Fellwechsel bei der Katze – 5 Tipps gegen die lästige Haarflut

Wir kennen das alle: im Frühjahr und Herbst kommt die Katze in den Fellwechsel. Fliegende Haare, Schuppen, trockene Haut, elektrostatische Aufladung und vollgehaarte Kleidung sind dann bei Vielen von uns Alltag. Um die Katze und uns selbst diese Zeit ein wenig angenehmer zu gestalten, gibt es zahlreiche Tipps. Fünf dieser Tipps möchte ich euch heute ans Herz legen.

Nährstoffe für einen reibungslosen Fellwechsel und glänzendes Fellkleid

Ei im Napf und Lachsöl
Ein Ei(gelb) im Napf und ein wenig Lachsöl machen schönes Fell

Wer sein Haarkleid erneuert, braucht natürlich auch entsprechenden "Input". An der Haut- und Fellgesundheit sind viele Nährstoffe beteiligt. Vor allem die Vitamine A, D und die B-Vitamine. Aber auch Zink, Taurin und Fettsäuren können zu schöner Haut beitragen. Warum dann also nicht gleich mit der passenden Ernährung den Fellwechsel erleichtern? Wer die Katze roh füttert, hats da recht bequem und setzt einfach die entsprechenden Supplemente ein. So können wir den Fettgehalt erhöhen und für einen höheren Zinkgehalt der Mahlzeit Kalbs- oder Schweineleber* einsetzen. Die bringt dann auch gleich Vitamin A mit in die Mahlzeit.

Aber auch die Fertigfutter-Verfütterer unter uns können ihrer Katze mit ein paar einfachen Zutaten über dem Futter den Fellwechsel erleichtern und für schönes Fellkleid sorgen:

  • Etwas zusätzliches Schweine- oder Gänseschmalz (ohne Zwiebeln, Kräuter und Gewürze)
  • Bierhefe (B-Vitamine) sorgt für schönes Fell
  • Ein Ei(gelb) pro Woche macht auch die Haare der Katze schön
  • Ein wenig Lachs- oder Fischöl bringt wichtige Fettsäuren ins Futter
  • Generell: Futter mit viel Feuchtigkeitsgehalt -> Nassfutter

*achtet bei rohen Schweinefleischteilen auf ihre Herkunft – Stichwort "Aujeszky-Virus"

Butter und Katzengras als leckere Helferlein

Katze schleckt an Butter und Katzengras
Butter und Katzengras können beim Abtransport verschluckter Haare helfen

Katzen putzen sich ausgiebig den lieben langen Tag. Im Fellwechsel fallen da natürlich mehr Haare an, die verschluckt und abtransportiert werden müssen. Damits besser nach "hinten raus" flutscht, können ein Schlecks Butter und Malzpaste helfen. Katzengras sorgt dafür, dass die verschluckten Haare ihren Weg "vorn" heraus besser finden.

So ballen sich die Fellklumpen wenigstens nicht im Verdauungstrakt zusammen und lösen im schlimmsten Fall einen Darmverschluss aus. Pasten und Leckerchen mit Zink und Taurin schmecken nicht nur, sie können auch die Hautgesundheit verbessern. Achtet hier nur darauf, dass möglichst wenig pflanzliche Nebenerzeugnisse oder Zucker enthalten sind.

Bürsten und Kämmen, damit weniger Haare verschluckt werden

Verschiedene Bürsten und Kämme für Katzen
Bei der riesigen Auswahl an Bürsten und Kämmen ist für jede Katze etwas dabei

Damit lose Haare gar nicht erst verschluckt werden oder durch die Gegend fliegen, kann Bürsten und Kämmen helfen. Auch Kurzhaarkatzen profitieren davon. Hat die Katze so gar keine Lust aufs Bürsten, könnt ihr versuchen, sie mit einem leicht feuchten Waschlappen oder einem Gumminoppen-Handschuh zu "streicheln". Denkt dran: bitte immer in Wuchsrichtung.

Baden oder Duschen solltet ihr euch für Ausnahmefälle aufsparen: einerseits ist es für viele Katzen Stress pur, zweitens kommen die meisten Katzen auch ohne super mit der Fellpflege zurecht. Baden mit dem falschen Shampoo kann die Haut sogar noch zusätzlich austrocknen.

Viele Utensilien helfen, um Haare von Textilien zu entfernen

Verschiedene Utensilien zur Haarentfernung
Nicht nur Fusselroller, sondern auch verschiedene Haushaltshelfer entfernen Haare von Textilien

Fliegen dann doch ein paar lose Haare, "schmücken" sie unsere Textilien, Möbel und Kleidung. Damit müssen wir uns jedoch nicht abfinden. Ich persönlich schwöre ja auf die Polsterbürsten von ELRAS, wenn es um die Haarentfernung aus Textilmöbeln und Kleidung geht. Auch der "Paku Paku" kann auf ebenen, großen Flächen gute Haarentfernungsdienste leisten.

Aber auch ohne zusätzliche Spezialbürsten haben wir im Haushalt so einige Helferlein, die wir zur Haarentfernung zweckentfremden können: ein leicht feuchter Lappen entfernt meist schon viele Haare von Kleidung und Möbeln. Ein Fensterabzieher, Gummihandschuh oder alter Nylonstrumpf eignen sich aber meist noch besser.

