FeLV – felines Leukämievirus bei Katzen

Das feline Leukämie-Virus – kurz „FeLV“ – ist ein Retrovirus, das weltweit verbreitet ist [1][2]. Es ist ansteckend und befällt vor allem junge Katzen – ältere Katzen sind nicht so häufig betroffen, da sich mit zunehmendem Alter eine gewisse Immunität entwickelt[2][7][10]. Etwa 2-10% aller Katzen in Deutschland sollen mit dem Virus infiziert sein[1][2][10], wobei sich die Zahlen in den letzten Jahren dank Impfungen, zuverlässiger Testverfahren und der Trennung der infizierten Tiere stark rückläufig entwickeln [1].

Es gibt mehrere Subtypen des FelV: unter anderem die Typen „A“, „B“ und „C“. Vor allem der Typ „A“ ist für die Ansteckung der Katze von Bedeutung: es ist immer an einer Infektion bei der Katze beteiligt und befällt auch nur Katzen [1][6][7][16][24]. Eine Infektion mit dem FelV wird häufig auch als „Leukose“ bezeichnet, dies ist jedoch irreführend und falsch (siehe „FAQ“). Eine solche Infektion kann vorübergehend („transient“) oder bestehend („persistent“) verlaufen. Viele Katzen werden trotz Ansteckung nicht krank [2], nicht allen Katzen sieht man eine Infektion auch an.

Übertragung des felinen Leukämievirus

Das Virus wird durch Mund und Nase der Katze aufgenommen, gelangt daraufhin ins Blut und damit in die Lymphknoten. Es setzt sich schließlich im Knochenmark ab, um sich dort zu vermehren[1][2][6][7]. Anschließend wird es in großen Mengen ins Blut abgegeben und befällt Organe/Körperteile wie Rachen, Darm, Blase und Speicheldrüsen [1]. Über diese wird es dann wiederrum ausgeschieden.

Eine Übertragung ist also durch alle Körperausscheidungen bzw. -flüssigkeiten möglich: Kot, Urin, Muttermilch, Blut usw., wobei der Speichel als Hauptübertragungsmittel gilt[1][2][5][6][7][8][9][10][19][31]. Das Virus ist nicht durch die Luft, durch Kleidung oder Schuhe übertragbar [2][7]. Es überlebt bei Raumtemperatur nur wenige Minuten[1][2][6][7][8][10], bei Feuchtigkeit (z.B. im Kot, in Wasser- und Fressnäpfen) jedoch länger. So können seltener auch Katzentoiletten, gemeinsam genutzte Fress- und Wassernäpfe mögliche Infektionsherde sein[1][2][10].

Wahrscheinlicher ist jedoch der direkte Kontakt von Katze-zu-Katze durch Raufen, Beißen oder Putzen[1][2][4][7][8][10]. Kitten können durch die Muttermilch und durch das Putzen der Mutterkatze infiziert werden [2]. Auch ungenügend sterilisiertes Operationsbesteck ist ein möglicher Übertragungsweg [1]. Die Reinigung mit einfachem Haushalts-Desinfektionsmittel tötet das Virus in der Umgebung und im Zubehör der Katze ab [5][7].

Verlaufsformen einer Infektion mit dem FeLV

Es gibt mehrere Formen einer Ansteckungen mit dem FelV. Entweder überwindet die Katze das Virus, noch bevor es sich im Körper ausbreiten kann (sogenannte „Regressorkatzen“) oder aber es breitet sich im Blut aus (sogenannte „Virämie“) [16]. Aber auch dann kann die Katze das Virus noch besiegen und muss nicht zwingend krank werden („transiente“ = vorübergehende Virämie) [16]: auf etwa 70-75% der infizierten Katzen trifft dies zu [3][4][5][6].

Eine solche Infektion dauert in der Regel etwa 3 bis maximal 16 Wochen, danach hat die Katze das Virus „unschädlich“ gemacht [6][16]. Es ist umstritten, ob das Virus danach ganz aus dem Körper der Katze verschwunden ist: es wird vermutet, dass es sich lebenslang „inaktiviert“ in der Katze befindet[6][9][15][16][21]. Überwindet die Katze das Virus vor oder nach einem Eintritt ins Blut, ist sie in der Regel immun gegen eine Neuansteckung[6][9][15][16]. Kann die Katze das Virus nicht besiegen, entwickelt sich eine persistierende (fortdauernde) Virämie, die ein Leben lang anhält.

