FIV – feline Immundefizienz Virus bei Katzen

Das FIV – feline immundefizienz Virus – ist – wie auch das FelV – ein Retrovirus, das weltweit vorkommt [1][2][3][4][6][9]. In Deutschland sollen etwa 1,5-5% aller Katzen [1][6][16][18] betroffen sein, wobei Freigänger, (potente) Kater und alte bzw. kranke Katzen häufiger infiziert sind und Symptome zeigen [1][2][3][4][5][6][7][9]. Es gibt 4 bzw. 5 Subtypen des Virus (A-E). In Europa kommen vor allem die Typen „A“ und „B“ vor [1][3][16][17][23]. Das Virus (auch oft „Katzen-AIDS“ genannt) ist mit dem menschlichen HIV (das AIDS auslösen kann) verwandt, jedoch nicht auf den Menschen übertragbar. Das Virus wird vor allem durch Bissverletzungen übertragen.

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero Bei einer Infektion mit dem FIV entwickelt die Katze eine Immunschwäche, welche sie anfällig für andere (Infektions-)Krankheiten, Bakterien, Pilze und Parasiten macht. Diese Immunschwäche zeigt sich oft erst Monate oder gar Jahre nach der Infektion mit FIV. Bei guter Haltung und Pflege können auch FIV-Katzen ein langes Leben haben: sie müssen nicht zwangsläufig an FIV (oder den Sekundärinfektionen) sterben und können genau so alt werden wie gesunde Katzen [3][8][15][16][18].

Übertragung des FIV

Das Virus wird hauptsächlich über den Speichel übertragen [1][2][4][8][16]. Auch eine Übertragung durch Blut infizierter Katzen, durch (nicht ausreichend sterilisiertes) OP-Besteck, durch Muttermilch und sogar eine Übertragung im Mutterleib ist möglich [1][2][3][4][6][8][9][11][16][18].

Die meisten infizierten Mutterkatzen bringen jedoch nicht-infizierte Kitten zur Welt [1][4][30] und geben den Kitten durch die Muttermilch der ersten Tage Antikörper mit auf den Weg [1][2][6][9][11]. Der rein sexuelle Kontakt zwischen Kater und Katze ist ein weiterer Übertragungsweg (es wurden bereits Viren in Samenflüssigkeit und Vaginalabstrichen nachgewiesen), spielt jedoch nur eine untergeordnete Rolle – wenn man vom Paarungsbiss absieht, der aber zudem nicht in allen Fällen stattfindet [9][10][13][16].

Das größte Risiko für eine Ansteckung geht durch Bisse von infizierten Katzen aus – Bissverletzungen gelten als Hauptübertragungsweg für FIV [1][2][4][5][6][7][8][9][10][16]. Eher unwahrscheinlich ist die Ansteckung über gemeinsam genutzte Näpfe, Toiletten, durch Niesen oder gegenseitiges Putzen [4][5][9][11][12][18][21].

Durch Kleidung, Schuhe oder Gegenstände findet keine Übertragung statt [12]: es ist ein Katze-zu-Katze-Kontakt mit einer infizierten Katze nötig. Nach der Infektion befällt das Virus vor allem jene Organe/Gewebe, die am Immunsystem der Katze beteiligt sind – z.B. die Lymphknoten. Aber auch andere Organe wie Knochenmark, Verdauungstrakt, Lunge, Niere und Gehirn sind betroffen [18].

Ist das Virus einmal im Körper, kann es von den Antikörpern der Katze nicht ganz beseitigt werden [8][16][18] und die Katze ist lebenslang infiziert [8][16].

Überleben des Virus außerhalb des Wirts

Außerhalb des Wirts ist das FIV nur wenig lebensfähig: es stirbt binnen weniger Stunden ab und ist anfällig gegenüber einfacher Seife, Haushaltsreiniger und Haushaltsdesinfektionsmitteln [2][3][6][9][12][23]. Um das Virus in der Umgebung der Katze unschädlich zu machen, soll Absaugen/Shampoonieren von Textilien und Teppichen und Desinfizieren von Näpfen, Katzentoiletten und Wischböden ausreichend sein [2][3][6][9][23].

