Lieber gute Dose als schlechtes Rohfutter
Denn es gehört zur Rohfütterung weit mehr als nur das Adjektiv "roh"! Sicherlich ist es für Aminosäuren und Nährstoffe von Vorteil, wenn sie eben nicht gekocht sind. Aber eine vernünftige Zusammenstellung der Mahlzeiten ist weitaus wichtiger! Eine unausgewogene rohe Mahlzeit ist für die Katze auf Dauer schlechter als jedes noch so minderwertige Fertigfutter.
Klar, hat Fertigfutter seine Nachteile. Aber immerhin können wir uns als Verbraucher in fast allen Fällen darauf verlassen, dass wenigstens der Mindestbedarf an Nährstoffen damit abgedeckt wird. Bei unausgewogen zusammengestellten Rohmahlzeiten ist das nicht der Fall. Bevor wir also jemanden zu etwas überreden, von dem er weder selbst überzeugt ist, noch genug weiß, sollten wir lieber zweimal nachdenken.
Schonmal Menschen getröstet die der Überzeugung waren, sie fütterten ihre Katze mit Dosenfutter schwerkrank – weil Andere ihnen das eingeredet hatten? Ich schon mehrmals. Ist nicht schön. Und macht wütend!
Rohfutter ist nicht für jede Katze und für jeden Halter geeignet
Zudem gibt es auch schlicht Katzen, für die die Rohfütterung nichts ist. Sei es, weil sie bestimmte Krankheiten haben oder während der Umstellung extrem gestresst reagieren. In dem Fall könnte dann natürlich selbst gekochtes Katzenfutter eine tolle Alternative zu gekauftem Fertigfutter sein – Aber auch der Halter ist hier ein großer Faktor. Und zwar nicht nur im Sinne von "hat keinen Bock".
Es gibt schlicht Menschen, die sind zu ängstlich und zu unsicher, um ihrer Katze selbstgemachtes Futter zu verfüttern. Da mag so mancher andere Halter nur müde drüber lächeln oder es als Ausrede abtun: Dennoch werden solche Menschen durch rumpelndes Missionieren nicht sicherer. Im Gegenteil. In manchem Haushalt sprechen auch einfach bestimmte Lebensumstände gegen die Rohfütterung. Oder der zeitliche Faktor. Niemand sollte sich hier anmaßen, besser bescheid zu wissen als der betreffende Halter selbst.
Nicht jede Katze profitiert von den Vorteilen der Rohfütterung
Geht es um die Vorteile der Rohfütterung für die Katze, so werden vor allem oft verbesserte Zahngesundheit, besseres Allgemeinbefinden und Entertainment beim Fressen aufgezählt. Und für sehr viele Katzen trifft das auch durchaus zu. Es gibt aber die kleinen Ausnahmen, die trotz jahrelanger Rohfütterung immer noch unter extremen Zahnstein leiden. Die das rohe Futter nur lustlos herunterwürgen und im Gegenzug für jede Dose Fertigfutter einen Freudentanz aufführen.
Oft kann man die Ursachen dafür sicherlich finden und abstellen – aber manchmal ist stures Beharren nicht der richtige Weg. Erst recht nicht, wenn dieses Beharren nur auf Druck von Außen geschieht. Das macht weder Halter noch Katze wirklich glücklich.
Nicht jeder "Vorteil" ist auch einer: wenn Esoterik und Geldgier mitmischen
Eine nicht kleine Gruppe unter den fleißigen Missionierern hat schlicht andere Motive als bloße innere Überzeugung. Oftmals kann man erleben dass besonders diejenigen, die Produkte oder Dienstleitungen rund um die Rohfütterung der Katze verkaufen besonders hartnäckig "bekehren" wollen. In meinen Augen ist das doppelt verwerflich: nicht nur Druck machen, sondern Druck machen, damit man selbst verdient.
Wiederrum andere Missionierer fühlen sich durch ihre Einstellung zu großen Konzernen zu ihrer Aufgabe berufen. Ihr wisst schon: alles, was von großen Unternehmen kommt ist es Teufels und nur die Natur wird alles automatisch richten. Zur Not auch mit natürlichen Produkten, die der Katze schaden oder unnütz für sie sind. Hauptsache Natur. Auch auf solche Leute sollte man besser nicht hören. Ihnen fehlt ebenso die notwendige Objektivität wie denjenigen, die nur daran verdienen wollen.
