Letztlich kann ich euch aber versichern, dass Jeder, der für sich schon einmal mit frischen Zutaten selbst gekocht hat – und nicht nur Fertig- oder Fix-Produkte nutzt – das ohne großes Brimborium gut hinbekommt. Man braucht Übung und Erfahrung, um für sich selbst die geeigneten Arbeitsschritte und -handgriffe zu finden, aber mit ein wenig Planung muss auch das erste Rezept nicht in heillosem Chaos enden 😉 Welche Arbeitsschritte sich für mich beim Matschen als passend erwiesen haben, möchte ich euch heute erklären. Ich bin sicher, dass das Einigen von euch die Scheu, die Angst und die Fragen aus dem Kopf nimmt.
Schritt 1: das Rezept erstellen
Die Auswahl an Futterrechnern, Grundrezepten und vereinfachten Rezeptgerüsten ist groß. Ich persönlich habe für uns entschieden, eine Mischung aus Supplementenbarf und Frankenprey durchzuführen. Und zwar so, dass ich mit den jeweiligen Ergebnissen zufrieden sein kann – unabhängig von theoretischen Zahlen und offiziellen Bedarfswerten. Nach viel Recherche, eigenem Herumrechnen und Hinterfragen versuche ich einen Mittelweg zu finden zwischen "genau" und "übertrieben genau". So hab ich mir in der Zwischenzeit einige "Kniffe" angewöhnt, die von den Rechnervorgaben und Grundrezepten abweichen. Und zwar so, wie ich es verantworten kann – weil ich weiss, warum ich das tue.
Ich nutze fast ausschließlich den einfach-Barf-Rechner für die Erstellung unserer Rezepte. Jedoch mit einigen individuellen Abweichungen und vor allem auch mit dem Hintergedanken, dass nicht alles zu 100% supergenau sein muss und ich auch mal "Fünfe gerade sein" lassen kann. Bei den Supplementen, dem Fisch- und Innereienanteil, sowie auch bei den Supplementen ist mir Abwechslung recht wichtig. Derzeit kann ich leider nur 3 verschiedene Fleischsorten füttern, da Tiffy allergisch ist und noch nicht klar ist, woher genau diese Allergie kommt. Außerdem ist Tiffy furchtbar wählerisch und frisst partout nur 4 Fleischsorten. Umso wichtiger sind da verschiedene Zusammenstellungen der Mahlzeiten.
Mal nutze ich als Knochenanteil Hühnerhälse, mal Putenhälse, mal Karkassen, mal ganze gewolfte Tiere (+ ausgleichend großem Muskelfleischanteil). Auch für die Kalziumsupplementierung nutze ich mal Eierschale, mal Calciumcarbonat, mal Algenkalk. Der Fischanteil ist auch nicht immer gleich: sowohl Lachs, Regenbogenforelle, Sprotten als auch vereinzelt andere Fischsorten kommen zum Einsatz. Ebenso sieht es mit den Innereien aus: verschiedene Milz-, Niere- und Lebersorten wechseln sich ab.
Dabei erstelle ich pro Monat 3-4 verschiedene Rezepte mit unterschiedlichen Zusammenstellungen. Diese Rezepte sind so zusammengestellt, dass sie nicht für jeden Nährwert in der Auswertung (siehe Link oben zum Rechner) "super" anzeigen. Oft reicht mir auch einfach ein "In Ordnung", weil ich weiss, dass das nächste Rezept den jeweiligen Wert ausgleicht. Ebenso gehe ich als Suppibarfer (zu denen zähle ich mich offiziell) auch nicht so vor, dass jeder Wert mit drei Nachkommastellen penibel genau ausgerichtet sein muss (ein immer wiederkehrendes Vorurteil gegen Suppibarf *gähn*) !
Ich achte im Gegenteil darauf, dass die ganze Sache auch praktikabel und realitätsnah bleibt: 0,387g werden dann eben 0,4g – da bricht sich Keiner einen Zacken aus der Krone! So lange die Abweichungen nicht extrem werden und sich wichtige Verhältnisse nicht ungünstig verschieben, kann man das ruhigen Gewissens machen. Man muss eben nur wissen, warum man das macht und wo man sich das "erlauben" kann.
Zum Zusammenstellung und Prüfen eines Rezepts mit dem einfach-barf-Rechner brauche ich in der Regel mittlerweile nicht mehr als 2 Minuten. Dann weiss ich, welche Zutaten ich in welcher Menge für meine Rezepte brauche und notiere mir das entsprechend.
