Wie machst du das? – Abwechslung im Speiseplan

Auch Katzen sollten ein wenig Abwechslung im Speiseplan haben: nicht, weil es für sie so furchtbar wichtig wäre, geschmacklich mal etwas anderes auszuprobieren, sondern um Mangel- und Überversorgung auszugleichen und Mäkeleien vorzubeugen. Der Großteil der Fertigfutter enthält teilweise Nährstoffe in zu geringer oder zu hoher Menge. Wer verhindern will, dass die Katze auf Dauer zu viel oder wenig bekommt, sollte zwischen 3-5 Futtermarken (nicht Sorten!) abwechseln. Das schmälert auch das Risiko, dass die Katze später ihr heißgeliebtes Lieblingsfutter verschmäht, wenn die Rezeptur verändert wird und dann plötzlich gar nichts mehr fressen will, weil sie schlicht nichts anderes kennt.

So gehen wir schon seit Jahren vor und vor der Umstellung auf die Rohfütterung gab es bei uns immer wenigstens 5 Marken im Wechsel. Wenn ich das auch anderen Dosis empfehle, bekomme ich oft die Frage gestellt, wie und in welchem Abstand ich genau die Marken wechsle. Dazu möchte ich in diesem Artikel etwas schreiben – es ist nämlich überhaupt gar nicht kompliziert und feste Zeiten müssen nicht eingehalten werden 😉

Abwechslung bei Fertigfutter

Wie ich bereits im Artikel zur Erziehung meiner Katzen geschrieben habe, dürfen meine Katzen recht viel allein entscheiden – unter Anderem auch, wie viel sie fressen möchten. Zu Zeiten, als bei uns noch ausschließlich Fertigfutter verfüttert wurde, habe ich bewusst immer mal etwas anderes gefüttert. Von Macs, Carny, Bozita über Lux, zu RopoCat, Om nom nom oder vielen anderen Marken war da alles dabei. Wann genau ich dieses oder jenes Futter gegeben habe, habe ich nie genau festgelegt.

Da meine Katzen es gewohnt sind, dass immer mal gewechselt wird, hatten sie auch nie Probleme, wenn ich zwischen zwei "Qualitäts-Stufen" gewechselt habe. Das kann man aber nicht bei allen Katzen machen, denn manche reagieren darauf mit Verdauungsproblemen, Bauchweh und Dünnpfiff. Es ist also eigentlich eher anzuraten, bei einer Qualitätsstufe zu bleiben und nur zwischen Futter in diesem Segment zu wechseln.

Bei so unempfindlichen Katzen wie meinen kann man auch dreimal am Tag andere Marken verfüttern. Je nachdem, welche Dose ich gerade geöffnet hatte, habe ich davon gegeben. Bei großen 800g-Dosen habe ich jeweils zu einer Mahlzeit ein Drittel gegeben, den Rest in eine Plastikdose und ab in den Kühlschrank. Natürlich muss man dann die nächste Mahlzeit vorher früh genug aus dem Kühlschrank holen und auf Zimmertemperatur erwärmen lassen: wer zu kalt füttert, riskiert Dünnpfiff 😉

Hat die Mahlzeit morgens sehr gut geschmeckt und ich merkte, dass auch mittags wahrscheinlich noch die gleiche Marke angenommen wird, gabs eben den Rest der Dose. War die Begeisterung morgens nicht so groß, habe ich auch mal zur nächsten Mahlzeit etwas anderes gegeben. So gab es durchaus Tage, da standen 2 Plastikdosen mit unterschiedlichen Futtern im Kühlschrank. Da man das Futter gut und gerne 2 Tage im Kühlschrank aufbewahren kann, war das kein Drama.

So konnte es also durchaus vorkommen, dass es drei unterschiedliche Marken am Tag gab oder auch nur eine. Je nachdem, wie meine Katzen drauf sind, gibt es dann auch mal 3 Tage lang das Gleiche, oder gar eine Woche oder vielleicht auch jeden Tag drei Marken – je nachdem, was ich auf dem Futterschrank herausangeln konnte oder wie die Katzen drauf sind.

