Rezension zum Buch „Katzen würden Mäuse kaufen“

Wer nach Lektüre zu Katzenfutter sucht, bekommt als Einstieg oft das Buch „Katzen würden Mäuse kaufen“ ans Herz bzw. den Magen gelegt. In diesem Buch geht es um die Machenschaften der Futtermittelindustrie und die oft gar nicht so leckeren Inhaltsstoffe von industriell hergestelltem Fertigfutter. Natürlich habe auch ich dieses Buch bereits gelesen und möchten mit diesem Blogbeitrag all Jenen einen kurzen Überblick verschaffen, die das Buch bisher noch nicht gelesen haben.

Infos zum Buch:
Titel: „Katzen würden Mäuse kaufen“
Autor: Hans-Ulrich Grimm
Verlag: Heyne
Preis: 7,95€
ISBN: 978-3-453-60097-3
Seitenzahlen: 254 Seiten
Softcover
Erhältlich zum Beispiel auf Amazon.

Inhalt und Aufmachung

Der Inhalt des Buches besteht nur aus Text, es sind keine Bilder oder Grafiken enthalten. Die schwarze Schrift ist auf dem gelblichen Papier gut zu lesen. Überschriften sind in schwarzer Fettschrift gehalten, am Anfang jedes Kapitels findet der Leser eine Zusammenfassung der jeweiligen Inhalte in Stichpunkten.

Das Buch hat insgesamt 13 Kapitel. Kapitel eins fasst 20 Seiten und dreht sich rund um die Werbeversprechen der Futtermittelindustrie – und damit, wie die Realität tatsächlich aussieht. Die folgenden 14 Seiten bilden das zweite Kapitel. Hier erfährt der Leser mehr über die verschiedenen Geschäftszweige rund um die Haustierhaltung, die zunehmende Vermenschlichung von Hund und Katze, aber auch über teilweise sonderbare Auswüchse falsch verstandener Tierliebe.

Kapitel drei befasst sich mit unappetitlichen Inhaltsstoffen im Tierfutter und wie sie mithilfe chemischer Stoffe geschmacklich aufgewertet werden. Dieser Inhalt umfasst 15 Seiten. Die folgenden 16 Seiten bilden das vierte Kapitel, welches sich rund um (ernährungsbedingte) Zivilisationskrankheiten bei Hunden und Katzen dreht. Um das große Geschäft mit dem Tierfutter, die involvierten Großkonzerne und ihre Verzweigungen geht es auf den nächsten 15 Seiten, dem fünften Kapitel.

Kapitel 6 – bestehend aus 15 Seiten – thematisiert die Beziehung zwischen Mensch und Haustier im Wandel der Zeit. Das Thema des siebten Kapitels sind chemische Zusatzstoffe – beispielsweise Aromen, Farbstoffe und Antioxidantien – und die gesundheitlichen Folgen ihrer Verwendung im Futter. Dies wird auf 23 Seiten geschildert. Im achten Kapitel erfährt der Leser auf 18 Seiten etwas über Krankheitserreger in Tierfutter.

Das neunte Kapitel befasst sich mit Skandalen innerhalb der Tierfutter-Branche und ihren Ursachen – und zwar auf 16 Seiten. Die folgenden 18 Seiten bilden das zehnte Kapitel, welches sich rund um die angeblich nicht vorhandene Unabhängigkeit der sogenannten Ernährungsexperten dreht. Hier wird aufgeklärt, welcher Forscher von welcher Firma unterstützt wird und wie sich dies auf die Ergebnisse seiner Forschungen auswirkt.

„Zweischneidiges Schwert“ ist der Titel des elften Kapitels. Die 22 Seiten dieses Kapitels bringen dem Leser Informationen über Hormone im Tierfutter näher. Kapitel zwölf befasst sich mit gentechnisch Veränderten Inhaltsstoffen, der Verwendung von speziellen Bakterien, Mikroorganismen und Enzymen im Tierfutter. Es zählt 21 Seiten. Das letzte Kapitel – Kapitel 13 – schließlich zieht auf 20 Seiten ein Fazit und zeigt Alternativen zur Fütterung mit industriell hergestelltem Futter auf.

Daran anschließend findet der Leser 13 Seiten mit Literaturhinweisen und Quellenangaben.

