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Katzenernährung

Inhalt zuletzt aktualisiert am: 27.10.2015

Die Katze ist ein Fleischfresser mit einem großen Bedarf an tierischen Proteinen und Fetten. Ihre anatomischen Besonderheiten bringen es mit sich, dass sie pflanzliche Inhaltsstoffe in ihrer Nahrung nur bedingt verstoffwechseln kann. Kohlenhydrate werden durch sie nur in geringem Maße als Energiespender genutzt, stattdessen werden Proteine und Fette in Energie umgewandelt. Was wirklich wichtig ist in der Katzenernährung, soll auf dieser Seite erklärt werden.

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Proteine oder Eiweiße

Proteine dienen der Katze als Energielieferant und zum Aufbau der Muskeln. Ist zu wenig Protein im Futter enthalten, werden Muskeln abgebaut, die Katze wird schlapp und müde. Deswegen ist es wichtig, der Katze hochwertige und hochdosierte Proteine mit der Nahrung zuzuführen, ein hoher Fleischanteil ist dabei wichtig. Hochwertige Proteine sind nur in tierischen Bestandteilen enthalten31719, pflanzliche Bestandteile bringen der Katze nicht in notwendigem Maße Energie und benötigte Nährstoffe. So ist z.B. Taurin eine wichtige Amino-Sulfonsäure für Katzen, die fast ausschließlich nur in tierischen Eiweißen enthalten ist. Innereien wie Herz und Magen sowie Muskelfleisch sind gute Proteinlieferanten.

Ein Zuviel an tierischen Proteinen im Katzenfutter ist nicht problematisch. Zuviele pflanzliche Proteine beeinträchtigen jedoch die Verdaulichkeit des Futters118 und auf Dauer die Nierenfunktion der Katze. Eiweißextrakte (ob tierisch oder pflanzlich) - auch manchmal als Proteinhydrolysat bezeichnet - sind in gutem Futter nicht nötig. Gutes Futter enthält genügend hochwertiges Protein, um solche behandelten Zusätze nicht nötig zu haben.

Wichtig ist zu wissen, dass die Proteinverdaulichkeit durch Erhitzung des Futters, sowie Zucker, zu viele pflanzliche Inhaltsstoffe und hohe Rohasche- oder Rohfasergehalte im Futter verringert werden kann119.

Öle und Fette / Fettsäuren

Fette werden im Körper der Katze dazu benötigt, die fettlöslichen Vitamine A,D und E zu verstoffwechseln. Sie enthalten für die Katze ebenso wichtige Fettsäuren wie Linolsäure, Arachidonsäure, Gamma-Linolensäure und Alpha-Linolensäure. Diese Fettsäuren können von der Katze nicht selbst gebildet und aufgrund von Besonderheiten im Katzen-Stoffwechsel auch nicht aus pflanzlichen Ölen "herausgelöst" werden. Zudem dient Fett dazu, den Geschmack des Futters zu verbessern, denn es ist ein natürlicher Geschmacksträger. Weiterhin ist Fett für die Katze ein wichtiger Energielieferant.

Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Fetten: besser als pflanzliche Öle sind tierische Fette zu bewerten, da in der Regel nur diese die von Katzen benötigten Fettsäuren im richtigen Verhältnis enthalten. Pflanzliche Öle haben teilweise ein für Katzen unausgewogenes Verhältnis von Fettsäuren: von den nicht benötigten Fettsäuren zuviel, von den Benötigten zu wenig. Zudem können Katzen die Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen teilweise nicht derart verarbeiten, um wichtige Bestandteile für sich aufzunehmen234.

So ist zum Beispiel die für Katzen äußerst wichtige Fettsäure Arachidonsäure - mit Ausnahme einiger Algenarten14 - nur in tierischem Gewebe in größeren Mengen enthalten. Die Katze kann sie nicht selbst ausreichend aus Linolsäure (in Pflanzen zu großen Mengen enthalten) verstoffwechseln1423242526. Nur die in Pflanzen enthaltene Gamma-Linolensäure aus Nachtkerzenöl oder Borretschöl kann sie zu Arachidonsäure142324 "umbauen".

Ebenso sind die Fettsäuren Linolsäure und Gamma-Linolensäure für die Katze essentiell325. Die Katze ist aufgrund fehlender Enyzme (Delta-5-Desaturase und Delta-6-Desaturase) nicht in der Lage, die in Pflanzen vorkommende Alpha-Linolensäure (z.B. in Leinöl, Hanföl, Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Distelöl, Schwarzkümmelöl) in die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaenyl-Säure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) umzuwandeln32527. So sind also tierische Fette für die Gesunderhaltung der Katze unerlässlich. Jedoch kann auch die Verdaulichkeit wertvoller tierischer Fette durch einen hohen Gehalt an Rohfaser im Futter verschlechtert werden19.

Offizielle Empfehlungen56 sprechen von einem Bedarf von etwa 9-26% Fett in der Trockensubstanz, teilweise auch von 35-50% in der Trockensubstanz14 für die Katze, jedoch soll ein Fettgehalt bis zu 64%3 in der Trockensubstanz für die Katze gut verträglich sein. Zu beachten ist, dass die Verdaulichkeit von Fett durch zu hohe Mengen pflanzlicher Inhaltsstoffe im Futter gesenkt werden kann1.

Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe

Vitamine sind ein dringend benötiger Bestandteil des Futters. Sie dienen dazu, verschiedenste Vorgänge im Katzenkörper aufrechtzuerhalten und stärken das Immunsystem. Über- oder Unterversorung mit Vitaminen kann zu Mangelerscheinungen, krankhaften Veränderungen und körperlichen Gebrechen führen.

