Verfüttern von Futtertieren: abgefahren, artgerecht oder Tierquälerei?

Mancher Katzenhalter bietet seinen Katzen neben den (rohen) Hauptmahlzeiten auch Eintagsküken, Ratten, Mäuse oder andere Futtertiere an. Und nicht selten stößt diese Fütterungsmethode auf Ablehnung, Unverständnis oder gar Entsetzen bei anderen Menschen. Oft steckt hinter angewiderten Reaktionen auch eine geballte Menge an Unwissenheit. Mit diesem Artikel versuche ich, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und die Hintergründe dieser Thematik ein wenig mit Fakten zu beleuchten.

Warum überhaupt Futtertiere verfüttern?

Mittlerweile wünschen sich viele Katzenhalter eine natürlichere Ernährungsweise für den eigenen Stubentiger. Dazu kann neben der Verfütterung von rohen Mahlzeiten oder hochwertigem Nassfutter auch das Verfüttern von Futtertieren wie Eintagsküken, Mäusen, Ratten oder anderen Nagern gehören. All diese Tiere entsprechen (weitgehend) der natürlichen Beute der Katze und können zusätzlich zu den Hauptmahlzeiten als gesunder und artgerechter „Snack“ dienen. Die Verfütterung von Futtertieren ist nicht jedermanns Sache und viele Katzenhalter schrecken zum Einen wegen der optischen Gesichtspunkte als auch wegen moralischen Punkten davor zurück.

Abgesehen von Katzen fressen natürlich auch andere Heimtiere Futtertiere – allen voran beispielsweise Schlangen. Hier ist der moralische Aspekt weitaus ausgeprägter: manche Schlagen verweigern totes Futter und fressen nur lebende Futtertiere. Abgesehen von diesen speziellen Fällen jedoch ist es nicht erlaubt, Wirbeltiere lebendig zu verfüttern.

Woher stammen die Futtertiere?

Wie so oft im Leben gibt es auch bei der Herkunft der Futtertiere eklatante Unterschiede. Teilweise stammen Mäuse, Ratten und andere Nager von privaten Haltern, teilweise aus regelrechten „Zuchtfarmen“ und teilweise aus den hauseigenen Zuchtstätten von Tierfachmärkten. Auch innerhalb dieser Gruppen gibt es natürlich große Unterschiede: mancher Züchter legt sehr großen Wert auf die gesunde und artgerechte Haltung der Futtertiere bis zu ihrem Tod, mancher „Produzent“ weniger. Es ist also angeraten, sich vor dem Kauf der Futtertiere einmal genauer über deren Herkunft zu erkundigen.

Eintagsküken stammen aus der Legehennenzucht. Es sind die männlichen Küken, die dort sozusagen als „nicht benötigt“ aussortiert werden. Da sie keine Eier legen können, lohnt es sich für die Betriebe nicht, sie lange am Leben zu lassen – so brutal es sich auch anhört.

die rechtliche Lage zur Haltung und Tötung von Futtertieren

Zunächst einmal gilt zu sagen, dass das Tierschutzgesetz – welches die entsprechenden Vorschriften vorgibt – keinen Unterschied zwischen Heimtier und Futtertier kennt. Das Tierschutzgesetz besagt, dass keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden dürfen. Das Verfüttern an andere Tiere jedoch wird hier als „vernünftiger Grund“ angesehen [1].

Ein Unterschied jedoch wird bei der Herkunft der Futtertiere – und damit deren Haltung – gemacht. Züchter, die ihre Futtertiere gewerblich züchten, also die Tiere verkaufen und Gewinn machen möchten, müssen andere Bedingungen erfüllen als private Züchter. Private Züchter sind verpflichtet, die Futtertiere wie normale Heimtiere zu behandeln, ihnen dementsprechend artgerechte Unterbringung, Ernährung und Beschäftigung anzubieten. Für das Töten der Futtertiere müssen sie entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten haben, überprüft wird dies jedoch nicht.