Nicht Jeder kann und muss roh füttern – und ist dann dennoch kein schlechter Halter!
Rohfütterung ist kein Allheilmittel, kein garantierter Gesundmacher. Sie ist nicht das einzig Wahre!Sie hat ihre Vorteile, aber eben auch ihre Nachteile. Für manchen von uns wiegen die Nachteile schwerer als die Vorteile. Das ist so und wird auch so bleiben – selbst, wenn die Missionierer vor Wut in Flammen aufgehen. Jemand, der nicht roh füttern kann oder will ist deswegen kein schlechter Halter. Er muss sich nicht schämen und sorgt sicherlich damit auch nicht dafür, dass seine Katze genau deswegen krank wird.
Bitte lasst euch von Anderen deswegen kein schlechtes Gewissen machen!
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
ich kenne die verbissheit mancher, ich bin in einer Telegrammgruppe nur noch Mitleser.
Tierhaltern wird ein schlechtes Gewissen gemacht weil sie nicht barfen,und wehe Tiere kriegen Torckenfutter, das gillt als absolut tödlich, angeboten werden aber gerne Produkte aus dem eigenen Shop.
Was dann von den Admins kommt ist: ein schlechtes Gewissen machen und so Druck ausüben.
ich bekomm mit das jemand einer anderen Personen den Tip gab zum Zahnstein entfernen ein bestimmtes Produkt aus einem Futtergeschaeft ins Futter zu mischen. Tiere ab einem bestimmten Alter sollten dafür nicht in Norkose gesetzt werden.
eine der Admins hat verlangt das die Bilder gelöscht werden weil sie persönlich es ihrem Tier nie geben würde, wegen der Inhaltsstoffe. Empfohlen hat sie etwas aus ihrem Partnershop was etwa mehr als doppelt so viel kostet.
Auch werden chronisch kranken Tieren ständig Bachblüten, und andere Tropfen empholen, bei nahezu allen Chlordioxid, es gillt als feinstes Wundermittel gegen alles. in fast allen der empfohlen Tropfen ist ein hoher Prozentsatz Alkohol drinnen, nicht gerade empfehlenswert bei Tieren die wegen Nieren-, Leberentzündungen eine spezielle Futterdiät machen müssen.
Meine Katze starb dieses Jahr am 12.10.2022 an einem epileptischen Schock auf meinen Arm in de er Tierarztpraxis, vor den anderen Patienten. sie wurde 20 Jahre alt.Ich mache mir Vorwürfe nicht schon am19. mit ihr hingegangen zu sein. Sie hat ihr ganzes Leben nur Industriefutter bekommen später nur Nierendiät Futter. bei den Medikamenten habe ich mich immer auf den Arzt verlassen und mich genau auf seine Anweisungen verlassen.
Die Anfälle kamen nie regelmäßig sonder erst seit letzten Jahr in schieben. Im Anschand von mehreren Wochen in denen nichts war kamen dann die 3-4 Tage mit Anfällen. ich habe alles mit Uhrzeit notiert,. bei jedem Vorgang vwar ein Tag dabei an dem es f an st jede Stunde einen Anfall gab und dann ebnete es ab. ich mache mir Vorwürfe das ich nicht auf eine Behandlung der Anfälle bestand (ich habe ein bestimmtes Medikament in Verdacht das späterauf meinem Wunsch gegen ein anderes ausgetauscht wurde).
Bei dem Bluthochdruck, der CNI,😋Eisenmangel und Wasser im Herzen, hat die Bahandlung problemlos funktioniert. Nur nicht bei den epileptischen Anfällen.
Auch wenn es tröstend sein sollte war das schlimmste für mich als die Ärztin mir sagte “ Sie haben alles getan, sie hätten nicht mehr tun können. Doch ,ich hätte auf ein Medikament bestehen und am 19 ,als die Anfälle nicht so stark waren in die Praxis gehen. müssen. auch ein Fehler ich war erst allein in der Praxis in der Hoffnung,ein Medikament zu bekommen. ich musste meine Mutter anrufen und sie mit meiner Katze kommen lassen.
Drei Fehler, die ich mir nie verzeihen werde.
Samy, ich kann dir aus der Ferne nur mein Beileid ausdrücken!
