Viele Katzenhalter verfüttern Fertigfutter an ihre Katze. Ob Nass- oder Trockenfutter: wichtig ist es, auf die Bedürfnisse der Katze einzugehen und ein Futter auszuwählen, das ihren anatomischen Besonderheiten und ihrer Gesundheit zuträglich ist. Die Palette an käuflichem Fertigfutter ist riesig und unübersichtlich. Der Inhaltsbereich „Fertigfutter“ und seine Unterseiten soll erklären, worauf bei der Auswahl des richtigen Futters geachtet werden sollte.
Wie wird Katzenfutter deklariert?
Grundlegend kann man sagen, dass die Reihenfolge der Bestandteile in der Deklaration Aufschluß über die jeweiligen Mengenangaben gibt: was an erster Stelle steht, ist im größten prozentualen Anteil enthalten. Zu beachten ist jedoch hierbei die gesamte Deklaration des Futters und die Art, wie genau sie die einzelnen Inhaltsstoffe angibt. So ist es möglich, nur Gruppenbezeichnungen zu verwenden und die einzelnen Inhaltsstoffe nicht angeben zu müssen (sogenannte „geschlossene Deklaration“) .
Es ist aber auch durchaus möglich, jeden einzelnen Bestandteil auch einzeln in absteigender Reihenfolge anzugeben (sogenannte „offene/halboffene Deklaration“). Dabei ist es durchaus möglich, dass verschiedene Formen eines Inhaltsstoffes getrennt in der Deklaration aufgelistet sind. So kann Futter, dessen zuerst genannter Bestandteil Rind ist, tatsächlich zu mehr Gewichtsanteilen aus Weizen bestehen. Möglich ist dies durch die getrennte Aufführung der einzelnen Weizenteile (Weizenkeim, Weizenmehl etc.) in der Deklaration.
Desweiteren ist darauf zu achten, wie die Angabe von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen in der Deklaration angegeben ist. Die Auflistung der verwendeten Fleischsorten, sowie deren Anteil sollte nachvollziehbar sein. Ebenso sollte der Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen einzeln aufgeschlüsselt sein. „Fleisch und tierische Nebenerzeignisse (40%)“ bedeutet nicht, dass 40% Fleisch enthalten ist! Die Verteilung kann auch 30% zu 10%, im ungünstigsten Falle sogar 1% Fleisch zu 39% Nebenerzeugnissen sein!
Alleinfutter oder Ergänzungsfutter?
Häufig steht auf den Verpackungen der Futterdosen oder -beutel die Bezeichnung „Alleinfutter für Katzen“ oder „Ergänzungsfuttermittel für Katzen“. Den Laien mag dies verwirren, da er den Unterschied nicht erkennt. Seltener sind aber auch diese Angaben nicht korrekt. Der Unterschied zwischen Allein- und Ergänzungsfutter ist dabei relativ simpel. Bei der Verfütterung eines Alleinfuttermittels ist in der Regel keine Zugabe von weiteren Bestandteilen (beispielsweise Mineralstoffe, Taurin) mehr nötig, um eine artgerechte und ausgewogene Ernährung der Katze sicher zu stellen.
Ein Ergänzungsfuttermittel enthält nicht die Mengen notwendiger Bestandteile (Mineralstoffe, Vitamine oder Fett etc.), um eine Katze auf Dauer gesund zu erhalten. Die ausschliessliche und/oder länger dauernde Verfütterung dieser Ergänzungsfuttermittel kann zu Mangelerscheinungen führen. Sie sind, wie der Name schon sagt, nur zur Ergänzung des Alleinfutters zusammengestellt. Wichtig ist dabei zu beachten, dass auch Alleinfuttermittel keine Garantie dafür sind, dass die Katze mit allem Wichtigen versorgt ist. Das Verfüttern einer Alleinfuttersorte ist nicht ratsam, denn Mangelerscheinungen können nur dann vermeiden werden, wenn mehrere Sorten (mindestens 3) im Wechsel gefüttert werden. So können Ungleichgewichte in der Zusammstellung, Über- oder Unterversorung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen vermieden werden.
Sortenrein? Getreidefrei?