Schritt 2: Einkaufsliste erstellen und einkaufen
Sobald ich die Rezepte erstellt und die benötigten Zutaten notiert habe, schaue ich erst einmal auf meinen "schlauen Zettel" – da ich mir einfach nicht alles merken kann und will, hängt an meinem Kühlschrank ein Zettel, auf dem genau notiert ist, welche Zutaten ich – in welcher Menge – noch vorrätig habe. Man verbraucht eben nicht immer alle Hühnerhälse, alle Leber, Niere oder Milz. So hat sich im Laufe der Zeit ein kleines "Ersatzteillager" in meinem Froster angesammelt, von dem ich immer mal wieder profitieren kann 😉 Alles, was also noch vorrätig ist, wird von meinem Einkaufszettel gestrichen und entsprechend nicht eingekauft.
Apropos "eingekauft": Hühnerleber und Ballaststoffe nehme ich meist auf dem örtlichen Supermarkt mit. Fleisch, Innereien, Knochen und Blut werden in speziellen Barf-Shops* bestellt. Bierhefe kaufe ich meist im Drogeriemarkt, Eierschalenmehl wird selbst hergestellt oder – wie die übrigen Supplemente – bei Lillys Bar bestellt.
Habe ich mir alles im Barf-Shop zusammengesucht, heisst es "Warten"… Je nachdem, welche Zahlungs- und Versandart man wählt (PayPal und Expressversand in Kombination sind natürlich am schnellsten) kommt das Fleisch in der Regel innerhalb von 1-3 Tagen nach Zahlungseingang (gefroren) an.
* Was Empfehlungen zu Barf-Shops angeht, halte ich mich zurück: oftmals kommt es nicht nicht nur auf das eigene Empfinden und den eigenen Geldbeutel an, was man selbst als "gut" empfindet – sondern vor allem auf den Geschmack der Katzen. Der Geschmack meiner Katzen und mein Qualitätsempfinden gehen nicht selten konträr 😀
Schritt 3: Fleisch antauen und Küche vorbereiten
Wird das Fleisch angeliefert, wird es entweder – je nach Lust und Zeit – direkt angetaut und verarbeitet oder landet noch ein paar Tage im Froster. An dem Tag, an dem gemischt werden soll, lege ich das abgepackte Fleisch in die Duschwanne und lasse kaltes Wasser darüber laufen. So bleibt es dann erst einmal ein paar Stunden unbeachtet, während ich die Rezepte ausdrucke und meine Küche vorbereite. Das Fleisch und die Knochen lasse ich fast ganz auftauen (lässt sich dann ohne Schmerzen in den Fingern mischen), die Innereien, Herz, Fisch und Magen lasse ich nur leicht antauen (so lässt es sich besser schneiden).
Zum Matschen verwende ich 3-4 große Schüsseln (je nach Anzahl der Rezepte) und dementsprechend viele kleine Schüsseln für die Suppi-Sauce. Ein großes, scharfes Messer, 2-3 Holzbrettchen, eine Waage und eine Feinwaage gehören ebenso zum Equipment. Auch eine Gemüseraspel (wenn ich Gemüse als Ballaststoff verwende), ein kleines Löffelchen und ein paar Einmalhandschuhe werden ausgepackt. Die einzelnen Suppis werden bereitgestellt.
Natürlich räume ich meine Arbeitsplatte schön leer, damit ich Platz zum Wirbeln habe. So ist sie auch zwischendurch einfacher sauber zu halten. Als Unterlage lege ich auf den Arbeitsplatz mehrere Lagen alte Zeitung, damit Flüssigkeit, die beim Matschen ausläuft, nicht auf den Boden tropft oder sich überall verteilt. Ich lege Küchentücher (aus Papier) bereit und hänge eine Mülltüte – etwa auf Hüfthöhe – neben die Arbeitsplatte an einen Türknauf 😉 So kann ich sie leicht erreichen und den Müll direkt entsorgen. Und muss mich vor allem nicht für jede Plastikverpackung einzeln bücken – das geht auf Dauer ganz schön ins Kreuz, das kann ich euch sagen 🙁
Schritt 4: Supplemente abwiegen und mischen
Während das Fleisch noch vor sich hintaut, wiege ich die Supplemente ab. Ich verwende Vitamin-E-Tropfen, ein Kalziumpräparat, Seealgenmehl (Jod), Meersalz (Natrium), Blut (Eisen), Leber (Vitamin A), Fisch (Vitamin D) und Bierhefe (B Vitamine). Ab und zu verwende ich statt der Bierhefe auch Niere und Milz statt Blut. Das alles wird in den benötigten Mengen abgewogen und zusammen mit warmen Wasser in einem kleinen Schüsselchen gemischt.