Ich glaube, Jede*r von uns kennt es, wenn nach dem Tod des geliebten Tieres ein schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe und Zweifel bleiben. Ein Patentrezept, um damit umzugehen gibt es wohl nicht. Ich wünsche dir vielKraft für die kommende Zeit, um den Verlust zu verkraften und deinen Frieden damit zu finden.
eine „artgerechte“ ernährung für katzen? lebende mäuse. und ab und an insekten, grashüpfer und fliegen sind ein beliebter zwischensnack. – wer nicht genug mäuse im garten hat kann sie im zoofachhandel erwerben oder selber züchten. und wer konsequent ist, sollte die taschentiger nicht nur artgerecht ernähren, sondern auch artgerecht „halten“. also in freiheit… – meinen ersten taschentiger (kannte ich von geburt an, nach 8 Wochen musste ich ihn bereits komplett füttern) habe ich mit dosenfutter, trockenfutter und manchmal auch mit menschenessen gefüttert. ich denke er war damit zufrieden. er war nie krank und hat sein gewicht von 5 kg konstant gehalten. 16 jahre war er mein treuer begleiter. leider musste er nach einen unfall eingeschläfert werden, sonst hätte er wohl noch einige jahre – ernährungsphysiologisch unmögliches futter verspeist. unsere jetzigen katzen (zugewandert) bekommen dosenfutter, trockenfutter (steht immer da) und was sie selber fangen. – ich hätte gar keine zeit zu barfen. bisher sind sie sind gesund und mobil. und ich denke, auch zufrieden damit. sonst würden sie wohl weiterwandern…
Liebe Miriam, ein wunderbarer Kommentar. Eine meiner vier Katzen liebt rohes Fleisch. Leider liebt sie ausschließlich Huhn oder Pute. Ich habe versucht sie zu barfen aber junge Dame hat sehr standhaft geweigert anders Fleisch essen. Nachdem sich deutlich sichtbar das Fell verändert hat, blieb uns nichts anderes übrig als zum noch dogmatisierten Trockfutter zu greifen! Etwas anders wollte die Dame einfach nicht essen. Jetzt gibt es alle paar Tage ihr heiß geliebtes Huhn bzw Hühnerbrust und hochwertiges Trockenfutter und das Fell sieht wieder wunderbar aus.
Viele Grüße
Maaren
Hallo Miriam,
da sprichst du ein wirklich heiß diskutiertes Thema an. Ich stimme dir zu, dieses „missionieren wollen“ geht mir auch gewaltig auf die Nüsse. Besonders von Leuten, die überteuerte online Barf-Kurse anbieten.
Meine bisherigen Katzen bekamen meistens Dosenfutter mit sehr hohen Fleischanteil, möglichst mit genau ausgewiesenen Innereien, was 1995 sehr schwierig zu bekommen war. Mein damaliger Tierarzt hatte den goldenen Tipp für mich, ein Katzenfutter von einem lokalen kleinen Hersteller, das entsprechend etwas teurer war, dafür aber frei von Zucker und Getreide. Da meine erste Katze mit 2 Kindern mich im Wald adoptiert hatte, sie hatte dort gelebt, habe ich sie 1 – 2 mal die Woche auch mit selbst gemachten Sachen gefüttert. Das war mal Filet aus Pute oder Hähnchenbrust, ohne Fett und Gewürze äußerlich angebraten, innen noch roh. Das hatte ich mit dem Tierarzt abgesprochen, die 3 Katzis waren davon begeistert. Die haben aber ohne mäkeln alles gefuttert, was ich ihnen serviert hatte. Mein „Plätscherbrunnen“ aus Keramik wurde von ihnen als Trinkbrunnen genutzt. Leider waren alle 3 schon mit Krebs krank, als sie zu mir kamen.
Später hatte ich einen Einzelgänger-Kater, der ein ähnliches Dosenfutter bekam, aber auch ab und zu mal Fleisch aus meiner Küche. Er starb mit ca. 16 Jahren im Schlaf an Herzstillstand und war bis dahin kerngesund. Trotz seines Alters war er sehr verspielt und aktiv, was wahrscheinlich daran lag, daß er ein Bengal-Mischling war. Er war aber auch sehr auf mich fixiert und extrem schmusebedürftig. Er mochte bis auf Fisch auch alles, was ich ihm servierte und mäkelte nie. Auch dieser Kater nutzte meinen Brunnen ungefragt.
Zahnprobleme hatten sie alle nicht.
