In den vergangenen Tagen konnte ich mich nicht nur davon überzeugen, sondern auch Laras Ecken, Kanten und Vorlieben näher kennenlernen. Sie ist seit Tagen hier komplett zuhause, hat sich an mich, die beiden anderen Mädels und unseren Alltag gewöhnt. Auch für die Mädels gehört sie nun selbstverständlich dazu. Im Grunde können wir hier die Anfangsphase abhaken. Ich erwarte nur noch kleine, schleichende Veränderungen.
Lara und ihre "großen Schwestern"
Lara versteht sich mit beiden Mädels. Tiffy ist eben Tiffy, aber in 20 cm Abstand liegen, gemeinsam fressen und auch das eine oder andere Fangenspiel sind drin. Kommt Lara ihr zu nahe, erwischt Tiffy auf dem falschen Fuß oder geht ihr zu sehr auf den Keks, gibts weiterhin Brummen, Fauchen und Eins auf den Deckel. Regelmäßige Leser wissen, dass ein solches Verhalten für Tiffy schon ein extremer Liebesbeweis ist. Mehr lässt sie auch nicht zu, aber das ist vollkommen oki.
Tiffy hat ja einen ganz speziellen Humor – darum verehre ich die alte Dame umso mehr 😀 Es scheint ihr momentan jedenfalls große Freude zu bereiten, "Laraball" zu spielen: sie schlägt nicht, sondern schubst Lara irgendwo runter und schaut ihr beim Fallen zu 😀 Da Lara als Kitten noch nicht überall raufkommt und manchmal etwas tolpatschig ist, gibt es für Tiffy genug Gelegenheiten, Beinchen zu stellen oder von oben mit der Pfote auf den Kopf zu tunken und Lara so zu ärgern 😀
Allerdings interessiert das Lara herzlich wenig: sie versucht es ohnehin gleich nochmal. Tiffy ist hier also eher die arschige große Schwester, die aber im Fall der Fälle dem Nesthäkchen einiges durchgehen lässt.
Lara und Janis allerdings haben einen Narren aneinander gefressen: man sieht kaum eine der Mädels ohne die Andere – selbst auf Klo würde Lara gern mitgehen 😀 Sie liebt "ihre" Janis abgöttisch. Und auch die große Fluse kann ihre Liebe nicht mehr verbergen. Beide kuscheln seit Tagen auch zu zweit ohne mich. Wenn sie Fangenspielen, tun mir meine Nachbarn echt leid: eine Stampede, die selbst einer Elefantenherde in nichts nachsteht.
Eine volle Kanne Tee hats beim Sliden über den Wohnzimmertisch schon erwischt (*hust* Janis Schuld *hust*) 😀 Gemeinsam fressen können sie ebenfalls, zusammen Unsinn aushecken geht auch – Janis ist eben Kindskopf durch und durch. Das gemeinsame Fummelbrett-leeren stellt aufgrund beiderseitiger Wibbeligkeit eine interessante Herausforderung dar 😉 Geknöttert wird hier nur noch, wenn die Eine nicht so will wie die Andere.
