Stiftung Warentest Katzenfuttertest 05/2017 „der Mix machts“

Im Mai-Heft 2017 der Stiftung Warentest ist ein Testbericht zu Nassfutter für Katzen abgedruckt. Und wie in den letzten Jahren auch, bekomme ich Nachrichten von euch, ob ich ihn mir nicht einmal ansehen und etwas dazu schreiben könnte. Im Grunde genommen könnte ich euch einfach auf den Artikel zum Test von 2014 verweisen – denn der neue Test hat die gleichen Stärken und Schwächen – aber Manchen von euch reicht das nicht. Aus dem Grunde habe ich mich dann einmal hingesetzt und noch einmal alles durchgelesen. Und werde alles, was mir auffiel, für euch notieren.

Für die Faulen unter euch: -> direkt zum Abschnitt mit meiner Meinung zum Test springen

Zum Blogartikel zum Stiftung Warentest Nassfutter-Test gehts hier entlang: ->Klick

Welche Futtermarken wurden getestet?

Die getesteten Futtersorten in der Reihenfolge ihrer erreichten Endnoten – oben „sehr gut“, nach unten hin immer schlechter bewertet bis zum „mangelhaft“:

  • Stiftung Warentest Ergebnis „sehr gut“:
  • Edeka „Gut & Günstig zarte Stückchen mit Huhn in feiner Sauce
  • Aldi Nord „Topic zarte Mahlzeit mit herzhaftem Rund & Huhn“
  • Norma „Mieze Katz Saftige Stückchen in Sauce mit Geflügel und Leber“
  • „Kitekat mit Thunfisch in Sauce“
  • „Sheba Classics in Pastete mit Ente & Huhn“
  • „Whiskas 1+ Jahre mit Geflügel in Terrine“
  • Stiftung Warentest Ergebnis „gut“:
  • DM „Dein Bestes mit Geflügel & Leber in Sauce“
  • „Animonda Carny Adult Rind + Kabeljau mit Petersilienwurzeln“
  • Netto Markendiscount „Attica Feine Häppchen mit Geflügel“
  • „Catz Finefood Huhn und Fasan“
  • Stiftung Warentest Ergebnis „befriedigend“:
  • Aldi Süd „Cachet Classic Saftige Häppchen mit Huhn“
  • Lidl „Coshida mit Rind in Sauce“
  • Penny „Bianca Zarte Stückchen in Sauce mit Huhn“
  • Rewe „Ja! mit Huhn, zarte Stücke“
  • Rossmann „Winston Saftige Häppchen mit Huhn in Sauce“
  • Fressnapf „Real Nature Wilderness Adult True Country Huhn & Lachs“
  • Stiftung Warentest Ergebnis „ausreichend“:
  • „GranataPet DeliCatessen Pate Ente & Geflügel“
  • „Purina Felix mit Lachs & Forelle in Gelee“
  • Fressnapf „Bioplan 50% Meat Pate mit Huhn & Karotten“ (Bio)
  • Stiftung Warentest Ergebnis „mangelhaft“:
  • „Mac’s Lachs & Hühnchen“
  • Das Futterhaus „Activa Gold Huhn + Lachs mit Kürbis + Amarant“
  • „Defu Das Katzenfutter vom Bio-Bauern Huhn Sensitiv“ (Bio)
  • „Gourmet Gold Feine Pastete Mousse mit Thunfisch“
  • „Terra Faelis Naturkost für Katzen Huhn mit Kürbis und Katzenminze“
  • „Tundra Complete Cat food Huhn pur“

Welche Punkte fließen in die Bewertung mit ein?

  • die ernährungsphysiologische Qualität macht 60% der Endnote aus:
    Hier wird im Labor getestet, ob die enthaltenen Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe usw.) den theoretischen, rechnerischen Bedarf (durch FEDIAF und NRC festgelegt) einer „leicht übergewichtigen“ 4-Kilo-Katze abdecken (226kcal Energiebedarf).
  • die Überprüfung der Fütterungsemfpehlungen machen 20% der Endnote aus:
    Hier wurden die auf die Dosen aufgedruckten Fütterungsempfehlungen dahingehend untersucht, ob sie den Energiebedarf der 4-Kilo-Modellkatze – und anderer Katzen – abdecken. Auch eventuell weitergehende Hinweise zur Anpassung der Futtermengen wurden berücksichtigt
  • eine Überprüfung des Futters auf die Schadstoffe Blei, Arsen, Kadmium und Quecksilber floss zu 10% in die Endnote ein
  • Deklaration und Werbeaussagen wurden zu 10% in die Endnote einberechnet:
    überprüft wurde, ob die Angaben auf den Dosen dem Futtermittelrecht entsprechen, ob sie vollständig und korrekt waren. Abbildungen und Werbeaussagen wurden ebenso überprüft wie Übersichtlichkeit und Lesbarkeit
  • Untersuchung auf Geschmacksverstärker und Aroma-Lockstoffe (hatte keinen Einfluss auf Endnote)
  • mikroskopische Untersuchung auf Haare, Horn, Borsten (alle Produkte sollen unauffällig gewesen sein, hatte keinen Einfluss auf Endnote)
  • eine DNA-Analyse sollte bei der Ermittlung der im Futter verwendeteten Tierarten helfen (hatte keinen Einfluss auf Endnote)
  • Untersuchung auf Pestizide und Schimmelpilzgifte (alle Futter sollen unauffällig gewesen sein, hatte keinen Einfluss auf Endnote)
  • bei getreidefrei ausgewiesenen Futtern wurde auf Gluten und Reisbestandteile untersucht (hatte keinen Einfluss auf Endnote)
  • Untersuchung auf Antibiotikarückstände (keine Antibiotika gefunden, hatte keinen Einfluss auf Endnote)

Die jeweiligen Proben wurden „blind“/anonymisiert geprüft. Weitere Infos auf der Webseite der Stiftung Warentest.

Aussagen im Begleit-Text

Im Folgenden möchte ich besonders markante Stellen im Begleit-Text zum Test notieren und teilweise etwas zu ihnen schreiben. Zunächst einmal findet sich der Satz „10 der 25 Feuchtfutter versorgen Hauskatzen ausgewogen mit Nährstoffen“ – somit wären wohl nach Meinung der Stiftung Warentest die anderen Futtersorten eher „unausgewogen“.

Unter der Überschrift „Fragwürdige Versprechen“ finden sich drei Absätze mit Beispielen zu Werbeaussagen, die die Stiftung Warentest näher kommentiert. Zunächst wäre dort die Werbeaussage von GranataPet zu den positiven Wirkungen der von ihnen verwendeten Granatapfelkerne. Vielmehr den darin enthaltenen Polyphenolen. Die Stiftung Warentest spricht an, dass die Wirkung im Katzenkörper nicht abschließend untersucht worden sei. Eine positive Wirkung sei damit nicht belegt. Vielmehr sei bekannt, dass Katzen diese Verbindungen teilweise nur schwer abbauen könnten und es somit nicht auszuschließen sei, dass sie tatsächlich vielleicht gar eine negative Wirkung auf die Katze hätten.

Tundra wirbt mit einem Bild des Schneeleopard und vergleicht diesen mit der Hauskatze. Laut Stiftung Warentest sei dies kein guter Vergleich, denn die Beute des Schneeleopard weise beispielsweise einen höheren Knochenanteil auf. Außerdem hätte der Schneeleopard einen weit höheren Energiebedarf als die normale Hauskatze.

Dass Mac’s mit der Aufschrift „ohne Tier- und Knochenmehl“ wirbt, ist der Stiftung Warentest ebenfalls einen kurzen Kommentar wert: Knochenmehl sei für die Katze „sogar förderlich“, weil es einerseits wichtiges Kalzium ins Futter bringt, aber das Risiko von splitternden Knochen vermeidet.