Luftbefeuchter und Blitzableiter gegen statische Aufladung

Katze putzt sich
Wer beim Putzen viele Haare verschluckt, braucht Hilfe vom Halter

Trockene Heizungsluft im Winter kann auch den Fellwechsel zum Frühjahr noch zu einem "zündenden" Erlebnis machen. Kommen dann noch Teppiche, Socken oder Schuhe mit Synthetikanteilen hinzu, knistert es zwischen uns und unserer Katze oft so richtig. Um das zu verhindern, können wir zusätzlich noch mehrere Tipps beherzigen. Zunächst einmal können wir mit Luftbefeuchtern und Heizkörperverdunstern die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen. Ein Schüsselchen Wasser auf der Heizung tuts auch und lädt die Katze zudem zum Trinken ein.

Bürsten und Kämme aus Naturmaterialien (Holz, Wildschweinborsten) laden unsere Haare und die der Katze zumindest nicht noch weiter auf. Wer sich regelmäßig die Hände eincremt, hat nicht nur die Hände schön, sondern kann auch verhindern, dass er beim Streicheln der Katze "eins auswischt". Hilft das alles nichts, sucht euch vor dem Streicheln der Katze einen "Blitzableiter": an Gegenständen aus Metall (Kühlschrank, Türklinke o. Ä.) könnt ihr euch entladen.



Welche Tipps fallen euch noch ein, um den Fellwechsel der Katze zu erleichtern?

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7 Kommentare

    • Huhu Nettie!
      ja, Krillöl ist auch in Ordnung. Es sollte tierisches Öl sein, da käme ohnehin nur Fisch- (zu dem eben auch das Lachsöl zählt) oder Krillöl in Frage. Pflanzliches Öl eignet sich hier weniger, weil Katzen die darin enthaltenen Vorstufen so mancher Fettsäuren nicht „umbauen“ können. Dazu fehlen ihnen Enzyme.

      Liebe Grüße
      Miriam

    • Hallo Marie,
      tatsächlich gibt es zu beidem verschiedene – gute – Argumente, weswegen ich persönlich da keine pauschale Antwort geben mag.
      Sicher hast du schon von der „Avidin-Problematik“ gehört: Avidin ist ein Enzym im Eiklar, dass die Aufnahme von Biotin (ein B-Vitamin) beeinträchtigen kann. Sogar so weit, dass bei Aufnahme viel rohen Eiklars ein Mangel bei der Katze (und beim Mensch) eintreten kann. Das wäre ein Argument, um nur allein das Eigelb zu geben oder das ganze Ei insgesamt nur gekocht. Oder eben, nicht zu häufig rohes Eiklar – eventuell mit anderen Vitamin-B-Supplementen als Ergänzung – zu geben. Auch die Sorge vieler Halter vor Salmonellen kann ein Argument für das Kochen sein. Letztlich gibt es auch Katzen, die nur gekochtes Ei fressen wollen. Meine beiden sind so Spezialisten 😉

      Ein Argument, um das Ei roh zu geben ist, dass durchs Kochen die Aminosäuren verändert / entwertet werden und eben auch andere Nährstoffe, wie z. B. B-Vitamine. Die sorgen aber allen voran für gute Haut und schönes Fell. Man würde mit dem Kochen also eine geringere Auswirkung auf Haut/Fell erreichen. Selbstverständlich ist es auch „natürlicher“, aber diesem Punkt sollte man meiner Meinung nach hier weniger Gewichtung schenken.

      Insgesamt ist es also eher eine Einstellungssache als eine Frage von „richtig“ oder „falsch“. Von daher sollte das in meinen Augen Jeder selbst entscheiden. Bei uns haben es die Katzen entschieden 😀

  1. Jeweils im Frühjahr und Herbst 4 – 6 Wochen während des Fellwechsels eine Kapsel „Nachtkerzenöl“ täglich ins Futter mischen.

    • Huhu Friedhelm, genau das würde ich nicht empfehlen: Nachtkerzenöl enthält vor allem viele Omega-6-Fettsäuren. Die sind in Fleisch und Futter ohnehin schon viel bis zu viel drin. Das kann Hautprobleme (unter Anderem) erst recht begünstigen. Wichtiger wären hier Omega-3-Fettsäuren – einerseits, um u. A. Haut und Fell zu unterstützen, andererseits, um ein gutes Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren zu erreichen. Aber auch da nicht „einfach irgendwie“, sondern vernünftig dosiert. Daher macht Fischöl, z.B. Lachsöl deutlich mehr Sinn.

      Liebe Grüße
      Miriam

  2. Sehr schöner Blog 🙂 Als Maine Coon Besitzer bin ich natürlich auch mit dem Problem geplagt, dass bei mir „alles eine Katze ist“ 😀

    Bei Fellwechsel hat sich bei mir der Furminator bewährt, ist allerdings nicht jedermanns Sache und verlangt viel Feingefühl – der Vorteil ist dass man auch noch gut an Stellen rankommt die die Bürste nicht erreicht und wo sich gerne Fellknoten bilden, die man damit oder einem kleinen Entfilzungsmesser auch ganz gut raus bekommt – als Freigängerin geht es leider manchmal nicht anders. Natürlich soll die Miez danach nicht nackig sein 😀

    Was macht man mit den Haaren? Basteln natürlich! Ich empfehle das schöne Buch „Crafting with cat hair“ von Kaori Tsutaya 😀 😀

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