Seit 2016 kursiert in den sozialen Medien eine falsche Warnung vor vergifteten Futterproben von Fressnapf. Die Fake-Meldungen behaupten, dass sie unverlangt in den Briefkasten eingeworfen wurden und Tiere dadurch zu Schaden gekommen seien. Es handelt sich dabei um Falschmeldungen basierend auf Vermutungen und falsch verstandenen, vagen Aussagen.
Bis heute konnte trotz Ermittlungen durch die Hamburger Staatsanwaltschaft kein einziger Fall einer Vergiftung nachgewiesen werden!
Fakten: Pakete im falschen Namen verschickt, jedoch kein Nachweis von Gift
Es scheint 2016 in Hamburg unverlangt zugesandte Wurfsendungen mit Gratis-Futterproben gegeben zu haben – verschiedene Medienberichte sprechen von etwa 20 Stück. Als Absender war das Unternehmen Fressnapf angegeben. Fressnapf bestritt jedoch, diese verschickt zu haben. Unklar ist, ob das enthaltene Futter irgendwie präpariert war. Ebenso unklar ist, wer das Ganze verschickt hat und warum.
Fressnapf hatte damals Anzeige gegen Unbekannt gestellt – wegen der falschen Verwendung ihres Namens als Absender. Die Polizei Hamburg hatte Ermittlungen aufgenommen und konnte keinen bestätigten Fall einer Vergiftung nachweisen. Dies bestätigt auch Fressnapf selbst auf ihrer Facebook-Seite und in einer Pressemitteilung.
Der Ursprung der Aussage, die Proben seien vergiftet gewesen liegt möglicherweise in einem falsch verstandenen Post auf der Facebookseite des Fressnapf Solingen Werderstraße (mittlerweile gelöscht): In diesem gab Fressnapf an, nicht der Versender der Produktproben zu sein und riet sicherheitshalber davon ab, die Proben zu verfüttern. Dem Post zufolge könne Fressnapf „nicht garantieren, dass das Futter nicht gesundheitsschädlich präpariert sein könnte“ (Zitat Facebook-Seite Fressnapf Solingen Werderstraße, 27.02.2016).
Laut Fressnapf selbst „liegen jedoch keinerlei Informationen oder Behördenansprachen vor, die auf eine Gefährdung von Mensch oder Tier schließen lassen“ (Zitat Pressemitteilung vom 06.05.2012)
Mehr zum Thema findest du hier:
- „Fressnapf und die urbane Legende vom vergifteten Futter: Was ist dran?“: mimikama.org
- „Staatsanwaltschaft Hamburg: Kein bestätigter Fall vergifteter Futterproben von Fressnapf“: correctiv.org
- „Keine Belege: Altes Gerücht über vergiftete Fressnapf-Futterproben kursiert wieder“: correctiv.org
- Pressemitteilung Fressnapf 05.06.2021: „Online-Meldung zu vermeintlichen Fressnapf-Futterproben: Diese stammt aus dem Jahr 2016 und ist nicht aktuell“: www.mynewsdesk.com
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!