Insgesamt seien nach Meinung der Stiftung Warentest sechs Sorten mangelhaft (Macs, das Futterhaus, Gourmet Gold, Terra Faelis, Tundra, Defu) weil sie teilweise zu viel Fett, Eiweiß und/oder Nährstoffe enthielten. Fütterungsempfehlungen seien ebenfalls oft falsch. Nach Aussage der Stiftung enthielt jedes zweite Produkt zu viel Phosphor (welches die Nieren der Katze belastet), jedoch würden nur 5 der entsprechenden Produkte diesen Überschuss mit einer ausreichenden Kalziummenge „ausgleichen“. Als Beispiel wird hier der Phosphorgehalt von „Gourmet Gold“ angegeben: es soll fast zehnmal so viel Phosphor enthalten wie nötig (Gehalt: ca. 1000mg – Bedarf der Model-Katze 160mg) und zudem nicht genug Kalzium zum „Ausgleich“ enthalten. Zudem sollen fünf Futter die „gesunde“ Menge an Natrium überschreiten.

Die Aussage „Aufgrund der hohen Verarbeitung lässt sich der genaue Fleischanteil nicht bestimmen, die Eiweißqualität schon“ finde ich sehr interessant. Auch, dass das Futter von Terra Faelis angeblich zu wenig Eiweiß enthalten soll. Der Zuckergehalt der getesteten Produkte soll sich nach Aussage der Stiftung in einem „unproblematischen“ Bereich liegen: unter 2g pro 100g Futter. Es wird wieder einmal betont, dass Katzen Zucker nicht schmecken könnten und er vor allem wegen der Optik eingesetzt würde. In einigen Futtern sollen – in unproblematischen Mengen – Schwermetalle oder Arsen nachgewiesen worden sein.

Eine Untersuchung unter dem Mikroskop ergab keine Hinweise auf minderwertige/schlecht verdauliche Eiweißquellen wie Borsten, Horn oder Hufe – auch Antibiotikarückstände sowie genetisch veränderte Organismen oder Lockstoffe seien im Labor nicht nachgewiesen worden.

Informationstexte zu Nierenerkrankungen und Futterumstellung

Nach dem eigentlichen Test mit Begleittext schließt sich eine Seite mit 8 Absätzen zur Katzenernährung an. In den ersten zwei Absätzen wird ein grober Anriss zum Thema „Katzenernährung“ gegeben, hier wird auch der Eiweißbedarf der Katze angesprochen. Der folgende Absatz befasst sich mit kurzen, allgemeinen Tipps zur Futterumstellung. Absatz vier hat für die Katze ungeeignete Lebensmittel zum Thema: Schokolade, Zwiebeln und Probleme bei der Verfütterung von Kuhmilch werden genau so angesprochen wie die angebliche Unverträglichkeit von rohem Schweinefleisch. Gleichzeitig wird aber richtig gestellt, dass es eigentlich nicht unverträglich ist, sondern ein tödliches Virus (Aujeszky-Virus) enthalten könnte. Vor der unbedachten Verfütterung von Knochen (Splittergefahr) und zu viel Leber (Gefahr der Überversorgung mit Vitamin A) wird gewarnt.

Ein weiterer Absatz befasst sich mit dem Barfen. Die Stiftung weist auf die Wichtigkeit der „optimalen Zusammensetzung“ hin und rät dazu, sich mit einem Fachmann zu besprechen. Kalziummangel sei nach Aussage der Stiftung beim Barfen recht häufig, zudem sei besonderer Wert auf die Hygiene zu legen. Ein weiterer kurzer Absatz befasst sich mit Übergewicht der Katze. Spielen und ausreichende Bewegung sei für die Katze hier besonders wichtig. Laut Aussage der Stiftung würden ausgewachsene Jungkatzen 3 Kilo wiegen, Kater 4 Kilo. Regelmäßiges Wiegen der Katze und das Abwiegen der Futterrationen nach der Kastration der Katze sind ebenfalls als wichtige Punkte notiert. Der Absatz über Nierenprobleme bei der Katze besagt, dass Nierenprobleme durch den Halter meist nicht erkannt würden, sondern erst durch die Diagnostik beim Tierarzt. Dann sei es für eine Heilung meist schon zu spät. Die Vorbeugung sei aufgrund der massiv erhöhten Phosphormengen im Fertigfutter sehr problematisch. Nierenkranke Katzen sollten phosphorreduzierte Diäten erhalten. Nach Aussage der Stiftung würden solche Diäten nachweislich das Leben von betroffenen Katzen verlängern.

aufgeführte/hervorgehobene Stärken und Schwächen der Futter

der Übersichtlichkeit halber wurden die Namen/Bezeichnungen der Futtersorten hier nur abgekürzt, die genauen Bezeichnungen finden sich in der oberen Auflistung „Welche Futtermarken wurden getestet?“

  • nach Meinung der Stiftung „ausgewogenes Futter: Edeka „Gut & Günstig“, Aldi Nord „Topic“, Norma „Mieze Katz“, Kitekat, Sheba, Whiskas, DM „Dein Bestes“, Animonda „Carny Adult“, Netto „Attica“, Catz Finefood
  • nach Meinung der Stiftung stimmige Fütterungsempfehlungen: Edeka „Gut & Günstig“, Aldi Nord „Topic“, Norma „Mieze Katz“, Kitekat, Sheba, Whiskas, DM „Dein Bestes“, Animonda „Carny Adult“, Netto „Attica“, Aldi Süd „Cachet Classic“, Lidl „Coshida“, Rewe „ja!“
  • nach Meinung der Stiftung preiswerte Tagesration/günstiges Futter: Edeka „Gut & Günstig“, Aldi Nord „Topic“, Norma „Mieze Katz“, Kitekat, Netto „Attica“, Aldi Süd „Cachet Classic“, Lidl „Coshida“, Rewe „ja!“, Rossman „Winston“
  • nach Meinung der Stiftung günstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis: Netto „Attica“, Penny „Bianca“, Rewe „ja!“
  • nach Meinung der Stiftung hohe Kosten: Sheba, Catz Finefood, Fressnapf „Real Nature Wilderness“, GranataPet „DeliCatessen“, Defu, Gourmet Gold, Tundra
  • nach Meinung der Stiftung „ungünstige Nährstoffmengen“: DM „Dein Bestes“ (Jod etwas wenig), Animonda „Carny Adult“ (Vit B1 etwas wenig), Catz Finefood (Vit B1 etwas wenig), Fressnapf „Real Nature Wilderness“ (Vit B1 etwas wenig), Fressnapf „Bioplan“ (liefert nur die Hälfte des benötigten Vit B1), Das Futterhaus „Activa“ (Zink und Kupfer zu wenig), Defu (zu viel Fett, Vit E, Zink, Jod zu wenig, Vit B1 gar nicht nachweisbar), Terra Faelis (zu fett, deckt den Eiweißbedarf nicht, es fehlt an Zink, Vit B1 war nicht nachweisbar), Tundra (Vit B1 zu wenig)
  • nach Meinung der Stiftung zu hoher Phosphorgehalt: Netto „Attica“, Aldi Süd „Cachet Classic“, Lidl „Coshida“, Penny „Bianca“, Rewe „ja!“, Rossman „Winston“, Fressnapf „Real Nature Wilderness“, Purina „Felix“, Mac’s, Gourmet Gold, Tundra
  • nach Meinung der Stiftung ungünstiges Kationen-Anionen-Verhältnis (kann Harnsteine begünstigen): Penny „Bianca“, Rewe „ja!“, GranataPet „DeliCatessen“, Fressnapf „Bioplan“
  • nach Meinung der Stiftung zu hoher Natriumgehalt: GranataPet „DeliCatessen“, Purina „Felix“, Fressnapf „Bioplan“, Gourmet Gold, Tundra
  • nach Meinung der Stiftung ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis: Fressnapf „Bioplan“, Gourmet Gold
  • nach Meinung der Stiftung nicht ganz stimmige Deklaration: Animonda „Carny Adult“ (Aufdruck „reines Muskelfleisch“ – tatsächlich aber Leber, Lunge, Herz, Euter, Niere enthalten)
  • nach Meinung der Stiftung Mängel bei den Verpackungsaufdrucken : Fressnapf „Real Nature Wilderness“ (schwer lesbar), Purina „Felix“ (schwer lesbar)
  • nach Meinung der Stiftung nicht stimmige Fütterungsempfehlung: Catz Finefood (ohne Altersangabe vermarktet: ausgewachsene Katzen bekämen zu viel, Kitten zu wenig), Rossman „Winston“ (zu hohe Empfehlung), GranataPet „DeliCatessen“ (teilweise zu hoch, teilweise zu niedrig), Fressnapf „Bioplan“ (teilweise zu hoch), Mac’s (zu niedrig), Das Futterhaus „Activa“ (zu hoch), Defu (zu hoch), Gourmet Gold (zu hoch), Terra Faelis (zu hoch), Tundra (fehlen gänzlich, soll aber nachgeholt werden)
  • nach Meinung der Stiftung fragwürdige Werbeaussagen: GranataPet „DeliCatessen“ (Granatapfelkernwerbung), Mac’s (trotz Aufdruck „ohne Salzzusatz“ ein hoher Natriumgehalt), Das Futterhaus „Activa“ (Aufdruck besagt „fettarm“, enthält aber sehr viel Fett, scheinbar entgegen Aufdruck Gluten enthalten), Defu (relativ viel Gluten nachgewiesen, trotz Aufdruck „glutenfrei“), Terra Faelis (wirbt mit 90% Fleisch, soll aber nur Innereien enthalten), Tundra (Vergleich Schneeleopard – Hauskatze)
  • Schadstoffnote befriedigend bis schlechter: Catz Finefood, Fressnapf „Real Nature Wilderness“, Mac’s, Das Futterhaus „Activa“

