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Kastration bei Katzen: kleiner Eingriff, viele Vorteile
Die Kastration von Kater und Katze gehört zur artgerechten Haltung dazu – egal, ob reine Wohnungskatze oder Freigänger. Da sowohl Katze, als auch Kater bereits ab dem 4. Lebensmonat geschlechtsreif werden können, sollte die Kastration zeitnah geschehen, um Rolligkeit, Markieren und unerwünschten Nachwuchs zu verhindern. In der Regel findet die Kastration zwischen dem 5. und 12. Lebensmonat statt, sie ist jedoch bereits etwa ab der 6. Lebenswoche möglich (sogenannte Frühkastration). Die Kastration sollte durchgeführt werden, bevor die Katze das erste mal rollig wird und markiert. Dieser Eingriff ist eine Routineoperation und die Tiere sind meist noch am selben Tag wieder fit.
Der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation liegt nicht im Geschlecht!
Es hält sich immer noch hartnäckig die Meinung, dass der Unterschied zwischen Sterilisation und Kastration vom Geschlecht des jeweiligen Tieres abhängig ist: Eine Katze würde sterilisiert, ein Kater kastriert. Dies ist jedoch falsch! Der Unterschied zwischen diesen beiden operativen Methoden ist das verbleibende sexuelle Verlangen: Bei der Sterilisation wird lediglich die Unfruchtbarkeit herbeigeführt, die Rolligkeit und das Verlangen beim Kater mit all seinem Potenz- und Dominanzgehabe bleibt jedoch bestehen. Rein körperlich ist das Tier nur nicht mehr in der Lage, Nachwuchs zu zeugen bzw. zu bekommen. Der Wille und das Verlangen danach ist jedoch immer noch da. Eine Kastration jedoch beendet die Fruchtbarkeit und den hormonell ausgelösten Sexualtrieb. Da eine Sterilisation keinerlei Verhaltensänderung und Stressabbau bewirkt, wird sie heute kaum noch durchgeführt.
Frühkastration
Als Frühkastration wird die Kastration einer Katze oder eines Katers bezeichnet, die zwischen der 6 und 14. Lebenswoche stattfindet. Die Erfahrungen zeigen, dass in diesem Alter die Operation und Narkose besser vertragen werden als zu einem späteren Zeitpunkt und sich die Tiere früher wieder vom Eingriff erholen[1][2]. Besonders Züchter, Tierheime und Pflegestellen lassen ihre Abgabetiere frühkastrieren, um einer unkontrollierten und unerwünschten Vermehrung vorzubeugen. Der Vorteil für den zukünftigen Abnehmer liegt darin, dass er sich um die Durchführung und Kosten einer späteren Kastration keine Gedanken mehr machen muss. Zudem fällt das Risiko, den „richtigen“ Zeitpunkt für die Kastration seines neuen Lieblings zu verpassen, ganz weg. Immer wieder werden mögliche Folgeschäden oder Gesundheitsrisiken der Frühkastration debattiert. Mittlerweile sind zahlreiche Studien (auch Langzeit-Studien mit einer großen Anzahl an untersuchten Tieren) zu diesem Thema durchgeführt worden.
