Clickern mit Katzen: positive Verstärkung für Alltag und Ausnahmesituationen

Das Clickern ist eine Beschäftigung, mit der man die geistigen Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Katze steigert.

Mit Hilfe eines akustischen Signals (spezieller Clicker, Schnalzen, oder „Codewort“) und dem positiven Reiz von Leckerchen kann man der Katze Tricks beibringen. Nicht nur sehr nützliche Tricks wie das Medical Training, auch rein unterhaltende Tricks wie etwa Pfötchen-geben oder durch-den-Reifen-springen werden der Katze so auf spielerische Art beigebracht.

Das Grundprinzip des Clickerns

Mithilfe positiver Verstärkung wird der Katze der Zusammenhang zwischen einem Codewort oder Handzeichen und einem bestimmten Verhalten beigebracht. Bestrafung oder scharfe Worte sind im Clickern nicht förderlich und werden nicht gebraucht, um die Katze zu lenken.

Das Clickern arbeitet nur mit positiven Reizen, was bedeutet, dass positives Verhalten mit „Klick“ und Leckerchen belohnt werden, negatives oder nicht erwünschtes Verhalten ignoriert und nicht belohnt wird. Die Katze lernt: „Aha, Dosi möchte, dass ich bei Diesem und Jenem Wort/Handzeichen ein bestimmtes Verhalten zeige. Wenn ich das tue, werde ich belohnt!“ Da Katzen meist recht neugierig und zuweilen auch verfressen sind, kann man ihnen unter Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln zahlreiche Tricks beibringen.

Nach einer gewissen Trainingsphase wird die Katze erwünschtes Verhalten mit ihrer Belohnung verknüpfen. Hat sie dies verstanden, ist der Schritt, gewünschtes Verhalten zu provozieren nicht mehr weit. Sie muss also zunächst verstehen, dass der Klick aus dem Clicker „Belohnung“ bedeutet und dann langsam und schrittweise an Tricks herangeführt werden.

Beim Clickern ist das Timing des Halters besonders wichtig. Hat die Katze etwas Erwünschtes getan, wird das akustische Signal direkt in Verbindung mit der positiven Verstärkung ausgeführt. Dabei muss Signal und Positives extrem zeitnah erfolgen! Komplexere oder komplizierte Tricks sollten schrittweise trainiert werden, um der Katze genau klarmachen zu können, was von ihr erwartet wird.

Vorbereitungen/Utensilien für das Clickertraining

Das Clickertraining kann mithilfe eines speziellen Clickers, einem Zungenschnalzen oder Codewort durchgeführt werden. Zusätzlich zum optionalen Clicker sollten Leckerchen bereitstehen. Es sollten kleine, leicht zerkaubare und nicht allzu klebrige oder schmierige Häppchen sein. Wichtig ist auch, dass die Katze diese Art von Leckerchen (besonders) gern hat. Schmieren oder kleben die Leckerchen zu sehr an der Hand, wird der leckere Geruch die Katze vom eigentlichen Vorgang des Clickerns ablenken.

Eventuell kann auch ein kleines Beutelchen zum Verstauen der Häppchen während des Clickerns helfen. So sind die begehrten Leckerchen zwar schnell griffbereit, aber außer Reichweite der Katze. Standortwechsel lassen sich so schnell und sauber durchführen. Zudem hat der Halter so auch beide Hände zum Training frei, was bei der Durchführung von Tricks mit Zubehör (Reifen, Targetstäben oder dergleichen) unerlässlich sein kann.

Farbige Decken oder Kisten können helfen, der Katze zu signalisieren, wann die Trainigszeit beginnt und endet. Zudem sind sie auch hilfreich, um das parallele Training mit mehreren Katzen zu strukturieren (mehr dazu unten).