Auch die Bezeichnung „sortenrein“ mag den Laien beim ersten Hinsehen etwas verwirren: „Eine Sorte Katzenfutter ist doch eine Sorte, oder etwa nicht?“. Damit ist aber nicht die Marke oder Geschmacksrichtung gemeint, sondern die Fleischsorte. Eine sorteinreine Futterzusammenstellung besteht nur aus einer Sorte Fleisch, beispielsweise Lamm oder Rind. Auch die tierischen Nebenerzeugnisse in diesen Futtermitteln sind ausschliesslich von nur diesem einen Tier. Beimengungen anderer Fleischsorten sind in solchen Futtermitteln nicht enthalten. Eine sortenreine Ernährung kann bei bestimmten Erkrankungen (z.B. Nierenerkrankung) oder bei Futtermittelunverträglichkeiten hilfreich und unterstützend sein. Manche Katzen reagieren allergisch auf bestimmte Getreidesorten und sollten deshalb möglichst getreidefreies Futter bekommen.
Zucker als Geschmacksverbesserer und für bessere Farbe des Futters
Manchen Futtersorten wird Zucker (auch als Inulin oder Karamell aufgelistet) zugesetzt. Dieser soll eine einheitliche Färbung des Produkts gewährleisten und dient zusätzlich als Geschmacksverbesserer. Durch eine chemische Reaktion (Maillard-Reaktion) beim Erhitzen des Futters verändert der Zucker die im Fleisch enthaltenen Aminosäuren – dadurch intensiviert sich der Geschmack des Futters, aber gleichzeitig wird der Zucker so auch „verbraucht“.
Katzen können die Geschmacksrichtung „süss“ nicht schmecken, es geht bei dem Zuckerzusatz also nicht darum, dass das Futter durch seine Süße „besticht“. Fakt ist jedoch, dass Zucker als Zusatzstoff im Katzenfutter zwar nicht ungesund, aber zumindest doch unnötig ist.
Fleisch und Fleischnebenerzeugnisse / tierische Nebenerzeugnisse / Muskelfleisch
Zwischen Muskelfleisch, Fleisch und Fleischnebenerzeugnissen bzw. tierischen Nebenerzeugnissen liegt, auch wenn es nicht auf den ersten Blick auffällt, ein immenser Qualitätsunterschied. Die Bezeichnung „Muskelfleisch“ auf der Futterdose sagt aus, dass hier tatsächlich „echtes“ Fleisch, also Muskelgewebe mit Blutgefäßen, Fett, Muskeln und Sehnen verwendet, wurde. Tierische Nebenerzeugnisse, auch manchmal als Fleischnebenerzeugnisse bezeichnet, können je nach Qualität des Futters Innereien oder minderwertige Schlachtabfälle sein. Meist wird auf den Verpackungen höherwertiger Futtersorten die Zusammensetzung dieser Bestandteile näher erläutert und es besteht aus „guten“ Nebenerzeugnissen wie Herz, Magen oder Leber.
Übrige Sorten schlüsseln die Zusammensetzung dieser tierischen Erzeugnisse in der Regel nicht näher auf. Da liegt die Vermutung nahe, dass hier aus gewinnorientierten Gründen unverdauliche und minderwertige Schlachtabfälle verarbeitet werden. Solche Schlachtabfälle können aus Blut, Häuten und Knochen, aber auch aus eher minderwertigen Bestandteilen wie Hufen, Hörnern, Federn, Wolle, Borsten und Haaren bestehen22. Auch die Beimischung von Küchen- und Speiseabfällen ist offiziell erlaubt22. Eine nähere Anfrage nach der Zusammensetzung wird meist aus Imagegründen verweigert.
Der Muskelfleischanteil im Futter sollte ganz klar höher liegen als die Menge der Nebenerzeugnisse. Eine zu hohe Menge an Nebenerzeugnissen soll sich negativ auf die Verdaulichkeit des Futters auswirken19, zudem enthalten sie einen geringeren Proteingehalt als Muskelfleisch18. Herzen, Leber, Mägen, Niere und Milz sind Nebenerzeugnisse, welche als wertvoll einzustufen sind. Lunge oder Euter wird oftmals zu großen Teilen eingesetzt, ist preiswert zu beschaffen, enthält jedoch vor allem viel Bindegewebe, welches für die Katze schlechter verdaulich ist.
Wichtig ist es zu wissen, dass der Begriff „Fleisch“ auf den Futterverpackungen nicht auch gleichzeitig „Muskelfleisch“ bedeuten muss. Nach der Futtermittelverordnung können alle fleischigen Teile eines Schlachttieres – also auch Innereien – als „Fleisch “ bezeichnet werden.
Analysewerte bei Katzenfutter: Rohasche, Rohfaser, Rohprotein und Rohfett
Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser sind keine extra hinzugefügten Futterbestandteile. Sie sind reine Analysewerte und geben indirekt Auskunft über den Inhalt des Katzenfutters. Das Futter wird durch verschiedene Behandlungsmethoden sozusagen „auf sein Wesentlichstes konzentriert“. Übrig bleiben die Werte für oben genannte Analysewerte.