Unterschiede im Verhalten frühkastrierter und zu einem späteren Zeitpunkt kastrierter Katzen konnten nicht beobachtet werden[2][3][6] [16]. Beide Gruppen von Tieren zeigten im Gegensatz zu unkastrierten Tieren eine stärkere Bindung an den Menschen und weniger Aggressionen und Dominanzverhalten gegenüber Artgenossen[1][2][8][10][11]. Genauso wie später kastrierte Tiere behalten frühkastrierte Katzen einen ausgeprägten Jagdtrieb[7], bei beiden Gruppen verringerte sich die Neigung zum Streunen, zu Rangkämpfen und zu extremem Revierverhalten. Eine Neigung zu „kindlichem“ Verhalten der Katzen im Zusammenhang mit der Frühkastration konnte widerlegt werden[1][4][7]. Einzig eine möglicherweise erhöhte Neigung zu Ängstlichkeit wird in seltenen Fällen im Zusammenhang mit Frühkastrationen vermutet, Untersuchungen dazu zeigten jedoch keinen Zusammenhang[2][6][16]. Ein erhöhter Einfluss auf eventuell vermehrte Krankheitsanfälligkeit konnte nicht nachgewiesen werden[1][2][3][6]. So soll sogar das Risiko von felinem Asthma und Ginvitis bei frühkastrierten Tieren vermindert[2] sein. Harninkontinenz nach der Kastration konnte, wie von Kritikern der Frühkastration befürchtet, bei Katzen ebenfalls nicht beobachtet werden[10]. Laut Studien wurde keine erhöhte Neigung frühkastrierter Tiere zu Übergewicht oder Harnwegserkrankungen festgestellt[1][2][8]. Veranlagung und falsche Fütterungsgewohnheiten, sowie Bewegungsmangel werden als Auslöser dieser Erkrankungen betrachtet. Der Einwand, dass Körpergröße und geringeres Körpergewicht bei der Frühkastration zu Komplikationen und einem schwieriger durchzuführenden Eingriff führen würde, konnte durch die Praxis widerlegt werden[8][11]. Frühkastrationen sollten sogar einfacher durchzuführen sein als Kastrationen im späteren Alter: die Durchblutung der Organe sei noch nicht so ausgeprägt, ausserdem wäre weniger Bauchfett vorhanden[1]. Das Risiko von Komplikationen während des Eingriffs war zum Vergleich mit später durchgeführten Kastrationen nicht erhöht[1][4] [5][6]. Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Abheilung der Kastrationswunden und die schnellere Erholung der Tiere von der Narkose[1][2]. Bei frühkastrierten Tieren liege die Erholungsphase durchschnittlich bei etwa 3 Stunden, bei später kastrierten Tieren etwa bei 72 Stunden. Ein weiterer positiver Effekt der Frühkastration zeigt sich im Zusammenhang mit der Entstehung von Gesäugetumoren und Gebärmutterentzündungen. Eine frühe Kastration habe laut Untersuchungen vorbeugende Wirkung[1]. Ebenso konnte kein negativer Einfluss der Frühkastration auf das Wachstum und die Ausbildung des sogenannten „Katerkopfes“ nachgewiesen werden. Im Gegenteil werden frühkastrierte Tiere in der Regel ein wenig größer als ihre später kastrierten Artgenossen[1][2][4][11]. Die frühe Kastration wirke sich laut Studie auf das Schließen der Wachstumsfugen in den Röhrenknochen der Tiere aus und verzögere diese, wodurch die Tiere länger wachsen und größer werden[4]. Kritiker vermuteten, dass durch das spätere Schließen der Wachtumsfugen ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen entstehen könne. Beobachtungen aus der Praxis widerlegten dies jedoch. Oft wurde vermutet, dass die Frühkastration die Ausbildung der Harnröhre beeinflusst, frühkastrierte Katzen könnten aufgrund eines geringeren Durchmessers der Harnröhre stärker zu Harngries und Blasensteinen neigen. Die Untersuchung zeigte jedoch, dass dies nur bei weiblichen Tieren der Fall ist[11]. Männliche Tiere – die generell eher zur Bildung von Harngries neigen – hatten auch frühkastriert keinen geringeren Harnröhrendurchmesser als später kastrierte Tiere[8][11]. Welche gesundheitlichen Folgen dies für weibliche Tiere im Lebensverlauf hätte, konnte aufgrund der begrenzten Beobachtungsspanne noch nicht abgeschätzt werden. Ebenfalls nicht abschätzbare Folgen könnte die Tatsache haben, dass die Vorhaut frühkastrierter Kater sich nicht -wie üblich- in der körperlichen Entwicklung vom Penis löst[8][11]. Natürlicherweise besteht in der ersten Lebenspanne eine „Verklebung“ zwischen Penis und Vorhaut, diese bildet sich im Lauf der Entwicklung zurück. Bei frühkastrierten Katern ist dies nicht der Fall, weswegen eine Neigung zu Entzündungen und Reizungen die Folge sein könnte. Ob dies im späteren Lebensverlauf ernsthafte Probleme nach sich ziehen kann, wurde noch nicht abschließend untersucht. Zusammenfassend werden die Vorteile der Frühkastration höher eingeschätzt als mögliche Nachteile. Experten sprechen sich immer öfter für eine Kastration in jungem Alter aus, nicht zuletzt, um die Überpopulation von Katzen zu minimieren. Insgesamt scheint eine Frühkastration – fachgerecht durchgeführt – keine nennenswerten Nachteile für die Entwicklung der Katzen zu haben.