Besonders wichtig für Katzen sind die Vitamine A, D, E und K. Die Vitamine A, D, E und K sind fettlöslich und werden vom Körper der Katze gespeichert , können also überdosiert werden. Die Vitamine A und D3 können von der Katze nur aus tierischem Ursprung verarbeitet werden. Die B-Vitamine sind wasserlöslich und können von der Katze nicht gespeichert werden. Eine regelmäßige Zufuhr durch die Nahrung ist deswegen notwendig.

Katze mit Beute

Katze mit natürlichem Futter
© BettinaF/www.pixelio.de

Vitamin A findet sich vor allem in der Leber eines Beutetiers und wird von der Katze ebenfalls in der Leber gespeichert, eine Überdosierung kann zu Leberschäden führen. Da Vitamine Lagerung und Überhitzung gegenüber empfindlich sind, können sie bei der Verarbeitung von industriell hergestelltem Futter zerstört werden. Aus diesem Grund werden sie in fast allen Fertigfuttern in höherem Maß als von der Katze benötigt künstlich hinzugefügt.

Um die Katze gesund zu erhalten, sind Mineralstoffe ebenfalls sehr wichtig. Mineralstoffe sind anorganische Stoffe, welche dem Organismus durch die Nahrung zugeführt, also nicht selbst hergestellt werden. Zu den von Katzen benötigten Mineralstoffen gehören Calcium, Phosphor, Eisen, Zink, Natrium, Kalium, Magnesium, Selen, Mangan und Jod. Diese Stoffe dienen beispielsweise dazu, die Knochen-, Zahn- und Fellsubstanz zu verbessern und zu erhalten, sowie die Funktion von Nerven und Muskeln zu unterstützen.

Ein ausgewogenes Verhältnis der Mineralstoffe ist für die Katze sehr wichtig, denn eine Über- oder Unterversorgung kann sich auf die Verarbeitung der einzelnen Mineralstoffe auswirken. Als Beispiel sei das Verhältnis von Kalzium und Phosphor genannt: das Verhältnis dieser beiden Mineralstoffe sollte möglichst bei 1,2:1 (1,2 Teile Kalzium zu 1 Teil Phosphor)621 liegen, um die Knochensubstanz zu stärken und auch die Nieren langfristig gesund zu erhalten21.

Kalium und Natrium sollten im Verhältnis von 2,1 Teilen Kalium zu 1 Teil Natrium (2,1:1) liegen. Ein Magnesiumgehalt von unter 0,1% in der Trockensubstanz (entspricht etwa 0,02% bei Nassfutter, 0,09% bei Trockenfutter) sollte nicht überschritten werden, um eine Bildung von Struvitsteinen nicht zu begünstigen7.

Mehr zu den Bedarfswerten für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente findet sich im Bereich Nährstoffempfehlungen. Auf den Futterverpackungen werden Angaben zu den zugesetzten Nährstoff-Mengen gemacht. Diese Zahlen bezeichnen nicht den tatsächlichen Nährstoffgehalt im Futter: auch Fleisch, Innereien und andere Bestandteile bringen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ins Futter - diese werden jedoch bei den Angaben auf der Verpackung nicht berücksichtigt. Der Gesamt-Nährstoffgehalt des Futter liegt also tatsächlich meist höher.

Vitamin K3 (Menadion)

Der Bedarf der Katze an Vitamin K kann durch verschiedene Stoffe im Futter gedeckt werden. Unter anderem wird das synthetisch hergestellte Vitamin K - auch "Menadion" genannt - eingesetzt. Dieser Zusatzstoff ist höchst umstritten: in der Lebensmittelherstellung für Menschen ist er aufgrund seiner möglicherweise krebserregenden und leberschädlichen Wirkung nicht zugelassen. In der Futtermittelherstellung ist er jedoch weiterhin zugelassen. Verschiedene Untersuchungen und Stellungnahmen8910 bezeichenen es als "mäßig toxisch" und lassen bei einem geringen Einsatz im Futter vermuten, dass keine schädigende Wirkung eintritt. Die Untersuchungen zu diesem Thema sind jedoch nicht abschließend und umfassend.

Jod und Schilddrüsenerkrankungen

Jod wird beispielsweise zur Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt. Der Gesamthalt des Mineralstoff Jod im Katzenfutter setzt sich einerseits durch den Gehalt in den Bestandteilen des Futters, andererseits durch künstliche Zugaben zum Futter zusammen. So enthalten besonders Fisch, Tiermehle, Weizenkleie und verschiedene pflanzliche Öle viel Jod. Es wird durch den Urin und Kot ausgeschieden, jedoch steht eine langfristige Überversorung in Verdacht, bei der Katze Schilddrüsenerkrankungen auszulösen.

Dieser Verdacht ist jedoch umstritten: die Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion sind bisher unbekannt und noch nicht abschließend geklärt. Es gibt einige Untersuchungen, die dafür sprechen, aber auch andere, die keinen Zusammenhang zwischen dem Jodgehalt eines Futters und dem Auftreten von Schilddrüsenerkrankungen bei der Katze feststellen konnten. Vielmehr können möglicherweise Zusatzstoffe in Beschichtungen für Ring-Pull-Katzenfutterdosen20 und/oder schilddrüsen-vergrößernde Inhaltsstoffe in Katzenfutter Auslöser für eine Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze sein. Auch scheinen auch viele anderen Faktoren (Genetik, Haltungsform, Tumore, verwendetes Katzenstreu) ausschlaggebend.

Verbleiben bei der Verarbeitung von Kopf- und Schlundfleisch von verschiedenen Schlachttieren, Hühner-/Putenhälsen oder ganzen Futtertieren noch Reste von der Schilddrüse des Schlachttieres am Fleisch, so können möglicherweise auch Schilddrüsenhormone enthalten sein. In wie weit diese Hormone noch Einfluss auf die Schilddrüse der Katze haben, ist nicht abschließend geklärt. Es besteht jedoch die Vermutung, dass sie in geringen Mengen keine problematische Wirkung auf die Katze haben.