Was mir an diesem Buch gefällt

Das Buch bedient sich einer sehr einfachen, deutlichen Sprache. Es schildert anschaulich die Zustände und Machenschaften der Futtermittelindustrie und zeigt auf, wie welche Firmen miteinander vernetzt sind. Die Texte zu Inhaltsstoffen, chemischen Zusätzen und Krankheitserregern im Heimtierfutter sind leicht verständlich geschrieben. Es sind zahlreiche Geschichten für Zusammenhänge zwischen schlecht zusammen gesetztem Fertigfutter und Erkrankungen bei Hund und Katze niedergeschrieben.

Was mir an diesem Buch nicht gefällt

Auch, wenn das Buch „Katzen würden Mäuse kaufen“ heißt, sind Katzen eher nur Nebenthema, große Bereiche des Inhalts beziehen sich auf Hunde und Nutztiere. Leider sind einige Inhaltsbereiche recht unsachlich und weitschweifig, teilweise mutet das Buch eher wie eine Geschichtensammlung an. Schlimmer finde ich jedoch, dass das Buch stellenweise falsche Informationen enthält: manche von ihnen wurden „nur“ bei der Überarbeitung zur neuen Auflage nicht aktualisiert, manche trafen noch nie zu. Dass dieses Buch große Emotionen auf teilweise falsche Argumentationsfüße stellt, ist für mich ein großes Problem.


Fazit für mich:

In meinen Augen haben die Geschichten- und die Quellenrecherche – leider oft nicht viel mehr als BILD-Niveau. Insgesamt ist dieses Buch wohl eher etwas für Menschen, die reißerische Texte mögen und kaum Wert auf richtige Fakten legen. Zur Unterhaltung ist dieses Buch meiner Meinung nach sicherlich geeignet – keineswegs jedoch als Wissensgrundlage. Die hier aufgeregt formulierten Horrorstories entsprechen ebenso wenig der Wahrheit wie die geschönte Werbewelt der Futterhersteller. Aufklärung gerne, aber bitte faktisch richtig und sachlich. Hier trifft leider beides nicht zu.

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5 Kommentare

  1. Hallo Miriam,
    Hut ab das du as Buch lesen konntest. Ich lese ja auch gern und viel. Das Thema Artgerechte bzw. gute Ernährung für Katzen, ist mir auch schon wichtig, aber das Buch konnte ich nicht lesen.
    Nachdem es viel gepriesen wurde, habe ich es in einer Buchhandlung angelesen und schnell wieder weggelegt. Bei mir hat das ganze ein großes HÄ??? ausgelöst.
    Ich habe einfach was gesucht was mir hilft die Zusammensetzungslisten zu bewerten und zu verstehen. Da war das Buch keine Hilfe.

    • Huhu Caren!
      Ich denke, der erste Eindruck täuscht hier ein wenig. Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss, dann ist es aber auch gar nicht so schwer zu verstehen. Ich denke aber, man muss das Buch auch nicht zwingend lesen, wenn man ein wenig Realitätssinn hat, was die kommerzielle Tiernahrungsbranche angeht.

      • Ich denke in Punkto Katzenfutter, wie für vieles „Wer viel Werbung braucht, verkauft was keiner wirklich braucht!“. Ist übrigens ein Spruch meiner Oma.
        Mein Freigänger-Kater ist mit billig Lidl Futter zwar immerhin 17 Jahre geworden, hatte zuletzt aber doch gesundheitliche Probleme. Drum wollte ich schauen wie ich es jetzt besser machen kann. Da vernünftige Aussagen zu finden ist schwer, voll Barfen oder selber kochen kommt für mich nicht in Frage.

  2. WOW!!!

    Wollte eigentlich gerade diesem Eintrag fünf Sterne „verpassen“, aber mit dem neuen Design geht das nicht mehr 🙁

    Trotzdem FÜNF Sterne für diese Buchbesprechung und weitere FÜNF Sterne für das neue Outfit, die Sachlichkeit in der Darstellung und die Übersichtlichkeit!!!

    Herzliche Grüße
    Elke

    PS: Die, die nach der Spende im Münchner Tierheim gefragt hat, ist mittlerweile erledigt!

    • Huhu Elke!
      Danke, danke, danke! Da werd ich ja gleich rot 😉
      Die Bewertungsfunktion musste ich erstmal außen vor lassen, weil sie momentan etwas fehlerhaft ist und mir mein Layout versaut. Sobald das behoben ist, wird sie auch wieder eingebaut.
      Wie, wen hast du denn erledigt? Ich hoffe, es gab keine Zeugen 😀

      Liebe Grüße
      Miriam

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