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Gesundheitsvorsorge bei Katzen: Krankheiten früh erkennen

Ob eine Katze schnell kränkelt oder ob sie gesundheitlich robust ist, wird nicht nur durch ihre körperlichen Anlagen beeinflusst, sondern auch durch die Umgebung, in der sie lebt. So kann artgerechte, hochwertige und ausgewogene Ernährung viel dazu beitragen, dass die Katze gesund bleibt und auch so aussieht. Regelmäßige geistige, sowie körperliche Beschäftigung zählen ebenso zu den Faktoren wie rechtzeitige Kastration und Impfung.

Grundvoraussetzung für möglichst lange Gesundheit ist es, notwendige tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen frühzeitig und umfassend durchführen zu lassen. Nicht selten enden „verschleppte“ Krankheiten chronisch. Nicht zuletzt hat selbstverständlich auch der menschliche Zuspruch durch Kuschelmomente, gemeinsame Spielstunden, Streicheleinheiten und liebe Worte Einfluss darauf, wie (seelisch) gesund die Katze ist.

Regelmäßige tierärztliche Routineuntersuchungen, Impfungen und Kastration

Zur Gesundheitsvorsorge der Katze gehört es auch, sie vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen. Das erreichen wir durch Kastration und Impfungen. Schließlich schützt die Kastration weibliche Katzen vor krankhaften Veränderungen an der Gebärmutter – und männliche Tiere indirekt vor Infektionskrankheiten und Verletzungen durch Revierkämpfe. Durch ausreichenden Impfschutz verlaufen ansteckende Krankheiten im Falle einer Infektion milder und kürzer.

Doch auch regelmäßige tierärztliche Kontrollen können Krankheiten nicht nur frühzeitig erkennen, sondern auch ein weiteres Voranschreiten verlangsamen. So manche Krankheit, die Folge einer anderen Krankheit ist, lässt sich so im Idealfall sogar gänzlich verhindern. Zeigen Untersuchungsergebnisse leichte Veränderungen, kann frühzeitig gegen gesteuert werden.

Medical Training als Vorbereitung und für den Ernstfall

Das sogenannte „Medical Training“ ist ein Teilbereich des Clickerns. Hierbei wird die Katze mit positiver Verstärkung darauf konditioniert, Untersuchungen über sich ergehen zu lassen und auf Kommando bestimmte Handlungen zu vollziehen. Handlungen, die geübt werden können sind beispielsweise das in-die-Transportkiste-steigen, Pfötchen-zum-Blutabnehmen-hinhalten und still stehen oder liegen.

Dadurch, dass schon im Vorhinein im sicheren Umfeld trainiert wird und die Katze daran gewöhnt ist und Positives damit verbindet, ist der nächste Besuch beim Tierarzt für den Mensch, aber vor allem für die Katze stressfreier und einfacher durchführbar. Aber auch im täglichen Zusammenleben kann sich das medizinische Training durchaus als hilfreich erweisen, wenn man beispielsweise regelmäßig Medikamente oder gar Spritzen verabreichen muss.

Regelmäßige Gesundheitschecks zuhause

Sofern dies von der Katze toleriert wird, sollte man auch zuhause regelmäßige kleine Gesundheitschecks vornehmen. Dabei sollten Ohren, Nase, Augen, Zähne und die Pogegend besondere Beachtung erhalten. Auch das regelmäßige Abtasten des Bauches kann Sinn machen.

Der hier beschriebene Gesundheitscheck kann in ein Ritual, beispielsweise beim abendlichen, ruhigen Kuscheln eingebaut werden. Auch Katzen, die sich anfangs nur ungern derart anfassen lassen, können meist durch gutes Zureden, Streicheln oder Leckerchen nach der Prozedur davon überzeugen lassen. Wichtig dabei ist eine gewisse Ruhe und Regelmäßigkeit, sowie eine Belohnung damit die Katze lernt, die nötigen Handgriffe mit etwas Positivem zu verbinden.