Aminosäuren und Beta-Aminosulfon-Säure Taurin

Für Katzen spielen die in ihrer Nahrung enthaltenen Aminosäuren eine wichtige Rolle beim Wachstum, zur Bildung von Hormonen und zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen19. Zehn der 22 Aminosäuren sind dabei für sie essentiell, das heisst: sie müssen über die Nahrung aufgenommen und können nicht selbst hergestellt werden. Zu diesen essentiellen Aminosäuren zählen beispielsweise Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Eine zu geringe Zufuhr kann zu Appetitverlust, Gewichtsverlust und Verhaltensstörungen führen19.

Taurin ist eine Amino-Ethan-Sulfon-Säure, die für den Katzenkörper äußerst wichtig ist. Sie wird benötigt, um Nährstoffen den Eintritt ins Blut zu erleichtern, Gallensäure zu produzieren und hilft der Katze Nahrungsfette aufzunehmen und zu verstoffwechseln. Ebenso ist eine ausreichende Versorgung mit Taurin wichtig für die Gesundheit des Herzmuskels und der Sehfähigkeit. Katzen können Taurin nicht in ausreichendem Maße selbst herstellen, umso wichtiger ist die ausreichende Aufnahme mit der Nahrung.

Speziell für Katzenfutter wurden bestimmte Empfehlungen für die Mindestmenge an Taurin veröffentlicht: so sollte Nassfutter wenigstens 2000-2500mg Taurin pro Kilogramm Trockensubstanz356 Futter enthalten und Trockenfutter mindestens 1000mg pro Kilogramm Trockensubstanz356 Futter - dies entspricht etwa einer auf der Verpackung angegebenen Menge (Originalsubstanz) von 400-500mg bei Nassfutter und 900mg bei Trockenfutter. Eine Überversorung mit Taurin ist strittig, da bisher noch keine Untersuchungen oder Langzeitbeobachtungen hierzu durchgeführt wurden.

Bei Futter mit niedrig dosierter Taurinmenge kann es empfehlenswert sein, zusätzliches welches hinzuzufügen. Besonders dann, wenn das betreffende Futter längerfristig gefüttert werden soll oder mehrere verfütterte Marken nur sehr wenig Taurin enthalten.

Wichtig ist zu wissen, dass bestimmte Rohstoffe im Katzenfutter (z.B. Putenherzen, Muscheln, Lammherz13) bereits Taurin ins Futter bringen. Taurin und Aminosäuren können jedoch im Verarbeitungsprozess - abhängig von der Zusammensetzung und der Erhitzungs-Temperatur des Futters - zerstört oder "entwertet" werden11121823. Sie sind dann nicht mehr vollständig verwertbar für die Katze. Die auf den Futterverpackungen aufgedruckten Werte nennen nur die nachträglich zugesetzte Menge an Taurin pro Kilogramm Futter (Originalsubstanz) - wie viel bereits möglicherweise durch die Rohstoffe ins Futter kommt, wird dabei nicht berücksichtigt.

Kohlehydrate / Ballaststoffe / pflanzliche Inhaltsstoffe

Als reiner Fleischfresser (Carnivore) benötigt die Katze keinerlei pflanzliche Inhaltsstoffe oder Kohlenhydrate in ihrer Nahrung. Ihre Anatomie und ihr Stoffwechsel bewirken, dass sie pflanzliche Inhaltsstoffe nicht so gut verwerten kann wie tierische1719 und ihre Energie bedarfsdeckend aus tierischen Proteinen beziehen kann: fehlende Enyzme in Speichel, Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm der Katze sind für eine weniger ausreichende Verstoffwechslung von pflanzlichen Bestandteilen und den darin enthaltenen Nährstoffen verantwortlich. Die Tatsache, dass die in tierischem Gewebe enthaltene Glucose ihr artgerechte und ausreichende Energie zuführt, macht pflanzliche Beimischungen im Futter zusätzlich überflüssig. So sind die in Pflanzen enthaltenen Kohlenhydrate für ihren Energiebedarf ungeeignet und nutzlos, wenn es um die Ernährung der Katze geht.

Dennoch sind Katzen in der Lage, pflanzliche Inhaltsstoffe in ihrem Futter bis zu einem gewissen Maß zu verdauen14. Ihre Verdaulichkeit soll - in vorgekochtem Zustand - etwa 80-90% betragen14. Besonders als unverdauliche Ballaststoffe - ungekocht und unverarbeitet - können sie eine regulierende Wirkung auf die Verdauung der Katze haben (bis zu 15%)14. Kohlenhydratgehalte bis zu 35% in der Trockenmasse sollen von der Katze verdaut werden können14.

Trotz allem sollten solche Inhaltstoffe wenig bis gar nicht im Katzenfutter enthalten sein, um die Organe der Katze (Niere, Harnblase und Leber) nicht unnötig zu belasten1516. Bis zu 10% Kohlenhydrate14 und bis zu 9,5% pflanzliche Bestandteile1 gelten als empfehlenswert. Andere Quellen sprechen von etwa 5g Kohlenhydraten pro Kilogramm Körpergewicht24. Pflanzliche Beimischungen über 9,5% sollen die Verdaulichkeit von Fett und Proteinen in der Katzennahrung beeinträchtigen118. Oft werden Getreide, Gemüse und andere Faserstoffe als preiswerte Proteinquellen, Kohlenhydrate/Stärke als "Kleber" in Trockenfutter-Kroketten eingesetzt.

Der Kohlenhydratgehalt eines Katzenfutter errechnet sich, indem man Rohprotein-, Rohasche-, Rohfaser-, Rohfett- und Feuchtigkeitsgehalt zusammenrechnet und von 100% Originalsubstanz abzieht. Mehr dazu im Bereich "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen".