der beste Zeitpunkt für die Kastration
Der beste Zeitpunkt für die Kastration liegt definitiv vor der Geschlechtsreife des Tiers. Manche Tiere werden bereits mit 4 Monaten potent, andere erst sehr viel später. So sollten Katze und Kater am besten im Alter von etwa 4 – 6 Monaten kastriert werden. Die Geschlechtsreife, eine Rolligkeit, das erste Markieren oder ein bestimmtes Alter braucht dabei nicht abgewartet zu werden. Ebenso ist es unnötig, die Katze erst einmal werfen zu lassen oder nur zu bestimmten Jahreszeiten eine Kastration durchzufrühren.
die Durchführung von Kastration und Sterilisation:
Bei der Kastration werden die Geschlechtsorgane komplett entfernt, bei der Sterilisation werden diese nur abgebunden. Bei der Kastration eines Katers werden also die Keimdrüsen (beide Hoden), bei der Katze die Eileiter, in manchen Fällen zusätzlich auch die Gebärmutter operativ entnommen. Der Vorteil einer Gebärmutterentfernung bei der Katze liegt darin, das Auftreten von Gebärmutterentzündungen und -tumoren komplett zu unterbinden[8][9]. Bei der Sterilisation einer weiblichen Katze werden die Eileiter, bei männlichen Tieren die Samenleiter abgebunden. Vor der jeweiligen Operation wird die weibliche Katze am Bauch kahlrasiert, um das Operationsfeld entsprechend desinfizieren zu können und eine Beeinträchtigung während und nach der Op durch Haare zu verhindern. Nach der Operation wird die Wunde mit medizinischen Fäden vernäht. Oft werden spezielle Fäden verwendet, welche nicht gezogen werden müssen, sondern sich innerhalb von kurzer Zeit selbst auflösen. Für den Wundverschluss der Kastrationsnarbe einer weiblichen Katze werden zwei Nähte benötigt: eine, die die innere Bauchhaut verschließt und schließlich eine äußere, die die Oberhaut zusammenhält. In der Regel ist nur die Letztere, die Vernähung der Oberhaut, zu sehen. Nicht selten treten nach der Kastration um die Bauchnarbe einer weiblichen Katze kleine Knubbel oder Erhebungen auf. Solange diese nicht übermäßig nässen, eitern oder gar bluten und sich innerhalb weniger Tage komplett zurückbilden, kann von einer normalen körperlichen Reaktion ausgegangen werden. Die eröffneten Hodensäcke des Katers werden nach einer Kastrationsoperation in der Regel nicht verschlossen. Die kleinen Schnitte heilen meist auch ohne spezielle Maßnahmen. Infektionen treten eher selten auf.
Vorsichtsmaßnahmen vor und nach der Kastration:
Wie bei jedem operativen Eingriff, welcher zwangsläufig mit einer Narkotisierung der Katze einhergeht, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten. So sollte die Katze beispielsweise spätestens 8-10 Stunden vor dem Eingriff keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Begründen lässt sich dies damit, dass ein Risiko besteht, dass die Katze während der Narkose oder kurz vor Eintritt der Narkosewirkung erbrechen und daran ersticken könnte. Weil ihre Körperfunktionen durch die einsetzende bzw. vollständige Narkose nicht mehr wie gewohnt ablaufen, kann es vorkommen, dass die Katze Erbrochenes „in den falschen Hals bekommt“. Sie atmet ihr Erbrochenes ein, was zu Lungenentzündungen und gar zum Erstickungstod führen kann. Das Trinken von Wasser ist jedoch durchgängig erlaubt. Nach der Kastration sollte das Tier ruhig und warm gehalten werden. Durch die verabreichte Narkose kann die Körpertemperatur meist nicht mehr ausreichend selbst reguliert werden. Die Nachwirkung der Narkose kann bei der Katze zu ungewohnt reduzierten oder vermehrten Sinneswahrnehmungen führen, weswegen frisch operierte Katzen oft unbeholfen und ängstlich wirken. Erst, wenn die Katze wieder vollkommen „sie selbst“ ist, sollte ihr erlaubt werden zu fressen und zu trinken. Unkoordinierte Bewegungen, Nickhautvorfall, Schwanken, vermehrtes Schlafbedürfnis und Zittrigkeit deuten darauf hin, dass die Narkose noch