Rezension zum Buch „Wenn meine Katze Probleme macht“

[veraltet]

Im Falle von Verhaltensstörungen oder sonstigen Problemen im Katzenhaushalt ist guter Rat Gold wert. Es gibt viele Wege, mit Problemen umzugehen: manche davon helfen kurzfristig, manche gar nicht und manche packen das Problem bei der Wurzel, sind aber aufwändiger. Leider sind sich viele Katzenhalter nicht darüber bewusst, wie man Katzen artgerecht hält oder Probleme sanft und nachhaltig aus der Welt schafft. Um sich zu informieren, kann die Lektüre eines guten Buchs helfen.

Heute möchten wir euch eines dieser Bücher vorstellen, dass sich mit Problemen im Katzenhaushalt befasst.

Infos zum Buch:
Titel: "Wenn meine Katze Probleme macht"
Verlag: Kosmos
Autorin: Denise Seidl
Preis: 12,95€
ISBN: 978-3-440-11399-8
Seitenzahlen: 121 Seiten
Erscheinungsjahr: 2008
Hardcover

Inhalt und Aufmachung

Das Buch hat einen farbigen Hardcover-Einband mit Foto. Die Schrift ist schwarz auf weißem, teilweise gelben Hintergrund gehalten. Insgesamt wird der Text durch 107 passende Farbfotos, 1 Tabelle und 11 verschiedene Checklisten aufgelockert. Grafiken, Bildunterschriften und Tipps sind durch gelben Hintergrund hervor gehoben. Die Überschriften sind in schwarzer Fettschrift gehalten, Zwischenüberschriften in blau. Die einzelnen Kapitel werden durch eine Doppelseite mit Foto, Kapiteltitel und einem kurzen Einleitungstext optisch voneinander getrennt.

Das Buch lässt sich in 6 Kapitel einteilen. Kapitel eins umfasst 26 Seiten und trägt den Titel "Machen Sie sich katzenfit". In diesem Kapitel geht es um Grundbedürfnisse der Katze, Haltungsbedingungen und das Thema Zusammenführungen. Der Unterschied in der Haltung von Freigängern und Wohnungskatzen wird erklärt und die Zusammenführung zwischen Katzen und Katze und Hund wird beleuchtet.

Die folgenden 20 Seiten bilden das zweite Kapitel. Hier wird erklärt, was "normales" Verhalten ist und wie es sich von Verhaltensstörungen unterscheiden lässt. Die Autorin beschreibt, wie Stress entsteht und wie man Verhalten zielgerichtet beeinflussen kann. Kapitel drei hat den interessanten Titel "do you speak cat?" und füllt 13 Seiten. Dieses Kapitel bringt dem Leser näher, wie Katzen ihre Stimmung ausdrücken, wie man mit Kratzen an "verbotenen" Gegenständen umgeht und erklärt die Körper- Laut- und "Geruchssprache" der Katze.

Um Aggression und Angst geht es im vierten Kapitel. Die 15 Seiten dieses Abschnitts befassen sich damit, warum Katzen Aggression zeigen, wie man als Halter damit umgeht und vor allem auch, wie man dieses Verhalten zielgerichtet abstellt. Die nächsten 19 Seiten – das fünfte Kapitel – befassen sich mit einem der häufigsten Probleme bei Katzen: der Unsauberkeit. Die Ursachen werden ausführlich und nachvollziehbar erklärt und es werden wertvolle Tipps gegeben, wie man der Katze helfen kann.

Kapitel sechs erstreckt sich auf 15 Seiten. Unter dem Titel "Jäger und Feinschmecker" erklärt die Autorin, wie und was von Katzen gejagt wird. Ebenso wird kurz erläutert, wie die Katze ihre Beute frisst. Die folgenden 7 Seiten geben Tipps zum Weiterlesen. Es ist eine Danksagung, sowie nützliche Adressen, ein Autorenprofil und Werbung für Royal Canin Futter abgedruckt.

