Es ist auch wichtig, wie wir unsere Katzen füttern – Unsere Veränderungen im Fütterungsmanagement

Wenn es um den Inhalt des Futternapfs geht, orientieren sich mittlerweile viele Menschen und Futterhersteller an der Natur der Katze. Geht es jedoch um die Gestaltung des Fressplatzes, ist von diesem Gedanken oft nicht mehr viel übrig. Denn der Großteil der Katzen bekommt ihr Futter auf eine Weise gereicht, die ihrer Natur widerspricht. Allerdings kann das so einige negative Folgen haben, die wir nicht unbedingt sehen müssen. Auch mir reichte bis vor Kurzem „Sie fressen doch ausreichend“. Bis ich gelernt habe, dass das längst nichts heißen muss oder ausreichend ist. So habe ich vor knapp drei Wochen die Fütterungsroutine meiner Katzen umgestellt. Selbst in dieser kurzen Zeit konnte ich einige Verbesserungen feststellen.

Bisherige Fütterung aus zwei Näpfen an einem festen Futterplatz

Meine Katzen bekamen ihr Roh- und Nassfutter bisher aus zwei Fressnäpfen an einem gemeinsamen Fressplatz. Zwei bis dreimal täglich, Blick zur Wand und direkt nebeneinander. Das ist wohl in vielen Katzenhaushalten genau so. Sie hatten guten Appetit und jede Katze bekam genug. Dabei gab es keine Streitereien, keine sichtbare Anspannung, kein Mäkeln. Im Gegenteil saßen beide Damen einträchtig nebeneinander und haben sich oft sogar die Näpfe geteilt. Hat Lara sich auf dem Fressplatz zu breit gemacht, wartete Janis geduldig bis genug Platz da war.

Mittlerweile weiß ich, dass das keine katzengerechte Fütterung ist. Meine Damen haben mir bereits Mini-Signale gesendet, dass ihnen diese Art der Fütterung nicht passt. Weil ich jedoch der Meinung war dass alles in Ordnung ist, habe ich diese Signale übersehen. Schließlich füttern doch fast Alle so und die Werbung zeigt es uns tagtäglich genau so.

Besser nicht: Näpfe nebeneinander und mit Blick zur Wand

Falsches Fütterungsmanagement führt zu unterschwelligem Stress

Und zwar auch, weil in vielen Katzenhaushalten die feinen Minisignale übersehen werden. Oder weil vielen Menschen die Idee der katzengerechten Futterplatz-Gestaltung erst gar nicht in den Sinn kommt. Dabei kann eine Fütterung die der Natur der Katze widerspricht für immensen unterschwelligen negativen Stress sorgen.

Auch das wird oft unterschätzt. Schließlich denken wir an unsere menschlichen Maßstäbe, wenn wir das Wort „Stress“ hören: Arbeit, Zeitdruck, gesellschaftliche Erwartungen erfüllen etc. Die Katze kann den ganzen Tag zuhause faulenzen, bekommt ihr Futter bequem vorgesetzt und wird auch noch bekuschelt und bespaßt, wenn sie es einfordert. Was kann daran stressig sein? Versetzen wir uns in die Lage der Katze: Um ein Grundbedürfnis zu befriedigen, müssen wir uns mehrmals täglich in eine Situation begeben, die wir nicht kontrollieren können. Eine Situation, die unseren Instinkten zuwider läuft und uns gleichzeitig massiv unterfordert.

Klar stillen wir trotzdem unseren Hunger – aber eben oft widerwillig und nur notgedrungen. Wir können ja nichts ändern und wollen nicht verhungern.

