Beobachtungen von über 1000 Katzenhaltern ausgewertet
Dazu befragten sie über 1000 Katzenhalter. Voraussetzung war, dass die Halter ihren Katzen Gras anboten und mindestens drei Stunden am Tag mit der Beobachtung ihrer Katze verbrachten. Fast dreiviertel der beobachteten Katzen wurde etwa sechs mal beim Grasfressen gesehen. Nur knapp 11% der überwachten Katzen fraßen kein Gras.
Weniger als ein Drittel der Katzen erbrach regelmäßig nach Aufnahme von Katzengras
Der überwiegende Teil der Katzen knabberte einmal täglich oder einmal wöchentlich am Grün. Dabei wirkten fast alle Katzen vor dem Grasfressen gesund auf ihren Halter. Weniger als ein Drittel der Katzen erbrach regelmäßig nach dem Grasfressen. Jüngere Katzen unter drei Jahren übergaben sich dabei nach Beobachtung ihrer Halter weniger oft, obwohl sie insgesamt lieber an Gras knabberten als ihre älteren Artgenossen.
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Mögliche Schlussfolgerung: Grasfressen gegen Parasiten
Aus den Ergebnissen verwarfen die Forscher die These, Katzen fräßen Gras, weil ihnen übel sei und sie so besser erbrechen könnten. Auch die Vermutung, junge Katzen würden das Grasfressen durch ältere Artgenossen lernen, könnte damit ausgeräumt sein.
Insgesamt schlossen die Forscher, Katzen würden aus reinem Instinkt heraus Gras fressen. Beobachtungen von Primaten legen nahe, dass das Fressen unverdaulicher Pflanzenbestandteile der Abwehr von Endoparasiten dient: sie regen die Bewegungen des Magens an und bewirken so eine manuelle Bekämpfung der Parasiten.
Auch, wenn unsere Hauskatzen in der Regel weniger Probleme mit Endoparasiten haben, traf dies auf ihre Urahnen deutlich öfter zu. Es ist wahrscheinlich, dass unsere Hauskatzen die Verhaltensweise des Grasfressens durch die Evolution mitgenommen haben.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!