Viele Katzenhalter sind der Meinung, es reiche aus, einfach irgendein Katzenklo in irgendeine Ecke zu stellen. Am besten dort, wo es weder optisch, noch geruchlich stört. Dass diese Rechnung nicht immer aufgeht, bemerken Viele erst, wenn die Katze unsauber wird. Dabei ist es möglich, weit vorher herauszufinden, ob die Katze mit ihrer Toilette zufrieden ist oder nicht. Die Diplom-Biologin Birgit Rödder hat in einem ihrer Artikel einige interessante Punkt zusammengefasst:
Studie über das Ausscheidungsverhalten von Katzen
Frau Rödder beschäftigt sich in ihrem Artikel mit den Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2017. Forscher der Nestle-Purina-Gruppe beobachteten hierbei zwölf Katzen und ihr Ausscheidungsverhalten. Durch zwei verschiedene Versuchsanordnungen wollten die Forscher herausfinden, welche Verhaltensweisen für Wohlbefinden auf dem Katzenklo sprechen. Und welche Zeichen dafür sprechen, dass der Katze ihr stilles Örtchen nicht behagt.
Wenn die Katze das Klo am liebsten gar nicht betreten möchte
Ist der Katze das Klo oder die Streu unangenehm, zeigt sie oft zumindest subtile Anzeichen. Aus menschlicher Sicht sieht es dann regelrecht aus, als würde sie sich ekeln: Sie versucht das Klo zu meiden solange es geht und besucht es nur notgedrungen, versucht danach vor allem auch Gerüche „loszuwerden“:
- Die Katze besucht weniger oft das Klo, bleibt aber länger
- Vor dem Besuch zögert, schnuppert und scharrt sie lange
- Sie wechselt währenddessen häufig die Position, dreht sich um sich selbst
- Sie vermeidet die Berührung mit Streu, steht auf dem Rand und scharrt außerhalb der Kiste
- Die Katze ist während und nach dem Klobesuch wachsam und zeigt kaum entspannte Körperhaltung
- Nach dem Besuch des Klos riecht sie lange an den Ausscheidungen, scharrt lange und wiederkehrend
- Sie putzt sich länger und öfter nach dem Katzenklo-Besuch
- Im Extremfall meidet sie die Toilette ganz und verrichtet ihr Geschäft daneben
Nur, weil eine Katze ihr Klo regelmäßig und über längere Zeit zuverlässig aufsucht, bedeutet dies nicht, dass sie sich darin wohlfühlt! Katzen sind genügsam und tolerieren lange Zeit auch eine ungenügende Katzenklo-Situation. Die Schwelle zur Unsauberkeit ist in solchen Fällen allerdings niedrig: Ein kleiner negativer Auslöser reicht und die Katze weigert sich zukünftig, auf das unpassende Klo zu gehen.
Entspannung auf dem Klo: keine Hektik, keine Berührungsängste
Im Gegensatz dazu ist die Katze beim Klogang entspannt, wenn ihr die Toilette und Streu zusagen. Sie hat keine Probleme damit, die Streu zu berühren, lässt sich Zeit und geht mehrmals am Tag:
- Die Katze besucht mehrmals am Tag für kürzere Besuche die Toilette
- Sie scharrt nicht außerhalb der Toilette
- Die Katze berührt mit allen vier Pfoten die Streu und steht dabei nicht auf dem Rand
- Die Katze putzt sich nach dem Kotabsatz nicht hektisch
- Sie zeigt eine entspannte Körperhaltung: Ohren leicht zurückgeklappt, Augen leicht geschlossen
- Die Katze schnüffelt nach ihrem Besuch nicht lange an ihren Ausscheidungen
- Sie kehrt nicht wiederholt zum Scharren zurück
Mein Buchtipp zum Thema „Katzenklo“
„Stille Örtchen für Stubentiger: Unsauberkeit bei Katzen verstehen und Lösungen finden“
Autorin: Christine Hauschild
ISBN-13: 9783837022254
erhältlich zum Beispiel auf Amazon.de
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Ungeeignetes Katzenklo-Management kann zu Frust und Krankheit führen
Wiederholtes Scharren nach dem Katzenklo-Besuch kann Ausdruck von Frust sein: Die Katze kann den Geruch nicht ausreichend beseitigen, obwohl sie ihr Möglichstes tut. Für Katzen ist das aber wichtig, um zufrieden zu sein. Hektik in der Katzentoilette, verstärktes Putzbedürfnis und Einhalten von Kot und Urin sind ebenfalls Zeichen, dass Verbesserungen im Klomanagement angeraten sein können.
