Die feline Panleukopenie – auch „Katzenseuche“, „Katzenstaupe“ oder feline Parvovirose genannt – wird durch das feline Panleukopenie-Virus (FPLV) ausgelöst [2]. Dieses Virus ist weltweit verbreitet und befällt neben Hauskatzen auch Großkatzen, Marderartige und Kleinbären (z.B. Waschbären) [2][3][4][11][12][13][14]. Es gehört zur Familie der Parvoviren und ist eng verwandt mit dem caninen Parvovirus [1][2][8][11][12][13]. Besonders Kitten unter 12 Monaten und ungeimpfte, ältere Katzen sind von einer Ansteckung gefährdet [2][6][7][10][12][13][14][16]. Die Tatsache, dass dieses Virus im März 1977 gezielt auf einer südafrikanischen Insel eingesetzt wurde, um die dortige Streunerkatzen-Population extrem zu dezimieren (bis 1982 von 3409 auf 615 Tiere) [1][3][23] zeigt, wie tödlich und hochansteckend es ist.
Übertragung
Die Übertragung des Virus kann sowohl direkt, als auch indirekt erfolgen [1][2][3]. So kommen infektiöse Körperausscheidungen (Urin, Erbrochenes, Augen- und Nasenausfluss, vor allem aber Kot), ebenso wie verunreinigte Gegenstände (Käfige, Näpfe usw.) als Infektionsquelle in Frage [1][6][7][10][12][13][14]. Auch eine Übertragung im Mutterleib, sowie durch Insekten (z.B. Flöhe) ist theoretisch möglich [2][6][12][14].
Die Katze kann sich sowohl durch vom Menschen mitgebrachte Viren (Kleidung, Hände), als auch durch spezielle Stämme des caninen Parvovirus anstecken [1][2][3][6][7][8][12][14]. Das Virus wird über den Nasen- und Maulraum aufgenommen, gelangt anschließend ins Blut („Virämie“) und vermehrt sich dann im Knochenmark, im Darm und in den Organen, die maßgeblich am Immunsystem der Katze beteiligt sind (z.B. Lymphknoten) [2][3][13]. Die Zeit von Ansteckung bis zum Ausbrechen der ersten Symptome („Inkubationszeit“) beträgt 2-10 Tage [1][2][3][12][13].
Es ist nicht auf den Menschen übertragbar und wird von der infizierten Katze – auch nach der Genesung – in Schüben ausgeschieden [2][12][13]. Nach Abklingen der Symptome wird es noch bis zu drei Wochen über den Urin und bis zu 6 Wochen über den Kot ausgeschieden, teilweise sollen geringe Mengen auch noch bis zu einem Jahr danach nachweisbar sein [1][2][12][13].
Auch versteckt infizierte Tiere können das Virus ausscheiden.
Überleben des Virus in der Umgebung
Das Virus ist sehr widerstandsfähig und überlebt bei Raumtemperatur in der Umgebung bis zu mehreren Jahren, auch Einfrieren und Austrocknen töten es nicht effizient ab [1][2][3][4][6][11][12][13][14]. Zudem ist es gegen die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel resistent. Es überlebt sowohl auf Gegenständen wie Futter- und Wassernäpfen, Katzentoiletten, Käfigen und Schuhen, als auch auf Textilien wie Bettchen, Decken, Kleidung und kann auch durch Hautkontakt übertragen werden [1][6][7][10][12][13][14].
Symptome und Krankheitsverlauf
Infizierte Katzen zeigen vor allem Symptome, die den Magen-Darm-Trakt betreffen: (blutiges) Erbrechen, Durchfall, Fressunlust [2][3][6][9][10]. Auch Fieber, Apathie, Abmagerung und Dehydrierung – als Folge von Erbrechen und Durchfall – können auftreten [2][3][9][10]. Dabei kann die Krankheit auf eine von vier Arten – die nicht strikt abgegrenzt auftreten müssen – verlaufen: entweder zeigt die Katze keinerlei äußerliche Symptome („subklinischer“ Krankheitsverlauf), nur leichte Symptome („subakuter“ Krankheitsverlauf) oder macht eine akute Phase durch [2][3][7][12]. Auch eine sehr schwere („perakute“) Verlaufsform – bis hin zum Tod – ist möglich [2][3][7][12].