Augen, Ohren und Nase der Katze untersuchen

Die Augen sollten klar und nicht verschmiert sein. Trübe Schleier oder Verletzungen sind ein Grund, mit dem Tier zum Arzt zu gehen. Nickhautvorfall kann ein Anzeichen von Augenproblemen oder Parasitenbefall sein, deshalb sollte man auch dies von einem Arzt abklären lassen. Auch das regelmäßige Überprüfen des Sehvermögens gehört mit zur Routine.

Beim Blick in die Ohrmuschel sollten sich keine Krusten oder starken Verschmutzungen erkennen lassen. Braune, fast schwarze Ablagerungen im Ohr werden meist durch Ohrmilbenkot ausgelöst. Sollte die Katze regelmäßig ihren Kopf schütteln und die Ohren kratzen, ist eine Kontrolle angezeigt. Kleinere, geringflächige Verschmutzungen können von Ohrenschmalz herrühren und sollten natürlich beseitigt werden.

Die Nase der Katze sollte warm und weitestgehend trocken sein. Schleimabsonderungen oder gar Ausfluss ist ein Grund, das Tier einem Tierarzt vorzustellen. Kleine Kratzer auf der Nase können beim Raufen und Spielen entstehen und sind so lange kein Grund zur Besorgnis, wie sie sich nicht entzünden oder gar zu tief sind. Die Nasenlöcher sollten frei und sauber sein.

Das Gebiss der Katze untersuchen

Das Gebiss einer Katze sollte regelmäßig kontrolliert werden, denn auch Katzen können Karies, Zahnstein oder andere Zahn- und Zahnfleischerkrankungen bekommen. Sind die Zähne der Katze vollständig, weiß, das Zahnfleisch schön rosa und nicht druckempfindlich und der Mundgeruch nicht übermäßig ausgeprägt, ist alles in Ordnung.

Katzen mit braunen, von Ablagerungen übersäten Zähnen oder starkem Mundgeruch sollten bei einem Tierarzt vorstellig werden. Dies gilt natürlich auch, wenn Zähne ausfallen, abfaulen oder eine Farbveränderung oder Druckempfindlichkeit beim Zahnfleisch festzustellen ist.

Bauch und Po der Katze kontrollieren

Die Pogegend der Katze sollte sauber, nicht verschmiert oder extrem übelriechend sein. Beim Abtasten des Bauches sollte man darauf achten, dass er weich und beweglich ist. Feste Partien im Magen- Darmbereich sind nach dem Fressen normal, sollten jedoch nicht lange anhalten. Es sollten sich keine Knoten oder regelrecht harte Stellen ertasten lassen.

Das Gewicht „im Auge behalten“

Es ist ratsam, auch das Gewicht der Katze im Auge zu behalten und regelmäßig zu kontrollieren. Kurze Notizen mit Datums- und Gewichtsangaben vereinfachen den Vergleich und die längerfristige Überwachung des Gewichtsverlaufes. Aber auch ohne die Zuhilfenahme einer Waage kann man recht gut abschätzen, ob die eigene Katze unter-, über- oder normalgewichtig ist. Im Bereich „Gewichtsprobleme“ findet sich ein nützliches Vergleichsschema hierzu, ebenso wie Tipps zum Ab- und Zunehmen.

Um die Entwicklung des Körpergewichts genau kontrollieren zu können, empfiehlt es sich, ein Gewichtsprotokoll anzulegen. Eine passende Vorlage kann hier heruntergeladen werden.