Anfangs musste ich den Fisch und die Leber pürieren, da meine Katzen den Geschmack scheinbar nicht so prickelnd fanden 😉 Heute reicht es, kleinere Stücke zu schneiden. Das Gemüse für die Ballaststoffe werden ebenfalls abgewogen und (roh) geraspelt. Wenn ich Leinsamen verwende, lasse ich sie ca. 2 Stunden in warmen Wasser einweichen. Auch die Ballaststoffe kommen in die Suppi-Sauce. Auch die Knochen (ich kaufe bereits gewolfte) wiege ich ab und mische sie mit ein.
Ab und zu dicke ich die Suppi-Sauce mit (selbstgemachter oder gekaufter) Gelatine ein wenig an oder nehme statt Wasser selbstgekochte Hühnerbrühe.
Das, was an Leber, Niere, Milz, Knochen oder Fisch aus den gelieferten Mengen übrig bleibt, wird in kleineren Portionen (50-100g) abgepackt und kommt ins "Ersatzteillager". So kann ich beim nächsten Mal Mischen nur genau das auftauen, was ich brauche.
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Schritt 5: Fleisch scheiden/wolfen
Die benötigten Mengen an Fleisch, Herzen und Mägen bestelle ich direkt in den benötigten Mengen, so muss ich nichts mehr abwiegen. Je nachdem, wie groß die gelieferten Stücke sind, werden sie noch ein bisschen kleiner geschnitten oder zum kleinen Teil auch gewolft (so mischt es sich besser mit den Suppis). Putenherzen werden halbiert, Hühnerherzen kommen unzerteilt in die Rezepte – da ich 200ml Feinkostbecher zum Abpacken der Portionen nutze, muss ich schauen, dass das Verhältnis von kleinen zu großen Stücken auch in die Becher passt 😉 Mägen zerteile ich in mehrere kleine Stücke. Alles zusammen kommt dann in die große Schüssel für das jeweilige Rezept.
In der letzten Zeit verwende ich keinen Schmalz als Fettzugabe mehr, sondern achte darauf, dass das Fleisch bereits fettig genug ist oder kaufe Haut mit Fett. Diese muss natürlich auch in kleinere Stückchen zurechtgeschnitten werden. Und wird dann unter das Fleisch, die Herzen und Mägen gemischt.
Schritt 6: Fleisch und Supplemente mischen
Keine große Kunst, sich vorzustellen, was jetzt kommt, oder? 😉 Das kleine Schüsselchen mit der Suppi-Sauce kippe in nun in die große Schüssel zum Fleisch. Bewaffnet mit Einmalhandschuhen – dann klebt das Zeug nicht unter den Fingernägeln und die Kälte ist ein wenig besser auszuhalten – mische ich alles ein paar Mal gründlich durch. Meist mische ich noch ein klein wenig warmes Wasser dazu, damit das Rezept eine bessere Konsistenz hat: wenn alles zu trocken ist, lässt es sich später nicht so gut portionieren. Das restliche Wasser gebe ich beim Verfüttern in den Napf, so spare ich Platz im Froster und friere nicht unnötig Wasser ein.
Schritt 7: Portionen abfüllen und einfrieren
Seit einigen Monaten nutze ich Feinkostbecher statt Gefrierbeutel. Sie sind mehrfach zu verwenden, können auch in die Spülmaschine und es ist weitaus einfacher, die Portionen abzupacken. Zwar nehmen sie natürlich deutlich mehr Platz im Froster weg, aber weniger Plastikmüll ist für mich ein Argument für die Becherchen. Die einzelnen Portionen wiege ich nicht genau ab, sondern fülle einfach nur die Feinkostbecher bis kurz vor den Rand. Das ergibt dann Portionen a 180-210g Barf. Da es bei uns sowieso so viel gibt, wie die Katzen brauchen und ich das Futter nicht rationieren muss, ist es eh egal, wie viel genau in so einem Becher enthalten ist.