Katzen mit einer fortdauernden Virämie scheiden das Virus auch lebenslang aus [16]. Eine solche fortdauernde Virämie muss nicht in einem „Krankheitsausbruch“ münden, die Katze kann das Virus auch ohne äußerlich sichtbare Anzeichen in sich tragen („latente“ = versteckte Virämie). Etwa 5-30% aller infizierten Katzen sind latent infiziert: sie zeigen keine Krankheitszeichen, sind also „versteckt“ infiziert [4][6]. Bei ihnen setzt sich das Virus im Knochenmark fest und ist nur schwer mit den herkömmlichen Untersuchungsmethoden zu finden [6]. Alte Tiere sind meist immun [2][5][8] und/oder zeigen keine Krankheitsanzeichen.

In seltenen Fällen kann sich bei latent infizierten, erwachsenen Katzen das Virus auch nach Jahren „reaktivieren“ und sie erkranken: dies wird meist durch Stress oder einer Schwächung des Immunsystems ausgelöst [1][2][4][6][7][16]. Nur etwa ein Viertel aller infizierten Katzen zeigen auch Symptome und werden krank [4].

Begleiterkankungen und Symptome

Oft zeigen sich erste Krankheitssymptome erst Monate bis Jahre nach der Ansteckung [2] – je nach Haltungsbedingungen und Gesundheitszustand der Katze. Die häufigsten Symptome sind Blutarmut („Anämie“ = das Knochenmark produziert keine Blutzellen mehr), verdickte Lymphknoten und Immunschwächung [1][2][6][7][8][9].

Durch eine solche Schwächung des Immunsystems sind betroffene Katzen auch anfälliger für andere Krankheiten [2]. Etwa die Hälfte der Katzen leiden an einer Anämie [4], eine solche Blutarmut ist häufig nicht heilbar [2][6][7][8][9]. Seltener können sich auch Tumore oder Krebs wie beispielsweise Leukämie bzw. Leukose (zu viele und „fehlerhafte“ weiße Blutzellen [30]) entwickeln [1][2][6][7][8][9]. Bilden sich Tumore in den Organen, so sind sie häufig im Bauch- oder Brustraum zu finden und verursachen Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Darmentzündungen oder Leber- bzw. Nierenerkrankungen [2][7].

Auch Katzen, die keine Verdauungsprobleme zeigen, können das Virus mit dem Kot ausscheiden [19]. Zahnfleischentzündungen („Gingivitis“) können ebenfalls Folge einer Infektion mit FelV sein [1][2][6][7][20]. Nicht selten sind erkrankte Katzen apathisch und/oder haben neurologische Störungen [1][2]. Betroffene trächtige Katzen haben häufig Fehl- oder Totgeburten [1][2][7][8][10]. Werden die Kitten geboren, versterben sie in der Regel recht schnell, können jedoch in einigen Fällen auch überleben.

Auch eine FelV-positive Katze kann negative Kitten gebären, die meisten Kitten tragen das Virus jedoch in sich [1].

Diagnose einer FeLV-Infektion

Leider gibt es derzeit keine Untersuchungsmethoden, die zu 100% verlässlich wären [13]. So unterscheiden sich die verschiedenen Tests sowohl in ihrer Aussagekraft, als auch in der Kompliziertheit ihrer Handhabung und in ihrem Wert bei der Früherkennung einer FelV-Infektion [13]. Die einzelnen Testmethoden können sich zudem auch widersprechen, weil nicht jeder Test in jedem Krankheitsstadium zuverlässig ist.

Da der Erreger sich gänzlich in das Knochenmark zurückziehen kann, sind Bluttests nicht immer zuverlässig [6][14][16]: im früherem Stadium der Krankheit findet sich das Virus nur im Blut, in späteren Stadien auch in den Körperzellen oder nur im Knochenmark [14][16]. So gilt es, mehrere Testmethoden zu kombinieren und die Tests im angemessenen Abstand (etwa 4-6 Wochen) zu wiederholen, um größtmögliche Sicherheit bei der Diagnose zu haben. Als Quarantänemaßnahme bei/vor der Aufnahme einer neuen Katze werden beispielsweise zwei Tests im Abstand von 2 Monaten empfohlen [5].