Weiteres Zubehör können die bereits angesprochenen Reifen, Targetstäbe, Bälle und Vieles mehr sein. Targetstäbe sind Stäbe mit optisch (farblich oder mithilfe von Formen) abgesetzter Spitze. Sie sollen dabei helfen, die Katze zu lenken oder ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

Man kann solche Stäbe entweder fertig kaufen oder kostengünstig selbst herstellen. Einfache Holzstäbchen, deren Spitze bemalt oder durch ein (farbiges) Styroporbällchen hervorgehoben ist, eignen sich dazu.

Fortgeschrittenere Tricks können verschiedenfarbige oder mit Buchstaben oder Zahlen bedruckte Karten ins Spiel bringen. Nämlich dann, wenn die Katze so weit ist, auf Kommando verschiedene Gegenstände oder Muster zu unterscheiden und anzuzeigen. Stühle oder Kisten, von denen die Katze springen kann, Seile zum hinüber balancieren, Spielzeug zum Apportieren und/oder andere Gegenstände, mit/an denen man Aktionen durchführen kann, machen die Bandbreite der Tricks beim Clickern schier unerschöpflich.

wichtige Verhaltensregeln während des Clickerns

Als Mensch sollte man einige wichtige Verhaltensregeln beim Einüben der Tricks beherzigen. Nur durch konsequentes, unmissverständliches Zusammenarbeiten und klare Kommunikation können Tricks erfolgreich eingeübt werden. Einige beispielhafte Verhaltensregeln sind:

  • nicht bzw. wenig sprechen: Worte könnten die Katze verwirren und ablenken. Ein kurzes Codewort reicht, nie mehr Worte verlieren als nötig.
  • nie negative Erlebnisse: kein Zerren, Schubsen oder Anbrüllen der Katze, wenn ein Trick nicht (sofort) gelingt. Negative Erlebnisse beim Clickern machen jeden (vorherigen) Erfolg zunichte und belegen es mit negativen Erfahrungen.
  • keine Ungeduld: nicht jede Katze versteht jeden Trick auf Anhieb. Manche verstehen ein wenig langsamer, sind verwirrt oder benehmen sich gar arrogant. Konsequenz ist gefragt: gewünschtes Verhalten=Leckerchen, nicht erwünschtes Verhalten=keine Reaktion.
  • verständlich und schrittweise üben: damit die Katze die gewünschten Tricks nachvollziehen und durchführen kann, braucht sie klare, verständliche und kurze Anweisungen. Man sollte sich in die Gedankengänge der Katze einfühlen und schwierige Tricks schrittweise üben, um die Katze nicht zu überfordern.
  • richtiges Timing: Je mehr Zeit zwischen Trick, Klick und Belohnung vergeht, umso weniger wird die Katze den Zusammenhang verstehen. Dies ist jedoch unerlässlich, um das Clickertraining erfolgreich durchzuführen.
  • Erfolgserlebnisse motivieren: zu Anfang sollten sehr simple Tricks eingeübt werden, um für beide Seiten Erfolgserlebnisse zu schaffen. Nur so bleibt eine dauerhafte Motivation zum trainieren erhalten. Schwierige Tricks sollten in Teilziele eingeteilt werden, um das Üben zu erleichtern und sicher zu stellen, dass die Katze den Spaß nicht verliert.
  • nichts erzwingen: das Training muss freiwillig sein und der Katze Spaß bringen. Druck oder Frust sind Spaßkiller! Sollte man bemerken, dass die Katze so gar keine Lust mehr aufs Trainieren hat, gilt es, die Trainingseinheit abzubrechen.
  • kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten: Um die Katze nicht zu überfordern oder ihr Interesse überzustrapazieren, ist es wichtig, vorzeitig die Trainingseinheiten zu beenden. Regelmäßigkeit bringt Sicherheit und vertieft das zuvor Gelernte.

mit dem Training beginnen

Der erste Schritt für Anfänger (-katzen und halter gleichermaßen) ist das Kennenlernen des Clickers. Die Katze sollte die Möglichkeit haben, sich an den neuen Gegenstand, seinen Geruch und sein Geräusch zu gewöhnen. Der Halter sollte sich mit seiner Handhabung vertraut machen und üben, wie er am besten damit umgeht. Als nächster (und äußerst wichtiger!) Schritt erfolgt die Verknüpfung des Clickergeräusches mit der positiven Verstärkung (Leckerchen). Die Katze muss eindeutig verstehen, dass ein „Klick“ etwas besonders Tolles, etwas Positives bedeutet.