Sind die Mahlzeiten komplett in Becher verpackt, werden die einzelnen Becher noch beschriftet und kommen dann ab in den Froster.
Schritt 8: Saubermachen, Spülen und Aufräumen
Meine liebster Arbeitsschritt 😉 Die ganze Sauerei muss natürlich jetzt aufgeräumt und alle verwendeten Gerätschaften abgespült werden. Die Holzbrettchen spüle ich zunächst kurz mit kaltem Wasser ab, damit Fleischreste nicht kleben bleiben. Danach werden sie mit warmen Wasser abgewaschen und stehend getrocknet. Die großen Schüsseln spüle ich in der Dusche ab – danke nochmal an meine liebe Freundin Marie für den Tipp! -, denn im normalen Spülbecken veranstalte ich eher eine Überschwemmung, statt die Teile richtig sauber zu bekommen.
Die Zeitungs-Unterlage wird einfach zusammengeklappt und entsorgt. Danach wische ich die Arbeitsplatte noch einmal komplett mit einem Wasser-Essig-Gemisch ab: das desinfiziert natürlich.
Wie lange man insgesamt fürs Matschen braucht, hängt vor allem von der Übung ab und davon, wie geplant man vorgeht. Anfangs habe ich für 4-5 Kilo Mahlzeiten durchaus genauso viele Stunden gebraucht. Heute bin ich routinierter und gehe geordneter vor. Bei der letzten "Matsch-Aktion" habe ich für 18 Kilo Mahlzeiten knappe 3 Stunden gebraucht.
Schritt 9: Portionen auftauen und verfüttern
Jeden Tag gibt es bei uns 2-4 der eingefrorenen Portionen – je nachdem, wie viel Hunger meine Katzen haben und was es sonst so (an Leckerchen oder Futtertieren 😉 ) gab. Die einzelnen Becherchen hole ich am Abend vor der Verfütterung aus dem Froster und stelle sie zum Auftauen in den Kühlschrank. Eine halbe Stunde vor dem Verfüttern hole ich sie auch dort hinaus und lasse sie ein wenig auf Zimmertemperatur aufwärmen. Sind sie noch zu kalt, stelle ich sie in ein warmes Wasserbad (bitte keine Mikrowelle!). Im Napf kommt dann noch ein Schwapp warmes Wasser drüber – guten Appetit 😉
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Hi Miriam,
ich füttere meine 3 Katzen seit einiger Zeit Abends nur noch mit Barf – es sind alle Freigänger. Danke für die super tollen Tipps in Deinen Blogs. Ich habe eine Frage: meine Fellnasen fangen erst gegen 22:00 Uhr abends an zu fressen und kommen/gehen die ganze Nacht über die Katzenklappe rein/raus. D.h. sie fressen das Fleisch hauptsächlich nachts – und morgens ist alles weggefuttert. Aber kann man das Rohfleisch überhaupt so lange stehen lassen? Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass etwas verdorben war. Was meinst Du aus Deiner Erfahrung dazu?
Danke
Tina
Liebe Miriam,
ich barfe erst seit ca 3 Wochen.
Naja meine Katzen sind nicht so von begeistert und fressen definitiv zu wenig.
Ich werde paar „Saucen“ erstellen(Rind ,Fisch)zum bisschen drüber geben.(Huhn finden die nicht prickelnd zum drüber)
Mal schauen, vielleicht hilft es etwas.
Meine Frage bezieht sich aber eher auf das Wasser.
Sie schreiben über „dann kommt in die Suppi Sauce etwas warmes Wasser dazu. Dann kommt in die fertig gemischte Mischung noch bisschen Wasser dazu“.
Über welche Mengen vom Wasser geht es da so grob gesagt?
Ich hatte die Suppi Sauce bis jetzt ohne Wasser Zugabe gemacht(Blut,Leber,Niere,Milz gemixt,Suplemente zum Schluß rein).
Frankenprey+
Auch in die fertige Mischung tat ich kein Wasser rein.
Lg
Dijana
Huhu Dijana!
Wie viel „etwas“ ist, hängt wohl nicht nur von deinem Empfinden, sondern auch vom Geschmack deiner Katzen ab. Manche Katzen mögen nicht so viel Wasser, für manche kann es nicht schwappig genug sein 😉 Auch das Wetter spielt ne Rolle: derzeit ists heiß, da machts Sinn, wenn die Viecher mehr trinken. Auch der Feuchtigkeitsgehalt des Fleischs macht n Unterschied.
