Der zuständige Tierarzt letzte Woche hat mir Details über Krankheitsverläufe erklärt, die ich hier nicht wiedergeben möchte… Klar ist für mich danach jedenfalls, dass ich mit meinem "Geschiss" darum richtig lag. "Interessanterweise" habe ich dann bei Kontroll-OP in der Tierklinik letzte Woche Donnerstag auch direkt noch einen betroffenen Perserkater kennenlernen dürfen: Krümel wurde da zum ersten Mal operiert.
Janis wurde vorletzte Woche Donnerstag in der Tierklinik am Kaiserberg (Duisburg) von einem Augenspezialisten operiert. Ihr wurde ein Teil der Augenhornhaut weggeschnitten (das abgestorbene Gewebe reichte leider tief 🙁 ) und eine schützende "Tasche" aus Bindehaut und Nickhaut darüber gelegt. Wir haben nun bereits zwei Nachsorgetermine beim Haustierarzt und eine Kontroll-OP in der Tierklinik hinter uns. Bei dieser Kontroll-OP wurde die Naht und damit "Tasche" am Auge geöffnet, um zu schauen, wie und ob die Hornhaut heilt. Da ich nicht nur weiß, dass einige unserer Stammleser neugierig sind und mitfiebern, sondern auch weil ich finde, dass diese Diagnose noch viel zu unbekannt ist, werde ich Janis "Krankentagebuch" weiter führen.
Alle drei Kontrolltermine sind wirklich gut verlaufen. Sowohl unser Hausdoc als auch die Spezialisten in der Tierklinik sind zufrieden mit dem Heilungsverlauf des Auges. Wenn wir Glück haben, wird das Auge bei der Kontroll-OP diesen Donnerstag (30.03) so weit verheilt sein, dass es nicht mehr "eingepackt" werden muss. Das "Einpacken" in Binde- und Nickhaut ist übrigens nötig, um einerseits den Lidschlag zu verhindern, der die Heilung verzögern könnte. Aber andererseits auch, weil es dem Körper so die Heilung eines abgeschlossenen Areals erleichtert. Beim Abholen nach der Kontroll-OP war Janis so fit, dass ich den Eindruck hatte, sie hätte einfach nur "mal eben" geschlafen. Sie selbst war dieser Meinung übrigens auch, stand gleich im Kennel auf, als sie mich sah und wollte auf den Arm 😉
Zuhause angekommen gabs einen Kontrollspaziergang – sie versicherte sich, dass ich auch hinterherlaufe -, danach kurz am Fenster dösen und dann – natürlich – Fressen 😀 Insgesamt geht es Janis auch heute erstaunlich gut. Sie hat ihr Verhalten in keinster Weise verändert, frisst, spielt und kuschelt wie üblich. Auch Rumblödeln und Unsinn machen sind drin. Allerdings ist sie nach den OPs und Terminen beim Hausdoc sehr, sehr anhänglich und mag mir keinen Schritt von der Seite weichen. Das hält etwa einen Tag an, dann kann sie auch wieder eigene Wege gehen 😉 Auch die Medikamentengabe verläuft hier erfreulicherweise unkompliziert, wie ihr im Video unten sehen könnt.
Momentan gibt es bei uns fünfmal täglich Medikamente für Janis: 4x Augensalbe, einmal am Abend Augentropfen. Mir hilft dabei ein Krankentagebuch, in dem ich alle Uhrzeiten und Beobachtungen notiere – bin halt manchmal ein bisschen tüddelig 😉 Falls ihr Bedarf habt, könnt ihr meine Vorlage hier herunterladen: "Krankentagebuch" (.pdf-Datei). Nur nach der eigentlichen OP vorletzten Donnerstag musste ich zusätzlich Schmerzmittel geben, nach der Kontroll-OP war dies nicht nötig. Dennoch habe ich natürlich welches zuhaus, um bei Bedarf doch etwas zu verabreichen. Janis ist immer noch begeistert vom Augensalbe- und Augentropfen-geben. Und zwar immer noch wegen den Leckerchen 😉 Sie ist glücklicherweise verfressen, lieb und harmlos genug, dass nicht nur ich, sondern auch unser "Katzensitter" (Katzenpapa 😉 ) ohne Probleme Salbe geben kann. So konnte ich am vergangenen Wochenende die mit Vorfreude erwarteten Workshops/Fortbildungen im Tierheim mitmachen.