Es heißt, dass etwa 75% der ungeimpften Katzen bis zum Alter von einem Jahr Antikörper gegen das feline Panleukopenie-Virus entwickeln: bei ihnen verläuft die Infektion oft unbemerkt oder mit nur leichten Symptomen [2][12]. Jedoch ist auch bei erwachsenen Katzen ein schwerer Verlauf mit Todesfolge möglich [2][22]. Da das Virus vor allem das Immunsystem und den Darm angreift, zeigen sich Gewebsveränderungen im Darm und die infizierte Katze ist empfänglicher für Sekundärinfektionen [1][2][3][12][13]. Wird eine Mutterkatze während der Trächtigkeit infiziert, erleidet sie – je nach Trächtigkeitsstadium, in dem die Infektion auftritt – in der Regel Tod- oder Fehlgeburten [1][2][5][12][13]. Wird die Mutterkatze im späteren Stadium infiziert, kommen die Kitten häufig mit Entwicklungsstörungen oder Missbildungen auf die Welt, nicht alle Kitten eines Wurfs müssen dabei gleich stark ausgeprägte Symptome zeigen. Häufig werden solche Kitten mit einer Störung im Koordinations- und Nervensystem (Ataxie) geboren [1][2][3][5][12][13].
Nach einer überstandenen Infektion sollen betroffene Katzen in vielen Fällen gegen eine erneute Ansteckung immun sein[2][6].
„versteckter“ Krankheitsverlauf („klinisch inapparent/subklinisch“)
Vor allem bei älteren, gesunden und geimpften Katzen verläuft die Infektion häufig vollkommen unbemerkt, ohne sichtbare Symptome [6][12].
leichter Krankheitsverlauf („subakut“)
Auch die milde Form der Katzenseuche betrifft vor allem ältere und nicht immungeschwächte Tiere [1][6]. Sie geht mit leichten Durchfällen und leicht erhöhter Körpertemperatur einher und dauert in der Regel einen bis drei Tage [12].
akuter Krankheitsverlauf
Der akute Verlauf der Katzenseuche zeichnet sich durch Fieber, Abmagerung, Erbrechen und stumpfes Fell aus, häufig kann auch ein Nickhautvorfall beobachtet werden [1][2][12][13]. Durch den Flüssigkeitsverlust ist die Haut akut infizierter Katzen wenig elastisch und die Katze wirkt insgesamt schwach und apathisch [1][2][12][13]. Einen bis zwei Tage nach Auftreten der ersten Symptome tritt in der Regel auch (dünnflüssiger bis blutiger) Durchfall auf [1][12][13]. Im späteren Verlauf kann sich durch Vermehrung des Virus im Knochenmark ebenso eine Anämie („Blutarmut“) zeigen. Besonders bei jungen Tieren liegt die Sterblichkeitsrate einer akuten Katzenseucheinfektion zwischen 25-90% [2][3][12]. Es heisst, dass Tiere, welche die ersten 5 Tage überleben eine gute Prognose und Genesungschance haben sollen [2][3][6][10][12].
schwerer Krankheitsverlauf („perakut“)
Beim schweren Verlauf der Katzenseuche liegt die Sterblichkeitsrate infizierter Tiere bei praktisch 100% [2][12]. Die Katze zeigt häufig keinerlei oder nur sehr leichte Symptome, bis sie ins Koma fällt und – wenige Stunden später – stirbt [1][2][3][12][13].
Diagnose
In der Regel kann ein erfahrener Tierarzt durch gezielte Fragen („Wie alt ist die Katze?“, „Ist sie geimpft?“ und „Welche Symptome treten auf?“) bereits einen ersten Verdacht entwickeln, welcher durch Blutuntersuchungen und spezielle Tests bestätigt oder verworfen wird. Im Folgenden werden die Untersuchungsmethoden aufgezählt, die in der Praxis besonders häufig angewandt werden.
Blutuntersuchungen
Bereits am Blutbild kann man typische Veränderungen sehen: eine mit Katzenseuche infizierte Katze zeigt in fast allen Fällen eine geringere Anzahl an Leukozyten („Leukopenie“) [1][2][3][10][12][13], also der weißen Blutkörperchen, welche das Abwehrsystem des Körpers bilden und vor allem im Knochenmark gebildet werden. Zudem zeigen sich etwa 4-6 Tage nach der Infektion zusätzlich eine niedrige Anzahl der neutrophilen Granulozyten („Neutropenie“) und Lymphozyten („Lymphopenie“) [1][2][3][10][12][13]. Beides sind verschiedene Unterarten der weißen Blutkörperchen.
