Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Messeinfos
Die Messe fand am 12.-13.11, jeweils von 10-18Uhr in zwei Hallen (3 + 5) der Messe Stuttgart statt. Der Eintrittspreis für einen erwachsenen Besucher betrug 13€ – Rentner, Studenten, Schüler, Behinderte und Kinder von 6-15 Jahren zahlten einen ermäßigten Eintrittspreis von 10€. Besucherhunde wurden für 5€ Eintritt eingelassen, Bedingung war hier ein gültiger Tollwut-Impfausweis.
Auf etwa 21.000qm waren nicht nur zahlreiche Industrieaussteller und Stände verschiedener Vereine/Verbände, sondern auch mehrere Aktionsflächen, die Katzenausstellung, Tiergehege und jeweils ein Forum für Hund und Katze zu entdecken.
Die Industrieaussteller
Insgesamt sollen laut Programm- und Ausstellerverzeichnis etwa 205 Industrieaussteller auf der Animal vertreten gewesen sein: 112 davon rein für den Hund, 15 rein für die Katze, jeweils drei für Aquarien-/Terrarienfans und jeweils einen für Kleintier- und Vogelliebhaber.
Zudem gab es auch gemischte Stände: 15 gemischt für Hund/Katze, drei gemischt für Katzen/Kleintiere, zwei für Aquarianer und Terrarianer und einen für „alles, außer Hund“. Sieben Aussteller befassten sich mit Greifvögeln, Kamelen, Pferden und Alpakas. Ebenso waren 35 Vereine bzw. Verbände und 29 allgemeine Stände (Versicherungen, Tierbestatter und -Krematorien usw.) vertreten.
Die Tiergehege
In verschiedenen Gehegen und Behältern waren auch lebendige Tiere zu sehen: Angefangen bei der Katzenausstellung, über Kaninchenkäfige, Hühnerkäfige, Aquarien und Terrarien, bis hin zu Flächen mit Pferden, Kamelen, Eseln oder Alpakas.
Um die Terrarien mit den Spinnen und Reptilien zu sehen, musste sich der Besucher in einen eigens eingerichteten Bereich in Halle 5 bewegen: hier war die Beleuchtung abgedunkelt, der Boden mit Rindenmulch bedeckt und die Umgebung mit passenden Pflanzen geschmückt – insgesamt ein wenig Dschungelfeeling 😉
Das Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm war insgesamt sehr vielfältig und umfassend. Neben vielen Kinder-Mitmachaktionen gab es verschiedene Vorträge, Aktionen und Wettbewerbe. So wurden beispielsweise die deutsche Dogdance Meisterschaft oder verschiedene Cups für kleine bis mittelgroße Hunde ausgetragen. Auch das Kaninhop-Hindernisspringen, das Ponyreiten für Kinder, das Kamelreiten und die Pferdevorführungen luden zum Anschauen ein.
Für Hunde gab es zusätzlich 4 mal am Tag das Crossdogging, den Hundelaufsteg, die Denkspielfläche und die Dog beauty Lounge mit verschiedenen Vorträgen zu Ernährung und Pflege. Die Besucherhunde konnten bei einem Tierarztcheck, beim Animal Casting oder bei der Fellpflege bzw. -beratung vorbeischauen. Auch Freunde exotischer Tiere konnten sich bei zwölf verschiedenen Aktionen amüsieren.
Im Showring für Hunde gab es 18 verschiedene Aktionen: vom Dogdancing, über Hundefussball, erste Hilfe- und Hundephysio-Vorführungen bis hin zu Rassevorstellungen gab es Einiges zu sehen. Im „Forum Hund“ wurden an beiden Tagen halbstündlich 13 bzw. 14 verschiedene Vorträge gehalten. Das „Forum Katze“ dagegen kam auf 4 Vorführungen alle 2 Stunden, alle wurden von einer Dozentin vorgetragen.