Rohprotein/Protein
Der Rohproteingehalt eines Futters sagt aus, wieviel Protein im Futter enthalten ist. Dabei wird jedoch nicht zwischen tierischen (also „guten“) Proteinen und pflanzlichen (also „weniger guten“) Proteinen unterschieden. Diese Angabe ist also immer in Verbindung mit der gesamten Futterdeklaration zu sehen.
Der Rohproteingehalt eines Futters sollte mindestens 25% bzw. 26% in der Trockensubstanz* betragen56, diese Angabe entspricht etwa 5% in Nassfutter und etwa 22% in Trockenfutter. Andere Empfehlungen sprechen von 35-50% in der Trockensubstanz (Nassfutter:7-10%, Trockenfutter:31-45%)14. Liegt der Gehalt darüber oder darunter, ist ein eingehender Blick in die restlichen Futterbestandteile nötig, um den Gehalt zu bewerten: rein tierische Proteine können auch zu größeren Teilen im Futter enthalten sein, ohne schädlich zu sein. Ein hoher Gehalt an tierischen Proteinen ist sogar erwünscht.
Sind die Proteine aber zum großen Teil pflanzlichen Ursprungs, ist dies als negativ zu bewerten: zu viele pflanzliche Proteine können auf Dauer zu Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen und sind für Katzen als weniger hochwertig einzustufen1151618.
Rohfett/Fettgehalt
Der Rohfettgehalt wird durch die Auflösung einer Futterprobe in Fettlösungsmitteln ermittelt. Alle Stoffe, die sich bei dieser Behandlung lösen, bilden den Rohfettgehalt. Auch hierbei ist die gesamte Zusammensetzung der Futterdose zu bewerten, denn der Rohfettgehalt unterscheidet nicht zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten oder Ölen.
Der Rohfettgehalt eines Katzenfutters sollte mindestens bei 9-20% in der Trockensubstanz liegen*6, andere Empfehlungen sprechen von 18-35%14. Für Nassfutter entspricht dies etwa 1,8-7%, für Trockenfutter etwa 8-31%. Wie auch bei den Proteinen ist ein höherer Gehalt an tierischen Fetten nicht schädlich, in manchen Diätfuttermitteln (beispielsweise Nierendiäten) wird er sogar bewusst eingesetzt. Pflanzliche Öle sollten entweder gar nicht oder zumindest zu niedrigen Teilen verwendet werden („Öle und Fette / Fettsäuren“.).
Rohasche/anorganische Stoffe
Der Rohaschegehalt des Futters sagt aus, wieviel Prozent an Mineralstoffen nach Verbrennung der organischen Stoffe übrig bleibt. Es bedeutet also nicht, dass etwa Asche im Futter wäre oder diese gar extra noch hinzugefügt wird, er beantwortet lediglich die Frage „Was bleibt über, wenn man dieses Futter verbrennt?“ Der Gehalt dieser Stoffe sollte in Nassfutter etwa 1,5-2% ausmachen, in Trockenfutter sollte er unter 5,4% liegen, was letztlich einem Gehalt von unter 6% in der Trockensubstanz*7 entspricht.
Ein zu hoher Gehalt an Rohasche kann auf Übermineralisierung oder Verunreingungen hindeuten und langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. Zudem senkt ein zu hoher Gehalt die Verdaulichkeit der im Futter enthaltenen Proteine119. Dieser Wert allein sagt nichts bzw. nicht viel über die Qualität des Futters oder die Zusammensetzung der enthaltenen Mineralien aus, er dient lediglich als einer von vielen Punkten, mit dem man die Qualität eines Futters beurteilen kann.
Rohfaser
Der Rohfaseranteil des Katzenfutters sagt aus, wieviel unverdauliche Bestandteile, zum großen Teil Cellulose, (also der Hauptbestandteil pflanzlicher Fasern) bei der Behandlung der Futterprobe mit Säuren und Laugen übrig bleiben. Diese Rohfasern sind als Ballaststoffe für die Verdauung hilfreich.
Der Rohfaseranteil in der Trockensubstanz* sollte nicht mehr als 5% betragen: das entspricht etwa 1% bei Nassfutter und etwa 4,5% bei Trockenfutter. Ein zu hoher Rohfaseranteil gibt Auskunft darüber, dass viele pflanzliche Bestandteile enthalten sind, welche unter Umständen in der Deklaration nicht einmal genannt sind. Zu viele pflanzliche Bestandteile sind für die Katze nicht nur nicht gut zu verstoffwechseln1719, sie führen langfristig zu Gesundheitsproblemen und mindern die Verdaulichkeit der im Futter enthaltenen Proteine119.