Auch die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) kann vermindert sein („Thrombozytopenie“), ebenso der Wert für das Gesamteiweiss im Blut („Hypoproteinämie“) [12][13]. Leidet die infizierte Katze zudem unter einer Anämie, sind auch die Werte für Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) oder der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) vermindert [2][12].
Antikörperbestimmung
Die Antikörperbestimmung ist in der Regel zur sicheren Diagnose der Katzenseuche gleich aus mehreren Gründen wenig sinnvoll: zum einen haben auch geimpfte Katzen und junge Kitten (durch die Muttermilch) Antikörper im Blut, zum anderen werden Antikörper erst 6-8 Tage nach der Infektion gebildet [1][2][12][13][14]. Zudem wären zwei Titer-Bestimmungen im Abstand von 14 Tagen nötig, um einen Anstieg der Antikörper im Blut zu diagnostizieren und damit eine eventuelle Aussage über eine derzeitige Infektion treffen zu können [1][12].
Für die Genesung der Katze ist aber die schnelle Diagnose und Behandlung notwendig. Erst am etwa 12-14ten Tag nach Ansteckung erreicht die Antikörperkonzentration im Blut ihren höchsten Stand [1]. Die Antikörperbestimmung kann sich jedoch gut eignen, um den Zeitpunkt einer (Auffrischungs-)Impfung zu ermitteln oder herauszufinden, ob noch genug Impfschutz besteht [14]. Wobei zu beachten ist, dass auch Tiere mit niedrigem Titer ausreichend vor einer Infektion geschützt sein können [14].
Schnelltests für Kotproben – Erregernachweis – mittels ELISAA oder ImmunchromatographieB
Der Tierarzt hat in der Regel Schnelltests in der Praxis, welche hauptsächlich für den Nachweis der Parvovirose beim Hund eingesetzt werden. Diese eignen sich jedoch auch teilweise für den Nachweis der felinen Parvovirose/Panleukopenie [2][3][4]. Es ist allerdings zu beachten, dass nur positive Ergebnisse wirklich zuverlässig sind: da das Virus in Schüben ausgeschieden wird und nicht in jeder Kotprobe eine ausreichende Virusmenge vorhanden ist, können solche Tests falsch negativ ausfallen [2][12][13]. Ebenso wichtig ist es zu wissen, dass etwa 12-21 Tage nach der (Lebend-)Impfung Erreger im Kot gefunden werden können, obwohl die Katze nicht infiziert/krank ist [2][14][15].
A ELISA = „Enzyme Linked Immunosorbent Assay“. Beim ELISA-Verfahren werden Enyzme und Färbemittel eingesetzt. Die Enzyme binden sich an Antikörper/Antigene und können mithilfe von spezieller Einfärbung sichtbar gemacht werden. B Immunchromatographie = Beim Immunchromatographie-Verfahren werden Gold- oder Latexkügelchen und Färbemittel eingesetzt. Die Kügelchen binden sich an Antikörper/Antigene und können mithilfe von spezieller Einfärbung sichtbar gemacht werden.
PCRC aus Kot oder Blut – Antigennachweis
Sowohl im Blut als auch im Kot können bei einer Infektion Antigene des felinen Panleukopenie-Virus gefunden werden. Im Blut kann die Infektion sogar recht frühzeitig erkannt werden: bereits wenige Tage nach der Infektion befindet sich der Erreger im Blut, erst etwas später – wenn überhaupt – auch im Kot. Die Untersuchung von Blut wird zudem oft bevorzugt, wenn die Katze (noch) keinen Durchfall zeigt oder keinen Kot absetzen kann. Insgesamt ist diese Art der Diagnose gut geeignet, um eine Infektion mit Katzenseuche zu diagnostizieren [1][2]. Allerdings gibt es auch hier zwei Punkte zu beachten: auch eine Lebend-)Impfung kann falsch positive Ergebnisse bringen, ebenso wie eine vergangene – und bereits ausgeheilte – Infektion [1].
C PCR = „Polymerase-Kettenreaktion“. Bei dieser Methode werden Teile der DNA eines Virus mithilfe von Enzymen kopiert und vervielfacht. So ist das Finden und Identifizieren von Viren und deren Genen einfacher.
