine 4-Kilo-Katze ausgegangen (obige Grafik verdeutlicht die Unterschiede auch optisch). Die Unterschiede sind recht deutlich und machen klar, warum eine Supplementierung mit ausgewählten Ergänzungen nötig ist.

 ProteinFettVitamin AVitamin EEisenKalziumPhosphorTaurin
220g „wilde“ Maus (ca. 11 Stück)41,8g[2]13,86g[2]0,7888mg[2]6,16mg[2]0,836mg[5]1450mg[2]1090mg[2]391,6mg[2]
offizielle Bedarfswerte12,5g[27]5,5g[27]0,063mg[27]2,5mg[27]5,0mg[27]0,18mg[27]0,16mg[27]80mg[27]
120g Hühnerbrust27,0g[1]3,144g[1]0,0180mg[1]0,306mg[4]0,440mg[1]6mg[1]255,6mg[1]15,9mg[3]

Wieviel von welchem Supplement?

Diese Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Es hängt vom Körpergewicht der Katze und von den verwendeten Fleischsorten und Innereien ab, wieviel von welchem Supplement zur Mahlzeit hinzugefügt werden müssen. So haben verschiedene Fleischsorten verschiedene Fettgehalte, verschiedene Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen. Eine ausgewachsene 4-Kilo-Katze benötigt andere Mengen an Zugaben als ein Katzenkind im Wachstum. Um diese Faktoren zu berücksichtigen muss zunächst der Bedarf der eigenen Katze individuell festgestellt werden. Die Auflistung „Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe“ kann dabei helfen. Als nächstes muss der Nährstoffgehalt des Fleisches und der Innereien festgehalten werden. Die Differenz zwischen Nährstoffgehalt des Fleisches und dem tatsächlichen Bedarf der Katze muss supplementiert werden. Vereinfacht gesagt stellen sich die Fragen „Wieviele Nährstoffe sind im gekauften Fleisch enthalten? Deckt das den Bedarf meiner Katze? Wenn nein, wieviel muss ich noch hinzufügen?“ Man kann diese Daten mithilfe einer Nährstofftabelle oder -datenbank (Link dazu in der Linkliste) selbst ausrechnen oder sich einen der speziell angebotenen Kalkulatoren (Link dazu ebenfalls in der Linkliste) hinzuziehen. Zum Einstieg scheint das Rechnen und Ausgleichen mühsam und kompliziert. Je öfter man sich jedoch (auch praktisch) damit auseinander setzt, desto klarer und selbstverständlicher wird die Thematik.

Fertigmischungen und Komplettpräparate

Es gibt bereits fertige Mischungen von Supplementen im Handel zu kaufen. „Felini Complete“ , „easy BARF“, „Barfers Best“ und „Instinct TC“ sind nur vier Beispiele der im Handel erhältlichen Mischungen. Diese fertig zusammengestellten Supplement-Mixturen sind besonders für den Einstieg in die Rohfütterung von Katzen geeignet, da sie die Zubereitung und die Rezept-zusammenstellung stark vereinfachen. So sind diese Präparate häufig die einzige Ergänzung, die – neben einer eventuellen Zugabe von Fett, Lachsöl und teilweise Ballaststoffen – zum reinen Fleisch gemischt werden. Eine längerfristige, ausschließliche Verfütterung solcher Fertigpräparate ist durchaus möglich, jedoch sollte hier sehr großer Wert auf Abwechslung bei den verwendeten Fleischsorten und – so weit nötig – Innereien gelegt werden. Zudem ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Präparat alles enthält, um den Bedarf der Katze zu decken – bei manchen Produkten ist beispielsweise die zusätzliche Verwendung von Vitamin A- (z.B. Leber) und Vitamin D-Supplementen (z.B. Fisch) nötig. In solchen Fällen ergibt erst diese Zumischung eine einigermaßen ausgewogene Mahlzeit.

Worauf bei Komplettpräparaten achten?

  • Nicht enthalten sein sollten (Zusammensetzung): Kräuter, pflanzliche Nebenerzeugnisse (z.B. Apfelfaser, Apfeltrester), Zucker (z.B. Dextrose), Milch (oder Milcherzeugnisse z.B. Molke), pflanzliches Öl, Vitamin C, Beta-Carotin, Getreide, Samen, Nüsse
  • Enthalten sein sollten (Zusatzstoffe): Kalzium, Taurin, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, die verschiedenen B-Vitamine (B1-6, B9/11 + B12), Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Jod.
    • ist eines davon nicht enthalten, muss es supplementiert werden, der Verpackungsaufdruck oder beiliegende Hinweiszettel sollte erklären, wie und womit (auch welche Dosierung)
    • werden keine Zusatzstoffe (Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementzugaben) aufgelistet, so liegt die Vermutung nahe, dass das Präparat nicht alles enthält, was die Katze braucht
  • idealerweise gibt die Zusammensetzung nur „Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente“ an und bezeichnet im Bereich „Zusatzstoffe“ die genauen Mengen, aber auch die Auflistung von verwendeten Supplementen (beispielsweise „Hefen“ oder „Seealgen“) ist – neben der auführlichen Auflistung der Zusatzstoffe – angemessen
  • je ungenauer die Beschreibung der Zusammensetzung und der Zusatzstoffe, umso weniger empfehlenswert ist das Produkt
  • ein Präparat für Hunde eignet sich nicht für Katzen – wird beides im Aufdruck beworben, besser nicht kaufen: beide Tierarten weisen wichtige Unterschiede im Nährstoffbedarf auf
  • der Hinweiszettel oder Verpackungsaufdruck sollte die genaue Dosierung des Präparats angeben
  • der Hinweiszettel oder Verpackungsaufdruck sollte den Umgang mit dem Produkt erklären und auch angeben, welche Fleischteile und Innereien zugemischt werden können/müssen