Auch geimpfte Katzen und Kitten können mit den handelsüblichen Untersuchungen getestet werden: weder die mütterlichen Antikörper noch die durch die Impfung gebildeten Antikörper beeinflussen die Ergebnisse bestimmter Tests [9][11].

Blutuntersuchungen: “ rotes Blutbild“

Im roten Blutbild einer mit FelV infizierten Katze können sich unspezifische Verschiebungen zeigen, die jedoch nicht nur auf FelV – sondern auch andere mögliche Erkrankungen – hindeuten können. So sollen betroffene Katzen niedrigere Werte für Hämatokrit, Hämoglobin, Erythrozyten und Thrombozyten aufweisen. Auch die Mengen an Gesamteiweiß und Kreatinin sollen niedriger sein als bei gesunden Katzen [10][18].

Antikörpernachweis

Der Antikörpernachweis ist als Diagnoseinstrument für eine FelV-Infektion eher ungeeignet, kann jedoch Hinweise auf Immunität und Impfschutz geben [2]. Gleich mehrere Gründe sind ursächlich dafür, dass ein Antikörpernachweis für die Diagnose einer FelV-Infektion unbrauchbar ist: zum Einen entwickeln nicht alle infizierten Katzen Antikörper, zum anderen können sie sowohl während als auch nach einer akuten Infektion gefunden werden – nicht selten sind sie sogar lebenslang nachweisbar [7][10][15]. Auch eine latente (äußerlich nicht sichtbare) Infektion zeigt sich nicht im Antikörper-Nachweis und Testungen während der Inkubationszeit bringen falsch negative Ergebnisse hervor [5][6].

Schnelltest (ELISA-Snap-Test) – Antigennachweis

Der ELISA-Test wird meist als Schnelltest in der Tierarztpraxis durchgeführt: nach ungefähr 10 Minuten ist ein endgültiges Testergebnis abzulesen [13]. Er weist Antigene in der untersuchten Körperflüssigkeit nach [2] und ist somit aussagekräftiger für den Nachweis einer FelV-Infektion als der Test auf Antikörper: Antikörper werden durch den eigenen Körper gebildet, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Sie sind aber eben auch noch da, wenn der Krankheitserreger längst weg ist. Antigene sind – vereinfacht gesagt – Bestandteile von Krankheitserregern: sind sie nachzuweisen, sind auch die Erreger selbst im Körper.

Für diesen Test kann frisches, gekühltes oder gefrorenes Blut und auch Speichel verwendet werden [13], wobei eine Testung am Speichel weniger aussagekräftig ist [1][6][16][21] und möglichst nur in Ausnahmefällen (z.B. bei sehr wehrhaften oder scheuen Tieren) angewendet werden sollte. Frühestens 4-6 Wochen nach der Infektion lassen sich Antigene im Speichel nachweisen [16].

Dieser Test kann falsch positive und falsch negative Ergebnisse bringen. Ist das Ergebnis positiv, kann man mit etwa 80-100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass die Katze infiziert ist [6][15]. Ein negatives Ergebnis ist zu 95-100% sicher [6][15]. Nicht immer sind Antigene nachweisbar, so kann es sein, dass die Katze trotz negativem Ergebnis latent (verborgen) infiziert ist und das Virus sich ins Knochenmark zurück gezogen hat oder aber die Katze das Virus bereits längst überwunden hat [6][10][12][16]. Ist das Virus im Blut der Katze, kann es mit diesem Test auch nachgewiesen werden: egal, ob die Infektion vorübergehend oder dauerhaft ist [6].

Um eine vorübergehende von einer dauerhaften Infektion unterscheiden zu können – und um falsche Ergebnisse auszuschließen – empfiehlt sich immer eine Nachtestung [2]. Diese sollte im Abstand von etwa 4-6 Wochen erfolgen [2][9][11]. Ein zweites positives Ergebnis macht die Diagnose relativ sicher [2], eine nochmalige Nachtestung nach 8-12 Wochen zeigt, ob die Infektion dauerhaft ist oder nicht [2][9].