Zusatzstoffe in Katzenfutter:
Farbstoffe, Konservierungsstoffe, chemische Zusätze (E-Nummern)
Artgerechtes, naturnahes Katzenfutter benötigt keine chemischen Zusätze, um ausgewogen und für die Katze schmackhaft zu sein. Je näher die Zusammensetzung der natürlichen Nahrung der Katze ist, umso weniger Hilfsstoffe werden benötigt. Werden allerdings minderwertige, weniger schmackhafte Bestandteile beigemischt, muss das Futter mit Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und Zusätzen angereichert werden, damit die Katze es aufgrund von Geschmack, Konsistenz oder Geruch nicht verschmäht.
Viele Hersteller wehren sich gegen den Begriff „Lockstoffe“ und beteuern, es gäbe sie nicht bzw. sie würden in ihren Futtersorten nicht eingesetzt. Dem kann man entgegen halten, dass zwar „Lockstoffe“ im eigentlichen Wortsinn (= die Katze anlocken) nicht verwendet werden, jedoch aber viele „kleine Mittelchen aus dem Chemiekasten“, damit die Katze das Futter überhaupt anrührt: Vereinfacht gesagt: Es wird aus „Müll“ mithilfe von Hilfsstoffen ein Futter angemsicht, dass ähnlich wie Fleisch aussieht, wie Fleisch schmeckt und riecht.
Keine Katze würde minderwertiges Futter fressen, wenn es nicht derart „aufgehübscht“ wäre, was zu dem Schluß trägt, dass mit dem Einsatz solch chemischer Zusätze minderwertige Zutaten verschleiert werden sollen. Zudem stehen viele dieser Zusätze (auch Zucker und synthetische Vitamine gehören dazu) im Verdacht, krankhafte Veränderungen bei der Katze auszulösen. Einige Zusatzstoffe sind für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen, da die krankmachende Wirkung hier eindeutig nachgewiesen wurde. Ein Verbot für die Beimischung in Futtermitteln gibt es jedoch (noch) nicht.
Wichtig zu wissen ist hier, dass es gesetzlich nur dann vorgeschrieben ist, solche Zusatzstoffe anzugeben, wenn der Gesetzgeber Höchstwerte für diesen Zusatzstoff festgelegt hat! Bedeutet also: auch, wenn nichts drauf steht, können durchaus Zusatzstoffe enthalten sein. Besonders häufig in Katzenfutter verwendete und kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe sind beispielsweise Ethoxyquin (E324), Cassia Gum(E499), Natriumnitrit (E250), Eisenoxid oder Kaliumjodat.
Farbstoffe
Besonders häufig werden Farbstoffe bei der Herstellung von Trockenfutter verwendet, um verschiedenfarbige Bröckchen herstellen zu können. Bei Nassfutter werden oft Zucker (Inulin, Karamell) eingesetzt, um den Häppchen und der Sauce eine ansprechende Optik zu geben. Um eine gelbe Farbe des Futters zu erreichen, können entweder natürliche Stoffe wie das aus Pflanzen gewonnene Lutein, Tagetesblüten, Kurkuma oder Gelbwurz(el) verwendet werden. Die gelbe Färbung kann aber auch durch den chemischen Zusatzstoff Kurkumin (E100) entstehen.
Eisenoxid, rote Beete und Amaranth geben dem Futter als natürliche Farbstoffe eine rote Färbung. Künstliche rote Farbe wird im Futter durch Zusatz von Canthaxanthin (E161) erreicht. Erythrosin (E127) färbt das Futter rosarot. Um blaues Futter zu bekommen (etwa bei „Fischbröckchen“ in Trockenfutter) kann der künstliche Farbstoff Patentblau (E131) beigemischt werden. Der künstliche Farbstoff Brillantsäure-grün (E142) – auch „Grün S“ oder „Lissamingrün“ genannt – färbt Futter grün. Ebenso ist dies auf natürliche Weise durch den Einsatz von Spinat möglich.
Aromastoffe / Geschmacksverstärker
Zucker wird auch als Geschmackverstärker eingesetzt, ebenso wie Karamell und Inulin. Ebenso werden die künstlichen Zusatzstoffe Glutamat (E 620 – E 625), Maltol (E 636) oder Ethylmaltol (E 637) zur Verstärkung des Geschmacks eingesetzt. Auch hinter Begriffen wie „Hefeextrakt“, „Weizenprotein“, „pflanzliches Eiweiß“ oder „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ verstecken sich oft Geschmacksverstärker.