Nährstoffgehalte in verschiedenen Supplementen

Wie im Bereich „Nährstoffe & Supplemente“ nachzulesen, werden bestimmte Fleischteile, Innereien und Ergänzungen genutzt, um – zusätzlich zum reinen Fleisch – Nährstoffe in die rohen Mahlzeiten zu bringen. Um einfacher Anpassungen an den einzelnen Rezepten vornehmen zu können oder Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, kann es ratsam sein, zu wissen, in welchem Supplement die größere Menge an einem bestimmten Nährstoff enthalten ist. Folgende Liste soll für die entsprechenden Nährstoffe verschiedener Ergänzungen auflisten (in absteigender Reihenfolge, bezogen auf 100g Gewicht). Es werden vor allem jene Nährstoffe berücksichtigt, die durch die Auswahl von Fleisch beeinflusst werden können bzw. bei denen der Bedarf der Katze hoch liegt.

  • Fettgehalt (schwankt stark!): Lammfleisch[42] > Gans[43] > Ente[44] > Hühnerbrust[45]/Putenbrust[47] > (Wild-)kaninchen[46]
  • Vitamin A: Lebertran[11] > Lammleber[4] > Entenleber[5] > Kalbsleber[6] > Gänseleber[7] > Putenleber[8] > Rinderleber[9] > Hühnerleber[10]
  • Vitamin D: Lebertran[11] > Sardelle[12]/Sprotte[13] > Regenbogenforelle[15] > Lachs[14] > Lammherz[16]
  • Vitamin B1 (Thiamin): Bierhefe[17] > Schweineherz[18] > Kalbsherz[19] > Schweinebauch[20] > Rinderherz[21] > Putenherz[22] > Hühnerherz[23]
  • Vitamin B3 (Niacin): Bierhefe[17] > Lammleber[4] > Rinderleber[9] > Putenleber[8] > Kalbsleber[6] > Putenbrust[47] > Hühnerleber[10] > Hühnerbrust[45] > Entenleber[5]/Gänseleber[7]
  • Phosphor: Knochenmehl[56] > Di-Calcium-Phosphat[55] > Bierhefe[17] > Eierschalenmehl[57] > Rinderleber[9] > Lammleber[4] > Kalbsleber[6] > Kalbsmilz[32] > Hühnerleber[10] > Rindermilz[33] > Putenleber[8] > Entenleber[5] > Gänseleber [7]> Rinderniere[34] > Lammniere[35] > Kalbsniere[36]
  • Kalzium: Eierschalenmehl[57] > Calcium-Carbonat[53] > Knochenmehl[56] > Algenkalk[59] > Di-Calcium-Phosphat[55] > Calcium-Citrat[54] > Hühnerhälse[37] > Putenhälse/Hühnerschenkel[37] > Hühnerkarkasse[37] > Hühnerflügel[37]
  • Eisen: Rinderblut[38] > Bierhefe[17] > Rindermilz[33] > Lammmilz[39] > Entenleber[5] > Kalbsmilz[32] > Hühnerleber[10] > Lammniere[35] > Rinderniere[34] > Kalbsniere[36]
  • Jod: Seealgenmehl[40] > jodiertes Speisesalz[49] > Meersalz[51] > Lebertran[11] > Sprotte[13] > Sardelle[12] > Speisesalz[50] > Lachs[14] > Rinderblut[38] > Regenbogenforelle[15]
  • Taurin: Taurinpulver[52] > Grünlippmuschelpulver[58] > Lammgulasch[41] > Hühnerfleisch (dunkel)[41] > Lachsfilet[41] > Hühnerherz[41]/Hühnerleber[41] > Rindermilz[41] > Rinderleber[41] > Rinderherz[41] > Hühnerhals/Hühnerrücken[41] > Rindfleisch (mager)[41] > Lammniere[41] > Rinderniere[41] > Hühnerbrust[41]

Nährstoffverluste durch Einfrieren, Lagern, Zubereiten?

Wenn es um die Zubereitung und Lagerung der Rohfleischmahlzeiten geht, stellt sich vor allem die Frage, in wie fern dabei Nährstoffe verlorengehen oder zerstört werden. Das Einfrieren selbst hat eine erhaltende Wirkung auf Nährstoffe und zerstört diese nur in sehr geringem Maße und über lange Zeit[87][88]. Auch die wasserlöslichen Vitamine (B-Vitamine, Vitamin C) bleiben beim Einfrieren zu großen Teilen enthalten – der Verlust der B-Vitamine soll über 12 Monate gesehen zwischen 3-18% betragen, Vitamin C scheint hierbei am instabilsten zu sein (Verluste bis zu 38%)[88]. Erst mehrmaliges Auftauen – es werden hierbei Zellwände zerstört – soll für einen nennenswerten Verlust der wasserlöslichen Vitamine sorgen. Wasserlösliche Nährstoffe (B-Vitamine, Vitamin C, Taurin) gehen vor allem durch Wegschütten des Auftauwassers (Verlust 5-15%) verloren, fettlösliche Vitamine wie A,D,E und K – aber auch B1, B12 und C – verlieren sich durch Oxidation mit Sauerstoff[87]. Auch das Aussortieren besonders nährstoffhaltiger Körperteile (Leber, Niere, Milz) führt selbstverständlich zu einem Nährstoffverlust im Vergleich zum ganzen Schlachttier[87].