Krankheitsverlauf

Eine Infektion mit dem FIV bzw. der Krankheitsverlauf einer FIV-Katze verläuft in drei bzw. vier Stadien [1][4][16]. In den ersten 3-6 Wochen nach Ansteckung mit dem FIV – „aktute“ oder „primäre Phase“ genannt – zeigt sich in der Regel zunächst nur eine (leichte) Verdickung/Schwellung der Lymphknoten und leichtes Fieber [1][4][5][6][7][9]. Im Blut zeigt sich eine verringerte Anzahl an neutrophilen Granulozyten (Untergruppe der weißen Blutkörperchen, wichtig für das Immunsystem). Dieses Stadium dauert nur wenige Wochen oder Monate und ist in der Regel so gering ausgeprägt, dass es durch den Halter übersehen wird [1].

Nach dieser Phase folgt die sogenannte „asymptomatische Trägerphase“ – was nichts anderes bedeutet, als dass die Katzen das Virus zwar in sich tragen, aber nicht krank werden und keine Symptome zeigen [1][4][7]. Diese Phase kann viele Monate oder Jahre dauern – ohne, dass man der Katze etwas ansieht. Statistisch gesehen dauert so eine Phase in Europa etwa 4 Jahre [1]. Wie lang diese Stufe der Krankheit andauert, hängt vor allem auch vom Gesundheitszustand, dem Alter, der Ernährung und der Haltung der Katze ab [1]. Die Katze hat in diesem Stadium eine geringe Anzahl von Viren im Blut und scheint vollkommen gesund [1][4][7]. Bei manchen Katzen zeigen sich nie Symptome, sie sind jedoch trotzdem dauerhaft infiziert [3][18].

Bei vielen Katzen folgt auf diese Trägerphase dann eine Phase, die von Sekundärinfektionen und Krankheit geprägt ist. Sie wird „ARC“-Phase (AIDS-related Complex, übersetzt „AIDS-ähnlicher Komplex“) genannt und äußert sich durch Entzündungen vor allem in der Maulhöhle, dem Atemapparat und dem Verdauungstrakt [1][4]. Dieses Stadium zeigt sich häufig bei Katzen im Alter zwischen 5 und 12 Jahren [4] und kann sich monatelang hinziehen [1]. Darauf folgt das letzte Stadium der Infektion, welches als „AIDS-Phase“ bezeichnet wird und Monate andauern kann [1].

Katzen, die dieses Stadium erreichen, sollen eine Überlebenszeit von etwa einem Jahr haben [4][7]. Die Symptome/Krankheiten der ARC-Phase verschlimmern sich und es können ausgeprägtere Symptome Gewichtsverlust, Blutarmut und zusätzliche Infektionen hinzukommen [1]. Wichtig zu wissen ist es, dass sich diese Phasen bei natürlich (nicht im Labor) infizierten Katzen nicht streng voneinander abgrenzen müssen und der Krankheitsverlauf nicht derart linear sein muss: es kann durchaus vorkommen, dass nicht alle Stadien auftreten und die Katze sich nach schlimmen Phasen wieder vollständig erholt [15].

Die Krankheitsverläufe und -anzeichen können so individuell wie die betroffenen Katzen sein.