nachgewiesene Tierarten

Bei Futtern, die vorn auf der Dose mit der Angabe „mit XY“ titeln, kann man in der Deklaration hinten meist „u.a. 4% XY“ lesen. Dies bedeutet nicht, dass nur 4% Fleisch enthalten wären (siehe Artikel). Es bedeutet, dass sich die Futterhersteller hier eine gewisse Flexibilität bei der Rohstoffauswahl frei halten und die (freiwillig gestalteten) Vorgaben einhalten, damit sie „mit XY“ auf die Dose schreiben können. So ist es nicht verwunderlich, dass auch andere Tierarten in diesen Dosen vorgefunden wurden. Häufig wurden neben den angegebenen Tierarten auch noch Rind und Schwein (gekocht ohnehin gänzlich unproblematisch) gefunden. Aber auch Pute wurde häufig nachgewiesen.

Futtersorten, die – im weitesten Sinne – nur das enthielten, was sie angaben, waren: Animonda „Carny Adult“, Fressnapf „Real Nature Wilderness“, GranataPet „DeliCatessen“, Das Futterhaus „Activa“, Terra Faelis

Wie ist meine Meinung zu diesem Test?

Als Erstes fiel mir auf, dass der Titel „der Mix machts“ im Grunde rein gar nichts mit dem Test zu tun hat und dem Satz „Damit die Katze gesund und munter bleibt, sollte sie eines der sehr guten oder guten Futter fressen“ im Begleittext gar widerspricht. Schade, dass hier die Möglichkeit vertan wurde, auf eine abwechslungsreiche Kost hinzuweisen und das Füttern einer Sorte/Marke allein als nicht wirklich empfehlenswert zu bewerten. Vor allen, wenn man bedenkt, dass die Stiftung mal wieder deutlich gemacht hat, dass viele Futter Nährstoffe in ungünstigen Mengen und Verhältnissen enthalten.

Zunächst einmal finde ich es durchaus wichtig, dass Nährstoffe in Katzenfutter ausreichend enthalten, aber eben nicht überdosiert sind und die Stiftung hier ein Augenmerk darauf gesetzt hat. Dass das Ganze nicht ganz so einfach ist und daher nur halbwegs aussagekräftige Ergebnisse liefert, hat gleich mehrere Gründe: zum Einen wurden die zugrundeliegenden Bedarfe rein rechnerisch festgelegt. Und durch Tierversuche an Katzen ermittelt. Zusammengetragen und/oder durchgeführt teilweise durch den Zusammenschluss der europäischen Futtermittelhersteller (FEDIAF). Dies beides sind Punkte, die den Blick auf diese theoretischen Zahlen etwas trüben – auch hinsichtlich ihrer „Zuverlässigkeit“.

Zudem beziehen sich diese Werte auf die von der Stiftung erdachten leicht übergewichtigen 4-Kilo-Katze. Der Kalorienbedarf und damit die Nährstoffbedarfe sind anders als die einer 4-Kilo-Katze mit Normalgewicht. Da eine Katze in der Realität mit 4 Kilo jedoch eher Unter- bis Normal- als Übergewicht hat, verschieben sich hier auch wieder die Zahlen, mit denen eigentlich hätte gewertet werden müssen. Es mag ganz vereinzelt schmal und klein gebaute Rassen/Katzen geben, die ein Normalgewicht von 3 bzw. 4 Kilo haben. Der überwiegende Großteil der Katzen(-rassen) jedoch liegt bei 4 Kilo eben nicht im Bereich des Übergewichts und hat ein Normalgewicht, das entweder bei 4-5Kilo oder weit darüber liegt. Auch dieser Punkt macht die Sicht der Stiftung auf die ernährungsphysiologische Qualität weiterhin etwas unpräzise bis unrichtig. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Halter jetzt wohl die unberechtigte Panik haben, ihre Katze sei massiv übergewichtig.

Apropos „Übergewicht“: Im Begleittext wird davon gesprochen, dass ausgewachsene Jungkatzen ein Normalgewicht von 3kg hätten. Im Test selbst wird von einer „leicht übergewichtigen“ 4-Kilo-Katze gesprochen. Nähme man die Aussage zum 3-Kilo-Normalgewicht ernst, wären hier 1kg Übergewicht – das ist extrem weit mehr als „leicht“. Ich finde diesen „Gedankensprung“ wenig nachvollziehbar.

So ist auch die Aussage zu „zu viel“/“zu wenig“ Phosphor, Natrium oder anderen Nährstoffen nicht so einfach zu treffen. Zum Einen sind die Empfehlungen der FEDIAF nicht die Einzigen, welche veröffentlicht sind. Zum Anderen weiß Keiner, ob sie „richtig“ sind und/oder ob ein „über/unter dem Bedarf“ auch gleichzeitig wirklich „zu viel/zu wenig“ sind. Tatsächlich werden beispielsweise keine Höchstwerte für Phosphor oder Natrium angegeben. Letztlich werden hier die Werte für den „Mindestbedarf“ angesetzt. Mehr als Mindestbedarf ist also – schon logisch gesehen – nicht per se „zu viel“!

Dass hier die Verhältnisse von Kalzium und Phosphor bzw. das Kationen/Anionen-Verhältnis bewertet wird, macht sicherlich Sinn. Schade ist nur, dass die Zahlenverhältnisse, die die Stiftung als „richtig“ erachtet, nicht angegeben sind. Es sind hier nämlich in der Literatur große Spannen als „gesund“ angegeben. Zumal die Kationen/Anionen-Bilanz sicherlich ein (Neben-)Punkt von Vielen ist, der das Risiko von Harnsteinen begünstigt, aber bei Weiten eben nicht der Wichtigste. Viel wichtiger scheinen hier vor allem der Feuchtigkeitsgehalt des Futters, eine Nährstoffüberversorgung mit Nährstoffen, die im Test nicht angesprochen werden und auch teilweise der Gehalt an bestimmten pflanzlichen Zutaten. So wie sie in den Testsiegern enthalten sind. Dies jedoch führt zu keinem Vermerk und auch zu keiner Abwertung. Stattdessen werden sie im Begleittext als „Ballaststoffe“, welche die Verdauung fördern, bezeichnet. Der unnötige Kohlenhydratgehalt, der durch sie ins Futter kommt und das damit verbundene Risiko auf Übergewicht oder Allergien, wird nicht angesprochen.