das Kalzium-Phosphor-Verhältnis in Rohfleischmahlzeiten

Wie bereits in einem vorherigen Punkt erwähnt, sind nicht nur die absoluten Mengen an Nährstoffen wichtig, sondern in vielen Fällen auch ihr Verhältnis zueinander. Viele Nährstoffe beeinflussen die Aufnahme und Verstoffwechslung anderer Nährstoffe – sie sind sozusagen „Gegenspieler“. Zwei der Nährstoffe, bei denen dies zutrifft und die für das Barfen eine wichtige Rolle spielen, sind Kalzium und Phosphor. Sie sollten – bei gesunden Katzen – idealerweise im Verhältnis 1,1-1,3:1 (1,1-1,3 mal so viel Kalzium wie Phosphor) in der Mahlzeit vorliegen, wobei Verhältnisse von 0,9-2:1 tolerierbar sind. Dieses Verhältnis kann durch undurchdachte Rezeptzusammenstellung in einen ungünstigen Bereich verschoben werden (unter 0,9:1). Langfristige Folgen davon können Fehlversorgung und Krankheiten – allen voran Nierenerkrankungen – sein. Fleisch allein enthält in der Regel sehr viel mehr Phosphor als Kalzium: das Kalzium-Phosphor-Verhältnis bei reinem Fleisch ist also unausgewogen für die Katze. Auch aus diesem Grund ist eine alleinige Fütterung von reinem Fleisch – auch zu 20% der Fütterungsmenge (siehe oben oder Beispielrechnungen Teilbarf – .pdf-Download) – nicht zu empfehlen. Auch eine Beimischung von Knochen oder Knochemehl/Di-Calciumphosphat muss das Kalzium/Phosphor-Verhältnis nicht automatisch ausgleichen (z.B. bei der „Frankenprey-Methode“). Das prozentuale Frankenprey-Schema sieht 5-10% Knochen in der rohen Mahlzeit für die Katze vor. Egal, welche Menge man an Geflügelhälsen einmischt: der Kalziumbedarf der Katze kann selten ohne gleichzeitige, massive Überversorgung mit Phosphor und/oder einem unausgewogenen Kalzium/Phosphor-Verhältnis erreicht werden! (siehe Beispielrechnungen Frankenprey – .pdf-Download) So ist es ratsam, sowohl beim Teilbarfen als auch bei der Frankenprey-Methode – selbstverständlich auch beim Barfen mit Supplementen – ein zusätzliches Kalziumsupplement einzumischen. Auf diese Weise kann der Kalziumbedarf der Katze ohne massiven Phosphorüberschuss oder einem unangemessenes Kalzium/Phosphor-Verhältnis in der Mahlzeit erreicht werden. Hierzu eignen sich beispielsweise 6-7g Eierschalenmehl oder 6-7g Calciumcarbonat oder 7-9g Algenkalk oder 11-13gr Calciumcitrat pro Kilogramm Fleisch.

Wie bereits in einem vorherigen Punkt erwähnt, sind nicht nur die absoluten Mengen an Nährstoffen wichtig, sondern in vielen Fällen auch ihr Verhältnis zueinander. Viele Nährstoffe beeinflussen die Aufnahme und Verstoffwechslung anderer Nährstoffe – sie sind sozusagen „Gegenspieler“. Zwei der Nährstoffe, bei denen dies zutrifft und die für das Barfen eine wichtige Rolle spielen, sind Kalzium und Phosphor. Sie sollten – bei gesunden Katzen – idealerweise im Verhältnis 1,1-1,3:1 (1,1-1,3 mal so viel Kalzium wie Phosphor) in der Mahlzeit vorliegen, wobei Verhältnisse von 0,9-2:1 tolerierbar sind. Dieses Verhältnis kann durch undurchdachte Rezeptzusammenstellung in einen ungünstigen Bereich verschoben werden (unter 0,9:1). Langfristige Folgen davon können Fehlversorgung und Krankheiten – allen voran Nierenerkrankungen – sein. Fleisch allein enthält in der Regel sehr viel mehr Phosphor als Kalzium: das Kalzium-Phosphor-Verhältnis bei reinem Fleisch ist also unausgewogen für die Katze. Auch aus diesem Grund ist eine alleinige Fütterung von reinem Fleisch – auch zu 20% der Fütterungsmenge (siehe oben oder Beispielrechnungen Teilbarf – .pdf-Download) – nicht zu empfehlen. Auch eine Beimischung von Knochen oder Knochemehl/Di-Calciumphosphat muss das Kalzium/Phosphor-Verhältnis nicht automatisch ausgleichen (z.B. bei der „Frankenprey-Methode“). Das prozentuale Frankenprey-Schema sieht 5-10% Knochen in der rohen Mahlzeit für die Katze vor. Egal, welche Menge man an Geflügelhälsen einmischt: der Kalziumbedarf der Katze kann selten ohne gleichzeitige, massive Überversorgung mit Phosphor und/oder einem unausgewogenen Kalzium/Phosphor-Verhältnis erreicht werden! (siehe Beispielrechnungen Frankenprey – .pdf-Download) So ist es ratsam, sowohl beim Teilbarfen als auch bei der Frankenprey-Methode – selbstverständlich auch beim Barfen mit Supplementen – ein zusätzliches Kalziumsupplement einzumischen. Auf diese Weise kann der Kalziumbedarf der Katze ohne massiven Phosphorüberschuss oder einem unangemessenes Kalzium/Phosphor-Verhältnis in der Mahlzeit erreicht werden. Hierzu eignen sich beispielsweise 6-7g Eierschalenmehl oder 6-7g Calciumcarbonat oder 7-9g Algenkalk oder 11-13gr Calciumcitrat pro Kilogramm Fleisch.

