Umgebungsbehandlung ist wichtig
Um Flohbefall an der Katze nachzuweisen, kann man folgenden einfachen Trick befolgen: Die Katze wird auf ein weißes, angefeuchtetes Tuch gesetzt und kräftig durchgerubbelt. Bleiben dunkle Pünktchen, die sich bei Kontakt mit Wasser rötlich färben (Flohkot), kann man sich sicher sein, dass die Katze befallen ist.
Besonders bei Flöhen ist es dringend notwendig, nicht nur die Katze, sondern auch den kompletten Wohnbereich mitzubehandeln. Um der Flohinvasion Herr zu werden ist tägliches Staubsaugen, das Waschen oder Einfrieren von Textilien und die Verwendung von Anti-Flohmitteln auf nicht waschbaren Textilien unerlässlich. Um auch zukünftige Generationen von Flöhen kein Heim zu bieten ist es wichtig, den Entwicklungszyklus von Flöhen zu kennen.
So kann man abschätzen, wie lange man derartige Reinigungsaktionen durchführen muss.
Giardien: hartnäckige Durchfallerreger erfordern strikte Hygiene
Eine besonders unliebsame und hartnäckige Art von Parasiten sind die sogenannten Giardien. Sie leben im Dünndarm und werden durch den Kot ausgeschieden. Hierbei ist es besonders wichtig, zu beachten, dass auch Menschen sich anstecken können und bei Befall eine Pflicht zur Meldung besteht! Symptome für Giardienbefall sind beispielsweise weicher bis flüssiger Kot, der gelblich bis orange gefärbt ist. Der Kot riecht sehr streng und kann sogar blutige Beimengungen enthalten. Die Katzen benehmen sich ansonsten normal, weisen aber meist einen gesteigerten Appetit auf.
Um einen Befall nachweisen zu können, sollte etwa 3 Tage lang Kot gesammelt und zur Auswertung zum Tierarzt gebracht werden. Auch nach erfolgter Behandlung sollte ein weiterer Test vorgenommen werden. Die Behandlung von Giardienbefall ist alles andere als einfach, sie kann langwierig und aufwendig sein. Alle Tiere, die im Haushalt leben, sollten mitbehandelt werden, ein Test beim Menschen könnte angebracht sein. Parallel zur medikamentösen Behandlung der Tiere sollten alle Gegenstände, mit der die Katze in Berührung gekommen ist (Toiletten, Näpfe, Bettwäsche, Schlafplätze) desinfiziert werden.
Strenge Hygiene ist besonders in der Katzentoilette vonnöten: tägliches Auswechseln des Streus und die Desinfektion der Katzentoilette sind besonders wichtig, um diesen Parasiten auszumerzen. Wichtig ist, zu wissen, dass diese Parasiten in verschiedenen Umgebungen bis zu 3 Monaten aktiv und lebensfähig sind, weshalb konsequente und regelmäßige Hygiene unabdingbar ist. Um sie abzutöten hat sich die Behandlung von Böden, Textilien und Katzentoiletten mit einem Dampfreiniger bewährt.
Milben bei der Katze
Milben gehören -genauso wie Zecken- zu den Spinnentieren. Sie leben in oder auf der Katze und können -je nach Anzahl und Ausbreitung- vielerlei Haut- und Fellveränderungen auslösen. Bei Katzen kommen vor allem drei Arten von Milben vor:
Ohrmilben:
Ohrmilben befallen den Gehörgang und die Ohrmuschel der Katze. Schwarze oder dunkelbraune, krümmelige Ablagerungen im Ohr lassen auf Ohrmilbenbefall schließen. Betroffene Katzen schütteln heftig den Kopf, kratzen sich häufig an den Ohren und können Gleichgewichtsstörungen erleiden. Durch das vermehrte Kratzen und den Milbenbefall kann im schlimmsten Fall sogar eine andauernde Gehörlosigkeit auftreten.
Krätz- oder Räudemilben:
Der Befall mit Krätz- oder Räudemilben löst bei der Katze die sogenannte Kopfräude aus. Zunächst ist nur der Kopf der Katze befallen, bei starkem Befall jedoch verbreiten sich die Milben über den ganzen Körper der Katze. Juckreiz, Hautrötungen, Ekzeme, Haarausfall und Krustenbildung sind Symptome der Kopfräude. Kopfräude wird -parallel zur medikamentösen Behandlung- in der Regel mit speziellen Katzenshampoos behandelt.
Raubmilben:
Raubmilben lösen bei der Katze starke Hautschuppung aus. Auch Verkrustungen und Ekzeme können Folge eines Befalls sein. In der Regel sind Kopf-, Schulter- und Rückenregion der Katze betroffen. Bei dieser Art von Milbenbefall ist meist das Baden der Katze mit speziellem Shampoo zusätzlich zur Medikamentengabe erforderlich. Zur Behandlung von Milben werden vom Tierarzt Medikamente verschrieben, die innerlich und/oder äußerlich an der Katze anzuwenden sind. Es sollte darauf geachtet werden, die Medikamente entsprechend der Dosieranleitung zu dosieren und auch die vom Tierarzt angeratene Dauer einzuhalten, um die Parasiten langfristig und endgültig abzutöten.