Gemeinsames Fressen ist kein Anzeichen für eine gute Katzenbeziehung oder Zusammenführung

Das kann auch auf die Katzen zutreffen, die durchaus auch mal freiwillig gemeinsam aus einem Napf fressen. So wie meine Beiden. Nachdem mir bewusst ist, auf welche Signale ich achten muss, sind sie eigentlich überdeutlich: Lara setzte sich oft von allein mit dem Rücken zur Wand und Janis vermied es, beim Fressen zu nah an sie heranzurücken. Um ihre Individualdistanz zu wahren hat sie trotz großem Hunger lieber gewartet statt sich neben Lara an ihren Napf zu setzen: Meideverhalten wie es im Buch steht. Man muss es nur erstmal als Solches erkennen können.

Das zeigt mir, dass auch ohne große auffällige Anzeichen negativer Stress beim Fressen ein großer Faktor sein kann. Und auch die Tatsache dass Katzen ohne Streit nebeneinander fressen, hat gar nichts zu bedeuten. Wer nicht verhungern möchte, frisst eben auch neben dem Erzfeind. Das gilt nicht nur im Zusammenleben, sondern auch bei Zusammenführungen. Es ist also absolut kein Anzeichen für eine gelungene Zusammenführung oder Beziehung zwischen den Katzen.

Besser so: Für jede Katze ein Napf und Abstand zwischen den Fressplätzen

Auch Stress, den wir nicht sehen kann Krankheiten und Verhaltensprobleme auslösen

Wie wir alle wissen, kann dauerhafter negativer Stress zu verschiedenen gesundheitlichen Erkrankungen führen. Denn er hat auch Einfluss auf das Immunsystem. Zudem ist Stress nicht nur Folge von Verhaltensproblemen und Streitigkeiten im Katzenhaushalt, er kann sie auch auslösen.

Da beißt sich die Katze sprichwörtlich selbst in den Schwanz: Stress macht Krankheiten, Krankheiten machen Stress. Diesen Kreislauf sollten wir auch dann unterbrechen, wenn wir selbst keine Anzeichen bei unseren Katzen entdecken. Schließlich kann es sein, dass wir die feinen Nuancen einfach übersehen – aber auch „einfach so“ sind Verbesserungen in der Haltung doch immer gut, oder?

Mäkelei, Futterbrocken-Verschleppen, zu gieriges oder hastiges Fressen sind nur einige Beispiele für Anzeichen, die oft nicht mit Stress beim Füttern in Verbindung gebracht werden. Hochwürgen von Futter, Verdauungsprobleme und übermäßiges Putzen können weitere Beispiele sein.

Besonders wiederkehrende Blasenerkrankungen, Nierenprobleme, Übergewicht, Diabetes und sogar Asthma stehen in Verdacht, durch Stress begünstigt zu werden. Latenter Stress kann dazu führen, dass das Verhältnis zweier Katzen zueinander beeinträchtigt ist. Er stört den Zusammenhalt und senkt die Schwelle, die das „Fass zum überlaufen bringt“.

Ein gemeinsamer Fressplatz an der Wand ist kein natürliches Katzen-Verhalten

Schauen wir uns die Natur der Katze an stellen wir schnell fest: die Fütterung müsste eigentlich anders ablaufen. Denn die Katze geht allein auf die Jagd auf kleine Beutetiere. Und das bis zu zwanzig mal am Tag. Sie verbringt viel Zeit mit der Jagd, muss nachdenken und sich körperlich anstrengen.

Auch teilt sie sich ihre winzigen Mahlzeiten nicht. Stattdessen frisst sie ihre Beute entfernt von Artgenossen, Wasserstellen und „Löseplätzen“. Sie achtet dabei auch auf mögliche Fressfeinde und behält ihre Umgebung selbst beim Fressen immer im Blick. Schließlich ist sie nicht nur Jäger, sondern auch mögliche Beute größerer Tiere. Die Katze frisst ihre Beute direkt vom Boden und buddelt sie nicht aus Mulden, die ihre empfindlichen Tasthaare stören.

In der Natur nehmen nur Kitten ihre Mahlzeiten gemeinsam ein: zuerst von der Milchbar der Mutterkatze – später weil die Mutterkatze Beute zu den Kitten bringt, um mit ihnen die Jagd zu trainieren.