Züchter, die im gewerblichen Maße Futtertiere halten und töten sind verpflichtet, einen Nachweis über entsprechende Kenntnisse zur Betäubung und Tötung vorzulegen. Allerdings sind sie nicht verpflichtet, die Futtertiere ähnlich wie Heimtiere zu halten. Hier reichen minimalste Bedingungen, wie sie beispielsweise auch für die Haltung von Versuchstieren gelten (siehe „Quellen und weitere Infos“). Die Tiere werden meist in den sogenannten „Makrolonkäfigen“ gehalten – einfache Plastikwannen mit Gitter- oder Plastikdeckeln. Sie sind platzsparend aufzustellen und bequem zu reinigen, die Haltung darin ist jedoch für die Tiere meist weniger als artgerecht.

Die Tötung der Futtertiere ist nur unter Betäubung oder – sofern diese nicht erfolgt/erfolgen kann – unter Vermeidung von Schmerzen zugelassen. Durch die Methode der Tötung dürfen im Fleisch des Futtertieres keine Rückstände zurückbleiben, damit ist die Verwendung mancher Medikamente, Narkotika und manchen chemischen Mitteln ausgeschlossen. Zugelassen sind die Tötung durch Genickbruch und das Vergasen mit Co2, wobei Letzteres wohl die gängigste Methode ist [1]. Bei sachgemäßem Umgang mit Co2 kann die Tötung durch Vergasung weitestgehend schonend ablaufen, unter bestimmten Umständen kann dieser Tod für die Tiere aber auch mit Stress, Schmerzen und Leiden verbunden sein [7].

Gasrückstände in den Futtertieren?

Wichtig ist zu wissen, dass das Vergasen mit Co2 keine Rückstände im Futtertier hinterlässt! Co2 steht für „Kohlenstoffdioxid“ – es ist auch in unserer Atemluft und in unserem Blut enthalten und wird als „Sprudelgas“ für Mineralwasser eingesetzt. Wird eine bestimmte Konzentration an Kohlendioxid in der Atemluft überschritten – die Küken sitzen dabei ja in einem geschlossenen Behälter – verdrängt das Co2 den Sauerstoff in der Luft: Bewusstlosigkeit und Atemstillstand treten ein. Bei entsprechend hoher Dosierung tritt der Tod augenblicklich ein.

Durch diese Art des – platt gesagt – „Erstickens“ bleiben keine Rückstände im Futtertier. Auch Nutztiere, welche zum menschlichen Verzehr „verarbeitet“ werden, werden nicht selten mit Co2 betäubt/getötet.

Leben und Sterben von Eintagsküken

Katze riecht an Eintagsküken
Kater Muffin riecht am Eintagsküken

Weibliche Hühner werden in der Industrie zum Eierlegen oder als Masthähnchen „gebraucht“ – die männlichen Vertreter ihrer Art können keine Eier legen und „taugen“ größtenteils auch als Masthähnchen nichts – sie sind also „über“. Aus diesem Grund werden sie bis zu einem Alter von einem Tag einfach „entsorgt“. So gesehen haben sie also kein Leben, nur einen Tod. Und der ist oft alles andere als „barmherzig“.

Der – unter bestimmten Vorraussetzungen – gnädigste Tod findet hierbei durch einfaches Vergasen mit Co2 statt – in einen Plastikbehälter kommen einige hundert Küken, der Deckel wird geschlossen und mithilfe eines Schlauches wird das Gas eingeleitet. Da diese Prozedur jedoch nicht immer gut vorbereitet wird und vorschriftsmäßig abläuft, kann es passieren, dass sich die Tiere beim Warten auf den Tod gegenseitig durch ihr Körpergewicht ersticken. Nicht selten soll auch die Methode des „Musens“ oder „Schredderns“ (im sogenannten „Homogenisator“) angewendet werden: die Tiere werden in nicht wenigen Fällen noch bei lebendigem Leib in eine Art großen Mixer geworfen und so zu einem Brei „vermantscht“ *. Über 60 Millionen männliche Küken pro Jahr sollen so jährlich ihren verfrühten Tod finden.

Der so produzierte „Kükenbrei“ landet dann als Tiermehl beispielsweise im Katzenfutter, egal, ob Nass- oder Trockenfutter. Die vergasten Küken werden werden als Futtertiere verkauft.


* Wer gern einmal sehen möchte, wie „Huhn und tierische Nebenerzeugnisse“ hergestellt werden, kann sich dieses Video zu Gemüte führen. Aber bitte Vorsicht!: das Video ist zwar kurz, dafür nicht weniger schlimm!

Was muss ich bei der Verfütterung von Futtertieren beachten?

