Experimenteller Hoffnungsschmimmer mit Nachteilen
Die Nachteile der Medikation: Sie allein kostet bis zu mehreren Tausend Euro – je nach Gewicht der Katze, Medikamentenform und Behandlungszeitraum. Die Kosten der entsprechend notwendigen Tierarztbesuche während dieser Zeit sind darin nicht eingerechnet. Dabei muss die Therapie über mindestens zwölf Wochen erfolgen: jeden Tag eine Spritze setzen oder Kapsel eingeben. Ein zu früher Abbruch könnte zum Rückfall führen. Manchmal ist jedoch eine längere Therapie und/oder zwischenzeitliche Erhöhung der Medikamenten-Dosierung nötig.
Zudem sind die Medikamente offiziell noch nicht zugelassen. Das bedeutet, dass ein Tierarzt diese Medikamente derzeit nicht legal besorgen, vorrätig haben oder verabreichen darf. Er darf aber beratend und anleitend zur Seite stehen, wenn der Halter die Mittel selbstständig besorgt und eine Behandlung damit wünscht. Dazu muss der Tierarzt aber bereit sein, sich in dieses Thema einzulesen und seine Unterstützung zuzusagen.
Groß angelegte, längerfristige Untersuchungen zu Wirkung, Risiken und Erfolgsquote fehlen noch. Das Ganze ist derzeit also eher experimentell. Handel und Beschaffung von Schwarzmarkt-Medikamenten aus China bringen weitere Probleme mit sich.
Bis das Medikament offiziell zugelassen werden könnte, werden nach Ansicht beteiligter Forscher noch einige Jahre ins Land gehen. Weitere Forschung und Finanzierung sind dringend nötig.
FIP-Symposium: Austausch unter Gleichgesinnten
Um den Stand der Dinge zu evaluieren und bisherige Erkenntnisse zu teilen, gab es dieses Jahr am 16. und 17. November ein großes Symposium an der Universität in Kalifornien. Veranstaltet von der Winn Feline Foundation kamen hier Forscher aus aller Welt zusammen und referierten über neuste Erkenntnisse in Diagnose, Vorsorge und Therapiemöglichkeiten.
Im folgenden, englischen Video fasst Steve Dale, Mitglied der Winn Feline Foundation die wichtigsten Impulse der Veranstaltung zusammen:
Wichtige Erkenntnisse des Symposiums im Überblick
Demnach können also folgende Punkte festgehalten werden:
- Es gibt heutzutage Hoffnung auf Heilungschancen bei FIP
- Zukünftige Entwicklung eines wirksamen Impfschutzes möglich: die bisherige Impfung gilt als wirkungslos
- FIP scheint heute häufiger aufzutreten als noch vor 10 oder 15 Jahren
- Die Diagnose – besonders der "trockenen" Form – ist immer noch vielschichtig
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Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Liebe Miriam,
habe meinen geliebten Kater Mucki durch FIP verloren, daran knacke ich immer noch!
Aber 8 Stunden Symposium mit dieser Stimme im Hintergrund – hast du dir das angetan?
Viele Grüße
Ursel
Huhu Ursel!
Sorry, ich hab verschwitzt, zu antworten. Ich hatte mir das alte Video ehrlicherweise nicht ganz bis zu Ende angeschaut. Konnte jedoch an anderer Stelle ausführliche Protokollnotizen nachlesen – daher fand ich das sehr spannend. Mittlerweile musste das lange Video offline genommen werden. Ich habe den Artikel also überarbeitet, ein neues, kürzeres Video eingebaut und die vier wichtigsten Punkte als Zusammenfassung/Übersetzung notiert. So haben auch unsere Leser was davon, die in englisch nicht ganz so fit sind.
Wie schicken euch viele liebe Grüße!