Jedes Lebewesen kann im Laufe seines Lebens krank werden. Von einer einfachen Erkältung oder einer Magenverstimmung, über ernstere Infektionskrankheiten, bishin zu Altersgebrechen, Gendefekten und chronischen Krankheiten können Katzen an vielerlei krankhaften Veränderungen leiden. Wichtig ist es, seine Tiere regelmäßig zu beobachten und bei begründetem Verdacht einen Tierarzt aufzusuchen. Um jedoch eine Diagnose stellen zu können, bedarf es unterschiedlichster Informationen, die dem Tierarzt mitgeteilt werden sollten.
Katzen verstecken Schmerzen und Unwohlsein sehr lange
Die Katze ist Raubtier und Beute zugleich. So ist es nicht verwunderlich, dass sie äußere Anzeichen für Schmerzen und Unwohlsein lange versteckt. Schließlich will sie weder Konkurrenten noch Fressfeinden zeigen, dass sie geschwächt ist. Das Verstecken körperlicher Krankheitsanzeichen ist für sie also reiner Überlebensinstinkt.
Das gilt auch für unsere heutigen Hauskatzen. Dementsprechend ist es wichtig, die Katze genau zu beobachten und regelmäßige Gesundheits-Checks durchführen zu lassen. Bei jungen und mittelalten Katzen sollte so ein Check etwa einmal im Jahr stattfinden – bei Katzensenioren ab acht Jahren am besten halbjährlich.
Ein früher Tierarztbesuch spart Kosten und verhindert Leid
Die meisten Krankheiten äußern sich zu Beginn mit nur kleinen Anzeichen: Veränderungen in Gewohnheiten und Verhalten sind typisch. Scheinbar (noch) harmlose Krankheitssymptome entwickeln sich aber schleichend zu größeren Problemen.
Bereits in einer frühen Krankheitsphase ist ein Tierarztbesuch jedoch ratsam:
- Frühe Behandlung spart Kosten und vermeidet Leid
- Krankheiten lassen sich im Frühstadium oft besser bekämpfen
- Unentdeckte Krankheiten können chronisch werden
Auch minimale Verhaltensveränderungen ernst nehmen
Um Krankheiten frühzeitig zu entdecken ist es wichtig, auch Verhaltensveränderungen ernst zu nehmen. Und zwar nicht nur dann, wenn sie plötzlich auftreten! Typische Anzeichen für körperliche Erkrankungen der Katze sind beispielsweise:
- Veränderungen im Fress- und Trinkverhalten der Katze: mehr oder weniger Futter- bzw. Wasseraufnahme, Fressunlust, wählerisches oder mäkeliges Fressverhalten
- Verändertes Verhalten am Katzenklo: häufigeres Absetzen von (kleineren Mengen) Urin, fluchtartiges Verlassen der Katzentoilette, Lautäußerungen beim Kot- oder Urinabsatz, Unsauberkeit etc.
- Vermehrtes Bedürfnis nach Rückzug, längere Schlafphasen – oder auch das Gegenteil: gesteigerte Aktivität oder Unruhe, Aggression
Verändertes Verhalten nur aufs Alter der Katze zu schieben kann dazu führen, dass wichtige Zeit für die Früherkennung einer Krankheit verstreicht. Eine zeitnahe, tierärztliche Kontrolle ist bei Verhaltensveränderungen der Katze immer angeraten.
Typische körperliche Krankheitsanzeichen bei Katzen
Nicht nur blutende Wunden und gebrochene Gliedmaßen zeigen an, dass mit der Katze körperlich etwas nicht stimmt. Denn bereits weitaus kleinere Anzeichen können darauf hindeuten. Beispiele dafür sind:
- struppiges, verklebtes Fell, Schuppen, trockene oder rissige Haut, kahle Stellen im Fell
- Nickhautvorfall, trübe, geschwollene oder verschmierte Augen
- aufgeblähter, fester Bauch, häufiges Erbrechen (mehr als einmal im Monat), langanhaltender Durchfall
- Krampfanfälle, Zuckungen, Gewichtsverlust
Auch bei solch vergleichsweise “harmlosen” Symptomen sollte die Katze zeitnah in der tierärztlichen Praxis untersucht werden.
Die häufigsten Krankheiten bei Katzen
CNI – chronische Niereninsuffizienz
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen. Sie bezeichnet den fortschreitenden Verlust der Filtrationsleistung der Nieren. mehr lesen
FeLV – Felines Leukämievirus
Das feline Leukämie-Virus – kurz “FeLV” – ist ein Retrovirus, das weltweit verbreitet ist. Es ist ansteckend und befällt vor allem junge Katzen … mehr lesen
FIP – feline infektiöse Peritonitis
Die FIP ist unter Katzenhaltern berühmt-berüchtigt, denn bis vor einigen Jahren gab es noch keine Heilung. Mittlerweile ist FIP bei Katzen jedoch heilbar! mehr lesen
FIV – feline Immundefizienz Virus
Das FIV kommt weltweit vor. In Deutschland sollen etwa 1,5-5% aller Katzen betroffen sein, wobei Freigänger, (potente) Kater und alte bzw. kranke Katzen häufiger infiziert sind und Symptome zeigen mehr lesen
Harnsteine: Struvit, Oxalat und Co
Immer mehr Katzen leiden heute unter Harnsteinen. Sie zählen zu den häufigsten Erkrankungen der unteren Harnwege der Katze. Untersuchungen zufolge sind etwa 10-20% aller Katzen betroffen. mehr lesen
Katzenschnupfen: keine harmlose Erkältung!
“Der Katzenschnupfen” ist keine Krankheit an sich, sondern fasst als Komplex viele verschiedene Erkrankungen der oben und unteren Atemwege, der Augen, Nasen- und Maulhöhle zusammen. mehr lesen
Katzenseuche – Feline Panleukopenie
Die feline Panleukopenie – auch “Katzenseuche”, “Katzenstaupe” oder feline Parvovirose genannt – wird durch das feline Panleukopenie-Virus (FPLV). Diese Krankheit ist hochansteckend und verläuft oft tödlich mehr lesen