Begleiterkankungen und Symptome

Ist die Katze mit FIV infiziert, entwickelt sie häufig im Lauf der nächsten Monate oder Jahre eine Immunschwäche [1][9]. Aufgrund dieser Immunschwäche kann sich das Immunsystem der Katze nicht mehr wie gewöhnlich gegen Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze wehren. So können eine Vielzahl an Symptomen und Begleiterkrankungen auftreten. Besonders häufig sind dabei schlechtes Fell, Juckreiz, Haarausfall, schlecht verheilende Wunden, Gewichtsverlust und Fressunlust [1][3][4][5][6][7][9]. In früheren Phasen machen sich vor allem geschwollene Lymphknoten und Fieber bemerkbar [3][4][5][6][7][9]. Auch chronische bakterielle Entzündungen der Haut, der Ohren, der Harnblase und der Atemorgane können auftreten [1][4][6][9].

Eine Infektion mit FIV soll ebenfalls häufig mit Entzündungen im Maulraum („Stomatitis“) und an den Zähnen („Periodontitis“) bzw. dem Zahnfleisch („Gingivitis“) einhergehen – so ist auch Maulgeruch bei betroffenen Katzen nicht selten [1][3][4][5][6][7][9][33]. Langanhaltende Calici-Infektionen sollen durch das FIV begünstigt werden [16]. Verhaltensveränderungen (Aggressivität, Apathie, Rückzug, Unsauberkeit), Durchfall und Tumore (z.B. Leukämie) können ebenfalls auftreten [1][4][5][6][7][9][10][15]. Auch unter Nierenversagen, Blutarmut („Anämie“) und Veränderungen an den Augen (z.B. Konjunktivitis oder erhöhter Augendruck) können betroffene Katzen leiden [1][3][4][5][6][9][10][15]. Trächtige Katzen mit FIV können Fehlgeburten erleiden [8][9][18]. Etwa 5% der mit FIV infizierten Katzen leiden zudem an neurologischen Störungen (z.B. Anfällen, Zuckungen, Koordinationsschwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen) [1][4][7][9][10][15].

Diagnose einer FIV-Infektion

Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten der Katze, gibt es auch bei FIV nicht „den einen Test“. Da die gezeigten Symptome recht unspezifisch sein können und nicht auf genau eine bestimmte Krankheit deuten, ist meist eine genaue Beobachtung der Katze und eine Kombination mehrerer Untersuchungen anzuraten. Um auszuschließen, dass die Krankheitszeichen (auch noch) von anderen Krankheiten kommen, sollte die Katze auf chronische Entzündungen des Mauls, der Haut und Ohren, des Darms sowie der Maulhöhle untersucht werden: bakterielle Erreger und Viren lassen sich beispielsweise durch einen Abstrich nachweisen.

Ebenso sollten Anämie, Tumore und Erkrankungen des Nervensystems ausgeschlossen werden. Auch Untersuchungen auf Parasiten und Pilze sind ratsam. Im Hinblick darauf, dass die Symptome einer FIV-Erkrankung denen einer Infektion mit FeLV ähneln, sollte die Katze auch auf dieses Virus untersucht werden [1][4][6][8]. Im folgenden werden nur die Diagnosemöglichkeiten aufgeführt, die besonders häufig eingesetzt werden. Zwar gibt es weitere Testmöglichkeiten, diese werden jedoch aufgrund von höheren Kosten und Aufwand (Speziallabor) häufig nur in Ausnahmefällen angewandt.

Blutbild

Sieht man sich die Blutwerte von mit FIV infizierten Katzen an, kann man häufig folgende Auffälligkeiten erkennen: Es zeigen sich eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen [4][6][13][14], erhöhte Globulin-Werte [4][14][18] und Anämie (Blutarmut = niedrige Zahl an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) [4][14]. Ebenso kann häufig eine Verschiebung der Anzahl der neutrophilen Granulozyten (erhöht oder vermindert) beobachtet werden [6][14][18]. Statisch gesehen haben 50-75% aller FIV-Katzen (mehrere) verschobene Blutwerte [14][18]. Wichtig ist jedoch, dass die Verschiebung der Blutwerte allein rein gar nichts über eine Infektion mit FIV aussagt: sie sind nur ein Puzzleteil der Diagnose.