Die übliche Vorgehensweise dazu ist Folgende:
Zunächst einmal sollte der Halter sich mit entsprechenden Leckerchen „bewaffnen“ und dann die Katze zu sich rufen. Kommt sie an, wird der Clicker ausgelöst und sofort ein Leckerchen verfüttert. Dies kann und sollte auch dann erfolgen, wenn die Katze nicht sofort auf Zuruf, sondern erst einige Minuten später kommt.

Nun wird immer wieder der Standort gewechselt, die Katze gerufen und Leckerchen verfüttert. Nach ein paar Wiederholungen sollte dieses Prinzip jede Katze verstanden haben. Nach etwa 10 Wiederholungen sollte man die erste Trainingseinheit beenden und sie später am Tag oder am nächsten Tag nochmals durchführen. Dies sollte nun so lange und oft erfolgen, bis die Katze verstanden hat, dass der „Klick“ im Training „Gut gemacht!“ bzw. „Leckerchen!“ bedeutet. Geräusch und Belohnung müssen also für die Katze unmittelbar zusammengehören.

Ablauf des Trainings

Hat die Katze den Zusammenhang zwischen Geräusch und Belohnung verstanden, kann man mit dem Einüben der ersten Tricks beginnen. Dabei ist eine ruhige Umgebung ohne Ablenkungen wichtig. Katze und Halter sollten konzentriert, die nötige Zeit muss vorhanden sein, um die Tricks in Ruhe zu erlernen.

Hat man sich entscheiden, die Trainingszeit durch besondere Rituale oder Zeichen (beispielsweise das Setzen auf einen bestimmten Teppich) zu kennzeichnen, sollte man schon zu Anfang diese Abgrenzungen vom Alltag einsetzen. Sie können Katze und Halter das Einstimmen und Vorbereiten erleichtern und der Katze klar signalisieren, was folgt und was von ihr verlangt wird.

Ruhige, flüssige Bewegungen und klare Anweisungen helfen der Katze, sich zurecht zu finden und zu erkennen, welches Verhalten von ihr erwünscht wird. Das Clickern sollte die Katze sanft und spielerisch zu dem Verhalten führen, das von ihr verlangt wird. So kann man bestimmte natürliche Verhaltensweisen und Handlungen der Katze nutzen, um daraus Tricks herzuleiten oder ihr den Einstieg zu erleichtern. Dies ist besonders zu Anfang leichter und führt schneller zum Ziel.

Möchte man beispielsweise, dass die Katze den Targetstab berührt, so sollte man ihn zunächst nah am Boden, direkt vor sie halten. Aus Neugier oder dem Versuch, einen Klick zu provozieren, wird sie früher oder später den Stab mit der Pfote berühren. Dann ist es Zeit für „Klick“ und Leckerchen. Mit jedem Mal wird der Stab nun ein wenig höher gehalten, bis die Katze sich streckt, um den Clicker zu erreichen und ihr erwünschtes Erfolgserlebnis herbei zu führen.

Aber auch konstruiertes Verhalten kann zum Training eingesetzt werden. Hierbei wird Verhalten, dass die Katze natürlicherweise nicht zeigt, schrittweise eingeübt. Als Beispiel könnte hier das „Verbeugen“ genannt werden. Zwar strecken sich Katzen, um ihre Muskulatur geschmeidig zu halten oder an bestimmte Gegenstände zu gelangen, sie neigen das Gesicht jedoch nie bei ausgestreckten Pfoten zum Boden. Um dieses -eigentlich unnatürliche- Verhalten zu provozieren, sollte man den Trick in Teilbereiche einteilen.