Besser so: Die Wand im Rücken schränkt den freien Blick durchs Zimmer nicht ein

Die Natur als Vorbild: getrennte Näpfe und viele kleine Mahlzeiten

Möchten wir uns daran orientieren, müssen wir weg vom gemeinsamen Fressplatz. Stattdessen sollten wir nicht nur getrennte Näpfe, sondern auch getrennte Fressplätze anbieten. Und zwar weg von der Wand, mehr in den Raum hinein. Die Katze soll mehr freie Sicht und die Wand im Rücken haben. Das entspricht mehr ihrem Sicherheitsgefühl als potentielle Beute. Auch der direkte Blickkontakt zur Mitkatze sollte dabei möglichst vermeiden werden. Schließlich ist intensiver Blickkontakt ein Teil des kätzischen „Streitgesprächs“ und das Risiko darauf müssen wir nicht noch unbeabsichtigt fördern.

Tipp

Um Fressplätze auch in kleinen Wohnungen zu trennen, können sie auf verschiedenen Höhen übereinander angeordnet werden, z. B. in einem offenen Regal. Auf diese Weise haben die Katzen keinen Blickkontakt, aber trotzdem genug Platz. Eine solche Lösung ist selbstverständlich nur für körperlich fitte Katzen geeignet. Danke an unsere Leserin Sarah und ihre Freundin Anita für diesen tollen Tipp!

Natürlich sollten auch Wassernapf und Katzentoilette nicht zu nah an den Fressplätzen liegen. Aber das berücksichtigen die Meisten von uns ohnehin bereits. Auch die mehrmals tägliche Fütterung wird in vielen Katzenhaushalten bereits umgesetzt. Dass der Fressplatz ein ruhiger Ort sein sollte, an dem nicht ständig Jemand vorbeiläuft oder neben dem die laute Waschmaschine läuft, ist selbsterklärend.

Um noch näher ans Vorbild Natur zu kommen, könnten wir etwa zehn kleine, frische Mahlzeiten anbieten. Jedoch ist das für Viele von uns wenig praktikabel. Zwei bis drei – neueste Empfehlungen sprechen sogar von fünf – frische Mahlzeiten am Tag sollten es aber auf jeden Fall sein. Für alte Katzen sollten es deutlich mehr – vielleicht auch erwärmte – Mahlzeiten sein.

Besser so: Der Abstand zwischen Fressplatz, Wassernäpfe und Katzentoilette sollte mindestens 2 Meter betragen

Fressen ist Wohlbefinden – nicht nur bloße Kalorien-und Nährstoffaufnahme

Schauen wir auf unser Vorbild Natur, so ergeben sich daraus weitere Verbesserungspunkte für die Fütterungsroutine. Denn beim Fressen geht es nicht nur ums reine Bauch-Füllen, sondern auch darum, das Futter im Idealfall mit allen Sinnen zu genießen.

Allerdings erst nach einer erfolgreichen Jagd, die der Katze körperliche und geistige Arbeit abverlangt hat. Denn die Beute legt sich nicht einfach zu festgelegten Zeiten stumpf vor die Nase der Katze, um bequem gefressen zu werden. Sie wird auch nicht immer am gleichen Platz erlegt oder kommt in einer extra fetten Portion daher, von der die Katze mehrere Stunden zehren kann. Die Jagd zündet im Hirn der Katze ein regelrechtes Feuerwerk an Hormonen und chemischen Prozessen. Das regt Muskeln, Nerven und den gesamten Körper an. Aufregung, Anspannung, Erleichterung peitschen durch den kleinen Körper.

Die Jagd als Vorbild ist also weit entfernt von der plumpen Langeweile, die die meisten unserer Katzen an ihrem Fressplatz vorfinden.