Problematisch finde ich die pauschale Bewertung von Fütterungsempfehlungen: Letztlich sind sie nur grobe Angaben, an denen sich der Halter entlang hangeln kann. Wenn man bedenkt, dass die Stiftung eine 4-Kilo-Katze schon für übergewichtig hält, kann man vermuten, dass die Aussagen zu den mangelhaften Fütterungsempfehlungen eher gänzlich unbrauchbar sind. Dass sie an manchen Futtern bemängeln, sie würden die Empfehlungen nur für eine Gewichtsklasse angeben, finde ich nachvollziehbar. Aber nur vor dem Hintergrund, dass ich weiß, dass viele Halter solche Empfehlungen „brauchen“, um nicht ganz unsicher zu sein. Dass eine Fütterungsempfehlung bis 10 Kilo Katze unrealistisch sei, kann auch nur jemand empfinden, der unrealistische Gewichtsangaben für Katzen im Kopf hat und vernachlässigt, dass es eine Vielfalt an Katzenrassen, Körperstaturen und -größen gibt.

Es wurden scheinbar auch Dinge untersucht, die keinen Einfluss auf die Endnote hatten. Auch diese Untersuchungen finde ich durchaus wichtig. Schade finde ich nur, dass sehr wenige Angaben zu den einzelnen Ergebnissen zu finden sind. Ich meine mich zu erinnern, dass die Stiftung in den letzten Jahren öfter – an verschiedenen Stellen – behauptet hätte, es gäbe keine Lockstoffe im eigentlichen Wortsinn. Dass hier dennoch die Formulierung „Aroma-Lockstoffe“ verwendet wird, finde ich wenig zielführend. Interessant finde ich auch, wie die Stiftung Werbeaussagen bewertet. Die drei ausführlich geschilderten Beispiele und ihre Bemerkungen dazu liefern dem geneigten Leser sicherlich interessante Zusatzinformationen. Gut finde ich, dass vor einigen giftigen Lebensmitteln für die Katze (Zwiebel, Schokolade) gewarnt wird und der Leser auch auf eine mögliche Gefahr durch zu viel Leber hingewiesen wird. Es steht auch etwas bezüglich der Rohfütterung geschrieben. Nicht alles davon würde ich in diesen Formulierungen so unterschreiben, aber grundsätzlich ist der Inhalt nicht schlecht. Den Hinweis, das Futter nach der Kastration abzuwiegen finde ich jedoch sehr problematisch.

Ganz interessant finde ich vor allen Dingen, dass per Laboranalyse kein Fleischanteil beziffert werden kann, sehrwohl aber die Eiweißqualität. Dies ist meiner Meinung nach der größte Knackpunkt, denn eine im Labor geprüfte Eiweißqualität sagt nichts über die Qualität der Rohstoffe und auch nicht über die Verwertbarkeit der Roh- oder Nährstoffe aus! Und auch eine im Labor untersuchte Verdaulichkeit muss nicht der tatsächlichen Verdaulichkeit bei der individuellen Katze entsprechen.

Dass vor allem Supermarktfutter derart gut abschneiden, liegt zum kleinen Teil eben auch daran, dass eine unpräzise Deklaration, die keine genauen Angaben macht, eben in vielen Fällen auf schlicht jede Zusammensetzung zutreffen kann.

Kurz und knapp

Mein Fazit fällt im Grunde genommen genau so aus wie in den letzten Jahren. Es werden Bewertungspunkte zugrunde gelegt, die zwar durchaus gut, aber zu wenig durchdacht und zu wenig weitreichend sind. Zumal sie durch den Zusatz „leicht übergewichtige Katze“ als pauschale Grundlage problematisch werden. Die Bewertungen zu Fütterungsempfehlungen (fließen zu 20% in die Endnote ein, Stellungnahme dazu) sind meiner Meinung nach gänzlich unbrauchbar. Die Bewertung zur ernährungsphysiologischen Qualität (60% der Endnote) zeigt bei genauerem Hinsehen gleich mehrere Knackpunkte und kann so auch nicht als wirklich verlässlich angesehen werden. Dass Deklaration, Werbeaussagen und Schadstoffgehalt zu je 10% mit in die Endnote einfließen, halte ich für durchaus berechtigt.

Insgesamt sollte sich Niemand wirklich (nur) auf diesen Test verlassen, wenn er gutes Futter sucht. Er kann ein untergeordneter Punkt unter Vielen sein, dem man aber nicht so viel Gewichtung beimessen sollte, denn er beruht auf fragwürdigen und teilweise unpräzisen Bewertungspunkten. Er gibt Teilaspekte an, die die Einhaltung von absoluten Mindestbedingungen für Katzenfutter ausmachen. Vernachlässigt aber leider – wie auch in den vorherigen Jahren – wichtige Punkte, die über „Futter zum Überleben“ hinausgehen. Sicherlich bringt Niemand seine Katze auf Dauer mit den „Testsiegern“ um, Katzenernährung geht jedoch auch weitaus gesünder. Wenn man mehr als nur Mindestbedingungen ansetzt und noch weitere wichtige Punkte betrachtet. Ein solcher Test kann nur so „gut“ oder „schlecht“ für die Beurteilung von Katzenfutter sein wie die offiziellen Empfehlungen, die ihm zugrunde gelegt werden. Und die offiziellen Empfehlungen sind eben nur Mindestmaße, die zudem auch nur einen kleinen Teil des großen und komplexen Themas „Katzenernährung“ widerspiegeln.

Als kleiner „Nebenschauplatz“ ging mir in Gedanken anlässlich der extremen Phosphormengen auch durch den Kopf, dass das verschobene Kalzium/Phosphor-Verhältnis beim Teilbarf vermutlich weitaus ungünstiger ausfällt, als bisher – durch die zur Verfügung gestellten theoretischen Zahlen der Hersteller – angenommen.

Noch mehr Meinungen zum diesjährigen Katzenfuttertest der Stiftung Warentest

Gefällt dir der Inhalt?

5 / 5 ( 4 Bewertungen)

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lass uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

26 Kommentare

  1. Schock schwere Not. Der neue Testbericht 05/2024 ist da und wieder landet ein äußerst zweifelhafter Testsieger auf Platz 1. Ich finde es einfach nur erschreckend, denn für die allgemeine Bevölkerung scheint die Stiftung Warentest ja durchaus eine glaubhafte und vertrauensvolle Informationsquelle zu sein 🙁

  2. Fragen Sie doch mal die Stiftung an nach den Testinstituten und Tierkliniken, die hier mitgemacht haben. Die haben bestimmt Ahnung von Katzenfutter. :-)!

      • Hallo Rana!
        Bitte schaue dich doch einfach mal hier um. Es gibt zahlreiche Testberichte zu verschiedenen Futtersorten und -marken. In diesen Berichten kannst du auch ausführlich lesen, was ich am jeweiligen Futter gut oder weniger gut finde. Einfach nur Namen nennen gibts bei mir nicht 😉

  3. Wir haben jetzt mit Stiftung Warentest einen regen Mailaustausch hinter uns. So wie Stiftung Warentest arbeitet, ist es unmöglich, das die Ergebnisse nicht realistisch sind. Ich beziehe mich auf die ausgedruckten Ergebnisse und noch nicht auf die Interpretation der Ergebnisse. Auch auf die mit 0.2 eingeflossene Fütterungsempfehlung kann ich verzichten, da meine Katze sich auch draußen nach ihrem Bedarf bedient und sich nicht an Fütterungsempfehlungen hält.