wichtig für die Katze: Taurin

In der Ernährung der Katze spielt Taurin eine wichtige Rolle. Es ist eine Beta-Aminoethansulfonsäure, welche von der Katze – im Gegensatz zu Mensch und Hund – nicht im benötigten Maß selbst hergestellt werden kann. Die Katze ist also darauf angewiesen, Taurin mit ihrer Nahrung aufzunehmen. In der Natur geschieht dies beispielsweise duch den Verzehr von Mäusen, denn Mäuse haben – bezogen auf 100g Körpermasse – einen sehr hohen Tauringehalt. Man spricht von einem täglichen Bedarf von etwa 9,9-60mg Taurin pro Kilogramm Körpergewicht der Katze bzw. 200-500mg Taurin pro Tag und Katze. Ist ihr Bedarf an Taurin über längere Zeit nicht gedeckt, können sich Mangelerscheinungen wie Herzerkrankungen, Sehschwäche oder Fortpflanzungsstörungen entwickeln. So ist Taurin auch beim Barfen ein wichtiges Thema, welches nicht vernachlässigt werden darf. . Taurin ist in fast allen Fleischteilen und Innereien enthalten, der Gehalt schwankt jedoch stark. So soll arbeitender Muskel (z.B. Schenkel, Herz) und dunkles Fleisch besonders taurinhaltig sein. Zur Deckung des Taurinbedarfs der Katze muss nicht zwingend Pulver eingesetzt werden. Mehr Informationen zur Deckung des Taurinbedarfs finden sich in der Datei „Deckung des Taurinbedarfs“ (.pdf-Download).

die einzelnen Nährstoffe und Supplemente im Detail

Statt Fertigmischungen zu verwenden, können Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe auch durch natürliche Supplementierung zum Fleisch kommen. Je nachdem, welche Methode der Rohfleischfütterung angewendet wird, werden unterschiedliche Mengen der einzelnen Supplemente in die Mahlzeiten eingemischt. Viele Nährstoffe sind allerdings bereits mit der Verfütterung von Fleisch, Innereien und Knochen abgedeckt und müssen nicht extra supplementiert werden.

Vitamin A: Supplemente Leber / Leberpulver / Eigelb / Dorschlebertran

Leber enthält viel Vitamin A. Vitamin A wird von der Katze gespeichert und kann überdosiert werden, daher sollten nur etwa 3-5% der rohen Mahlzeit für die Katze aus Leber bestehen. Oft wird rohe Leber in Stücken von der Katze verschmäht, da Geruch und Geschmack gewöhnungsbedürftig sind. In solchen Fällen hilft es meist, die Leber zu pürieren und sie – vermischt mit den anderen Supplementen – als Sauce über das Futter zu geben. Eigelb enthält ebenfalls Vitamin A, allerdings so wenig, dass eine natürliche Supplementierung nur allein mit Eigelb nicht praktikabel ist.

Vitamin B: Supplemente Bierhefe / Edelhefe / Vitamin-B-Komplex / Niere

Bierhefe wird für die Versorgung der Katze mit B-Vitaminen eingesetzt. Es kann in Pulver-, Flocken oder Tablettenform in Drogerien, Online-Shops und Apotheken bezogen werden. Bei nierenkranken Katzen sollte Edelhefe oder Vitamin-B-Komplex verwendet werden. Bierhefe sollte ebenfalls nicht für Katzen mit Struvit-Steinen angewendet werden, den Bedarf der Katze kann man in diesem Fall aber durch Vitamin-B-Komplex-Tabletten ausgleichen.

Vitamin D: Supplemente Fisch / Lammherz / Dorschlebertran

Lachs, Sprotte oder Forelle werden dem Rohfleisch beigefügt, um den Vitamin-D-Bedarf der Katze zu decken. Die Lachssorten „Salmon Salar“ (atlantischer Lachs) oder „pazifischer Lachs“ eignen sich am besten hierzu. 40g Lachs auf 1kg Fleisch gelten als grober Richtwert für die Supplementierung von Lachs. Eine Alternative für Katzen, die keinen Fisch mögen oder als Abwechslung zur Fischverfütterung können die Vitamin-D3-Tabletten „Vigantoletten“ als Supplement eingesetzt werden.