Besser so: Die Katzen sollten sich beim Fressen nicht direkt anstarren können

Enrichment: weniger feste sondern mehr wechselnde Fressplätze

Wenn wir auch hierbei näher an die Natur der Katze möchten, sollten wir also weg von festen Futterplätzen und -zeiten. Wir sollten der Katze auch beim Fressen mehr Hirnschmalz und Bewegung abverlangen. Bei der Umsetzung ist Kreativität gefragt, denn wir können – und dürfen! – unserer Katze in der Wohnung keine lebendige Beute und keine echte Jagd bieten.

Wir können diese Jagd aber simulieren, zum Beispiel mit einem ausgiebigen (Lauer-)Spiel vor der Mahlzeit. Oder indem wir Leckerchen- oder Trockenfutterstückchen werfen, statt sie der Katze nur hinzulegen. Auch Anti-Schlingnäpfe, Fummelbretter, Futterbälle oder „Leckmatten“ (siehe Foto unten**) können als Alternative zum normalen Futternapf dienen: die Katze muss sich deutlich mehr anstrengen und frisst langsamer. Das ist nicht nur für übergewichtige Katzen oder Tiere ohne gesundes Sättigungsgefühl angemessen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Näpfe an verschiedenen Stellen in der Wohnung zu platzieren: mal auf dem Kratzbaum, mal unter dem Tisch, mal unter einem „Zeitungspapier-Tipi“. Alles was irgendwie aus der langweiligen Routine ausbricht und der Katze etwas Mühe macht, können wir ausprobieren. Denn auch wenn es Viele von uns so handhaben, ist die Küche als fester Fressort nicht festgelegt.

Bei uns gibt es als simuliertes Jagderlebnis beispielsweise die Leckerchen fast nur noch aus speziellen Futtermäusen (siehe Foto unten**). Ich verstecke sie an verschiedenen Stellen in der Wohnung: die Katzen müssen suchen, buddeln und klettern, um an die Leckerchen zu kommen.

** Für Alle, die neugierig sind: die Produktvorstellungen zu unseren Leckmatten und Futtermäusen folgen in den kommenden Wochen 😉

Futterballe, Futtermäuse, Leckmatte und Intelligenzspielzeug

Gegen den Whisker-Stress: Flache Teller statt enge Schüsseln

Wer katzengerechte Näpfe sucht, sollte auf weite und flache Keramikteller zurückgreifen. Zu schmale und tiefe Näpfe reizen die empfindlichen Tasthaare und führen so zu Missempfindungen: Nicht schön, wenn die Katze das dauerhaft beim Fressen ertragen muss. Plastik- und Metallnäpfe sind zudem leider unhygienischer als Keramik – sie nehmen auch Gerüche viel schneller auf. Für die Katze, die sich beim Fressen vor allem auf ihren Geruchssinn verlässt ist das denkbar ungeeignet.

Alten, kranken und körperlich eingeschränkten Tieren können wir es mit (z. B. durch Bücherstapel) erhöhten Näpfen leichter machen: wenn die Gelenke schmerzen und der Magen mit Übelkeit und Sodbrennen rebelliert, neigt katz den Kopf nicht mehr so gern herunter. Erwärmtes Futter (= frische, warme Beute) kann kranke und alte Katzen zum Fressen animieren, denn es riecht intensiver.

Was ist „whisker stress“?

Die Tasthaare der Katze sind empfindlich: sie leiten auch leiseste Windstöße und Berührungen mithilfe von Nervenimpulsen ans Hirn weiter. Das signalisiert der Katze beispielsweise „Da ist ein Hindernis, geh drumherum“. Haben Näpfe einen hohen Rand, stoßen die Schnurrhaare beim Fressen immer wieder daran. Viele Katzen fressen aufrund dieser permanenten Reizimpulse weniger gut.