Wichtig ist meiner Meinung nach dabei aber, dass ihr euch von euren Katzen nicht auf der Nase herumtanzen lasst: es gibt durchaus Katzen, die strikt darauf bestehen, zu jeder Mahlzeit etwas anderes zu wollen und die dann das angebotene Futter komplett verweigern. Sie hungern lieber und Mäkeln und Meckern, wenn es nicht nach ihrem Willen geht. Da müsst ihr dann vorsichtig sein, in wie fern ihr euch auf das Bauchgefühl eurer Katze verlasst. Es sollte auf keinen Fall so weit kommen, dass eure Katzen euch diktieren, was geht und was nicht.

Hier wird auch das gefressen, was vielleicht im Moment nicht so beliebt ist. Nur darum gebe ich ab und zu mal nach und entscheide mich, noch eine zweite Dose aufzumachen, wenn ich vorher gemerkt habe, dass es scheinbar nicht sooo toll ist 😉 Futter, das einmal im Napf landet, wird gefressen. Teilweise mit langen Zähnen und weniger Begeisterung, aber es muss nicht weggeschmissen werden – nur darum kann ich sagen "Heute morgen wars nicht so gut? Dann schau ich mal nach etwas Anderem."

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Abwechslung bei der Rohfütterung

Katze frisst Eintagsküken
Katze Janis frisst ein Eintagsküken

Im Grunde halte ich es auch bei der Rohfütterung nicht anders. Hier werden – wie wahrscheinlich im Großteil der Barf-Haushalte – alle paar Wochen 4-6 verschiedene Rezepte in großen Mengen hergestellt. Da wir erst seit ein paar Wochen größtenteils roh füttern, muss ich natürlich erst einmal ausprobieren, welche Fleischsorten meine drei Monster mögen. Also ist da durchaus auch mal eine Fleischsorte bei, die die Herrschaften "bäh" finden – auch da müssen sie durch 😉 Bei der nächsten Fleischbestellung werden dann eben andere Fleischsorten ausprobiert.

Ich mische die Rezepte einzeln. Für jede Fleischsorte wird also extra eine spezielle Mischung aus Innereien und Supplementen hergestellt: abgestimmt auf die jeweiligen Nährwertgehalte. Ich weiss, dass einige Barfer das anders machen: eine "Suppi-Sauce" für alle Rezepte. Für uns ist es aber momentan gut, so wie es ist und ich nehme den Aufwand für einigermaßen ausgewogene Rezepte gern in Kauf. Diese einzelnen Rezepte werden in kleine Portionen aufgeteilt, verpackt und eingefroren. Am Abend hole ich drei Mahlzeiten aus dem Froster und lasse sie im Kühlschrank auftauen. Dabei achte ich meist nicht so sehr darauf, welches Rezept genau ich aus dem Froster hole. So kann es vorkommen, dass es zu zwei Mahlzeiten das gleiche Rezept gibt und zu einer Mahlzeit etwas anderes, oder dass alle drei Mahlzeiten aus anderen Rezepten bestehen.

Zwischendurch gibt es trotzdem immer noch ein wenig Fertigfutter. Auch Eintagsküken, Mäuse, Hühnerklein, Hühnerhälse, Putenhälse oder Hähnchenschenkel stehen zusätzlich auf dem Speiseplan meiner Katzen. Küken gibt es etwa 1-2 Mal die Woche und Muffin freut sich riesig darüber – Tiffy und Kasi müssen wohl noch "auf den Geschmack" kommen 😉

Auch hier habe ich keine festen Zeiten oder Pläne, wann es was gibt. Bei uns gibt es also sozusagen eine "bunte Mischung".

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10 Kommentare

  1. Uns ist im Sommer 2021 eine Katze zugelaufen welche auf Grund der damaligen Corona-Lockerungen einfach ausgesetzt wurde….denn man wollte lieber in den Urlaub fahren und die Katze war im Weg. Lani (wie si von uns getauft wurde) bekam kurze Zeit später Nachwuchs …obwohl sie selber nicht älter war als 1 Jahr). Schon bei ihrem Einzug litt Lani unter starkem Durchfall…welcher sich nach langem, kostspieligen Weg, als Futtermittelunverträglichkeit herausstellte. Sie verträgt absolut nichts vom Huhn, Pute und Rind…nicht einfach da Futter zu bekommen (Exoten wie Känguru, Büffel und Co. sind oftmals nicht regelmässig erhältlich), gerade in den heutigen Zeiten. Ich rate daher jedem….verwendet nur eine begrenzte Anzahl von Tierarten da sonst schnell Grenzen erreicht sind falls eine Eliminationsdiät gemacht werden muss. Unsere Lani bekam vorher Rind, Huhn,Kaninchen,Pute,Ente,Fisch und Kalb….nun frisste sie Ziege und ab und an Känguru…Pferd mag sie leider nicht.