Fisch wird in der Rohfleisch-Ernährung der Katze in der Regel nur in kleinen Mengen (etwa 3% der Mahlzeit) als Ergänzung zur Deckung des Vitamin-D-Bedarfs genutzt. Reine Fisch-Rezepte sollten mit Bedacht und Grundwissen erstellt und verfüttert werden. Dies hat gleich mehrere Gründe: Zum Einen enthalten Fische relativ viel Vitamin D, welches überdosiert werden kann. Andererseits enthalten nicht wenige Fische ein Enyzm names Thiaminase, welches Thiamin (Vitamin B1) aufspaltet und inaktiviert[75][76][77][78][80][81]. Letztlich sind in Fisch auch teilweise größere Mengen an Jod und ungesättigten Fettsäuren enthalten. All diese Faktoren machen reine Fischrezepte zu Bestandteilen des Speiseplans, die vor allem erfahreneren Rohfütterern vorbehalten sein sollten. Werden zu große Mengen thiaminasehaltiger Lebensmittel verfüttert, kann dies in relativ kurzer Zeit zu einem Vitamin-B1-Mangel führen. So zeigten sich an Versuchen mit Katzen nach Verfütterung großer Mengen rohen Fischs bereits nach 11 Tagen erste Anzeichen für Mangelerscheinungen[75][85]. Anzeichen von Vitamin-B1-Mangel sind beispielsweise: Appetitverlust, Nervenerkrankungen (Zittern, Krämpfe, Ataxie) und Abmagerung. Treten solche Mängel auf, ist die Injektion von Vitamin B1 und das Streichen des rohen (thiaminasehaltigen) Fisches vom Speiseplan der Katze angeraten[81]. Einfrieren zerstört Thiaminase nicht, auch während der Kühl- und Gefrierphase arbeitet dieses Enzym weiter und inaktiviert weiterhin unaufhörlich Vitamin B1 – und zwar so lange, bis keines mehr in der gesamten Mahlzeit enthalten ist[80][86][87]. Erst im Verdauungstrakt der Katze wird die Thiaminase unschädlich gemacht[80]. In lebenden Zellen scheint Thiaminase weitestgehend inaktiv zu sein[86]. Da die Katze jedoch bei der Rohfleischfütterung toten, rohen Fisch erhält, ist eine gewisse Vorsicht geboten. Das Erhitzen des Fischs bei 100Grad für ca. 15 Minuten zerstört Thiaminase und damit die Wirkung auf das in der Mahlzeit enthaltene Vitamin B1[76][77][78][85]. Auf die Kochzeit des Fischs hat die Menge der enthaltenen Thiaminase keinen Einfluss: um das Enzym zu zerstören wird immer die gleiche Hitzeeinwirkung benötigt – die Temperatur kann allerdings variieren[79]. Das Kochen zerstört hingegen auch viele andere wichtige Nährstoffe – unter anderem Vitamin B1[80]. Diese Methode eignet sich also eher nicht für die „sichere“ Verfütterung von Fisch an die Katze. Stattdessen sollte darauf geachtet werden, keine zu großen Mengen thiaminasehaltigen Fischs zu verfüttern und auch zur Abwechslung auf thiaminasefreien Fisch zurückzugreifen: in der Regel führt erst eine längerandauernde Verfütterung großer Mengen Thiaminase zu Vitamin-B1-Mangelerscheinungen[79][81]. Es ist allerdings auch möglich, zwei zeitlich getrennte Mahlzeiten anzubieten: thiaminasehaltiger Fisch und im zeitlichen Abstand eine besonders Vitamin-B1-haltige Mahlzeit[77]. Thiaminase scheint öfter in Süßwasserfischen als in Meerwasserfischen vorzukommen[77]. Der jeweilige Thiaminasegehalt des Fischs ist abhängig von seiner Fütterung, der Jahreszeit und auch vom jeweiligen Körperteil: so sollen Eingeweide häufiger Thiaminase enthalten als Muskelfleisch/Filet[78][79][82]. Auch Raubfische, welche eigentlich thiminasefrei wären, können mit der Aufnahme thiaminasehaltiger Beutetiere dann auch Thiaminase enthalten[77]. Folgende kleine Tabelle soll einen Schnellüberblick über die am häufigsten verfütterten Fische und ihren Thiaminasegehalt bieten. In der umfangreicheren Fischtabelle sind weitere Sorten aufgeführt und verglichen.

 thiaminasefreithiaminasehaltig
SüßwasserfischeAal, Bachforelle, Hecht, atlantischer Lachs, RegenbogenforelleBrasse, Karpfen, Muscheln, Stint, Zander
MeerwasserfischeHeilbutt, Kabeljau, Köhler (Seelachs), Makrele, Meerbrasse, Rotbarsch, Schellfisch, Seehecht, Seeteufel, TintenfischGelbflossen-Thunfisch, Hering, Muscheln, jap. Makrele, Sardellen, Sprotte

Vitamin E: Supplemente Vitamin-E-Tropfen

Um die optimale Versorgung mit Vitamin E bei der Katze zu gewährleisten, können Weizenkeimöl oder Vitamin-E-Tropfen in die Rohmahlzeit gemischt werden. Nachteilig ist, dass zur Deckung des Vitamin-E-Bedarfs eine große Menge an Weizenkeimöl benötigt wird und die Vitamin-E-Tropfen auf den ersten Blick recht teuer erscheinen. Da von den Tropfen aber nur wenige benötigt werden um eine Mahlzeit zu komplettieren, rechnet sich die Ausgabe mit der Zeit. Weizenkeimöl ist im Reformhaus, in Onlineshops und in großen Supermärkten erhältlich, Vitamin-E-Tropfen können über Apotheken oder online bezogen werden. In der Regel werden „Allcura Vitamin-E-Tropfen“ zur natürlichen Supplementierung empfohlen. Häufig zu lesen ist die Vorsichtsmaßnahme, Weizenkeimöl nicht an nierenkranke Katzen zu verfüttern.