    Mich interessieren für meine Katze die Parameter Schadstoffe und Qualität des Futters an sich. Schadstoffe sind für mich besonders wichtig, da u.a. Phosphor ab einer gewissen Menge mehr als bedenklich ist und zu viel Calcium ebenso. Wenn nun Stiftung Warentest feststellt, das die Schadstoffkonzentration zu hoch ist, dann sind diese Ergebnisse aus meiner Sicht nicht anzuzweifeln. Denn nachdem die Labortests gemacht worden sind, kommen nun eine ganze Reihe von Veterinären (Profis!!!) zusammen und bewerten diese Ergebnisse. Danach kommt der Kontrollausschuß ähnlich dem Wahlausschuß, der diese Ergebnisse und die Interpretation bewertet und aufpasst, das alles mit rechten Dingen zu geht.

    Man hört immer wieder, das die Stiftung von großen Marken „gesponsert“ wird. Dies ist schlicht nicht möglich, alleine schon wegen der Kuratoren, dem Kontrollausschuss. Wenn ich 20 Leute schmieren möchte, wird mindestens einer irgendwann aussagen. Im Weiteren könnten diese Ergebnisse wiederlegt werden. Das tut aber keiner, weil sie realistisch sind.

    Außerdem ist ja auch hochwertiges Futter wie CatFinefood mit einigermaßen gut bewertet worden.

    Ich glaube, hier wollen einige die Realität nicht ganz wahrhaben…

    • Es ist tatsächlich wichtig zu wissen, ob Schadstoffe gefunden wurden, welche und in welchen Mengen. Es werden nur leider keinerlei Details genannt zu diesem Punkt. Zusätzlich zählen weder Kalzium noch Phosphor zu den Schadstoffen. Sie sind Nährstoffe. Und natürlich sind alle Nährstoffe in hohem wie in zu niedrigem Maße nicht gesund. Das kann Keiner ernsthaft bestreiten.

      Für mich geht es ins Reich der Verschwörungstheorien, wenn ich Aussagen lese, dass die Labor-Ergebnisse zu Schadstoffen "verdächtig" oder "gekauft" wären. Es geht einfach nur darum, dass dieser veröffentliche Test – wie auch in den Jahren davor – nur die halbe Wahrheit zeigt und sehr viele Punkte, die gutes von "die Mindeststandards erfüllenden" Futtern unterscheidet, außen vor lässt. Das, was hier getestet wird, zeigt nur die absolut minimalsten Voraussetzungen, unter denen ein Futter überhaupt auf dem Markt verkauft werden darf. Wer gern mehr möchte, muss sich eben aus vielen weiteren Punkten ein eigenes Bild machen. "Umbringen" wird man seine Katze mit den getesteten Futtern sicherlich nicht. Den meisten davon allerdings könnte ein Sprung über die Minimalgrenze echt guttun – und damit Millionen von Katzen.

      Aber solange man die StiWa als einzige Informationsquelle nimmt und gern glaubt, dass man damit alles wissenswerte weiss, wird kein großflächigeres Umdenken stattfinden.

      • Ja, man muss in der Tat abwägen und etwas die Hintergründe verstehen, was nicht immer leicht ist. Aber nochmal zum Stiftung Warentest. Da sitzen nicht zwei oder drei Leute an diesen Tests sondern eine Menge von 10 – 15 Profis, die sich wissend um die Auswirkung ihrer Aussagen und der androhenden Kritik und Klagen, jedes Wort und jedes Urteil genau überlegen, welches sie da schreiben.

      • Das mag sein. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie Ahnung von Katzenernährung haben bzw. über das Maß hinaus, das jeder andere "nicht weiter Informierte" auch hat. Die Leute sind dazu da, Texte zu schreiben, Organisatorisches zu klären, Ergebnisse auszuwerten und die Formulierungen einigermaßen rechtssicher und verständlich zu machen. Wenn überhaupt wird es vereinzelte Außenstehende geben, die zum Thema etwas beitragen. Im StiWa-Team selbst wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keiner Ahnung von Katzenernährung haben. Von daher also ziemlich unerheblich, ob sie sich auf anderem Gebiet mit Recht "Profis" nennen dürfen.

      • Ich sehe keinen Grund, die Unabhängigkeit von Stiftung Warentest anzuzweifeln. Genau aus diesem, wirst du auch nicht die Namen der beteiligten Labors oder Tierkliniken erfahren. Sie werden geheim gehalten.
        Denn, anders als die Stiftung Warentest, sind die Labors und Testinstitute wirtschaftlich leider von genau diesen Herstellern abhängig, die dort ihre Produkte aus rechtlichen Gründen regelmäßig testen lassen.
        Nur von den sehr viel selteneren Tests und Prüfaufträgen der Stiftung Warentest könnten die nicht leben.
        Ich sehe für Manipulation auch keine Verdachtsmomente. Stiftung Warentest kommt oft zu anderen Ergebnissen, als es die Tests oder Versprechen der Hersteller tun.

        Und was das hier scheinbar so beliebte Terra Faelis angeht, sehe ich nicht, wieso Stiftung Warentest lügen oder sich irren sollte oder wieso es überhaupt noch verteidigt wird.
        Trifft es zu, was Stiftung Warentest sagt, handelt es sich hier in meinen Augen schlicht um Etikettenschwindel und die Note ist damit gerechtfertigt. Ob es Muskelfleisch oder eben nur „billige Innereien“ sind, statt des versprochenen Anteils von ~90% Fleisch, kann man bei der Untersuchung erkennen. Bei den Burgern von McDonalds & Co haben sie das ja auch geschafft.
        Eine schwammige dafür zutreffende Deklaration des Inhalts ist besser, als eine blumig ausgeschmückte, aber gelogene.

        Zuletzt: Als Kulturfolger haben sich Katzen in ihrer Ernährung schon etwas angepasst. Fleischabfälle dürften schon seit Langem ihren Speiseplan ergänzt haben. Ihren Bedarf decken können Speiseabfälle aber nicht.
        Zudem stammt unsere Hauskatze von der afrikanischen Falbkatze ab (die Europäische Wildkatze ist ja auch das absolute Gegenteil eines Kulturfolgers und für sie wäre „normales“ Katzenfutter eine Mangelernährung), auch wenn es sicher Einkreuzungen gab, besonders bei bestimmten Rassen. Daher variiert nicht nur Größe, Statur etc. stark von Rasse zu Rasse, sondern auch ihre Futter-Verträglichkeit.
        Und falls es unterging nochmals:
        Zu einem Allesfresser oder auch nur etwas, was diesem Nahe käme, ist keine Katze geworden.

      • "Fleischabfälle" und "Speiseabfälle" sind zwei Paar Schuhe. "Fleischabfälle" sind auch Innereien, Blut und Knochen, die Katzen immer schon gefressen haben und auch müssen, damit nicht wichtige Nährstoffe fehlen – bedarfsdeckend sind sie natürlich bei Weitem nicht. "Speiseabfälle" ist allgemein das, was nach der Zubereitung menschlicher Nahrung anfällt. Darunter ist auch vieles, was unpassend für die Katze ist. Davon sollte sie im Grunde also besser gar nichts bekommen. Ein kleiner Teil davon wird sie aber nicht umbringen.

        Was den "Fleischgehalt" angeht: StiWa gibt selbst zu, dass man den nicht testen kann. Es wird nur der Eiweißgehalt ermittelt. Da kann man nur bedingt erkennen, ob es Muskelfleisch oder Innereien sind. Ausschlaggebend wäre zu dem nicht nur der Eiweißgehalt, sondern auch die Eiweißqualität und die Untersuchung, in welchem Rahmen sich die Bioverfügbarkeit für die Katze bewegt. Die Aussage, dass der Eiweißgehalt angeblich zu hoch sei, ist mit ein wenig Wissen in Katzenernährung getrost als unpräzise zu betrachten. Insgesamt gehts halt – wie schon mehrmals angesprochen – rein um Minimalstandards, die hier abgeprüft wurden. In vielen Punkten ist das ausreichend. In manchen Punkten ist die Analyse verbesserungswürdig und benötigte eigentlich einen tieferen Einblick in die Katzenernährung. Das kann – und muss – StiWa aber nicht leisten.