Zucker / zuckerhaltige Inhaltsstoffe

Zucker besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und zählt auch zu den Kohlehydraten. Je nach chemischem Aufbau wird zwischen Einfach-, Zweifach-, Mehrfach- und Vielfachzucker unterschieden - so besteht beispielsweise der Zweifachzucker aus zwei Einfachzucker-Molekülen, Mehrfachzucher aus drei bis zehn Einfachzucker-Molekülen usw. Genau so wie sich die "Zuckerarten" in ihrem Aufbau unterscheiden, unterscheiden sie sich auf in ihren Auswirkungen auf den (Katzen-)Körper. So werden Mehrfachzucker und Vielfachzucker nur wenig bis gar nicht vom Körper aufgenommen und beeinflussen den Blutzuckerspiegel (wichtig bei Diabetes) ebenfalls kaum bis gar nicht. Einfach- und Zweifachzucker sind dagegen für starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels verantwortlich und sollten im Katzenfutter dementsprechend besser gar nicht zu finden sein.

Obwohl Katzen die Geschmackrichtung "süß" nicht herausschmecken können, werden Zucker und zuckerhaltige Inhaltsstoffe dem Futter zugesetzt, um den Eigengeschmack des Futters zu intensivieren. Ebenso werden sie als Bindemittel, zur Beeinflussung der Darmflora, als Ballaststoff oder zur Verbesserung der Futterfarbe eingesetzt. Besonders in Futtern mit Gelee oder Sauce sind häufig zuckerhaltige Inhaltsstoffe enthalten. Auch, wenn manche "Zuckerarten" keine/kaum Auswirkungen auf die Gesundheit der Katze haben, sind sie in gutem Futter eigentlich unnötig und oft ein Zeichen dafür, dass hier etwas "verbessert" werden soll, was möglicherweise durch weniger hochwertige Rohstoffe nicht in ausreichendem Maß gegeben ist: die gesunde Katze braucht keine Inhaltsstoffe für den Aufbau von Darmbakterien, wenn dass Futter gesund ist und nur Bestandteile enthält, die sie gut verdauen und verwerten kann. So kann die Beimischung solcher Stoffe möglicherweise auch Rückschlüsse auf die Qualität der verwendeten Rohstoffe zulassen. Zudem soll eine Beimischung von Zucker bzw. zuckerhaltigen Inhaltsstoffen die Verdaulichkeit von Protein um 4-5% senken1.

Wichtig ist zu wissen, dass auf einem Katzenfutter nicht "Zucker" draufstehen muss und er trotzdem enthalten sein kann: zum Einen werden Zucker bzw. zuckerhaltige Inhaltsstoffe oft mit anderen Bezeichnungen deklariert (Karamell, Inulin, FOS) und zum Anderen müssen nicht alle zuckerhaltigen Inhaltsstoffe (Bindemittel, Ballaststoffe, Prebiotika) überhaupt angegeben werden! Dass solche Inhaltsstoffe also nicht aufgelistet sind, bedeutet nicht, dass sie nicht enthalten sind! Zuckerhaltige Inhaltsstoffe sind beispielsweise Inulin, Karamell, Cassia Gum, FOS, MOS, Zichorienwurzel, Topinamburextrakt, Agar Agar, Johannisbrotkernmehl, Gummi Arabicum usw. Mehr Informationen zu diesem Thema (auch zur Unterscheidung von "guten" und "schlechten" zuckerhaltigen Inhaltsstoffen) finden sich in unserem Blogbeitrag "Zucker im Katzenfutter – ein Teufel mit vielen Namen?"

Fleisch und Fleischnebenerzeugnisse / tierische Nebenerzeugnisse / Muskelfleisch

Zwischen Muskelfleisch, Fleisch und Fleischnebenerzeugnissen bzw. tierischen Nebenerzeugnissen liegt, auch wenn es nicht auf den ersten Blick auffällt, ein immenser Qualitätsunterschied. Die Bezeichnung "Muskelfleisch" auf der Futterdose sagt aus, dass hier tatsächlich "echtes" Fleisch, also Muskelgewebe mit Blutgefäßen, Fett, Muskeln und Sehnen verwendet, wurde. Tierische Nebenerzeugnisse, auch manchmal als Fleischnebenerzeugnisse bezeichnet, können je nach Qualität des Futters Innereien oder minderwertige Schlachtabfälle sein. Meist wird auf den Verpackungen höherwertiger Futtersorten die Zusammensetzung dieser Bestandteile näher erläutert und es besteht aus "guten" Nebenerzeugnissen wie Herz, Magen oder Leber.

Übrige Sorten schlüsseln die Zusammensetzung dieser tierischen Erzeugnisse in der Regel nicht näher auf. Da liegt die Vermutung nahe, dass hier aus gewinnorientierten Gründen unverdauliche und minderwertige Schlachtabfälle verarbeitet werden. Solche Schlachtabfälle können aus Blut, Häuten und Knochen, aber auch aus eher minderwertigen Bestandteilen wie Hufen, Hörnern, Federn, Wolle, Borsten und Haaren bestehen22. Auch die Beimischung von Küchen- und Speiseabfällen ist offiziell erlaubt22. Eine nähere Anfrage nach der Zusammensetzung wird meist aus Imagegründen verweigert.

Der Muskelfleischanteil im Futter sollte ganz klar höher liegen als die Menge der Nebenerzeugnisse. Eine zu hohe Menge an Nebenerzeugnissen soll sich negativ auf die Verdaulichkeit des Futters auswirken19, zudem enthalten sie einen geringeren Proteingehalt als Muskelfleisch18. Herzen, Leber, Mägen, Niere und Milz sind Nebenerzeugnisse, welche als wertvoll einzustufen sind. Lunge oder Euter wird oftmals zu großen Teilen eingesetzt, ist preiswert zu beschaffen, enthält jedoch vor allem viel Bindegewebe, welches für die Katze schlechter verdaulich ist.