nachwirkt. In manchen Fällen wird Katze und Kater nach der Kastration ein Halskragen umgelegt, um vermehrtes Beknabbern oder Belecken der Nähte und Wunden zu verhindern. Nicht immer jedoch ist eine solche Maßnahme auch nötig, manche Katzen interessieren sich nicht für Nähte und Wunden. Hinzu kommt, dass der Kragen – zusätzlich zu den Schmerzen und Missempfindungen nach der Operation – ungewohnte Einschränkungen nach sich ziehen kann. Eine gute Alternative zum Halskragen können Schlauchverband oder ein angepasster Babybody sein. (siehe „die kranke Katze -> der Kragen/Trichter„) Häufig sind Kater bereits wenige Stunden nach der Kastration wieder vollkommen fit und müssen nicht besonders behandelt werden. Katzen dagegen haben mit dem Eingriff meist länger „zu kämpfen“: der operative Eingriff und die damit verbundene Wunde sind ja auch entsprechend größer. Wichtig ist es, möglichst darauf zu achten, dass die Katze in der ersten Zeit nach der Operation nicht springt. Dies ist besonders in den ersten Stunden zu überwachen. Durch den Sprung könnte die Wunde beeinträchtigt werden oder gar aufreißen. Die Nachwirkungen der Narkose können dazu führen, dass die Katze sich beim Sprung verschätzt und verunfallt. Hat die Katze allerdings die Nachwirkungen der Narkose hinter sich, so darf sie auch wieder springen, auch, wenn ihre Wunde noch nicht verheilt ist. Meist wissen Katzen selbst sehr genau, was sie sich zutrauen können. Schmerzt die Wunde beim Sprung doch einmal, wird die Katze beim nächsten Sprung größere Vorsicht walten lassen. Sofern die Katze dies zulässt, kann eine regelmäßige Kontrolle der Bachnarbe durchgeführt werden. Bei Katern ist dies aufgrund der schnell verschlossenen und zudem winzig kleinen Wunde nicht nötig. In der Regel verheilt die Narbe problemlos innerhalb von etwa 14 Tagen und es zeigen sich keine Komplikationen durch Infektionen. Vorraussetzung für die zuverlässige Abheilung der Narbe ist es selbstverständlich, dass sie nicht durch vermehrtes Springen oder Belecken unnötig belastet wird. In den seltenen Fällen von Infektionen an der Bauchnarbe, allergischen Reaktionen auf das Nahtmaterial oder aus der Wunde austretenden Körperflüssigkeiten (Blut, Eiter, Wundwasser) ist selbstverständlich eine Untersuchung und Behandlung beim Tierarzt notwendig. Besonders bei derartigen Wunden ist es nicht selten, dass eine zu spät erkannte Entzündung sich im Bauchraum ausbreitet.
ein wichtiger Aspekt: die Kastrationspflicht
In einigen Städten und Gemeinden in NRW und Niedersachen gibt es sie bereits: die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Hauskatzen. Da die Population freilebender Streunerkatzen immer mehr zugenommen hat und die Kapazitäten der Tierheime und privaten Pflegestellen von Kittenschwemmen regelrecht gesprengt wurden, entschied man sich 2008 in Paderborn als Erste diese richtungsweisende Änderung an der Kommunalverordnung vorzunehmen. Seitdem sind weitere Gebiete hinzugekommen, die ebenfalls der unkontrollierten Vermehrung von Streunerkatzen einen Riegel vorschieben möchten. Katzen die Freigang genießen, müssen demnach eindeutig durch Chip und/oder Tätowierung gekennzeichnet und kastriert werden. Wer sich nicht daran hält, kann mit einem Bußgeld von bis zu 500€ und einer Ordnungswidrgkeitenanzeige bestraft werden. Ausnahmen gibt es nur für Züchter und auch nur dann, wenn Kontrolle und Versorgung aller Tiere glaubhaft versichert werden können. Selbst Menschen, die freilebende Katzen regelmäßig füttern sind verpflichtet, die Tiere entsprechend der Verordnung kastieren und kennzeichnen zu lassen. Weiterführende Informationen zur Kastrationspflicht finden sich im Bereich Tierschutz, im Teilbereich „Kastrationspflicht freilaufender Hauskatzen“
Kastration ist Tierschutz und Gesundheitsprophylaxe und erhöht die Lebensdauer der Katze..?!
