So unterschiedlich die Tricks im Clickertraining mit Katzen sind, so unterschiedlich wie unsere Katzen sind, so unterschiedlich können auch die Trainingsmethoden sein. Wichtig im Clickertraining sind möglichst einfach nachzuvollziehende Trainingsschritte, damit die Katze nicht frustriert oder überfordert wird.
Man unterscheidet grob gesagt zwei Arten von Tricks und mit ihnen zwei verschiedenen Methoden, diese einzuüben.
Natürliche Verhaltensweisen der Katze als Trick
Besonders zu Anfang sollte man im Clickertraining jene Verhaltensweisen zu Tricks nutzen, die die Katze natürlicherweise schon zeigt: sitzen, hinlegen, mit Nase oder Pfoten anstubsen oder Miauen. Solche Tricks sind besonders einfach, bringen Spaß, schnelle Erfolgserlebnisse und machen den Einstieg ins Clickertraining für beide Seiten angenehm. Je einfacher die Tricks zu Anfang sind und so wenig Frust die Katze hat, umso mehr steigt die Motivation, das Training langfristig durchzuhalten. Oft zeigt die Katze diese Verhaltensweisen schon von sich aus, es muss beim Training nur noch gefördert und ausgebaut werden, was für Katze und Trainer meist ohne große Schwierigkeiten verbunden ist.
konstruierte Verhaltensweisen als Trick
Manche Tricks entstehen nicht aus den natürlichen Verhaltensweisen der Katze, beispielsweise das durch-den-Reifen-springen, Gegenstände, Farben oder Motive unterscheiden oder den Lichtschalter betätigen. Das Trainieren solcher Tricks ist in der Regel erst dann ratsam, wenn die Katze bereits Erfahrungen im Clickertraining hat, sie sind also etwas für "Fortgeschrittene". Um die Katze zu solchen Verhaltensweisen zu leiten, sollte das Training schrittweise aufgebaut werden.
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Trainingsmethode: angebotenes Verhalten fördern und ausbauen
Natürliche Verhaltensweisen werden von der Katze oft schon von sich aus angeboten und müssen nur noch verstärkt werden: werden sie von der Katze gezeigt, werden sie entsprechend belohnt und gefördert. Nach wenigen Wiederholungen sollte die Katze dieses Verhalten zuverlässig zeigen und auf ihre Belohnung warten. Werden die Wiederholungen sicher ausgeführt, können Codeworte und Handzeichen eingeführt werden. Nicht jede Katze zeigt verschiedene Verhaltensweisen von sich aus, dann sollte das sogenannte "shaping" eingesetzt werden, um die Katze zum erwünschten Verhalten anzuleiten.
Trainingsmethode: Schritt-für-Schritt – "Formen" oder "Shaping"
Komplizierte Tricks sollten Schritt-für-Schritt eingeübt werden. Aber auch einfachere Tricks können je nach Erfahrung der Katze ein schrittweises Training erfordern. Hierbei kommt das sogenannte "Formen" oder "Shaping" (englisch für "formen") zum Einsatz: Der Trick wird in mehrere kleine Tricks eingeteilt, die letztlich alle zusammen zum erwünschten Verhalten führen. Diese einzelnen kleinen "Teiltricks" werden aufeinander aufbauend eingeübt und auch entsprechend belohnt.
Durch diese leichteren Teilschritte ist es für die Katze einfacher, den Trick zu verstehen und durchzuführen. Überforderung und Frust werden vermieden. Erst, wenn der erste Teil verlässlich ausgeführt wird, geht man zum zweiten Teil des Tricks über usw., bis letztlich der gesamte Bewegungsablauf beherrscht wird. Auch einfachere Tricks müssen manchmal derart schrittweise eingeübt werden, nämlich immer dann, wenn die Katze nicht versteht, was der Mensch von ihr erwartet bzw. wenn sie ein erwünschtes Verhalten nicht von sich aus zeigt. Für weniger neugierige, unerfahrene oder ängstliche Katzen kann diese Methode auch bei eher leichten Tricks nötig sein.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!