Dieses Produkt wurde mir kosten- und bedingungslos zum Testen überlassen. Was bedeutet das?
Feine, duftfreie Katzenstreu ist aus vielerlei Gründen meine absolute Empfehlung für den Katzenhaushalt. Eine solche aber zu finden, ist leider nicht ganz so einfach, weil viele Herstellerunternehmen Duftzusätze einsetzen. Also habe ich vor einiger Zeit in meiner Community gefragt, welche Streu ich eurer Meinung nach unbedingt testen sollte. Eine Leserin sprach sich dabei für die Primox Sensitiv Katzenstreu aus. Und genau die haben wir getestet.
Feine graue Streu im rosa Karton
Primox Sensitive wird für die deutsche Firma Stroetmann Tiernahrung GmbH & Co. KG – mit Sitz in Münster – hergestellt. Es kommt in einem stabilen, weiß-rosa Karton mit 8 kg Inhalt und kostet 8,99 €. Erhältlich ist das Primox Sensitive zum Beispiel im Onlineshop von Fressnapf oder Zooroyal. Im Zooladen selbst habe ich es bisher nur einmal finden können. Der – optisch sehr niedlich gestaltete – Verpackungsaufdruck liefert mehr Infos zu den Eigenschaften der Streu und zum Umgang mit ihr.
Die Sensitive Streu selbst ist sehr fein, ohne Duftzusätze und mittelgrau. Laut Verpackungsaufdruck soll sie eine einfache Reinigung aufgrund fester Klumpen ermöglichen, besonders staubarm sein und eine sehr gute Geruchsbindung haben. Leider traf das auf die drei Kartons, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben, nicht zu.
Umweltfreundliche, praktische Verpackung – aber schon beim Einfüllen der erste Dämpfer
Der sehr stabile Karton an sich ist in meinen Augen eine tolle, umweltfreundliche Idee der Verpackung: praktisch für die Bevorratung und sogar noch über die Altpapier-Entsorgung recycelbar. Da hat jemand mitgedacht!
Beim Einfüllen der Streu in unser „Testklo“ (Standort: Schlafzimmer) wehte eine deutlich sichtbare Staubwolke auf: Eine etwa 20 cm über dem Katzenklo liegende Steckdose war danach von einer feinen, weißen Staubschicht überzogen. Auch beim Durchfahren mit der Hand hatte ich danach Rückstände auf der Haut. „Staubarm“ waren unsere drei Kartons also schonmal nicht.
Sie reichten aber wunderbar aus, um eine schön hohe Füllhöhe (über 10 cm) in unserem Testklo (60 x 40 cm) zu erreichen. Der Geruch der Streu selbst war angenehm und „erdig“ – nach Tonmineralien ohne Zusätze eben. Alle drei Katzen haben sie ohne zu Zögern sofort angenommen, das Scharren darin ging aufgrund der feinen Korngröße problemlos.
Vorzeitig abgebrochener Test wegen Geruchsentwicklung
Alle drei Katzen haben im Testklo schon am ersten Tag mindestens einen Urinklumpen hinterlassen. Diese auszusieben erwies sich aber leider als nicht ganz so einfach. Denn die Klumpen bröselten und verursachten derart kleine „Pipikrümel“, dass ich sie weder mit unserer normalen, noch mit einer feineren Streuschaufel entfernen konnte. Ich musste also eine großzügigere Portion Streu mit einer Schaufel ohne Löcher entfernen.
Dennoch blieben natürlich winzige Urinkrümel im Klo zurück und es entwickelte sich ab dem zweiten Tag ein wirklich unangenehm stechender Geruch rund ums Klo. Da unser Testklo im Schlafzimmer steht, war das logischerweise alles andere als toll. Innerhalb der nächsten Tage verbreitete sich der Geruch auch in den angrenzenden Räumen.
Meine Katzen allerdings hat das gar nicht gestört, sie haben die Testtoilette weiterhin zuverlässig aufgesucht und zeigten kein verändertes Verhalten. In all der Zeit hielt sich der Sandstrandeffekt mit der Primox Sensitive Katzenstreu sehr in Grenzen: auch die Langhaardamen haben sehr wenig Streu aus der Toilette getragen. Der Rest verfing sich in der Streufangmatte vor der Toilette.
Ich habe den Test aufgrund der Geruchsentwicklung frühzeitig abgebrochen, obwohl noch genug Streufüllung für die Nutzung im normalen Alltag vorhanden war.
Auf ein Wort mit dem Streu-Hersteller – Unregelmäßigkeiten in unserer Streucharge?
Bevor ich den Hersteller bezüglich unserer Erfahrungen kontaktiert habe, wollte ich zunächst ein paar Rezensionen anderer Menschen recherchieren. Es zeigte sich: Eine weitere Person hatte ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht – der Großteil der Erfahrungsberichte aber war positiv. Meine Schlussfolgerung daraus war, dass wir wohl einfach Pech mit der Streucharge hatten und alle drei Probleme (viel Staub, Bröseln & Geruchsentwicklung) zusammenhängen.
Mit dieser Vermutung und der Schilderung unserer Probleme im Gepäck habe ich dem Herstellerunternehmen Rückmeldung gegeben. Sehr schnell bekam ich Antwort. Tatsächlich könnten alle angesprochenen Probleme mit einer Unregelmäßigkeit „unserer“ Streucharge beim Entstaubungs-Prozess zusammenhängen. Man versprach mir, sich mit der Produktion zu besprechen und dem auf den Grund zu gehen. Die Qualitätskontrollen sollten verstärkt und das Ganze intern noch einmal überprüft werden. Man bedankte sich für meine ehrlichen Worte und die Rückmeldung.
Dass ich überhaupt eine Antwort bekommen habe – und dann auch noch eine so neutrale – hat mich positiv überrascht. Unregelmäßigkeiten können immer mal passieren. Das Wichtige daran ist, wie man damit – und mit den entsprechenden Rückmeldungen – umgeht. Da ich nur eine Rezension finden konnte, die ähnliche Erfahrungen mit der Primox Sensitive Katzenstreu beschrieb, gehe ich davon aus, dass das wirklich ein nicht-alltägliches Problem ist und die Streu sonst bessere Ergebnisse bringt. Schließlich neigen Menschen mit negativen Erfahrungen eher dazu, sich öffentlich Gehör zu verschaffen als jene, die zufrieden sind. Außerdem kam der Tipp, genau diese Streu zu testen aus meiner Community: die Leserin hatte auch gute Erfahrungen gemacht.
Primox Sensitive Katzenstreu: Fazit für mich nicht möglich
Unsere Erfahrungen mit der Primox Sensitive Katzenstreu waren leider wenig erfreulich: viel Staub, Bröseln und starke Geruchsentwicklung. Aber ich kann nur von den Erfahrungen mit unseren drei Kartons berichten. Mein Gedankengang ist, dass wir hier vielleicht einfach Pech mit der Streucharge hatten. Viele andere Menschen scheinen zufrieden zu sein. Ich kann daher weder zu dieser Streu raten, noch abraten und auch kein wirkliches Fazit ziehen.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!