Das Katzenforum war nur durch dünne mobile Zwischenwände aus Plastik/Metall vom Rest des Trubels in der Halle abgegrenzt, dementsprechend wenig Ruhe herrschte während den Vorträgen. Da die Dozentin eine recht leise Stimme hatte, war noch weniger von den Inhalten zu verstehen. Für Katzenliebhaber gab es ebenso eine Rassekatzenausstellung mit Ringrichten.
Das Falknerspektakel im Freien fiel leider wegen Sicherheitsbedenken zur Geflügelpest aus.
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Die Katzenausstellung
Wie alles, was nicht den Hund betrifft, war auch die Katzenausstellung sehr überschaubar. Laut Messeveranstalter sollte es sich um eine internationale Ausstellung mit rund 300 Katzen aus aller Welt handeln. Ich habe nicht gezählt, halte diese Zahl aber für sehr, sehr hochgegriffen. Natürlich gab es viele schöne Tiere zu sehen und viele nette Züchter zu bequasseln 😉
Meine „Ausbeute“
Selbstverständlich habe ich mich auch dieses Mal nicht lumpen lassen und habe meinen Katzen ein paar Kleinigkeiten mitgebracht: Grau Schlemmertöpfchen, Amora Katzenstreu, Dreamies Katzenleckerchen (die ich eigentlich nicht mehr verfüttern wollte 😉 ) und ein paar Produktproben von der Firma Mars. Da es nicht wirklich viel Auswahl für die Katze gab, war das leider alles.
Mein Eindruck und Fazit des Tages
Ich bin es gewohnt, dass die Katzensparte solch gemischter Messen sehr stiefmütterlich behandelt wird. Hier jedoch war ich mehr als bitter enttäuscht. Für Hunde gab es – wie immer – eine riesige Auswahl, viele abwechslungsreiche und unterhaltsame Aktionen und jede Menge interessanter Informationsangebote. Katzen- und Kleintierhalter, Aquarium- und Terrarienfreunde fanden eine Halle vor, die mit Pferdegehegen, Kamel- und Alpakagehegen, sowie Hühnerkäfigen und der Rassekatzenausstellung sowie dem Bewertungsring nicht mehr viel Platz für Industrieaussteller bot. Entsprechend begrenzt war das Angebot. Nicht einmal die sehr weit auseinander gezogenen Stände lenkten davon ab.
Als ich zwischenzeitlich bereits gehört hatte, dass zahlreiche Aussteller und Katzenzüchter zur (zeitgleich stattfindenden) Messe nach Karlsruhe „abgewandert“ seien, konnte ich ihre Beweggründe mehr als nur verstehen. Auch mich wird es nächstes Jahr eher dort hin ziehen und ich werde höchstwahrscheinlich auf einen Besuch bei der Animal verzichten. Interessanterweise waren so einige Karlsruhebesucher auch dort vom kleinen Angebot für Katzen enttäuscht – wenn man bedenkt, dass in Stuttgart noch weniger für uns „Katzenleute“ vorzufinden war, kann man sich meine Stimmung vorstellen. Da ich eine Presseakkreditierung hatte, musste ich keinen Eintritt und keine Parkgebühren zahlen. Mein Ärger wäre sonst wohl noch größer gewesen.
P.S: kleine Anekdote am Rande…
… die die Messe an sich gut beschreibt: Beim Wandern durch die „Hundehalle“ stieß ich auf einen Futterhersteller, bei dem ich zu jedem Messebesuch einen Stop einlege. Ich plausche dann mit der lieben Mitarbeiterin, die sonst oft dort arbeitet, über neue und alte Produkte des Herstellers.
Dieses Mal war sie nicht vor Ort. So fragte ich ihren Kollegen, ob sie bei den Katzen auch einen Stand hätten und ich die Mitarbeiterin vielleicht dort finde. Seine Antwort war interessant: „Es gibt hier eine Halle mit Katzen?“. Für mich fasst diese Frage meinen Eindruck der Messe gut zusammen: Katzen und alle anderen Tiere wurden vergessen/vernachlässigt.