Pflegemaßnahmen für Zuhause

Zahnpflege bei Katzen

Manche Katzen neigen aufgrund vererbter Anfälligkeit, falscher Ernährung oder Zahnfehlstellungen vermehrt an Zahnstein und Zahnbelag. Um eine weitreichendere operative Entfernung möglichst vermeiden zu können, kann zuhause eine regelmäßige Zahnpflege durchgeführt werden. Dies lässt sich ganz einfach (und quasi wie „von selbst“) erreichen, indem in regelmäßigen Abständen rohes, sehniges Rohfleisch verfüttert wird. Es trägt zur Zahngesundheit, dem Abrieb von Zahnbelag und der Stärkung der Kiefermuskulatur bei. Trockenfutter trägt zu einer solchen Reinigung nicht bei, auch, wenn dies oft behauptet wird.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, der Katze regelmäßig die Zähne zu putzen. Im Handel sind spezielle Zahnbürsten und Zahncremes (beispielsweise mit Hühnchen- oder Rindgeschmack) erhältlich. Dazu ist jedoch eine zeitintensive und geduldige Gewöhnung notwendig.

Hilfe bei der Fellpflege

Fellpflege in Form von Bürsten und Kämmen sollte in regelmäßigen Abständen besonders bei Langhaarkatzen in die tägliche Routine eingebaut werden. So verhindert man Schmutzablagerungen und Verfilzungen. Die meisten Katzen müssen nicht gebadet werden, da sie ihre Fellpflege durch Putzen alleine bewerkstelligen. Die Katze sollte nur in absoluten Ausnahmefällen gebadet oder geduscht werden – zum Beispiel bei extrem starker Verschmutzung oder bei bestimmten Hautkrankheiten. Hierbei sollten spezielle Tiershampoos (am besten ohne Duftstoffe) verwendet werden.

Augen- und Ohrenreinigung

Manchmal braucht die Katze Unterstützung bei der täglichen Körperpflege, sei es, weil sie krank ist oder stark tränende Augen hat, was besonders bei manchen Perserkatzen der Fall ist. Um Augen und Ohren zu reinigen, empfehlen sich Waschlappen oder nicht fusselnde Tücher, welche mit warmen Wasser leicht angefeuchtet werden.

Verkrustungen oder Verunreinigungen am Auge werden durch leichtes Wischen entfernt. Keinesfalls sollte zu großer Druck aufgebaut oder gerubbelt werden, da dies die Augen reizen und zu Entzündungen oder Hornhautablösungen führen könnte! Spezielle Tränensteinentferner lösen auch hartnäckige Verfärbungen und Verkrustungen am Auge. Sie sind als flüssige Lösung im Tierfachmarkt erhältlich.

Um die Ohren von Schmutz und Schmalz zu befreien sollte man ebenfalls nur mit einem leicht feuchten Lappen die Ohrmuscheln der Katze ausstreichen. Das Verwenden von Wattestäbchen ist nicht empfehlenswert, da sie den Dreck weiter in den Gehörgang transportieren oder Verletzungen verursachen können. Festsitzenden Schmutz, den man auf diese Weise nicht entfernen kann, sollte man durch eine fachgerechte Ohrspülung beim Tierarzt beseitigen lassen.

Filzknoten entfernen und scheren bei Bedarf

Besonders langhaarige oder kranke Katzen können manchmal mit der Fellpflege überfordert sein. Dies kann schnell zu Filzknoten oder regelrechten Filzplatten führen. Lässt man solche Fellstellen zu lange unbehandelt, können Hautprobleme, Exzeme und wunde Hautstellen entstehen. Im schlimmsten Fall lässt sich die Katze überhaupt nicht mehr bürsten und verfilzt vollkommen. Filzknoten und -platten können der Katze bei jeder Bewegung Schmerzen bereiten und sogar dazu führen, dass die strapazierte Haut an empfindlichen Stellen wie den Achseln einreisst.

Krallen schneiden

Normalerweise kümmern sich Katzen ganz selbstständig um die Krallenpflege. Im Falle von kranken, übergewichtigen oder kratzfaulen Katzen kann das Krallenschneiden jedoch nötig sein. Bleibt die Katze häufig in Textilien und Teppichen hängen oder erzeugt das Laufen auf festen Boden „Klackergeräusche“ kann das Kürzen der Krallen angezeigt sein. Hierzu eignet sich eine eine spezielle Krallenschere.

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