        Bezüglich deiner Aussage "lieber eine schwammige Deklaration als eine erlogene" muss ich dir voll zustimmen. Das ist Ettikettenschwindel und Verbraucherveräppelung.

  4. Hallo,

    ich bin immer auf der Suche nach hochwertigem Katzenassfutter. Meine Katze ist 15 1/2 Jahre.
    Letzens waren wir beim TA und es sind höhere Nierenwerte und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt worden.
    Jetzt bin ich auf der Suche nach einen phosphorniedrigen und fettarmen Futter. Es ist sehr schwer weil die Deklaration auf den Dosen oder Schalen unzureichend ist.
    Momentan bekommt sie Select Gold Senior, Real Nature Senior und Animonda vom Feinsten Senior.

    Urinieren tut sie nicht mehr so oft wie früher und sie mauzt auch meistens danach.

    Ich weiß nicht mehr welches Futter ich ihr geben soll, hast du vielleicht einen Tipp für mich ?

    LG Sonja

    • Huhu Sonja!
      Auch ich kenne natürlich nicht alle auf dem Markt befindlichen Futtermarken/-sorten und ihre genauen Details. Welches Futter für euch passt, hängt zudem auch vom Geschmack und genauem Gesundheitszustand deiner Tiere ab. Da ich das alles nicht weiss, verkneife ich mir einen Rat zu bestimmtem Futter.

  5. Hallo,

    ich beschäftige mich schon länger mit Katzenfutter und habe meine Katze mit RealNatur, MAC, CatFinefood und anderen teueren Edelmarken gefüttert. Da ich mich aber mit der Wirkung von Phosphor und Calcium für Tiere auskenne, kann ich nur von Katzenfutter mit hohen Werte dieser Bestandteile abraten, da die Nieren über kurz oder lang darunter massiv leiden.
    Das diese Hersteller auch mit ihrem hohen Preis suggerieren, ihr Katzenfutter sei etwas besonderes, macht mich nachträglich etwas wütend. Zu den Fütterungsempfehlungen kann ich nur sagen, das diese mich und meine Katzen nicht interessieren, da diese Freigänger sind und sowieso auch draußen fündig werden – dieser Punkt ist für mich zu vernachlässigen.

    Bei Stiftung Warentest sind auch keine Heinzelmännchen beim Testen, sondern Profis vom Fach und davon gleich eine ganze Menge. Ich vertraue ihnen und ihrer Unabhängigkeit und bin dankbar, das diese hier Licht hineinbringen und mich davor bewahren, meine Katze mit überteuerten Futter zu vergiften.
    MAC habe ich übrigens direkt angeschrieben, die mir gegenüber nichts besseres zu sagen hatten, als das die hohen Phosphor-Werte mit Calcium überzogen werden, damit die Katze das Phosphor nicht aufnimmt. Calcium ist leider überhaupt nicht gesund.

    Übrigens ist der wenige Zuckergehalt von < 2 % im Katzenfutter absolut unkritisch.

  6. Mein Aha-Erlebnis hatte ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit dem Barfen.
    Als ich das erste Mal statt eines Rechners ein Rezept mit der Hand berechnete, stellte ich fest, dass ich bei meiner Berechnung eine enorme Abweichung beim Vitamin A hatte.
    Ich forschte nach, warum.
    Und stelle da erst fest, dass es diverse von einander abweichende Bedarfstabellen gab und es hinsichtlich des Vitamim A aus der Leber auch eine Frage hinsichtlich der Bioverfügbarkeit gab, weshalb das Vitamin A z.B. im Dubarfst-Rechner anscheinend überdosiert war.

    Das erst machte mir klar, dass es keine exakte Wissenschaft ist und selbst bei evtl. korrekten Werten für eine Katze, diese von dem Bedarf einer anderen Katze abweichen können.
    Alter, Gewicht, Aktivität, Schwangerschaft, selbst lange oder kurze Haare… alles kann eine Rolle spielen.
    Und was ist von ganzen künstlichen Ersatzstoffen zu halten? Inwiefern sind diese überhaupt für eine Katze zu verwerten?
    Schließlich ist es noch niemanden gelungen, auch nur ein Blatt nachzubauen.

    Also versuche ich auch bei Nassfutter auf möglichst natürliche Rohstoffe zu achten und diese sind in den ganzen Supermarktfuttern nun mal nicht enthalten. Wie könnten diese sonst auch ihre eigenen Bedarfswerte auch immer zuverlässig erfüllen?

    Für mich ist der Test von Stiftung Warentest daher nur Schall und Rauch.

  7. Liebe Miriam
    Ich bin gerade auf deine Seite gestossen. Ich habe drei Katzen zu Hause… Zwei Geschwister die werden drei Jahre alt und das Baby ist gerade 13 Wochen alt. Ich lese und lese über verschiedenes Katzenfutter. Jeder sagt was anderes…. Im fressnapf wurde mir jetzt wieder Wilderness empfohlen. Mir wurde gesagt, es sei egal, welches von denen und ich habe natürlich genau das, was oben bei befriedigend, also das Country, steht. Meine beiden Grossen haben einen empfindlichen Magen. Ich weiss einfach langsam nicht mehr, welches Futter jetzt wirklich gut ist und welches nicht. Ich wechsle auch ab zwischen trocken und nass, ist das ok? oder auch nicht mer richtig?
    Danke für deine Hilfe!
    liebe Grüsse

    • Huhu Sunny!
      Vorweg: vergiss die Ergebnisse aus diesem Test. Trockenfutter braucht keine Katze: es ist unnütz und in größeren Mengen ungesund. Konzentriere dich aufs Nassfutter. Ein paar Punkt, wie du gutes Futter erkennen kannst, habe ich auf meiner Infoseite zusammengetragen: "Woran erkenne ich gutes Futter?". Zusätzlich kannst du dich hier auch in den Testberichten umsehen. Ich habe mittlerweile mehrere Dutzend Katzenfutter getestet und meine Meinung dazu ausführlich nieder geschrieben.

      Guten Appetit an deine Fellnasen 😉

  8. Liebe Vorrednerinnen (-schreiberinnen),

    vor knapp 3 Monaten habe ich zwei 12 Wochen alte Chatreuxs von der Züchterin abgeholt. Bis dahin hatte ich nur Erfahrung mit Freigängern (zuletzt 9 Katzen), die mit uns auf unserm Hof großgeworden sind. Fütterung war somit kein Problem, Mäuse im Überfluss und frisches Fleisch von Geflügel und Lamm. Sie hatten also alles was das Herz begehrt und hin und wieder ein Leckerchen.

    Bei den Kleinen bin ich zunächst der Empfehlung der Züchterin gefolgt und habe Animonda Carny für Kitten gefüttert. Das hat den Umzug und die Eingewöhnung erleichtert. Bis heute hat keine der beiden Kleinen Durchfall oder ähnliches gehabt. Allerdings fingen sie vor ein paar Wochen an, etwas mäkelig zu werden. Ich hatte mich aber schon vorab mit alternativem Futter bis hin zum Barfen befasst. Ausschlaggebend waren für mich die Kriterien: hoher Fleischanteil ohne tierische Nebenprodukte, getreidefrei, zuckerfrei und frei Lockstoffen jeglicher Art. Geholfen haben mir dabei die Blogs von Miriam und den Taubertalpersern. Dort habe ich mich nämlich über die Zusatzstoffe und deren Bedarf, Sinn oder Unsinn informiert. Insgesamt fühlte ich mich nach dem Lesen der Blogs sichererer, da ich hier meine Meinung zu den einzelnen Futtersorten bestätigt fand.

    Auch wenn mein Beitrag dem Leser keine neuen Erkenntnisse bringt, so ist es doch ein Appell an alle Katzenbesitzer: Nur weil die überall bekannte „Stiftung Warentest“ diesen Test durchgeführt hat, muss man dem nicht unbedingt Glauben schenken. Katzenfutter ist nun mal kein technisches Gerät, Schleuderzahlen einer Waschmaschine lassen sich einfacher messen. Und wer weiß, ob nicht auch Sponsoren hinter diesen Ergebnissen stecken. Anders kann ich mir das schlechte Abschneiden guter Futtersorten, deren Hersteller sich gegen Werbung entschieden haben, nicht erklären.