Zusätzlich dazu kann verordnet werden, die Katze mit speziellem Shampoo zu baden. Milben übertragen sich im Mehrkatzenhaushalt auf auch die anderen Tiere, weswegen es zur Beseitigung wichtig ist, alle Tiere parallel zu behandeln. Auch die Mitbehandlung der Umgebung, in der sich die Katze aufhält, kann durch Sprays und gesteigerte Hygiene erforderlich sein.
Toxoplasmose: nicht nur in der Schwangerschaft ein Problem
Toxoplasma sind Einzeller, die den Darm besiedeln und übertragen sich durch die Körperausscheidungen der Katze. Der Endwirt dieser Parasiten sind Katzen, wobei jedoch auch andere Wirbeltiere (z.B. der Mensch) als Zwischenwirte dienen. Der Katze selbst verursacht ein Befall meist keinerlei Beschwerden, oft verläuft er ohne nennenswerte Symptome. Anzumerken ist jedoch, dass eine erste Ansteckung für schwangere Frauen mit einem erhöhten Risiko für Missbildungen des ungeborenen Kindes einhergehen kann. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft einmal befallen waren, sollten hier weniger Bedenken haben.
Vorsichtshalber empfiehlt es sich jedoch in der Schwangerschaft besonderen Wert auf Hygiene im Umgang mit den Katzen walten zu lassen. Die Reinigung des Katzenklos sollte von anderen Familienmitgliedern übernommen und die Hände nach dem Streicheln und Kuscheln gewaschen werden.
Würmer bei der Katze
Würmer befallen Katzen als sogenannte Endoparasiten – also als innenlebende Schmarotzer. Diese Würmer lassen sich grob in 3 Gruppen einteilen: Fadenwürmer, Bandwürmer und Saugwürmer. Die am häufigsten bei der Katze auftretenden Würmer sind:
Spulwürmer:
Spulwürmer werden durch das Fressen befallener Beutetiere, durch die Aufnahme infizierter Muttermilch und durch Kontakt mit von Wurmeiern befallenem Kot übertragen. Die Larven der Spulwürmer gelangen durch die Darmwand in die Muskulatur und die inneren Organe der Katze, von da aus in den Blutkreislauf bis in die Lunge. Durch ausgehustetes und heruntergeschlucktes infiziertes Sekret gelangen sie schließlich zurück in den Dünndarm und vollenden ihren Entwicklungskreislauf. In der Regel verläuft Spulwurmbefall bei Katzen ohne äußerlich sichtbare Symptome. Ist die Katze jedoch stark befallen, zeigen sich breiiger Kot, Veränderung der Fellstruktur, Dehydrierung und Gewichtsverlust.
Ein extremer Befall kann im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen. Kitten, die stark befallen sind, können Wachstumsstörungen und Missbildungen an Gelenken und Knochen erleiden.
Hakenwurm:
Hakenwürmer befallen den Dünndarm der Katze und werden durch befallene Beutetiere aufgenommen. Betroffene Katzen zeigen in der Regel keine Symptome, in Akutfällen können jedoch Blutarmut, Durchfall oder Gewichtsverlust auftreten.
Magenwurm:
Magenwürmer leben und vermehren sich in der Magenschleimhaut der Katze. Katzen können sich durch das Fressen von Erbrochenem betroffener Katzen anstecken. Eine aussagekräftige Diagnose kann hier nur durch Untersuchung von Mageninhalt gestellt werden.
Lungenwurm:
In den Bronchien und Lungenbläschen der Katze können sich die Lungenwürmer ansiedeln. Die Larven werden nach dem Schlupf durch die Katze aus der Lunge gehustet und verschluckt, sie gelangen so in den Darmtrakt, wo sie mit dem Kot ausgeschieden werden. Als Zwischenwirt für diese Art dienen Schnecken, in welche sich die Larven der Lungenwürmer für ihren nächsten Entwicklungsschritt einnisten. Wird die Schnecke nun direkt oder durch den Umweg über Beutetiere von der Katze aufgenommen, gelangen die Larven durch die Magen- oder Darmwand in den Blutkreislauf und letztlich zurück in die Lunge der Katze. In der Regel verläuft auch dieser Wurmbefall ohne äußerliche Anzeichen.
Extrem befallene oder bereits geschwächte Katzen zeigen Symptome wie vermehrtes Husten, schwerer Atmung, Niesen, Appetit- und Gewichtsverlust. Befall kann durch die Auswertung einer Kotprobe, besser noch durch eine Gewebeprobe der Lunge diagnostiziert werden.