In die Suppisauce mache ich meist so ein bis zwei Gläser warmes Wasser, in die fertigen Mahlzeiten vielleicht 3-4 Esslöffel.
Ich hoffe, das hilft dir etwas 😉
Liebe Grüße
Miriam
Hallo,
Danke für deinen Artikel, er ist total hilfreich, vorallem wenn man noch recht planlos ist:) ich habe da nur eine Frage, nämlich was genau machst du dann mit der restlichen Supplement-Suppe? Hält die sich einen Monat im Kühlschrank oder gefrierst du sie als Eiswürfel?
LG
Huhu Selina!
Die Suppi-Sauce mache ich immer frisch am Matschtag und gebe sie dann zum Fleisch. Dabei mache ich genau die Menge, die ich benötige, nicht mehr. Ich kenne aber auch Rohfütterter, die die Suppi-Sauce an anderen Tagen in großen Mengen vorbereiten und für später einfrieren. Einen Monat lang hält sich im Kühlschrank keine Suppi-Sauce und kein Fleisch.
Hallo liebe Miriam,
erst einmal herzlichen Dank für diesen tollen, informativen und sehr gut geschriebenen Blog! Ich bin bereits den ganzen Tag am stöbern.
Ich plane demnächst die Umstellung auf Voll-BARF und habe als Ergänzung zum hochwertigen DoFu bislang nur frisches Fleisch hier und da verfüttert. Alleine der Weg dahin war lang, denn die Katzen kommen aus dem Tierschutz und kannten nur….nun ja. 😉 Wie dem auch sei: da nun die Umstellung kommen soll, möchte ich gerne einen Vorrat anlegen. Sprich so wie du gefrostetes Fleisch auftauen, matschen und portionsweise wieder einfrieren. Lässt sich schließlich besser verarbeiten als ein Kilo Rind mit der Konsistenz eines Steins. 😉 Nun mein Anliegen: ich höre da so ein Stimmchen wispern „Kind! Niemals aufgetautes Fleisch wieder einfrieren!“. Hast du eine Meinung dazu oder Erfahrung sammeln können?
Herzliche Grüße,
Annie
Huhu Annie!
Die Frage taucht häufiger auf 😉 Ich hab dazu bereits einen Artikel verfasst: "Rund ums Einfrieren und Auftauen"
Oar Schande! So weit bin ich dann wohl noch nicht vorgedrungen, wird sofort nachgeholt. Ganz lieben Dank! 🙂
Hallo,
vielen Dank für Ihren Artikel! Da ich mir zwei reinrassige Selkirk Rex Kitten (14 Wochen) vom Züchter erwerben möchte, bereite ich mich geistlich vor und weiß immer noch nicht, ob ich von Anfang an „barfen“ oder zunächst mit hochwertiger Nassfutter anfangen soll. Ich habe aber folgende Frage. Die Portionen (sowohl Barf- als auch Nassfutter) in der Schale, die nicht zu Ende von Katzen aufgegessen werden, können weiterhin unter der Zimmertemperatur stehen bleiben oder müssen aufgesammelt und bis zur nächsten Mahlzeit kühl gelagert werden?
Danke!
Dimitrij
Huhu Dimitrij,
zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es klasse finde, dass du dich vor der Anschaffung von Katzen so darüber informierst. Falls du Infos brauchst, kannst du gern fragen und/oder auf meine Infoseite schauen. Dort steht auch eine Menge über die Katzenernährung.
Es ist ja so, dass Kitten etwa 5 Mahlzeiten am Tag bekommen sollten – im Grunde ist "all you can eat" gerade für sie ideal. Einerseits, damit sie die zum Wachsen benötigte Energie- und Nährstoffmenge haben, andererseits, damit sie ein gesundes Verhältnis zur Nahrung entwickelt und du Mäkeleien und Futterbettelei verhinderst. Wenn du also "all you can eat" oder auch 5 Mahlzeiten am Tag anbieten möchtest, kommst du vermutlich ohnehin – wenn du zum Arbeiten außer Haus bist – in die Lage, dass Futter länger steht. Das ist in der Regel im Winter gänzlich unproblematisch. Im Sommer jedoch kann es je nach Temperatur und Fressplatz ein wenig heikel werden. Hier bieten sich Kühlakkus unter den Näpfen oder im Futterautomat an. Auch Fliegengitter an den Fenstern helfen, damit sich nichts ins Futter verirrt 😉
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam,
Ich finde deinen Blog ganz toll und überlege was ich für meine 2 Ragdoll Katzen besser machen kann.