    Lasst also Euer Bauchgefühl sprechen und serviert Euren Katzen nur das, was Ihr als Katze selber fressen würdet. Mir haben die beiden Blogs geholfen und ich habe für gefühlte zwei Monate einen Vorrat von neun verschiedenen Sorten gutes Katzenfutter bevorratet. Die Preise der Sorten liegen zwischen 3 Euro/kg für die Restbestände Animonda bis zu 11,95 Euro/kg für Terra faelis. Der Mix beugt hoffentlich auch Mangelerscheinungen oder Überdosierung einzelner Inhaltsstoffe vor. Und dauerhaft wir sich auch unser Lieblingsfutter herausstellen.

    Danke nochmal an Miriam für ihre ausführlichen Berichte und auch an die anderen Schreiberinnen, deren Berichte ich bis zum Ende gelesen habe. Ich werde mich nun auch für den Newsletter anmelden.

    Liebe Grüße an alle Katzenliebhaber wünscht Ulrike

  9. Hallo,

    schöner und sehr detaillierter Kommentar zu diesem Test!
    Vorsicht, es wird etwas länger 🙂

    Mir ist die Urquelle nicht vertraut, deshalb die Frage: Wurde überhaupt erwähnt, dass sich die Zusammensetzung der einzelnen Sorten der verschiedenen Marken unterscheiden können? Mir fiel dies besonders auf, da fast alle Lachssorten bei den Schwermetallen eine minimale Belastung aufweisen bzw. es ausschließlich Lachssorten sind, die belastet zu sein scheinen.
    Anscheinend gilt der Nahrungsgrundsatz: Fisch nur einmal die Woche für Menschen und auch für Katzen noch immer.

    Zweite Frage: Wurden auch Angaben/Empfehlungen zur Futterfrequenz gemacht? Es scheint ja immer noch üblich zu sein 1–2 Mal täglich zu fütter und dann durchweg Trockenfutter anzubieten oder ähnliches. Zwar sind auf jeden Fall mehr als 2 Mahlzeiten wichtig und richtig, aber das Überangebot an Trockenfutter provoziert doch das Übergewicht nur noch mehr bei der durchschnittlichen, meist noch allein lebenden Hauskatze. Ganz davon abgesehen, dass meine Katzen zufriedener, ausgeglichener und weniger „Futter fordernd“ bei der „Futterausgabe“ sind, wenn sie ihre Mahlzeiten in kleinen Portionen bekommen (hier sind es drei reguläre Mahlzeiten: morgens, spätnachmittags, nachts; viermal war noch schöner für die Fellchen, aber für mich nicht machbar, wegen Gesundheit).

    Meine drei Katzen sind mittlerweile 11 Jahre alt, ein Geschwisterpärchen und eine Nachzüglerin, alle aus dem Tierschutz. Das Paar kam mit 10 Wochen zu mir, die kleine Maus hatte ständig Durchfall, der sich als unzureichende/schief gelaufene Wurmkur entpuppte (sie war „voll“ bis obenhin und ich schwöre, der 20 cm lange Spulwurm hat mich angegrinst, als ich ihn gefunden habe!) – mit ca. 3,5 Monaten nochmal entwurmt, Darm wortwörtlich im A***, ergo Darmsanierung und Schonkost. Ganz davon abgesehen, dass das Pummelchen mit dickem Bauch nun plötzlich ganz mager war. Ja, ich war noch ganz jung und unwissend, schon belesen, aber ohne Erfahrung, um das früher zu erkennen. Aber man verlässt sich ja schon darauf, wenn man das Tier aus einem Tierheim holt, wo sie medizinisch wirklich gut umsorgt wurden (Pflegestelle, Päppeln, Impfung, Kastration, Kennzeichnung, wir bekamen sogar noch einen Nachuntersuchungstermin beim Tierheimarzt zur Kontrolle, obwohl sie bereits bei uns eingezogen waren), dass die Kitten definitiv nach Schema enwtumt wurden. Es ist halt so ein Fall, wo ein Medikament einfach mal nicht absobiert wurde oder so. Seitdem verträgt sie jedenfalls kein Futter mehr, das zuviel „Geflügel“ enthält (Ausschlussdiät nach vorherigem Provokationstest mit gekochten Fleischsorten). Kleine Katze + unerfahrener, überforderter Besitzer = Kittenfutter, aber jedes Kittenfutter basiert auf was? Huhn. Ich hab noch keines ohne Huhn gefunden, ganz davon abgesehen, dass es gar keine „Kittenmäuse“ für Freigängerwelpen gibt. Also kein Kittenfutter, mittlerweile wusste ich es eh besser. Stattdessen nun gute Mittelklasse, möglichst sortenrein (kleine, minimale Anteile scheinen zu gehen), immer wieder mal eine neue Marke und immer mindestens zwei Marken (nicht nur Sorten) im Schrank, damit bloß keiner auf Mäkelideen kommt. Man weiß ja nie…

    Zur angesetzten „Modellkatze“ der Stiftungwarentest: Oben genanntes „Model(l)“ ist übrigens wirklich eine wunderschöne, zarte Lady mit Orientalenanteilen geworden, ein echte Model (Klischees inklusive): mit 4,2 Kilo ist sie „genau richtig“, bis 4 Kilo dünn, darunter mager; bei 3,5 Kilo ist da nur noch Haut, Knochen und ein bisschen Fell. Jedes Gramm ist mühevoll angefüttert. Mein Kater liegt sogar bei 5,5 Kilo Idealgewicht. Die Fütterungsempfehlungen haben mich noch Jahre lang verunsichert, trotzdem haben sie immer mehr bekommen, weil sie mir zu dünn erschienen im Wachstum. Irgendwann habe ich meinen Gefühl dann ganz nachgegeben – ist ja auch nicht so, dass alle erwachsenen Menschen, Mann, Frau, groß, klein das gleiche Idealgewicht haben (und dabei muss noch nicht mal von verschiedenen „Rassen“ gesprochen werden, wenngleich auch hier ernährungsphysiologische Unterschiede zu beobachten sind) – und ignoriere Fütterungsempfehlungen gänzlich bzw. benutze sie nur noch, um Preis-/Leistungsverhältnisse beim Futter abzuwägen bzw. um die Nährdichte einzuschätzen, weil die Lady nur sehr kleine Mengen frisst.

    Wir Zweibeiner ernähren uns nebenbei bemerkt auch nicht von Vitaminpillen, Nährstoffkonzentraten, künstlichen Proteinen, Fetten etc., kurz: Astronautennahrung. Klar, damit kann man den „Mindestbedarf“ decken, aber wo bleibt da der „Spaß“?
    Warum sollten wir also unserer Katze dann nur das billigste, künstlich/industriell zur Verfügung gestellte anbieten? So lange es keine Mäuse etc. in Dosen gibt (die Katze ist nicht nur Carnivore, sondern ernährungsphysiologisch sehr futterspezifisch auf Maus und Co. ausgerichtet oder habt ihr schon mal eine Wildkatze ein Rind reißen sehen?), muss ich immer wieder und aufs neue einen Kompromiss finden zwischen „gut verträglich“ (Geflügelunverträglichkeit!), macht „Spaß“ für die Katze und „ausgewogen/artgerecht“. Die „Vorlieben“ des Menschen, also meine, bei Geruch und Aussehen sollten hier völlig ignoriert werden, außer es führt zu Erbrechen, des Menschen und/oder der Katze, aber nicht, dass der Mensch die Katze erbricht…