Besser so: Viele kleine, frische Mahlzeiten pro Tag

Zwischen Enrichment und Überforderung: Schrittweise Umgewöhnung und Routinen einhalten, wo sie nötig sind

Ob und wie viel Wechsel die individuelle Katze dabei aushält, ist höchst unterschiedlich. Manch unsichere Katze ist auf feste Zeiten und Plätze dringend angewiesen. Denn sie zieht daraus viel Sicherheitsgefühl. Ihr das wegzunehmen wäre logischerweise eine sehr unsinnige Idee. Auch demente, sehschwache, kognitiv oder körperlich eingeschränkte Katzen könnten mit dieser Art Abwechslung ein Problem haben. Wenn überhaupt, sollten wir in solchen Fällen nur kleine Veränderungen vornehmen. Und diese vor allem nur schrittweise einschleichen.

Denn eine plötzliche Umstellung mehrerer Faktoren kann selbst die psychisch stabilste Katze enorm verunsichern. Dann wäre das Ganze nicht hilfreich, sondern eher kontraproduktiv.

So bin ich auch bei meinen beiden Katzen zuerst einmal sanft eingestiegen: Dazu haben ich zunächst einmal nur zwei getrennte Fressplätze eingerichtet. Und zwar mit viel Platz drumherum. Beide können nun wählen, ob sie gemeinsam oder lieber allein fressen. Es zeigt sich, dass sie in fast allen Fällen lieber allein am Napf sind. Der Katze dabei die freie Wahl zu lassen ist hier der Schüssel!

Leckerchen gibt es bei uns jetzt nur noch geworfen, beim Training oder in der Futtermaus bzw. in Intelligenzspielzeugen. Die nächsten Schritte sind wechselnde Futterplätze im Wechsel mit festem Futterplatz und Leckmatte. Auch hier werde ich wieder schrittweise vorgehen – wie genau, das werden mir meine Katzen zeigen.

Bei uns weniger Futterschleppen, mehr Zeit und Ruhe beim Fressen

Dass meine Katzen sich bereits an die getrennten Fressplätze gewöhnt haben zeigt sich deutlich: beide laufen an ihre neuen Plätze, sobald ich Näpfe in der Hand habe 😉 Seitdem sie die Wahl haben, fressen beide Katzen deutlich lieber allein. Vor allem können sie genug Abstand zwischen sich bringen, damit sich jeder wohlfühlt. Es gibt Tage, an denen fressen beide gemeinsam, an den meisten allerdings nicht. So sehr sie sich auch lieben: Allein fressen sie deutlich lieber, deutlich ruhiger und besser. Auch Janis‘ Fleischbrocken-Verschleppen ist jetzt nur noch eine absolute Ausnahme.

Beide fressen langsamer, lassen sich mehr Zeit und kehren deutlich lieber für einen kleinen Snack zum Fressplatz zurück. Tatsächlich setzen sie sich dabei so hin, dass sie einen guten Blick in den Raum haben – die Wand im Rücken.

Hätte ich diese Veränderungen nicht gewagt und mich auf den „Sie fressen doch ausreichend“- Gedanken verlassen, hätte ich diese Verbesserungen niemals sehen können. Auch, wenn die Anzeichen für Unwohlsein nur minimal waren, waren sie da. Ich habe sie übersehen und hätte niemals gedacht, dass etwas nicht stimmt. Ich bin froh, dazugelernt zu haben.

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8 Kommentare

  1. Hallo Miriam,
    danke für die Anregung! Das unsere Futterplätze in der Küche nicht zu 100% optimal für unsere drei waren, wusste ich schon. Aber da sie für uns Menschen ja ach so praktisch waren und die Tiere scheinbar keine Probleme damit hatten, beließ ich es dabei. Schande über mein Haupt! Ich dachte bis zu deinem Artikel immer, dass bei Olvia das Verhalten durch kommt: An dem Platz, an dem die Beute getötet wird, wird nicht gefressen. Wenn ich ehrlich bin fand ich es sogar ganz lustig, das bei unserer Katze mit Britenblut, das „Raubtier“ durchkommt. Sie war Meisterin im Verschleppen des Futters.
    Seit deinem Artikeln kamen mir aber doch Zweifel und ich veränderte die Futterplätze. Weg von der Wand neben der Küchentür. Unsere Näpfe stehen nun auf der Küchenzeile (weit weg von dem Bereich, an dem ich unser Essen zubereite), auf der Küchenfensterbank und auf der Fensterbank im Esszimmer. Was soll ich sagen, bei Frederik und Nepomuk gibt es keine Veränderungen im Essverhalten aber Olivia fühlt sich nun nicht mehr genötigt das Essen überall hin zu Verschleppen.