Immunfluoreszenztest – Antigennachweis

Um die durch den ELISA-Test ermittelten Ergebnisse zu unterstützen, kann ebenso ein Antigen-Nachweis mittels Immunfluoreszenztest erfolgen. Er kann sowohl an Blut- als auch an Knochenmarkproben vorgenommen werden [6][15]. Wird Blut getestet, ist der Test erst dann verlässlich, wenn die Virämie (Virus im Blut) bereits seit mindestens 3 Wochen vorhält [6][15][16]. Latente (also verborgene Infektionen) sind mit diesem Test über Blut nicht nachweisbar [6,16]. Durch eine Testung des Knochenmarks jedoch schon, allerdings natürlich erst dann, wenn das Virus „Zeit hatte“, sich im Knochenmark „festzusetzen“. Es sind sowohl falsch positive, wie auch falsch negative Ergebnisse möglich [15][16].

(Real-Time) PCR – Erregernachweis – aus Blut, Knochenmark oder Speichel

Um die durch den ELISA-Test ermittelten Ergebnisse zu unterstützen, kann ebenso ein Antigen-Nachweis mittels Immunfluoreszenztest erfolgen. Er kann sowohl an Blut- Die PCR weist Virus-Proteine in Blut, Knochenmark oder Speichel nach und ist ebenfalls eine Ergänzung zu ELISA/Immunfluoreszenztest [12][16]. Er kann sowohl vorübergehende, dauerhafte als auch latente Infektionen mit dem FelV nachweisen [12][16]. Der Test ist erst dann negativ, wenn das Virus nicht mehr im Körper der Katze ist [6]. Aber auch hier sind falsch negative Ergebnisse möglich [3], Nachtestungen im angemessenen Abstand sind also auch hier angeraten.

Behandlung / Heilung?

Eine Infektion mit dem FelV ist nicht heilbar [1][2][6][15][21]. Nicht alle infizierten Katzen müssen jedoch auch krank werden: der Großteil der Katzen überwindet das Virus und hat keinerlei Probleme nach der Infektion. In einigen Fällen bleibt das Virus jedoch lebenslang im Körper und verursacht Krankheitsanzeichen.

Bei solchen Katzen ist die verbliebende Lebensspanne nicht vorhersehbar: sie hängt vor allem von der Haltung und von ihrem Gesundheitszustand ab [2]. Statistisch gesehen sterben 80-90% der infizierten Katzen, die den Virus nicht überwinden können und Krankheitsanzeichen zeigen, innerhalb der folgenden eineinhalb bis fünf Jahre [7][8][16].

Derzeit gibt es keine zuverlässige Heilung für erkrankte Katzen, stattdessen werden Symptome und Sekundärerkrankungen behandelt bzw. unterdrückt [2][6]. So können Bluttransfusionen bei Blutarmut (Anämie) und Infusionen bei schlechtem Allgemeinzustand für die Gesundheit der Katze zuträglich sein [7][8]. Untersuchungen mit FelV-infizierten Katzen zeigten, dass verschiedene Medikamente mehr Nebenwirkungen als positive Wirkungen brachten [2].

Einzig eine Therapie mit Interferon konnte die Lebenszeit betroffener Katzen verlängern und den Zustand der Katzen weitestgehend stabil halten [1][7][8][9][23], wobei auch diese Ergebnisse umstritten sind [22]. Infizierte Katzen sollten möglichst hochwertig gefüttert, stressfrei gehalten und gut beobachtet werden. Bei Krankheitsanzeichen ist eine zeitnah durchgeführte Behandlung von Krankheiten bei „FelV-Katzen“ noch viel wichtiger als bei gesunden Katzen [2][21].

Infizierte Katzen sollten im Haus gehalten und nicht in den Freigang entlassen werden: zu ihrem eigenen und anderer Katzen Wohl (siehe nächster Punkt). Es werden regelmäßige (etwa halbjährliche) Kontrollbesuche beim Tierarzt angeraten [7][8][9][21] – es ist jedoch Abwägungssache bei Katzen, die beim Tierarztbesuch extrem gestresst sind: Stress kann den Verlauf der Infektion negativ beeinflussen.