Sue sind fast 7 Jahre alt und fressen royal canin trockenfutter. Jeden Tag bekommen sue eine Tüte nassfutter zu zweit.
Ich bin ab und zu weg deshalb finde ich TF praktisch. Außerdem fressen sie die ganze Zeit. Deshalb will ich gerne umstellen aber es wäre nur gesund für sie sein und unpraktisch für mich. Ich bin im Jahre vielleicht 30 Tage weg. I.d.R höchstens 6 Tage.
Meine Fragen:du bekommst gefrorenes Fleisch, das du mischst,und wieder einfrierst?ist es richtig? Ist es überhaupt gesund? Ich weiß dass man nichts wieder einfrieren darf besonders nicht Fleisch. Außerdem wird das Fleisch am Ende roh gefressen. Also sind für mich die Bakterien da,oder?
Ist es finanziell günstiger als TF oder gekaufte Nassfutter?
Ich kaufe immer 10 kg Royal canin. Aber wenn ich jetzt jeden Tag hochwertiges Nassfutter kaufe,wird es monatlich das doppelte kosten. Wieviel kosten deine Becherchen für 1 1/2 Monate?
ich hoffe sehr,dass du mir beraten kannst.ich möchte dass meine Katzen noch genauso lang leben wie jetzt.
Lg
Florence
Huhu Florence!
Diese Unsicherheiten, die du ansprichst, hat glaub ich Jeder bezüglich der Rohfütterung. Es ist durchaus so, dass man Auftauen und wieder einfrieren darf. Das Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber nicht richtig. Auch die Sache mit den Bakterien wird sehr oft angesprochen, ist aber auch nicht zwingend so schlimm, wie es gern hingestellt wird. Ob die Rohfütterung günstiger ist, hängt vor allem davon ab, welches Futter du derzeit gibst. Ich zahle für drei Katzen und 1,5-2 Monate etwa 60-80€.
Ich verlinke dir einfach mal die entsprechenden Inhalte auf Webseite und Blog: hier findest du etwas bezüglich Auftauen und Einfrieren, hier etwas zu den Bakterien usw. und hier etwas zu den Kosten. Und hier ist ein kleiner Anfängerkurs zur Rohfütterung, der kann dir einen ersten Überblick geben, worum es überhaupt geht und was beachtet werden sollte.
Liebe Grüße
Miriam
Huhu Miriam,
ein toller Artikel der mir wieder weiterhilft. Mein zugelaufener Kater nimmt auch hochwertiges dosenfutter nicht so gern und wurde daher beim Vorbesitzer mit Trockenfutter gequält.
Seit er von mir vermehrt Rohfleisch bekommt ist er förmlich aufgeblüht. Er schaut erwartungsvoll zu wenn ich den Fleischwolf drehe, er weiß daß ich dann lecker Futter bastel :o)
Ich blicke aber noch nicht ganz durch und wüßte gerne was du von diesem Angebot hältst, das würde ich gerne parallel füttern, bis ich meine Eigenkreation sicher im Griff habe.
http://www.barfexpress.de/barfcomplete/kitty-s-barfcomplete/5/kitty-s-barfcomplete-rindfleisch?c=45
Das scheint mir ganz ok zu sein, aber ist der Rohfaseranteil nicht zu gering?
Liebe Grüße, Jörg
Huhu Jörg!
Ich persönlich halte von Fertigbarf aus vielerlei Gründen nichts. Das von dir verlinkte Produkt stellt da meiner Meinung nach keine Ausnahme. Zur Orientierung habe ich auf der Info-Seite einen Inhaltsteil über Fertigbarf: "Fertigbarf – bequem oder besser nicht?" … vielleicht hilft dir das ein wenig weiter.
Ein geringer Rohfaseranteil ist nicht schlecht. Was es mit der Rohfaser auf sich hat, kannst du hier nachlesen: "Rohasche, Rohfaser, Rohprotein und Rohfett".
