Folgende Teile umfasst die Artikelserie:
Teil 1/4: "So wird betrogen"
Teil 2/4: "So gehts richtig"
Teil 3/4: "Wie dagegen vorgehen?"
Teil 4/4: "Fazit?"
Kann ich jemals wirklich sicher sein?
Die schlechte Nachricht ist: Nein, ihr könnt niemals sicher sein, dass ihr nicht doch auf ein schwarzes Schaf hereinfallt. Weder beim seriösen Züchter, noch im Tierschutz. Dennoch lohnt die Suche zu eurem Wohl und dem Wohl des Tieres. Selbst, wenn ihr noch so viel Wissen habt, noch so viel recherchiert und noch so viele unterschiedliche Leute fragt. Es kommt leider durchaus vor, dass ein schwarzes Schaf schon jahrelang sein Unwesen treibt und auch andere Leute davon wissen, aber nichts sagen oder ihn gar noch decken.
Auch, wenn man als Liebhaber häufig wenig davon mitbekommt: Züchter untereinander sind sich nicht immer "grün". Manch einer startet laute Hetzkampagnen und streut Gerüchte, obwohl er selbst es ist, der Dreck am Stecken hat. Manche "Hetzkampagne" hat aber durchaus seine Richtigkeit. Nur, weil Viele mitmachen, muss noch lange nicht mehr als Neid und Ablenken von eigenen Fehlern dahinterstecken. Es kann also voll nach hinten losgehen, wenn man der Empfehlung eines anderen Menschen glaubt.
Auch hat man als Liebhaber oft wenig Wissen im Bereich Genetik, Linienzucht, Erbkrankheiten und die Verlässlichkeit von Zuchtdokumenten. Da kann es durchaus sein, dass der Stammbaum auf den ersten Blick stimmig aussieht, beim genaueren Hinsehen aber aus komplett erfundenen Angaben besteht – mit Absegnung vom ausstellenden Zuchtverein.
Aus eigener Erfahrung kann ich euch nur empfehlen, dass ihr zudem zwischen persönlicher Sympathie und Einschätzung der Seriosität eines Züchters strikt trennt. Es mag sein, dass ihr diesen Mensch durchaus als Freund bezeichnet und seine Pläne unterstützenswert findet: letztlich sind es aber Taten, die zählen. Und wer zeigt, dass er das Wohl der Tiere missachtet, kann noch so einer guter Freund, aber eben kein seriöser Züchter sein. Und ein seriöser Züchter muss nicht euer bester Freund sein, kann aber trotzdem seine Sache als Züchter hervorragend machen.
Abschreckende Einzelfälle oder roter Faden?
Jedem, der bis hierhin gelesen hat, ist klar: Papiere und Vereinszugehörigkeit allein sind nur die ersten Indikatoren, um seriöse Züchter von schwarzen Schafen zu unterscheiden. Auch zahlreiche Ausstellungserfolge sind noch lange kein Hinweis darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Es gab in der Vergangenheit nicht nur einen Züchter, der auf Ausstellungen abräumte und seine Tiere zuhause "unbemerkt" verwahrlosen lies.
Also ja: es gibt die "guten", die "mittelmäßigen" und die ganz unseriösen "Züchter" mit Vereinszugehörigkeit und Papieren. Auch, wenn durch diese Artikelserie vielleicht der Eindruck entsteht: es ist nicht die Regel, dass Käufer von Züchtern mit Papieren extrem über den Tisch gezogen werden. Das ist wohl eher der Ausnahmefall. Allerdings ein Ausnahmefall, der, wenn er bekannt wird, weite Kreise zieht und eine Menge Aufmerksamkeit erregt. Ich persönlich muss aber leider sagen, dass ich die Anzahl der für mich wirklich seriösen Züchter als eher gering einstufe. Allerdings setze ich auch sehr hohe Prioritäten.