    • Hallo Katzenlady,
      du hast absolut recht: die exotischen Fleischsorten wie Känguru, Ziege, Strauß etc. sollte man im normalen Speiseplan besser nicht verfüttern. Nämlich genau aus dem Grund, den du beschreibst: ist eine Ausschlussdiät nötig, steht man sonst dumm da und hat nichts mehr, worauf man ausweichen kann. Das Problem liegt einfach darin, dass in Fertigfutter ohnehin viele „handelsübliche“ Fleischsorten verwendet werden – durchaus auch jene, die nicht deklariert werden. Huhn, Pute, Ente, Schwein, Rind, Pferd sind alles Fleischsorten, die genau deswegen regelmäßig bei Eliminationsdiäten rausfallen. Auch Kaninchen wird immer häufiger in normalem Futter verwendet und ist daher auch nicht zu gebrauchen, wenn man später herausfinden muss, was die Katze nicht verträgt.

      Es kommt bei einer Ausschlussdiät also extrem darauf an, was man vorher schon verfüttert hat. Dabei sollte man Exoten lieber nicht verfüttern. Sonst ist aber alles möglich im normalen Speiseplan. Und dazwischen kann man dann auch abwechseln, weil es ohnehin für einen Großteil der Katzen keinen Unterschied macht.

  2. Katzen brauchen keine Abwechslung, damit zieht man sich Mäkel Katzen und es regt zu übermäßigem fressen an. Denen würde auch Maus, Maus und Maus langen. Sie haben andere Mägen als Menschen, die Abwechslung brauchen.
    Ich gebe meiner EINE Sorte, die ihr schmeckt und ab und zu Barf.

    • Es ist genau das Gegenteil der Fall: Mit einseitiger Fütterung zieht man sich Mäkelkatzen heran. Je früher die Katze unterschiedliche Geschmäcker, Texturen und Geschmäcker kennenlernt, umso besser. Zusätzlich spricht noch ein Grund dafür: kein menschengemachtes Futter – Fertigfutter oder Rohfütterung – kann 100%ig ausgewogen sein. Mal ist von einem Nährstoff sehr viel enthalten, mal weniger. Allein schon die natürlichen Schwankungen in den Rohstoffen sorgen dafür, zusätzlich beigefügte Zusätze – Supplemente wie Leber, Fisch, Innereien oder Mineralstoffmischungen – kommen noch „on Top“. Auch diese können nicht garantiert mit dem Bedarf der Katze korrelieren. Allein schon, weil es zahlreiche Gründe gibt, die den Bedarf der Katze beeinflussen.

      Es stimmt, dass sie andere Mägen als Menschen haben. Aber das hat nichts damit zu tun.

      Liebe Grüße

  3. Ich habe seit neuem zwei Miezen und mich zuvor viel belesen und dann entschieden, wie in diesem Artikel beschrieben mehrere Sorten zu füttern. Allerdings sind Katzen im Allgemeinen ja recht empfindlich bei Futterumstellungen. Sollte man bei einigen Katzen dafür immer Stück für Stück die nächste Sorte untermischen, oder kann ich deine Art nachmachen und den Napf mal hiermit mal damit füllen, ohne Magenverstimmungen zu riskieren?

    Und noch etwas. Ab und zu stand dass viele verschiedene Futtermarken Allergien hervorrufen können. Weiß nicht was ich davon halten soll (und bisher habe ich noch keinen guten Tierarzt gefunden, bei dem ich nachfragen könnte…). Hast du dazu Wissen oder Erfahrungen gesammelt?