Wichtig ist es zu wissen, dass der Begriff "Fleisch" auf den Futterverpackungen nicht auch gleichzeitig "Muskelfleisch" bedeuten muss. Nach der Futtermittelverordnung können alle fleischigen Teile eines Schlachttieres - also auch Innereien - als "Fleisch " bezeichnet werden.

Feuchtigkeit

Die Vorfahren der Hauskatze - die afrikanischen Falbkatzen - waren Wüstenbewohner und auch unsere heutigen Stubentiger sind es gewohnt, ihren Flüssigkeitsbedarf zum überwiegenden Teil durch ihre Nahrung zu decken. So bestehen ihre Beutetiere - Mäuse, Ratten, Nager und Vögel - zu etwa 75% aus Wasser. Es ist im Blut, im Gewerbe und den Innereien enthalten und wird beim Verzehr von der Katze aufgenommen. Die Katze selbst trinkt nur sehr wenig und ist daher darauf angewiesen, auch durch Fertignahrung genügend Flüssigkeit aufzunehmen, um gesund zu bleiben und die Organfunktionen aufrecht zu erhalten.

Nimmt sie dauerhaft zu wenig Flüssigkeit zu sich, ist das Risiko von beispielsweise Harnsteinen oder Nierenleiden erhöht. Auch das Anbieten von Wasser in getrennten Wassernäpfen reicht nicht aus, um sie zum vermehrten Trinken zu animieren ( ..aber meine Katze trinkt doch genug!?). So ist es durchaus nachzuvollziehen, dass sie Nahrung der Katze einen sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen sollte. Ein Feuchtigkeitsgehalt von mindestens 53-73% wird hierbei empfohlen, um Harnsteinen und Nierenerkrankungen vorzubeugen und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme für die Katze zu gewährleisten20.

Rohasche, Rohfaser, Rohprotein und Rohfett

Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser sind keine extra hinzugefügten Futterbestandteile. Sie sind reine Analysewerte und geben indirekt Auskunft über den Inhalt des Katzenfutters. Das Futter wird durch verschiedene Behandlungsmethoden sozusagen "auf sein Wesentlichstes konzentriert". Übrig bleiben die Werte für oben genannte Analysewerte.

Rohprotein/Protein

Der Rohproteingehalt eines Futters sagt aus, wieviel Protein im Futter enthalten ist. Dabei wird jedoch nicht zwischen tierischen (also "guten") Proteinen und pflanzlichen (also "weniger guten") Proteinen unterschieden. Diese Angabe ist also immer in Verbindung mit der gesamten Futterdeklaration zu sehen.

Der Rohproteingehalt eines Futters sollte mindestens 25% bzw. 26% in der Trockensubstanz* betragen56, diese Angabe entspricht etwa 5% in Nassfutter und etwa 22% in Trockenfutter. Andere Empfehlungen sprechen von 35-50% in der Trockensubstanz (Nassfutter:7-10%, Trockenfutter:31-45%)14. Liegt der Gehalt darüber oder darunter, ist ein eingehender Blick in die restlichen Futterbestandteile nötig, um den Gehalt zu bewerten: rein tierische Proteine können auch zu größeren Teilen im Futter enthalten sein, ohne schädlich zu sein. Ein hoher Gehalt an tierischen Proteinen ist sogar erwünscht.

Sind die Proteine aber zum großen Teil pflanzlichen Ursprungs, ist dies als negativ zu bewerten: zu viele pflanzliche Proteine können auf Dauer zu Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen und sind für Katzen als weniger hochwertig einzustufen1151618.

*: "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen".

Rohfett/Fettgehalt

Der Rohfettgehalt wird durch die Auflösung einer Futterprobe in Fettlösungsmitteln ermittelt. Alle Stoffe, die sich bei dieser Behandlung lösen, bilden den Rohfettgehalt. Auch hierbei ist die gesamte Zusammensetzung der Futterdose zu bewerten, denn der Rohfettgehalt unterscheidet nicht zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten oder Ölen.

Der Rohfettgehalt eines Katzenfutters sollte mindestens bei 9-20% in der Trockensubstanz liegen*6, andere Empfehlungen sprechen von 18-35%14. Für Nassfutter entspricht dies etwa 1,8-7%, für Trockenfutter etwa 8-31%. Wie auch bei den Proteinen ist ein höherer Gehalt an tierischen Fetten nicht schädlich, in manchen Diätfuttermitteln (beispielsweise Nierendiäten) wird er sogar bewusst eingesetzt. Pflanzliche Öle sollten entweder gar nicht oder zumindest zu niedrigen Teilen verwendet werden ("Öle und Fette / Fettsäuren".).

*: "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen".

Rohasche/anorganische Stoffe

Der Rohaschegehalt des Futters sagt aus, wieviel Prozent an Mineralstoffen nach Verbrennung der organischen Stoffe übrig bleibt. Es bedeutet also nicht, dass etwa Asche im Futter wäre oder diese gar extra noch hinzugefügt wird, er beantwortet lediglich die Frage "Was bleibt über, wenn man dieses Futter verbrennt?" Der Gehalt dieser Stoffe sollte in Nassfutter etwa 1,5-2% ausmachen, in Trockenfutter sollte er unter 5,4% liegen, was letztlich einem Gehalt von unter 6% in der Trockensubstanz*7 entspricht.

Ein zu hoher Gehalt an Rohasche kann auf Übermineralisierung oder Verunreingungen hindeuten und langfristig zu Gesundheitsproblemen führen. Zudem senkt ein zu hoher Gehalt die Verdaulichkeit der im Futter enthaltenen Proteine119. Dieser Wert allein sagt nichts bzw. nicht viel über die Qualität des Futters oder die Zusammensetzung der enthaltenen Mineralien aus, er dient lediglich als einer von vielen Punkten, mit dem man die Qualität eines Futters beurteilen kann.