Mineralstoff Kalzium: Supplemente Eierschale / Calcium-Carbonat / Calcium-Citrat

Eines dieser drei Supplemente wird dem Rohfleisch zugemischt, um den Kalziumbedarf der Katze zu decken. Calcium-Carbonat enthält im Gegensatz zu Calcium-Citrat mehr Kalzium. Bei Katzen mit Nierenerkrankungen sollten Calcium-Carbonat oder Calcium-Citrat verwendet werden. Bei gesunden Katzen sollte regelmäßig zwischen allen Supplementen abgewechselt werden. Calcium-Carbonat und Calcium-Citrat kann in Pulverform in Onlineshops, Barfershops oder Apotheken bezogen werden. Eierschalenmehl ist dort ebenfalls erhältlich, kann jedoch auch aus getrockneten und gemörserten Eierschalen selbst hergestellt werden. Als grober Richtwert werden 5g Calciumcarbonat auf 1kg Fleisch bzw. 9g Calciumcitrat auf 1kg Fleisch gerechnet. Eierschalenmehl kann selbst hergestellt werden und muss nicht zwingend gekauft werden: eine kleine Anleitung und Tipps dazu findet sich in unserem Blogbeitrag „Kurztipp: Eierschalenmehl selbst herstellen“ .

Mineralstoff Kalzium: Supplement Knochen oder Knochenmehl

Knochenmehl wird – wie der Name schon sagt – aus gemahlenen Knochen hergestellt. Es ist ein natürliches Supplement für die Kalzium und Phosphor-Versorgung der Katze. Knochenmehl enthält viel Phosphor, weswegen nierenkranke Katzen ihren Bedarf besser über Dicalciumphosphat decken sollten. Knochenmehl kann über Onlineshops, Barfershops oder einen Metzger/Schlachter bezogen werden.

Auch in Knochen stecken für Katzen wichtige Bestandteile: allen voran Kalzium und Phosphor. Aber auch Kalium, Zink und Magnesium [37]. Sie können und sollten bei der Rohfütterung also ebenfalls mit angeboten werden. Ausdrücklich gewarnt werden soll jedoch hier davor, die Knochen vorher zu kochen oder zu braten: Durch das Erhitzen werden Knochen hart, spröde und splittern leicht. Dies kann zu lebensgefährlichen Darm- und Magenblutungen führen. Knochen also bitte nur roh an die Katze verfüttern! Verletzungen und Unfälle auch durch/mit rohen Knochen können zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, jedoch stellen sie ein wesentlich geringeres Risiko für die Katze dar. Als Knochenzugabe für die Katze eignen sich beispielsweise:

  • Geflügelhälse (Ente, Gans, Pute, Huhn usw.)
  • Geflügelkarkassen
  • Geflügelschenkel oder -flügel
  • Geflügelklein
  • Kaninchenrücken oder -karkassen

Die Umstellung auf Knochenfütterung sollte langsam und unter Beobachtung durch den Halter erfolgen. Es wird angenommen, dass die Magensäure von Katzen, die bisher nur Industriefutter erhalten haben, nicht (mehr) entsprechend auf die Verarbeitung von Knochen ausgelegt ist: sie scheint weniger aggressiv. Zudem sind viele Katzen anfangs etwas ungeschickt im Umgang mit Knochen. Nicht zuletzt sind mit Fertigfutter ernährte Katzen schlicht nicht selten überfragt, wie/ob sie Knochen fressen sollen. Die Größe und Härte der verfütterten Knochen sollte also langsam gesteigert werden. Es ist zudem zu beachten, dass viele Katzen bei zu großer Knochenmenge (über 10% reiner Knochen) oder zu schneller Steigerung der Knochenmenge zu Knochenkot (trockender, weißlicher Kot) und Verstopfung neigen. Als Alternative zur Knochenfütterung können Supplemente wie Knochenmehl (Kalzium und Phosphor) oder Eierschalenpulver bzw. Calciumcarbonat, Calciumcitrat oder Algenkalk (nur Kalzium) eingesetzt werden. Auch bereits gewolfte Knochen machen eine Umstellung für die Katze leichter und verringern ungeschickten Umgang bzw. das Verletzungsrisiko zusätzlich.

Mineralstoffe Kalzium und Phosphor: Supplement Dicalciumphosphat

Dicalciumphosphat enthält Phosphor und Kalzium und dient zum Ausgleich des Verhältnisses zwischen diesen beiden Mineralstoffen in der Rohfleisch-mahlzeit. Bei nieren- oder blasenkranken Katzen sollte dieses Supplement eingesetzt werden, um Kalzium und Phosphor in der natürlichen Nahrung zu ergänzen. Dicalciumphosphat ist in Pulverform in verschiedenen Onlineshops, Barfershops oder Apotheken erhältlich.

Mineralstoff Magnesium: Supplemente Wasser / Spirulina

Der Magnesiumbedarf der Katze wird vorrangig durch die Aufnahme von Wasser gedeckt. Sollte doch eine Supplementierung von Magnesium nötig sein, bieten sich Spirulina oder Magnesiumgluconat an. Spirulina sind getrocknete Algen und enthalten vor allem Magnesium und Linolensäure. Sie sollten nicht bei von Epilepsie betroffenen Katzen eingesetzt werden. Katzen mit Struvit-Steinen sollten gar keine Magesium-Supplemente erhalten.