Als erstes sollte die Katze dazu gebracht werden, ihre Vorderpfoten (und nur diese!) auf Bein oder Arm des Halters oder einen anderen erhöhten Gegenstand zu stellen. Dies sollte sie zuverlässig auf Kommando beherrschen. Der nächste Schritt besteht darin, sie dazu zu bewegen, ihr Gesicht zu neigen, ohne die Vorderpfoten von der Stelle zu bewegen (also in dieser Haltung nach unten zu schauen). Während sie lernt, die Pfoten immer an der gleichen Stelle zu behalten, wird sie (etwa durch Anlocken mit Leckerchen) dazu gebracht, immer tiefer „in die Knie“ zu gehen, bis sie schließlich im letzten Schritt eine Verbeugung mit ausgestreckten Vorderpfoten und zum Boden bewegten Gesicht vollführt.

Beispieltrick „Sitz“

Der Trick „Sitz“ bedient sich dem natürlichen Verhalten der Katze und ist somit auch für Anfänger gut geeignet. Er ist nicht kompliziert und muss nicht in Teilziele eingeteilt werden, sondern ist relativ einfach zu erlernen. Jede Katze setzt sich irgendwann einmal hin und wird dies vermutlich besonders in den Situationen tun, wo etwas über ihr ihre Aufmerksamkeit erweckt.

Man kann sich vor die Katze setzen und die Hand oder ein Leckerchen über sie halten. Sie wird sich in der Regel zunächst setzen, um zu begutachten, was es dort zu sehen gibt. In dem Moment, wo sie vollständig sitzt, erfolgt der „Klick“ und das Leckerchen wird verteilt. Dann sollte man abwarten, bis sich die Katze wieder erhebt oder den Standort wechseln und wieder auf ein Hinsetzen warten. Wiederrum erfolgt „Klick“ und Belohnung. Dies sollte man mehrmals einüben in verschiedenen Situationen und Standorten, um der Katze klar zu machen, was genau das von ihr erwartete Verhalten zu diesem Trick ist.

Hat die Katze zuverlässig verstanden, was genau von ihr verlangt wird, kann ein Handzeichen oder Codewort für diesen bestimmten Trick eingeführt und eingeübt werden.

Einführen von Handzeichen oder Codewörtern

Man kann Codewörter oder Handzeichen zu bestimmten Tricks bereits während der Übungen einführen. Empfehlenswerter ist es aber, diese Signale erst dann einzuführen, wenn die Übung zuverlässig erlernt wurde. So wird unnötige Verwirrung für die Katze durch zu viele parallele Reize vermieden.

Übt die Katze nun also einen Trick verlässlich aus, kann man damit beginnen, vor jedem Trick ein bestimmtes Wort oder Handzeichen anzubringen. Durch regelmäßiges Einüben wird dieses Signal mit dem eigentlichen Trick verknüpft und man kann so zukünftig durch das bloße Wiedergeben des Signals die Katze dazu bewegen den dazugehörigen Tricks zu vollführen.

Vertiefen der Trainingseinheiten

Man sollte von vornherein vermeiden, Tricks nur in bestimmten Situationen, an bestimmten Standorten oder mit bestimmten Gegenständen einzuüben. Sonst verknüpft die Katze nicht nur das Handsignal/Codewort oder die Anweisung mit dem Trick, sondern auch diese bestimmten Merkmale. Wird beispielsweise der Trick „Sitz“ immer im roten Shirt geübt, kann es sein, dass die Katze das rote Shirt unbedingt mit dieser Übung verknüpft und beim Training in beispielsweise einer blauen Bluse nicht mehr zuverlässig zeigt.

Daher gilt es, Requisiten (soweit möglich), Standorte, Kleidung und dergleichen regelmäßig zu wechseln, um die Katze auf den eigentlichen Inhalt des Tricks zu lenken. Ganz bewusst kann/sollte man auch seine Körperhaltung und Stimmlage verändern, um die Katze auf das Wesentliche -den Trick- einzustimmen.