Liebe Grüße
Miriam
Huhu Miriam,
der Jörg steht gerade in der Küche und schnippelt für mich tote Kuh klein. Find ich echt cool :o)
Danke daß du ihm ein Hinweisschild aufgestellt hast. Er muß noch sehr viel lesen! Hm ich muß jetzt gehen, Essen ist fertig.
Liebe Grüße,
Max und Jörg
Hallo, aus welchem Grund darf das kühlschrankkalte Barf denn nicht mit der Mikrowelle zimmerwarm gemacht werden? Ich frage, da wir es derzeit immer mit 20 Sekunden in der Mikro nur leicht erwärmen und ich mir nicht dessen bewusst war, das dies ggf. nicht gut ist. Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen, Gruß Lisbeth
Guten Abend, so wie ich das lese kann man mit diesem selber gemachten Futter einiges falsch machen wenn man sich nicht an Vorgaben haelt. Da wir auch keine Gefriertruhe haben moechte ich sie fragen welches Futter sie mir empfehlen koennen wenn ich kein BARF Futter selber Herstellen kann bzw. nicht die moeglichkeit habe diese Mengen einzufrieren.
Ich moechte meine beiden Katzen aufjedenfall sehr Gesund ernaehren und nicht wie bei meinem letzten Kater an einer Bauspeicheldruesenentzuendung verlieren die ich und mein Tierarzt nach fast 3 Jahren „kampf“ nicht in den Griff bekommen haben und ihn dann letztendlich am 11.07. erloesen mussten.
Danke im voraus.
Mfg
Thorsten
Huhu Thorsten!
Ja, man kann bei der Rohfütterung so einiges falsch machen, allerdings ist es nicht so kompliziert, wie es sich auf den ersten Blick anhört. Leider ist auch die beste Ernährung keine Garantie, dass unsere Lieblinge niemals ernsthaft krank werden. Ich würde auf jeden Fall die Mischung aus mehreren Sorten Nassfutter als Speiseplan einer Katze empfehlen, denn Trockenfutter ist leider einfach nur ungesund und unnötig. Wenn man sich ein klein wenig mit der Katzenernährung beschäftigt und anfängt, die Dosen-Deklarationen zu lesen, kann man die Katzen auch mit Fertigfutter recht gut ernähren. Etwas Lektüre zum Einlesen, wie man gutes Futter erkennt, gibt da unsere Infoseite und zwar im Unterbereich "Woran erkenne ich hochwertiges Futter?".
Liebe Grüße
Miriam
Hallo Miriam,
ein super Artikel, genau sowas wird uns super helfen, wenn wir unsere bald auf Barf umstellen können 😀
Nur zwei Fragen sind bei mir noch offen:
1) Habe ich es überlesen, oder gibst du tatsächlich kein Taurin zusätzlich dazu?
2) Wieviel Platz brauchst du im GF für deine 18 kg? Stimmt meine Rechnung, dass du damit etwa einen Monat auskommst?
Nochmal tausend Dank für den detaillierten Artikel, gerne mehr davon :p
Liebe Grüße!
Huhu Stephanie!
Es stimmt, derzeit gibt es bei uns kein Taurinpulver dazu. Es ist ja bereits einiges in Fleisch und Herzen enthalten. Ich arbeite grad an einer genauen Berechnung für den Taurin-Artikel, wo ich alles genau erkläre – die wird spätestens Montag online sein. Ich habe die starke Vermutung, dass Tiffy auf das Pulver allergisch reagiert – also lasse ich es vorerst weg.
Ich komme mit den 18 Kilo etwa einen bis eineinhalb Monate hin. Bei der Hitze jetzt wohl eher eineinhalb Monate, weil die Drei momentan weniger fressen 😉 Ich hab eine Kühl-Gefrier-Kombi mit 3 Schubladen im Froster. Davon sind 2 mit dem Barf belegt, wenn ich 18 Kilo mache. Würde ich noch Gefrierbeutel nehmen (die ich platt drücke), käme ich auch mit einer Schublade hin, aber die Feinkostbecher sind mir einfach lieber 😉
Es werden sicher noch einige Artikel zum Barfen kommen. Falls du aber Themenwünsche oder bestimmte Fragen hast, kannst du mich auch gern anschreiben.
Liebe Grüße
Miriam
SO (ungefähr) mach ich das auch – bis auf die Zeitungsunterlage 😉
wie immer hervorragend beschrieben und sehr informativ, Danke dafür!