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Ecken, Macken und Vorlieben – Lara als kleine Persönlichkeit
Laras Charakterbeschreibung lautete in etwa so: "Hat nur Grütze im Kopf, ist unglaublich hartnäckig und braucht viel Beschäftigung". Dem kann ich nach den letzten Tagen noch einiges hinzufügen. Sie pfötelt übrigens nicht nur gern in Gläsern, sondern schlicht in allen Gefäßen: Tassen, Tellern, Kannen. An die Töpfe kommt sie glücklicherweise noch nicht ran 😀 Wunderbar, wenn sie mich mit unschuldigen Knopfäuglein und herzigem Milchschnütchen anschaut, weil sie mal wieder aus meiner Müslischale gesüppelt hat – Erziehung und konsequent-sein sind da soo leicht vergessen ❤ 😀
Wenn sie schläft, dann schläft sie – von einer Sekunde auf die andere, egal wo oder wie. Sie wird dann nicht einmal wach, wenn man sie beseite "räumen" muss. Hinterpfoten und Zehenzwischenräume massieren kommt bei ihr richtig gut an 😀 Pupsen kann sie beeindruckender als die großen Mädels 😀 Lara mag die Stuhlhängematten genau so gern wie Janis: gut, dass ich damals direkt zwei Stück genäht hatte 😉
Sie liiiebt Wasser! Kopfeintunken beim Trinken und Wassernapf-Pföteln sind wohl son Taubertalperser-Ding 😉 Ich kann schlicht nicht mehr alleine duschen. Sie bleibt sogar bei voll aufgedrehtem Wasserstrahl neben mir sitzen und lässt sich nur unter Gegenwehr aus der Dusche schieben – um bei der nächsten Gelegenheit den Duschvorhang zur Seite zu rempeln und doch wieder durch die nasse Dusche zu latschen. Geht der Duschvorhang nach dem Duschen auf, muss sie jedes Mal patschen gehen. Und jedes Mal ist sie danach pitschenass und hinterlässt Pfotenabdrücke auf dem Boden 😉
Apropos "jedes Mal": sobald ich die Katzenklos aussiebe, sitzt mir Lara regelrecht auf der Schaufel. Dann muss sie dringend – und wenn es nur 2 Tröpfchen sind 😉 Außerdem mag sie kuscheln, Bauchkraulen, geknutscht-werden und Rascheltunnel. Nackte Füße sind für sie ebenfalls n großes Thema derzeit: "Bitte still halten, ich muss die jetzt putzen!" Sie ist eine sehr mitteilsame Katze und muss jede Stimmung und jede Situation wenigstens kurz kommentieren. Ein "Mieep", wenn man sie hochnimmt, wenn sie müde ist, gekrault werden oder mit Janis spielen will, ist üblich 😉
Bürsten rund ums Poloch provoziert jedes Mal einen mittelschweren Ausraster. Von Tiffys Napf wegsetzen, weil "lass die alte Dame mal allein fressen" übrigens auch. Beim Fressen ist sie ganz wie Janis: nicht nörgeln, wenn nichts da ist, aber zum Scheunendrescher mutieren, sobald der Napf voll ist. Beide Mädels können immer fressen, wenn der Napf gefüllt wird. Allgemein frisst sie gut, jedoch nicht so riesige Mengen, wie ich es von anderen Kitten gewohnt bin. Wahrscheinlich kommt das noch 😉
Mit Janis gemeinsam hat sie ebenfalls das Verhalten, wenn sie müde ist: Pattex-Ankuscheln bis kein Blatt mehr dazwischen passt, n bisschen quengelig sein, viel schnurren und Verdrehen, damit ich beim Kraulen an alle Stellen rankomme. Jetzt liegt mir 6,5kg Pelz also um beide Seiten des Kopfes, des Halses und ich bekomme zwei Ärsche und 8 Pfoten – irgendwie ineinander geknotet – ins Gesicht. Atmen wird so manchmal zur Fitnessübung 😉
Lara und ich – Erziehung unter erschwerten Bedingungen
Es fiel mir nicht schwer, dieses kleine schwarz-rote Kitten ins Herz zu schließen. Man muss diese rotzfreche Pelz-Weintraube mit Piepsestimme einfach lieben 😉 Schon am Kennenlern-Wochenende gabs das erste Küsschen auf den kleinen Wirsing 😉
Lara zeigt mir durch Putzen, ankuscheln, Turboschnurren und Treteln, dass sie durchaus verstanden hat, wie sehr sie hier geliebt wird. Sie kommt sehr gern kuscheln und fühlt sich sichtlich geborgen. Dass sie so voller Selbstverständlichkeit Mist baut und mich dabei noch ansieht, zeigt mir, dass ihr absolut klar ist, dass ihr hier selbst dann nichts Böses geschieht.