Zusätzlich dazu können Stress und das „Verkneifen“ der Notdurft auch die Entwicklung von Krankheiten im Harntrakt fördern – z. B. von Blasenentzündungen und Harnsteinen.
Wenn du wissen möchtest, wie du die Bedürfnisse deiner Katze rund ums Katzenklo besser erfüllen kannst, gehts hier entlang:
Unsere neuen Katzenklos – Unsauberkeit vorbeugen statt zu behandeln
Ich möchte in diesem Blogbeitrag nicht nur unsere neuen Klos zeigen, sondern auch ein paar andere – hoffentlich hilfreiche – Informationen rund ums stille Katzenörtchen geben.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Hallo,
meine Kleine Persian Katze hat hauch genau das gleiche problem wie Akemi, Kaztenklo wurde gewechselt, Katzenstreu wurde gewechselt, wir waren beim Arzt….
Sie geht ins Katzenklo rein dreht um sich herum, kotet vor dem Katzenklo.
Aergerlich ich habe alles versucht vergebens, gibt es denn keinen sprey oder des Gleichen wass wir spühen können und die Katze mag den Katzenklo wieder?
Hallo Hülya,
tatsächlich ist das nicht so einfach. Stattdessen solltet ihr versuchen herauszufinden, was genau eure Katze dazu bewegt, dieses Verhalten zu zeigen. Und das abzustellen.
Dafür kann es leider zahlreiche kleine Faktoren geben: von Größe, Anzahl und Standort der Toiletten bis hin zur Umgebung (Geräusche, Gerüche etc.)
Im Buch aus dem Buchtipp und dem ganz unten verlinkten Blogbeitrag findest du viele Impulse, wie das Katzenklomanagement aussehen kann, damit es angenehm für Katzen ist.
Liebe Grüße
Miriam
Hallo 🙂
Danke für die Informationen hier.
Habe seit 2 Jahren eine Katze und seit knapp 6 Monaten verichtet sie ihr Großes Geschäft unregelmäßig auf den Boden vors Klo. Krankheit ist ausgeschlossen, ein 2. Klo habe ich besorgt. Nichts wird besser. Urinieren tut sie IMMER ins Klo komischerweise, aber beim Stuhlgang variiert es sehr oft.
Heute ist mir aufgefallen, dass sie ihr großes Geschäft machen wollte, sie buddelte im Klo ihr Loch, ist dann wieder raus und buddelte im Boden weiter. Wenn ich sie daraufhin anspreche, dann versteht sie, dass das falsch ist und ich das nicht möchte. Sollte ich vielleicht mal neues Katzenstreu besorgen?
Hallo Akemi!
Neue, andere Katzenstreu kann ein möglicher Gedanke sein. Aber auch andere Katzentoiletten, mehr Katzentoiletten oder andere Klostandorte können – nach einem gründlichen tierärztlichen Check-Up – Punkte sein, die etwas verändern könnten. Leider ist es nicht möglich, mit den wenigen Infos aus der Ferne etwas dazu zu sagen.