    Leckmatten zur Futtergabe, habe ich schon länger auf dem Schirm, aber noch nicht umgesetzt. Da bin ich mir noch etwas uneinig. Frederik verscharrt sein Essen immer so ausgiebig, dass wir schon die Matten (einfache und aus Silikon) unter den Näpfen abgeschafft haben. Sind die Leckmatten denn sehr flexibel oder eher fest/ starr?

    Fummelbretter gibt es hier gefühlt für 10 Katzen, damit keine Langeweile aufkommt. Umso begeisterter war ich von deiner Anregung mit den befüllbaren Mäusen. Die kannte ich noch nicht und habe sie sofort bestellen „müssen“. Bin schon gespannt wie gut die Mäuse ankommen werden. Vielen, vielen den Dank für den tollen Input!

    • Hallo Michaela,
      zuerst einmal: bitte nicht „Schande über dein Haupt!“. Wir alle lernen tagtäglich dazu und wenn Probleme nicht so offensichtlich sind, übersehen wir sie manchmal einfach. Das passiert Jedem von uns. Sei lieber stolz auf dich, dass du offen genug warst, eine mögliche Verbesserung auszuprobieren!

      Was deine Frage zu den Leckmatten angeht: sie sind sehr starr. Man kann sie nicht biegen und sie haben nur kleine Anti-Rutsch-Flächen am Boden. Wenn dein Kater so viel scharrt, würde ich persönlich – wenn überhaupt – raten, erst einmal nur Eine zu kaufen, damit ihr ausprobieren könnt, was er damit anstellt.

      • Hallo Miriam!
        Danke für den tollen Artikel.
        Ich habe mich gefragt, ob du auch etwas zu „Futterhäuschen“ & artgerecht sagen kannst.
        Kurzer Hintergrund:
        Wir füttern in Schränken mit Katzenklappe. Jede Katze hat ihre eigene Klappe (chipgesteuert) und damit ihren eigenen (aus menschlicher Sicht) sicheren Rückzugsort zum Essen. Dennoch beobachte ich immer öfter, dass wenn mein Kater die Wahl hat er lieber an einen zusätzlichen, offen stehenden Napf geht.
        Ich frage mich immer öfter, ob die „Essenshöhle“ eventuell nur aus menschlicher Sicht ein Rückzugsort ist und aus kätzischer Sicht Nachteile (zB Engstelle Katzenklappe? Eingeschränkt Sicht?) hat?

        Gerne würde ich deine Meinung dazu höhen/lesen 🙂
        VG Tatjana

      • Hallo Tatjana!
        Tatsächlich halte ich persönlich solche „Futterschränke“ – genau so wie übrigens geschlossene Katzentoiletten – nicht wirklich passend für Katzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Katze zwar ein Raubtier, aber auch Beute für größere Beutegreifer ist. Das bedeutet, dass sie in „heiklen“ Situationen, die sie etwas länger an einen Platz binden, potentiell gefährdet sind. Da sagt der Instinkt, dass man besser die Umgebung im Blick hat und sich nach möglichst guten Fluchtwegen umschauen sollte. Das gilt fürs Fressen genauso wie fürs Pinkeln: Katzen fressen und „machen“ natürlicherweise eher nicht in Höhlen.