Was mir an diesem Buch gefällt

Die Checkliste "Sind Sie katzenfit?" spricht wichtige und grundlegende Punkte an. Diese Grundlagen und ihre Wichtigkeit werden auch im Text noch einmal erklärt, ebenso wie die möglichen Folgen, wenn man diese Punkte nicht beachtet. Die Autorin macht klar, dass Freigänger nur kastriert und gechippt hinaus gelassen werden sollten. Sie räumt mit dem Mythos "eine satte Katze jagt nicht" auf und erklärt ebenso, dass Kitten nicht vor der 12ten Woche von Mamakatze und Geschwistern getrennt werden sollten.

Sehr interessant und aufschlussreich fand ich den Vergleich zwischen dem Leben und den Beschäftigungsmöglichkeiten von Wohnungs- und Freigängerkatzen. Es wird klar, dass es Wohnungskatzen eben nicht reicht, ab und zu mal zu spielen, die Näpfe zu füllen und die Katzentoilette zu reinigen. Es werden gute Tipps gegeben, wie man mit Katzen richtig spielt, auch auf die verschiedenen Lebensstadien (Kitten, Senior) wird dabei noch einmal gesondert eingegangen.

Die Autorin erklärt sich in mehreren Abschnitten des Buch deutlich dafür, Katzen kastrieren zu lassen. Es wird anschaulich erklärt, welche Faktoren Einfluss auf das Verhalten der Katze haben. Auch die Thematik "Einzelkatze" findet in dem Buch Platz: es wird erklärt, wann und warum Katzen zu Einzelgängern werden und dass Wohnungskatzen immer mit Artgenossen zusammen leben sollten.

Um dem Leser bei Zusammenführung und Partnerwahl zu helfen, ist die Checkliste "Beurteilen Sie Ihre Katze" recht hilfreich. Auch die Checkliste "Stresstest für die Katze" hilft, sich ein wenig in die eigene Katze hinein zu fühlen. Die Erklärungen und Lösungsansätze im Aggressions-Kapitel sind meiner Meinung nach gut gelungen. Die Möglichkeiten mit der Angst vor der Transportbox, fremden Gegenständen oder Familienmitgliedern umzugehen sind kurz und gut und beschreiben zielgerichtete Gegenmaßnahmen.

Das Kapitel über Unsauberkeit erläutert Ursachen, Problemlösungen und das Katzenklo-Management leicht verständlich und teilweise sehr ausführlich. Auch die Frage "Was tun, wenn die Katze markiert?" wird angesprochen – ein Thema, das leider viele solcher Bücher außen vor lassen. Ebenso ein Thema, das sonst eher wenig angesprochen wird: "Wie gehe ich mit Beutegeschenken meiner Katze um?" wird ebenfalls thematisiert. Weitere Pluspunkte für mich sind es, dass sich die Autorin gegen vegetarische/vegane Ernährung der Katze ausspricht und auch gegen die Unsitte, Glöckchen an Halsbänder zu machen. Ebenso spricht sie sich gegen die verbreitete Methode Katzen eine zeitweise Nulldiät beim Abnehmen zu "verschreiben" aus.

Eine kleine Liste mit Giftpflanzen hilft, die eigene Wohnung etwas katzensicherer zu machen.

Was mir an diesem Buch nicht gefällt

Es gibt nicht viele Punkte, die mich an diesem Buch stören. Diese Punkte sind aber leider teilweise recht schwerwiegende. So wird in dem Buch das Tragen von Halsbändern, die regelmäßige Entwurmung und das Verfüttern von "fettarmen Light-Produkten" an übergewichtige Katzen propagiert. Die Autorin empfiehlt Trockenfutter als ideale Ernährung, auch wenn sie ein paar Seiten vorher darauf hingewiesen hat, dass Katzen reine Fleischfresser wären.

Ebenso wird empfohlen Kitten zu erwachsenen Katzen zu setzen, damit diese sich "nicht in der Rangordnung bedroht fühlt". Ebenso wird erklärt, dass Neuankömmlinge in der Rangordnung generell unter der alteingesessenen Katze stünden. Wer sich bereits mit dem Sozialverhalten und der Rangordnung bei Katzen auseinander gesetzt hat, weiss, dass diese beiden Aussagen so nicht richtig sind und ganz schön "nach hinten losgehen" können.