Verhaltens- & Ernährungsberaterin für Katzen, Bloggerin
Miriam steht für die artgerechte Katzenhaltung. Mit ihrem Herzensprojekt katzen-fieber.de sensibilisiert sie seit über 13 Jahren für kätzische Bedürfnisse. Mit Online-Magazin, Vorträgen, Webinaren und Büchern vermittelt sie einfach verständliches Wissen. Individuelle Beratung rundet das Konzept ab. Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze!
Ciao Miriam,
wie Du sicherlich weisst, warte ich immer gespannt auf deine Berichte um selber dann ein Buch, ein Spielzeug oder eine Futtermarke zu kaufen.
Die Fotos zeigen mir leider „Qual Züchte“ die ich als Tierliebhaber verbieten würde! Katzen mit ein Profil der ein Loch zeigt anstatt eine süsse Nase oder Katzen mit über gestolperte Ohren! Man züchtet Behinderte die Ihr Lebenslang Leiden werden. Die Medizin versucht bei Menschen ewt. Behinderungen zu korrigieren aber man züchtet Missbildungen ohne Rücksicht für das arme Tier!
Warum sind wir so Grausam?? Wer so ein Tier kauft, liebt nur sich selbst!
Huhu Paola!
Schön, dich wieder hier zu lesen.
Was mich persönlich angeht: Ich habe in den letzten 2-3 Jahren gelernt, mit dem Wort "Qualzucht" etwas vorsichtiger umzugehen und mir erst ein umfassendes Bild zu machen, bevor ich "werte". Vieles, was auf den ersten Blick ungewöhnlich, für Manche vielleicht auch "missgebildet" oder "hässlich" aussieht, ist eine reine Geschmacks- oder Optik- und keine Gesundheitssache.
Die Perserkatze (ich weiss genau, welche du meinst 😉 ) hat auch bei uns Diskussionen ausgelöst. Ich mag Perser, sogar sehr. Auch mit kleinem Knubbelnäschen. Und dennoch denke ich, dass grad hier der Grat zwischen "genug Nase" und "zu wenig" schmal ist. Für mein Empfinden war es bei diesem Tierchen dann doch etwas zu wenig. Kleine Näschen mögen vielleicht das Kindchenschema bedienen, dennoch muss man aufpassen, wo es anfängt, die Tieren zu beeinträchtigen. Ich selbst hatte bisher noch keinen Knautschnasen-Perser (-Mix), der bei der Atmung beeinträchtigt war, trotz kurzer Nase. Sie hatten allerdings alle mehr Nase als dieses Tier. Ich kann nicht beurteilen, wo wirklich rein objektiv die Grenze zu ziehen ist. Meine persönliche Grenze liegt jedoch weit vor dieser sehr kurzen Nase.
Was die Curls, Folds oder generell "Knickohren" angeht, ist die Sache etwas komplizierter. Das "Ohrkräuselgen" kann mit der Neigung zu Skelettdeformationen und Knorpelschäden einhergehen. Dieses wird jedoch – vereinfacht heruntergebrochen – so vererbt, dass nur zwei "Knickohren-Eltern" Kitten "produzieren", die damit Probleme haben. Aus diesem Grund ist eine solche Verpaarung auch offiziell verboten. Man darf offiziell nur "Knickohr" mit "Nicht-Knickohr" verpaaren. Wer sich als Züchter daran hält, quält seine Tiere nicht. Auch, wenn es ungewohnt – und für manchen Betrachter vielleicht hässlich/deformiert – aussieht, sind diese Tiere normale Tiere. Nur eben mit "anderen" Ohren. Zumal es dort auch 4 (oder waren es 3? *grübel*) verschiedene Ohrtypen gibt: mal mehr, mal weniger gekräuselt/gebogen. Ich konnte mich jetzt mehrmals selbst davon überzeugen, dass solche Tiere die Ohren normal bewegen, anlegen und reinigen können – wenn sie es denn wollen 😀 Es betrifft ja nur die Ohrmuschel, die anders ist als bei anderen Tieren – Gehörgang, Gleichgewichtsorgan usw. sind unverändert.