Viele Quellen sprechen sich gegen eine Rohfütterung infizierter Katzen aus: das Risiko an Salmonellen und Toxoplasmose zu erkranken ist bei immungeschwächten Tieren größer [2][7][21]. Eine Verabreichung von Immunsuppressiva (z.B. Kortison) sollte bei Felv-infizierten Katzen vermieden werden [9].

FeLV-infizierte Katzen und andere Katzen

Die meisten Quellen sprechen sich dafür aus, infizierte Katzen (auch solche, die das Virus nur ausscheiden) von nicht-infizierten Katzen zu trennen und einzeln bzw. getrennt zu halten [1][2][5][6][7][9][21]. So sollen zwar mehrere infizierte Katzen in einer Gruppe gehalten werden können, aber möglichst keine infizierte Katze inmitten von nicht-infizierten [2].

Dies gilt es auch – und vor allem – bei Neuzugängen zu beachten. Sind die eigenen Katzen infiziert, sollte darauf geachtet werden, dass auch die neue Katze FelV-positiv ist – sind die eigenen Katzen nicht infiziert, ist nur der Einzug einer ebenfalls nicht infizierten Katze angeraten. Um wirklich sicher zu gehen, sind mindestens zwei Testungen im Abstand von 2 Monaten durchzuführen. Einige wenige Quellen sprechen jedoch auch davon, dass es möglich sei, infizierte mit nicht-infizierten Katzen zusammen zu halten, sofern Letztere ausreichend gegen FelV geimpft sind [5][12]. Es gibt hier jedoch keine Garantie, dass sich die nicht-infizierten Katzen nicht doch anstecken! Zum Einen wird das Virus – im Gegensatz zum FIV („Katzen-AIDS“) – nicht nur durch Raufereien und Bisse übertragen, sondern auch durch gegenseitiges Putzen, zum Anderen sind Impfungen nicht (immer) zuverlässig.

Dauerhaft infizierte Katzen sollten im Haus gehalten werden und keinen Freigang genießen: zum Einen sind sie selbst durch die Immunschwächung für Krankheiten empfänglich, zum anderen sind sie eine potentielle Ansteckungsgefahr für andere Katzen [2][7][8][9][21]. Eine Kastration kann dazu führen, dass die Katze weniger aggressiv und häuslicher wird: so ist sowohl für sie selbst auch als für Mitkatzen die Gefahr eine Ansteckung – mit Sekundärinfektionen und auf der anderen Seite FelV – geringer [2][21].

Soll eine neue Katze einziehen, nachdem die alte an FelV verstorben ist, so wird häufig sicherheitshalber ein Abstand von 30 Tagen und eine Reinigung der Umgebung (Zubehör, Bettchen, Katzenklo, Wasser- und Fressnäpfe) empfohlen. Da das Virus durch einfache Desinfektion abgetötet wird und in trockener Umgebung wenig lebensfähig ist, sollten diese Vorsichtsmaßnahmen ausreichen.

Impfungen gegen FelV und andere Krankheiten

Sowohl die Impfung gegen FelV, als auch die Impfung FelV-infizierter Katzen ist umstritten.

Impfungen gegen FelV

Vor einer Impfung gegen FelV ist immer eine Testung angeraten: die Impfung ist bei infizierten Katzen unwirksam, soll im schlimmsten Fall sogar das Risiko auf eine Reaktivierung des Virus und/oder die Entwicklung von Krankheitssymptomen vergrößern [1][2][3][6][7][8][9][21][25]. Die Impfung gegen FelV besteht in der Regel aus einem sogenannten „Totimpfstoff“ [1]: das enthaltene Virus bzw. seine Virusteile sind abgetötet und rufen keine Infektion hervor.