Wenn ich umgezogen bin und wieder 1 oder 2 Katzen bei mir einziehen, diesmal aus dem Tierheim vor Ort, werde ich wieder auf gutes Dosenfutter und 1 – 2 mal wöchentlich Fleisch aus meiner Küche setzen. Natürlich werde ich das auch mal roh anbieten, Hühnerherzen, Filet, etwas Rindfleisch. Vielleicht mögen sie es, wenn nicht, dann zwinge ich es ihnen nicht auf. Auch Leckerlis werde ich wieder aus Fleisch selbst machen mit einem Dörrautomaten, die kamen schon damals gut an. Und ich werde das Futter mit etwas Gemüse wie Möhre oder Brokkoli anreichern, daß ich ca. 5 % davon drin habe. Das finden Katzen ja auch in den Mägen ihrer Beutetiere und verspeisen das mit. Ich denke, damit mache ich nichts falsch. Auf jeden Fall werde ich mir dazu nochmal deine Testberichte und Empfehlungen ansehen.
Was ich auf keinen Fall anbieten möchte: Trockenfutter. Das habe ich damals nie angeboten, meine bisherigen Katzen haben es sicher nie vermißt, vielleicht auch nie gekannt.
lG
Georg
Liebe Miriam, ich kann Deinem Artikel zur Rohfütterung nur zustimmen: Ich selber habe auch, nach ausgiebigem Lesen all Deiner Infos dazu und weil es mir einleuchtet, dass rohes Futter für eine Katze weitaus authentischer ist als Dosenfutter,versucht, meine Katze und einen draußen mitlebenden, obdachlosen Kater roh zu füttern:
Es hat sie offensichtlich…angeekelt! Einzig rohes Hähnchenbrustfilet wurde mit Begeisterung
begrüßt, auch teilweise gefressen, aber bei 35 Grad im Sommer war die Entsorgung der Reste doch ein Problem…Dazu kommt bei meinem Tieren auch die Tatsache, dass sie „in Etappen“ fressen, also nicht konstant
alles „verputzen“, – auch das behindert eine Rohfütterung erheblich.Das sind konkrete Gründe, die einen dann auch wieder auf fertiges oder selbstgekochtes Frischfutter zurückgreifen lassen,- allerdings auf sehr wertiges. Trotzdem plagt mich immer wieder genau die Frage, die Du beschreibst: Ist man deswegen jetzt eine
schlechte Halterin?
Ich persönlich fand diese Art der Fütterung auch grenzwertig und unangehnehm,- es fühlte sich einfach nicht
richtig an von der konkreten Art der „Verabreichung“….brrrrrhhhh….nee,- mir wurde fast übel…
Und da sollte man sich auch dann, wie Du schreibst, auf seine persönlichen Gefühle dazu, seine Eindrücke
bei den „Testtigern“ und dem daraus resultierenden Gesamteindruck verlassen dürfen und nicht von anderen
Menschen unter Druck setzen lassen. Das sehe ich genauso wie Du.
Es ist wie überall im Leben: Jeder Mensch muss seine oder ihre ganz persönliche Wahrheit finden, die für
einen selber stimmt,- sogar bei der Fütterung seiner „Lieblings-Tiger“…- viele Grüße! Heike
Hallo Heike!
Exakt das: Wer sich damit – aus welchem Grund auch immer – nicht wohlfühlt, soll / kann / muss es nicht machen. Auch mit gutem Dosenfutter werden die Katzen satt und bekommen alles, was sie brauchen. Ein schlechtes Gewissen müssten wir haben, wenn unsere Tiere Hunger leiden müssten oder wir ihnen Nahrung geben, bei denen wichtige Nährstoffe fehlen (und wir das wüssten). Bei allem anderen gibt es hundert verschiedene Grautöne zwischen schwarz und weiß.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam,
du sprichst mir aus der Seele!
Ich finde missionieren mit Druck grundsätzlich verwerflich. Das kennt man ja inzwischen auch von Vegetariern, Veganern, von Ökobilanz-Vorrechnern und nicht zuletzt von religiösen Eiferern.
Ich finde es immer merkwürdig, dass solche Menschen mit ihrer einzig selig machenden, unreflektierten Überzeugung oft so agressiv auftreten und glauben, sie hätten die „Wahrheit“ gepachtet. Ist vielleicht auch eine Art Rassismus …
Liebe Grüße
Ursel