Heilung/Behandlung von Katzenseuche?
Wie bei allen Viren ist eine Bekämpfung des Virus selbst nicht möglich, Antibiotika töten es nicht ab und die Ursache der Krankheit – also das Virus – kann nur durch den Körper/das Immunsystem selbst bekämpft werden. So wird das Immunsystem der Katze so weit unterstützt und gestärkt, dass es das Virus überwindet und nicht noch zusätzlich an Sekundärinfektionen erkrankt.
So werden meist Breitbandantibiotika verabreicht, um die Ansiedlung und Verbreitung von Bakterien im geschwächten Katzenkörper zu verhindern [1][2][3][10]. Hier gelten Cephalosporine der dritten Generation als Mittel der Wahl – und zwar intravenös injiziert, da dies eine bessere Wirkung erzielen soll [2][12][13]. Von Depotpräparaten (Langzeitantibiotika wie Convenia) wird in der Regel abgeraten [2].
Die Wirkung von Feliserin (enthält Antikörper gegen das feline Calici-, Herpes- und Panleukopenie-Virus) und Interferon (körpereigene Proteine, die das Immunsystem unterstützen) bei Katzenseuche scheint bei Katzen noch nicht abschließend wissenschaftlich nachgewiesen zu sein, jedoch ist sie wahrscheinlich [2][3][9][10][12][13]. So soll Interferon bei von Parvovirus betroffenen Hunden eine gute Wirkung erzielt haben [2][9][10][12][13], weswegen bei der Katze ebenfalls eine unterstützende Wirkung zu erwarten ist. Feliserin wird zumindest kurzzeitig bei der Therapie von Katzenseuche empfohlen, bei nochmaliger Anwendung nach mehreren Wochen ist allerdings das Risiko eines allergischen Schocks gegeben [1][9][12][13].
Hat die Katze starken Durchfall und erbricht sich massiv, so ist eine Infusionstherapie angeraten [2][3][10][12]. Auch appetitanregende Medikamente, B-Vitamine, Mittel gegen Brechreiz und zur Magenschonung können der Katze helfen [2][3][10][12][13]. Ebenso können Schmerzmittel angeraten sein, wenn die Katze starkes Bauchweh hat [2]. Letztlich in sehr schweren Fällen können auch Bluttransfusionen von gesunden, geimpften Katzen nötig sein [1][2][3][10][13]. Die vollständige Genesung einer infizierten Katze kann bis zu mehreren Wochen dauern [12].
Mit Katzenseuche infizierte Katzen und andere Tiere
Das feline Panleukopenie-Virus ist hochansteckend und überlebt sehr lange in der Umgebung. Ist nur eine Katze innerhalb einer Gruppe infiziert, so hängt der Umgang mit der Krankheit vor allem vom Impfstatus, dem Alter und dem Gesundheitszustand der übrigen Katzen ab. Weisen die übrigen Katzen einen ausreichenden Impfschutz auf (dazu muss keine jährliche Auffrischung erfolgen! siehe nächster Punkt), sind älter als 12 Monate, gesund und nicht immungeschwächt, so ist eine Ansteckung unwahrscheinlicher bzw. die Krankheit verläuft in der Regel unbemerkt bis leicht [2][6] – die infizierte Katze muss also nicht zwingend von den anderen getrennt werden.
Sind die übrigen Katzen jünger als 12 Monate, krank oder immungeschwächt, so sollten eine strikte Trennung und weitreichende Hygienemaßnahmen erfolgen. Die Trennung sollte dabei bis mindestens 6 Wochen nach der vollständigen Genesung der infizierten Katze erfolgen [12], da bis zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall Viren mit dem Kot ausgeschieden werden und zur Ansteckung führen können. Soll eine neue Katze einziehen, sollte sie unbedingt einen ausreichenden Impfschutz vorweisen können, vorsichtshalber sollte die Katze erst drei bis vier Wochen nach einer zweiten Impfung gegen Katzenseuche einziehen [2][12].
Ist eine infizierte Katze an Katzenseuche verstorben und ein Neuzugang ist geplant, so sollten alle Gegenstände, die mit dem Kot und den Körperausscheidungen der alten Katze in Berührung kamen, entsorgt werden: Näpfe, Toiletten, Decken, Bettchen, Spielzeug usw. [2][12]. Das feline Panleukopenie-Virus kann auch Hunde befallen, jedoch zeigen infizierte Hunde in der Regel keinerlei Krankheitssymptome [12][13][14].