Mineralstoff Natrium: Supplemente Meersalz / Himalayasalz / Blut

Meersalz oder Himalayasalz dient der Katze als Natrium-Lieferant. Jodsalz enthält zwar Natrium und Jod, jedoch sollte es aufgrund der verschiedenen (teilweise unbekannten) Zusatzstoffe nicht für die Katze verwendet werden. Es sollte nur reines Salz ohne Rieselhilfe oder andere Hilfsstoffe eingesetzt werden. In der Regel werden 2-4g Salz pro 1kg Fleisch empfohlen, nierenkranke Katzen sollten jedoch weniger Natrium aufnehmen.

Spurenelement Eisen: Supplemente Fortain / Blut / Milz

Fortain besteht aus getrocknetem Schweine- oder Rinderblut und enthält Eisen und Proteine. Viele Katzen weigern sich, Rohmahlzeiten zu fressen, die mit Fortain angereichert sind. Der unverwechselbare Geruch ist auch bei der Zubereitung der Mahlzeiten zu vernehmen. Statt Fortain können dem Fleisch auch Blut oder Eisentabletten beigemengt werden. Eisentabletten sind allerdings oft mit verschiedenen Zusatzstoffen versehen, weswegen eine langfristige Verfütterung an die Katze nicht angeraten ist. Blut ist zwar das natürlichste Mittel, um Eisen, Proteine und Mineralstoffe „in die Katz´“zu bekommen, jedoch ist die Verwendung nichts für jeden Rohfütterer. Fortain ist in Pulverform bei verschiedenen Onlineshops, Barfershops oder in der Apotheke zu beziehen. Eisentropfen, die häufig empfohlen werden sind die „Ferro Sanol-„Tropfen, welche beispielsweise in Apotheken erhältlich sind.

Wie viele andere Bestandteile auch, ist das Blut des Beutetiers für die Ernährung der Katze wichtig. Es enthält unter Anderem Eisen, Jod, Salz und Flüssigkeit. Viele Katzenhalter, die ihrer Katze rohes Futter anbieten wollen, schrecken jedoch vor einer Zubereitung mit Blut zurück. Die Tatsache, dass flüssiges, gefrorenes Blut mittlerweile durch viele (Online-) Barfhändler in sauberer und bequemer Abfüllung in Flaschen oder als einfach zu dosierende Taler angeboten wird, erleichtert die Handhabung. Geronnenes Blut sieht zwar – je nach Einstellung – oft abschreckend aus, ist jedoch qualitativ nicht schlechter als flüssiges Blut. Wer es wieder in den flüssigen Zustand bringen möchte, kann es kurz im Mixer durchrühren. Als Alternative zum flüssigen Blut sind jedoch auch Blutpulver erhältlich, die alle im Blut enthaltenen Nährstoffe in die Mahlzeit bringen. Sie werden aufgrund des Ekels vor flüssigem Blut (seinem Geruch/seiner Konsistenz) von einigen Rohfleischfütterern bevorzugt. Auch Milz eignet sich, um Eisen und andere Nährstoffe in die Rohfleisch-Mahlzeiten zu bringen. Um die Katze auch ohne Blut/Blutpulver mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen zu können, sind auch andere Supplementzusammenstellungen möglich: Eisen ist in dunklem Fleisch (Rindfleisch) und Milz enthalten. Jod kann beispielsweise durch Seealgenmehl supplementiert werden, Salz kommt durch geringe Mengen Meersalz ins Rohfutter. Zu beachten ist, dass Blut – ohne weitere Verarbeitung, wie es bei der Rohfütterung Verwendung findet – ein sehr empfindliches Lebensmittel ist, welches ungekühlt nur eine geringe Haltbarkeit aufweist. Gefroren (-18 Grad) ist es etwa 6 Monate haltbar[48]. Wird es aufgetaut, sollte es zügig verarbeitet werden und möglichst nicht länger als 24 Stunden im Kühlschrank (bis 8 Grad) aufbewahrt werden.

Spurenelement Jod: Supplemente Seealgenmehl / Blut / Fisch

Zur Jodversorgung der Katze werden die Supplemente Seealgenmehl und die Jodtabletten „Jodetten“ verwendet. Seealgenmehl besteht aus getrocknetem Knotentang, verbessert die Fellstruktur der Katze und unterstützt gleichzeitig die Funktionen der Schilddrüse und die Verdauung der Katze. Eine Supplementierung mit jodhaltigen Zusätzen sollte bei Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion nicht erfolgen. Seealgenmehl kann über Online-Shops, Barf-Shops und über Apotheken bezogen werden. Jodetten sind ebenfalls in der Apotheke erhältlich.