Der rotzige Blick und das Nachpföteln, wenn ich ihr etwas wegnehme, machen das Ernst-bleiben bei der Erziehung allerdings schwer 😀 Generell bin ich darin ja nicht wirklich gut – Grundregeln allerdings müssen sitzen. Bei Lara ist das eine große Herausforderung. Einges hat sie in Grundzügen durchaus schon verstanden. Das heisst aber nicht, dass sie nicht dennoch noch regelmäßig probiert, ob die Regeln auch wirklich immer gelten 😉
Wenn sie – mehrmals am Tag – ihre doofen 45 Minuten hat, durfte ich anfangs wirklich pausenlos hinterher laufen, sie irgendwo abpflücken oder ihr etwas wegnehmen. Mitterweile stimmt Janis fast immer ein und beide rennen wie bekloppt durch die Bude. Dementsprechend muss ich seltener die Nerven verlieren 😀
Sobald wir hier mit dem Clickern beginnen, ist sie hoffentlich auch geistig etwas geforderter. Obwohl mich die Wibbeligkeit wohl in den Wahnsinn treiben wird 😀 Es ist geplant, das Ganze dann in Clickervideos für euch festzuhalten, damit ihr euch über uns kaputtlachen vielleicht etwas abgucken könnt 😀
Die ersten Vorübungen lassen Schlimmes vermuten 😀 Am 22.09 haben wir zumindest schonmal einen Termin zur Voruntersuchung für Laras Kastration im SmartVet Gesundheitszentrum hier bei uns ums Eck.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Nachtrag:
Mein Angetrauter, der Katzen aller Art Und Größe vollkommen verfallen ist, meint zu unseren Stubentigern: Wenn der Herr uns aus Lehm geformt hat, dann hat er unsere Mietzen aus Zucker gemacht…
❤ Was für eine Liebeserklärung!
Mannn ist die kleine süüüüüüs!
Ha, „Satansbraten“ beschreibt ihr Äußeres toll! Aber diese Augen, dieser Blick – zum hinschmelzen …
Liebe Miriam,
danke, dass du uns teilhaben lässt an eurer 4-Mädels-WG. Es ist wunderbar zu lesen, man fühlt sich mittendrin.
Freue mich auf Weiteres, viele Grüße
Ursel
;o)))) Ganz wunderbar ge/beschrieben!!
Weiterhin viiiel Freude an deinen Pelzknäulen..!
Liebe Grüße
Sabine
So toll wie ❤️voll ihr mit den Fellbasen umgeht und beschreibt..Da geht mir das Herz auf..haben selber 7 Racker und würde keinen hergeben..
Freu mich über jeden so schönen Bericht..
Grüße
Guten Morgen Mriam,
Deine Beschreibung lässt mich schmuzeln. Mir scheint, dass ich mit unseren grauen Mädchen im Moment weniger Aufregung habe als Du mit Lara 😉
Die Beiden liegen jetzt ganz ruhig im Bett neben mir – nachdem sie gegen 3 Uhr ca.1 Stunde über Bett & Tisch sind. Und auf das Getrappel nachts auf der Holztreppe unserer Haus-Mitbewohnerinfreue ich mich auch schon. Nur bevor Feala noch noch da ist, hat Allegra noch ihre Ruhe und die Kleinen bleiben lieber im ‚Kinderzimmer‘ Bei uns gestaltet sich die Zusammenführung schwierig. Allegra hat inzwischen sogar Angst, wenn sie auf meinem Arm in den Wohn-/Schlafraum kommt – und auf dem Boden möchte sie sofort flüchten. Daher werden wir wohl wirklich ganz vorsichtig das an der Leine gehen mit den Kleinen in Allegras Seniorenresidenz im EG üben. Dann fühlt sich Madame hoffentlich sicherer …
Schön, dass das bei Euch so perfekt klappt!
LG Silke