Danke Miriam
Liebe Miriam,
gerade habe ich Deinen Bericht über die „animal“ in Stuttgart gelesen und Du hast dir, wie immer , sehr viel Mühe gemacht,
einen möglichst umfassenden Eindruck für alle die zu vermitteln, die nicht dort waren.
Ich bewundere es, dass Du so viel Energie und Zeit und sicher
auch Liebe zum Thema einsetzt, um möglichst genau das zu
schildern, was Du vermitteln und auch bewerten möchtest,-
egal, ob es sich um Futter , ein Buch über Katzenfotografien „von unten“ oder diese Messe handelt.
Ich selber wäre wohl nicht gerade ein „Messe-Fan“, weil ich
bei Katzen im besonderen finde, dass sie eigentlich über
dieser Art von „zur Schau gestellt werden“ …sagen wir:
drüberstehen.
Irgendwie finde ich Katzen zu würdevoll und auch auch sich
selbst heraus schon so klar interessant , dass sie es gar
nicht nötig haben, so vorgeführt zu werden.
Vielleicht ist es bei Hunden einfacher, sie als Publikums-
magneten einzusetzen, weil man mit ihnen Dinge einstudieren
kann und sie in verschiedener Weise zum „Unterhaltungsfaktor“
machen.
Katzen sind da ja (zum Glück?) anders und es ist aus meinem
Gefühl heraus gut so, dass sie nicht für derartige „Enter-
tainment -Aktionen “ benutzt werden können.
Trotzdem kann ich Deine Verärgerung über völlig unzureichende
Präsenz katzenbezogener Inhalte gut verstehen, denn eine Messe
sollte ja sicherlich auch über neue Produkte etc. für diese
Tiere informieren, und da ist ein „so gut wie gar nicht“
wohl angesichts der Größe der Veranstaltung nicht akzeptabel.
Als ich die vielen Fotos von all den Tieren gesehen habe, war
mein erster Gedanke: Die armen Tiere!! Ein derartige Ansammlung
völlig unterschiedlicher Wesen, dazu sicherlich auch der von
Dir erwähnte Geräuschpegel, ein für Menschen wahrscheinlich
unvorstellbares Gemisch an Tiergerüchen, Spuren, darin die für
die Vierbeiner enthaltenen Hinweise und Signale,- das muss
doch für alle Tiere der pure Stress sein…..
Mich beschleicht bei solchen Großveranstaltungen immer ein
ungutes Gefühl,- ich glaube, das ist eigentlich mehr Unter-
haltungsshow für Menschen und nicht wirklich im Sinne der
Tiere……-
trotzdem vielen Dank für den ausführlichen, informativen
und sehr anschaulichen Bericht !
Liebe Grüsse von Heike & Miezie!
Liebe Heike!
Melde gehorsamst "Korrektur erfolgt" 😉
Ich denke, dass es durchaus Katzen gibt, die für diesen Trubel "geboren" sind bzw. die vernünftig dran gewöhnt werden von Kittenbeinen an. Zumindest ist es das, was ich bisher so auf den Messen und Ausstellungen beobachten konnte. Der Großteil der Katzen ist meist vollkommen entspannt und es macht den Anschein, als würde sie das Ganze wenig stören. Ich hab bisher nur eine kleine Anzahl an Tieren gesehen, wo ich dachte "Ai, für dich wärs wohl besser, du wärst nicht hier". Natürlich ist das Ganze von allen Seiten zu betrachten und die Stunden, die sie dort verbringen, könnten sie sicher auch anders verbringen, aber ich hab bisher immer den Eindruck gehabt, dass die meisten Katzen das Drumherum weniger stört.
Hallo liebe Miriam,
ich war schon lange nicht mehr auf einer Katzenausstellung oder Messe, aber eine Freundin besuchte vor einigen Wochen eine Katzenausstellung und war – besonders vom Spielzeug? – begeistert. Vielleicht finden die Hersteller dort ein kauffreudigeres Publikum? Ich muss jetzt erst einmal nach dem Katzengras-Topf schauen, der gerade zu Boden gegangen ist. Mitten in der Nacht…
Liebe Grüße und Danke für deine immerschönen Artikel
Sybille