*: "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen".

Rohfaser

Der Rohfaseranteil des Katzenfutters sagt aus, wieviel unverdauliche Bestandteile, zum großen Teil Cellulose, (also der Hauptbestandteil pflanzlicher Fasern) bei der Behandlung der Futterprobe mit Säuren und Laugen übrig bleiben. Diese Rohfasern sind als Ballaststoffe für die Verdauung hilfreich.

Der Rohfaseranteil in der Trockensubstanz* sollte nicht mehr als 5% betragen: das entspricht etwa 1% bei Nassfutter und etwa 4,5% bei Trockenfutter. Ein zu hoher Rohfaseranteil gibt Auskunft darüber, dass viele pflanzliche Bestandteile enthalten sind, welche unter Umständen in der Deklaration nicht einmal genannt sind. Zu viele pflanzliche Bestandteile sind für die Katze nicht nur nicht gut zu verstoffwechseln1719, sie führen langfristig zu Gesundheitsproblemen und mindern die Verdaulichkeit der im Futter enthaltenen Proteine119.

*: "Trockensubstanz, Kohlenhydrate und Energiedichte ausrechnen".

wie wird Katzenfutter deklariert?

Grundlegend kann man sagen, dass die Reihenfolge der Bestandteile in der Deklaration Aufschluß über die jeweiligen Mengenangaben gibt: was an erster Stelle steht, ist im größten prozentualen Anteil enthalten. Zu beachten ist jedoch hierbei die gesamte Deklaration des Futters und die Art, wie genau sie die einzelnen Inhaltsstoffe angibt. So ist es möglich, nur Gruppenbezeichnungen zu verwenden und die einzelnen Inhaltsstoffe nicht angeben zu müssen (sogenannte "geschlossene Deklaration") .

Es ist aber auch durchaus möglich, jeden einzelnen Bestandteil auch einzeln in absteigender Reihenfolge anzugeben (sogenannte "offene/halboffene Deklaration"). Dabei ist es durchaus möglich, dass verschiedene Formen eines Inhaltsstoffes getrennt in der Deklaration aufgelistet sind. So kann Futter, dessen zuerst genannter Bestandteil Rind ist, tatsächlich zu mehr Gewichtsanteilen aus Weizen bestehen. Möglich ist dies durch die getrennte Aufführung der einzelnen Weizenteile (Weizenkeim, Weizenmehl etc.) in der Deklaration.

Desweiteren ist darauf zu achten, wie die Angabe von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen in der Deklaration angegeben ist. Die Auflistung der verwendeten Fleischsorten, sowie deren Anteil sollte nachvollziehbar sein. Ebenso sollte der Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen einzeln aufgeschlüsselt sein. "Fleisch und tierische Nebenerzeignisse (40%)" bedeutet nicht, dass 40% Fleisch enthalten ist! Die Verteilung kann auch 30% zu 10%, im ungünstigsten Falle sogar 1% Fleisch zu 39% Nebenerzeugnissen sein!

Beeren, Blüten, Wurzeln, Kräuter, Früchte usw.

Leider enthalten vor allem viele hochwertige Futtersorten pflanzliche Bestandteile wie etwa Blüten, Wurzeln, Beeren und Kräuter. Ihnen wird oft eine gesundheitsfördernde oder heilende Wirkung zugesprochen. Fraglich ist, ob eine solche positive Wirkung zutrifft, in wie weit sie zutrifft und ob die eingesetzten Inhaltststoffe nicht doch negative Folgen nach sich ziehen.

Gesunden Katzen vorsorglich Bestandteile zu verfüttern, die zur Behandlung von eventuellen Krankheiten dienen sollen, ist fragwürdig. So sind Beeren, Wurzeln, Kräuter oder Blüten vielleicht nicht unbedingt schädlich, jedoch sind sie in gut ausgewogenem, hochwertigen Futter eigentlich überflüssig. Vermutlich sollen sie dazu dienen, den Käufer von einer besonders guten und natürlichen Zusammensetzung zu überzeugen. Ebenso wie andere pflanzliche Inhaltsstoffe sollte der Anteil an solchen Bestandteilen nur gering sein, da sie zudem teilweise Zucker ins Futter bringen und zum anderen für die Katze nicht gut zu verstoffwechseln sind.

Farbstoffe, Konservierungsstoffe, chemische Zusätze (E-Nummern)

Artgerechtes, naturnahes Katzenfutter benötigt keine chemischen Zusätze, um ausgewogen und für die Katze schmackhaft zu sein. Je näher die Zusammensetzung der natürlichen Nahrung der Katze ist, umso weniger Hilfsstoffe werden benötigt. Werden allerdings minderwertige, weniger schmackhafte Bestandteile beigemischt, muss das Futter mit Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und Zusätzen angereichert werden, damit die Katze es aufgrund von Geschmack, Konsistenz oder Geruch nicht verschmäht.

Viele Hersteller wehren sich gegen den Begriff "Lockstoffe" und beteuern, es gäbe sie nicht bzw. sie würden in ihren Futtersorten nicht eingesetzt. Dem kann man entgegen halten, dass zwar "Lockstoffe" im eigentlichen Wortsinn (= die Katze anlocken) nicht verwendet werden, jedoch aber viele "kleine Mittelchen aus dem Chemiekasten", damit die Katze das Futter überhaupt anrührt: Vereinfacht gesagt: Es wird aus "Müll" mithilfe von Hilfsstoffen ein Futter angemsicht, dass ähnlich wie Fleisch aussieht, wie Fleisch schmeckt und riecht.