Antikörperbestimmung

Wenn es um die Antikörperbestimmung gegen FIV geht, gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten. Im Gegensatz zu einer Ansteckung mit FelV kann die Katze das FIV nicht überwinden: ist sie einmal infiziert, bleibt sie dies ein Leben lang [9]. Antikörper gegen FIV können bei der Katze in einem von zwei Fällen gefunden werden: entweder die Katze ist gegen FIV geimpft (sehr selten, siehe unten) [1][4] oder sie ist mit dem Virus in Kontakt gekommen.

Antikörper gegen das FIV werden erst im Verlauf der Infektion gebildet und sind nicht vom ersten Tag der Ansteckung an da. In der Regel dauert es 14-90 Tage (teilweise auch bis zu einem Jahr), bis die Katze Antikörper bildet [2][4][6][8][9][16]. So sind also Antikörpermessungen im frühen Stadium der Krankheit nicht immer aussagekräftig, aber auch im späteren Stadium können sie falsch negativ ausfallen: der Körper der Katze ist derart geschwächt, dass er nicht mehr genügend Antikörper bildet, um sie in Tests nachzuweisen können [7][8][17].

Sowohl negative, als auch positive Testungen sollten wiederholt werden, im Abstand von etwa 60-80 Tagen [2][4][6][8][9][11][23] – besonders dann, wenn die Herkunft und der Status der getesteten Tiere unbekannt ist. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass Kitten durch die Aufnahme der ersten Muttermilch Antikörper von ihrer Mutter „mitbekommen“ können und so ein falsch positives Testergebnis erhalten. Erst ab einem Alter von 16-20 Lebenswochen wird dieser Schutz abgebaut und die Kitten entwickeln ihr eigenes Immunsystem [1][2][3][4][6][9][11].

Ein Antikörpernachweis ist bei Kitten erst ab einem Lebensalter von etwa 6 Monaten wirklich zuverlässig durchzuführen [2][3][4][5][6][9][11][16][17].

Antikörperbestimmung – ELISA* SNAP-Test – Schnelltest

In den Tierarztpraxen werden häufig zunächst Schnelltests – eine Kombination aus FelV- und FIV-Test – angewendet, um Antikörper gegen FIV im Blut der Katze zu finden [17]. Diese Tests können an frischem, gekühltem oder gefroren aufbewahrten Blut angewendet und nach 10 Minuten ausgewertet werden [19]. Werden keine Antikörper gefunden, so gilt das Ergebnis als recht zuverlässig [2], im Falle eines (positiven) Antikörpernachweises soll das Ergebnis zu 80-90% sicher sein [16]. Sowohl bei negativem, als auch besonders einem positiven Ergebnis sollte ein Wiederholungstest vorgenommen werden – im besten Fall ein „Western Blot“-Test [1][2][3][4][16].

* ELISA = „Enzyme Linked Immunosorbent Assay“. Beim ELISA-Verfahren werden Enyzme und Färbemittel eingesetzt. Die Enzyme binden sich an Antikörper/Antigene und können mithilfe von spezieller Einfärbung sichtbar gemacht werden.

Antikörperbestimmung – Western Blot

Der Western Blot-Test gilt als „Goldstandard“ für die Antikörperbestimmung bei FIV [1][3][16][17]. Er wird vor allem dann eingesetzt, um unklare Ergebnisse abzusichern oder Ergebnisse vorheriger Tests abzusichern[1][17].

Behandlung / Heilung einer FIV-Infektion?

Derzeit gibt es keine Heilung für von FIV betroffene Katzen [1][7][8][16]. Trotzdem ist es nicht nötig, eine betroffene Katze einschläfern zu lassen: auch Katzen mit FIV können alt werden und ein Leben mit Lebensfreude führen [3][16][18][23][24]. FIV ist kein Todesurteil! Nur etwa 18-20% der infizierten Katzen sterben innerhalb 4,5-6 Jahren nach der Infektion [10][15].