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Ganz anders sieht da meiner Erfahrung nach die Verteilung bei Vermehrern ganz ohne Papiere aus: hier ist es eher sehr selten, dass man nicht über den Tisch gezogen wird oder ein vollkommen gesundes Tier erhält. Die Vermehrung der Tiere erfolgt in fast allen Fällen ohne Sinn und Sachverstand, ohne Vosichtsmaßnahmen und umfassende Gesundheitsvorsoge. Fehlendes Grundwissen, kleine bis große Lügen, verschwiegene oder aufgebauschte Informationen sind hier leider oft die Regel. Und viele Liebhaber fallen drauf rein, weil das Gegenüber "so sympathisch, ein guter Freund oder Mensch" ist. Solchen Leuten traut man es nicht zu, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Besonders dann nicht, wenn man sich in der Thematik der Erb- und Infektionskrankheiten, der selektiven Zucht und der Gesundheitsvorsorge nicht wirklich auskennt. "Kater auf Katze" kann schließlich Jeder, passiert sogar auch ganz unbeabsichtigt von allein 🙁 Ich vermute, der Unterschied liegt hier auch darin, dass Menschen, die sich gewissen Regelungen unterwerfen und sich die Mühe einer Vereinssuche und Catterygründung machen, in vielen Fällen achtsamer sind und ein ganz anderes Bewusstsein für die Problematiken und Schwierigkeiten einer Zucht haben.
Insgesamt würde ich aber auch sagen, dass es sich lohnt, viel Mühe in die Suche nach einem guten Züchter zu stecken. Wenn man eine Rassekatze möchte, die einen möglichst guten Start ins Leben hatte, kommt man ohnehin nicht darum herum.
Für alle anderen gilt: Wer es sich nicht zutraut, einen guten Züchter mit Papieren zu finden, geht eben ins Tierheim oder zu den zahlreichen Tierschutzvereinen und Pflegestellen und lässt sich dort vom zukünftigen Für-immer-Mitbewohner finden. Aber auch da ist Vorsicht geboten: viele schwarze Schafe sind leider schon lange mitten unter uns… Aber das ist ein anderes Thema für vielleicht einen anderen Blogartikel 😉
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Hallo
Echte Tierfreunde kaufen nie bei Züchtern sondern gehen immer zum Tierschutz/Tierheim.
Lasst euch von niemandem was anderes erzählen. Rassekatzen und Hunde dienen nur dem eigenen Ego.
S.Ries
Ein passender Kommentar, um zu verdeutlichen, dass nicht Jeder wirklich Ahnung hat von dem, wozu er eine Meinung hat.
Und nicht jede die eine Katzenseite hat, auch wirklich eine Tierfreundin ist.
Du musst nicht gleich beleidigend werden, wenn dir ein Kommentar nicht passt.
Dieser ganze Artikel wäre doch unnötig, gäb es niemanden der Rassekatzen/hunde kaufen will.
Dann gäb es auch keine Vermehrer, weil sie keine Kunden hätten.
Wo ein Markt ist, wird er bedient.
Solange Leute Rassekatzen/hunde wollen, und am besten das noch billig, wird sich an dieser Situation nichts ändern.
Und ich bin sicher, dir ist Tierwohl auch wichtiger als unbedimgt eine Rassekatze zu besitzen.
Und ein kleiner Satz am Schluß eines 4-teiligen Artikels, das es ja auch Tierheime und Tierscutz gibt, ist mir einfach zu wenig.
Beleidigend werde ich nicht. Dein Kommentar ist leider nur platte und zu kurz gedachte Stammtischparole. Im Tierschutz wird leider oft genau so beschissen wie beim Züchter/Vermehrer. Für mich gehören Tierwohl und seriöse Rassekatzenzucht genau so zusammen wie Tierschutz und Tierwohl. Leute, die billig "Rassekatzennachmache" wollen sind tatsächlich das Problem an der Sache. Sie machen sowohl seriösen Züchtern als auch dem seriösen Tierschutz die Arbeit und den Tieren das Leben schwer. Und rate mal, woher der Großteil der Tierschutztiere kommt: vom Vermehrer. Das ist nunmal leider so. Da hat man dann genau so wenig wie bei der Straßenkatze irgendwelche Infos oder Risikominimierungen, die man beim seriösen Züchter sehr wohl hat.
Die Artikelreihe und die ganze Problematik wäre nicht dann hinfällig, wenn keiner Rassekatzen kaufen würde – sondern erst dann, wenn es keine Erb- und Infektionskrankheiten geben würde, denen man vorbeugen kann/muss. Da dies aber (leider) nicht der Realität entspricht, ist das eine sehr realitätsfremde, rosawattebäuschen Aussage.