Liebe Grüße
Miriam
Hallo, ich habe seit einer Woche einen vier Monate alten Kater. Zu Anfang ging er ganz normal aufs Klo, habe dann nach einigen Tagen das Katzenstreu gewechselt und seit dem scharrt er übermäßig. Er geht zwar noch regelmäßig aufs Klo und benötigt dafür nicht lange, dennoch scharrt er im vorhinein oder nachhinein Minuten lang oder geht sogar nur zum scharren aufs Klo. Liegt es vielleicht am neuen Katzenstreu? Sollte ich dies nochmal wechseln?
Es ist ein recht feines Katzenstreu, sollte ich ein gröberes ausprobieren?
Hallo Cindy!
Das aus der Ferne zu beurteilen ist schwierig. Denn ob „lange scharren“ jetzt gut oder schlecht ist, kann man eigentlich nur erkennen, wenn man daneben steht bzw. genau sieht, welches Verhalten er vor und nach dem Klogang zeigt. Generell ist Scharren ein vollkommen natürliches Verhalten und auch feine Streu ist eigentlich genau das Richtige für Katzen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das veränderte Verhalten an der neuen Streu liegt – oder an einem zu schnellen Wechsel der Streusorten. Katzen sind Gewohnheitstiere und für manche Katzen sollte ein Streuwechsel besser langsam ablaufen (untermischen).
Ich persönlich würde raten, einfach ein zweites Klo – ist sowieso ratsam – aufzustellen bzw. wenn es schon da ist, es mit der Streusorte zu füllen, die ihr vorher hattet. So kannst du genau sehen, welche Streu dein Kater bevorzugt und ob er weiterhin dieses Verhalten zeigt. Zudem er so die Wahl hat, welche Streu er nutzt – falls eines von beiden ihm unangenehm sein sollte. So kannst auch du Tendenzen erkennen, für welche Streu du dich in Zukunft eher eher entscheiden solltest.
Liebe Grüße
Miriam
Danke für den Link zum Artikel von Frau Rödder.
Ich – blutige Anfängerin – habe nunmehr seit ca. 1 Jahr zwei genauso alte Katzen (ein Junge und ein Mädel, beide natürlich kastriert) Dabei war die Ausgangssituation, dass ich mich habe „breitschlagen“ lassen, EIN (zu dem Zeitpunkt 9 Wochen altes) Kitten aus einem Bauernhofwurf zu adoptieren (lebe in IT), weil TS-Freundinnen hierfür dringend Plätze gesucht haben. Hatte mich vorher nicht wirklich über Katzenhaltung informiert (dachte das Übliche: Unkompliziert – Einzelgänger – Dosenöffner – Katzenklo – reicht), und so nur die auf Anraten empfohlene Grundausstattung angeschafft, darunter ein Haubenklo. Nun ja, die Erkenntnis kam später, so dass dem ersten nach 10 Tagen ein zweites (leider auch nur erst 9 Wochen altes) Kitten folgte.
Seitdem habe ich viel in den einschlägigen Foren gelesen. So auch immer viele Posts zu Unsauberkeitsproblemen, weshalb ich schon ganz besorgt bin, dass mich das auch einmal treffen könnte.
In meiner Wohnung (ca. 70 m², jedoch im EG mit täglichem Teilzeit-Freigang, wobei ich als Selbstständige von zuhause aus arbeite und immer da bin) gibt es für das Katzenklo leider nur die Aufstellmöglichkeit in meinem recht kleinen Badezimmer. Beide Katzen haben das ursprüngliche und mit herkömmlichem Betonitklumpstreu vom Discounter in empfohlener Höhe) bestückte Haubenklo problemlos angenommen. Bei zwei Nasen zerbröselte das Streu aber bereits, trotz mehrmaliger Säuberung pro Tag, innerhalb kurzer Zeit und haftete nur noch am Boden an, so dass praktisch alle 3 Tage ein Komplettaustausch erforderlich war. Da begab es sich, dass bei einem „refill“ ein Sack platzte, und ich die ganze Chose in einen Eimer aufgekehrt habe. Fanden die Katzen total toll und haben diesen sofort „eingeweiht“. Ich fand „toll“, dass aufgrund der sehr hohen Füllhöhe im Eimer anscheinend nicht mehr durchrieselte – und sie keine Probleme mit hohen Rändern haben.