Antioxidationsmittel / Konservierungsstoffe
Als natürliche Konservierungsmittel werden oft Vitamin C oder Vitamin E eingesetzt. Künstliche Zusatzstoffe, die ein Verderben des Futters verhindern sollen sind beispielsweise: Zitronensäure (E330), Calciumsorbat (E203), Kaliumsorbat (E202), Sorbinsäure (E200), Natriumnitrit (E250) oder das nachweislich gesundheitsschädliche Ethoxyquin (E324). Auch Ascorbinsäure/Ameisensäure/Vitamin C (E236) und „starke tocopherolhaltige Extrakte natürlichen Ursprungs (Tocopherol – E306)“ zählen zu den Stoffen, die das Futter haltbarer machen sollen.
Der Schimmelpilz Apergillis wird ebenfalls zu diesem Zweck eingesetzt. Er ist besonders umstritten, da er Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) freisetzt.
Vom Gesetzgeber wird zwischen Antioxidationsmitteln und Konservierungsstoffen unterschieden, auch wenn beides (fast) die gleiche Aufgabe hat: Konservierungsstoffe sollen das Futter länger haltbar machen und ein Verderben verlangsamen/verhindern. Antioxidationsmittel verhindern die Reaktion der Inhaltsstoffe mit Sauerstoff und verlangsamen somit ebenfalls ein Verderben des Futters. So können bei der Angabe „ohne Konservierungsmittel“ durchaus Antioxidationsmittel enthalten sein – und umgekehrt.
Verdickungs- und Geliermittel
Stoffe wie „Cassia Gum (E499)“, „Guar Gum/Guar/Guarkernmehl/Guargummi (E412)“, „Kaliumchlorid“, „Carrageen (E407)“, „Johannisbrotkernmehl (E410)“ oder „Seetangextrakte“ dienen dazu, dem Futter eine bessere, geleeartige Konstistenz zu geben. Aber auch Lecithine (E322), Agar agar (E406) und Gummi arabicum (E414) werden zu diesem Zweck eingesetzt.
künstliche und natürliche Zusätze schummeln Hunger und Durchfall weg
In manchen Futtern sind Stoffe zugesetzt die das Aussehen, den Verdauungsprozess und den Kot der Katze bewusst beeinflussen. Viele Halter nehmen an, dass sie von dem Aussehen ihrer Katze und/oder des Kots, der Kotkonstistenz und vom Kotgeruch Rückschlüsse auf die Qualität des Futters schließen können. Durch solche Zusatzstoffe werden die Sinne des Halters bewusst getäuscht. Auch solche Stoffe sind entsprechend in gutem Futter nicht nötig.
Zu diesen Stoffen gehört beispielsweise auch „Yucca schidigera“ bzw. ihr Extrakt. Der Zusatz dieses Stoffes dient dazu, den Geruch des Kot und Urins angenehmer zu machen. Oligosaccharide wie Fructo-Oligosaccharide (FOS) und Mannanoligosaccharide (MOS) sollen die Ansiedlung von Darmbakterien begünstigen und so die Gesundheit des Darms begünstigen. Auch Inulin (aus Topinambur und Zichorie/Chicoree) soll eine ähnliche Wirkung haben. Entsprechend beeinflussen sie auch den Geruch und die Konstistenz des Kots.
Stoffe wie Maisgluten, Maiskleber, Fructo-Oligosaccharide, Johannisbrotkernmehl und Guarkernmehl beeinflussen die Form des Kots und verhindern Durchfall. Guarkernmehl dient ebenfalls dazu, das Hungergefühl bei der Katze zu unterdrücken, da es im Magen stark aufquillt. Ebenso stillt der Zusatz von Topinambur den Hunger der Katze.
Um den Proteingehalt eines Futters zu erhöhen, ohne entsprechend hochwertige tierische Bestandteile einzusetzen, werden Maiskleber, Maisgluten, Eiweißextrakte (ob tierisch oder pflanzlich) oder die Aminosäuren DL-Lysin bzw. DL-Methionin zugesetzt. DL-Methionin wird dem Futter ebenfalls zugesetzt, um den PH-Wert des Harns anzusäuern. Während der Behandlung einer Struvit-Erkrankung bei der Katze kann dies durchaus Sinn machen, jedoch wird diese Aminosäure nicht nur in speziellen Diätfuttermitteln, sondern teilweise auch in normalem Katzenfutter beigesetzt.