Es sollte versucht werden, Sekundärinfektionen zeitnah und effektiv zu behandeln und das Immunsystem der Katze zu stärken bzw. so wenig wie möglich zu belasten[4][5][16]. Auch Parasitenbefall sollte bekämpft werden. Es ist wichtig zu wissen, dass Medikamente – welche z.B. Sekundärinfektionen bekämpfen sollen – bei einer FIV-Katze nicht so gut anschlagen wie bei gesunden Katzen: es sind häufig eine länger dauernde Therapie und/oder stärkere Medikamente angezeigt [24]. Zu vermeiden sind Medikamente, die das Immunsystem der Katze „herunterfahren“, wie Kortikosteroide/Kortison [16].

Teilweise wurden Untersuchungen mit Medikamenten gegen das menschliche HIV – denn es ist ja mit dem FIV verwandt – auch an betroffenen FIV-Katzen durchgeführt: z.B. mit dem AIDS-Medikament „AZT“ (Azidothymidin bzw. Zidovudin) [1][7][21][24]. Diese Medikamente zeigten teilweise Verbesserungen in der Lebensqualität, sind aber insgesamt wegen der hohen Nebenwirkungs-Gefahr und dem mit der Eingabe verbundenen Aufwand (zweimal tägliche Eingabe) sehr umstritten [1][8][9][11][22][24]. Immunstärkende Mittel wie Lactoferrin oder Interferon können unter Umständen Sinn machen, ihre Wirkung ist jedoch ebenfalls umstritten [1][3][11][16][20][21][24][31][][32]. Eine Untersuchung zeigte, dass zumindest Interferon nicht vorbeugend gegen eine Infektion mit FIV wirkt bzw. Symptomentwicklung nicht verhindern kann [32].

Auch eine Zugabe von Probiotika und der Aminosäure Tryptophan zum Futter kann unter Umständen ratsam sein [28][29] – manche Katzen mit FIV haben einen veränderten Tryptophan-Stoffwechsel. Eine FIV-Katze sollte in der Wohnung gehalten werden und keinen Freigang genießen – dies dient ihrem eigenen Schutz vor Sekundärinfektionen und dem Schutz anderer Katzen vor Ansteckung [1][2][3][4][5][7][8][9][11][16][24]. Sie sollte – falls noch nicht geschehen – kastriert werden und insgesamt stressfrei gehalten werden [1][2][3][4][5][7][8][9][16]. Es sollte auf gute Ernährung und regelmäßige (halbjährliche) Tierarztbesuche Wert gelegt werden – der Halter sollte seine betroffene Katze gut beobachten und bei Anzeichen von Krankheiten unverzüglich den Tierarzt aufsuchen [2][3][6][8][9][16][23][24][45].

Es wird von verschiedenen Stellen empfohlen, möglichst kein rohes Futter zu verfüttern: FIV-Katzen haben (besonders in späteren Stadium) ein geschwächtes Immunsystem, welches möglicherweise Krankheitserregern (z.B. Salmonellen, Toxoplasmose) nicht mehr so gut bekämpfen kann [2][5][8][9].

Impfungen

Sowohl Impfungen gegen FIV als auch Impfungen infizierter Tiere sind umstritten [8][23][24].

Impfungen gegen FIV

Seit dem Jahr 2002 ist in den USA – seit 2004 in Australien/Neuseeland – ein Impfstoff gegen FIV zugelassen [1][7]. Für diese Impfung ist eine Grundimmunisierung mit drei Injektionen im Abstand von drei Wochen und eine vorherige Testung empfohlen [1][2][9]. Sie soll eine Schutzwirkung von etwa 80% aufweisen, aber nicht gegen alle Subtypen des Virus wirksam sein [1]. So ist der Impfstoff nicht unter (natürlichen) Feldbedingungen und nicht bei den europäischen Viren-Subtypen getestet worden bzw. wirksam [1][13][24][26][27]. Eine Impfung gegen FIV erschwert die Diagnose einer Infektion mit dem Virus: durch den Impfstoff bildet die Katze Antikörper – somit ist der Antikörpernachweis zur Diagnose des FIV bei diesen Katzen nicht aussagekräftig [1][5][9][11].