Um die Wirkung bzw. eine „Immunantwort“ zu verstärken, werden Hilfsstoffe (sogenannte „Adjuvantien“) eingesetzt. Diese können laut Aussagen mancher Quellen möglicherweise an der Bildung eines Sarkoms (bösartiger Tumor, Krebs) an der Einstichstelle beteiligt sein[1][2][17][26][27]. Aus diesem Grund sollte die Entscheidung „impfen oder nicht?“ alle möglichen Lebensumstände der Katze einbeziehen und die Impfung selbst nur in die Hinterbeine oder den Schwanz erfolgen [9]: sollte sich ein Sarkom bilden, können diese Körperteile zur Not amputiert werden – im Gegensatz zur (leider immer noch praktizierten) Einstichstelle im Nacken. Auch der Rat, den Impfstoff vor dem verabreichen auf Körpertemperatur zu erwärmen soll möglicherweise das Risiko für die Bildung von Sarkomen verringern [9].

Es wird empfohlen, (junge) Freigängerkatzen gegen FelV impfen zu lassen [2][3][21], alte Katzen ab 7 Jahren haben meist eine gewisse Immunität entwickelt und müssen nach verschiedenen Quellen nicht mehr gegen FelV geimpft werden [2][3]. Wenn es um die FelV-Impfung für Wohnungskatzen geht, scheiden sich die Geister: einige Quellen sprechen davon, diese gar nicht zu impfen, andere halten zumindest eine Grundimmunisierung für sinnvoll [1][2][3] – sofern sie nicht mit infizierten Katzen zusammenkommen.

Werden infizierte und nicht-infizierte Tiere zusammen (in der Wohnung) gehalten, so wird eine Impfung der nicht-infizierten Tiere – nach einem Test – dringend angeraten [5][12]. Die ersten Impfungen gegen FelV sollten in der 8/9 und 12/13. Lebenswoche bzw. der 12 und 16ten Lebenswoche stattfinden und im Alter von 12 Monaten „geboostert“ werden [1][2][3][6][7][9]. Teilweise werden durchgehend jährliche Auffrischungsimpfungen [6], teilweise Auffrischungen im Abstand von 2-3 Jahren ab einem Alter von 3-4 Jahren empfohlen [1][6][7][8][9].

Die Impfung gegen FelV ist insgesamt umstritten: zum einen konnte die Wirkung in manchen Untersuchungen unter „häuslichen“ Bedingungen (also außerhalb des Labors, im normalen Zusammenleben der Katzen) nicht nachgewiesen werden, zum Anderen wirkte sie nicht zuverlässig gegen eine Ansteckung oder einen verfrühten Tod untersuchter Kitten [24][29]. Das Virus konnte sich teilweise trotz Impfung in der Katze ausbreiten und eine vorübergehende oder dauernde Infektion auslösen [24][29].

Auch bietet sie bereits infizierten Katzen keine Vorteile im Krankheitsverlauf [25]. Der Impfung wird sogar teilweise nachgesagt, dass sie bei infizierten Katzen den Ausbruch von Krankheitssymptomen begünstigen könne [1][2][3][6][7][8][9][21][25].

Mit FeLV infizierte Katzen impfen

Was die Impfung von FelV-infizierten Katzen angeht, gehen die Meinungen stark auseinander. Einige Menschen sprechen sich gegen jegliche Impfung einer betroffenen Katze aus, da jede Impfung auch einen Einfluss auf das Immunsystem der Katze bedeutet. Andere Quellen sprechen sich dagegen für vermehrte Impfungen (halbjährlicher Abstand) infizierter Katzen aus: durch das geschwächte Immunsystem könnte die Wirkung der Impfungen nicht zuverlässig und langanhaltend aufgebaut werden und Krankheiten können sich schneller ausbreiten [1][2][28].

Teilweise soll eine Infektion mit FelV die Wirksamkeit einer Impfung sogar gänzlich verhindern können – dies soll scheinbar zum Beispiel die Tollwutimpfung betreffen[1]. Es ist ratsam, bei Impfungen betroffener Katzen auf Totimpfstoffe zurückzugreifen: die in ihnen enthaltenen Viren und Virusteile sind abgetötet oder unschädlich gemacht und können sich so nicht vermehren, also auch keinen Krankheitsausbruch (der Krankheit gegen die geimpft wird) auslösen[28].

Quellen und weitere Informationen

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