Übergewicht bringt viele gesundheitliche Probleme mit sich: Schäden an Gelenken, Sehnen und Bändern – aber auch eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten (z. B. Diabetes). Oft ist es ein Teufelskreis: Die Katze ist zu dick, um sich richtig zu bewegen und kann wegen des Bewegungsmangels nicht zielführend abnehmen. Aber auch Untergewicht ist nicht gesund. Die Katze hat bei Krankheiten kaum Energiereserven, aus denen sie zehren kann. Häufig geht damit auch ein Mangel an wichtigen Nährstoffen und „Bausteinen“ für Körperzellen einher.
Grund genug also, darauf zu achten, dass unsere Katzen weder zu dick werden, noch zu viel abnehmen!
Zahlen sagen wenig über Gewichtsprobleme
Ob eine Katze Unter-, Normal- oder Übergewicht hat, können wir pauschal nicht in Zahlen messen. Größe, Statur und Alter des Tiers müssen nämlich ebenfalls berücksichtigt werden. Denn Muskelmasse wiegt mehr als Fettgewebe: ein hohes Körpergewicht kann also bedeuten, dass die Katze viel Fettgewebe hat – oder dass sie groß und muskulös gebaut ist. Wir müssen also die Größe und Körperstatur berücksichtigen, wenn wie feststellen wollen, ob unsere Katze Unter-, Normal- oder Übergewicht hat. Am besten ist dies möglich, wenn man sich die Katze von oben oder von der Seite ansieht und sie abtastet.
Um das Ganze besser einzuordnen, wurde eine Skala genau für diesen Zweck entwickelt: der Body Condition Score – grob übersetzt „Körperstatur Skala“.
Untergewicht: Hat die Katze keine oder nur eine sehr dünne Fettschicht auf dem Brustkasten und keine Fettschicht am Bauch, so ist sie untergewichtig. Man kann deutlich Taille, Rückenwirbel, Rippen und Beckenknochen sehen und ertasten. Die Schulterblätter sind beim Blick auf das Profil der Katze deutlich zu sehen.
Normalgewicht: Eine normalgewichtige Katze hat etwas Bauchfett, eine dünne Fettschicht auf Brustkorb und Rippen. Die Taille ist gut erkennbar und nicht eingefallen. Streicht man ihr über den Körper, so sollten Rückenwirbel und Brustkorb gut zu ertasten, jedoch nicht deutlich hervorstechend zu sehen sein.
Übergewicht: Eine Katze, die Übergewicht hat, hat keine erkennbare Taille. Sie hat eine deutliche Fettschicht am Bauch, weswegen sich ein Hängebäuchlein zeigt. Ihr Brustkorb und ihre Rückenwirbel sind nicht zu sehen und auch nur schwer zu ertasten. Sie ist nicht nur in ihren Bewegungen eingeschränkt, was sich auf Fellpflege und Spieltrieb auswirkt, in der Regel werden auch Beschwerden wie Kurzatmigkeit oder fehlende Kondition auftreten.
Wie viel Energie braucht meine Katze pro Tag?
Wie alle Lebewesen brauchen auch Katzen täglich Energiezufuhr, um ihr Gewicht zu halten und gesund zu bleiben. Diese Energie ziehen sie vor allem aus (tierischen) Proteinen und Fetten. Sie kann bis zu einem gewissen Grad auch mit Energie aus Kohlehydraten umgehen. Da jedoch nicht alle Körpergewebe gleich viel Energie brauchen – Fettgewebe braucht weniger als Muskelmasse – wird für die Berechnung des Energiebedarfs nicht das Körpergewicht der Katze einbezogen, sondern ihr sogenanntes „metabolisches Körpergewicht“: ein Wert, der je nach Körperstatur anders ausfällt. So brauchen schlanke, normalgewichtige Katzen mehr Energie als dicke Katzen, die vor allem viele Fettpölsterchen haben, welche nicht so viel Energie brauchen wie reine Muskelmasse.
Wie auch die Energiedichte kann der Energiebedarf sowohl in Kilokalorien (kcal) oder Megajoule (MJ) ausgedrückt werden.
Wie viel sollte keine Katze pro Tag fressen?
Die tägliche Futtermenge deiner Katze hängt davon ab, wie viel Energie sie täglich braucht – und auch davon, wie viel ihr ihr Futter täglich liefert: Je mehr Energiegehalt, umso weniger braucht deine Katze davon, um ihren Energiebedarf zu decken. Wichtig zu wissen ist, dass die Deckung des Energiegehalts nicht auch garantiert, dass die Katze mit der errechneten Futtermenge auch alle benötigten Nährstoffe in ausreichender Menge erhält! Aus diesem Grund ist es wichtig, ein bedarfsdeckendes Alleinfuttermittel zu verfüttern.
Hinweise, Quellen und weitere Informationen
- Die Grundlage zu Berechnungen rund um Katzenfutter gehen zurück auf Informationen und Formeln im Buch „Tierärztliche Ernährungsberatung“; Dillitzer, N.; 2. Auflage, 2012; Urban & Fischer Verlag