Anregungen für Tricks

Der Kreativität von Katze und Halter sind bezüglich Ideen zu Tricks keinerlei Grenzen gesetzt. Das Motto „erlaubt ist, was gefällt“ gilt auch hier. Manch eine Katze wird von simplen Tricks unterfordert sein und besonders kniffelige, mehrschrittige Übungen geradezu herausfordern. Andere Katzen mögen lieber Tricks mit Requisiten wie Karten oder Schüsselchen, wieder Andere bevorzugen Übungen ganz ohne „Schnickschnack“.

Es gilt also, die jeweiligen Tricks auf Halter und Katze, Kenntnisstand, Interessensgebiete und Vorlieben abzustimmen. Mögliche Tricks sind beispielsweise:

  • „Sitz“ (einfach)
  • Pfötchen geben (einfach)
  • Laut geben auf Kommando (einfach)
  • durch einen Reifen springen (mittel)
  • um die eigene Achse drehen (mittel)
  • in die Transportkiste gehen (mittel)
  • Rolle machen (mittel)
  • „gib Fünf“ (mittel)
  • Farben unterscheiden (mittel)
  • simulierte Blutabnahme (fortgeschritten, gehört zum Teilbereich „Medical Training“)
  • Karten mit unterschiedlichen Mustern, Buchstaben und Zahlen unterscheiden (fortgeschritten)

Trainingstagebuch führen

Um Fortschritte, Probleme und Rückschritte im Training genau analysieren zu können, empfiehlt es sich, ein Trainingstagebuch anzulegen. Hier kann genau festgehalten werden, welche Katze welche Tricks besonders gut und schnell beherrscht oder welche Teilschritte besondere Probleme verursachen. Um die Motivation in schwierigeren Situationen aufrecht zu erhalten, kann es zudem hilfreich sein, auf vergangene „Erfolge“ zurückzublicken.

Auch das zielgerechte Finden von Lösungen bei auftretenden Problemen ist so einfacher. Eine passende Vorlage kann hier heruntergeladen werden.

Clickern mit mehreren Katzen

Besteht der eigene Haushalt aus mehreren Katzen ist die Organisation des Clickertrainings zu Anfang nicht ganz einfach. In der Regel gibt es folgende Möglichkeiten, um die Übungseinheiten zu strukturieren:

Katzen separieren: Zur Einführung des Trainings ist es meist recht simpel, die Katzen voneinander zu trennen und nur die Katze, mit der geübt werden soll, im Raum zu belassen. Sobald aber auch die anderen Katzen einmal erfahren haben, welchen Spaß (und wieviele Leckerchen!) so ein Training bringt, ist es mit dem Separieren und der Ruhe in der Regel schnell vorbei. Die ausquartierten Katzen werden an der Türe scharren und Alles daran setzen, ebenfalls in den Trainigsraum zu kommen. Die Katze, mit der geübt werden soll, wird so nun keine Ruhe finden und ständig abgelenkt werden.

verschiedene Clickergeräusche: Weitaus besser ist das Verwenden von unterschiedlichen Clickergeräuschen oder Bezeichnungen für Übungen, abgestimmt auf die jeweilige Katze. Für diese Methode gibt es spezielle Clicker im Handel zu kaufen. Sie geben je nach Druckintensität oder Druckpunkt verschiedene Geräusche von sich. Haben die Katzen erst einmal gelernt, welches Geräusch für welche Katze gilt, ist ein paralleles Üben einfacher. Am besten bewährt hat sie diese Methode im Zusammenspiel mit der Folgenden:

feste Plätze und Ansprachen trainieren: Die Katzen lernen auf einem vorher bestimmten, gut unterscheidbaren Platz zu warten, bis ihr Name aufgerufen und ihnen so signalisiert wird, dass sie nun an der Reihe sind. Erfahrungsgemäß sind verschiedenfarbige (umgedrehte) Kistchen oder Eimer sehr gut geeignet, um die Plätze der jeweiligen Katze anzuzeigen. Dadurch, dass sie sowohl optisch (verschiedene Farben) klar voneinander, als auch räumlich eindeutig vom Boden abgegrenzt sind, fällt es den Katzen leichter, sie als Warteplatz anzuerkennen und zu respektieren.