Da die heutigen Futtertiere nicht so aufgezogen, behandelt und getötet werden wie die wildlebenden Beutetiere der Katze ist eine ausschließliche Fütterung von Futtertieren nicht angebracht. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist eine andere, auch die eine eventuelle Medikamentenbelastung ist der Grund dafür, dass „normale Futtertiere“ aus dem Fachhandel sich nicht als langfristige ausschließliche Ernährung für die Katze eignen. Hierzu müssten speziell aufgezogene Tiere verfüttert werden – dies scheitert jedoch in der Regel an zu wenig erreichbaren Bezugsquellen und den Preisen, die eine solche Aufzucht mit sich bringt (siehe auch Fütterung nur mit Futtertieren – geht das?).

Möchte man seinen Stubentigern ab und zu ein Futtertier gönnen, sprechen jedoch keine gesundheitlichen Aspekte dagegen. Bereits junge Kitten können – sobald sie feste Nahrung zu sich nehmen, also etwa der 4ten bis 6ten Lebenswoche – solche Futterergänzungen erhalten. Wichtig ist, dass diese Futtertiere nur roh angeboten werden, denn erhitzte Knochen splittern und können Verletzungen verursachen.

muss ich beim Küken den Dottersack ausdrücken?

Oftmals wird empfohlen, den Dottersack von Eintagsküken auszudrücken, da eine Überversorgung mit Vitamin A bei regelmäßigem Verzehr befürchtet wird: Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, dass sich in der Leber der Katze auf die Dauer „sammelt“ und so zu Überversorgung und gesundheitlichen Schäden bei der Katze führen kann. Sie scheidet nur sehr geringe Mengen über den Urin aus [2] und kann dementsprechend schnell überversorgt werden.

Tatsächlich aber ist eine Überversorgung mit Vitamin A bei der regelmäßigen Fütterung normaler Mengen von Eintagsküken kein Problem. Erst eine extreme Überversorgung über sehr lange Zeit hinweg kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Bei einer Untersuchung zeigten sich über einen Zeitraum von 3 Jahren mit einer Versorgung von 1 bzw. 2 Millionen I.E. (Normalbedarf der Katze: 75-700 I.E.) keinerlei Vergiftungserscheinungen [3]!

Rechenbeispiel: Vor allem Eigelb und Leber des Eintagskükens enthalten relevante Mengen Vitamin A. Die Leber eines Eintagskükens wiegt durchschnittlich zwischen 0,89g und 1,1g, der Dottersack ca. 5,1 – 8,3g [9]. Wobei sie 0,002-0,01mg (Leber, Ø0,006mg) bzw. 0,0034-0,0077mg (Dottersack, Ø0,0056mg) Vitamin A enthalten sollen („blue units“ wurden hier wie 0,58IE=0,000174mg berechnet [10,11]). Leber und Dottersack zusammen – der Einfachheit halber zählen wir das hier als „ganzes Küken“ – enthalten also 0,0054-0,0177mg Vitamin A.

Die NRC setzt als täglichen Vitamin-A-Bedarf pro Kilogramm Körpergewicht bei der Katze 82IE (=0,024mg) an, als Höchstgehalt 8230IE (=2,47mg) pro Katzenkilo [8]. Um den Bedarf der Katze nur allein mit Küken zu erreichen, wären 1,3-4 Küken (ohne Dottersack 2,4-12 Stück) pro Kilogramm Körpergewicht der Katze nötig. Um an den Höchstgehalt zu kommen, müssten pro KG Gewicht 139-457 Küken verfüttert werden (ohne Dottersack 247-1235 Stück) – pro Tag und pro Kilogramm Körpergewicht der Katze!.

Selbst, wenn man annimmt, dass zusätzlich noch Rohfleischmahlzeiten mit einem Gehalt von 5% Leber (bei 25-50g Mahlzeit pro Kilo Katze sind das 1,25g-2,5g) mit dem höchsten Vitamin-A-Gehalt (Lammleber, 100g=51.477IE [12], dementsprechend 0,19-0,39mg Vit A) verfüttern würde, wäre theoretisch erst bei einer Anzahl von 117-422 Küken die Höchstgrenze pro Kilogramm Körpergewicht und Tag erreicht. Ohne Dottersack könnten der Katze pro Kilo Gewicht und Tag zusätzlich 208-1140 Küken verfüttert werden.