Nun ja, dachte ich, vielleicht sollte ich was finden, wo man mehr als das im Hauben- oder herkömmlichen Katzenklo mögliche einfüllen kann. Justament wurden im Lidl sogenannte „Aufbewahrungsboxen“ der Größe 60x40x26 für 7,99 mit zur Hälfte aufklappbarem Deckel angeboten. Dachte, „das kann ich ja mal probieren, gibt ja auch diese Hop-in-Klos“. War ein voller Erfolg. Katzen begeistert rein, Haubenklo out, ich zufrieden, weil bei der jetzt möglichen Einstreuhöhe nix mehr durchrieselte. Ich also Haubenklo aussortiert und noch eine zweite Klappdeckel-Box angeschafft (und danach auf einen Mix aus Mais- und herkömmlichem Streu umgestiegen).
Das Problem jetzt und nach dieser langen Rede ist eigentlich nur: beide Boxen stehen sich im Badezimmer in recht enger Position gegenüber. Seit die Katzen nach ihrer Kastration mit ca. 5 Monaten ihren Teilzeitfreigang (ca. 6.00 bis maximal 22.00 Uhr) haben, beobachte ich, dass sie in letzter Zeit nicht mehr wirklich auf die Katzenklos gehen – allerdings auch, dass insbesondere der Kater „aus Solidarität mitpinkelt“, wenn ich morgens mal muss. Der sucht sich dann kurz schnuppernd eine Box aus, steigt ein, gräbt sich da was, setzt sich hernieder, scharrt was zu, hüpft wieder raus, guckt wieder rein und scharrt ggf. nochmal von außen und sich auf dem Rand abstützend nach…
Ich hoffe, dies liegt im normalen Verhaltensspektrum?
Hallo Gaioli,
zuerst mal möchte ich sagen, dass ich es absolut klasse finde, dass du dich nach dem „Eimervorfall“ nicht geärgert, sondern umgedacht hast! Leider geben viele Halter*innen ihr gewohntes Denken nicht auf, wenn die Katzen zeigen, dass andere Wege ihnen besser gefallen. Daher: Hut ab!
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du ein Problem damit, dass sie draußen und nicht mehr in ihren Klos zuhause machen, ist das richtig?
Dazu ist zu sagen, dass das bei vielen Freigängern so ist. Auch wenn die Klos zuhause supertoll sind. Es muss also nicht unbedingt an deiner Katzenklosituation liegen. Ich vermute, du befürchtest, dass das Verhalten deines Katers anzeigt, die Klos/Streu wäre nicht nach dem Geschmack der Katzen? Da kannst du ehrlich gesagt nur testen: dass die Klos in einem Raum zusammenstehen, ist nicht ideal – wie ich gelesen habe, bei dir aber wohl nicht wirklich zu vermeiden. Da müsste man vielleicht schauen, ob es nicht doch noch einen anderen Platz gibt. Denn: im Idealfall sollten zwei Katzen drei Klos zur Verfügung stehen, die weiter auseinander stehen. Nicht alle Katzen brauchen das, aber wenn es um Kloprobleme gibt, ist das meist das Erste und Einfachste, das man ändern kann. Ebenfalls eine Änderungsmöglichkeit wäre ein Wechsel der Streu: es gibt leider viele Katzen, die Probleme mit pflanzlicher Streu haben. Nicht, weil sie pflanzlich ist, sondern weil sie meist ein wenig spitzer/scharfkantiger als Bentonitstreu ist (Katzen haben eben empfindliche Pfoten) und meist auch einen stärkeren Eigengeruch hat.
Es ist also insgesamt die Frage, ob das bei euch normales Freigänger-draußen-machen-Symptom ist, oder ob deinen Katzen wirklich etwas nicht gefällt an ihren Klos. Hier geht wohl nur Ausprobieren.