Keine Katze würde minderwertiges Futter fressen, wenn es nicht derart "aufgehübscht" wäre, was zu dem Schluß trägt, dass mit dem Einsatz solch chemischer Zusätze minderwertige Zutaten verschleiert werden sollen. Zudem stehen viele dieser Zusätze (auch Zucker und synthetische Vitamine gehören dazu) im Verdacht, krankhafte Veränderungen bei der Katze auszulösen. Einige Zusatzstoffe sind für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen, da die krankmachende Wirkung hier eindeutig nachgewiesen wurde. Ein Verbot für die Beimischung in Futtermitteln gibt es jedoch (noch) nicht.

Wichtig zu wissen ist hier, dass es gesetzlich nur dann vorgeschrieben ist, solche Zusatzstoffe anzugeben, wenn der Gesetzgeber Höchstwerte für diesen Zusatzstoff festgelegt hat! Bedeutet also: auch, wenn nichts drauf steht, können durchaus Zusatzstoffe enthalten sein. Besonders häufig in Katzenfutter verwendete und kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe sind beispielsweise Ethoxyquin (E324), Cassia Gum(E499), Natriumnitrit (E250), Eisenoxid oder Kaliumjodat.

Farbstoffe

Besonders häufig werden Farbstoffe bei der Herstellung von Trockenfutter verwendet, um verschiedenfarbige Bröckchen herstellen zu können. Bei Nassfutter werden oft Zucker (Inulin, Karamell) eingesetzt, um den Häppchen und der Sauce eine ansprechende Optik zu geben. Um eine gelbe Farbe des Futters zu erreichen, können entweder natürliche Stoffe wie das aus Pflanzen gewonnene Lutein, Tagetesblüten, Kurkuma oder Gelbwurz(el) verwendet werden. Die gelbe Färbung kann aber auch durch den chemischen Zusatzstoff Kurkumin (E100) entstehen.

Eisenoxid, rote Beete und Amaranth geben dem Futter als natürliche Farbstoffe eine rote Färbung. Künstliche rote Farbe wird im Futter durch Zusatz von Canthaxanthin (E161) erreicht. Erythrosin (E127) färbt das Futter rosarot. Um blaues Futter zu bekommen (etwa bei "Fischbröckchen" in Trockenfutter) kann der künstliche Farbstoff Patentblau (E131) beigemischt werden. Der künstliche Farbstoff Brillantsäure-grün (E142) - auch "Grün S" oder "Lissamingrün" genannt - färbt Futter grün. Ebenso ist dies auf natürliche Weise durch den Einsatz von Spinat möglich.

Aromastoffe / Geschmacksverstärker

Zucker wird auch als Geschmackverstärker eingesetzt, ebenso wie Karamell und Inulin. Ebenso werden die künstlichen Zusatzstoffe Glutamat (E 620 - E 625), Maltol (E 636) oder Ethylmaltol (E 637) zur Verstärkung des Geschmacks eingesetzt. Auch hinter Begriffen wie "Hefeextrakt", "Weizenprotein", "pflanzliches Eiweiß" oder "pflanzliche Nebenerzeugnisse" verstecken sich oft Geschmacksverstärker.

Antioxidationsmittel / Konservierungsstoffe

Als natürliche Konservierungsmittel werden oft Vitamin C oder Vitamin E eingesetzt. Künstliche Zusatzstoffe, die ein Verderben des Futters verhindern sollen sind beispielsweise: Zitronensäure (E330), Calciumsorbat (E203), Kaliumsorbat (E202), Sorbinsäure (E200), Natriumnitrit (E250) oder das nachweislich gesundheitsschädliche Ethoxyquin (E324). Auch Ascorbinsäure/Ameisensäure/Vitamin C (E236) und "starke tocopherolhaltige Extrakte natürlichen Ursprungs (Tocopherol - E306)" zählen zu den Stoffen, die das Futter haltbarer machen sollen.

Der Schimmelpilz Apergillis wird ebenfalls zu diesem Zweck eingesetzt. Er ist besonders umstritten, da er Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) freisetzt.

Vom Gesetzgeber wird zwischen Antioxidationsmitteln und Konservierungsstoffen unterschieden, auch wenn beides (fast) die gleiche Aufgabe hat: Konservierungsstoffe sollen das Futter länger haltbar machen und ein Verderben verlangsamen/verhindern. Antioxidationsmittel verhindern die Reaktion der Inhaltsstoffe mit Sauerstoff und verlangsamen somit ebenfalls ein Verderben des Futters. So können bei der Angabe "ohne Konservierungsmittel" durchaus Antioxidationsmittel enthalten sein - und umgekehrt.

Verdickungs- und Geliermittel

Stoffe wie "Cassia Gum (E499)", "Guar Gum/Guar/Guarkernmehl/Guargummi (E412)", "Kaliumchlorid", "Carrageen (E407)", "Johannisbrotkernmehl (E410)" oder "Seetangextrakte" dienen dazu, dem Futter eine bessere, geleeartige Konstistenz zu geben. Aber auch Lecithine (E322), Agar agar (E406) und Gummi arabicum (E414) werden zu diesem Zweck eingesetzt.

künstliche und natürliche Zusätze schummeln Hunger und Durchfall weg

In manchen Futtern sind Stoffe zugesetzt die das Aussehen, den Verdauungsprozess und den Kot der Katze bewusst beeinflussen. Viele Halter nehmen an, dass sie von dem Aussehen ihrer Katze und/oder des Kots, der Kotkonstistenz und vom Kotgeruch Rückschlüsse auf die Qualität des Futters schließen können. Durch solche Zusatzstoffe werden die Sinne des Halters bewusst getäuscht. Auch solche Stoffe sind entsprechend in gutem Futter nicht nötig.