Fazit: Dottersack ausdrücken aus Angst vor einer Vit-A-Überversorgung?

Einerseits ist es selbstverständlich alles andere als angeraten oder realistisch, derart extreme Mengen Küken an die Katze zu verfüttern (man bekäme selbst mit Stopfen nicht genug in die Katze). Dennoch sollte aus diesem Beispiel klar werden, dass das Ausdrücken des Dottersacks bei einer realistischen Anzahl an Küken nicht notwendig ist. Selbst bei 1-3 Küken pro Tag ist für die Katze also kaum eine Gefährdung durch eine Vitamin-A-Überversorgung zu erwarten.

Auf was muss ich bei der Verfütterung von Futtertieren einstellen?

Katze riecht an getrocknetem Fisch
Kater Muffin traut den getrockneten Sprotten nicht ganz über den Weg 😉

Wer zum ersten Mal Futtertiere verfüttert, sollte sich auf interessante, ungewöhnliche und teilweise auch abstoßende Bilder – je nach Einstellung – gefasst machen. Manche Katzen können mit ganzen Futtertieren nichts anfangen. Besonders manche Wohnungskatzen sind nach Aufzucht und Gewöhnung an Fertigfutter nicht (mehr) an den Anblick eines ganzen Beutetieres gewöhnt. So kann es passieren, dass die Katze bei der ersten Begegnung mit dem Futtertier gar nicht weiss, was sie damit anfangen soll. Hier kann es helfen, die Tiere an- bzw. aufzuschneiden bzw. zu zerkleinern (beispielsweise im Mixer).

Als Tipp: wer die Futtertiere anschneiden oder zerkleinern muss/möchte, kann dies im noch gefrorenen Zustand machen. Ist das Futtertier erst einmal aufgetaut, ist die Hemmung dass zarte Tierchen mit dem Messer zu ritzen, meist höher. Zudem entleeren sich im gefrorenen Zustand keine Innereien/Körperflüssigkeiten aus dem Futtertier.

Verweigern die Katzen die Futtertiere nicht oder/und sind neugierig, wird nicht selten mit ihnen gespielt, bevor sie verzehrt werden. Der Anblick von toten Futtertieren, die wild durch die Gegend geschleudert werden, auf den Boden oder an Wände geworfen werden oder in die Luft katapultiert und anschließend wieder aufgefangen werden, kann bei so manchem Menschen einen Brechreiz auslösen und ist nichts für zart besaitete Menschen! Es empfiehlt sich, die Futtertiere dort zu verfüttern, wo eine einfache Reinigung erfolgen kann – im Bad, der Badewanne oder Duschtasse oder etwa auf der Terrasse oder im Garten.

Doch nicht nur eine „Sauerei“ kann mit dem Verfüttern von Futtertieren einhergehen: viele Katzenhalter berichten, dass ihre Katzen regelrecht süchtig nach Eintagsküken werden und alles andere Futter verschmähen.

Nährwerte von Futtertieren

Diese Tabelle zeigt einige ausgewählte Nähr- und Analysewerte der einzelnen Futtertiere in der Trockensubstanz [5]. Die angegebenen Werte sind selbstverständlich nur Durchschnittswerte.

EintagskükenHamsterMausMeerschweinRatteWachtel
Trockenmasse25,6%30,3%19,1-32,729,1-31,3%20,8-33,9%34,6%
Rohprotein64,9%49,8%44,2-64,2%51,2-51,4%56,1-61,871,5%
Rohfett22,4%34,7%17-30,1%34,7-46,1%23,7-32,6%31,9%
Rohasche6,4%7,5%8,5-11,8%9,2-14,1%9,8-14,8%9,9%
kcal/g5,85,984,87-6,655,95-6,995,3-6,376,79
Vitamin A26,666 IE30,888-578-272 IE16,506 IE21,333-151,389 IE70,294 IE
Vitamin E12,4 IE52,7-173,9 IE24,2 IE139,2-470,4 IE66,8 IE
Kalzium1,69%2,51%1,17%-2,98%3,02%1,85%-2,62%3,43%
Phosphor1,22%2,03%1,72%1,48%
Natrium0,71%0,46%
Kalium0,80%0,88%
Magnesium0,71%0,12%0,09-0,16%0,07%0,08-0,14%0,06%

Ist das Verfüttern von Futtertieren nicht Tierquälerei?

