Die Katze als Sündenbock in der Diskussion ums Vogelsterben

Die Diskussion um die Katze als Problem im Vogelschutz ist nicht neu. Seit Jahren bereits flammen regelmäßig Debatten darüber auf, in wie weit die Katze am Vogelsterben beteiligt sei. In diesem Jahr haben niederländische Juristen das Thema wieder auf den Tisch gebracht. Sie fordern ein Freigang-Verbot für Katzen. Ihrer Ansicht nach sei der selbstständige, unbeaufsichtigte Ausgang der Katze der maßgebliche Faktor für die Ausrottung von Vogelarten.

Verschiedene Untersuchungen aus der Vergangenheit zeigen eindrücklich, dass dies nur in Ausnahmefällen der Fall ist. Zum Beispiel auf abgeschlossenen Inselsystemen mit bedrohten Bodenbrüterarten.

Der Mensch als Hauptverursacher

Viel größer ist der negative Einfluss des Menschen auf die Vogelpopulation. Die Obfrau der Tierombudstelle Wien, Frau Persy, erklärt auf heute.at die Zusammenhänge.

So sind Menschen vor allem aufgrund von folgenden Gründen für die Dezimierung der Vogelbestände verantwortlich:

  • Landwirtschaftliche Intensivnutzung, inkl. Pestizide: schränkt nicht nur Brut-und Lebensräume der Vögel selbst ein, sondern vor allem auch die ihrer Nahrung
  • Wiesenbewirtschaftung und Trockenlegung von Feuchtgebieten: auch hier werden Brut-und Lebensräume zerstört
  • Zu wenig Nahrung und Rastplätze für Zugvögel: Wer sich auf dem Weg ins Winterquartier nicht ausruhen und ernähren kann, überlebt die Reise nicht
  • Illegales Töten und Fangen von Vögeln: vor allem im Mittelmehrraum werden heute Millionen von Vögeln zur Nahrungsbeschaffung oder Haustierhaltung gefangen und getötet

Kastration als Tropfen auf den heißen Stein

Auch, wenn der Faktor "Mensch" beim Aussterben der Vogelpopulation die größte Rolle spielt, dürfen wir als Katzenhalter unsere Verantwortung nicht vernachlässigen. Flächendeckende Kastration von Freigängern und Streunern sind dabei ein wichtiger Teil. Glöckchen am Halsband unserer Freigänger sind da übrigens wenig hilfreich: Katzen können auch mit ihnen lautlos Beute schlagen. Gefährlich und nervig sind solche Hilfsmittel ohnehin.

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Ein Kommentar

  1. ein freundliches maunz an alle 🙂 unsere 5 taschentiger haben uns bisher noch keinen vogel, weder lebend noch tod, zum geschenk gemacht. bei mäusen sieht das (leider) anders aus. hin und wieder landet eine puzmunter im keller. sie lebt dann von geklautem katzenfutter – während cheftigerchen gähnend zuschaut. (keine bange, unsere tiger leben nicht im keller. dort ist, neben den sommerschlafplätzen, ihr persönlicher hauseingang. so können sie kommen und gehen wie ihnen beliebt, ohne auf den zweibeinigen türöffner angewiesen zu sein.) bis die maus eingefangen ist und wieder ausgesiedelt werden kann, vergehen schon mal ein par tage. Da wir nicht nur Katzen, sondern auch Vögel füttern, habe ich um die entsprechenden baumstämme einige bambusstangen befestigt. sehr zum missfallen von cheftigerchen. aber ihm bleiben noch genug klettermöglichkeiten. – in den letzten 5 jahren habe ich erst 3 tote vögel entdeckt. einer lag auf dem balkon, wo die katzen nicht hin können. die anderen beiden sahen auch nicht nach katzenopfer aus. allerdings habe schon elstern beobachtet, die einige tage lang ein vogelnest komplett ausgeräubert haben. – ich denke aber, letztendlich ist nur der mensch am rückgang der vogelwelt und insektenwelt schuld. es gibt keinen wald mehr. bäume und büsche werden gerodet, somit auch lebensraum von vögeln vernichtet. aus mischwäldern wurden, und werden immer noch, fabrikmässige monokultur-baumanhäufungen. In den Hausgärten wird das „Un“kraut, meist aus faulheit chemisch, vernichtet. und damit auch das insekten- > vogelfutter. übrig bleiben „ordentliche“ gärten. ohne vielfalt, pflegeleicht aber lebensarm. auch wenn unser garten noch keine oase ist, und manche nachbarn sich über unser „un“kraut mokieren, wir arbeiten daran. das sich neben wildbienen, hummeln, hornissen und anderen insekten auch vögel und andere kleintiere ein zuhause finden – trotz taschentiger.

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