    • Hallo Marie,
      dass Katzen allgemein empfindlich sind bei Futterumstellungen ist nicht korrekt. Aber es gibt durchaus Exemplare bei denen das zutrifft. Ob deine Katzen dazugehören, musst du „leider“ selbst ausprobieren. Theoretisch könntest du zu jeder Mahlzeit was anderes anbieten oder die einzelnen Portionen sogar mischen. Ob deine Katzen das vertragen hängt meiner Erfahrung nach auch sehr stark davon ab, wie die Abwechslung in der Vergangenheit aussah. Letztlich wirst du ums Probieren nicht herumkommen. Sollte sich herausstellen, dass deine Katzen tatsächlich empfindlich sind, wechselst du vielleicht nur alle paar Tage oder einmal in der Woche, einmal alle zwei Wochen etc.

      Dass verschiedene Futtermarken Allergien hervorrufen können ist ebenfalls nicht korrekt. Es sind Inhaltsstoffe – vielmehr die Proteine / Aminosäuren in ihnen – die Allergien hervorrufen. Manchmal im Zusammenhang mit gesundheitlichen „Vorgeschichten“ bei den Katzen. Wichtig ist also nicht, welche Marke auf der Dose steht, sondern was drin ist. Und das kann bei verschiedenen Marken das selbe sein.

      Liebe Grüße
      Miriam

  4. Toller Beitrag! 🙂
    Beschäftige mich gerade auch viel damit, weil in 1 Woche zwei Fellnasen bei mir einziehen und bin dadurch auf den Beitrag gestoßen.
    Würde hochwertiges Nassfutter füttern, auch ca 4-5 Marken abwechselnd.
    Wie viel Proteinquellen/Sorten wäre artgerecht? Sind max 5 in Ordnung- z.B Huhn, Pute, Rind, Kaninchen, Ente? Oder ist das schon zu viel?

    Liebe Grüße

    • Huhu Marleen,
      je mehr Abwechslung, desto besser. Wenn die Tiere es vertragen, kannst du so viele verschiedene Marken füttern, wie dir in die Finger kommen. Ich persönlich empfehle aus verschiedenen Gründen Abwechslung zwischen mindestens drei unterschiedlichen Marken (nicht Sorten!) im Monat.

      Allerdings macht es Sinn, die ersten Tage bis Wochen nach dem Umzug erstmal gewohntes Futter zu verfüttern und dann erst langsam umzustellen. So ein Umzug ist auch immer Stress, der auf die Verdauung und Gesundheit schlagen kann. Neues Futter kann dann zusätzlich etwas durcheinander bringen. Gewohntes Futter bringt zudem auch ein wenig "nicht alles ändert sich"-Gefühl für die Tiere mit. Das kann Sicherheit geben, wenn alles andere rundherum sich stark verändert.

      Viel Spaß mit deinen neuen Mitbewohnern 😉

  5. Hallo, ich hab da mal eine Frage zur Fütterung. Ich habe 2 Katzen, Feli und Shaki, 8 und 9 Monate aus dem Tierheim. Beide sind jetzt seit 7 Wochen bei uns und haben nach der Eingewöhnung zusammen 700-800g Nassfutter verteilt auf 4 Mahlzeiten zusammen vertilgt. Serviert wurde Feringa, Animonda carny, Macs, GranataPet ….. Seid Vorgestern fangen sie an zu mäkeln, oder besser gesagt haben sie auch davor schon langsamer gefressen. Gestern und heute habe ich einiges weggeschmissen 🙁 Ich habe bei jeder Mahlzeit die Sorte gewechselt, will ja nicht das sie Mäkelkatzen werden. Jetzt liest man ja oft das man das Fressen nach einer halben Stunde wegstellen soll, aber Feli inhaliert normal und Shaki ist ein richtiger Häppchenfresser, er würde so noch weniger fressen.Ich schätze Feli gerade auf höchstens 200g und Shaki wenn es hoch kommt auf 100g. Also Essen stehen lassen?

    • Huhu Andrea!
      Ja, ich würd das Futter dann auch stehen lassen. Normalerweise sind Katzen ja Häppchen-Fresser und gehen über den Tag verteilt öfter mal für kleine Mahlzeiten an den Napf. Das mit dem Fressen wegstellen kann bei mäkeligen Katzen helfen, ist aber kein „Muss“ und wirkt auch nicht bei allen Katzen. Vielleicht kannst du ihnen das Futter mit Bierhefe, Thunfischpulver oder Ähnlichem schmackhafter machen.

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