Ich denke, diese Frage kann man aus mehreren Blickwinkeln ansehen: Zum Einen werden nur bereits vollständig tote Futtertiere verfüttert, die jeweiligen Futtertiere haben es also „hinter sich“ und bekommen vom Gefressen-werden, bespielt und Herumgeworfen-werden nichts mehr mit. So traurig das auch für Manchen klingen mag, der Großteil der Futtertiere (besonders Eintagsküken) fallen so oder so in der Ernährung von Menschen und anderen Heimtieren an. So lange also Brat- und Suppenhühner, sowie Eier in der Massentierhaltung „produziert“ werden, werden auch weiterhin männliche Eintagsküken als ungenutzer „Überschuss“ anfallen.

Katzenhalter, die bewusst keine Futtertiere an ihre Katzen verfüttern, würden also zumindest an der „Produktion“ von Eintagsküken nichts ändern – sie wären sowieso „über“ und da. Zudem sollte auch bedacht werden, dass auch jene Halter, die die Fütterung von ganzen Eintagsküken ablehnen und verteufeln, in fast allen Fällen bereits selber welche an ihre Katzen verfüttert haben. Wer eine Dose Katzenfutter mit „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“ in der Geschmacksrichtung Huhn kauft, verfüttert ebenso Eintagsküken. Denn die zermusten Eintagsküken landen auch als Inhalt in der Fertigfutter-Dose. Sie sind nur nicht mehr „ganz“ und niedlich (siehe Video im Bereich „Leben und Sterben von Eintagsküken“). Der Unterschied besteht hier lediglich in der Tötungsform: wer ganze Küken verfüttert, kann sicher sein, dass die Tiere eben nicht lebendig in den Schredder mussten, sondern meist „erträglicher“ vergast wurden.

Die andere Seite dieser Frage ist sicherlich die der Aufzucht, Haltung und Tötung der Futtertiere – und deren „Sinn“. Viele Futtertiere werden nicht so gehalten, wie es ihrer Natur entspricht und sie sind Leid, Stress und Schmerzen ausgesetzt. Würden hier bessere Bedingungen geschaffen, wäre eine Verfütterung solcher Futtertiere sicherlich nicht mehr so stark mit moralischen Bedenken behaftet.

Ist es möglich, meine Katze nur von Futtertieren zu ernähren?

Im Hinblick darauf, dass sich Streunerkatzen draußen allein von natürlichen Beutetieren ernähren und mit dieser Ernährung auch gesund bleiben, fragt sich so mancher Katzenhalter, ob eine alleinige Verfütterung von Futtertieren für die Katze ausreichend ist. Diese Frage ist schwierig zu beantworten, zumal die Nährwertgehalte der Futtertiere stark schwanken und der tatsächliche Nährwertbedarf der Katze nicht abschließend bekannt ist. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass die alleinige Fütterung von speziell gezüchteten, im Handel erhältlichen Futtertieren wohl eher nicht geeignet ist. Dies liegt u.A. an ihren – durch die Ernährung stark beeinflussten – Nährwertgehalten, die sich erheblich von ihren „wilden Verwandten“ in freier Wildbahn unterschieden. Mehr dazu im Blogartikel „Fütterung nur mit Futtertieren – geht das?“.

Quellen und weitere Infos



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11 Kommentare

  1. meine katze bringt die futtertiere von draussen selber heim… nur bringt sie so viele mäuse, wie sie alleine gar nicht schafft. kann ich diese, wenn sie sie mir als geschenk vor die füsse legt, als ganzes einfrieren und z.b. im winter wieder auftauen und verfüttern?? und wenn ja, muss ich auf etwas achten?

    • Huhu Simona!
      Das Problem an solcher Vorgehensweise wird sein, dass sich Krankheitserreger auch im eingefrorenen Zustand weiter vermehren. So mancher Parasit und seine Eier/Larven werden zwar abgetötet, aber viele Viren und alle Bakterien leben weiter. Das Wachstum wird hier zwar verlangsamt, aber nicht gestoppt. Ich glaube, dass das weder ein schönes Gefühl für dich ist, wenn du das in deinem Froster hast, noch dass es wirklich gesund für die Katze ist 😉

      • sowas habe ich befürchtet… 🙈 vielen dank für deine ausführliche antwort! werde die überzähligen mäuse dann wohl weiterhin dem fuchs im wald überlassen.