Dickhalsiger Bandwurm / Katzenbandwurm:
Der dickhalsige Bandwurm, auch Katzenbandwurm genannt, besiedelt den Dünndarm der Katze. Er vermehrt sich durch das Abtrennen von Bandwurmgliedern, welche mit dem Kot den Körper der Katze verlassen. Dieser Bandwurm entwickelt sich in einem Zwischenwirt (meist Nagetiere) weiter, welches als Beutetier von der Katze aufgenommen wird. Mit der Verdauung landet der Wurm wieder im Darm der Katze, wo er sich mit speziell entwickelten Mundwerkzeugen festsaugt. Befallene Katzen scheiden Bandwurmglieder aus, welche im Kot und auch im Fell sichtbar sind.
Starker Befall kann mit Erbrechen, Durchfall und Gewichtsverlust einhergehen. Kitten, die mit diesem Bandwurm massiv befallen sind, können Entwicklungsstörungen zeigen.
Gurkenkernbandwurm:
Der Gurkenkernbandwurm befällt den vorderen Dünndarmbereich. Von dort aus wandern Bandwurmglieder ab oder werden mit dem Kot ausgeschieden. Die Eier befallen Insektenlarven (beispielsweise Flöhe) und besiedeln ebenfalls deren Darm. Wird ein infizierter Floh von der Katze gefressen, gelangt er in den Darm, wo er den Entwicklungszyklus dieser Art von vorn beginnt. Seinen Namen hat dieser Wurm aufgrund der Ähnlichkeit der Wurmglieder mit einem Gurkenkern. Nachweisen lässt sich dieser Parasit durch Kotprobenuntersuchung.
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollte eine mindestens 3-tägige Sammlung von Kotproben untersucht werden. Da dieser Wurm durch Flöhe übertragen wird, sollte bei Flohbefall auch eine Untersuchung und/oder Behandlung hierauf erfolgen.
Behandlung bei Wurmbefall:
Durch Auswertung von Kot-, Blut- und/oder Gewebeproben kann in vielen Fällen ein Wurmbefall bei der Katze nachgewiesen werden. Wichtig zu wissen ist, dass sie nicht alle Wurmarten oder -stadien auch zuverlässig nachweisen! Seltener werden auch Urin und Mageninhalt untersucht. Durch längerfristige Medikamentengabe kann der Wurmbefall bei der Katze verringert oder ganz bekämpft werden.
Auf die vom Tierarzt angeratene Dosierung und Dauer der Medikamentengabe sollte unbedingt geachtet werden, um eine Wirksamkeit gegen alle Stadien (Eier, Larven und erwachsene Würmer) zu gewährleisten. Entwurmungsmittel wirken nicht vorbeugend, sondern bekämpfen nur den derzeitigen Befall. Ist die Katze nicht befallen, sind sie nutzlos.
Anzeichen für Wurmbefall bei der Katze
können neben oben genannten speziell auf eine bestimmte Wurmart deutenden Symptome z.B. „Schlittenfahren“ ( die Katze robbt auf ihrem Po über den Boden), Nickhautvorfall, aufgeblähter Bauch und Verdauungsschwierigkeiten sein. Hat man den Verdacht, dass die eigene Katze Würmer hat, so sollte man über 3 Tage Kotproben sammeln (selbstverständlich in einem verschließbaren Behältnis) und diese zur Untersuchung zum Tierarzt bringen.
Zecken bei der Katze: kleine Blutsauger verbreiten sich immer mehr
Zecken sind blutsaugende Spinnentiere. Mithilfe eines Kohlendioxid-Sensors in ihrem letzten Beinglied erspüren sie Atem und Schweiß, um potentielle Opfer zu finden. Sie lauern in Gras, Sträuchern und Bäumen, um sich bei Bedarf auf ihrem Wirt niederzulassen. Sitzt eine Zecke erst einmal auf einem Wirt, beißt sie sich mit ihren Mundwerkzeugen fest und saugt mit ihrem Stechrüssel Blut aus ihrem Opfer. Dabei können verschiedenste Krankheiten übertragen werden.
Die Zecke lässt erst von ihrem Wirt ab, wenn sie sich vollständig vollgesogen hat. Vorher kann jedoch eine Entfernung von der Katze erfolgen. Dies kann man mit den Fingernägeln oder einer speziellen Zeckenzange bzw. Zeckenkarte. Zur Entfernung packt man die Zecke am Kopf, dicht an der Haut der Katze und zieht sie gerade heraus. Wichtig dabei ist, dass der Kopf der Zecke nicht in der Katze verbleibt, da sich sonst Entzündungen, Hautrötungen oder Schwellungen auf der Haut entwickeln können.
Sollte das Entfernen nicht möglich sein (Ekel, feststeckender Kopf), kann man die Zecke auch durch einen Tierarzt entfernen lassen.