Die Wirkung scheint insgesamt fragwürdig und von vielen Quellen wird von einer Impfung abgeraten [2][4][7][8][24]. In Europa ist dieser Impfstoff derzeit ohnehin (noch) nicht zugelassen [1][3][16].

Impfungen bei infizierten Katzen

Was Impfungen bei infizierten Katzen angeht, so gibt es einige Punkte zu bedenken. Durch das geschwächte Immunsystem kann die Wirkdauer von Impfungen herabgesetzt werden und Impfabstände sollten nach manchen Quellen auf etwa 6 Monate verkürzt werden [1]. Andererseits könnte das geschwächte Immunsystem durch die zusätzliche Belastung einer Impfung noch mehr beeinträchtigt werden [8][23][24]. Es ist also eher nicht die Frage „Impfen oder nicht?“, sondern vielmehr die Fragen „Wer?“, „Wann?“ und „Wie oft?“, die sich der Halter einer infizierten Katze stellen sollte. So sollen Impfungen im Frühstadium der Krankheit noch gut anschlagen und eine gute („normale“) Wirkdauer aufweisen [1][24].

Symptomfreie Katzen können nach einigen Quellen entsprechend den Empfehlungen für gesunde Katzen geimpft werden. Katzen, die bereits Symptome der Immunschwäche zeigen, sollten nicht nach Anischt mancher Quellen mehr geimpft werden [3][25]. Auch alte Wohnungskatzen brauchen demnach nicht mehr geimpft zu werden, Freigänger jedoch möglichst schon [24]. Insgesamt ist zu sagen, dass Katzen mit FIV möglichst nur Totimpfstoffe verabreicht werden sollten [24][25].

Mit FIV infizierte Katzen und andere Katzen

Katzen, die mit FIV infiziert sind, sollten nicht in den Freigang entlassen, sondern ausschließlich in der Wohnung gehalten werden – zum einen können sie selbst sich bei anderen Katzen anstecken, zum Anderen können auch sie andere Katzen anstecken [1][2][3][4][5][7][9][16]. Sie sollten zudem kastriert sein, um beispielsweise Aggressionen zu vermindern [1][2][3][5][16][23].

Ist nur eine Katze inmitten von anderen Katzen mit dem FIV infiziert, so gilt es abzuwägen: ist die Gruppe insgesamt harmonisch und gibt es keine Streitigkeiten mit Bissen, könnte theoretisch auch eine FIV-positive Katze zwischen FIV-negativen Katzen leben. Die Übertragung des Virus über gegenseitiges Putzen oder gemeinsam genutzte Näpfe/Toiletten ist sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht ganz auszuschließen [2][3][4][8][9][12][24][30]. Verschiedene Quellen empfehlen eine Trennung der infizierten Katzen von nicht-infizierten Katzen – besonders dann, wenn eine davon an ansteckenden Krankheiten leidet [1][9][24]. Vor dem Neuzugang einer Katze sollten – falls noch nicht geschehen – alle Tiere getestet werden: während der Zusammenführung ist das Risiko von Bissverletzungen (also auch Übertragung des Virus) leider nicht zu vermeiden [2][4][5][8][9][11].

Werden FIV-Katzen im Tierheim gehalten, so sollten sie nach Aussage mancher Quellen getrennte Bereiche bewohnen [3][24]. In Kliniken können infizierte Katzen auf der gleichen Station untergebracht werden wie andere Katzen, vorausgesetzt, diese haben keine ansteckenden Krankheiten [3][24].

Quellen und weitere Informationen

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