In den seltenen Fällen, in denen die Katze mit dem caninen Parvovirus angesteckt wurde, ist sie jedoch auch für Hunde ansteckend und krankmachend [12][13][14].
Impfungen gegen Katzenseuche
Es ist eine Kombinationsimpfung gegen das feline Calici-, Herpes- und Panleukopenie-Virus erhältlich (RCP). Diese ist eine der „Core“-Komponenten, also eine Impfung, die nach Meinung von verschiedenen Experten unbedingt jede Katze erhalten sollte. Diese Impfung schützt auch vor den ansteckenden Hundestämmen [2][3][12][13] und ist sowohl als Lebend- als auch als Totimpfstoff erhältlich. Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, lebende Viren und sollten eine größere Zuverlässigkeit bieten, was den Impfschutz angeht. Totimpfstoffe enthalten (ganze oder Teile davon) Viren und sind vor allem für trächtige und immungeschwächte Tiere angeraten [2][3][12][13].
Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass auch 4-7 Jahre (teilweise sogar noch länger) nach der Impfung Antikörper im Blut der Katze nachgewiesen werden können [2][12][14]. Wichtig für den Impfschutz ist der „richtige“ Zeitpunkt der ersten beiden Impfungen im Kittenalter: da in der Mutterkatzenmilch enthaltene Antikörper die Wirkung der Impfung beeinträchtigen oder gar ganz verhindern können [2][11][14][17][18], ist es äußerst wichtig, wann die Impfungen durchgeführt werden. Diese maternatalen Antikörper werden teilweise sogar bis zu 20ten Lebenswoche nachgewiesen [14][18].
Entweder kann vor der ersten Impfung eine Antikörperbestimmung durchgeführt werden [14][17][20], nur mit Lebendimpfstoffen geimpft werden (sollen die Antikörper besser „überwinden“) oder aber eine zusätzliche Impfungen im Kittenalter durchführt werden. So wird von verschiedenen Stellen – neben der Impfung in der 8/9ten und 12ten Woche – eine Impfung im Alter von 16 Wochen empfohlen, besonders dann, wenn die Kitten einem möglicherweise erhöhten Infektionsdruck ausgesetzt sind [1]. Für Kitten in Problembeständen werden gar Impfungen ab der sechsten Lebenswoche im Abstand von 3 bis 4 Wochen bis zur 12ten Lebenswoche empfohlen [11][12][13].
Generell weichen die Impfempfehlungen teilweise stark voneinander ab. Einige Quellen sprechen davon, dass eine Impfung in der 8/9ten Lebenswoche, zusätzlich in der 12 Lebenswoche und im Alter von 12-15 Monaten als Grundimmunisierung ausreichend sei und Auffrischungen nur alle drei Jahre (oder länger) durchgeführt werden sollten [1][11][19]. Andere Quellen sprechen sich für eine Impfung mit 12 Wochen, 15/16 Wochen und einem Jahr aus [2]. Auch die Empfehlungen zu Auffrischungen gehen auseinander: teilweise werden jährliche Booster für sinnvoll erachtet, teilweise ist von Abständen von 3 Jahren – besonders bei Wohnungskatzen – oder mehr die Rede. Ungeimpfte, erwachsene Katzen sollten zwei Impfungen im Abstand von 3 bis 4 Wochen als Grundimmunisierung erhalten. Eine Auffrischung erfolgt ein Jahr später, danach alle 1-3 Jahre [2][6].
Eine Katze, die bereits eine Infektion mit Katzenseuche durchgemacht hat, soll immun gegen eine Neuansteckung sein und braucht nach Meinung mancher Quellen keine weitere Auffrischungsimpfung mehr [2][6]. Wird eine Katze mit Glukokortikoiden/Corticosteroiden („Kortison“) behandelt, sollte sie nicht gegen Katzenseuche geimpft werden [14][16]. Wichtig zu wissen im Zusammenhang mit Impfungen ist es, dass die Impfung gegen Katzenseuche möglicherweise an der Bildung von Sarkomen (Krebsgeschwüren an der Einstichstelle) beteiligt sein kann und dass auch Tiere, welche bei der Antikörpermessung nur niedrige Titer aufweisen ausreichend vor einer Infektion geschützt sein können [14][21].