Natürlich ist hierbei der erste Schritt der jeweiligen Katze ihren jeweiligen Platz klarzumachen und ihr beizubringen, dass sie geduldig so lange warten muss, bis sie aufgerufen wird. Um das Warten und die Spannung zwischen den einzelnen Übungen nicht allzu unerträglich zu machen, sollten auch die wartenden Katzen regelmäßig für ihre Geduld und ihren Trick (hier nämlich das Warten!) belohnt werden.

Unser Blogbeitrag „Wie machst du das? – Clickern mit mehreren Katzen“ erklärt, wie das parallele Clicker-Training im Hause Katzen-fieber abläuft.

Verhaltensauffälligkeiten „wegclickern“

Unterforderte oder besonders scheue/ängstliche Katzen können durch das Clickern Einiges gewinnen. Zum Einen bringt es ihnen Spaß, sie sind beschäftigt und müssen ihr Köpfchen anstrengen und zum Anderen wird mithilfe des Trainings Vertrauen und eine positive Einstellung zum Halter aufgebaut. Auch unsichere Katzen können durch die Erfolgserlebnisse beim Training positiv beeinflusst werden.

Durch die ständige Interaktion untereinander und das genaue Beobachten und Auswerten von Körpersignalen und Lautäußerungen wachsen Halter und Katze weiter zusammen, es lassen sich unter Umständen bestimmte Vor-/Anzeichen von Verhaltensstörungen aufdecken und entsprechend entgegen wirken.

Probleme beim Clickern

Fast alle Probleme beim Training lassen sich auf falsche Signale, falsches Verhalten oder zu schnell erhöhte Schwierigskeitsgrade zurück führen. Keine Katze ist zu dumm oder begriffsstutzig für das Clickertraining!

Gibt es Verständnisprobleme oder Rückschritte, sollte man das Trainingstempo verringern und gegebenenfalls vorherige Schritte weiter vertiefen. Auch eine andere Herangehensweise an die jeweiligen Tricks kann helfen. Übungen sollten immer so ausgelegt sein, dass die Katze leicht die erwünschten Aufgaben erfüllen kann, ein möglichst simpler Aufbau ist wichtig.

Zeigt die Katze kein Interesse mehr am Trick, so ist dieser abzubrechen und stattdessen ein neuer/anderer Trick zu versuchen. Funktioniert auch das nicht, um sie zu motivieren, sollte das gesamte Training vorerst abgebrochen und zu anderer Zeit fortgeführt werden.

Lässt sich die Katze zu schnell ablenken oder giert regelrecht dreist nach Leckerchen, sollte man ihr eine Ruhepause gönnen und zu anderer Zeit weitermachen. Beim nächsten Mal ist darauf zu achten, dass die Katze satt, ausgeschlafen und zufrieden zum Training erscheint. Sie sollte nicht gerade in höchster Spiellaune sein oder durch andere Katzen oder Geräusche abgelenkt werden.

Aber auch der Halter selbst sollte „voll bei der Sache“ sein und genügend Lust, Zeit und Ruhe zum Trainieren haben. Ein nervöser oder genervter Halter, der eigentlich gerade keine Lust zum Clickern hat, kann auch die Katze nicht entsprechend motivieren. Im Zweifelsfall frustrieren und verwirren die abgegebenen Körpersignale und Reaktionen des Halters die Katze. Dies sollte man tunlichst vermeiden.

Um Probleme im Training genau analysieren zu können, empfiehlt es sich, ein Trainingstagebuch anzulegen. Eine passende Vorlage kann hier heruntergeladen werden.

Im Katzen-fieber Katzenblog findet sich zukünftig unser Clickertagebuch zum Mitfiebern und Abschauen.

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