Ballaststoffe / Gemüseanteil

Ballaststoffe im Katzenfutter dienen dazu, die Verdauung der Katze zu regulieren. Sie werden im Darm nur unvollständig bis gar nicht verdaut. In der Natur übernehmen Federn und Fell der Beute diese Aufgabe. Dem Fleisch werden etwa 5% an Ballaststoffen zugesetzt, bei 100g Fleisch also 5g Ballaststoffe, bei 1 Kilo Fleisch dementsprechend 50g. Hat die Katze zu festen Stuhlgang, kann die Menge auch erhöht werden. Hat die Katze gar keine Verdauungsschwierigkeiten kann auf den Zusatz von Ballaststoffen eventuell ganz verzichtet werden. Als Ballaststoffquelle im Katzenfutter können Möhren, Gurken, Zuchini oder Kürbis eingesetzt werden. Auch ganze, gequollene Leinsamen, ungeschälter Sesam oder Kokosflocken können zugemischt werden. Flohsamenschalen, welche gut gequollen sind eignen sich ebenso. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Getreide verwendet wird, denn es belastet die Niere der Katze. Nierenkranke oder -schwache Tiere und Katzen mit Struvit-Steinen sollten also lieber eine andere Ballaststoffquelle erhalten.

Supplement Fett / Gänseschmalz / Schweineschmalz / Rinderfettpulver

Tierisches Fett ist für die Katze ein wichtiger Energielieferant, doch sind manche Fleischsorten zu mager, um die benötigte Menge an Energie zu liefern. Aus diesem Grunde muss es mancher Barf-Mahlzeit zusätzlich beigefügt werden. Am besten eignen sich dazu Haut und Tierfett oder ungewürzter Gänse- bzw. Schweineschmalz (ohne Kräuter, Zwiebeln und Sonstiges). Da das Schmalz vorbehandelt ist, besteht für die Katze kein Risiko, sich mit der aujeszkysche Krankheit (Pseudowut) anzustecken. Das Schmalz kann geschmolzen zu den restlichen Supplementen gemischt werden. Als grober Richtwert für den Fettgehalt einer Rohmahlzeit werden 10% Fett am Fleischgewicht angegeben. An 100gr Fleisch sollten also 10gr Fett, an 1000gr Fleisch dementsprechend 100gr Fett kommen, wobei der Eigenfett-gehalt des Fleisches hier berücksichtigt werden muss. Viele Katzen haben Probleme mit dem Verzehr eines hohen Fettgehalts. Sie sollten erst langsam daran gewöhnt werden.

Fettsäuren: Supplement Fisch- oder Krillöl

Lachsöl in der Rohmahlzeit erfüllt einen anderen Zweck als die Supplementierung von Lachs, weswegen Lachs nicht durch Lachsöl ersetzt werden kann oder anders herum. Lachsöl ist für die Versorgung der Katze mit Omega-3-Fettsäuren wichtig. Ein Kilogramm Fleisch wird mit 1g Lachsöl (etwa 1-2 Kapseln) angereichert. Lachsöl kann als Kapseln in Barfshops, Onlineshops, in Apotheken oder in der Drogerie bezogen werden. Zwar sind diesen Kapseln oft auch Vitamin E zugesetzt, jedoch dient dieses der Katze nicht zur Versorgung des Vitamin-E-Bedarfs. Es wird vermutlich stattdessen zur Verstoffwechselung der Omega-3-Fettsäuren im Darm benötigt. Das enthaltene Vitamin E sollte also nicht vom täglichen Bedarf der Katze abgezogen werden.

Aminosäure Taurin: Supplemente Taurinpulver / Grünlippmuschel-Extrakt / Muskelfleisch

Die Katze benötigt etwa 25-50mg Taurin pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Taurin ist wichtig für viele Körperfunktionen und kann von der Katze nicht selbst hergestellt werden. Aus diesem Grunde ist die Zufuhr von Taurin für die Katze lebensnotwendig. Erst nach etwa 5 Monaten werden Spuren von Mangelversorgung mit Taurin sichtbar. Taurin kann in Pulverform zum Fleisch gemischt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Pulver mit Wasser vermischt wird, denn es wirkt reizend. Taurin ist ebenfalls in Hühner- oder Putenherzen oder in kleinen Mengen in Grünlippmuschel-Extrakt (2,4% Taurin) enthalten. Verlässliche Informationen zur Überversorgung von Taurin sind zur Zeit nicht ermittelbar: es wurden zu diesem Thema bislang keine Untersuchungen an Katzen durchgeführt.

Wasser / Feuchtigkeit

Wasser ist der Grundbaustein allen Lebens. Es wird benötigt, um Mineralstoffe und Spurenelemente aufzunehmen und ist ebenso wichtig für die Zell- und Hautgesundheit. Auch die Organfunktionen sind auf regelmäßige Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Für Feuchtigkeit im Katzenfutter wird ein Richtwert von etwa 60ml pro Kilogramm Körpergewicht angesetzt. Um die Wasserzufuhr zu gewährleisten wird dem Rohfleisch Wasser oder selbstgekochte (ungewürzte!) Brühe zugesetzt. Manche Katzen haben Probleme damit, sich mit einer großen Menge an Wasser im Rohfleisch „anzufreunden“, die Menge sollte also anfangs nur langsam erhöht werden. Wichtig ist auch zu wissen, dass bereits im Fleisch und den zugemischten Innereien Wasser enthalten ist. Um Brühe aus Knochen auszukochen, werden die Knochen in einen Topf gelegt und mit kaltem Wasser bedeckt. Das Wasser sollte bei wenig Hitze 3-4 Stunden köcheln. Die fertige Brühe kann in Gefrierbeutel oder Eiswürfelbehälter gefüllt werden, um sie bei Bedarf portionieren zu können. Die ausgekochten Knochen dürfen nicht verfüttert werden, da erhitze Knochen spröde und brüchig werden und Magen- oder Darmverletzungen bei der Katze auslösen können.

Quellen und weitere Informationen

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