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei der Diagnose schon Horrorbilder im Kopf hatte: eine Katze, die wie ein Zombie aussieht, sich mit Zähnen, Krallen und Pfoten gegen alle Medikamente wehrt… Eine Katze, die Schmerzen hat… Und ich habe mich schonmal vorsorglich verrückt gemacht, ob ich das alles überhaupt schaffe. Dass Frau Flusengesicht tatsächlich nur optisch zur "Zombiekatze" oder "Piratenkatze" (ja, wenn sie Unsinn anstellt, darf sie sich das jetzt anhören 😀 ) mutiert, erleichtert mich so enorm, ich kann es nicht beschreiben. Sie ist immer noch superlieb, schmusig und verdammt tapfer. Ich bin stolz auf Janis und froh, dass sie derartiges Vertrauen zu mir hat! Andernfalls wäre das Ganze vermutlich wirklich recht ungemütlich geworden.
Wir harren jetzt der Dinge, die da noch kommen mögen 😉
Weiter gehts hier: "Hornhautsequester bei Katze Janis – Tag 14-25: das Gröbste ist überstanden"
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Mann, ist Janis brav mit der augensalbe. Ich hätte aber den anderen beide auch ein leckerli gegeben.
gruss
Paola & Co
Bekommen sie ja eigentlich auch alle – was meinst du, warum die anderen Beiden auch so freiwillig und freudig mitkommen? 😀
Liebe Miriam,
ich verfolge mit großem Interesse die Entwicklung bei deiner Janis und ich freue mich sehr, dass sie bisher alles so gut überstanden hat. Toll, dass sie so fit ist.
Vielen Dank für dein Krankentagebuch. Sollte ich mit dieser Erkrankung einmal konfontriert werden, wird mir das eine große Hilfe sein.
Super, wie du mit der Situation umgehst und wie viel Vertrauen Janis zu dir hat.
Ich drücke euch weiter ganz fest die Daumen, dass die Heilung gut voranschreitet.
LG
Heike
http://www.amipets.de
Katzenpsychologie
Liebe Miriam,
das ist ja der Hammer, wie dir Janis ihr Auge zum Salbe geben geradezu darbietet! Wenn ich da an Mucki denke… Er hat zwar auch immer sofort Leckerchen bekommen, aber so freiwillig wie Janis dir das Köpfchen hinhält, war es bei ihm nicht, er hat sich eher immer „dem Schicksal des Salbens“ ergeben.
Ich bin so froh, dass alles gut verläuft. Die Nachricht, dass Janis ein schlimmes Auge hat, hatte bei mir alles wieder hochkommen lassen, welche Angst ich um Muckis Auge hatte. Deshalb kann ich deine Gefühle so gut nachempfinden.
Und mal wieder allergrößten Respekt für dein Janis-OP-Tagebuch – sogar mit Video!!!
Ein ganz großes Dankeschön schon mal und herzliche Grüße
Ursel
Huhu Ursel!
Ich danke dir für deine Zeilen per Mail. Du hast mir nochmal ein bisschen meine Bedenken genommen und meinen Eindruck bestätigt. Das hat viel dazu beigetragen, dass ich immer "normaler" damit umgehen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Nachricht auch bei dir n mulmiges Gefühl hinterlassen hat 🙁 Das Ganze ist ja auch nicht einfach und die Angst wirklich das Schlimmste. Umso besser, dass ihr das alles so unkompliziert überstanden habt!
Grüße Mucki lieb von mir 😉
Schön, liebe Miriam! Mir gefällt es sehr, dich auch mal gehört und die Miezen gesehen zu haben. Ansonsten schließe ich mich Ursel an (Danke!), da ich bis auf Muckis Auge nichts Besseres hätte sagen können.
Habt ein schönes Ostern!
Liebe Grüße aus Berlin
Sy?ille