Zu diesen Stoffen gehört beispielsweise auch "Yucca schidigera" bzw. ihr Extrakt. Der Zusatz dieses Stoffes dient dazu, den Geruch des Kot und Urins angenehmer zu machen. Oligosaccharide wie Fructo-Oligosaccharide (FOS) und Mannanoligosaccharide (MOS) sollen die Ansiedlung von Darmbakterien begünstigen und so die Gesundheit des Darms begünstigen. Auch Inulin (aus Topinambur und Zichorie/Chicoree) soll eine ähnliche Wirkung haben. Entsprechend beeinflussen sie auch den Geruch und die Konstistenz des Kots.

Stoffe wie Maisgluten, Maiskleber, Fructo-Oligosaccharide, Johannisbrotkernmehl und Guarkernmehl beeinflussen die Form des Kots und verhindern Durchfall. Guarkernmehl dient ebenfalls dazu, das Hungergefühl bei der Katze zu unterdrücken, da es im Magen stark aufquillt. Ebenso stillt der Zusatz von Topinambur den Hunger der Katze.

Um den Proteingehalt eines Futters zu erhöhen, ohne entsprechend hochwertige tierische Bestandteile einzusetzen, werden Maiskleber, Maisgluten, Eiweißextrakte (ob tierisch oder pflanzlich) oder die Aminosäuren DL-Lysin bzw. DL-Methionin zugesetzt. DL-Methionin wird dem Futter ebenfalls zugesetzt, um den PH-Wert des Harns anzusäuern. Während der Behandlung einer Struvit-Erkrankung bei der Katze kann dies durchaus Sinn machen, jedoch wird diese Aminosäure nicht nur in speziellen Diätfuttermitteln, sondern teilweise auch in normalem Katzenfutter beigesetzt.


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Quellen/weiterführende Infos

1: "Der Stoffwechsel von mit Trockenfutter ernährten Katzen bei Gewichtsreduktion bzw. Gewichtskonstanz": "Bei SUNVOLD et al. (1995) wurden die schlechtesten Verdaulichkeiten von TS, organischer Substanz, Fett und Protein mit einer Ration erzielt, die den grössten Anteil an fermentierbaren Fasern (Total dietary fiber ca. 9.5%) enthielt. Bei FEKETE et al. (2001) war die Proteinverdaulichkeit bei Rationen mit erhöhtem Fasergehalt (durch die Zugabe von Apfeltrester) deutlich verringert." Zitat Seite 21, www.zora.uzh.ch (.pdf-Download)

2: "Omega 3 and Omega 6 Fatty Acids for Dogs and Cats" www.1800petmeds.com

3: "Skript für Studierende der Veterinärmedizin an der Universität Zürich" www.gwsystems.com (.pdf-Download)

4: "Fatty acid metabolism in domestic cats (Felis catus) and cheetahs (Acinonyx jubatas)" journals.cambridge.org

5: Nährwertempfehlungen der FEDIAF www.fediaf.org (.pdf-Download, englisch)

6: Nährwertempfehlungen der AAFCO (englisch) www.peteducation.com

7: "Low ash cat foods: The role of magnesium in feline nutrition" www.ncbi.nlm.nih.gov

8: "Einsatz von Vitamin K in der Tierernährung" www.bfr.bund.de (.pdf-Download)

9: "Statement zu Vitamin K3 (Menadion)" www.herzkranke-hunde.de (.pdf-Download)

10: "Scientific Opinion on the safety and efficacy of vitamin K3 (menadione sodium bisulphite and menadione nicotinamide bisulphite) as a feed additive for all animal species " www.efsa.europa.eu

11: "Taurine concentrations in animal feed ingredients; cooking influences taurine content." pdes-net.org (.pdf-Download)

12: "Maillard reaction products in purified diets induce taurine depletion in cats which is reversed by antibiotics." www.ncbi.nlm.nih.gov

13: "Tauringehalt von Lebensmitteln" www.4pfoten-nahrung.ch (.pdf-Download)

14: "klinische Diätetik für Kleintiere" Hand/Thatcher/Remillard, 2003

15: "Untersuchung zum Einfluss der Proteinqualität und –quantität im Futter auf die Harnzusammensetzung bei der Katze" elib.tiho-hannover.de (.pdf-Download)

16: "Association between dietary factors and calcium oxalate and magnesium ammonium phosphate urolithiasis in cats." www.ncbi.nlm.nih.gov

17: "Literaturstudie über die Verdaulichkeit von Energie und Nährstoffen bei wilden carni- und omnivoren Säugetieren als Grundlage für Energiewertschätzungen im Futter" edoc.ub.uni-muenchen.de (.pdf-Download)

18: "Literaturstudie über die Verdaulichkeit von Energie und Nährstoffen bei wilden carni- und omnivoren Säugetieren als Grundlage für Energiewertschätzungen im Futter" edoc.ub.uni-muenchen.de (.pdf-Download)

19: "Einfluss unterschiedlicher Proteinqualität und –quantität auf die Zusammensetzung und den Energiegehalt des Urins bei der Katze" www.zora.uzh.ch (.pdf-Download)

20: "Epidemiologic study of relationships between consumption of commercial canned food and risk of hyperthyroidism in cats." www.ncbi.nlm.nih.gov

21: "Der Einfluss der alimentären Phosphorversorgung auf ausgewählte Nierenfunktionsparameter bei Katzen" edoc.ub.uni-muenchen.de

22: "Nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte" eur-lex.europa.eu

23: "Ernährungsberatung in der Kleintierpraxis", Natalie Dillitzer

24: "Krankheiten der Katze", Schmidt/Horzinek

25: "Fatty acid metabolism in domestic cats (Felis catus) and cheetahs (Acinonyx jubatas)" journals.cambridge.org

26: "Fleisch, für die Katze essentiell, für den Hund normal - Ernährungsphysiologische Besonderheiten": www.agroscope.admin.ch (.pdf-Download)

27: "Besonderheiten im Nahrungsverhalten der Katze": www.almonature.de