  2. Der Kauf von Industriefleisch und ganzen Tieren (wie Küken) unterstützt letztlich immer die brutale, entseelte Tiernutzung und Tierqual. Ich halte Katzen, die von genau der selben Sorte Menschen mit Füßen getreten werden, die auch Küken schreddern oder vergiften. Leute, die Katzen nicht sterilisieren lassen und (zynisch) sagen: „Katzen sind zum Mäusefangen da!“ Meine Katzen habe ich alle aus Notsituationen heraus aufgenommen, alle aufgelesen, von der Straße weg! Das Schlimmste daran: Das Fleisch von den Tierquälern kaufen zu müssen, die diese Katzen mit Füßen treten, den Leuten, die an Tierleiden ihren Wohlstand errichten. Da ich damit nicht mehr einverstanden bin, werde ich keine weiteren Tiere mehr aufnehmen. Ich habe genug von dieser Tierquälerei, in jeder Form. Auch von der Beteiligung durch Einkaufen von Tiernahrung. Man kann diesen Widerspruch nicht wirklich in sich ausgleichen. Man ist immer in Mittäterschaft verstrickt.

  3. Hallo Miriam,

    meine Eifel-Tigerchen lieben Küken. Sie fressen abends jeweils zwei Stück und könnten noch mehr :-). Es gibt sie nicht jeden Abend. Gestern gab es nur Leber, manchmal nur Flügel oder Keulen. Sie lieben einfach frisches Fleisch, am liebstn mit Knochen. Da sie Freigänger sind, gibt es natürlich auch Mäuse oder es wird mal eine Ratte gefangen, Regenwürmer, Falter, Käfer…. alles ist Programm.

    Dosenfutter geht bei den Geschwisterchen gar nicht, es wird mal Soße geschlabbert, aber das Futter mögen sie nicht. Trockenfutter gibt es sparsam, meistens getreidefrei und mit einem Fleisch-/Fischanteil von mind. 70%

    Auch wenn sie soviel Frischfleisch fressen, gebe ich keine Zusatzstoffe hinzu. Da sie ja auch Mäuse fangen und zudem auch noch gutes Trockenfutter fressen, denke ich, dass sie ausreichend versorgt sind.

    Ich habe übrigens sehr lange mit mir gerungen, Küken zu kaufen. Und als ich den ersten Beutel im Fressnapf gekauft hatte und zu Hause ausgepackt, habe ich erstmal Rotz und Wasser geheult.
    Wenn man sich jedoch bewusst macht, dass diese männlichen Küken im besten Fall mit CO2 vergast werden :-/, ansonsten für beispielsweise Tierfutter lebend geschreddert (das zu schreiben verursacht bei mir schon ein Würgereflex), dann bringt es sie so eher in den natürlichen Lebenskreislauf zurück. Ich fasse die Küken so an, sie sind für mich nicht einfach Katzenfutter.

    Meine Katzen leben mit diesem natürlichen Futter, leben damit förmlich noch mehr auf. Es ist artgerechter, als eine Dose Sheba aufzureissen – aber natürlich werden die Fellnässchen auch mit dem Junkfood groß <3… – wer drüber nachdenkt sollte es einfach mal ausprobieren.

    Man kann auch mit Gulasch oder Tartar anfangen, kleine Hühnerflügel oder -keulen ausprobieren. Hühnerbrustfilet… generell Huhn, Fisch, Rind… einfach mal frisch und roh.

    Danke für den Blog <3

    Liebe Grüße

    …auch ne Miri

  4. Hallo Miriam,

    unsere 3 lieben Küken, bekommen diese jedoch nur 2 x pro Woche/1 Stück.
    Kannst Du bitte einmal beschreiben, wie man den Dottersack bei den Küken entfernt. Ich finde dazu leider nichts.
    Hab schon einmal lieben Dank

  5. Hallo, hab heute zum ersten mal Ratten gekauft!
    Ok das rausnehmen hat mich schon Überwindung gekostet und ich dachte ich bin da knallhart! ? bin gespannt aufs verfüttern… nur das beste für die mietzen ?
    Lg

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