    Im Unterschied zum Hund, der sich während der Domestizierung am Essen des Menschen orientierte und schon lange „mitgegessen“ hat, musste selten „jagen“, um sich selbst zu versorgen, sodass das Verdauungssystem schon mehr auf das eines Omnivoren über die vielen Generationen hinweg angepasst ist. (Wunderbar nachzulesen im Blog des Herrn Dr. Rückert: http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/index.php.) Aber die Katze hat sich bis ins letzte Jahrhundert überwiegend selbst versorgt. Auch das vergessen viele leider ebenso, wenn es um Getreideanteile im Katzenfutter geht. Genauso wie die Tatsache, dass die Katze auch ein bisschen Balaststoffe benötigt: Was hat wohl die Maus am ganzen Körper? Haare. Und im Bauch? Es ist aber die Menge, die den kritischen Unterschied macht, irgendwo im einstelligen Prozentbereich einer Mahlzeit, wenn überhaupt, aber nicht 60% und mehr wie es im Trockenfutter „normal“ ist! Weshalb meiner Meinung nach Tundra im ernährungsphysiologischen Ansatz der „Werbung“ eigentlich eine Auf- statt Abwertung verdient…

    Vermutlich liest bis hier eh keiner, aber ich empfehle jedem Katzenbesitzer einfach das eigene logische Denken zu bemühen und sich in die Katze hineinzuversetzen anstatt zu vermenschlichen. Aus der Perspektive „Katze“ wird vieles deutlicher, da kann nichts, das durch möglichst großen Profit sein Überleben sichern muss, langfristig und stichhaltig degegen halten.

    Ist am Ende nicht eh alles für die Katz?

    Mit Grüßen von meiner tauben und gerade hungrigen Katze, die mir ins Ohr motzt: Frühstück! Alles Gute und viel Energie für so gute Blogeinträge!

    Layla und ihre Chaosbrigade

    P.S.: Ein bisschen am Thema vorbei: Meine Katzen bekommen von Anfang an ca. einmal wöchentlich rohes Fleisch, sind wie gesagt nun 11 Jahre alt und haben alle keinen behandlunsbedürftigen Zahnstein in der Zeit. Gewiss ist es auch eine genetische Veranlagung oder vielleicht nur Zufall, aber da es allen beteiligten so richtig Spaß macht, wird das auch weiter so gehandhabt.

    • Huhu Layla!
      Ja, ich habs bis ganz zu Ende gelesen 😀 Aber ich bin ja Romane gewohnt – von mir selbst 😀 Insgesamt finde ich deine Gedankengänge nachvollziehbar. Ich denke ähnlich. Und dass wir uns alle mal vom gesunden Menschenverstand haben wegführen lassen, davon kann sich glaub ich keiner freisprechen. Und das mit der Werbeaussage von Tundra sehe ich ebenso.

      Zu deinen Fragen: Weder wurden Angaben zur Futterhäufigkeit, noch zu Unterschieden in verschiedenen Sorten gemacht. Es wurden nur die getesteten Sorten, ihre Zusammensetzung, Stärken und Schwächen beleuchtet.

  10. Ich kann mich meiner Vorrednerin Birgit nur anschließen. Ich sauge förmlich alles Geschriebene über Katzenfutter ein was ich nur finden kann, um meine beiden Hauskatzen das „richtige“ Futter geben zu können. Welches ich eben leider auch noch nicht gelfunden habe. Leider. Aber ich bin bei katzen-fieber.de auf ganz viel Hilfe und Unterstützung und vorallem Aufklärung gestoßen – und möchte mich an dieser Stelle auch bedanken – SUPER DAS ES DIESE SEITE GIBT!! Danke für die vielen Mühen des Schreibens und Recherierens!!! DANKE

  11. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich mir bis vor gut einem Jahr (wie so viele andere Katzenbesitzer auch), wenig und wenn dann falsche Gedanken um Katzenfutter gemacht habe. Wichtig war, die Katze hat es gern gefressen und es war nicht unbedingt das Teuerste, was in den Regalen stand. Als dann im letzten Jahr im März unsrer 11 1/2 Jahre alter Kater innerhalb von einer Woche jämmerlich einging (bis dahin schien er vollkommen gesund und fit), brach eine Welt für mich zusammen. Aufgerüttelt hat mich dann aber erst unserer neuer Familienzuwachs, der dann im Juni letzten Jahres zu uns kam. Im guten Glauben etwas Gutes für das Kitten zu tun, versorgte ich es mit viel beworbenen Kittenfutter und entsprechenden Leckerlis. Nach wenigen Tagen stellte sich bei dem Kätzchen blutiger Durchfall ein und ich ging schockiert mit ihr zu Tierarzt. Nach einigen Untersuchungen stellte sich heraus, dass es nur am Futter liegen konnte und seit dem habe ich gefühlte Wochen bis Monate in Tier-Fachgeschäften und mit Lesen im Internet verbracht, um für unser Kätzchen ein gesundes und gut verträgliches Futter zu finden.Ich suche immer noch! Es macht mich traurig und wütend, dass die Unwissenheit der Verbraucher so ausgenutzt und mit Sachen geworben wird, welche der Katzengesundheit wenig oder gar nicht dienlich sind. Wem nützt es was, wenn das „hochwertige Futter“ zwar kein Getreide und Zucker enthält, aber dafür Sachen enthalten sind, die eine Katze bestimmt nicht braucht.Yucca zum Beispiel, wer den Geruch von Katzenkot nicht ertragen kann, sollte sich keine Katze anschaffen und bei Douglas arbeiten. Nun habe ich im neuen Testbericht gelesen, dass auch der Zusatz von Granatapfelkernen umstritten ist.Tue ich nun etwas Gutes für ihr Immunsystem, oder schade ich ihr womöglich, weil sie die Polyphenole gar nicht abbauen kann. Warum gibt es Testberichte, in denen so wichtige Sachen wie zum Beispiel Zucker- und Getreidezusatz keine Rolle spielen. So wird dem Verbraucher wieder vorgegaukelt, ein gutes Futter zu kaufen, dabei haben sie wahrscheinlich den Nährwert von Tütensuppen. Bei den heutigen wissenschaftlichen Voraussetzungen kann ich nicht verstehen, warum es so schwer ist, ein wirklich gesundes Katzenfutter zu produzieren und alle nötigen und unnötigen Zusatzstoffe so auf der Verpackung zu deklarieren, das man für dessen Verständnis kein Studium in Tiermedizin und/oder Nahrungsmittelindustrie braucht. Ich bin bereit mehr für das Katzenfutter zu bezahlen, wenn ich dafür sicher sein kann, meine Katze nicht selbst mit gekauften Katzenfutter zu vergiften. Ich möchte mich (auch im Namen meiner Katze)an dieser Stelle unbedingt bei der Herausgeberin dieses Blogs für die vielen Tipps und ihre tolle Arbeit bedanken.

    • Hallo .
      Barfen ist das Zauberwort.
      Richtiges Muskelfleisch füttern.
      Ich kaufe nur bei ,,Hitzegrad ,, ein über Internet,,
      Das fertige Barf nennt sich Mietzefix und ist reines 100% Fleisch mit Vitaminen , Mineralien usw.
      Mein Kater hat vorher auch nur den ganzen Müll zum fressen vorgesetzt bekommen.
      Sein Fell hat sich seit der Futterumstellung verändert und er sieht prächtiger aus. Vor allen Dingen es schmeckt ihm!
      Natürlich ist es was teurer, klar aber mir ist jeder Euro wert!

      • Rohfütterung ist sicher für manche Tierhalter eine Alternative. Aber eben nicht für alle. Sei es, weil die Katze nicht mitmacht, sie spezielle Ernährung braucht oder weil der Halter es sich nicht zutraut. Fertigbarf ist dabei nur eine Hilfslösung, weil das teilweise auch unausgewogen und teilweise wenig katzengerecht zusammen gesetzt ist. Letztlich ist halt auch das nur wieder Fertigfutter, das ein gewinnorientierter Hersteller fertigt.

Schreibe einen Kommentar

Dein Kommentar erscheint erst nach Freigabe durch Miriam in der Kommentarliste. Die Überprüfung kann einige Tage dauern. Die erforderlichen Felder sind mit * markiert, deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.