Fazit für mich:

Das Buch ist bei den üblichen Problemen im Katzenhaushalt eine gute Hilfe. Die Probleme, ihre Ursachen und Lösungen sind präzise, deutlich und sachlich beschrieben. Für viele Katzenhalter wird es eine gute Hilfe sein, um zu verstehen, warum die Katze ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt. Wenn man von den Tipps zur Ernährung und Rangordnung absieht, ist das Buch meiner Meinung nach fast durchgehend brauchbar. Erfahrene Halter werden allerdings kaum etwas Neues finden. Wir empfehlen dieses Buch vor allem Neulingen oder Jenen, die es werden wollen. Mit den Tipps darin kann man so manches Problem lösen oder gar im Vorhinein ganz umgehen.

Mein Fazit in Kürze
Denise Seidl, "Wenn meine Katze Probleme macht", 1. Auflage, Preis 12,95€
Optik & Struktur
 
Lesefreundlichkeit
 
Recherche
 
für Problemfälle, für Anfänger und Fortgeschrittene

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5 Kommentare

  1. Hallo,
    Ja er hat an die wand im wozi markiert, wieder im kaklo d kleinen so etwas habe ich noch nie gesehen! Gründlich mit enzymentferner gereinigt. Hoffe er hört damit auf, wenn d kl morgen ausziehen, wir wollten sie eigentlich erst nach Weihnachten abgeben.
    Lg
    Anna

  2. Hallo nochmal,
    Er hat ins not katzenklo gepinkelt, falls d kl doch mal ins Schlafzimmer ausbücksen. Eine kleine quadratische Wanne aus plastik, vielleicht weißt du ja was ich mein. Direkt vor der kommode.ich hatte schon den Eindruck, dass er markiert, sein Hinterteil war doch erhaben u er hat mit dem Schwanz gezuckelt, normalerweise marki3rt er mit zuckelschwanz trocken, auf dem Boden war auch eine lache, kann es sein, dass das pipi einfach vom Rand gespritzt ist?
    Denn normalerweise geht er auch ganz normal auf das kleinen katzenklo am Anfang habe ich ganz kl schachteln genommen, da ging dann knapp sein Hinterteil rein.
    Lg
    Anna

  3. Hallo,
    Danke für die schnelle Antwort.
    Die Pflaume liegt hier ganz entspannt auf dem Sofa neben mir, 40 cm von den kitten entfernt, nachdem er ausgiebig an ihrem popo und dem Rest geschmuggelt hat.
    Er schläft bei uns im Bett unter der decke öd macht sich auf d decke breit, dann leckerchen. Klar, als sie noch unselbstst waren kamen d beiden zu kurz aber jetzt müsste er eigentlich zufrieden sein, jetzt schnürt er.
    Was soll ich denn davon halten??
    Lg
    Anna

  4. Hallo,
    Großes Problem meine Kater sind 9 ich habe 2verwaiste Kätzchen m d Flasche großgezogen jetzt knapp 10 Wochen, jetzt sind sie voll aktiv zuerst haben sich meine Kater zurückgezogen seit dem das schlafzimmer für d kleinen tabu ist hat sich d Lage entspannt, sie kommen wieder ins Wohnzimmer. Hugo hat gestern entspannt geschlafen u d kitten haben sich an ihn gekuschelt. Gestern hugo zum ersten mal markiert u zwar senkrecht. Wird er damit aufhören wenn d kleinen ausgezogen sind?
    Wird er wieder markieren wenn sie noch bleiben. Ich werde sie dann nicht selbst vermitteln können sondern ins Tierheim bringen müssen, hier gibt es ein sehr gutes.
    Ich freue mich auf deine Antwort.
    Lg
    Anna

    • Huhu Anna!
      Ob dein Kater nach dem Auszug der Kitten wieder mit dem Markieren aufhört, kann wohl Keiner so genau sagen. Es könnte gut sein, allerdings ist es auch möglich, dass er sich weiterhin so unsicher fühlt, dass er das braucht. Ebenso kann Keiner sagen, ob er es weiterhin tut, wenn die Kitten bleiben. Ich persönlich würde versuchen, um jetzt viel so Sicherheit, Liebe, Aufmerksamkeit, genug Ruhe und sichere Rückzugsorte zu schaffen, wie es nur geht.

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