Wer sich einmal im Tierschutz engagiert oder einfach nur mal ein Tierheim besucht hat, wird feststellen, dass es Unmengen von heimatlosen Katzen gibt. Diese müssen beherbergt und artgerecht versorgt werden, was nicht nur enorme finanzielle, sondern auch menschliche Ressourcen verschlingt. Jede unnötig geborene Katze verschlimmert dieses Leid noch. Es gibt zahlreiche Quellen für Beispieltabellen über die mögliche Nachkommenanzahl eines unkastrierten Elternpaares. Wer sich diese Zahlen einmal eingehend angesehen hat, sollte schon allein deshalb seine Katzen und Kater kastrieren lassen. Doch nicht nur das Leid unkastrierter Katzen außerhalb unseres Zuhauses sollte uns zu denken geben, sondern auch das Leid und Wohl unserer eigenen Katzen. Kastrierte Katzen haben eine längere Lebensdauer als unkastrierte Verteter ihrer Art [1]. Das Risiko von Krebs- und Geschlechtserkrankungen[1][9][10] und die Gefahren von unvorsichtigem und draufgängerischem Verhalten während der „Verliebtheits-Phase“, sowie alle damit verbundenen gesundheitlichen (teilweise sogar tödlichen!) Folgen können verringert werden
Risiken und mögliche Folgen einer Kastration
Gesundheitliche Risiken scheint es bei der Kastration der Katze kaum zu geben. Wie bei allen operativen Eingriffen besteht natürlich ein gewisses Narkoserisiko. Gesunde Katzen mit einem guten Allgemeinzustand scheinen davon jedoch kaum betroffen zu sein. (siehe „die kranke Katze -> Narkoserisiko“). Studien haben gezeigt, dass kastrierte Katzen eine höhere Neigung zu Übergewicht haben und daraus resultierend zu Gelenkserkrankungen und Diabetes[10]. Jedoch wurde auch bewiesen, dass kastrierte Katzen erst in Verbindung mit Bewegungsmangel und falschen Fütterungsgewohnheiten dicker werden[1][2][8]. Die Kastration alleine macht also nicht dick. Dass übergewichtige Katzen ein erhöhtes Risiko haben, an Diabetes und Gelenkserkrankungen zu leiden ist nicht neu. Die Neigung dicker, kastrierter Tiere zu Diabetes sei bis zu 9 mal höher als die unkastrierter Tiere[10]. An sich bringt die Kastration zusammenfassend also keine negativen Folgen. Erst wenn Vorerkrankungen, schlechter Gesundheitszustand und nicht katzengerechte Haltung und Ernährung zusammenspielen, kann die Kastration gesundheitliche Folgen haben.
Vorteile der Kastration von Katzen
Die Kastration zeigt bei Katzen sowohl im Hinblick auf das Verhalten als auch die körperliche Gesundheit viele positive Effekte. Kastrierte Katzen sind menschenbezogener und anhänglicher[1][2][8][10][11]. Sie streunen weniger, ihr Dominanz- und Revierverhalten verringert sich[8]. Die Kastration scheint ebenso einen positiven Einfluss auf das Markierverhalten zu haben: kastrierte Tiere neigen weniger dazu, ihr Revier durch Urin und Kot „abzustecken“[8][10]. Dadurch, dass für sie der Stress der ausgeprägten Rang- und Revierkämpfe wegfällt und auch keine Deckakte mehr stattfinden, ist für kastrierte Katzen das Risiko an ansteckenden Infektionskrankheiten wie FelV oder FIV zu erkranken deutlich geringer[10]. Auch Verletzungen durch Revierkämpfe fallen deutlich weniger zahlreich und ausgeprägt aus. Kastrierte Katzen haben in der Regel ein kleineres Revier und neigen nicht mehr dazu, kopflos (weil hormongesteuert) weite Wegstrecken auf der Suche nach einem Partner zurückzulegen. Daraus folgt auch ein vermindertes Risiko, bei weiten Streifzügen überfahren, eingesperrt oder verletzt zu werden oder sich in fremdem Territorium zu verirren. Studien sprechen von einer Verminderung von Gesäugetumoren von bis zu 89% bei Kastrationen vor dem ersten Lebensjahr und einer vollkommenen Unterdrückung von Gebärmutterentzündungen und Eierstockstumoren[8][10]. Laut Untersuchungen seien unkastrierte Katzen allgemein 7mal häufiger von Gesäugetumoren betroffen als kastrierte Tiere. Insgesamt sollen kastrierte Tiere eine längere Lebensspanne haben als intakte Tiere[8].