        So ein Schrank zum Fressen behindert einerseits die freie Rundumsicht, aber eben auch die Möglichkeit, in verschiedene Richtungen zu fliehen: Es gibt ja nur einen Ausstieg. Je nachdem, wie gut das Verhältnis der Katzen untereinander ist und wie selbstsicher die jeweilige Katze, kann das durchaus Probleme geben. Von daher rate ich immer zu offenen Fressplätzen. Das kommt dem Instinkt und Sicherheitsbedürfnis der Katze näher.

        Natürlich gibt es Katzen, die mit solchen Schränken weniger Probleme haben und manchmal ist eine spezielle Situation vorhanden (Krankheit / Allergie etc.), bei der eine getrennte Fütterung nötig ist – da ist so ein Schrank eine bequeme Lösung. Ich persönlich würde aber dann andere Lösungen suchen.

        Dein Kater bevorzugt nach deiner Aussage offene Näpfe. Dann würde ich ihm auch genau das bieten.

        Liebe Grüße
        Miriam

  2. Hallo Miriam, ich mache das seit einem Jahr unbewusst, also ohne das Wissen dahinter. Meine Katz muss regelmäßig Medikamente nehmen, die unter Leckerchenpaste gemischt werden. Aber nicht auf leeren Magen. Also muss sie eine kleine Portion vorher fressen. Oft wurde der übliche Fressplatz gar nicht erst aufgesucht. Also habe ich angefangen, ihr das Futter hinterher zu tragen. Dabei festgestellt, der Napf, der in der Küche bäh war, wurde im Wohnzimmer gierig verschlungen. Nun bekommt sie ihr Futter eben mal hier mal dort in der Wohnung. Auch viele kleine Portionen, oft sogar wirklich bis zu 6 am Tag. Geht ja im HomeOffice glücklicherweise. Allerdings ist der Platz in der Küche der, in dem immer eine Miniportion drin ist. Diese Fütterungsmethode klappt prima und seit deinem Artikel weiß ich nun auch wieso. VG Nicole

  3. Hallo Miriam… Wir füttern unsere Britisch Shorthair Katzen,, in ihren jeden eigenen Futterabteil ( Katzenhaus )

    weil ich da den Microschip Automaten habe, so ist jeder vom anderen getrennt auf Futterplatz.

    Liebe grüße von Isabella Christl

  4. Ciao Miriam, ich gebe meiner Katzen das Futter an der Stelle wo sie sind und fast immer ist eine auf ein Stuhl, eine auf der Treppe usw. Mein Problem ist Agnese: sie will mit keine 4beiner zu tun haben und obwohl sie isst weitweg von den andere(z.b. auf der Küche Ablage), zittert sie während der ganze Mahlzeit wie ein Blatt im Winde. Ich habe auch vergeblich probiert ihr Sicherheit zu geben mit streicheln und sanft reden. Wiesst Du warum und wie ich sie helfen könnte? Vielen Dank.

    • Hallo Paola,
      Och Mensch, die arme Kleine.
      Mir persönlich fallen spontan folgende Ideen ein: Gibt es einen Platz / eine Situation / einen Umstand, in dem sie sich wohler oder sicherer fühlt? Wenn sie so ängstlich ist, ist das vielleicht ein sehr hoher Platz, an dem ihr Menschen nicht so groß erscheint oder nicht so oft vorbeikommt. Vielleicht auf einem großen Schrank, an dem ihr selten vorbeikommt – falls das körperlich geht. Vielleicht kann das auch ein Karton in einer Zimmerecke sein. Ich würde dann versuchen, sie in den Situationen / Räumen / Plätzen zu füttern, wo sie nicht ganz so viel Angst hat.
      Was vielleicht auch helfen könnte, ist gezieltes „Menschen sind ungefährlich“-Training. Ich weiß ja nicht, ob ihr das schon probiert habt bzw. wie weit das bei euch möglich ist.

      Wir können gern dazu schreiben. Du weißt, wie du mich erreichst 😉

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